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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer
Heiz-, Belüftungs- und/oder Klimaanlage, insbesondere zur
Steuerung eines HVAC-Systems eines Kraftfahrzeugs. Des Weiteren umfasst
die Erfindung eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Heiz-, Belüftungs- oder Klimaanlage sowie ein Computerprogrammprodukt
zu deren Steuerung.
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Klima-
und Belüftungsanlagen sowie HVAC-Systeme gehören
zunehmend zur Serienausstattung von Kraftfahrzeugen. Die Steuerung
und Betätigung solcher Klimasysteme kann dabei manuell, etwa
mittels verschiedener einstellbarer Gebläsestufen, aber
auch automatisch, etwa abhängig von einer vom Anwender
eingestellten Soll-Innentemperatur erfolgen.
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Heiz-,
Belüftungs- und/oder Klimaanlagen-Systeme, sogenannte HVAC-Systeme,
sind üblicherweise mit einer elektronischen Steuereinheit ausgestattet,
die beispielsweise der Stellung einzelner Bedienelemente, etwa Gebläse-,
Temperatur-, oder Luftverteilungsschaltern und -Reglern entsprechend
und/oder ggf. in Abhängigkeit von vorgegebenen Betriebsparametern,
die den einzelnen Bedienelementen zugeordneten Stellglieder steuert
und einstellt. Gängige Klimaanlagen weisen beispielsweise eine
Wärmetauscherklappe zur Regelung der Ausblastemperatur,
ein Gebläse zur Regelung der Luftmenge und/oder Klappen
zur Einstellung der Luftaustrittsorte auf.
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So
ist beispielsweise aus der
DE
101 64 375 A1 eine Steuerungsvorrichtung für eine
Klimaanlage mit einer Steuereinheit bekannt, die Eingangssignale empfängt.
Diese Steuereinheit ist dabei dazu ausgelegt, bei Empfang eines
vordefinierten Eingangssignals, die Klimaanlage in einen geräuschärmeren
Modus zu überführen, wobei sicherheitstechnisch
relevante Parameter berücksichtigt werden.
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Hierbei
ist zum Beispiel vorgesehen, dass bei einem Eingangssignal, wie
bei einen ankommenden oder abgehenden Telefonat oder bei Verkehrsmeldungen,
die Gebläsestufe die Klimaanlage reduziert und somit die
Schallintensität, bzw. die von der Klimaanlage ausgehende
Lautstärke automatisch verringert wird.
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Neben
dem Lüftungsgebläse und der von ihm erzeugbaren
akustisch wahrnehmbaren Luftströmung weist eine Heiz-,
Belüftungs- und/oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs noch
weitere Geräuschquellen auf. So können die einzelnen,
oftmals klappenartig ausgebildeten mechanischen Stellglieder einer
Klimaanlage beispielsweise mit Erreichen einer Endposition ein Anschlagsgeräusch
erzeugen.
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Daneben
gilt es zu beachten, dass von den mechanischen oder elektromechanischen
Stellmitteln selbst, insbesondere wenn sie als Stell- oder Schrittmotor
ausgebildet sind, eine von den Fahrzeuginsassen akustisch wahrnehmbare
und die Insassen irritierende Geräuschentwicklung ausgehen kann.
