-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern der Belüftungsklappensteuerung. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise unter anderem Einfluss auf die Geräuschentwicklung im Fahrzeug genommen werden. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung. Darüber hinaus wird ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorgeschlagen, welche das Verfahren implementieren beziehungsweise die vorgeschlagene Systemanordnung betreiben.
-
EP 1 236 593 A2 zeigt eine Klimaanlage mit einer Vorrichtung zur Regelung des thermischen Komforts in einem Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Temperatursensor und einem Ausströmer zur gerichteten Ausströmung von Luft in einen Ausströmbereich, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Temperatursensor erfasste Messfläche der von der durch die Ausrichtung des Ausströmers vorgegebenen Luftanströmfläche in etwa entspricht.
-
EP 0 419 722 A1 zeigt eine Klimaanlage zur Belüftung des Fahrgastraumes eines Kraftfahrzeugs mit mehreren, verschiedenen Sitzpositionen der Fahrzeuginsassen zugeordneten Luftaustrittsöffnungen mit zugehörigen, über eine Regelvorrichtung betätigbaren Verstellgliedern für die Luftmenge und/ oder die Luftverteilung und/oder die Lufttemperatur, gekennzeichnet durch eine Einstellabhängigkeit der Regelvorrichtung von den Sitzpositionen jeweils zugeordneten Sitz-Belegungssensoren, derart dass die den belegten Sitzpositionen zugeordneten Luftaustrittsöffnungen mit einer jeweils fahrgast-spezifischen und die den nichtbelegten Sitzpositionen zugeordneten Luftaustrittsöffnungen mit einer davon abweichenden, im Sinne eines möglichst schnellen Soll-Ist-Abgleichs der Innentemperatur fahrgastraumoptimalen Luftströmung beschickt sind.
-
DE 10 2008 017 051 A1 zeigt ein Verfahren zum Steuern einer Klimaanlage eines Fahrzeugs sowie eine Bedieneinrichtung für eine Klimaanlage eines Fahrzeugs. Die Klimaanlage umfasst eine Vielzahl von separaten Klimasteuerungseinheiten. Diese Klimasteuerungseinheiten sind über die Bedieneinrichtung steuerbar.
-
Gemäß Stand der Technik stellt sich der Nachteil ein, dass die Belüftungsklappensteuerung oftmals nicht intelligent und vorrausschauend durchgeführt wird, sondern der Fahrer manuell eine Konfiguration einstellt, welche nicht optimal ist. So kann es zu einer unnötigen Lärmbelastung kommen und der Energiebedarf kann höher als notwendig ausfallen. Ein Beispiel ist das Einschalten der Lüftung bei im wesentlichen geschlossener Belüftungsklappe. Generell sind viele Belüftungsklappen aufeinander abzustimmen, was den Fahrer insbesondere während der Fahrt überfordert.
-
Gemäß herkömmlichen Klimatisierungssystemen erfolgt lediglich eine lokal eingestellte (z.B. durch den Öffnungsgrad der Absperrklappen an den jeweiligen Ausströmern) Klimatisierung mit einer voreingestellten Temperatur. Hierbei stellt der Fahrer sowohl die lokale Luftmenge Klimatisierungsrichtung als auch die Temperatur ein und wird bei einer Neukonfiguration der Klimatisierung vom Fahren abgelenkt, da er hierzu mindestens eine Hand vom Lenkrad nehmen muss. Oftmals ist es auch der Fall, dass der Fahrer beziehungsweise ein Fahrzeuginsasse nicht auf Anhieb eine angenehme Temperaturregelung findet und somit stets nachjustieren muss. Auch verändert sich das Empfinden eines Fahrzeuginsassen über die Zeit und eine anfängliche Kühlung oder Erwärmung wird im Laufe der Zeit als unangenehm empfunden. Außerdem kann durch Änderungen der äußeren Einflüsse wie beispielsweise der Einstrahlrichtung und - stärke der Sonneneinstrahlung eine geänderte Klimatisierung erforderlich werden. Somit ist es besonders nachteilig, dass ein Fahrzeuginsasse nicht stets optimal klimatisiert wird beziehungsweise mittels einer manuellen Konfiguration der Klimaanlage abgelenkt wird.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes, insbesondere ein ganzheitliches, geräuschoptimierendes und energieeffizientes Verfahren zur Einstellung einer Belüftungsklappensteuerung vorzuschlagen. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung bereitzustellen sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorzuschlagen, welche das Verfahren implementieren beziehungsweise die vorgeschlagene Systemanordnung zumindest teilweise betreiben.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Demgemäß wird ein Verfahren zur automatischen und vollvariablen Belüftungsklappensteuerung in einem Fahrzeug vorgeschlagen, gekennzeichnet durch ein Auslesen einer Belüftungsklappen-Soll-Stellung bzw. Belüftungsklappen-Ist-Stellung jedes Belüftungsauslasses; ein Bereitstellen einer Mehrzahl von Konfigurationen von Belüftungsklappenstellungen, wobei jede Konfiguration jeder Kombination von Belüftungsklappenstellungen einen resultierenden Geräuschpegel und einen resultierenden Energiebedarf zuweist; ein Spezifizieren einer Gewichtung zwischen Geräuschpegel und Energiebedarf; und ein Anpassen jeder der ausgelesenen Belüftungsklappenstellungen in Abhängigkeit der spezifizierten Gewichtung.
