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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs umfassend eine mehrere Klimatisierungskomponenten aufweisende Klimatisierungseinrichtung zur Klimatisierung eines Kraftfahrzeuginnenraums und mehrere in dem Kraftfahrzeuginnenraum angeordnete Passagierplätze, wobei jedem der Passagierplätze ein Teilraum des Kraftfahrzeugsinnenraums zugeordnet oder zuordenbar ist. Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug.
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Klimatisierungseinrichtungen in Kraftfahrzeugen, die eine passagierplatzindividuelle Einstellung von Klimatisierungsparametern ermöglichen, insbesondere der Temperatur oder der Stärke bzw. des Volumenstroms eines ausströmenden Luftvolumenstroms, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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So ist beispielsweise aus
KR 2016 0093766 A ein Drei-Zonen-Klimatisierungssystem für ein Kraftfahrzeug bekannt. Bei diesem System wird ein von einem Gebläse bereitgestellter Luftstrom über ein System mehrerer Luftkanäle zu unterschiedlichen Passagierplätzen des Kraftfahrzeugs geführt. Dieses System umfasst verstellbare, in dem System der Luftkanäle angeordnete Klappen, mittels derer die Anteile des Luftstroms, die den jeweiligen Passagierplätzen zugeführt werden, eingestellt werden können. Sollten aufgrund von einer Fehlfunktion die aktuellen Klappenpositionen betreffende Feedbackinformationen einer Steuerungseinrichtung nicht bereitgestellt werden können, dann werden die Klappen automatisch in ihre Endpositionen gebracht, so dass der von dem Gebläse bereitgestellte Luftstrom nur noch dem Fahrersitz sowie einem VIP-Platz zugeführt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Klimatisierungskonzept für ein Kraftfahrzeug anzugeben, bei dem ein optimierter Betrieb einer Klimatisierungseinrichtung hinsichtlich passagierplatzindividueller Aspekte ermöglicht wird.
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Zur Lösung der Aufgabe ist bei dem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei Vorliegen eines einen Teilraum auswählenden Teilraumauswahlsignals wenigstens eine einem anderen Teilraum als dem ausgewählten Teilraum zugeordnete Klimatisierungskomponente in ihrem Betrieb derart geändert betrieben wird, dass eine Geräuschkulisse im ausgewählten Teilraum, die von der Klimatisierungseinrichtung erzeugt wird, verringert ist und/oder eine über die Klimatisierungseinrichtung einzustellende Temperatur im ausgewählten Teilraum schneller erreicht oder beibehalten wird.
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Der Erfindung liegt also die Idee zugrunde, die zur passagierplatzindividuellen Klimatisierung eingerichtete Klimatisierungseinrichtung bei Vorliegen des Teilraumauswahlsignals derart zu betreiben, dass der Komfort innerhalb des von dem Teilraumauswahlsignals ausgewählten Teilraums verbessert wird, wobei parallel hierzu in den anderen, von dem Teilraumauswahlsignal nicht ausgewählten Teilräumen, der Komfort gegebenenfalls auch entsprechend verringert werden könnte. Erreicht wird dies durch die Änderung des Betriebs der Klimatisierungskomponenten, die nicht dem ausgewählten Teilraum zugeordnet sind, also insbesondere nicht innerhalb des ausgewählten Teilraums angeordnet sind und/oder nicht primär zur Klimatisierung des ausgewählten Teilraums vorgesehen sind.
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Anders ausgedrückt wird zumindest eine Klimatisierungskomponente, die nicht dem von dem Teilraumauswahlsignal ausgewählten Teilraum zugeordnet ist, in ihrem Betrieb derart geändert, so dass hierdurch die Komfortsteigerung im ausgewählten Teilraum realisiert wird. In diesem Zusammenhang ist auch denkbar, dass parallel hierzu eine dem ausgewählten Teilraum zugeordnete Klimatisierungskomponente, die insbesondere in diesem Teilraum angeordnet ist oder primär zur Klimatisierung des ausgewählten Teilraums vorgesehen ist, ebenfalls in ihren Betrieb geändert wird um eine weitere Komfortsteigerung im ausgewählten Teilraum zu erlangen.
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Im Zusammenhang mit der von der Klimatisierungseinrichtung erzeugten Geräuschkulisse kann dies konkret bedeuten, dass zumindest eine ein Geräusch erzeugende Klimatisierungskomponente, die in dem ausgewählten Teilraum angeordnet ist oder sich in räumlicher Nähe des ausgewählten Teilraums befindet, in ihren Betrieb derart geändert wird, dass das von ihr erzeugte Geräusch leiser wird bzw. gegebenenfalls sogar verschwindet. Um die von dieser Klimatisierungskomponente erzeugte Klimatisierungswirkung im ausgewählten Teilraum zu kompensieren, kann stattdessen in einem nicht ausgewählten Teilraum eine ebenfalls ein Geräusch erzeugende Klimatisierungskomponente entsprechend stärker betrieben werden. Ersichtlich führt dies dazu, dass in dem ausgewählten Teilraum die Geräuschkulisse bzw. eine von der Klimatisierungseinrichtung verursachte Geräusch- bzw. Lärmbelästigung reduziert wird, wohingegen in einem oder mehreren anderen, nicht ausgewählten, Teilräumen die Geräuschkulisse entsprechend zunimmt.
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Bezüglich der über die Klimatisierungseinrichtung einzustellenden Temperatur kann dies konkret bedeuten, dass zumindest eine der dem nicht ausgewählten Teilraum zugeordneten Klimatisierungskomponenten bezüglich ihrer Klimatisierungsleistung zurückgefahren wird. Als Klimatisierungsleistung wird hierbei die Leistung verstanden, mittels der die in den entsprechenden Teilraum einzubringende Luft gekühlt bzw. erwärmt wird. Diese Maßnahme ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Klimatisierungseinrichtung nur eine begrenzte Gesamtleistung zum Betrieb aller Klimatisierungskomponenten zur Verfügung hat, die nicht ausreichend ist, ein zügiges Erreichen der einzustellenden Temperatur in allen Teilräumen, insbesondere im kompletten Kraftfahrzeuginnenraum, zu ermöglichen.
