-
Die
Erfindung betrifft eine Ausstiegshilfe für Kraftfahrzeugpassagiere,
insbesondere für Passagiere, die im Fond eines Personenwagens
sitzen.
-
Bekannte
Fahrzeughaltegriffe sind vielfach als Schlaufen gestaltet, die an
der Dachrahmenverkleidung über der Türöffnung
eines Kraftfahrzeugs angeordnet sind, damit aussteigende Passagiere
in die Schlaufen greifen und sich aus dem Sitz herausheben können.
Alternative Griffe sind vielfach auch aus Kunststoff beschaffen
und klappbar ebenfalls am Kraftfahrzeugdach über der Türöffnung
bereitgestellt. Eine nach dem Griff greifende Hand schwenkt den bei
Nichtgebrauch an der Innenseite der Dachverkleidung anliegenden
Griff dabei nach unten, so dass die Hand in den Griff gesteckt werden
kann, um einer sitzenden Person aufzuhelfen.
-
Weiter
ist aus der
DE 197
47 703 B4 ein Kraftfahrzeug bekannt, das über
eine Dachhaltegriffeinrichtung verfügt, die ebenfalls im
seitlichen Dachbereich angeordnet ist. Die dort beschriebene Dachhaltegriffvorrichtung
besteht aus einem fahrzeugfesten Lagerbock und einem darin schwenkbar
gelagerten und von einer Ruhestellung in eine ausgeschwenkte Funktionsstellung
bewegbaren Haltegriff. Der Haltegriff ist dabei so gesichert, dass
er bei geschlossener Fahrzeugtür nicht ausschwenkbar ist. Das
zum Sichern beschriebene Mittel ist ein Raststift, der mit dem Haltegriff
in Eingriff bringbar ist, wobei der zur Arretierung des Haltegriffs
dienende Raststift über ein Zugdruckseil, das in einem
biegsamen Rohr geführt wird, mit einem Betätigungshebel
verbunden ist. Durch diese Konstruktion soll erreicht werden, dass
der Haltegriff gezielt blockiert werden kann und während
des Fahrbetriebs des Fahrzeugs nicht zum Greifen ausgeschwenkt wird,
wodurch die Funktionalität eines Kopfairbags behindert
würde.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, einen
Haltegriff als zusätzlich Ausstiegshilfe bereit zu stellen,
der auf einfache Weise während des Aussteigens betätigt
werden kann und der unmittelbar nach dem Betätigen in eine
Position überführt wird, in der er im Fahrgastraum
nicht stört. Weiter wäre es wünschenswert, dass
das Überführen des Haltegriffs in eine Nichtgebrauchsposition erfolgen
kann, ohne dass dafür ein Tätigwerden des Passagiers
erforderlich ist.
-
Die
Aufgabe der Bereitstellung einer verbesserten Ausstiegshilfe wird
durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Vorrichtungen sind in den entsprechenden Unteransprüchen
beschrieben.
-
Eine
erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschreibt
eine Ausstiegshilfe für Kraftfahrzeugpassagiere, die einen
Griff umfasst, der erfindungsgemäß mit Hilfe einer
Betätigungsvorrichtung, die über einen Seilzug
mit dem Griff gekoppelt ist, von einer Nichtgebrauchsstellung in
eine Gebrauchsstellung überführbar ist. Dabei
wird vorteilhaft erreicht, dass der Griff durch eine Operation der Betätigungsvorrichtung
in eine Position überführt wird, in der er in
der Fahrgastzelle nicht stört, also in eine Nichtgebrauchsstellung.
Die Betätigungsvorrichtung ist mit einer im Türrahmen
des Kraftfahrzeugs angeordneten Schaltvorrichtung operativ gekoppelt,
so dass ein Öffnen oder Schließen der Tür den
Schalter betätigt, der ein Signal an die Betätigungsvorrichtung übermittelt,
die entsprechend ein Ausfahren des Griffs in seine Gebrauchsstellung
bewirkt, oder die umgekehrt ein Zurückziehen des Griffs in
die Nichtgebrauchsstellung auslöst. Damit wird vorteilhaft
erreicht, dass der Griff, wenn er nicht benötigt wird,
niemals im Fahrgastraum stört und dabei andererseits jedoch
sofort und unmittelbar mit dem Öffnen der Tür
zur Verfügung steht, ohne dass dafür eigens eine
Vorrichtung betätigt werden muss. Damit steht insbesondere
für ältere Menschen oder Menschen, die anderweitig
indisponiert sind, eine Ausstiegshilfe zur Verfügung, die
dabei hilft, den Körper aus dem Sitz zu heben.
