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Die
Erfindung betrifft einen Handschuh mit einem in einem Stulpenbereich
angeordneten ringförmigen
Stabilisierungskörper.
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Bei
bestimmten Anwendungsfällen
ist es wünschenswert,
einen Handschuh mit einer guten Abdichtung an einen Ärmel eines
weiteren Kleidungsstücks
anzuschließen.
Beispielsweise kann die Anforderung bestehen, dass der Handschuh
eines Piloten, der flüssigkeitsdicht
und/oder kampfstoffdicht ausgebildet ist, flüssigkeitsdicht und/oder kampfstoffdicht
an einen Ärmel
eines Pilotenanzugs anschließt,
sodass ein Benutzer, in diesem Fall der Pilot, zuverlässig und
vollständig
geschützt
ist.
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Aus
der
DE 103 49 616
A1 ist ein Bekleidungsstück mit einer Abdichtanordnung
zum flüssigkeitsdichten
Abdichten des Bekleidungsstücks
gegen ein anderes Bekleidungsstück
bekannt, wobei das Bekleidungsstück
wenigstens eine flüssigkeitsundurchlässige äußere Materiallage,
eine flüssigkeitsundurchlässige innere
Materiallage und eine zwischen der äußeren und der inneren Materiallage angeordnete,
flüssigkeitsdichte
Funktionslage aufweist. Die Abdichtanordnung umfasst in einem Überlappungsbereich,
den das erste Bekleidungsstück mit
dem zweiten Bekleidungsstück
bildet, wenn beide Bekleidungsstücke
abdichtend miteinander verbunden sind, ein aus einem flüssigkeitsdichten
Material bestehendes, ringförmiges
Abdichtglied, welches an einem radial inneren Umfang flüssigkeitsdicht
mit der Funktionslage verbunden ist, wobei das Abdichtglied an einem
radial äußeren Umfang
wenigstens eine durch einen in sich geschlossenen Umfangsbereich gebildete
von Material der äußeren Materiallage
freie Abdichtfläche
aufweist. Dabei ist ein Bekleidungsstück vorzugsweise als Handschuh
und das andere Bekleidungsstück
beispielsweise als Ärmel
eines Anzugs ausgebildet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Handschuh bereitzustellen,
der abdichtend mit einem weiteren Kleidungsstück verbunden werden kann und
einfach herzustellen ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß auf überraschende
und einfache Art und Weise durch einen Handschuh mit einem in einem
Stulpenbereich angeordneten ringförmigen Stabilisierungskörper gelöst, wobei,
der Stabilisierungskörper
im Stulpenbereich mittels eines Schrumpfschlauchs gehalten ist. Durch
einen Schrumpfschlauch wird auf besonders einfache Art und Weise
eine Kontaktfläche
für den elastischen
Anschluss eines Ärmels
eines Schutzanzugs ausgebildet. Somit kann eine gute Abdichtung zwischen
dem Handschuh und einem Ärmel
sichergestellt werden. Der Schrumpfschlauch kann zur einfachen Montage über den
Stabilisierungskörper
und einen dazwischen liegenden Abschnitt des Handschuhs gebracht
werden. Anschließend
wird der Schrumpfschlauch mittels Erwärmung aktiviert, sodass er
sich in enger Anlage und Einklemmung eines Teils des Handschuhs
an den Stabilisierungskörper anlegt.
Nach der Schrumpfung weist der Schrumpfschlauch eine definierte
Dicke auf. Außerdem
stellt er eine elektrische Isolation dar. Der Stabilisierungskörper kann
flüssigkeitsdicht
ausgebildet sein.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass der Schrumpfschlauch auf seiner inneren,
dem Stabilisierungskörper
zugewandten Seite einen Klebstoff aufweist. Dadurch erfolgt eine
besonders gute Verbindung mit dem Stabilisierungskörper und
eine besonders gute Halterung des Handschuhs an dem Stabilisierungskörper.
