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Die
Erfindung betrifft ein Kleidungsstück mit einer oder mehreren
Materiallagen und einer in einem Anschlussbereich zu einem weiteren
Kleidungsstück vorgesehenen ringförmigen Manschette.
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Bei
bestimmten Anwendungsfällen ist es wünschenswert,
ein Kleidungsstück, beispielsweise einen Handschuh, mit
einer guten Abdichtung an ein weiteres Kleidungsstück,
beispielsweise einen Ärmel einer Jacke oder dergleichen,
anzuschließen. Beispielsweise kann die Anforderung bestehen,
dass der Handschuh eines Piloten, der flüssigkeitsdicht und/oder
kampfstoffdicht ausgebildet ist, flüssigkeitsdicht und/oder
kampfstoffdicht an einen Ärmel eines Pilotenanzugs anschließt,
sodass ein Benutzer, in diesem Fall der Pilot, zuverlässig
und vollständig geschützt ist.
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Aus
der
DE 20 2006
014 308 U1 ist beispielsweise ein Handschuh mit einem im
Stulpenbereich angeordneten ringförmigen Stabilisierungskörper bekannt,
wobei der Stabilisierungskörper im Stulpenbereich mittels
eines Schrumpfschlauchs gehalten ist.
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Die
Herstellung mittels eines Schrumpfschlauchs ist relativ aufwändig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Kleidungsstück bereitzustellen,
bei dem der Anschluss an ein weiteres Kleidungsstück einfacher
und zuverlässiger herstellbar ist.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Kleidungsstück der eingangs
genannten Art, wobei die Manschette zumindest in einem Abschnitt
als doppelwandiger Hohlzylinder ausgebildet ist und zumindest eine
Materiallage teilweise im Zwischenraum zwischen den Wänden
des doppelwandigen hohlzylindrischen Abschnitts angeordnet ist.
Eine solche Ausgestaltung der Manschette erlaubt eine sehr einfache und
sichere, insbesondere Fehler vermeidende Produktion des Kleidungsstücks.
Ein Teil der zumindest einen Materiallage ist in dem Zwischenraum
geschützt angeordnet. Durch diese Maßnahme kann, insbesondere,
wenn es sich um eine gasdichte Materiallage oder eine wasserdichte
Materiallage handelt, ein Eindringen von Flüssigkeiten
oder Gasen in das Innere des Kleidungsstücks zuverlässig
vermieden werden. Außerdem ist die Manschette, die vorzugsweise
relativ starr ausgebildet ist, für den Anschluss eines
weiteren Kleidungsstücks besonders gut geeignet. Insbesondere
bildet die Manschette eine Kontaktfläche für einen
elastischen Anschluss eines weiteren Kleidungsstücks, beispielsweise
eines Schutzanzugs. Somit kann eine gute Abdichtung zwischen zwei
Kleidungsstücken sichergestellt werden. Die Manschette
kann unterschiedliche Querschnittsformen aufweisen. Beispielsweise
kann sie kreisrund oder elliptisch ausgebildet sein. Unter Umständen kann
sich die Manschette auch noch verformen, wenn der Gummizug eines
Kleidungsstücks an ihm anliegt. Beispielsweise kann sich
eine in der Ausgangsform kreisrunde Manschette zu einer Ellipse verformen.
Dabei sollte die Manschette eine ausreichende Stabilität
aufweisen, um sicherzustellen, dass sie unter dem Druck des Gummizugs
nicht kollabiert und dem Gummizug einen ausreichenden Widerstand
entgegensetzt, sodass eine gute Abdichtwirkung erhalten bleibt.
Die Manschette ist also vorzugsweise im Wesentlichen starr ausgebildet,
kann jedoch geringfügig verformbar sein.
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Eine
besonders gute Abdichtwirkung kann erzielt werden, wenn die zumindest
eine Materiallage mit einer der Wände verbunden, insbesondere
verklebt, ist. Vorzugsweise ist die Materiallage mit der radial
inneren Wand verklebt. Dadurch, dass die Materiallage im Zwischenraum
angeordnet ist, kann die Materiallage so verklebt werden, dass geringe
Scherkräfte auftreten. Insbesondere kann die Materiallage ohne
Zugbelastung im Zwischenraum fixiert werden. Dadurch wird sichergestellt,
dass sich die Materiallage nicht in unbeabsichtigter Weise von der
Manschette löst.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn die beiden Wände des hohlzylindrischen
Abschnitts durch eine radiale Wandung verbunden sind. Die radiale Wandung
kann dabei den Zwischenraum an einem Ende verschließen.
Dadurch wird die zumindest eine Materiallage besonders geschützt
angeordnet. Insbesondere können Fremdstoffe nicht einfach
an den Verbindungsbereich der zumindest einen Materiallage mit der
Manschette gelangen.