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Wenn zumindest eine der dem nicht ausgewählten Teilraum zugeordneten Klimatisierungskomponenten also bezüglich ihrer Klimatisierungsleistung um einen gewissen Betrag zurückgefahren wird, kann wenigstens eine der dem ausgewähltem Teilraum zugeordneten Klimatisierungskomponenten mit einer um diesen Betrag erhöhten Klimatisierungsleistung betrieben werden. Hierdurch wird es, trotz einer gegebenenfalls begrenzten Gesamtleistung der Klimatisierungseinrichtung, ermöglicht, dass im ausgewählten Teilraum die gewünschte Temperatur zügig erreicht bzw. die bereits erreichte einzustellende Temperatur zuverlässig konstant beibehalten wird. Dies geschieht letztlich auf Kosten der nicht ausgewählten Teilräume, in denen die einzustellende Temperatur im Vergleich zum ausgewählten Teilraum nicht so schnell erreicht wird bzw. die bereits erreichte einzustellende Temperatur gegebenenfalls nicht konstant beibehalten werden kann.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Konzepten ist es mithin, dass durch das Teilraumauswahlsignal eine automatische Bevorzugung des ausgewählten Teilraums hinsichtlich der Klimatisierung und/oder der Geräuschkulisse zu Lasten der nicht ausgewählten Teilräume ermöglicht wird. Eine entsprechende Einstellung der Klimatisierungseinrichtungen kann also nahezu ohne eines weiteren Zutuns, beispielsweise eines Fahrers des Kraftfahrzeugs, erfolgen, der sich folglich verstärkt dem Verkehrsgeschehen widmen kann und nicht durch die Bedienung der Klimatisierungseinrichtung abgelenkt wird. Gegebenenfalls ist die einzig nötige Aktion, die der Fahrer hierzu vornehmen muss, das Teilraumanschlusssignal zu generieren, worauf später noch detailliert eingegangen wird.
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Konkret kann die Änderung des Betriebs der wenigstens einen Klimatisierungskomponente bei Vorliegen des Teilraumauswahlsignals dadurch realisiert werden, dass zumindest ein Betriebsparameter dieser Klimatisierungskomponente, insbesondere die oben bereits erläuterte Klimatisierungsleistung oder dergleichen, mittels einer entsprechenden Ansteuerung der Klimatisierungskomponente durch eine Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs geändert wird. Eine enstprechende Ansteuerung bzw. Datenkommunikation zwischen der Steuerungseinrichtung und den Klimatisierungskomponenten kann über einen Datenbus des Kraftfahrzeugs erfolgen.
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Die Werte, um die die Betriebsparameter hierbei konkret geändert werden, können in einer in der Steuerungseinrichtung gespeicherten Lookup-Tabelle hinterlegt sein. In der Lookup-Tabelle können entsprechende Werte bezüglich jeder der Klimatisierungskomponenten in Abhängigkeit davon, welcher der Teilräume aktuell ausgewählt ist, abgespeichert sein. Diese Werte können zudem von weiteren Parametern wie einer, z.B. sensorisch erfassten, Temperatur im Kraftfahrzeuginnenraum oder dergleichen abhängen. Zusätzlich oder alternativ können diese Werte mittels eines Berechnungsmodells bzw. -algorithmus ermittelt werden, wobei die Eingangsgrößen die aktuell ausgewählten Teilräume sowie gegebenenfalls die weiteren Parameter betreffen.
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Bei einem denkbaren Anwendungsfall der vorliegenden Erfindung ist das Kraftfahrzeug eine Limousine, mit der sogenannte „very important persons“ (VIPs) chauffiert werden, wobei die zu chauffierende VIP in diesem Fall im von dem Teilraumauswahlsignal ausgewählten Teilraum Platz nehmen kann. Gleichermaßen ist ganz grundsätzlich und unabhängig eines etwaigen VIP-Status einer zu chauffierenden Person denkbar, dass beim Chauffieren mehrerer Passagiere einzelne Passagiere mehr Wert auf einen entsprechenden Klimatisierungskomfort bzw. eine ruhige Geräuschkulisse legen als andere, wobei diese Passagiere in dem ausgewählten Teilraum Platz nehmen können.
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Bezüglich der Zuordnung der Teilräume zu den Passagierplätzen ist es denkbar, dass jedem der Passagierplätze ein separater Teilraum zugeordnet ist. Gleichermaßen kann jedoch ein Teilraum mehreren Passagierplätzen zugeordnet sein. Beispielsweise kann ein erster Teilraum dem Fahrersitz, ein zweiter Teilraum dem Beifahrersitz und ein dritter Teilraum einer mehrere Passagierplätze umfassenden Rückbank des Kraftfahrzeugs zugeordnet sein. Weniger bevorzugt ist es auch denkbar, dass Passagierplätze keinem der auswählbaren Teilräume zugeordnet sind und folglich auch nicht ausgewählt werden können. Dies kann beispielsweise den Beifahrersitz betreffen, auf dem typischerweise nicht die VIP sondern stattdessen beispielsweise ausschließlich Sicherheitspersonal oder dergleichen, wie beispielsweise ähnliche Funktionen, wie z. B. Leibwächter, Assistent usw., Platz nimmt.
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Das Teilraumauswahlsignal kann entweder einen Teilraum oder mehrere Teilräume auswählen. Gleichermaßen ist es denkbar, dass mehrere Teilraumauswahlsignale vorliegen, die jeweils nur einen Teilraum auswählen. Demnach wird es ermöglicht, dass auch mehrere Passagiere, die in unterschiedlichen Teilräumen sitzen, sich jeweils in einem ausgewählten Teilraum befinden. Bei einer Leerfahrt kann es zweckmäßig sein, dass der Fahrer ein Teilraumauswahlsignal generiert, das den Teilraum, in dem sich der Fahrersitz des Kraftfahrzeugs befindet, auswählt. Optional kann auch gar kein Teilraumauswahlsignal vorliegen, wobei in diesem Fall der gesamte Kraftfahrzeuginnenraum gleichmäßig klimatisiert wird, das heißt, dass keine bevorzugten Teilräume vorliegen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann vorgesehen sein, dass die Klimatisierungskomponenten eine Temperatur und/oder eine Ausströmgeschwindigkeit und/oder eine Ausströmrichtung der mittels der Klimatisierungseinrichtung dem Kraftfahrzeuginnenraum zugeführten Luft beeinflussen. Sofern die Klimatisierungskomponente die Temperatur der Luft beeinflusst, also insbesondere eine Heiz- bzw. eine Kühlvorrichtung ist, kann die Betriebs- bzw. Klimatisierungsleistung einer einem nicht ausgewählten Teilraum zugeordneten Klimatisierungskomponente reduziert werden, wobei parallel hierzu die Betriebs- bzw. Klimatisierungsleistung einer dem ausgewählten Teilraum zugeordneten Klimatisierungskomponente erhöht wird.