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Die
einzelnen mechanischen oder elektromechanischen Stellmittel der
Klimaanlage mit einer gesonderten Geräuschdämpfung
zu versehen, stellt sich als verhältnismäßig
kosten- und arbeitsintensiv sowohl in der Herstellung als auch in
der Montage dar. Zudem gingen derartige geräuschdämpfende Maßnahmen
wohl mit einem Verlust an zur Verfügung stehendem Bauraum
innerhalb des Kraftfahrzeuges einher.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Heiz-, Belüftungs-
und/oder Klimaanlage sowie ein Verfahren zu deren Steuerung zur
Verfügung zu stellen, deren Ansteuerung von mechanischen
und/oder elektromechanischen Stellmitteln für die Fahrzeuginsassen
in einem geringeren Maße wahrnehmbar sind. Mit der Erfindung
soll auf Seiten der Fahrzeuginsassen eine geringere Wahrnehmbarkeit
von evtl. störenden Stellgeräuschen einer Heiz-, Belüftungs-
und/oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung
gestellt werden ohne dass hierfür bauliche oder konstruktive Änderungen
an der Klimaanlage vorzunehmen wären.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines Verfahrens
gemäß Patentanspruch 1, einem Computerprogrammprodukt
gemäß Patentanspruch 10, einer Heiz-, Belüftungs-
oder Klimaanlage gemäß Patentanspruch 11 sowie
mit einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 14 gelöst. Einzelne
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den zugehörigen
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist zur Steuerung einer
Heiz-, Belüftungs- oder Klimaanlage, insbesondere eines
sogenannten HVAC-Systems (Heating, Ventilating, Air-Conditioning)
eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei im Kontext der vorliegenden
Erfindungsbeschreibung unter dem Begriff Klimaanlage jegliche Art
von Einrichtung zu verstehen ist, welche zur Beeinflussung des im
Fahrzeuginnenraum vorherrschenden Raumklimas geeignet ist. Insbesondere
sind vorliegend mit dem Begriff einer Klimaanlage auch HVAC-Systeme
gemeint.
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Die
Klimaanlage weist eine Steuereinheit auf, die insbesondere in einem
Automatikmodus ein die Anlage oder das System regelndes Steuersignal erzeugt,
welches der Reduzierung einer Abweichung eines im Fahrzeuginnenraum
vorherrschenden Ist-Wertes von einem vorgegebenen Soll-Wert ausgebildet
ist. Zu diesem Zweck führt die Steuereinheit in regelmäßigen
Zeitabständen Vergleiche zwischen einem eingestellten oder
vorgegebenen Soll-Wert und dem im Fahrzeuginnenraum vorherrschenden Ist-Wert
an.
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Sollte
der Ist-Wert um einen vorgegebenen Schwellwert vom Soll-Wert abweichen,
so erzeugt die Steuereinheit ein Steuersignal, welches innerhalb der
Klimaanlage dazu führt, dass die Abweichung zwischen Soll-
und Ist-Wert derart reduziert wird, bis sie wieder innerhalb der
vom Schwellwert definierten Grenze liegt. Erfindungsgemäß ist
ferner vorgesehen, dass jener Schwellwert in Abhängigkeit
eines im Innenraum des Fahrzeugs vorherrschenden Geräuschpegels
verändert wird.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass eine durch Abweichung von Soll-
und Ist-Wert vorzusehende Steuerungs- oder Regelmaßnahme
nur dann durchgeführt wird, wenn der Geräuschpegel
im Inneren des Fahrzeugs oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts
liegt, sodass etwaige, im Zuge der Steuerungs- oder Regelmaßnahme
auftretende Geräusche von den Fahrzeuginsassen nicht oder
kaum wahrnehmbar sind.
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Im
Umkehrschluss bedeutet dies, dass solche zur Minimierung einer Abweichung
von Soll- und Ist-Wert vorzusehenden Steuerungs- oder Regelmaßnahmen
der Klimaanlage bei Vorliegen eines nur geringen Geräuschpegels
im Fahrzeuginnenraum blockiert oder zeitverzögert durchgeführt
werden.
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Durch
diese Maßnahme kann erreicht werden, dass in Situationen,
in denen der im Fahrzeuginnenraum vorherrschende Geräuschpegel
sich auf relativ niedrigem Niveau befindet, eine mit Geräuschentwicklung
verbundene Regelung oder Steuerung der Klimaanlage bzw. des HAVC-Systems
entweder so lange unterbunden wird, bis der Innenraum-Geräuschpegel
einen vorgegebenen Wert erreicht, bei dem die entsprechende Steuerungs-
oder Regelmaßnahme akustisch kaum oder nicht mehr wahrnehmbar
ist.
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Für
den Fall, dass der Geräuschpegel für längere
Zeit auf einem die Steuerung und Regelung der Klimaanlage unterdrückenden
Niveau verweilt, wird durch Modifizierung, insbesondere durch Erhöhung
des Schwellwerts und der zulässigen Abweichung von Soll-
und Ist-Wert erreicht, dass eine Steuerungs- oder Regelmaßnahme
für die Klimaanlage zu einem späteren Zeitpunkt
stattfindet; nämlich wenn eine Abweichung des Ist-Wertes
vom Soll-Wert eine entsprechend geänderte Grenze überschreitet.