-
Das vorgeschlagene Verfahren dient der automatischen und voll variablen Belüftungsklappensteuerung, wobei die Belüftungsklappen elektronisch einstellbar sind. Es wird ein Sollwert für die Luftmenge aus der jeweiligen Belüftungsklappe eingelesen. Dieser kann beispielsweise durch den Kunden vorgegeben werden. Ferner ist es möglich die Stellung der Belüftungsklappen mittels einer Datenschnittstelle auszulesen und mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zu verarbeiten. Folglich wird vorgeschlagen, die Belüftungsklappenstellung von jedem Belüftungsauslass auszulesen und folglich den Grad der Öffnung festzustellen.
-
Während gemäß herkömmlicher Verfahren die Belüftungsklappen an den jeweiligen Ausströmern des Klimatisierungssystems manuell eingestellt werden ist es erfindungsgemäß möglich diese elektronisch anzusteuern und sodann besonders vorteilhaft einzustellen. Dies erfolgt deshalb besonders vorteilhaft, da das vorgeschlagene Verfahren alle Belüftungsklappen regelt und somit ein ganzheitliches Konzept der Fahrzeugklimatisierung anbietet.
-
Das Auslesen einer Lüftungsklappen kann entweder direkt an einem Stellelement der Belüftungsklappe oder einem diese beeinflussenden Element (z.B. ein Potentiometer oder einen Inkrementalgeber) erfolgen oder aber auch mittels eines Auslesens eines Datenspeichers, welcher die entsprechenden Klappenstellungen vorhält. Da erfindungsgemäß alle Belüftungsklappen ausgelesen und berücksichtigt werden, wird ein ganzheitliches Belüftungskonzept unter anderem dadurch implementiert, dass die einzelnen Luftauslässe aufeinander abgestimmt werden können und somit unterschiedliche Anwendungsszenarien bedient werden können.
-
Anwendungsszenarien sind beispielsweise eine besonders geräuscharme Belüftung oder eine besonders energiesparende Belüftung. Dies ist jedoch nicht einschränkend auszulegen. Vielmehr können diverse Konfigurationen angeboten werden, welche frei konfigurierbare Anwendungsszenarien bedienen.
-
Zum Bedienen des Kundenwunsches werden mehrere Konfigurationen bereitgestellt, wobei empirisch Belüftungsklappenstellungen miteinander kombiniert werden und resultierende Parameter gemessen werden. Dies kann in vorbereitenden Verfahrensschritten voll automatisiert durchgeführt werden. Nach einer solchen Erstellung von Konfigurationen ist bekannt, welche Klappenstellungen welchen Geräuschpegel erzeugen und welchen Energiebedarf aufweisen. Darüber hinaus ist die Kühlleistung bzw. die Belüftungsleistung bekannt. Wählt der Fahrer nunmehr ein bestimmtes Programm der Innenraumbelüftung so kann in besonders vorteilhafter Weise unter anderem zwischen einem Geräuschpegel und einem Energiebedarf abgewogen werden. So fordert der Fahrer beispielsweise eine gewisse Temperatur an einer gewissen Zone im Fahrzeuginnenraum und hierbei kann festgelegt werden, ob der Geräuschpegel optimiert wird oder der Energiebedarf beziehungsweise in welchem Verhältnis diese Parameter zu berücksichtigen sind. Dies erfolgt mittels einer Gewichtung der beiden Parameter, sodass der jeweils eingestellte Wert der Belüftungsklappen diesen Anforderungen genügt.
