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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Briefkasten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein Briefkasten der vorgenannten Art ist hinreichend bekannt. Die Anzeigeeinrichtung ist beispielsweise als Fahne ausgestaltet, die drehbar an dem Briefkasten angebracht ist und bei Befüllung des Briefkastens von dem Postboten aufgestellt wird. Ein derartiger Briefkasten ist in den 5 und 6 dargestellt (jeweils mit gestrichelter Klappe zur Darstellung der ersten bzw. zweiten Position der Klappe).
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In der
US 3 830 424 A wird beispielsweise ein Briefkasten beschrieben, der mit einer schwenkbaren Anzeigeeinrichtung ausgestattet ist. Zwischen der schwenkbaren Anzeigeeinrichtung und der Klappe des Briefkastens ist ein Magnet angebracht. Soweit die Klappe geöffnet wird, schwenkt die Anzeigeeinrichtung in eine senkrechte Position und zeigt somit den Befüllzustand des Briefkastens an.
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Eine weitere Anzeigeeinrichtung ist aus der
US 3 017 073 A bekannt geworden. Hier ist wahlweise an der Klappe selbst oder an der Rückseite des Briefkastens ein Schild an einem Scharnier angebracht, welches in einer geschlossenen Position der Klappe von einem Magneten gehalten wird. Sobald die Klappe geöffnet wird, schwenkt das Schild nach unten, wodurch der Befüllzustand des Briefkastens angezeigt wird.
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Eine wiederum andere und insbesondere nicht durch einen Magneten gesteuerte Anzeigeeinrichtung in einem Briefkasten wird in der
DE 345 154 A vorgeschlagen. Hier wird ein Mechanismus zur Anzeige des Befüllzustandes beschrieben, der durch das Gewicht der eingeworfenen Post betätigt wird.
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In der gattungsbildenden
US 5 388 759 A wird wiederum ein Mechanismus zur Anzeige des Befüllzustandes offengelegt, der ebenfalls durch einen Magneten funktioniert. Hier ist der Magnet an einem Hebel an der Klappe des Briefkastens angebracht. Der Hebel wiederum steuert eine Art Jalousie, die wahlweise einen befüllten oder unbefüllten Zustand anzeigen kann.
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Nachteilig an den erstgenannten, mittels Magnet funktionierenden Lösungen ist die relativ ausladende Anzeigevorrichtung, die im Wesentlichen außerhalb des Briefkastens angebracht ist, derartige Einrichtungen sind anfällig für Verschmutzungen oder sonstige Umwelteinflüsse, welche die Funktion beeinträchtigen können.
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Die auf dem Gewicht der eingeworfenen Post basierende Lösung ist ebenfalls nicht optimal, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein eher leichter Brief den Mechanismus nicht betätigen wird.
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Die in der
US 5 388 759 A beschriebene Lösung ist sehr aufwendig aufgebaut. Zum einen benötigt der Hebel durchaus viel Raum, wodurch sich ein übermäßig großes Gehäusevolumen ergibt, so dass die Vorrichtung sogar in einem gesonderten Gehäuse vor der Klappe angebracht werden muss. Zudem ist auch die Anzeigeeinrichtung sehr kompliziert aufgebaut und wird über ein Getriebe betätigt.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe, einen Briefkasten bereitzustellen, dessen Anzeigeeinrichtung zuverlässig den Befüllungszustand des Briefkastens signalisieren kann, insbesondere soll ein Briefkasten mit einer sehr unanfälligen Anzeigeeinrichtung bereitgestellt werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Briefkasten mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass die Anzeigeeinrichtung eine Anzeigetafel, eine Anzeigefläche und eine Anzeigetafelaufnahme mit einem Sichtfenster aufweist, wobei die Anzeigetafel innerhalb der Anzeigetafelaufnahme verschiebbar aufgenommen ist, wobei die Anzeigefläche hinter dem Sichtfenster vorgesehen ist, wobei die Anzeigetafel wahlweise in eine durch das Sichtfenster nicht sichtbare, jedoch die Anzeigefläche nicht verdeckende erste Position und in eine durch das Sichtfenster sichtbare und die Anzeigefläche verdeckende zweite Position verschiebbar ist, kann ein Briefkasten mit einer zuverlässigen und unanfälligen Anzeigeeinrichtung bereitgestellt werden. Eine derartige Ausgestaltung der Anzeigeeinrichtung stellt eine sehr unanfällige Anzeigeeinrichtung dar. Die wesentlichen Elemente sind innerhalb des Gehäuses aufgenommen, so dass hier Wind und Wetter nur sehr wenig Angriffsfläche geboten wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche.