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Bei
einer Ausführungsform
kann der Stabilisierungskörper
als Kunststoffring ausgebildet sein. Der Kunststoffring kann unterschiedliche
Querschnittsformen aufweisen. Beispielsweise kann er kreisrund oder
elliptisch ausgebildet sein. Unter Umständen kann sich der Kunststoffring
auch noch verformen, wenn der Gummizugs des Ärmels an ihm anlegt. Beispielsweise
kann sich ein in der Ausgangsform kreisrunder Kunststoffring zu
einer Ellipse verformen. Dabei muss der Kunststoffring jedoch eine ausreichende
Stabilität
aufweisen, um sicherzustellen, dass er unter dem Druck des Gummizugs
nicht kollabiert und dem Gummizug einen ausreichenden Widerstand
entgegensetzt, sodass eine gute Abdichtwirkung erhalten bleibt.
Der Kunststoffring ist also vorzugsweise im Wesentlichen starr ausgebildet,
kann jedoch geringfügig
verformbar sein.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Stabilisierungskörper
als zweiter Schrumpfschlauch ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass
ein Schrumpfschlauch im Schrumpfschlauch angeordnet ist, wobei zwischen
den Schrumpfschläuchen
vorzugsweise ein Teil des Handschuhs angeordnet ist, sodass dieser
zwischen die Schrumpfschläuche
eingeklemmt wird.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn der Handschuh eine flüssigkeitsdichte
Membran aufweist, die außen
auf dem Stabilisierungskörper
aufliegt. Die flüssigkeitsdichte
Membran schützt
einen Benutzer vor Wasser, aber auch vor gefährlichen, schädlichen
Flüssigkeiten
und möglicherweise
auch vor Gasen. Die Membran auf dem Stabilisierungskörper aufzubringen
erweist sich in der Herstellung als einfacher, als diese innen im
Stabilisierungskörper anzuordnen
und dort dichtend mit diesem zu verbinden. Auch die außen auf
dem Stabilisierungskörper angeordnete
Membran wird durch den Schrumpfschlauch eingeklemmt, sodass die
Membran gegenüber
dem Stabilisierungskörper
abgedichtet ist.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Membran im Bereich vor dem Stabilisierungskörper gerafft ist.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass bei einer Relativbewegung
der Hand eines Benutzers zum Stabilisierungskörper die Membran nicht unter
Zugbelastung gerät
und dadurch beschädigt
wird.
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Bei
einer Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass der Handschuh ein hitzebeständiges,
insbesondere feuerfestes, Außenhandschuhmaterial aufweist,
welches zumindest abschnittsweise über den Stabilisierungskörper gezogen
und durch den Schrumpfschlauch auf dem Stabilisierungskörper lagefixiert
ist. Die Verwendung eines solchen Materials, für das beispielsweise das unter
dem Markennamen „Nomex" der Firma Du Pont
de Nemour bekannte Material infrage kommt, hat den Vorteil, dass
die Hand eines Benutzers zusätzlich
geschützt
wird. Dadurch, dass dieses Material den Stabilisierungskörper zumindest
abschnittsweise überlappt,
wird sichergestellt, dass auch im Übergangsbereich zum Stabilisierungskörper ein
Hitzeschutz besteht.
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Zum
verbesserten Schutz kann auch der Stabilisierungskörper mit
einem hitzebeständigen Material
ausgekleidet sein.
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Wenn
das den Stabilisierungskörper
auskleidende Material um das äußere Ende
des Stabilisierungskörpers
umgeschlagen ist, kann es auch mittels des Schrumpfschlauchs an
dem Stabilisierungskörper
gehalten werden.
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Um
die Montage zu vereinfachen und um sicherzustellen, dass das den
Stabilisierungskörper auskleidende
Material auch zuverlässig
unter den Schrumpfschlauch gelangt, kann das den Stabilisierungskörper auskleidende
Material am Stabilisierungskörper
mittels einer Montagehilfe fixiert sein. Dies kann beispielsweise
mittels eines Klebebands erfolgen, mit dem zumindest der umgeschlagene
Bereich fixiert wird. Alternativ oder zusätzlich kann ein Kleber, insbesondere
ein Sprühkleber,
verwendet werden, um das den Stabilisierungskörper auskleidende Material
am Stabilisierungskörper
festzulegen.