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Auf
diese Art und Weise stellt die Erfindung eine sowohl hinsichtlich
Geräuschkomfort als auch Klimakomfort optimierte Steuerung
für eine Fahrzeugklimaanlage zur Verfügung.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Steuersignal in Abhängigkeit des Geräuschpegels
um einen Zeitwert zeitverzögert erzeugt wird. Jene Zeitverzögerung kann
in Kombination, aber auch alternativ zur geräuschabhängigen
Veränderung des Schwellwertes erfolgen. Die Zeitverzögerung
kann beispielsweise festvorgegeben sein, aber auch variabel, insbesondere
von dem jeweils vorherrschenden Geräuschpegel abhängig
eingestellt werden.
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Unabhängig
davon, ob eine geräuschabhängige Schwellwertanpassung,
oder ob eine Steuerungs- oder Regelmaßnahme zeitverzögert
zu einem automatisch generierten oder durch manuelle Betätigung
erzeugten Steuersignal erfolgt, zielt die Erfindung im Allgemeinen
darauf ab, eine womöglich mit Geräuschen verbundene
Steuerungs- oder Regelmaßnahme einer Heiz-, Belüftungs-
oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs unter Berücksichtigung
des Klimakomforts nur dann durchzuführen, wenn der ohnehin
im Innenraum des Fahrzeugs vorhandene Geräuschpegel die
infolge einer Steuerungs- oder Regelmaßnahme entstehenden
Geräusche der Klimaanlage verdeckt oder übertönt.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist ferner vorgesehen, die Form, die Zeitdauer und/oder die Amplitude
des von der Steuereinheit generierbaren Steuersignals in Abhängigkeit
vom Geräuschpegel zu verändern. Liegt beispielsweise
ein besonders hoher Geräuschpegel vor, so kann die durch
das Steuersignal ausgelöste Steuerungs- oder Regelmaßnahme
durchaus mit einer vergleichsweise hohen Geräuschentwicklung,
so etwa mit einem ansonsten akustisch wahrnehmbaren Anschlagen einer
Lüftungsklappe einhergehen.
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Befindet
sich der Geräuschpegel jedoch auf einem verhältnismäßig
niedrigen Niveau, etwa wenn sich das Fahrzeug im Stillstand befindet,
so kann erfindungsgemäß vorgesehen werden, das
Steuersignal in Form, Zeitdauer und/oder Amplitude derart zu ändern,
dass eine hierdurch bedingte Regelungsmaßnahme mit einer
geringeren Geräuschentwicklung vonstatten geht, etwa indem
eine Wärmetauscherklappe oder eine Lüftungsklappe
oder vergleichbare mechanische Stellmittel langsamer bewegt werden.
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Von
Vorteil ist nach der Erfindung insbesondere vorgesehen, dass der
Schwellwert für die Abweichung zwischen Soll- und Ist-Wert
und/oder der Zeitwert zur zeitverzögerten Ausführung
einer Steuerungs- oder Regelmaßnahme bei ansteigendem Geräuschpegel
verringert wird. Gleichermaßen kann umgekehrt vorgesehen
werden, dass jener Schwellwert und/oder der Zeitwert mit einem absteigenden Geräuschpegel
wieder vergrößert werden.
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Durch
eine solch dynamische Anpassung von Schwellwerten an den im Innenraum
des Fahrzeugs vorherrschenden Geräuschpegel kann ohne wesentlichen
konstruktiven Eingriff in bestehende Heiz-, Belüftungs-
oder Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen eine evtl. störende
Geräuschwahrnehmung auf Seiten der Fahrzeuginsassen unterbunden
werden. Auch ist denkbar, bereits bestehende Klimasysteme mit einem
derartigen erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren
nachzurüsten.