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Die
Manschette kann aus Kunststoff und/oder Gummi ausgebildet sein oder
Kunststoffe und/oder Gummi aufweisen. Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Manschette
Silikon und/oder Butyl aufweist. Dadurch können Materialien
für die Manschette verwendet werden, die geringfügig
verformbar sind, jedoch eine ausreichende Steifigkeit für
die angedachte Anwendung aufweisen.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn die Manschette zumindest eine äußere
umlaufende radiale Erhebung aufweist. Durch diese Maßnahme
kann die Abdichtung zu einem weiteren Kleidungsstück, welches
die Manschette umgreift, verbessert werden. Die radiale Erhebung
stellt ein zusätzliches Hindernis für Gase dar.
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Gemäß einer
Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die radiale Erhebung im
Querschnitt zumindest dreieckig ist. Durch die dreieckige Ausgestaltung
wird zumindest eine Kante ausgebildet, die gegen ein weiteres Kleidungsstück
drücken kann, sodass eine gute Dichtwirkung zum anderen
Kleidungsstück erzielt wird. Auch andere Querschnittsformen, beispielsweise
eine trapezförmige Querschnittsform, sind denkbar.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn mehrere, insbesondere drei oder mehr in Längsrichtung
der Manschette beabstandete umlaufende radiale Erhebungen vorgesehen
sind. Somit werden der Druck bzw. Transport von Gasen von Erhebung
zu Erhebung reduziert. Das Risiko eines Gaseintritts in das Kleidungsstück
wird dadurch besonders gering gehalten.
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Die
Trageeigenschaften eines erfindungsgemäßen Kleidungsstücks
können verbessert werden, wenn zumindest eine Materiallage
wasserdicht und/oder wasserdampfdurchlässig ist. Häufig
werden Materiallagen, die wasserdicht und wasserdampfdurchlässig
sind, auch als „atmungsaktiv” bezeichnet.
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Ein
Benutzer kann besonders gut geschützt werden, wenn zumindest
eine Materiallage oder eine weitere Materiallage gasdicht oder gasabsorbierend ist,
insbesondere undurchlässig ist für biologische und
chemische Kampfstoffe. Beispielsweise absorbieren Aktivkohlegewebe
(schädliches) Gas, lassen jedoch Sauerstoff durch.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn zumindest eine Materiallage aus einem hitzebeständigen
Material ausgebildet ist. Die Verwendung eines solchen Materials,
insbesondere als Außenmaterial, hat den Vorteil, dass ein
Benutzer zusätzlich geschützt wird. Vorzugsweise überlappt
die hitzebeständige Materiallage die Manschette zumindest
abschnittsweise, wodurch sichergestellt wird, dass auch im Übergangsbereich
zur Manschette ein Hitzeschutz besteht. Als hitzebeständiges,
insbesondere feuerfestes Material kommen beispielsweise alle Para-
oder Meta-Aramide, wie z. B. Kevlar oder das unter dem Namen „Nomex” der
Firma Du Pont de Nemour bekannte Material in Frage.
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Weiterhin
kann eine Materiallage als Futter vorgesehen sein. Ein Futter vermittelt
angenehme Trageeigenschaften des Kleidungsstücks. Es kann auch
gasdicht oder gasabsorbierend sein.
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Die
Manschette kann an dem Kleidungsstück dadurch positioniert
werden, dass eine äußere Materiallage an einem
kleidungsstückseitigen Ende mit der Manschette vernäht
und/oder verklebt ist. Beispielsweise kann die hitzebeständige
Materiallage mit der Manschette vernäht sein.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass eine als Futter vorgesehene Materiallage
mit einem freien Ende der Manschette vernäht und/oder verklebt
ist. Dies bedeutet, dass sich das Futter vollständig innerhalb
der Manschette erstreckt, sodass das Kleidungsstück für
einen Benutzer auch im Bereich der Manschette angenehme Trageeigenschaften
aufweist.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn eine Flammschutzstulpe im Bereich der Manschette
vorgesehen ist. Dadurch werden sowohl die Manschette als auch ein
weiteres Kleidungsstück, welches im Bereich der Manschette
mit dem erfindungsgemäßen Kleidungsstück
gekoppelt wird, geschützt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In
der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, welches in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert wird.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise Schnittdarstellung einer Manschette;
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt der 1;
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3 eine
Manschette gemäß der 1, an der
mehrere Materiallagen eines Kleidungsstücks angebracht
sind.
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In
der 1 ist eine Manschette 10 dargestellt,
die in einem Bereich 11 einen geringeren Außendurchmesser
aufweist als in einem Bereich 12. Der Bereich 11 befindet
sich dabei auf einer einem Kleidungsstück, an dem die Manschette 10 angeordnet
ist, zugewandten Seite. Im Bereich 11 ist die Manschette 10 nur
mit einer Wand 13 ausgeführt, während
sie im Bereich 12 mit einer inneren Wand 14 und einer äußeren
Wand 15 ausgeführt ist. Die Wand 14 ist
die Wandung eines ersten Hohlzylinders und die Wand 15 ist
die Wandung eines zweiten, äußeren Hohlzylinders.
