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Die Erfindung betrifft einen Personenschutzanzug
zum Schutz gegen chemische, bakteriologische und/oder radioaktive
Medien, der mit mindestens einer zusätzlichen Schutzkomponente,
wie einer Atemschutzmaske, Stiefeln und/oder Handschuhen, lösbar verbindbar
ist, wobei der Schutzanzug aus einem atmungsaktiven Material besteht.
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Aus einem atmungsaktiven Material
bestehende Schutzanzüge
sind an sich bekannt. Sie besitzen einen hohen Tragekomfort und
können
daher über
einen längeren
Zeitraum von der gegen Gefahrstoffe zu schützenden Person getragen werden.
Die bekannten Schutzanzüge
weisen allerdings den Nachteil auf, daß die Verbindung zwischen dem Schutzanzug
und den zusätzlichen
Schutzkomponenten relativ aufwendig ausgebildet sein muß, um eine
sichere Abdichtung gegen eventuell eindringende Gefahrstoffe in
diesen Bereichen zu erreichen. Üblicherweise
werden die zusätzlichen
Schutzkomponenten z.B. mittels eines Reißverschlusses an dem Schutzanzug
befestigt, wobei dieser Reißverschluß dann anschließend zwecks
einer sicheren Abdichtung noch abgeklebt werden muß.
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Dieses zeitaufwendige Verbinden der
zusätzlichen
Schutzkomponenten mit dem Schutzanzug kann in Gefahrensituationen
leicht dazu führen, daß Leckagen
nicht rechtzeitig abgedichtet werden können oder auch vollständig unbemerkt
bleiben.
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Bekannt geworden sind auch atmungsaktive Schutzanzüge, bei
denen das kapuzenförmige
Kopfteil mittels eines Stretchbandes oder einer Schnur an der Atemschutzmaske
befestigt wird. Nachteilig ist bei dieser Befestigungsart, daß die im
Verbindungsbereich auftretenden Verwerfungen des Materials des kapuzenförmigen Kopfteiles
in der Regel einen dichten Abschluß mit der Oberfläche der
Atemschutzmaske verhindern, so daß das kapuzenförmige Kopfteil
im Maskenbereich keinen ausreichenden Schutz gegen Insuflation von
Gefahrstoffen bietet.
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Aufgrund der in der Praxis auftretenden Dichtigkeitsproblemen
bei Verwendung von Personenschutzanzügen aus atmungsaktivem Material
mit lösbar
befestigbaren zusätzlichen
Schutzkomponenten ist bereits vorgeschlagen worden, die zusätzlichen
Schutzkomponenten nicht lösbar,
sondern unlösbar
mit dem Schutzanzug zu verbinden (z.B. zu vernähen oder zu verschweißen). Nachteilig
ist in diesem Fall allerdings, daß der gesamte Schutzanzug auch
hinsichtlich der zusätzlichen
Schutzkomponenten genau an die Abmessungen der ihn später tragenden
Person angepaßt
werden muß,
was eine relativ große
Bevorratung von Schutzanzügen
zur Folge hat.
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Bekannt geworden sind ferner Schutzanzüge, die
als Ganzes aus einem gummierten Material bestehen. Diese Schutzanzüge weisen
zwar eine relativ hohe Sicherheit gegen eine Insuflation von Gefahrstoffen
auf, besitzen aber einen geringen Tragekomfort. Außerdem dürfen sie
nur jeweils über
einen kurzen Zeitraum von einer Person getragen werden, da sie nicht
atmungsaktiv sind und ihr Einsatz eine extrem hohe körperliche
Belastung für
die entsprechend zu schützende
Person darstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen aus einem atmungsaktiven Material bestehenden Personenschutzanzug
anzugeben, mit dem die zusätzlichen
Schutzkomponenten schnell und auf einfache Weise lösbar verbindbar
sind, und wobei der Übergang
zwischen dem Schutzanzug und der jeweiligen Schutzkomponente gegen
eindringende Gefahrstoffe sicher abgedichtet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
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Die Erfindung beruht im wesentlichen
auf dem Gedanken, das atmungsaktive Material des Schutzanzuges in
dem mit der zusätzlichen
Schutzkomponente zu verbindenden Bereich mit einem chemikaliendichten
Gummiteil mittels eines Vulkanisierungsverfahrens zu verbinden,
derart, daß bei
der bestimmungsgemäßen Verwendung
des Schutzanzuges das Gummiteil form- und kraftschlüssig an
der entsprechenden Schutzkomponente anliegt.
