-
Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum lösbaren Halten von flachen Gegenständen in einem Aufnahmebehälter eines Kraftfahrzeugs gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Eine gattungsbildende Haltevorrichtung zum lösbaren Halten von Gegenständen in einem Aufnahmebehälter ist aus der
DE 10 2005 038 683 A1 bekannt. Dieser bekannte Aufnahmebehälter ist als Tassenhalter zur Aufnahme eines Trinkbehälters in verschiedenen Größen und Formen ausgeführt. Hierzu sind mehrere Abstützelemente auf der Innenwand des Aufnahmebehälters jeweils in einem Hohlbehälter gegen eine Federkraft verschwenk- und verschiebbar angeordnet, so dass zum einen die Abstützelemente um eine obere Achse verschwenkbar und zum anderen entlang von diagonal geneigten Schlitzen sowohl radial nach außen als auch in senkrechter Richtung verschoben werden, wenn ein Trinkbehälter in den Tassenhalter eingestellt oder aus einem solchen entfernt wird.
-
Auch die
DE 10 2005 044 358 A1 und die
US 2005/0279752 A1 beschreiben jeweils eine ähnliche Haltevorrichtung zum lösbaren Halten von Getränkebehälter als Gegenstände in einem als Becherhalter ausgebildeten Aufnahmebehälter. In diesem bekannten Aufnahmebehälter sind auf der Innenwand ebenso gegen eine Federkraft verschwenk- und verschiebbare Abstützelemente vorgesehen, so dass Getränkebehälter unterschiedlicher Gestalt darin eingesetzt werden können und Standsicherheit dieser Getränkebehälter gewährleistet ist. Auch hier hierzu sind diese Abstützelemente über Stifte in Führungsnuten derart in einem Haltegehäuse gelagert, dass sowohl eine Verschiebung in senkrechter Richtung als auch eine Schwenkbewegung in radialer Richtung ermöglicht wird, wenn ein Getränkebehälter in den Aufnahmebehälter eingestellt oder seinem solchen entfernt wird.
-
Aus der
DE 103 35 884 A1 ist ein in einem Kraftfahrzeug angeordneter Cupholder beschrieben, der mittels eines Einsatzteils aus weichem deformierbaren Werkstoff auch zur Halterung eines Handys verwendet werden kann. Dieses Einsatzteil wird derart in den Cupholder eingesetzt, dass es klemmend mit der Aufnahme des Cupholders wirkt.
-
Der Nachteil dieser bekannten Lösung liegt darin, dass für eine solche Zusatzfunktion ein separates Teil erforderlich ist.
-
Desweiteren ist aus der
EP 1 803 608 A1 eine Greifvorrichtung zum Halten von Gegenständen in Kraftfahrzeugen bekannt, bei der eine im Wesentlichen geschlossene Schlinge als Haltevorrichtung sich um einen auf einem Boden stehenden Gegenstand schließt und sich dabei an die Abmessungen dieses Gegenstandes anpasst. Aufgrund der Ausbildung der Haltevorrichtung als zuziehbare Schlinge kommt es nicht auf die Form des Querschnitts der zu haltenden Gegenstände an. Daher können sowohl zylindrische Getränkebehälter als auch bspw. Handys oder MP3-Spieler mit rechteckförmigen Querschnitt von dieser bekannten Greifvorrichtung gehalten werden. Selbst Kugelschreiber oder Kreditkarten könnten damit fixiert werden. Eine Begrenzung hinsichtlich des Abmessungen ist lediglich durch den Durchmesser der Schlinge gegeben.
-
Nachteilig an dieser bekannte Greifvorrichtung ist, dass zur Realisierung eine aufwendig Mechanik erforderlich ist, die zu hohen Herstellkosten führt.