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Der
erfindungsgemäße geräuschpegelabhängige
Stellmechanismus für Schwellwert und Zeitwert kann in Form
einzelner diskreter Modi, aber auch in Form kontinuierlicher Funktionen
implementiert werden. Bei einer diskreten Ausgestaltung kann beispielsweise
vorgesehen sein, den Geräuschpegel in beispielsweise drei
unterschiedliche Bereiche, etwa leise, mittel und laut zu unterteilen.
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Je
nachdem, in welchen Pegelbereich ein gerade vorherrschender Geräuschpegel
fällt, können dann Schwellwert und Zeitwert um
jeweils ein fest vorgegebenes Maß von einem Ausgangswert
abweichen. Für den typischerweise zur Temperaturregelung
vorgesehenen Schwellwert kann beispielsweise vorgesehen werden,
dass der Schwellwert der Abweichung von Soll- und Ist-Wert auf ein
Niveau von bspw. 4 Kelvin angehoben wird. Das heißt, in
einer besonders leisen Umgebung sieht die Anlage vor, dass eine
automatische Regelung und eine damit verbundene Verstellbewegung
von mechanischen Stellgliedern erst bei einer Abweichung vom Soll-Wert
oberhalb 4 Kelvin vorgenommen wird.
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Bei
mittlerem Geräuschpegel kann vorgesehen sein, den tolerierbaren
Schwellwert auf bspw. 2 Kelvin zu reduzieren.
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Liegt
der Geräuschpegel im lauten Bereich, kann eine Standardregelung
und ein entsprechend zeitnahes Nachführen des Ist-Werts
zum Soll-Wert erfolgen.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass der erfindungsgemäße
Steuerungs- und Regelmechanismus bei vorherrschendem leisen Geräuschpegel
jegliche Steuerungs- und Regelmaßnahme der Klimaanlage
unterbindet, solange sich der Ist-Wert innerhalb einer 2 Kelvin-Grenze
vom Soll-Wert bewegt.
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Sollten
Soll- und Ist-Wert beispielsweise in einem Bereich von 2 bis 4 Kelvin
voneinander differieren, so ist bei leisem Geräuschpegel
zumindest ein zeitweiliges, möglichst minimal invasives
Regeln der Klimaanlage vorgesehen. Sollte schließlich die
Temperaturabweichung des Ist-Werts mehr als 4 Kelvin vom Soll-Wert
betragen, ist eine unmittelbare Steuerung, Regelung und Nachführung
der Ist-Temperatur zum Zwecke der Einhaltung eines tolerierbaren
Klimakomforts vorgesehen.
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Die
zur Erläuterung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Steuerung genannten Temperaturabweichungen sind nur beispielhaft
und können beliebige, den Klimakomfort begünstigende
oder für den Klimakomfort tolerierbare Werte annehmen.
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Nach
einer weiterbildenden Ausgestaltung der Erfindung wird der Geräuschpegel
anhand der Motordrehzahl, der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Windgeschwindigkeit,
der Regenintensität, der Gebläsegeschwindigkeit,
der Klimaanlage und/oder der Lautstärkeeinstellung eines
Radios bzw. eines Fahrzeug-Infotainmentsystems bestimmt und/oder
dementsprechend abgeschätzt.
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Parameter
wie Motordrehzahl, Fahrzeuggeschwindigkeit sowie Lautstärkeeinstellung
des Fahrzeugradios, des Navigationssystems oder eines Autotelefons
sind im Bordnetz des Fahrzeugs ohnehin verfügbar und können über
eine Ankopplung der Steuereinheit via gängiger Fahrzeuginformationssysteme,
etwa mittels CAN-Bus oder LIN-Bus von der Steuereinheit zur Bestimmung,
zumindest aber zur groben Abschätzung des im Fahrzeuginneren
herrschenden Geräuschpegels verwendet werden.
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In ähnlicher
Art und Weise kann beispielsweise über den Regensensor
des Kraftfahrzeugs die Regenintensität und eine damit einhergehende
niederschlagsbedingte Geräuschentwicklung im Fahrzeuginneren
abgeschätzt werden. Die Windgeschwindigkeit korreliert
typischerweise mit der Fahrzeuggeschwindigkeit. Sie ist somit ebenfalls über
das Fahrzeug-Bordnetz verfügbar.
