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Die
Erfindung betrifft einen Beutel, insbesondere einen Verpackungsbeutel
für Lebensmittel, mit einer Vorderwand und einer Rückwand
und einem auf mindestens einer Innenseite der Vorderwand oder Rückwand
aufgebrachten Klebestreifen, wobei der Klebestreifen im unverschlossenen
Zustand des Beutels mit einem Schutzstreifen abgedeckt ist und Seitenschweißnähten,
die sich von einem unteren Ende des Beutels bis an den Schutzstreifen
heran erstrecken.
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In
vielen Bereichen des täglichen Lebens werden Beutel zum
Verpacken von Gütern eingesetzt. Je nach verpacktem Gut
werden hierbei unterschiedliche Anforderungen an die Beutel gestellt. Wesentlich
für den Transport ist hierbei der Verschluss des Beutels.
Die Erfindung bezieht sich auf Beutel, die mit einem Klebestreifen
versehen sind, so dass die Beutelwände zum Verschließen
einer Einfüllöffnung des Beutels mit einander
verklebbar sind. Zur Lagerung und zur leichteren Handhabung der Beutel
sind die Klebestreifen zumeist mit einem Schutzstreifen versehen,
der vor dem Verkleben der Wände oder Klebestreifen miteinander
entfernt wird. Je nach Einsatzzweck und Verwendung der Verpackungsbeutel
bestehen die Beutel aus Kunststoff, Papier oder aus mit Kunststoff
beschichtetem Papier.
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Ein
mittels eines Klebestreifens verschließbarer Beutel ist
in der
DE 29 37 240
A1 beschrieben. Der Beutel besteht aus Kunststoff und wird
aus einer Vorderwand und einer Rückwand gebildet, wobei
die Faltlinie außermittig liegt, so dass die Rückwand
länger ausgebildet ist als die Vorderwand. Die überstehende
Rückwand bildet hierbei die Verschlusskappe des Beutels,
wobei auf die Innenseite der Rückwand und auf der Vorderseite
der Vorderwand ein Klebestreifen aufgebracht ist, die beide mit
einer Schutzfolie versehen sind. Nach dem Entfernen der Schutzfolie
ist die aus der Rückwand gebildete Klappe gegen die Vorderseite
der Vorderwand zum Verschließen des Beutels klappbar.
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Ein
gattungsgemäßer Beutel ist in der
GB 2 145 997 A beschrieben.
Der Beutel besitzt eine Vorderwand und eine Rückwand, die
aus einer gefalteten Bahn gebildet sind und Seitenschweißnähte
aufweisen und bei dem die Vorderwand und Rückwand eine
im Wesentlichen gleiche Länge aufweisen können.
Zum Verschließen des Beutels ist an der der Faltkante entgegengesetzten
Seite des Beutels ein Klebestreifen auf die Innenseite der Rückwand
des Beutels aufgebracht. Der Klebestreifen ist mit einer Schutzfolie
abgedeckt, wobei der Schutzstreifen vor dem Verschließen
des Beutels entfernt werden muss, so dass die Vorderwand und die
Rückwand zum Verschließen des Beutels verklebt
werden können.
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Ein
Problem, das sich bei derartigen Beuteln ergibt, ist das, dass die
Beutel zwar ein sicheres Verpacken und Transportieren des eingebrachten
Gutes ermöglichen, die Beutel das verpackte Gut aber nicht flüssigkeitsdicht
transportieren können. Insbesondere in den Fällen,
in denen in den Beuteln zum Beispiel Lebensmittel transportiert
oder verpackt werden ist es möglich, dass, zum Beispiel
bei Gefrierprodukten Wasser im Beutel vorhanden ist. In diesem Fall
ist es notwendig, dass der Beutel flüssigkeitsdicht verschließbar
ist. Gemäß der
GB 245 997 A reichen die Schweißnähte
von der Faltkante bis an den Klebestreifen heran. Der Klebestreifen
wird aber vor dem Verschweißen der Beutelseiten mit einem
Folienstreifen abgedeckt, so dass die Beutelwände übereinanderlegbar
und verschweißbar sind. Das hierbei auftretende Problem
ist, dass der Schutzstreifen nicht nur den Klebestreifen, sondern
auch Bereiche der zu verschweißenden Seitenwände
abdeckt, so dass die Seitenwände in einem Bereich unmittelbar neben
dem Klebestreifen nicht verschweißbar sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Beutel zu entwickeln, der das Verpackungsgut
flüssigkeitsdicht einschließt und der darüber
hinaus mit geringen konstruktiven Mitteln und kostengünstig
herstellbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der die Klebeschicht abdeckende Schutzstreifen im Bereich der
Schweißnaht eine Aussparung aufweist, so dass die Schweißnaht
zumindest bereichsweise bis an den Klebestreifen heranreicht. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung des Schutzstreifens
ist nun die Möglichkeit geschaffen, ein Verpackungsgut
mit einem mit einem Klebestreifen versehenen Verpackungsbeutel flüssigkeitsdicht einzuschließen.