-
Schließlich beschreibt die
DE 10 2005 056 613 A1 einen Getränkehalter, der an seiner zylindrischen inneren Wandfläche schwenkbeweglich und radialsymmetrisch angeordnete Klemmelemente aufweist, die in Radialrichtung nach innen mit einer Federkraft beaufschlagt werden, um Behältnisse mit unterschiedlichem Durchmesser in den Getränkehalter stellen zu können. Dabei ist jedes Klemmelement nockenförmig ausgebildet und am oberen Ende mit einer Achse schwenkbar gelagert, so dass bei Einführen eines Behälters das Klemmelement radial nach außen gegen den Druck einer Blattffeder geschwenkt wird. Als Stand der Technik wird ein Klemmelement beschrieben, das in einer in Radialrichtung im Wandbereich des Getränkehalters angeordneten Nut unter der Vorspannung einer in Radialrichtung wirkenden Spiralfeder geführt wird. Zusätzlich ist dieses Klemmelement in Einführrichtung eines Behälters in der Nut mittels einer Achse drehbeweglich gelagert.
-
Die
DE 20 2004 000 618 U1 beschreibt eine Klemmelement, das in den Innenraum eines Getränkehalters ragt und mit einem Federelement verbunden ist, welches eine Druckkraft auf das Klemmelement in Radialrichtung nach innen ausübt.
-
Mit diesen bekannten Haltevorrichtungen mit radial nach innen bewegbaren Klemmelementen können wohl Getränkebehälter mit unterschiedlichen Durchmessern gehalten werden, jedoch nicht flache Gegenstände, wie Handys, MP3-Player, PDAs, Smartphones usw.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Haltevorrichtung zum lösbaren Halten von flachen Gegenständen in einem Aufnahmebehälter eines Kraftfahrzeugs mit unterschiedlichen Abmessungen mit einfachem Aufbau anzugeben, die kostengünstig zu realisieren ist.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Bei einer solchen Haltevorrichtung, bei welcher der Aufnahmebehälter radial in den Innenraum bewegbare federbelastete Klemmelemente aufweist, die flache Gegenstände mit unterschiedlichen Durchmessern abzustützen können, ist erfindungsgemäß wenigstens ein Klemmelement zusätzlich zur Bewegbarkeit in Radialrichtung auch in Umfangsrichtung gegen den Federdruck eines Federelements derart bewegbar gelagert, dass ein flacher Gegenstand zwischen einer in Radialrichtung ausgerichteten Anlagefläche eines bezüglich des Aufnahmebehälters feststehenden Klemmelements und einer in Radialrichtung ausgerichteten Anlagefläche eines in Umfangsrichtung bewegbaren Klemmelements gegen den Federdruck des Federelements gehalten wird.
-
Diese erfindungsgemäße Haltevorrichtung erweitert in einfacher Weise die Funktion bereits bekannter Klemmelemente, indem diese zusätzlich auch in Umfangsrichtung unter dem Druck einer Feder verstellt werden können, so dass zwischen einem solchen beweglichen Klemmelement und einem in dieser Art nicht beweglichen Element ein flacher Gegenstand unter dem Druck der Feder eingeklemmt werden kann, so dass dieser mit seinen Schmalseiten an in Radialrichtung ausgerichteten Anlageflächen der beiden Klemmelement anliegt. Durch die Verschiebbarkeit eines der Klemmelemente senkrecht zur Radialrichtung lassen sich flache Gegenstände mit unterschiedlichen Breiten in die Haltevorrichtung einstellen. Dadurch dass die federbelasteten Klemmelemente senkrecht zur Radialrichtung auf den flachen Gegenstand drücken, wird dieser klapperfrei gehalten, was insbesondere hinsichtlich von im Kraftfahrzeug auftretenden Vibrationen wichtig ist.
-
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Aufnahmebehälter zylinderförmig mit drei radialsymmetrisch angeordneten Klemmelementen ausgebildet, von denen zwei Klemmelemente senkrecht zur Radialrichtung bewegbar gelagert sind. Dadurch kann gleichzeitig jeweils zwischen dem nur in Radialrichtung bewegbaren Klemmelement und einem zusätzlich senkrecht zur Radialrichtung bewegbaren Klemmelement ein flacher Gegenstand eingestellt werden, wobei beide Gegenstände unterschiedliche Breiten aufweisen können.
-
Die Erfindung ist nicht nur bei Haltevorrichtungen mit kreisförmigen Querschnitt anwendbar, sondern gemäß einer Weiterbildung auch bei Aufnahmebehältern mit rechteckförmigen Querschnitt, wobei vier radialsymmetrisch angeordnete Klemmelemente vorgesehen sind, von denen zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Aufnahmebehälters senkrecht zur Radialrichtung bewegbar gelagert sind.