Zwischen den Wänden 14, 15 ist ein Zwischenraum 16 ausgebildet,
in dem eine Materiallage zumindest teilweise angeordnet werden kann. Der
Zwischenraum 16 ist am kleidungsstückseitigen Ende
durch eine radiale Wandung 17 abgeschlossen. Die radiale
Wandung 17 verbindet die beiden Wände 14, 15.
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In
der 1 ist weiterhin zu erkennen, dass die Wand 15 im
Bereich des Endes 18 der Manschette 10 die Wand 14 überragt.
Die Manschette 10 weist weiterhin insgesamt drei äußere
umlaufende radiale Erhebungen 19, 20, 21 auf.
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Der
Ausschnitt II ist in der 2 vergrößert dargestellt.
Hier ist zu erkennen, dass die radiale Erhebung 21 im Querschnitt
im Wesentlichen dreieckig ist. Durch die Spitze des Dreiecks wird
eine Kante 22 gebildet. Diese Kante kann sich an ein Kleidungsstück
anlegen, mit welchem ein Kleidungsstück, welches die Manschette 10 aufweist,
gekoppelt werden soll. Der Winkel α ist im Ausführungsbeispiel
etwa 30°.
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In
der 3 ist die Verbindung der Manschette 10 mit
Materiallagen eines Kleidungsstücks gezeigt. Eine als atmungsaktive
Membran ausgebildete erste Materiallage 30 verläuft
innen durch die Manschette 10 und ist dann am freien Ende
der Wand 14 umgeschlagen und in den Zwischenraum 16 eingelegt.
Die Materiallage 30 wird vorzugsweise mit der Außenseite
der Wand 14 verklebt. Als Klebematerial kommt dabei beispielsweise
Silikon in Frage. Insbesondere kann die Wand 15 für
die Montage nach links weggeklappt werden, sodass die Außenseite
der Wand 14 mit einem Kleber bestrichen oder besprüht
werden kann. Anschließend kann ein Teil der Materiallage 30 auf
die Außenseite der Wand 14 aufgebracht und somit
mit dieser verklebt werden. Im Anschluss kann die Wand 15 wieder
in ihre Ausgangsposition zurückgeklappt werden. Durch diese Art
der Befestigung ist die Materiallage 30 frei von Scherkräften
und auch im Wesentlichen frei von Zugkräften mit der Manschette 10 verbunden.
Die Materiallage 30 ist teilweise im Zwischenraum 16 angeordnet.
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Eine
als Futter ausgebildete Materiallage 31 kann ebenfalls
innerhalb der Manschette 10 angeordnet sein und an deren
kleidungsstückabgewandten Seite bzw. deren freien Ende
mit der Manschette 10 vernäht sein. Dies ist schematisch
durch die Naht 32 angedeutet. Die Materiallage 31 dient
weiterhin dazu, die Materiallage 30 vor Beschädigung
zu schützen.
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Eine
Materiallage 33 kann als äußere Materiallage
vorgesehen und insbesondere hitzebeständig ausgebildet
sein. Diese Materiallage kann durch eine Naht 34 im Bereich 11 mit
der Manschette 10 verbunden sein. Die Materiallage 33 erstreckt
sich weiter außerhalb der Manschette 10 und kann
insbesondere als Flammschutzstulpe 35 vorgesehen sein.
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Das
nur teilweise gezeigte Kleidungsstück des Ausführungsbeispiels
ist ein Handschuh. Die Manschette 10 ist dabei im Bereich
des Handgelenks eines Benutzers angeordnet. Der Ärmel eines Schutzanzugs
(nicht gezeigt) kann in seinem vorderen Bereich einen elastischen
Bund aufweisen, der von außen auf die Manschette 10,
insbesondere im Bereich der radialen Erhebungen 19 bis 21 aufgebracht
werden kann. Durch das Zusammenwirken des elastischen Bundes mit
den radialen Erhebungen 19 bis 21 können
die Kleidungsstücke (der Handschuh und der Schutzanzug) im
Wesentlichen gasdicht miteinander verbunden werden. Ein Benutzer wird
dadurch optimal vor äußeren Einflüssen
geschützt.
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Eine
Manschette kann auch bei anderen Kleidungsstücken vorgesehen
sein, z. B. an einem Schuh, sodass eine Anbindung zu einem Hosenbein hergestellt
werden kann, oder an einer Jacke für eine Anbindung an
eine Kopfhaube oder einen Helm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006014308
U1 [0003]