Der aus dem Stand der Technik bekannte Nachteil, dass der Schutzstreifen über
den Klebestreifen hinausragt und somit ein vollständiges Verschließen
eines Verpackungsbeutels verhindert, ist somit überwunden.
Der Schutzstreifen, der zum Beispiel ein Papierstreifen ist, besitzt
eine Aussparung, die sich etwa aus einem mittleren Bereich der Schweißnaht
heraus in Richtung des Klebestreifens und in Richtung des seitlichen
Rands des Beutels erstreckt. Die Seitenschweißnaht reicht
somit zumindest bis an den Klebestreifen heran, so dass nach einem
Abziehen des Schutzstreifens der Beutel lückenlos mittels
eines Zusammenfügens der Vorderseite und der Rückseite
des Beutels flüssigkeitsdicht verschließbar ist.
Die Aussparung im Schutzstreifen kann dergestalt sein, dass die
Schweißnaht vollständig in den Klebestreifen hineinreicht,
bevorzugt beginnt die Aussparung aber in einem mittleren Bereich der
Schweißnaht und erstreckt sich linear und/oder mit bogenförmigen
und/oder kreisförmigen Abschnitten in Richtung des seitlichen
Endes des Beutels. Dies bietet einerseits den Vorteil, dass der
Schutzstreifen leichter zwischen der Vorderwand und Rückwand
des Beutels herausziehbar ist und andererseits den Vorteil, dass
ein Öffnen des Beutels leichter möglich ist.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn sich die Schweißnaht
bis in einen Bereich des Klebestreifens hineinerstreckt, das heißt,
die Aussparung im Schutzstreifen legt einen Teil des Klebestreifens zum
Verschweißen der Vorderwand und Rückwand frei.
Hierdurch wird eine noch größere Sicherheit in Bezug
auf das flüssigkeitsdichte Verschließen des Beutels
erreicht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Prinzipskizzen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
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1 Eine
schematisch aneinander gereihte Abfolge des Ablaufs der einzelnen
Fertigungsstufen zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Beutels,
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2 einen
Eckbereich eines erfindungsgemäßen Beutels mit
einer bogenförmigen Aussparung im Schutzstreifen,
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3 einen
Eckbereich eines erfindungsgemäßen Beutels mit
einer linearen Aussparung im Schutzstreifen,
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4 einen
erfindungsgemäßen Beutel mit einer kreisabschnittsförmigen
Aussparung im Schutzstreifen, die bis in den Bereich des Klebestreifens
reicht und
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5 einen
erfindungsgemäßen Beutel mit einer weiteren geometrischen
Form als Aussparung im Schutzstreifen, die bis an den Klebestreifen
heranreicht und sich entlang des Klebestreifens erstreckt.
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In
der 1 sind schematisch die einzelnen Verfahrensschritte
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Beutels 1 wiedergegeben.
Die Ziffern I, II, III und IV zeigen dabei unterschiedliche Fertigungszustände.
Ausgehend von einer flachliegenden Folie 2 wird in die
Mitte der Folie ein Loch 3 eingestanzt. Auf die mit dem
Loch versehene Flachbahn 2 wird ein Klebestreifen 4, 5,
die beispielsweise eine Leimspur ist, in einem separaten Verfahrensschritt
aufgebracht. Die Flachbahn 2 ist eine Kunststofffolie oder eine
Papierbahn oder eine einseitig oder beidseitig beschichtete Papierbahn.