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Es kann ebenfalls vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Magnet mit der Klappe verbunden ist, wobei das Gegenstück mit der Anzeigeeinrichtung verbunden ist. Diese Anordnung bietet sich an, wenn die eigentliche Mechanik der Anzeigeeinrichtung in dem Gehäuse aufgenommen ist, da in diesem Fall nicht zwangsläufig eine Verbindung mit dem Magneten hergestellt werden muss. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Gegenstück und ein Teil der Anzeigeeinrichtung einstückig ausgebildet sind. Denkbar ist jedoch ebenfalls der umgekehrte Fall, d. h. das Gegenstück ist mit der Klappe und der Magnet ist mit der Anzeigeeinrichtung verbunden.
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Um eine manuelle Betätigung der Anzeigeeinrichtung zu ermöglichen, insbesondere aber um die Anzeigeeinrichtung in den ersten Anzeigezustand zu versetzen und damit den Magneten und das Gegenstück der Betätigungseinrichtung für eine lösbare Verbindung zusammenzuführen, kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Anzeigetafel mit einer Handhabe zur manuellen Betätigung ausgestattet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Betätigungseinrichtung eine Stange umfasst, wobei die Stange einerseits mit der Anzeigetafel und andererseits mit dem Gegenstück verbunden ist, wobei die Stange verschiebbar innerhalb des Gehäuses aufgenommen ist. Auf diese Art und Weise kann die Anzeigeeinrichtung an nahezu beliebiger Stelle an dem Briefkasten positioniert werden. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass das Gegenstück, die Stange und/oder die Anzeigetafel einstückig ausgebildet sind, so dass eine kostengünstige Herstellung und Montage gewährleistet werden kann.
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Es kann ferner vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Verschiebeweg der Betätigungseinrichtung, insbesondere der Stange, durch einen Stopper begrenzt wird. Durch diese Maßnahme kann sichergestellt werden, dass der Magnet und das Gegenstück in einer vorbestimmten Position des Gegenstücks voneinander getrennt werden, insbesondere kann sichergestellt werden, dass das Gegenstück nicht aus seiner Aufnahme herausgezogen wird, wenn die Klappe geöffnet wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 ein erfindungsgemäßer Briefkasten in einem ersten Anzeigezustand der Anzeigeeinrichtung (Schnittansicht);
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2 ein erfindungsgemäßer Briefkasten in einem ersten Anzeigezustand der Anzeigeeinrichtung (Frontansicht);
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3 ein erfindungsgemäßer Briefkasten in einem zweiten Anzeigezustand der Anzeigeeinrichtung (Schnittansicht);
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4 ein erfindungsgemäßer Briefkasten in einem zweiten Anzeigezustand der Anzeigeeinrichtung (Frontansicht);
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5 ein Briefkasten gemäß dem Stand der Technik;
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6 ein Briefkasten gemäß dem Stand der Technik.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einwurföffnung
- 2
- Klappe
- 3
- Rückwand
- 4
- Seitenwand
- 5
- Vorderwand
- 6
- Boden
- 7
- Scharnier
- 8
- Anzeigetafel
- 9
- Anzeigetafelaufnahme
- 10
- Sichtfenster
- 11
- Anzeigefläche
- 12
- Handhabe
- 13
- Magnet
- 14
- Gegenstück
- 15
- Stange
- 16
- Ausleger
- 17
- Fahne
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen.
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Ein erfindungsgemäßer Briefkasten umfasst im Wesentlichen ein Gehäuse, eine Einwurföffnung 1, eine Klappe 2, eine Anzeigeeinrichtung und eine Betätigungseinrichtung für die Anzeigeeinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst der Briefkasten ein in etwa kastenförmiges Gehäuse mit einer Rückwand 3, zwei Seitenwänden 4, einer Vorderwand 5 und einem Boden 6. In einer üblichen Gebrauchsstellung ist der Briefkasten mit seiner Rückwand 3 an einer Hauswand (nicht dargestellt) angebracht. Die Einwurföffnung 1 ist auf der gegenüberliegenden Seite des Bodens 6 vorgesehen. Ebenfalls denkbar ist es, die Einwurföffnung 1 in der Vorderwand 5 oder auch in der Seitenwand 4 vorzusehen.