-
Schließlich sind in vorteilhafter Weise die Anlageflächen der Klemmelemente, die in radialer Richtung ausgerichtet sind und an denen die Schmalseiten eines flachen Gegenstandes anliegen, mit Rippen oder Verprägungen versehen, um die Haltefunktion für solche flache Gegenstände zu verbessern, diese insbesondere verrutschsicher zu halten.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Teilansicht eines Aufnahmebehälters mit einem in Umfangsrichtung verschiebbaren Klemmelement gemäß der Erfindung,
-
2 eine weitere perspektive Ansicht des Aufnahmebehälters nach 1 mit einem flachen Gegenstand, und
-
3 eine Schnittdarstellung nach 2 mit zwei in den Aufnahmebehälter gestellten flachen Gegenständen.
-
Ein in den 1, 2 und 3 dargestellter zylinderförmiger Aufnahmebehälter 3 einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1 weist drei von einer zylinderförmigen Innenwand 11 radial in den Innenraum des Aufnahmebehälters 3 ragende Klemmelemente 4 und 5 auf, wobei diese Klemmelemente 4 und 5, wie in der Schnittdarstellung nach 3 gezeigt ist, radial verschiebbar in einer Aufnahme 12 bzw. 13 gelagert sind.
-
Aus der Schnittdarstellung nach 3 ist ersichtlich, dass die U-förmige Aufnahme 12 in der Behälterwand 11 ausgeformt ist, so dass das ebenfalls U-förmige Klemmelement 4 radial in dieser Aufnahme 12 verschiebbar ist. Ein in dem Raum zwischen der Aufnahme 12 und dem Klemmelement 4 gelagertes Federelement 9 stützt sich gegen die Aufnahme 12 ab, so dass das Klemmelement 4 in Radialrichtung 6 mit der Federkraft druckbeaufschlagt wird, wenn entgegen der Radialrichtung 6, bspw. von einem zylindrischen Getränkebehälter das Klemmelement 4 entgegen der Radialrichtung 6 nach außen gedrückt wird. Dieses Federelement 9 kann bspw. als Druckfeder ausgebildet sein.
-
Die beiden anderen beiden Klemmelemente 5 sind ebenfalls jeweils als U-förmiges Teil in einer U-förmigen Aufnahme 13 radial verschiebbar angeordnet, wobei ebenfalls ein Federelement 9 das Klemmelement 5 in Radialrichtung 6 druckbeaufschlagt, wenn es nach außen gedrückt wird.
-
Beim Einführen eines zylindrischen Getränkebehälters (in den Figuren nicht dargestellt) in den Aufnahmebehälter 3 entsteht zunächst über Stirnflächen 14 ein Kontakt mit der Außenfläche des Getränkebehälters. Im weiteren Verlauf werden alle drei Klemmelemente 4 und 5 entgegen der Radialrichtung unter dem Federdruck der Federelemente 9 über deren Stirnflächen 14 nach außen gedrückt, so dass der in den Aufnahmebehälter 3 eingestellte Getränkebehälter unter dem Federdruck gehalten wird.
-
Die erweiterte Funktion zur Aufnahme von flachen Gegenständen dieser Klemmelemente 4 und 5 ist dadurch realisiert, dass die beiden in ihren Aufnahmen 13 radial beweglich gelagerten Klemmelemente 5 senkrecht zur Radialrichtung 6, also in Umfangsrichtung 10 aus einer Ruheposition (in 1 und in 3 gestrichelt dargestellt) in eine Halteposition nach 2 oder 3 gegen die Federspannung eines Federelements 9 verschoben werden können.
-
Hierzu ist die Aufnahme 13 in der Behälterwand 11 des Aufnahmebehälters 3 in Umfangsrichtung 10 über eine in der Behälterwand 11 eingebrachte Führungsnut 15 verschiebbar gelagert, wobei zwischen einem mit der Behälterwand 11 verbundener Anschlag 16 und der Aufnahme 13 das als Zugfeder ausgeführte Federelement 7 angeordnet ist, so dass beim Bewegen des Klemmelements 5 aus der Ruheposition in eine Halteposition das Federelement 7 auf Zug belastet wird.