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Sofern die Klimatisierungskomponente die Ausströmgeschwindigkeit der Luft beeinflusst, also insbesondere ein Lüfter bzw. ein Ventilator und mithin ein ein Geräusch erzeugendes Bauteil ist, kann die Betriebsleistung zumindest einer dem ausgewählten Teilraum zugeordneten bzw. in dem ausgewählten Teilraum angeordneten Klimatisierungskomponente reduziert werden, wobei parallel hierzu die Betriebsleistung zumindest einer dem nicht ausgewählten Teilraum zugeordneten bzw. bzw. in dem ausgewählten Teilraum angeordneten Klimatisierungskomponente entsprechend erhöht wird.
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Sofern die Klimatisierungskomponente die Ausströmrichtung der Luft beeinflusst, kann diese ein an einer Luftausströmöffnung eines Luftkanals angeordnetes Lüftungsgitter mit verstellbaren Lamellen sein. Typischerweise ist derjenige Teilraum, in dem das Lüftungsgitter bzw. die zugehörige Luftausströmöffnung angeordnet ist auch derjenige Teilraum, der primär mittels dieser Klimatisierungskomponente mit klimatisierter Luft versorgt werden soll. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es jedoch denkbar, dass bei Vorliegen des Teilraumauswahlsignals die Lamellen eines Lüftungsgitters, das in dem nicht ausgewählten Teilraum angeordnet ist, derart ausgerichtet werden, dass die aus der zugehörigen Luftausströmöffnung ausströmende Luft in die Richtung des ausgewählten Teilraums strömt und mithin hauptsächlich zur Klimatisierung des ausgewählten Teilraums dient.
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Bevorzugt ist eine Kombination dieser unterschiedlichen Aspekte denkbar. Beispielsweise kann in dem ausgewählten Teilraum ein hierin angeordneter Lüfter bezüglich seiner Betriebsleistung reduziert oder sogar abgeschaltet werden. Um die hieraus resultierende fehlende Klimatisierungswirkung in dem ausgewählten Teilraum zu kompensieren, können stattdessen Lüfter in dem nicht ausgewählten Teilraum mit einer erhöhten Betriebsleistung betrieben werden, wobei diesen Lüftern zugeordnete Lüftungsgitter derart verstellt werden, so dass die ausströmende Luft letztlich von dem nicht ausgewählten Teilraum in den ausgewählten Teilraum strömt. Optional erfolgt dies unter einer Erhöhung der Klimatisierungsleistung der Heiz- bzw. Kühlvorrichtung, die den mit einer erhöhten Betriebsleistung betriebenen Lüftern zugeordnet ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist denkbar, dass das Teilraumauswahlsignal permanent vorliegt. Der permanent ausgewählte Passagierplatz wird also automatisch und jederzeit bevorzugt klimatisiert. Das Teilraumauswahlsignal kann entsprechend bereits werkseitig voreingestellt werden und ist von Fahrzeuginsassen, insbesondere vom Fahrer oder Passagieren des Kraftfahrzeugs, nicht beeinflussbar. Dies kann beispielsweise dann zweckmäßig sein, wenn das Kraftfahrzeug ausschließlich zum Chauffieren von VIPs vorgesehen ist, insbesondere bei z. B. Dienstfahrzeugen von Politikern, berühmten Persönlichkeiten, Unternehmern oder dergleichen. Da in derartigen Fahrzeugen ohnehin typischerweise zumindest ein bevorzugter Passagierplatz vorgesehen ist, an dem beispielsweise Komponenten eines Infotainmentsystems oder ein Kühlschrank oder eine besonders bequeme Sitzpolsterung und ein großes Platzangebot vorgesehen ist, besteht hier keine Notwendigkeit, das Teilraumauswahlsignal abzuändern. Um eine unnötige Belastung der anderen Passagierplätze wie beispielsweise bei Leerfahrten zu vermeiden, kann hierbei das permanent vorliegende Teilraumauswahlsignal bzw. eine Prioritätsinformation, auf die später noch im Detail eingegangen wird, dennoch, insbesondere automatisch, abänderbar sein.
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Alternativ kann das Teilraumauswahlsignal mittels einer von einer sich im Kraftfahrzeug befindlichen Person vorgenommenen Nutzereingabe generiert werden. Dies kann beispielsweise dann zweckmäßig sein, wenn der mit dem Kraftfahrzeug zu chauffierende VIP nicht immer denselben Passagierplatz einnimmt. Die Generierung des Teilraumauswahlsignals kann in diesem Fall situationsabhängig, insbesondere von dem Fahrer oder von dem Passagier, vorgenommen werden. Dies kann mittels wenigstens einer Eingabevorrichtung, auf die später noch im Detail eingegangen wird, erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine einen Benutzer, insbesondere biometrische Merkmale des Nutzers, betreffende Nutzerinformation und/oder eine den Belegungszustand der Passagierplätze betreffende Belegungsinformation erfasst werden, wobei das Vorliegen des Teilraumauswahlsignals von der Nutzerinformation und/oder der Belegungsinformation abhängt. Bezüglich der Erfassung der Belegungsinformation und/oder der Nutzerinformation können Sensoren vorgesehen sein, auf die später noch im Detail eingegangen werden wird.
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Bezüglich der Belegungsinformation kann mithin erfasst werden, welche der Passagierplätze von Passagieren belegt bzw. besetzt sind, wobei in Abhängigkeit hiervon automatisch entsprechende Teilraumauswahlsignale generiert werden. Bevorzugt können diejenigen Teilräume ausgewählt werden, die den jeweils belegten Passagierplätzen zugeordnet sind.
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Die Nutzerinformation betrifft bevorzugt die Identität der sich im Fahrzeug befindlichen Passagiere. Sofern eine Identifikation eines Passagiers erfolgt ist, kann beispielsweise das Vorliegen des Teilraumauswahlsignals von in einer Datenbank hinterlegten Informationen abhängen. In der Datenbank kann insbesondere hinterlegt sein, bei welchen Personen ein entsprechendes Teilraumauswahlsignal generiert wird und bei welchen Personen nicht. Beispielsweise kann beim Dienstwagen eines VIPs, bspw. eines Politikers, eines Unternehmers oder dergleichen, in der Datenbank hinterlegt sein, dass ein Teilraumauswahlsignal für den Teilraum, in dem der VIP Platz genommen hat, generiert werden soll wohingegen die Teilräume, in denen beispielsweise sein Assistent, sein Leibwächter oder sein Fahrer usw. sitzen, nicht ausgewählt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Prioritätsinformation erfasst werden, die ein Maß für einen gewünschten Unterschied zwischen dem ausgewählten Teilraum und den anderen Teilräumen bezüglich der Geräuschkulisse und/oder der Dauer, bis die über die Klimatisierungseinrichtung einzustellende Temperatur erreicht wird, betrifft, wobei die Klimatisierungskomponenten zusätzlich in Abhängigkeit der Prioritätsinformation betrieben werden. Die Prioritätsinformation ist also mit anderen Worten ein Maß dafür, in welchem Umfang eine Bevorzugung des ausgewählten Teilraums gegenüber der nicht ausgewählten Teilräume erfolgt. Bezüglich der Prioritätsinformation kann insbesondere vorgesehen sein, dass mehrere Teilräume ausgewählt werden, wobei jedem ausgewählten Teilraum individuell eine Prioritätsinformation zugeordnet wird.