-
Erfindungsgemäß kann
die Ausstiegshilfe einen elektronischen Antrieb umfassen, es ist
jedoch auch denkbar, dass der Antrieb als ein gefederter Rückholmechanismus
gestaltet ist, der rein mechanisch funktioniert.
-
Wenn
ein elektronischer Antrieb gewählt wird, so ist es auf
Grund des geringen erforderlichen Bauraumes günstig, einen
Linearantrieb zu wählen. Die erfindungsgemäße
Ausstiegshilfe kann geschickt an einem oberen Ende der B-Säule,
also dem zwischen den vorderen und den rückwärtigen
Sitzen vorliegenden senkrechten Rahmenabschnitt angeordnet sein,
wobei es günstig ist, dass für den elektronischen
Antrieb wenig Platz erforderlich ist, so dass dieser oberhalb eines
Gurthalter angebracht werden kann. Damit wird erreicht, dass die
Ausstiegshilfe für Fondpassagiere zur Verfügung
steht.
-
Der
erfindungsgemäß notwendige Seilzug kann, in zwei
Abschnitte gegliedert, zunächst horizontal entlang des
Dachbereichs oberhalb der Fondtür verlaufen und an der
gewünschten Stelle so umgelenkt werden, dass der Griff
vertikal nach unten ausgefahren werden kann. Der Seilzug kann vorteilhaft
aus einem flexiblen aber dennoch festen Metallseil oder auch aus
einem Polymerseil gefertigt sein.
-
Dieses
kann in einem Führungsglied wie einem Rohr oder einer Schiene
geführt werden, wobei die Führung in einem Rohr
insbesondere deswegen vorteilhaft ist, da die bei der Bewegung des
Seils auftretende Reibung nicht zur Schädigung der Dachverkleidung
führt, wenn ein führendes und schützendes Rohr
den Seilzug umgibt. Das Führungsglied kann an entsprechender
Stelle über dem Türrahmen eine Krümmung
aufweisen, um somit die Horizontalbewegung des Seilzugs in eine
Vertikalbewegung umzulenken.
-
Weiter
kann in vorteilhaften Ausführungsbeispielen die Dachrahmenverkleidung
entsprechend am Türrahmen eine Ausnehmung aufweisen, die
hinsichtlich ihrer Form der Form des Griffes entspricht, so dass
der zurückgezogene Griff gerade in der Ausnehmung aufgenommen
werden kann, und damit nicht mehr störend in die Fahrgastzelle
ragt.
-
Damit
der Griff auch in der Nichtgebrauchsposition eine Funktion erfüllt,
die bei Dunkelheit dem Passagier zusätzlich zur Fahrzeuginnenbeleuchtung signalisiert,
an welcher Stelle beim Öffnen der Tür der Griff
bereitgestellt wird, kann ein Leuchtmittel wie eine LED in dem Griff
angeordnet sein. Dabei ist die LED vorteilhaft so lokalisiert, dass
sie entsprechend Licht in die Fahrgastzelle abstrahlt. Eine Energieversorgung
der LED oder des anderen geeigneten Leuchtmittels kann beispielsweise über
den Seilzug erfolgen, wenn dieser als Koaxialkabel ausgeführt
ist und damit elektrische Energie aus einer anderweitig angeordneten
Energiequelle über das Koax-Kabel zu der LED zuführt.
-
Diese
und weitere Vorteile werden mit Hilfe der Figuren und der nachfolgenden
Beschreibung weitere verdeutlicht.
-
Figurenbeschreibung
-
Der
Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient dem verbesserten
Verständnis des Gegenstands. Gegenstände oder
Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich
sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein.
Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
Dabei
zeigt:
-
1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Ausstiegshilfe,
-
2 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Ausstiegshilfe, gesehen durch die Rückscheibe mit Blick
in Fahrtrichtung.