-
Die Gewichtung zwischen Geräuschpegel und Energiebedarf kann durch den Fahrer selbst erfolgen oder der Hersteller liefert entsprechende Konfigurationen als Belüftungsprogramme aus. Die Gewichtung bzw. die resultierenden Einstellungen können auch vom System automatisch eingestellt werden, derart, dass beispielsweise bei einer Vorkonditionieren, also einer Belüftung während der der Fahrer gar nicht anwesend ist, der Geräuschpegel vernachlässigt wird. Möchte der Fahrer im Sommer sein Fahrzeug herabkühlen bevor er in das Fahrzeug einsteigt, so ist der Geräuschpegel nicht relevant, da sich keine Personen im Fahrzeuginnenraum befindet. Handelt es sich dagegen um ein Elektromobil so ist der Energiebedarf besonders ausschlaggebend, da sich der Ladestand der Batterie direkt auf die Reichweite des Fahrzeugs auswirkt. Somit ist hier der Energiebedarf höher zu gewichten. Ist die Batterie eines Elektromobils nahezu entladen, so wird der Energiebedarf höher gewichtet und gegebenenfalls ein höherer Geräuschpegel toleriert.
-
Die Konfigurationen sehen hierzu alle möglichen Klappenstellungen vor und verhindern beispielsweise, dass die Klimaanlage gegen eine (auch teilweise) geschlossene Klappe bläst. Darüber hinaus ist es möglich, lediglich einzelne Luftauslässe zu öffnen und weitere zu verschließen. So kann es besonders bevorzugt sein lediglich die Mitte eines Fahrzeugs zu belüften oder eben die Seiten. Dies kann anhand von vordefinierten Programmen eingestellt werden.
-
Sobald die Gewichtung ausgewählt wurde, wird erfindungsgemäß entsprechend die Einstellung der Belüftungsklappen vorgenommen. Somit ist es generell vorteilhaft, dass entsprechend der Einstellung des Benutzers auch diejenige Konfiguration gewählt wird, welche die gewünschte Belüftungsleistungen in Abhängigkeit des Geräuschpegels und des Energiebedarfs liefert. Das vorgeschlagene Verfahren wird iterativ angewendet, sodass jederzeit eine Anpassung der Einstellungen möglich ist.
-
Die individuelle Einstellung an Drosselungen der einzelnen Auslässe kann abhängig vom Insassen (z.B. über eine Schlüsselerkennung und/ oder eine Insassenerkennung oder dergleichen) reaktiviert werden, wenn zum Beispiel zwischenzeitlich ein anderer Fahrer mit anderen Einstellungen gefahren ist.
-
Da die Position der Absperrung, anders als bei einem mechanischen Rändel bekannt ist, kann diese Information gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung auf die Luftverteilungsregelung Einfluss nehmen. Dies kann Geräusche reduzieren, da die Luft besser verteilt werden kann und nur die notwendige Luftmenge an die Auslässe gefördert wird. Es erfolgt also kein Luftauslass bzw. kein Blasen gegen den geschlossenen Grill.
-
Die Luftmenge kann zwischen einer Belüftung in der Mitte und Belüftung seitlich variiert werden, zum Beispiel in Abhängigkeit der Ausblastemperatur. Bei Warmluft erfolgt gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Belüftung mehr außen an den kalten Türen und Fenstern, und bei einem Kühlen erfolgt eine Belüftung mehr in der Mitte.