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Die Prioritätsinformation kann beispielsweise ein Zahlenwert sein, der aus einem vorgegebenen Intervall auswählbar ist. Die Bevorzugung der Klimatisierung des ausgewählten Teilraums kann hierbei umso größer sein, je größer der die Prioritätsinformation darstellende Zahlenwert ist. Beispielsweise kann die Prioritätsinformation Werte zwischen einem Minimalwert, beispielsweise 0, und einem Maximalwert, beispielsweise 100, annehmen, wobei der Minimalwert bedeutet, dass keine Bevorzugung des ausgewählten Teilraums vorliegt. Dies würde dem Fall entsprechen, dass kein den jeweiligen Teilraum auswählendes Teilraumauswahlsignal vorliegt. Der Maximalwert würde dagegen bedeuten, dass ein maximal möglicher Unterschied bezüglich der Bevorzugung des ausgewählten Teilraums bezüglich der anderen Teilräumen realisiert wird. Beispielsweise ist es in diesem Fall denkbar, sofern dies aufgrund z.B. des Vorliegens einer begrenzten maximal für die Klimatisierungseinrichtung zur Verfügung stehenden Betriebsleistung erforderlich ist, dass die Klimatisierung der nicht ausgewählten Teilräume zugunsten einer verbesserten Klimatisierung des ausgewählten Teilraums völlig ausgeschaltet wird. Exemplarisch kann die Prioritätsinformation, sofern diese eine Zahl zwischen 0 und 100 ist, den prozentualen Wert bezüglich der maximal möglichen Drosselung der Betriebsleistung der dem nicht ausgewählten Teilraum zugeordneten Komponenten angeben. Wenn also die Prioritätsinformation dem Wert 38 entspricht ist, dann können die dem nicht ausgewählten Teilraum zugeordneten Komponenten im Extremfall mit einer Betriebsleistung betrieben werden, die 62 Prozent ihrer maximal möglichen Betriebsleistung entspricht. Grundsätzlich sind hierzu Werte zwischen 62 Prozent und 100 Prozent erlaubt.
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Bezüglich der Erfassung der Prioritätsinformation ist denkbar, dass diese von einem Insassen des Kraftfahrzeugs vorgegeben wird bzw. vorgebbar ist. Alternativ oder zusätzlich können unterschiedliche Prioritätsinformationen in Abhängigkeit von einer entsprechenden Nutzerinformation, insbesondere in der Datenbank, hinterlegt sein. Mit anderen Worten kann jeder Person, sofern sie in der Datenbank hinterlegt ist, ein fester oder veränderbarer Prioritätsinformationswert zugeordnet sein, der bei einem Erkennen dieser Person automatisch eingestellt wird.
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Sofern das Kraftfahrzeug ein Elektro- bzw. Hybridfahrzeug ist, kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass die Prioritätsinformation von einer den aktuellen Ladezustand eines Energiespeichers des Kraftfahrzeugs betreffenden Restenergieinformation abhängt. Der Energiespeicher ist hierbei zum Speichern einer für den Antrieb des Kraftfahrzeugs vorgesehenen Energie vorgesehen. Zusätzlich oder alternativ kann die Restenergieinformation eine verbleibende Restreichweite des Kraftfahrzeugs betreffen. So wird beispielsweise, wenn die aktuell in dem Energiespeicher gespeicherte Restenergie nicht dazu ausreicht, dass das Kraftfahrzeug eine vorgegebene zu absolvierende Fahrstrecke abfährt, die Prioritätsinformation entsprechend angepasst. Diese Anpassung erfolgt bevorzugt derart, dass die Klimatisierungseinrichtung insgesamt weniger Energie benötigt und der hierdurch entstehende Differenzbetrag der Energie zusätzlich zum Vortrieb des Kraftfahrzeugs genutzt werden kann. Die Prioritätsinformation kann hierbei beispielsweise um genau denjenigen Wert herabgesetzt werden, dass die Klimatisierungseinrichtung genau so viel Energie weniger verbraucht, wie das Kraftfahrzeug benötigt, um den vorgesehenen Zielort oder die nächste Ladestation noch erreichen zu können.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug umfassend eine Steuerungseinrichtung und eine mehrere Klimatisierungskomponenten aufweisende Klimatisierungseinrichtung zur Klimatisierung eines Kraftfahrzeuginsassenraums und mehrere in dem Kraftfahrzeuginsassenraum angeordnete Passagierplätze, wobei jedem der Passagierplätze ein Teilraum des Kraftfahrzeuginsassenraums zugeordnet oder zuordenbar ist, wobei die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche auszuführen. Sämtliche im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Merkmale und Vorteile sind analog auch auf das Kraftfahrzeug anwendbar und umgekehrt.
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Die Klimatisierungseinrichtung kann ein einen Kühlkreislauf umfassendes Klimatisierungssystem mit einem System aus Luftkanälen sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass der Klimatisierungseinrichtung von außerhalb Frischluft zugeführt wird, die mittels der Klimatisierungskomponenten entsprechend klimatisiert und dem Kraftfahrzeuginnenraum zugeführt wird.
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Die Steuerungseinrichtung kann bevorzugt eine zentrale Recheneinheit sein, die zur Erfassung und Auswertung eventuell vorliegender Teilraumauswahlsignale eingerichtet ist. Ferner kann die Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung der Klimatisierungskomponenten bzw. den Klimatisierungskomponenten zugeordneten aktorischen Stellmittel eingerichtet sein.