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Vorteilhafterweise wird durch das
an dem atmungsaktiven Material anvulkanisierte Gummiteil sichergestellt,
daß eine
Penetration oder Permeation von Gefahrstoffen durch Kapillarwirkung
an der Verbindungsstelle des atmungsaktiven Materials und des Gummis
verhindert wird, da keine Klebe- oder Nahtspuren vorhanden bzw.
diese durch das Gummi abgedichtet sind.
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Als atmungsaktives Material für den Schutzanzug
hat sich insbesondere das im Handel unter der Bezeichnung „Sympatex" erhältliche
Material bewährt.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn das
Gummiteil innenseitig in dem Randbereich des jeweils freien Endes
des Personenschutzanzuges anvulkanisiert ist, so daß bei der
bestimmungsgemäßen Verwendung
des Schutzanzuges dieser die zusätzlichen
Schutzkomponenten noch randseitig überdeckt und z.B. mittels eines
Klettbandes mit diesem verbindbar ist.
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Bei einer ersten Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
der Personenschutzanzug ein kapuzenförmiges Kopfteil, wobei zur
Verbindung dieses Kopfteiles mit der entsprechenden Atemschutzmaske
der Randbereich der Öffnung
des Kopfteiles innenseitig mit einem als Dichtlippe ausgebildeten
streifenförmigen
Gummiteil verbunden ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist zur Verbindung eines Handschuhs oder eines Stiefels
an dem entsprechenden freien Ende des Schutzanzuges ein Gummiteil
anvulkanisiert, welches zwei übereinander
angeordnete und einseitig miteinander verbundene, streifenförmig ausgebildete Gummiringe
umfaßt,
wobei das dem freien Ende des Schutzanzuges zugewandte Ende des
Handschuhs oder Stiefels zwischen den beiden Gummiringen einklemmbar
ist.
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Dabei kann der innere Gummiring aus
einem starren oder aus einem dehnbaren Gummimaterial bestehen. Bei
Verwendung eines starren inneren Gummiringes mit einem äußeren Durchmesser
zwischen 80 und 90 mm können
Chemikalienhandschuhe praktisch aller bekannter Hersteller verwendet werden.
Bei Verwendung eines dehnbaren inneren Gummiringes bietet sich die
Möglichkeit,
Nitrilhandschuhe mit ebenfalls dehnbarem Handschuhschaft einfach
und sicher zu fixieren.
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Zur zusätzlichen Fixierung des Handschuhs oder
Stiefels hat es sich bei dieser Ausführungsform als vorteilhaft
erwiesen, wenn der innere Gummiring mindestens einen stegartigen
Fixierring umfaßt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren
erläuterten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
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1 die
Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Personenschutzanzuges mit
Atemschutzmaske und weiteren Schutzkomponenten;
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2 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht eines kapuzenförmigen
Kopfteiles mit daran angeordneter Atemschutzmaske;
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3 eine
vergrößerte Schnittdarstellung des
in 1 mit III bezeichneten
Bereiches.
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In 1 ist
mit 1 ein erfindungsgemäßer Personenschutzanzug
zum Schutz gegen chemische, bakteriologische und/oder radioaktive
Medien bezeichnet, der mit zusätzlichen
Schutzkomponenten, wie einer Atemschutzmaske 2, Handschuhen 3 und
Stiefeln 4, lösbar
verbunden ist.
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Der Schutzanzug 1 besteht
aus einem atmungsaktiven, chemikalien- und virendichten Material,
welches überdies
reißfest
ist und einen guten Tragekomfort aufweist.