-
Detaillierte Beschreibung
-
1 zeigt
eine Ausstiegshilfe für Kraftfahrzeugpassagiere, die einen
als Knauf ausgebildeten Griff 1 umfasst, der über
einen Seilzug 2 mit einem Motor 5 und mit einer
Linearzahnstange 6, die von dem Motor 5 betrieben
wird, gekoppelt ist. Bei dem Seilzug 2 kann es sich um
einen Stahl- oder Metallseil handeln, es ist auch denkbar, entsprechend
stabile Polymerseile oder Polymerseile mit Metallkern einzusetzen.
-
Statt
des in 1 gezeigten elektronischen Antriebs 5, 6 ist
es auch denkbar, dass zur Betätigung des Seilzugs ein gefederter,
rein mechanischer funktionierender Rückholmechanismus eingesetzt wird.
-
In 1 ist
der als Knauf ausgebildete Griff 1 in einer Ausnehmung 11 der
Dachrahmenverkleidung aufgenommen, worin er in eingezogener Position,
beziehungsweise in Nichtgebrauchstellung, positioniert ist. Mit
Hilfe des Seilzugs 2 wurde der Griff 1 durch den
Linearantrieb, der die Linearzahnstange 6 und den Motor 5 so
wie ein entsprechendes Kopplungselement umfasst, nach hinten gezogen.
Vorliegend ist der Motor 5 an einem oberen Ende einer B-Säule 7 eines
Kraftfahrzeugs angeordnet, also an dem vertikalen Rahmenabschnitt
des Kraftfahrzeugs, der sich zwischen Vordertür und Hinter-
beziehungsweise Fondtür befindet. Der Motor 5 erfordert
nur wenig Bauraum und kann daher an einer Stelle angeordnet werden,
an dem die B-Säule 7 in das Dach 8 des
Kraftfahrzeugs übergeht.
-
Die
Komponenten der Ausstiegshilfe können vollständig
von der Dachrahmenverkleidung verdeckt sein. Wie gezeigt, ist der
Seilzug 2 über die Linearzahnstange 6 mit
dem Motor 5 gekoppelt, so dass ein erster Abschnitt A des
Seilzugs 2, der die Verbindung zwischen dem Griff 1 und
dem Motor 5 herstellt und die Überführung
des Griffs 1 von einer Gebrauchs- in einer Nichtgebrauchsposition
ermöglicht, zunächst horizontal entlang einem
seitlichen Dachbereich des Dachs 8 des Kraftfahrzeugs verläuft.
Der Seilzugabschnitt A mündet in einen zweiten Seilzugabschnitt
B, der gekrümmt ist und somit einen vertikal nach unten in
Richtung Türöffnung 12 weisenden Endabschnitt aufweist,
an dem der Griff 1 angeordnet ist.
-
Der
Griff 1, der in 1 als Knauf gezeigt ist, kann
selbstverständlich weitere geeignete Formen aufweisen,
die geschickt gegriffen werden können. Vorliegend wird
der Abschnitt B des Seilzugs 2 von einem Führungsglied 3 geführt,
das ebenfalls gekrümmt ist. Als gekrümmtes Führungsglied 3 kommt ein
Metall- oder Polymerrohr in Rage, das hier zugleich fest mit einer
Befestigungsvorrichtung 4 verbunden ist. Bei der Befestigungsvorrichtung 4 kann es
sich um eine Metall- oder Polymerplatte handeln, die, abhängig
vom Material des Führungsglieds 3, mit diesem
verschweißt oder verklebt oder auf andere Weise verbunden
ist und die beispielsweise durch verschrauben am Kraftfahrzeugdach 8 befestigt
ist. Selbstverständlich kommen weitere Befestigungsmöglichkeiten
zur Festlegung des Führungsgliedes 3 in Frage.
-
Vorliegend
ist in 1 ein Führungsglied 3 gezeigt,
das den zweiten, gekrümmt verlaufenden Abschnitt des Seilzugs 2 aufnimmt.
Selbstverständlich ist es ebenfalls denkbar, dass das Führungsglied 3 sich über
die gesamte Länge des Seilzugs 2 erstreckt, bis
dieser an die Linearzahnstange 6 oder ein entsprechend
anderes Antriebselement anschließt.