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Die Klimatisierungskomponenten können eine Heizvorrichtung und/oder eine Kühlvorrichtung und/oder ein Lüfter und/oder eine an einer Luftausströmöffnung angeordnete und die Ausströmrichtung der Luft beeinflussende Komponente, insbesondere ein Lüftungsgitter mit verstellbaren Lamellen sein. Innerhalb der Luftkanäle, insbesondere in den Bereichen der Luftausströmöffnungen, kann ein Lüfter bzw. Ventilator angeordnet sein. Innerhalb des Kühlsystems können mehrere als Heiz- und/oder Kühlkomponenten ausgebildete Klimatisierungskomponenten vorgesehen sein, die jeweils entsprechenden Teilräumen zugeordnet sind. So kann beispielsweise eine Kühlvorrichtung, insbesondere ein Verdampfer, jeweils den beiden Vordersitzen zugeordneten Teilräumen und ein weiterer Verdampfer einer Rückbank des Kraftfahrzeugs zugeordneten Teilräumen zugeordnet sein. Weitere alternative Ausgestaltungen der Architektur der Klimatisierungseinrichtung des Kraftfahrzeugs sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung selbstverständlich denkbar.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug kann vorgesehen sein, dass es wenigstens eine mit der Steuerungseinrichtung verbundene Eingabevorrichtung, insbesondere ein Touchscreen oder eine Spracheingabevorrichtung, umfasst, mittels der eine das Teilraumauswahlsignal darstellende oder dieses erzeugende Eingabeinformation und/oder die oder eine Prioritätsinformation vorgebbar ist. Die Eingabeinformation kann mithin von einem Insassen des Kraftfahrzeugs mittels einer Berührung eines entsprechenden Feldes des Touchscreens generiert werden. Gleiches gilt für die Prioritätsinformation, die beispielsweise mittels eines auf dem Touchscreen dargestellten Schiebereglers generierbar bzw. einstellbar ist. Gleichermaßen kann die Generierung des Teilraumauswahlsignal und/oder die Eingabeinformation und/oder die Prioritätsinformation mittels einer Spracherkennungssoftware erfolgen, die ein von einer als Mikrofon ausgebildeten Spracheingabevorrichtung erfasstes Sprachsignal auswertet.
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Die mit der Steuerungseinrichtung verbundene Eingabevorrichtung kann in dem Bedienbereich des Fahrers des Kraftfahrzeugs angeordnet sein, wobei mittels der Eingabevorrichtung ein einen beliebigen der Teilräume des Kraftfahrzeugs auswählendes Teilraumauswahlsignal vorgebbar ist. Die Eingabevorrichtung ist also beispielsweise ein an einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordneter Touchscreen, den der Fahrer des Kraftfahrzeugs aus seiner Position mithin problemlos und bequem erreichen kann. Der Fahrer kann sodann, je nachdem welcher Passagier auf welchem Sitzplatz Platz genommen hat, manuell eine entsprechende Einstellung bzw. Generierung des Teilraumauswahlsignals vornehmen. Ferner ist denkbar, dass auch über die Eingabevorrichtung die Prioritätsinformation durch den Fahrer vorgebbar ist.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ist die oder eine weitere Eingabevorrichtung in dem oder einem der auswählbaren Teilräume angeordnet, wobei mittels der oder der weiteren Eingabevorrichtung nur ein diesen Teilraum auswählendes Teilraumauswahlsignal vorgebbar ist. Mithin wird es einem Passagier, der nicht auf dem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs Platz genommen hat, ermöglicht, ein Teilraumauswahlsignal für den Teilraum, in dem er aktuell sitzt, zu generieren. Die weitere Eingabevorrichtung ist zu diesem Zweck bevorzugt ebenfalls mit der Steuerungseinrichtung verbunden. Ferner ist denkbar, dass auch über die weitere Eingabevorrichtung die Prioritätsinformation durch den Passagier vorgebbar ist. Im einfachsten Fall ist die oder die weitere Eingabevorrichtung, die in dem oder einem der auswählbaren Teilräume angeordnet ist, ein Knopf oder Schalter, insbesondere mit der Beschriftung „VIP“, mittels dem das Teilraumauswahlsignal generiert und gelöscht werden kann, also, mit anderen Worten, die Bevorzugung dieses Teilraums bei der Klimatisierung ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Die weitere Eingabevorrichtung kann außerdem als ein Touchscreen oder als eine Spracheingabevorrichtung ausgebildet sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug kann vorgesehen sein, dass es wenigstens einen mit der Steuerungseinrichtung verbundenen Sensor zur Erfassung von Daten, die wenigstens einen dem Sensor zugeordneten Teilraum betreffen, umfasst, wobei die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist, anhand der von dem Sensor erfassten Daten die oder eine Nutzerinformation und/oder die oder eine Belegungsinformation zu generieren. Bezüglich der Belegungsinformation wird es mittels des Sensors also ermöglicht, für den jeweils zugeordneten Teilraum zu erfassen, ob dort ein Passagier Platz genommen hat. Falls ja, kann im Rahmen der Auswertung der Nutzerinformation erfasst werden, welche Identität dieser Passagier hat. In Abhängigkeit hiervon kann sodann das Teilraumauswahlsignal und gegebenenfalls die oder eine Prioritätsinformation generiert werden.
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In diesem Kontext ist es möglich, dass der Sensor eine Kamera ist, mit der zumindest einer der Teilräume erfassbar ist. Die erfassten Kamerabilder können einer Bilddatenauswertungssoftware zugeführt werden, die erfasst, welcher der Sitzplätze belegt bzw. besetzt ist und, insbesondere mittels eines Gesichtserkennungsalgorithmus, wer die jeweilige Person ist.
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Der Sensor kann ferner ein Mikrofon sein, wobei eine Sprach- und/oder Stimmerkennungssoftware eingesetzt werden kann, um die Identität einer Person zu erfassen. Ferner kann zu diesem Zweck der Sensor ein Fingerabdruckscanner und/oder ein Augenscanner sein.
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Außerdem kann zur Erfassung bzw. Generierung der Belegungsinformation der Sensor ein in einem, insbesondere als Sitz ausgebildeten, Passagierplatz des Kraftfahrzeugs angeordneter Drucksensor sein. Dieser kann beispielsweise zur Verifikation der Ergebnisse dienen, die auf den ausgewerteten Daten anderer Sensoren basieren.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den Figuren. Hierbei zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
- 2 das Kraftfahrzeug aus 1, insbesondere hinsichtlich der Details der Klimatisierungseinrichtung.
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1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 mit einer Klimatisierungseinrichtung 2, deren Details der Übersichtlichkeit halber lediglich in 2 dargestellt sind. Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand des in den 1 und 2 dargestellten Kraftfahrzeugs 1 erläutert.
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In dem Insassenraum 3 des Kraftfahrzeugs 1 sind ein Fahrersitz 4, ein Beifahrersitz 5 sowie eine hinter den Sitzen 4, 5 angeordnete Rückbank 6 vorgesehen. Dem Fahrersitz 4 ist ein Passagierplatz 7 sowie der Teilraum 8 und dem Beifahrersitz 5 der Passagierplatz 9 sowie der Teilraum 10 zugeordnet. Der Rückbank 6 sind die Passagierplätze 11 und 12 sowie die Teilräume 13 und 14 zugeordnet. Die Teilräume 8, 10, 13, 14 sind in 1 durch die gestrichelten Linien angedeutet.