-
Die Luftmenge kann zwischen einer Belüftung in der Mitte und Belüftung seitlich von dem Fahrer variiert werden. Somit erfolgt eine Aufteilung der Belüftung in eine indirekte Belüftung, eine Belüftung mittig und/ oder eine Belüftung seitlich beispielsweise abhängig von einem Solareinfluss. Der Solarfluss gibt einen Hinweis auf die Sonneneinstrahlung und wird zum Beispiel über der Frontscheibe, der Seitenscheibe und/ oder dem Glasdach gemessen. Die Luftmenge kann voll variabel zwischen linker und rechter Seite im Fahrzeug sowie zwischen außenliegenden und mittiger angeordneten Belüftungsauslässen verteilt werden. Somit kann eine Optimierung der Klimastile und/ oder eine Luftmengensteuerung pro Zone erfolgen. Eine Vorkonditionierung des Fahrzeugs kann effizienter gestaltet werden, da automatisch alle Ausströmer im Cockpit geöffnet werden können.
-
Ungleichheiten innerhalb des Klimagerätes und der Luftkanäle können ausgeglichen werden. Die Nichtlinearitäten des Strömungswiderstandes von Kanälen und Klimagerät bei unterschiedlichen Luftmengen können ebenso ausgeglichen werden. Ferner bestehen neue Möglichkeiten der Luftregelung für innovative individuelle Klimaerlebnisse im Fahrzeug, zum Beispiel ein gezieltes „Anblasen“ abhängig von der genauen Position des Insassens. Im Energiesparmode können Luftverteilung und Luftmengen besser an den reduzierten Bedarf angepasst werden.
-
Die Information über den Öffnungsgrad ermöglicht eine Anpassung der Regelung auf etwa schlecht angeströmte Temperaturfühler. So können beispielsweise nur angeströmte Temperaturfühler erfindungsgemäß berücksichtigt werden und es ist eine Korrektur auf schlecht angeströmte Temperaturfühler möglich.
-
Im Folgenden werden Aspekte teilweise mit Bezug auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge dargestellt, was jedoch nicht als einschränkend auszulegen ist. Vielmehr ist die vorliegende Erfindung allgemein sowohl auf Elektrofahrzeuge als auch auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gerichtet. Insofern werden generell Kraftfahrzeuge erfindungsgemäß weiterentwickelt. Als Kraftfahrzeug kommt hierbei generell jedes Kraftfahrzeug in Frage, insbesondere ein Automobil. Besonders vorteilhaft lässt sich die vorliegende Erfindung bei Kraftfahrzeugen mit Hybridantrieb einsetzen.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Belüftungsklappenstellungen elektrisch einstellbar. Dies hat den Vorteil, dass die Belüftungsklappeneinstellungen automatisch vorgenommen werden können und ebenfalls kann auch die jeweilige Klappenstellung automatisch ausgelesen werden. Folglich wird ein vollautomatisches Verfahren vorgeschlagen, welches es ermöglicht, dass der Fahrer nicht durch die Konfiguration der Belüftungsklappen abgelenkt wird.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Mehrzahl von Konfigurationen mittels eines Datenspeichers bereitgestellt. Dies hat den Vorteil, dass der Hersteller entsprechende Konfigurationen empirisch ermitteln kann und sodann die Konfigurationen in einem Datenspeicher hinterlegen kann. Generell ist es auch möglich, den Datenspeicher mittels einer Luftschnittstelle zu belegen und die Konfigurationen auch im Feld anzubieten. Somit können auch bereits abgespeicherte Konfigurationen aktualisiert bzw. erweitert werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Mehrzahl von Konfigurationen empirisch ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass unter bestimmten Bedingungen die Konfigurationen erstellt werden können und in Abhängigkeit der gewünschten Kühlleistung bzw. Belüftungsleistung der Geräuschpegel und der Energiebedarf ausgemessen werden können. So kann beispielsweise der Fahrer bestimmte Zonen angeben, die besonders mit einem Luftstrom beaufschlagt werden sollen. Hierzu werden der Geräuschpegel und der Energiebedarf gemessen und es kann eine Konfiguration erstellt werden, welche die Belüftungsleistung bereitstellt und dennoch unterschiedliche Gewichtungen von Geräuschpegel und Energiebedarf bedient. So kann eine Klappe einen bestimmten Bereich lediglich indirekt lüften, was zu einem geringeren Geräuschpegel führt aber zu einem erhöhten Energiebedarf. Wird eine Zone direkt mittels eines Luftstroms beaufschlagt, so kann der Geräuschpegel höher sein aber der Energiebedarf ist geringer, da die Klappe weiter geöffnet werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung unterscheiden die Konfigurationen zwischen einer direkten Belüftung, einer mittigen Belüftung und/ oder eine seitlichen Belüftung. Dies hat den Vorteil, dass alle Belüftungsszenarien bedient werden können und unterschiedliche Richtungen der Belüftung ausprobiert werden können. Diese Konfigurationen werden sodann abgespeichert und in der jeweiligen Situation angewendet.