-
Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, in anderen Ausführungsformen
den Seilzug über seine gesamte Länge in einem
Führungsglied wie einem Rohr oder eine Schiene zu führen,
da die durch Betätigung des Seilzugs auftretende Reibung
dann nicht zur Beschädigung anliegender und daran angrenzender
Kraftfahrzeugkomponenten wie etwa der Dachverkleidung führt.
-
Wie
in 2 gezeigt ist, kann der Griff 1 zur Benutzung
in eine Gebrauchsstellung überführt werden, er
wird dann aus der Ausnehmung 11 vertikal nach unten geführt
und ragt in die Türöffnung. 2 zeigt
ebenfalls die erfindungsgemäß notwendige Schaltvorrichtung 12,
die in einem Türrahmen 9 der Kraftfahrzeugtür
angeordnet ist und die mit der Betätigungsvorrichtung 5, 6,
hier als Linearantrieb ausgeführt, gekoppelt ist.
-
Die
Kopplung zwischen der Schaltvorrichtung und der Betätigungsvorrichtung
kann auf elektronischem, mechanischem oder auf einem Wege erfolgen,
der mechanische und elektronische Komponenten aufweist.
-
Eine
Schaltvorrichtung, wie sie erfindungsgemäß zum
Einsatz kommt, kann auf ähnliche Weise betätigt
werden wie das Licht im Kühlschrank: Sobald die Tür
sich öffnet oder geschlossen wird, wird entsprechend ein
als Schaltvorrichtung dienender Kippschalter gekippt oder ein zu
drückender Schaltknopf gedrückt, wobei die dem
Fachmann bekannte Schaltwirkung erzielt wird, die beispielsweise
zum Schließen eines entsprechend eingerichteten Stromkreises führt,
der das Tätigwerden des elektronischen Antriebs veranlasst.
-
2 zeigt
die Situation, durch ein Heckscheibe mit Umrandung 10 gesehen,
bei der die Tür geöffnet und ein in dem Türrahmen 9 angeordneter Schalter 12 aktiviert
wurde, was zur Folge hatte, dass durch die Aktivierung des Schalters 12 ein
Signal an die Betätigungsvorrichtung 5, 6 übermittelt
und der Griff 1 am Seilzug 2 aus der Ausnehmung 11 heraus und
nach unten gefahren wurde, so dass er in die Türöffnung
weist und leicht gegriffen werden kann.
-
Um
auch bei Dunkelheit den ausfahrenden Griff leicht zu sehen oder
um ein zusätzliches Beleuchtungsmittel im Fond eines Fahrzeugs
zur Verfügung zu stellen, kann ein Leuchtmittel wie etwa
eine LED in dem Griff angeordnet sein. Eine elektronische Versorgung
der LED kann über den Seilzug erfolgen, wenn das verwendete
Seil beispielsweise ein Koaxialkabel ist, dessen äußere
Ummantelung die Zug- und Druckkräfte der mechanisch aufkommenden
Belastung aufnimmt und dessen Kern der Übertragung elektronischer
Energie dient.
-
Damit
die auf den Seilzug wirkenden Zugkräfte aufgenommen werden,
kann an der Antriebseinheit ein Anschlag vorgesehen sein. Die Betätigungsvorrichtung,
gleich ob als elektronischer Antrieb oder als gefederter Rückholmechanismus
ausgebildet, ist über dem Fachmann bekannte Befestigungsmittel
Rohbau des Fahrzeugs, günstiger Weise an einem oberen Bereich
der B-Säule des Kraftfahrzeugs.
-
Vorliegend
ist die erfindungsgemäße Ausstiegshilfe zur Erleichterung
des Ausstiegs von Fondpassagieren gedacht, so dass die Ausstiegshilfe
derart im Fahrzeug angeordnet ist, dass sie von der B-Säule
in Richtung Fond weist und sich der as Ausstiegshilfe dienende Griff
von der rückwärtigen Einstiegstür nach
unten erstreckt, wenn die Tür geöffnet ist. Entsprechend
wird der Griff in der Ausnehmung, die am rückwärtigen
Dachrahmen über der Tür vorgesehen ist, aufgenommen.
Die Ausnehmung ist vorteilhaft einer geeigneten Griffform angepasst,
die kein Knauf sein muss, sondern die auch als Greifring oder als
anderes geeignetes Griffelement ausgeführt sein kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-