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Die zur Klimatisierung des Kraftfahrzeuginnenraums 3 vorgesehene Klimatisierungseinrichtung 2 umfasst mehrere Klimatisierungskomponenten 15. Die lediglich exemplarische Architektur der Klimatisierungseinrichtung 2 umfasst mehrere Luftkanäle 16. Die Klimatisierungseinrichtung 2 kann beispielsweise als ein geschlossener Kreislauf ausgebildet sein, wobei der Kraftfahrzeuginnenraum 3 einen Teilabschnitt dieses Kreislaufs darstellt. Alternativ kann der Klimatisierungseinrichtung 2 auch Frischluft von außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 zugeführt werden. Beide Optionen sind in der 2 durch die auf der linken Seite abgebrochenen Luftkanäle 16 angedeutet. Die Klimatisierungskomponenten 15 der Klimatisierungseinrichtung 2 sind Heizvorrichtungen 17, Kühlvorrichtungen 18, die insbesondere als Verdampfer ausgebildet sind, mehrere Lüfter 19 und an jeweiligen Luftausströmöffnungen 20 angeordnete, exemplarisch als Lüftungsgitter 21 ausgebildete, die Ausströmrichtung der Luft beeinflussende Komponenten mit verstellbaren Lamellen.
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Den beiden vorderen Teilräumen 8, 10 sowie den beiden hinteren Teilräumen 13, 14 ist jeweils eine Heizvorrichtung 17 und eine Kühlvorrichtung 18 zugeordnet. Jedem der Teilräume 8, 10, 13, 14 zugeordnet bzw. in jedem der Teilräume 8, 10, 13, 14 angeordnet ist jeweils ein Lüfter 19 sowie eine Luftausströmöffnung 20 mit einem Lüftungsgitter 21.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Kraftfahrzeug 1 eine Steuerungseinrichtung 22, die mit den entsprechenden zu steuernden Klimatisierungskomponenten 15 bzw. zugehörigen Aktoren über einen Datenbus des Kraftfahrzeugs verbunden ist, wobei der Übersichtlichkeit halber diese Verbindungen in den 1 und 2 weggelassen sind. Sofern ein einen Teilraum 8, 10, 13, 14 auswählendes Teilraumsignal vorliegt wird wenigstens eine einem anderen als dem ausgewählten Teilraum 8, 10, 13, 14 zugeordnete Klimatisierungskomponente 15 in ihrem Betrieb geändert. Hierbei wird eine Geräuschkulisse in dem ausgewählten Teilraum 8, 10, 13, 14, die von der Klimatisierungseinrichtung 2 respektive der Klimatisierungskomponenten 15 erzeugt wird, verringert und/oder eine über die Klimatisierungseinrichtung 2 einzustellende Temperatur im ausgewählten Teilraum 8, 10, 13, 14 schneller erreicht oder beibehalten.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Idee sowie die hieraus resultierenden Vorteile werden im Folgenden exemplarisch anhand eines Beispiels erläutert, bei dem das vorliegende Teilraumauswahlsignal den Teilraum 14 auswählt, also denjenigen Teilraum 14, der dem beifahrerseitigen Passagierplatz 12 der Rückbank 6 zugeordnet ist. Ferner soll exemplarisch vorgesehen sein, dass durch die Klimatisierungseinrichtung 2 eine Kühlung der im Kraftfahrzeuginnenraum 3 befindlichen Luft erreicht werden soll.
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So werden bezüglich der Verringerung der Geräuschkulisse in dem ausgewählten Teilraum 14 diejenigen Klimatisierungskomponenten 15 angesteuert, die zur Erzeugung der Geräuschkulisse den hauptsächlichen Beitrag leisten. Dies sind im vorliegenden Fall die Lüfter 19. So werden die in den Teilräumen 8, 10 und 13 angeordneten Lüfter 19 in einen Betriebszustand geändert, indem diese Lüfter 19 mit einer erhöhten Betriebsleistung betrieben werden. Ferner wird der in dem ausgewählten Teilraum 14 angeordnete Lüfter 19 bezüglich seiner Betriebsleistung gedrosselt. Hieraus folgt letztendlich, dass die durch die Lüfter 19 verursachten Geräusche im ausgewählten Teilraum 14 verringert werden, wohingegen die Geräuschkulisse in den nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10, 13 etwas lauter wird.
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Bezüglich der über die Klimatisierungseinrichtung einzustellende Temperatur wird die den beiden Teilräumen 13, 14 zugeordnete Kühlvorrichtung 18 bezüglich ihrer Kühlleistung hochgefahren, wohingegen die den nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10 zugeordnete Kühlvorrichtung 18 bezüglich ihrer Kühlleistung heruntergefahren wird. Ersichtlich hat dies zur Folge, dass im hinteren Bereich des Kraftfahrzeuginnenraums 3, also insbesondere in dem ausgewählten Teilraum 14, eine effizientere Kühlwirkung als im vorderen Teil des Kraftfahrzeuginnenraums 3, insbesondere den Teilräumen 8, 10, eintritt. Weiterhin wird zudem das in dem nicht ausgewählten Teilraum 13 angeordnete Lüftungsgitter 21 bzw. ein entsprechender Aktor von der Steuerungseinrichtung 22 derart angesteuert, dass der aus der Luftausströmöffnung 20 des nicht ausgewählten Teilraums 13 ausströmende Luftstrom in die Richtung des ausgewählten Teilraums 14 gelenkt wird.
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Ersichtlich hat dies zur Folge, dass die mittels der Klimatisierungseinrichtung 2 einzustellende Temperatur im ausgewählten Teilraum 14, im Gegensatz zu den nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10, 13, schneller erreicht wird. Hieraus folgt zudem, dass eine eventuell bereits eingestellte Temperatur in dem ausgewählten Teilraum 14 zuverlässiger beibehalten werden kann als in den nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10, 13, die entweder einer geringeren Kühlleistung ausgesetzt sind (siehe Teilraum 8, 10) oder deren temperierte Luft stattdessen mittels eines der Lüftungsgitter 21 dem Teilraum 14 zugeführt wird (siehe Teilraum 13).
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Konkret wird die Änderung des Betriebs der Kühlvorrichtungen 18, der Lüfter 19 und der Lüftungsgitter 21 dadurch realisiert, dass Werte für die Kühlleistung der Kühlvorrichtungen 18, für die Betriebsleistung der Lüfter 19 und für die Stellung der Lüftungsgitter 21 mittels einer entsprechenden Ansteuerung durch die Steuerungseinrichtung 22 geändert werden.