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Bevor
in einem nächsten Verfahrensschritt der Schutzstreifen
auf die Bahn 2 aufgebracht wird, wird rapportgenau eine
Aussparung in Form einer Einstanzung 6, 7 in den
Schutzstreifen eingebracht. Rapportgenau bedeutet hierbei, dass
die Einstanzungen 6, 7 exakt zur Breite der fertigen
Beutel in den Schutzstreifen eingebracht werden. In dem mit I bezeichneten
Verfahrensschritt ist lediglich die Leim spur 4, 5 auf
die Bahn 2 aufgetragen und das Loch 3 eingestanzt.
In dem mit II bezifferten Verfahrensschritt ist der mit der Aussparung 6, 7 versehene Schutzstreifen 8, 9 auf
den Klebestreifen aufgebracht. Die Aussparung 6, 7 liegt
in der grobschematischen Darstellung der Verfahrensschritte einen
Teil der Leimspur 4, 5 frei.
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Der
Verfahrensschritt III zeigt die beidseitig zusammengefaltete Flachbahn 2,
so dass eine Vorderwand und eine Rückwand gebildet ist.
Als Vorderwand wird hierbei die auf die Flachbahn gefaltete Seite
bezeichnet. Deutlich zu erkennen ist, dass durch die Aussparung 6, 7 ein
Teil des Klebestreifens 4, 5 freigelegt wird,
so dass eine im Verfahrensschritt IV eingebrachte Schweißnaht,
zur Bildung der Seitenschweißnähte 10, 11 bis
in den Bereich des Klebestreifens 4, 5 reicht.
Wird die Flachbahn 2 aus einer Papierbahn gebildet, so
sind zumindest die sich gegenüberliegenden Seiten der Vorderwand
und Rückwand mit einem thermoplastischen Kunststoff beschichtet,
so dass ein Verschweißen der Seitenwände 6, 7 ermöglicht
wird.
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Der
Pfeil P zeigt die Produktionsrichtung an. Abschließend
erfolgt ein Längs- und Querschneiden der verschweißten
Folienbahn 2 zur Bildung der erfindungsgemäßen
Beutel.
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Die 2 zeigt
eine Draufsicht auf eine Vorderseite eines erfindungsgemäßen
Verpackungsbeutels 1 mit einer bogenförmigen Aussparung 12 im Schutzstreifen 13.
In die Rückwand 14 ist ein Loch 15 eingestanzt,
welches es ermöglicht, den Schutzstreifen 13 leicht
zu ergreifen und von der auf der Rückwand 14 befindlichen
Leimspur 16 zu lösen. Die Vorderwand 17 deckt
in diesem Ausführungsbeispiel die Rückwand 14 vollständig
ab. Das heißt, die Flachbahn 2 wurde bis zu ihrer
Mittellinie 18 hin gefaltet. Es ist aber ebenfalls vorstellbar,
die Faltung vor der Mittellinie 18 enden zu lassen, um
ebenfalls die Vorderwand 17 leichter ergreifen und somit
den Beutel leichter öffnen zu können, wie dies
beispielhaft in einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung in 5 prinzipiell dargestellt ist.
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Die
Verschweißung der Vorderwand und Rückwand reicht
von einem Rand 21 des Beutels 20 bis in einen
Bereich des Beutels 20 hinein. Eine übliche Breite
B der Schweißnaht liegt bei circa 10 mm. Wie deutlich zu
erkennen ist, überragt der Schutzstreifen 13 die
Leimspur 16 in Richtung der Schweißnaht 19.
Diese Überlappung 11 führt bei Beuteln
gemäß dem Stand der Technik dazu, dass eine Lücke zwischen
der Schweißnaht und dem Klebestreifen entsteht, so dass
die herkömmlichen Beutel nicht flüssigkeitsdicht
sind. Durch die erfindungsgemäße und in der 2 dargestellte
bogenförmige Aussparung 12 im Schutzstreifen 13 reicht
die Schweißnaht 19 bis an den Klebestreifen 16 heran
und verschließt den Überlappungsbereich L zur
Bildung eines flüssigkeitsdichten Beutels 20.
