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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lüftungsprofil mit zwei entlang
einer Verbindungslinie aneinander angrenzenden Profilschenkeln,
wobei in zumindest einem der Profilschenkel eine Vielzahl von Lüftungsöffnungen
ausgebildet ist. Weiterhin ist die Erfindung auf ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Lüftungsprofils
gerichtet.
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Lüftungsprofile
der eingangs genannten Art werden insbesondere bei hinterlüfteten Fassaden eingesetzt,
um beispielsweise im Dachanschlussbereich sowie im bodenseitigen
oder im seitlichen Anschlussbereich der Fassade einen Schutz gegen
Eindringen von Vögeln,
Insekten oder sonstigen Schädlingen
zu erreichen und gleichzeitig eine ausreichende Belüftung zu
gewährleisten.
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Bekannte
Lüftungsprofile
sind dabei üblicherweise
als L-Profile ausgebildet, wobei einer der Profilschenkel mit einer
Vielzahl von Lüftungsöffnungen
versehen ist, während
der andere Profilschenkel keine Lüftungsöffnungen aufweist. Das L-Profil
wird dabei herstellerseitig erzeugt, sodass die für den Verbraucher
zur Verfügung
stehenden Lüftungsprofile bereits
einen entsprechenden L-förmigen
Querschnitt besitzen. Je nach Anwendungsfall können unterschiedliche Farben
des Lüftungsprofils
erwünscht sein,
so dass Lüftungsprofile
in unterschiedlichen Farben vorgehalten werden müssen.
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Problematisch
an den bekannten Lüftungsprofilen
ist, dass aufgrund des L-Profils der Platzbedarf bei der Lagerhaltung
relativ groß ist.
Gleiches gilt auch für
die unterschiedlichen Farbgestaltungen, da durch die Anzahl der
verschiedenen Farben eine entsprechend große Anzahl unterschiedlicher
Lüftungsprofile
gelagert werden muss.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lüftungsprofil
der eingangs genannten Art anzugeben, das vielseitig einsetzbar
ist und insbesondere die beschriebenen Probleme bei der Lagerhaltung
verringert.
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Ausgehend
von einem Lüftungsprofil
der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Verbindungslinie als vordefinierte Knickkante ausgebildet
ist, entlang der die beiden Profilschenkel gegeneinander abknickbar sind.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Herstellen eines solchen Lüftungsprofils
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftungsprofil durch Extrudieren hergestellt
wird und die Knickkante während
des Extrudierens erzeugt wird.
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Erfindungsgemäß wird somit
der für
den Einsatz erforderliche L-förmige
Querschnitt des Lüftungsprofils
nicht herstellerseitig bereits bei der Herstellung des Lüftungsprofils
erzeugt, sondern das Lüftungsprofil
wird erfindungsgemäß lediglich
vorbereitet, um bei Bedarf auf einfache Weise aus einem flachen
Profil ein L-Profil zu erzeugen. Die Herstellung des Lüftungsprofils
als ebenes Profil mit Knickkante hat den Vorteil, dass die noch
nicht abgeknickten Profile auf einfache Weise gestapelt und Platz sparend
gelagert werden können.
Zusätzlich
ist auch aufgrund des nach der Herstellung noch nicht vorhandenen
L-Profils eine Lagerhaltung in Rollenform sowie eine Verwendung
als Lüftungsrolle
möglich. Darüber hinaus
kann das erfindungsgemäße Lüftungsprofil
grundsätzlich
auch in seiner ebenen Ausgangsform, d. h. ohne dass die Profilschenkel
gegeneinander abgewinkelt werden, verwendet werden, falls ein derartiges
ebenes Profil mit insgesamt vergrößerter Breite erforderlich
sein sollte.
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Durch
die vordefinierte Knickkante ist sichergestellt, dass vor Anbringen
des Lüftungsprofils,
beispielsweise im Dachanschlussbereich, die erforderliche L-Form
des Profils durch einfaches Abknicken eines der beiden Profilschenkel,
insbesondere in eine 90°-Stellung,
erreicht werden kann, ohne dass dafür aufwendige Maschinen oder
sonstige Werkzeuge erforderlich wären.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Knickkante zumindest an einer Seite des Lüftungsprofils
als nutenförmige
Vertiefung ausgebildet. Um den Knickvorgang insbesondere bei dickerem
Material zu vereinfachen, können
zur Bildung der Knickkante an beiden Seiten des Längsprofils
zwei gegenüberliegende
nutenförmige
Vertiefungen ausgebildet sein. Die Knickkante kann dabei so ausgebildet
sein, dass nach einmaligem Abknicken in die bevorzugte Winkelstellung,
insbesondere in die 90°-Stellung,
der abgewinkelte Profilschenkel in dieser Stellung stehen bleibt.