-
Beim Einstellen eines flachen Gegenstandes 2, bspw. Handy, MP3-Player, PDA oder Smartphone usw. zwischen einem Klemmelement 4 und 5 wird unter dem Federdruck des Federelements 7 das Klemmelement 5 aus der Ruheposition in eine Halteposition bewegt, in der der flache Gegenstand 2 zwischen seitlichen Anlageflächen 8 der Klemmelement 4 und 5 geklemmt wird, wie dies die 2 zeigt.
-
Aufgrund der Verschiebbarkeit der Klemmelemente 5 können flache Gegenstände 2 mit unterschiedlichen Breiten eingestellt werden. Das Maß dieser Breite bestimmt sich im Wesentlichen durch den Abstand der Anlageflächen 8 in der Ruheposition als minimale Breite und dem Abstand dieser Anlageflächen 8 in der Halteposition, wenn ein Klemmelemente 5 maximal verschoben ist, also bis an das dem Anschlag 16 gegenüberliegende Ende. Der Bereich der unterschiedlichen Breiten wird also durch die Länge der Führungsnut 15 bestimmt, wobei die minimalste Breite eines flachen Gegenstandes 2 geringfügig größer sein sollte als der Abstand der Anlageflächen 8, wenn sich das Klemmelement 5 in einer Ruheposition befindet, um eine gewisse Zugbelastung des Federelements 7 zu erreichen, so dass ein minimaler Druck auf den Gegenstand 2 ausgeübt wird, der ausreicht, den Gegenstand festzuhalten.
-
Wie in der Schnittdarstellung nach 3 gezeigt, können von der Haltevorrichtung 1 zwei flache Gegenstände 2 von dem Aufnahmebehälter 3 aufgenommen und gehalten werden, wobei die Breiten dieser Gegenstände 2 sich unterscheiden können.
-
In 3 wird der auf einen Gegenstand 2 wirkende Haltedruck in einer Halteposition des Klemmelements 5 mittels einer Zugfeder 7 erzeugt. Anstelle einer Zugfeder 7 kann auch eine Druckfeder verwendet werden, jedoch muss dann der Anschlag 16 für eine solche Druckfeder auf der gegenüberliegenden Seite des Klemmelements 5 angeordnet werden, so dass beim Bewegen des Klemmelements 5 aus der Ruheposition die Druckfeder auf Druck belastet wird.
-
Um die Haltefunktion eines in den Aufnahmebehälter 3 gestellten flachen Gegenstandes zu verbessern, sind die seitlichen Anlageflächen 8 der Klemmelemente 4 und 5 mit elastischen Rippen oder elastischen Verprägungen versehen.
-
Die Realisierung der Klemmelemente 4, insbesondere deren Verschiebbarkeit in radialer Richtung erfolgt gemäß 3 mit U-förmigen Aufnahmen 12 und 13 sowie mit ebenfalls im Querschnitt U-förmigen Klemmelementen 4 und 5. In gleichwertiger Weise kann die Verschiebbarkeit in radialer Richtung auch in einer aus dem Stand der Technik bekannten Weise realisiert werden, der in der Beschreibungseinleitung beschrieben wurde.
-
Schließlich kann die Erfindung auch an Aufnahmebehältern mit quadratischen Querschnitt realisiert werden, wobei an jeder Seitenfläche eines solchen Aufnahmebehälters radial verschiebbare Klemmelemente mittig angeordnet sind und davon zwei gegenüberliegende Klemmelemente entsprechend der Erfindung zusätzlich auch senkrecht zur Radialrichtung gegen den Druck einer Feder verschiebbar sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- flacher Gegenstand
- 3
- Aufnahmebehälter
- 4
- Klemmelement
- 5
- Klemmelement
- 6
- Richtungspfeil für Radialrichtung
- 7
- Federelement für Druck in Umfangsrichtung 10
- 8
- Anlagefläche von Klemmelementen 4 und 5
- 9
- Federelement für Druck in Radialrichtung 6
- 10
- Richtungspfeil für Umfangsrichtung
- 11
- Behälterwand des Aufnahmebehälters
- 12
- Aufnahme des Klemmelements 4
- 13
- Aufnahme der Klemmelemente 5
- 14
- Stirnfläche der Klemmelemente 4 und 5
- 15
- Führungsnut in Behälterwand zur Führung der Klemmelemente 5
- 16
- Anschlag