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Als
vorteilhaft erweist sich hierbei, dass sämtliche jener
vorbeschriebenen Parameter ohnehin im Fahrzeug bzw. in der Bordelektronik
zur Verfügung stehen und somit mit Ausnahme einer erforderlichen
Kopplung der Steuereinheit an das Fahrzeug-Bordnetz keine weiteren
konstruktiven Maßnahmen zur Ermittlung bzw. zur Abschätzung
des Innenraum-Geräuschpegels vorgenommen werden müssen.
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Des
Weiteren kann nach der Erfindung gleichermaßen vorgesehen
werden, den Geräuschpegel im Innenraum des Fahrzeugs mittels
eines Sensors zu messen. Auf diese Art und Weise können
beispielsweise auch die vom Fahrzeug erzeugten und im Fahrzeuginnenraum
wahrnehmbaren Rollgeräusche, welche je nach Reifen- und
Fahrbahnbelag variieren können, berücksichtigt
werden.
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Von
Vorteil erweist es sich hierbei, wenn der Geräuschpegel
im Fahrzeuginnenraum mittels eines ohnehin im Fahrzeug vorhandenen
Mikrofons, etwa mit Hilfe des Mikrofons eines Fahrzeugtelefons oder einer
im Fahrzeug angeordneten Freisprecheinrichtung gemessen wird. Auf
diese Art und Weise kann der jeweils vorherrschende Geräuschpegel
verhältnismäßig exakt ermittelt und zur
geräuschpegelabhängigen Steuerung der Klimaanlage
verwendet werden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
die Erzeugung des Steuersignals in Abhängigkeit des Betriebszustands
der Anlage zeitlich zu verzögern oder gar zu unterdrücken.
Eine derartige Funktion erweist sich insbesondere dann als vorteilhaft,
wenn die Klimaanlage oder das HVAC-System ausgeschaltet oder inaktiv
ist, da in diesem Fall eine dem Steuersignal folgendes Steuerungs-
oder Regelmaßnahme ohnehin einen kaum messbaren Effekt
zur Folge hätte.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, dass nach einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung der Schwellwert und/oder der Zeitwert durch Betätigung einer
Betätigungseinrichtung der Klimaanlage, etwa durch Betätigung
von Bedienelementen durch den Anwender auf vorgegebene Standardwerte
gesetzt werden. Auf diese Art und Weise kann der Anwender die vollständige
und unmittelbare Kontrolle über die Klimaanlage oder das
HVAC-System erhalten.
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Nimmt
der Anwender etwa durch Betätigung eines Bedienelements
eine klimaverändernde Maßnahme vor, so ist dieser
gegenüber einer Geräuschunterdrückung
Vorzug zu geben.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ein Computerprogrammprodukt, welches Programmmittel zur Steuerung
der Steuereinheit aufweist, die zur Durchführung des zuvor
beschriebenen Verfahrens zur Steuerung und Regelung einer Steuereinheit
einer Klimaanlage ausgebildet sind.
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Daneben
betrifft die Erfindung in einem weiteren unabhängigen Aspekt
eine Heiz-, Belüftungs- oder Klimaanlage für den
Innenraum eines Kraftfahrzeugs, welche eine Steuereinheit aufweist,
die dazu ausgebildet ist, bei einer Abweichung eines Ist-Wertes
von einem Soll-Wert von einem vorgegebenen Schwellwert, ein die
Anlage regelndes Steuersignal zur Reduzierung der Abweichung zu
erzeugen. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der Schwellwert
für die Abweichung zwischen Soll- und Ist-Wert in Abhängigkeit
eines im Innenraum des Fahrzeugs vorherrschenden Geräuschpegels
veränderbar ist.