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Die Klappe 2 ist über ein Scharnier 7 mit dem Gehäuse, vorzugsweise mit der Rückwand 3, verbunden. Die Klappe 2 ist wahlweise dazu eingerichtet, die Einwurföffnung 1 zum Einwurf von Post freizugeben oder die Einwurföffnung 1 zu versperren. In einem üblichen Ruhezustand befindet sich die Klappe 2 in einer ersten Position, einer Sperrposition, d. h. die Klappe 2 verschließt die Einwurföffnung. In dem vorliegenden Fall wird dies durch Schwerkraft gewährleistet, d. h. die Klappe 2 wird durch die Schwerkraft in der Sperrposition gehalten bzw. ohne äußere Krafteinwirkung in die Sperrposition bewegt. Alternativ kann hierzu selbstverständlich auch ein Federmechanismus oder eine ähnliche Einrichtung vorgesehen sein.
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Alternativ kann die Klappe 2 die oben bereits beschriebene zweite Position, sprich eine Einwurfposition einnehmen. In der vorliegend skizzierten bevorzugten Ausführungsform geschieht dies durch Anheben die Klappe 2 und der daraus resultierenden Drehung um die Scharnierachse. Alternative kann aber ebenso vorgesehen sein, dass die Klappe 2 verschoben wird oder auch eine kombinierte Dreh- und Linearbewegung vollzogen wird.
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Die Anzeigeeinrichtung kann mindestens zwei Zustände einnehmen. Einerseits einen ersten Anzeigezustand, in dem eine erste Information preisgegeben wird und einen zweiten Anzeigezustand in dem eine zweite Information preisgegeben wird.
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In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gemäß den 1 bis 4 umfasst die Anzeigeeinrichtung eine Anzeigetafel 8, eine Anzeigefläche 11 und eine Anzeigetafelaufnahme 9 mit einem Sichtfenster 10. Bei der Anzeigetafelaufnahme 9 handelt es sich im Wesentlichen um eine tunnelartige Aussparung in dem Gehäuse des Briefkastens, vorzugsweise in der Vorderwand 5 des Briefkastens. Die tunnelartige Aussparung ist derart ausgestaltet, dass die Anzeigetafel 8 in der Anzeigetafelaufnahme 9 verschoben werden kann. Die tunnelartige Aussparung ist vorzugsweise in etwa doppelt so lang, wie die Anzeigetafel 8 hoch ist. Das Sichtfenster 10 ist vorzugsweise geringfügig kleiner als die Anzeigetafel 8, so dass ein Grossteil der Anzeigetafel 8 sichtbar ist, wenn sich die Anzeigetafel 8 unterhalb des Sichtfensters 10 befindet, gleichermaßen aber eine Führung der Anzeigetafel 8 auch im Bereich des Sichtfensters 10 sichergestellt werden kann. Die Anzeigetafel 8 ist ferner mit einer Handhabe 12 zur manuellen Betätigung ausgestattet. Die Anzeigefläche 11 ist auf dem Boden der Anzeigetafelaufnahme 9 und zwar hinter dem Sichtfenster 10 vorgesehen. Die Anzeigefläche 11 kann entsprechend wahlweise von der Anzeigetafel 8 verdeckt oder einsehbar sein.
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Mit der skizzierten Ausgestaltung der Anzeigetafelaufnahme 9, der Anzeigetafel 8 und dem Sichtfenster 10 kann die Anzeigeeinrichtung die oben bereits genannten zwei Zustände einnehmen.
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Wenn sich die Anzeigetafel 8 nicht unterhalb des Sichtfensters 10, demnach in dem geschlossenen Abschnitt der Anzeigetafelaufnahme 9 befindet, ist die Anzeigefläche 11 sichtbar und die Anzeigetafel 8 unsichtbar. Es kann eine Information dargestellt werden, die sich auf der Anzeigefläche 11 befindet – die Anzeigeeinrichtung befindet sich in dem ersten Anzeigezustand, der vorliegend signalisieren soll, dass sich keine Post im Briefkasten befindet. Die Anzeigetafel 8 befindet sich in einer ersten Position.