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In
der 3 ist eine lineare Ausbildung der Aussparung 22 im
Schutzstreifen 23 eingebracht. Es sei hierbei darauf hingewiesen,
dass jegliche geometrische Form denkbar ist, die den Schutzstreifen
mit einer Aussparung versieht, wobei erfindungswesentlich ist, dass
der Schutzstreifen 8, 9, 13, 23 derart ausgespart
ist, dass die Schweißnaht 10, 11, 19, 24 bis
an den Klebestreifen 4, 5, 16, 25 heranreicht,
so dass der Überlappungsbereich 11 verschweißt
ist.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform eines Beutels 40 ist
in der 4 wiedergegeben. Unabhängig von der geometrischen
Form der Aussparung 26, die wie bereits beschrieben beliebige
Formen aufweisen oder auch über ihre gesamte Breite B bis
an den Klebestreifen 27 heranreichen kann, ist es erfindungsgemäß möglich,
die Aussparung 26 so auszubilden, dass die Verschweißung 28 bis
in den Bereich des Klebestreifens 27 hineinreicht. Die
Aussparung 26 besitzt hierbei eine kreissegmentartige Form.
Die kreissegmentartige Form 26 wird durch eine kreisabschnittsförmige
Einstanzung in den Schutzstreifen 29 vor dem Zuführen
und Aufkleben auf den Klebestreifen 27 erzielt.
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In
der 5 ist eine Kombination aus linearen Abschnitten 31, 32 als
Aussparung in den Schutzstreifen 33 eingebracht. Die gestrichelte
Linie 34 gibt prinzipiell an, dass eine derartige Ausstanzung
auch bis in den Bereich des Klebestreifens 35 reichen kann.
Der Klebestreifen 35 besitzt eine Breite von 6 bis 8 mm
und erstreckt sich über die gesamte Beutelbreite. Erfindungsgemäß ist
es vorstellbar, den Klebestreifen 4, 5, 16, 25, 27, 35 in
einen Bereich von etwa 2 mm von der Schweißnaht 10, 11, 28, 36 in
einen Bereich von circa 2 mm in den Klebestreifen hineinreichen
zu lassen.
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Der
Beutel 50 gemäß der 5 besitzt
eine Vorderwand 37 und eine Rückwand 38.
Die Vorderwand 37 überdeckt die Rückwand 38 nicht
vollständig. Dies bietet den Vorteil, dass der Verpackungsbeutel 50 leichter
zu öffnen ist. Es ist erfindungsgemäß vorstellbar,
den Bereich der Vorderwand 37 der über die Schweißnaht 36 sich
hinaus erstreckt, gegen die Vorderwand umzuklappen, um somit ein noch
leichteres öffnen des Verpackungsbeutels zu erreichen und
um gleichzeitig den Schutzstreifen 33 leichter vom Klebestreifen 35 lösen
zu können. Als Schutzstreifen 33 wird ein Papierstreifen 33 verwendet.
Der Schutzstreifen 33 isoliert die gegeneinanderliegenden
Innenseiten der Vorderwand 37 und Rückwand 38 gegeneinander,
so dass ein Verschweißen der Vorderwand 37 und
Rückwand 38 verhindert wird.
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In
einer vorteilhaften Verwendung des erfindungsgemäßen
Verpackungsbeutels 1, 20, 30, 40, 50 wird
der Verpackungsbeutel 1, 20, 30, 40, 50 für die
Verpackung von Lebensmitteln und hier von Fisch verwendet. Zumeist
in eisgekühlter Fisch hat den Nachteil, dass das am Fisch
haftende Eis in der Verpackung 1, 20, 30, 40, 50 schmilzt
und das geschmolzene Eis als Wasser aus dem Verpackungsmittel 1, 20, 30, 40, 50 austreten
könnte. Der erfindungsgemäße Verpackungsbeutel 1, 20, 30, 40, 50 verschließt
das Lebensmittel flüssigkeitsdicht, so dass keine Flüssigkeit
austreten kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2937240
A1 [0003]
- - GB 2145997 A [0004]
- - GB 245997 A [0005]