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Das kapuzenförmige Kopfteil 6 des
Schutzanzuges 1 ist derart ausgebildet, daß man den Schutzanzug 1 problemlos
mit bereits angelegter Atemschutzmaske 2 an- bzw. ausziehen
kann. Um eine sichere Abdichtung in dem Übergangsbereich zwischen dem
Schutzanzug 1 und der Atemschutzmaske 2 zu erreichen,
ist im Randbereich 7 der Öffnung 8 des Kopfteiles 6 (2) innenseitig ein als Dichtlippe
ausgebildetes streifenförmiges
Gummiteil 9 anvulkanisiert (in 2 ist der Bereich, in dem das Gummiteil 9 an
dem Schutzanzug anvulkanisiert ist, durch eine gestrichelte Linie
angedeutet). Das Gummiteil 9 legt sich beim Überziehen
des Schutzanzuges 1 automatisch von außen an die Atemschutzmaske 2 dichtend
an.
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Die lösbare Verbindung der Handschuhe 3 an
dem Schutzanzug 1 geht aus 3 hervor.
In diesem Fall ist an dem freien Ende 10 (Ärmel) des Schutzanzuges 1 ein
Gummiteil 11 anvulkanisiert, wobei der entsprechende Vulkanisationsbereich
mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet ist. Das Gummiteil 11 besteht
im wesentlichen aus zwei übereinander
angeordneten und einseitig miteinander verbundenen, streifenförmig ausgebildeten
Gummiringen 12, 13. An dem inneren Gummiring 12 ist
ein stegartiger Fixierring 14 zum besseren Fixieren des Handschuhs 3 an
dem Schutzanzug 1 befestigt.
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Zur Befestigung des Handschuhs 3 an
dem Gummiteil 11 wird zunächst der äußere Gummiring 13 zusammen
mit dem handschuhseitig überstehenden
Ende des atmungsaktiven Materials des Schutzanzuges 1 zurückgerollt.
Anschließend
wird der Handschuh 3 über
den inneren Gummiring 12 und damit auch über den
stegförmigen
Fixierring 14 gezogen. Schließlich wird der äußere Gummiring 13 über den
Handschuh 3 gerollt. Aufgrund der Eigenspannung des äußeren Gummiringes 13 wird
der Handschuh fest an dem Schutzanzug gehalten und dichtet diesen Übergang
sicher gegen von außen
eindringende Gefahrstoffe ab. Außerdem wird ein am Ende des
atmungsaktiven Materials angeordnetes Klettband 15 zirkulär über das
Ende des atmungsaktiven Materials des Ärmels gelegt und sichert dadurch
zusätzlich
zu der Eigenspannung des äußeren Gummiringes 13 die
Fixierung des Handschuhs 3.
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Die Verbindung des Schutzanzuges
mit den Stiefeln erfolgt ähnlich
wie bei der vorstehend beschriebenen Befestigung der Handschuhe.
Auch in diesem Falle wird jeweils ein aus zwei streifenförmigen Gummiringen
bestehendes Gummiteil an dem entsprechenden freien Ende des Schutzanzuges (Hosenbein)
anvulkanisiert und das obere Ende des jeweiligen Stiefelschaftes
wird dann zwischen die beiden Gummiringe geklemmt.
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- 1
- Personenschutzanzug,
Schutzanzug
- 2
- Atemschutzmaske,
Schutzkomponente
- 3
- Handschuh,
Schutzkomponente
- 4
- Stiefel,
Schutzkomponente
- 6
- (kapuzenförmiges)
Kopfteil
- 7
- Randbereich
- 8
- Öffnung
- 9
- Gummiteil,
Dichtlippe
- 10
- freie
Ende
- 11
- Gummiteil
- 12
- (innere)
Gummiring
- 13
- (äußere) Gummiring
- 14
- stegartige
Fixierring
- 15
- Klettband
- 100
- Vulkanisationsbereich