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Die Werte, um die diese Betriebsparameter konkret geändert werden, sind in einer in der Steuerungseinrichtung 22 gespeicherten Lookup-Tabelle hinterlegt. Die Lookup-Tabelle enthält Werte bezüglich jeder der Klimatisierungskomponenten 15 in Abhängigkeit davon, welcher der Teilräume 8, 10, 13, 14 aktuell ausgewählt ist. Diese Werte hängen ferner von einer sensorisch erfassten Temperatur im Kraftfahrzeuginnenraum ab. Alternativ können diese Werte mittels eines Berechnungsmodells bzw. -algorithmus ermittelt werden, wobei die Eingangsgrößen die aktuell ausgewählten Teilräume 8, 10, 13, 14 sowie gegebenenfalls die weiteren Parameter betreffen.
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Somit ergibt sich hieraus der Vorteil, dass im ausgewählten Teilraum 14 bezüglich des Betriebs der Klimatisierungseinrichtung 2 ein höherer Komfort realisiert ist. Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Mehrzonen-Klimatisierungseinrichtungen muss hierzu ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 nicht extra manuell die Temperatur bzw. Ausströmrichtung oder dergleichen einstellen, was diesen von dem Verkehrsgeschehen ablenken könnte, sondern hierzu reicht das bloße Vorliegen des entsprechenden Teilraumauswahlsignals aus. Ein besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet hiervon stellen beispielsweise Kraftfahrzeuge dar, mit denen bspw. berühmte Persönlichkeiten oder umgangssprachlich VIPs chauffiert werden sollen. Zweckmäßigerweise nimmt diese Persönlichkeit bei dem soeben erläuterten Beispiel auf dem Passagierplatz 12, also mithin im ausgewählten Teilraum 14, Platz.
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Bezüglich des Teilraumauswahlsignals ist bei dem Kraftfahrzeug 1 vorgesehen, dass dieses mittels einer von einem sich auf dem Fahrersitz 4 befindlichen Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 vorgenommenen Nutzereingabe generiert wird. Der Fahrer kann also angepasst an die jeweilige Situation, die entsprechende Nutzereingabe vornehmen oder nicht. Zu diesem Zweck ist eine mit der Steuerungseinrichtung 22 verbundene Eingabevorrichtung 23 vorgesehen, die in einem Bedienbereich 24 des Fahrers, insbesondere an einem Armaturenbrett 25, angeordnet und z. B. als ein Touchscreen 26 ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann zu diesem Zweck eine Spracheingabevorrichtung vorgesehen sein. Der Fahrer kann über die Eingabevorrichtung 23 ein einen beliebigen der Teilräume 8, 10, 13, 14 des Kraftfahrzeugs 1 auswählendes Teilraumauswahlsignal vorgeben. Der Fahrer kann also entscheiden und vorgeben, ob ein Teilraum 8, 10, 13, 14 bzw. welcher der Teilräume 8, 10, 13, 14 bevorzugt klimatisiert wird. Ferner ist in diesem Zusammenhang auch möglich, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 mehrere Teilräume 8, 10, 13, 14 auswählt, die bevorzugt klimatisiert werden. Zu diesem Zweck kann entweder ein mehrere der Teilräume 8, 10, 13, 14 auswählendes Teilraumauswahlsignal oder mehrere jeweils einen der Teilräume 8, 10, 13, 14 auswählende Teilraumsignale generiert werden.
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Weiterhin sind zwei weitere Eingabevorrichtungen 27, die den Teilräumen 13, 14 zugeordnet sind, vorgesehen. Die weiteren Eingabevorrichtungen 27 sind ebenfalls jeweils als ein Touchscreen ausgebildet und an den Rückseiten der Rückenlehnen der Sitze 4, 5 angeordnet und mithin für den sich in den Teilräumen 13, 14 befindlichen Passagier zugänglich. Mittels der weiteren Eingabevorrichtungen 27 ist ein den jeweils zugeordneten Teilraum 13, 14 auswählendes Teilraumauswahlsignal vorgebbar. Beim erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 1 kann also nicht nur der Fahrer ein Teilraumauswahlsignal generieren, sondern zudem außerdem die auf der Rückbank 6 sitzenden Passagiere. Exemplarisch ist eine weitere Eingabevorrichtung 27, die dem den Beifahrersitz 5 zugeordneten Teilraum 10 zugeordnet wäre, nicht vorgesehen, da für einen dort sitzenden Passagier, gleichermaßen wie dem Fahrer, die Eingabevorrichtung 23 ohne Weiteres zugänglich ist.
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Bezüglich der Generierung des Teilraumauswahlsignals kann in einem vorliegend nicht gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass dieses permanent vorliegt. In diesem Fall wird also der permanent ausgewählte Passagierplatz automatisch und jederzeit bevorzugt klimatisiert. Abgesehen von den die Generierung des Teilraumauswahlsignals betreffenden Merkmalen entspricht dieses Ausführungsbeispiel ansonsten dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel. Sofern das Teilraumauswahlsignal permanent vorliegt, das heißt, bereits werkseitig eingerichtet wurde, können die Insassen des Kraftfahrzeugs 1 keinen weiteren Einfluss auf das Teilraumauswahlsignal nehmen. Dies ist beispielsweise dann zweckmäßig, wenn einer der Passagierplätze 7, 9, 11, 12 des Kraftfahrzeugs 1 permanent als ein von der Klimatisierungseinrichtung 2 bevorzugter Passagierplatz vorgesehen ist. Dennoch ist zur Vermeidung einer unnötigen Belastung der nicht ausgewählten Passagierplätze 7, 9, 11, 12 auch in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass das Teilraumauswahlsignal bzw. eine dem Teilraumauswahlsignal zugeordnete Prioritätsinformation, auf die später noch im Detail eingegangen wird, automatisch änderbar ist.
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Das Kraftfahrzeug 1 umfasst ferner mehrere mit der Steuerungseinrichtung 22 verbundene Sensoren 28. Einer der Sensoren 28 ist eine Kamera 29, mittels der Bilder der Teilräume 13, 14 erfassbar sind. Mittels der Kamera 29 wird eine den jeweiligen Nutzer betreffende Nutzerinformation generiert. Zu diesem Zweck werden die von der Kamera 29 erfassten Kamerabilder an die Steuerungseinrichtung 22 übertragen, wobei diese sodann einer entsprechenden Gesichtserkennungssoftware zugeführt werden. Mittels einer Datenbank wird sodann die Identität der sich in dem Kraftfahrzeug 1 befindenden Passagiere, sofern diese in der Datenbank hinterlegt sind, erfasst. Zu diesem Zweck können optional auch weitere Sensoren 28 wie beispielsweise ein Mikrofon und/oder ein Fingerabdruckscanner und/oder ein Augenscanner vorgesehen sein, mittels derer ebenfalls die Identität einer entsprechenden Person feststellbar ist.