Dazu ist beispielsweise die Tiefe der nutenförmigen Vertiefung entsprechend auszubilden,
sodass zum einen nur geringfügige oder
keine Materialrückstellkräfte verbleiben,
gleichzeitig jedoch durch die in der nutenförmigen Vertiefung verbleibende
Materialdicke ausreichende Halte- und
Stabilisierungskräfte
vorhanden sind, um den abgeknickten Profilschenkel in seiner abgeknickten Position
zu halten.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht das Lüftungsprofil aus
Kunststoff. Grundsätzlich
kann das Lüftungsprofil
auch aus einem anderen Material, beispielsweise aus Metall bestehen.
Die Ausbildung aus Kunststoff erlaubt ein einfaches Herstellen,
beispielsweise durch Extrudieren, sowie eine einfache Erzeugung der
Knickkante. Weiterhin wird durch einen entsprechend weichen Kunststoff
ein Aufrollen des nicht abgewinkelten Lüftungsprofils in einfacher
Weise ermöglicht.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besitzen
die Profilschenkel unterschiedliche Schenkellängen. Dadurch kann durch Abwinkeln
eines der beiden Profilschenkel der übliche unsymmetrische L-förmige Querschnitt eines Lüftungsprofils
erreicht werden.
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Vorteilhaft
sind in einem Profilschenkel keine Lüftungsöffnungen ausgebildet. Mit dieser
Ausgestaltung kann ein übliches
Lüftungsprofil
erzeugt werden, bei dem ein Profilschenkel mit Lüftungsöffnungen und der andere ohne
Lüftungsöffnungen
ausgebildet ist. Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich, dass
in beiden Profilschenkeln eine Vielzahl von Lüftungsöffnungen ausgebildet ist. Auf
diese Weise kann eine noch bessere Belüftung erreicht werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Lüftungsprofil zwei
unterschiedliche Materialschichten. Diese liegen insbesondere unmittelbar
aneinander an und können
sich vorteilhaft jeweils über
die gesamte Fläche
des Lüftungsprofils
erstrecken. Durch diesen zweischichtigen Aufbau des Lüftungsprofils
können die
Ober- und die Unterseite des Lüftungsprofils
eine unterschiedliche optische Ausgestaltung erhalten. Dies kann
insbesondere erreicht werden, indem die Materialschichten unterschiedliche
optische Eigenschaften, insbesondere unterschiedliche Farben und/oder
Oberflächenstrukturen
besitzen. Insbesondre wenn die Knickkante so ausgebildet ist, dass sich
die Profilschenkel in zwei unterschiedlichen Richtungen gegeneinander
abknicken lassen, kann somit erreicht werden, dass nach Abknicken
eines der Profilschenkel je nach Abknickrichtung die sichtbare Außenseite
die optischen Eigenschaften der einen oder der anderen Materialschicht
besitzt. Auf diese Weise wird erreicht, dass mit ein und demselben Lüftungsprofil
zwei unterschiedliche optische Ausgestaltungen erzeugt werden können.
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Aufgrund
der Herstellung des Lüftungsprofils durch
Extrudieren kann die Knickkante sehr einfach während des Extrudiervorgangs
in die Oberfläche des
Lüftungsprofils
eingebracht werden. Somit ist kein zusätzlicher Verfahrensschritt
zur Erzeugung der Knickkante erforderlich, sodass die Herstellungskosten
durch diese Inline-Herstellung reduziert werden können.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
die beiden Materialschichten des Lüftungsprofils durch Coextrusion
hergestellt. Das erzeugte Lüftungsprofil
ist dadurch homogen ausgebildet und besitzt für alle Anwendungsfälle die
erforderliche Stabilität
und ggf. Flexibilität. Gleichzeitig
ist eine sehr einfache Herstellung des zweischichtigen Lüftungsprofils
möglich.
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Vorteilhaft
besitzen die Materialschichten die gleiche Dicke, wodurch ein gleichmäßiger und
stabiler Aufbau des Lüftungsprofils
erreicht wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
beschrieben; in dieser zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäß ausgebildetes Lüftungsprofil
im Ausgangszustand nach der Herstellung, und
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2 das
Lüftungsprofil
nach 1 mit abgeknicktem Profilschenkel.
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Das
Lüftungsprofil
nach 1 umfasst zwei ebene, lang gestreckte, flächige Profilschenkel 1, 2, die
nebeneinander in einer Ebene angeordnet sind und entlang einer Verbindungslinie 3 miteinander verbunden
sind. In dem Profilschenkel 1 ist eine Vielzahl von Lüftungsöffnungen 4 ausgebildet,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils eine rechteckige Form besitzen und in gegeneinander jeweils versetzt
angeordneten Linien angeordnet sind. In entsprechender Weise umfasst
der Profilschenkel 2 Lüftungsöffnungen 5,
die ebenfalls eine rechteckige Form besitzen und in versetzt zueinander
angeordneten Linien angeordnet sind. Grundsätzlich können sowohl die Form als auch
die Anordnung der Lüftungsöffnungen 4, 5 von
der in 1 dargestellten Form bzw. Anordnung abweichen.