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Gewichtung von einem Benutzer bereitgestellt und/ oder von einem bereitgestellten Regelwerk spezifiziert. Dies hat den Vorteil, dass jegliche Gewichtungen möglich sind, die entweder der Benutzer während der Fahrt spezifiziert oder aber der Hersteller erstellt ein Regelwerk, welches beispielsweise angibt, dass bei einer Abwesenheit von Personen in Fahrzeugen der Geräuschpegel zu vernachlässigen ist. Auch kann eine Sitzbelegung ausgelesen werden und sodann diejenigen Sitze, welche nicht belegt sind mit einem höheren Geräuschpegel beaufschlagt werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird, falls sich kein Insasse in dem Fahrzeug aufhält, der Geräuschpegel bei der Gewichtung als vernachlässigbar eingestellt. Dies hat den Vorteil, dass ein initiales Herabkühlen bzw. Durchspülen des Fahrzeuginnenraums bei voller Leistung erfolgen kann, auch wenn der Geräuschpegel ansteigt. Da hierzu ein besonders starker Luftstrom erzeugt werden kann ist der Energiebedarf gegebenenfalls höher.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der Energiebedarf in Abhängigkeit eines Ladestands einer Batterie gewichtet. Dies hat den Vorteil, dass bei einem niedrigen Ladestand der Batterie der Energiebedarf höher gewichtet werden kann und gegebenenfalls ebenfalls der Geräuschpegel zu vernachlässigen ist. Dies wirkt sich bei der Elektromobilität direkt auf die Reichweite des Fahrzeugs aus.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Systemanordnung zur automatischen und vollvariablen Belüftungsklappensteuerung in einem Fahrzeug, gekennzeichnet durch eine Schnittstelleneinheit eingerichtet zum Auslesen einer Belüftungsklappenstellung jedes Belüftungsauslasses; einen Datenspeicher eingerichtet zum Bereitstellen einer Mehrzahl von Konfigurationen von Belüftungsklappenstellungen, wobei jede Konfiguration jeder Kombination von Belüftungsklappenstellungen einen resultierenden Geräuschpegel und einen resultierenden Energiebedarf zuweist; eine weitere Schnittstelleneinheit eingerichtet zum Spezifizieren einer Gewichtung zwischen Geräuschpegel und Energiebedarf; und mindestens eine Steuereinheit eingerichtet zum Anpassen jeder der ausgelesenen Belüftungsklappenstellungen in Abhängigkeit der spezifizierten Gewichtung.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren ausführen und die vorgeschlagene Anordnung betreiben, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.
-
Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren zum Betreiben der vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einheiten bzw. der Systemanordnung verwendet werden kann. Ferner eignen sich die vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einrichtungen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Somit implementiert jeweils die Vorrichtung strukturelle Merkmale, welche geeignet sind, das entsprechende Verfahren auszuführen. Die strukturellen Merkmale können jedoch auch als Verfahrensschritte ausgestaltet werden. Auch hält das vorgeschlagene Verfahren Schritte zur Umsetzung der Funktion der strukturellen Merkmale bereit.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Aspekte der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Ebenso können die vorstehend genannten und die hier weiter ausgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließend zu verstehen, sondern haben beispielhaften Charakter zur Erläuterung der Erfindung. Die detaillierte Beschreibung dient der Information des Fachmanns, daher werden bei der Beschreibung bekannte Schaltungen, Strukturen und Verfahren nicht im Detail gezeigt oder erläutert, um das Verständnis der vorliegenden Beschreibung nicht zu erschweren. In der Figur zeigt:
- 1: ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur automatischen und vollvariablen Belüftungsklappensteuerung gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung.