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Ferner sind als Drucksensoren 30 ausgebildete Sensoren 28 vorgesehen, die in dem Beifahrersitz 5 sowie jeweils in den Bereichen der Passagierplätze 11, 12 der Rückbank 6 angeordnet sind. Mittels der Drucksensoren 30 wird eine den Belegungszustand der jeweils zugehörigen Passagierplätze 9, 11, 12 betreffende Belegungsinformation erfasst. Mit anderen Worten wird mittels der Drucksensoren 30 erfasst, ob und auf welchem der Passagierplätze 9, 11, 12 jeweils ein Passagier Platz genommen hat.
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Die Daten sämtlicher Sensoren 28 werden für Verifikationszwecke entsprechend zusammengeführt und gemeinsam ausgewertet. Letztendlich hängt das Vorliegen des Teilraumauswahlsignals von der mittels der Sensoren 28 erhaltenen Nutzerinformation und der Belegungsinformation ab, so dass die zuvor beschriebene manuelle Generierung des Teilraumauswahlsignals durch einen Insassen des Kraftfahrzeugs 1 nur noch optional erfolgen muss oder kann.
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Ein weiterer Aspekt des gezeigten Ausführungsbeispiels betrifft die Erfassung einer Prioritätsinformation, die ein Maß für einen gewünschten Unterschied zwischen dem ausgewählten Teilraum 8, 10, 13, 14 und den anderen Teilräumen 8, 10, 13, 14 bezüglich der Geräuschkulisse und/oder der Dauer, bis die über die Klimatisierungseinrichtung 2 einzustellende Temperatur erreicht wird, betrifft, wobei die Klimatisierungskomponenten 15 zusätzlich in Abhängigkeit der Prioritätsinformation betrieben werden. Die Prioritätsinformation gibt also an, in welchem Maß der ausgewählte Teilraum 8, 10, 13, 14 im Vergleich zu den nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10, 13, 14 bevorzugt klimatisiert wird.
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Dies soll im Folgenden exemplarisch anhand des bereits oben erläuterten Beispiels erläutert werden, bei dem der Teilraum 14 ausgewählt ist. Die Prioritätsinformation ist exemplarisch ein Zahlenwert zwischen 0 und 100, wobei die Bevorzugung der Klimatisierung des ausgewählten Teilraums 14 umso größer ist, je größer der die Prioritätsinformation betreffende Zahlenwert ist. Entspricht die Prioritätsinformation den Zahlenwert 0, dann bedeutet dies, dass keine Bevorzugung des ausgewählten Teilraums 14 erfolgt, was mithin also letztendlich dem Fall entspricht, dass keiner der Teilräume 8, 10, 13, 14 ausgewählt ist. Entspricht die Prioritätsinformation den Zahlenwert 100, dann bedeutet dies, dass ein maximal möglicher Unterschied bezüglich der Bevorzugung des ausgewählten Teilraums 14 im Vergleich zu den nicht ausgewählten Teilräume 8, 10, 13 realisiert wird. Sofern es beispielsweise aufgrund des Vorliegens einer begrenzten maximal für die Klimatisierungseinrichtung 2 zur Verfügung stehenden Betriebsleistung erforderlich ist, wird in diesem Extremfall die Klimatisierung der nicht ausgewählten Teilräume 8, 10, 13 zugunsten einer verbesserten Klimatisierung des ausgewählten Teilraums 14 komplett ausgeschaltet.
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Konkret gibt die Prioritätsinformation also den prozentualen Wert bezüglich der maximal möglichen Drosselung der Betriebsleistung der den nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10, 12 zugeordneten Komponenten 15 an. Wenn exemplarisch die Prioritätsinformation dem Wert 38 entspricht ist, dann können die dem nicht ausgewählten Teilräumen 8, 10, 12 zugeordneten Komponenten 15 im Extremfall mit einer Betriebsleistung betrieben werden, die 62 Prozent ihrer maximal möglichen Betriebsleistung entspricht. Grundsätzlich sind hierzu Werte zwischen 62 Prozent und 100 Prozent erlaubt.
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Die Prioritätsinformation ist mittels der Eingabevorrichtung 23 sowie für den jeweils zugehörigen Teilraum 13, 14 mittels der weiteren Eingabevorrichtung 27 von den Insassen des Kraftfahrzeugs 1 vorgebbar. Zur Einstellung der Prioritätsinformation ist jeweils ein auf der Eingabevorrichtung 23 sowie den weiteren Eingabevorrichtungen 27 angezeigter Schieberegler vorgesehen, wobei mittels des Schiebereglers 27 die Zahlen zwischen 0 und 100 ausgewählt werden können. Außerdem ist die Prioritätsinformation in Abhängigkeit der Nutzerinformation in der Datenbank hinterlegt und wird bei der Erkennung der Identität der entsprechenden Person automatisch vorgegeben. Mittels der Eingabevorrichtung 23 und/oder der weiteren Eingabevorrichtungen 27 können die Insassen diese automatisch vorgegebene Prioritätsinformation jedoch nachträglich noch ändern.
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Da das Kraftfahrzeug 1 als Elektrofahrzeug ausgebildet ist, hängt die Prioritätsinformation zusätzlich von einer den aktuellen Ladezustand eines Energiespeichers 31 des Kraftfahrzeugs 1 betreffenden Restenergieinformation ab. Der Energiespeicher 31 ist zum Speichern einer für Antrieb des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehenen Energie vorgesehen. Zusätzlich betrifft die Restenergieinformation eine verbleibende Restreichweite des Kraftfahrzeugs 1. So wird, wenn die aktuell in dem Energiespeicher 31 gespeicherte Restenergie nicht dazu ausreicht, dass das Kraftfahrzeug 1 eine vorgegebene zu absolvierende Fahrstrecke abfährt, die Prioritätsinformation entsprechend angepasst. Diese Anpassung erfolgt derart, dass die Klimatisierungseinrichtung 2 insgesamt weniger Energie benötigt und der hierdurch entstehende Differenzbetrag der Energie zusätzlich zum Vortrieb des Kraftfahrzeugs 1 genutzt wird. Die Prioritätsinformation kann hierbei beispielsweise um genau den Wert herabgesetzt werden, der noch benötigt wird, dass das Kraftfahrzeug 1 den vorgesehenen Zielort oder die nächste Ladestation noch erreichen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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