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Bevorzugt
ist die Steuereinheit der Klimaanlage zur Ermittlung und/oder zur
Abschätzung des Geräuschpegels mit dem Bordnetz
des Fahrzeugs gekoppelt. Hierzu ist insbesondere eine Anbindung der
Steuereinheit an einen CAN-Bus oder einen LIN-Bus des Fahrzeugs vorgesehen,
sodass solche Parameter, wie etwa Motordrehzahl, Fahrzeuggeschwindigkeit,
Windgeschwindigkeit, Regenintensität, Gebläsegeschwindigkeit,
Lautstärkeeinstellung eines Fahrzeug-Infotainmentsystems
zur Bestimmung oder Abschätzung des Geräuschpegels
im Fahrzeuginneren der Steuereinheit der Klimaanlage zur Verfügung
gestellt werden können.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Steuereinheit bzw. die von ihr erzeugbaren Signale zur
Betätigung mechanischer und/oder elektromechanischer Stellmittel
der Klimaanlage, insbesondere zur Betätigung von Wärmetauscherklappe
sowie Luftleit- oder Luftumlenkklappen vorgesehen und hierzu ausgebildet
sind.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Heiz-,
Belüftungs- oder Klimaanlage eine Vielzahl von einzelnen,
vorzugsweise elektromotorisch betätigbaren Stelleinrichtung
aufweist, wobei jedem innerhalb der Anlage verschwenkbar oder verschiebbar
angeordneten Stellglied eine eigens dafür vorgesehene Antriebseinrichtung,
etwa in Form eines Schritt- oder Stellmotors vorgesehen sein kann.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ferner ein Kraftfahrzeug, welches mit einer erfindungsgemäßen
Heiz-, Belüftungs- oder Klimaanlage bzw. mit einem entsprechenden
HVAC-System ausgestattet ist.
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Dabei bilden
sämtliche im Text wiedergegebenen als auch in den Zeichnungen
dargestellten Merkmale in Alleinstellung als auch in jeglicher sinnvollen
Kombination untereinander den vorliegenden Erfindungsgegenstand.
Es zeigen:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm der erfindungsgemäßen
Heiz-, Belüftungs- oder Klimaanlage und
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2 ein
schematisches beispielhaftes
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Funktionsdiagramm
des erfindungsgemäßen Regelungsverfahrens.
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Die
in 1 schematisch wiedergegebene Heiz-, Belüftungs-
oder Klimaanlage, kurz HVAC-System 12, wird von einer Steuereinheit 14 gesteuert
und geregelt. Das HVAC-System 12 steht dabei luftaustauschend
mit dem Fahrzeuginnenraum 10 in Verbindung. Die Steuereinheit 14,
welche im Blockschaltbild gemäß 1 als
separate Einheit neben dem HVAC-System 12 dargestellt ist,
kann auch gleichermaßen als integraler Bestandteil eines HVAC-Systems 12 ausgebildet
sein.
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Die
Steuereinheit 14 ist beispielsweise mit zwei Bedienelementen 24, 26 gekoppelt,
wobei das Bedienelement 24 beispielsweise als Gebläseschalter
oder Luftverteilungsschalter oder entsprechender Regler oder Schieber
ausgebildet ist, während das Bedienelement 26 als
Temperaturschalter oder -Regler ausgebildet sein kann.
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Daneben
ist die Steuereinheit 14 mit einer Vielzahl von Signalgebern
oder Sensoren 16, 18, 20, 22 gekoppelt.
Diese Kopplung kann direkt und unmittelbar zur Steuereinheit 14,
aber auch mittelbar über einen CAN- oder LIN-Bus des Fahrzeugbordnetzes erfolgen.
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Beispielsweise
kann ein als Geräuschsensor ausgebildetes Mikrofon 16 unmittelbar
Aufschluss über den gerade im Fahrzeug vorherrschenden
Geräuschpegel geben. Daneben kann die Lautstärke
eines Radios 18 oder eines entsprechenden Infotainmentsystems 18 auf
einen entsprechenden Innenraumgeräuschpegel schließen
lassen. Auch kann die Drehzahl des Motors als auch die Fahrzeuggeschwindigkeit über
entsprechende Sensoren 20, 22 über das
Bordnetz oder alternativ, direkt in die Steuereinheit 14 eingespeist
werden.
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In 2 ist
ein Ablaufdiagramm einer möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Steuerungsverfahrens dargestellt. Die Schritte 110, 112, 114 repräsentieren
beispielhaft eine Temperatursteuerung oder Temperaturregelung für
den Kraftfahrzeuginnenraum. In einem Schritt 110 wird mittels
eines geeigneten Temperatursensors die Innenraumtemperatur im Kraftfahrzeug
Tist gemessen. Jener Ist-Messwert Tist wird sodann mit einem vorgegebenen Temperatursollwert
Tsoll verglichen.