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Soweit sich die Anzeigetafel 8 im Bereich des Sichtfensters 10 befindet, kann die Information auf der Anzeigetafel 8 von einem Betrachter eingesehen werden und die Information der Anzeigefläche 11 ist nicht sichtbar – die Anzeigeeinrichtung befindet sich in dem zweiten Anzeigezustand, der vorliegend signalisieren soll, dass sich Post im Briefkasten befindet. Die Anzeigetafel 8 befindet sich in einer zweiten Position.
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In dem hier dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Anzeigetafel 8 mit der Aufschrift „Post” versehen, die entsprechend im zweiten Anzeigezustand sichtbar wird. Die Anzeigefläche 11 unterhalb des Sichtfensters 10 ist mit keiner Aufschrift versehen, was jedoch in Zusammenschau mit der Aufschrift der Anzeigetafel 8 der Information „keine Post” gleichkommt. Dem Betrachter wird signalisiert, dass noch keine Post eingeworfen worden ist.
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Der Anzeigezustand der Anzeigeeinrichtung wird insbesondere über die Betätigungseinrichtung gesteuert. In der hier vorgeschlagenen bevorzugten Ausführungsform umfasst die Betätigungseinrichtung einen Magneten 13, ein Gegenstück 14 und eine Stange 15. Die Stange 15 ist einerseits mit der Anzeigetafel 8 und andererseits mit dem Gegenstück 14 verbunden. Ferner ist die Stange 15 verschiebbar in der Vorderwand 5 gelagert. Der Magnet 13 ist mit der Klappe 2 verbunden und vorzugsweise in die Klappe 2 integriert. Das Gegenstück 14 ist endseitig der Stange 15 angebracht. Bei dem Gegenstück 14 handelt es sich um ein Material, welches von einem Magneten angezogen werden kann, vorzugsweise um Eisen. Denkbar ist aber ebenfalls das Gegenstück als Magneten auszugestalten. Der Magnet ist in der Klappe 2 untergebracht, vorzugsweise in einer geeigneten Bohrung aufgenommen.
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Weitere Merkmale der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform werden insbesondere deutlich anhand einer Funktionsbeschreibung.
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Die Anzeigeeinrichtung befindet sich zunächst in ihrem zweiten Anzeigezustand. Die Anzeigetafel 8 ist in dem Sichtfenster 10 sichtbar und befindet sich in ihrer zweiten Position.
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Um die Betätigungseinrichtung „scharf” zu machen, muss die Klappe 2 geschlossen sein. Die Anzeigetafel 8 wird mit der Handhabe in Richtung der Klappe 2, demnach grundsätzlich nach oben, verschoben. Entsprechend wird das Gegenstück 14 über die Stange 15 vor den Magneten 13 der geschlossenen Klappe 2 bewegt. Der Magnet 13 hält das Gegenstück 14 fest und die Anzeigetafel 8 ist in ihrer ersten Position fixiert. Die Anzeigeeinrichtung befindet sich nunmehr in ihrem ersten Anzeigezustand. Hierdurch kann signalisiert werden, dass noch keine Post eingeworfen worden ist. Die Betätigungseinrichtung, insbesondere die Stange 15, ist ferner mit einem Stopper 18 ausgerüstet, der ein weiteres Herausziehen der Stange 15 und damit des Gegenstücks 14 verhindert.
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Soll nunmehr Post durch die Einwurföffnung 1 in den Briefkasten geworfen werden, muss die Klappe 2 angehoben werden, wodurch die Verbindung zwischen dem Magneten 13 und dem Gegenstück 14 gelöst wird. Das Gegenstück 14 kann nicht weiter Herausgezogen werden und wird entsprechend von dem Magneten 13 getrennt. Bedingt durch die Schwerkraft fällt die Anzeigetafel 8 nach unten in ihre zweite Position, verdeckt die Anzeigefläche 11 und die Anzeigeeinrichtung kehrt in ihren zweiten Anzeigezustand zurück. Die Anzeigetafel 8 mit der Aufschrift „Post” ist sichtbar und signalisiert, dass sich nunmehr Post in dem Briefkasten befindet.