-
1 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zur automatischen und vollvariablen Belüftungsklappensteuerung in einem Fahrzeug, gekennzeichnet durch ein Auslesen 100 einer Belüftungsklappenstellung jedes Belüftungsauslasses; ein Bereitstellen 101 einer Mehrzahl von Konfigurationen von Belüftungsklappenstellungen, wobei jede Konfiguration jeder Kombination von Belüftungsklappenstellungen einen resultierenden Geräuschpegel und einen resultierenden Energiebedarf zuweist; ein Spezifizieren 102 einer Gewichtung zwischen Geräuschpegel und Energiebedarf; und ein Anpassen jeder der ausgelesenen 103 Belüftungsklappenstellungen in Abhängigkeit der spezifizierten 102 Gewichtung.
-
1 zeigt gemäß einem weiteren Aspekt ein Verfahren zur automatischen und vollvariablen Belüftungsklappensteuerung in einem Fahrzeug, gekennzeichnet durch ein Auslesen 100 eines Sollwertes für eine Klappenstellung oder Stärke eines Luftstroms jedes Belüftungsauslasses, ein Bereitstellen 101 einer Mehrzahl von Konfigurationen von Belüftungsklappenstellungen, wobei jede Konfiguration jeder Kombination von Belüftungsklappenstellungen einen resultierenden Geräuschpegel und einen resultierenden Energiebedarf zuweist, ein Spezifizieren 102 einer Gewichtung zwischen Geräuschpegel und Energiebedarf und ein Anpassen jedes der ausgelesenen 103 Sollwerte für die jeweilige Klappenstellung oder Stärke des jeweiligen Luftstroms in Abhängigkeit der spezifizierten 102 Gewichtung.
-
Ferner wird eine Systemanordnung zur automatischen und vollvariablen Belüftungsklappensteuerung in einem Fahrzeug vorgeschlagen, gekennzeichnet durch eine Schnittstelleneinheit eingerichtet zum Auslesen 100 eines Sollwertes für eine Klappenstellung oder Stärke eines Luftstroms jedes Belüftungsauslasses, einen Datenspeicher eingerichtet zum Bereitstellen 101 einer Mehrzahl von Konfigurationen von Belüftungsklappenstellungen, wobei jede Konfiguration jeder Kombination von Belüftungsklappenstellungen einen resultierenden Geräuschpegel und einen resultierenden Energiebedarf zuweist, eine weitere Schnittstelleneinheit eingerichtet zum Spezifizieren 102 einer Gewichtung zwischen Geräuschpegel und Energiebedarf und mindestens eine Steuereinheit eingerichtet zum Anpassen jedes der ausgelesenen 103 Sollwerte für die jeweilige Klappenstellung oder Stärke des jeweiligen Luftstroms in Abhängigkeit der spezifizierten 102 Gewichtung.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Anpassen iterativ und die Klimatisierungsrichtung und/ oder die Klimatisierungstemperatur wird in jeder Iteration angepasst. Dies hat den Vorteil, dass die Klimatisierung den Bewegungen der Insassen folgen kann und auch über einen Zeitraum die Temperierung anpassen kann.
-
Auch wird der Insasse mit der Zeit mittels der Klimatisierung an seine Wunschtemperatur beziehungsweise eine voreingestellte oder individuell konfigurierte Solltemperatur angepasst und daher kann die Klimatisierung gedrosselt werden. Entgegen diesem Szenario kann bei einem Einsteigen der Fahrer stets mit maximaler Klimatisierung beaufschlagt werden, um ihn möglichst effizient an die Solltemperatur anzupassen.
-
Der Fachmann erkennt hierbei, dass die Schritte weitere Unterschritte aufweisen können und insbesondere, dass die Verfahrensschritte jeweils iterativ und/ oder in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können. So können die Schritte, welche ein Auslesen 100 einer Belüftungsklappenstellung, ein Bereitstellen 101 einer Mehrzahl von Konfigurationen und/ oder ein Spezifizieren 102 einer Gewichtung parallel ausgeführt werden.
-
Vorliegend nicht gezeigt ist ein Datenspeicher oder ein computerlesbares Medium mit einem Computerprogrammprodukt aufweisend Steuerbefehle, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren bzw. die vorgeschlagene Systemanordnung betreiben, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1236593 A2 [0002]
- EP 0419722 A1 [0003]
- DE 102008017051 A1 [0004]