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Die
sich hieraus ergebende Abweichung wird in einem nachfolgenden Schritt 112 mit
einem Schwellwert T0 verglichen. Sollte
die Abweichung innerhalb bzw. kleiner dem eingestellten Schwellwert T0 sein, so wird erneut Schritt 110 ausgeführt.
Diese, von den Schritten 110, 112 gebildete Schleife
wird solange durchlaufen, bis eine Temperaturabweichung vom Soll-Wert
Tsoll oberhalb des eingestellten Schwellwertes
T0 gemessen wird.
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In
diesem Fall wird im Anschluss an Schritt 112 in Schritt 114 von
der Steuereinheit ein die Klimaanlage regelndes Steuersignal erzeugt,
demzufolge die Ist-Temperatur der Soll-Temperatur angenähert und
so die Abweichung vom Soll-Wert zumindest auf das vom Schwellwert
T0 vorgegebene Maß reduziert wird.
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Parallel
zu diesem Temperaturregelungsmechanismus, welcher als geschlossener
Kreislauf der Schritte 110, 112, 114 durchgeführt
wird, ist eine geräuschpegelabhängige Veränderung
des Schwellwertes T0 vorgesehen. So wird
in einem Schritt 100 der im Innenraum des Fahrzeugs vorherrschende Geräuschpegel
GP gemessen und in einem nachfolgenden Schritt 102 mit
einem vorgegebenen Geräuschpegel-Schwellwert GP0 verglichen.
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Sollte
GP größer als GP0 sein,
so ist in einem nachfolgenden Schritt 104 eine Veränderung
des Schwellwertes T0' = T0 – T1 vorzunehmen. Der Temperaturschwellwert
T0 wird folglich um einen vorgegebenen Wert
T1 verringert. Bei diesem Szenario bedingt
der verhältnismäßig hohe, zumindest oberhalb des
Schwellwerts GP0 liegende Geräuschpegel
im Innenraum des Fahrzeugs eine verhältnismäßig
geringe Temperaturabweichung zwischen Tist und
Tsoll Sollte jedoch im Schritt 102 festgestellt
werden, dass der gemessene Geräuschpegel kleiner als der
Geräuschpegel-Schwellwert GP0 ist,
so wird in einem nachfolgenden Schritt 106 der gemessene
Geräuschpegel GP mit einem weiteren Geräuschpegel-Schwellwert
GP1 verglichen, wobei GP1 kleiner als
GP0 ist.
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Sollte
der gemessene Geräuschpegel GP größer
als GP1 sein, so wird im Anschluss an Schritt 106 in
Schritt 100 der Geräuschpegel erneut gemessen.
Befindet sich der Geräuschpegel GP zwischen den beiden
Schwellwerten GP0 und GP1,
so wird letztlich keine Veränderung des Temperaturschwellwerts
T0 stattfinden.
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Ist
jedoch der gemessene Geräuschpegel GP in Schritt 106 kleiner
als der untere Schwellwert GP1, so wird
das Verfahren in Schritt 108 durch Erhöhung des
Temperatur-Schwellwerts T0' = T0 +
T1 verändert. In diesem Fall bedingt
ein vorherrschender, verhältnismäßig
niedriger Geräuschpegel GP, welcher kleiner als ein unterer
Geräuschpegel-Schwellwert GP1 ist,
dass der Schwellwert für die Temperaturabweichung T0 um einen vorgegebenen Wert T1 verringert
wird.
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Auf
diese Art und Weise kann erreicht werden, dass eine evtl. mit Störgeräuschen
verbundene Temperaturregelung der Klimaanlage erst bei einer größeren
Temperaturabweichung von Soll- und Ist-Wert stattfindet, als dies üblicherweise
der Fall wäre.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeuginnenraum
- 12
- Heiz-,
Belüftungs- oder Klimaanlage
- 14
- Steuereinheit
- 16
- Geräuschpegelsensor
- 18
- Radiolautstärke
- 20
- Motordrehzahl
- 22
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- 24
- Bedienelement
- 26
- Temperatursteuerung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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