So sind beispielsweise auch ovale, runde, dreieckige oder sonstige Lochformen
möglich.
Es ist auch nicht erforderlich, dass jeweils die gesamte Fläche der
Profilschenkel 1, 2 mit Lüftungsöffnungen 4, 5 versehen
sind. Des Weiteren ist es möglich,
dass einer der beiden Profilschenkel 1, 2 keine
Lüftungsöffnungen 4, 5 aufweist.
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Die
Verbindungslinie 3 ist als Knickkante 6 ausgebildet,
indem sowohl an der Oberseite 7 als auch an der Unterseite 8 des
Lüftungsprofils
eine nutenförmige
Vertiefung 9, 10 ausgebildet ist, die sich im
Wesentlichen über
die gesamte Länge
des Lüftungsprofils
erstreckt. Durch die Knickkante 6 ist ein einfaches Abknicken
der Profilschenkel 1, 2 gegeneinander möglich, sodass
durch entsprechendes Abknicken das Lüftungsprofil in die in 2 dargestellte Form
gebracht werden kann, in der es einen L-förmigen Querschnitt besitzt.
Dieser Zustand kann bei dem erfindungsgemäßen Lüftungsprofil erst kurz vor Verwendung
des Lüftungsprofils
erzeugt werden, sodass während
der Lagerhaltung und des Transports das Lüftungsprofil den in 1 dargestellten
flachen Zustand besitzt.
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Nach
Erzeugung der in 2 dargestellten L-Form kann
das Lüftungsprofil
in üblicher
Weise verwendet werden, beispielsweise zum Abschluss an eine Traufe
im Dachanschlussbereich oder in sonstiger Weise eingesetzt werden.
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Wie
aus beiden Figuren zu erkennen ist, besitzt das Lüftungsprofil
einen zweischichtigen Aufbau mit zwei Materialschichten 11, 12.
Die beiden Materialschichten 11, 12 besitzen eine
identische Ausdehnung und sind während
der Herstellung des Lüftungsprofils
durch Coextrusion flächig
miteinander verbunden, sodass das erzeugte Lüftungsprofil letztlich als
einheitliches, integrales Lüftungsprofil
ausgebildet ist.
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Die
beiden Materialschichten 11, 12 sind im Wesentlichen
identisch ausgebildet und unterscheiden sich lediglich in ihrer
Farbgebung. Während
die Materialschicht 11 beispielsweise aus weißem Kunststoff
besteht, besteht die Materialschicht 12 beispielsweise
aus einem schwarzen Kunststoff. Je nachdem, in welche Richtung der
Profilschenkel 2 gegenüber
dem Profilschenkel 1 abgeknickt wird, entsteht somit ein
Lüftungsprofil
mit weißer
oder mit schwarzer Außenfläche. Das
erfindungsgemäß ausgebildete
Lüftungsprofil
kann somit in vielfältiger
Weise eingesetzt werden.
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Während in
den Figuren die beiden Profilschenkel 1 und 2 jeweils
mit unterschiedlichen Schenkellängen
x, y dargestellt sind, können
die Profilschenkel 1, 2 grundsätzlich auch die gleiche Länge besitzen.
Es ist auch möglich,
dass mehr als zwei Profilschenkel vorhanden und insbesondere über entsprechende
Knickkanten miteinander verbunden sind.
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Die
beiden nutenförmigen
Vertiefungen 9, 10 können erfindungsgemäß direkt
während
des Extrudierens des Lüftungsprofils
erzeugt werden. Beispielsweise kann dazu in der Auslassdüse des verwendeten
Extruders ein zur Querschnittsform der nutenförmigen Vertiefung komplementär ausgebildeter Ansatz
ausgebildet sein. Bei der Herstellung des zweischichtigen Lüftungsprofils
durch Coextrusion können
entsprechend zwei Schnecken mit zwei Extrudierschnecken verwendet
werden, wobei an der Auslassdüse
zwei gegeneinander gerichtete, jeweils komplementär zu den
nutenförmigen
Vertiefungen ausgebildete Ansätze
vorhanden sind. Grundsätzlich können auch
zwei unterschiedliche Auslassdüsen mit
je einem Ansatz verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilschenkel
- 2
- Profilschenkel
- 3
- Verbindungslinie
- 4
- Lüftungsöffnungen
- 5
- Lüftungsöffnungen
- 6
- Knickkante
- 7
- Oberseite
- 8
- Unterseite
- 9
- nutenförmige Vertiefung
- 10
- nutenförmige Vertiefung
- 11
- Materialschicht
- 12
- Materialschicht
- x
- Schenkellänge des
Profilschenkels 1
- y
- Schenkellänge des
Profilschenkels 2