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Bei
einer Ausführungsform
kann ein Handschuhfutter vorgesehen sein, das mit dem den Stabilisierungskörper auskleidenden
Material insbesondere mittels einer Naht verbunden ist. Dies hat
den Vorteil, dass sich das Handschuhfutter, welches angenehme Trageeigenschaften
des Handschuhs vermittelt, nicht bis in den Stabilisierungskörper erstrecken muss
und dennoch eine Integration des Stabilisierungskörpers in
den Stulpenbereich des Handschuhs ermöglicht wird.
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Vorzugsweise
ist die das Futter mit dem den Stabilisierungskörper auskleidenden Material
verbindende Naht vor dem Stabilisierungskörper angeordnet. Dadurch wirkt
sie sich nicht störend
für einen
Benutzer aus.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform kann
eine Flammschutzstulpe vorgesehen sein, die den Ärmel eines Benutzers überdeckt.
Durch diese Maßnahme
wird der Bereich, in dem der Stabilisierungskörper angeordnet ist und der Ärmel den
Handschuh überdeckt,
zusätzlich
vor äußeren Einflüssen geschützt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Flammschutzstulpe mit dem Außenhandschuhmaterial
verbunden ist und ein Überlappungsbereich
der Flammschutzstulpe mit dem Außenhandschuhmaterial durch
den Schrumpfschlauch auf dem Stabilisierungskörper lagefixiert ist. Durch
die Flammschutzstulpe wird der Schrumpfschlauch überdeckt und dadurch geschützt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Figur der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten
zeigt, sowie aus den Ansprüchen.
Die einzelnen Merkmale können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten
der Erfindung verwirklicht sein.
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In
der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, welches in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird.
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Die
einzige Figur zeigt eine Schnittdarstellung durch einen Stulpenbereich
eines Handschuhs 10. Der Handschuh 10 weist im
Stulpenbe reich einen Stabilisierungskörper 11 auf. Auf diesem
ist ein Schrumpfschlauch 12 angeordnet, der weitere Handschuhteile
an dem Stabilisierungskörper 11 hält und eine
Anlagefläche
für einen Ärmel oder Ärmelabschluss
bildet. Der Stabilisierungskörper 11 ist
relativ starr ausgebildet und somit nur in Grenzen deformierbar.
Der Handschuh 10 ist flüssigkeitsdicht
ausgebildet und weist zu diesem Zweck eine Membran 13,
z. B. eine Gore-Tex-Membran („Gore-Tex" ist eine Marke der
Firma W. L. Gore Associates) auf. Die Membran 13 überlappt
den Stabilisierungskörper 11 und wird
durch den Schrumpfschlauch 12 in Anlage an den Stabilisierungskörper 11 gehalten.
Die Anlage ist dabei so fest, dass die Membran 13 gegenüber dem Stabilisierungskörper 11 durch
den Schrumpfschlauch 12 abgedichtet ist.
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Vor
dem Stabilisierungskörper 11 ist
die Membran 13 in einem Bereich 14 gerafft ausgebildet. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Membran 13 keine Zugbelastung
erfährt.
Das Außenhandschuhmaterial 15 des
Handschuhs 10 ist aus hitzebeständigem, insbesondere feuerfestem
Material ausgebildet. Dieses überlappt
den Stabilisierungskörper 11 ebenfalls
abschnittsweise.
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Eine
Flammschutzstulpe 16 ist mit dem Außenhandschuhmaterial 15 mittels
einer Naht 23 verbunden und ebenfalls aus hitzebeständigem Material ausgebildet.
Im Verbindungsbereich 17 überlappen sich das Außenhandschuhmaterial 15 und
die Flammschutzstulpe 16. Der Verbindungsbereich 17 überlappt
den Stabilisierungskörper 11 und
ist durch den Schrumpfschlauch 12 eingeklemmt.
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An
seiner Innenseite ist der Stabilisierungskörper 12 mit einem
hitzebeständigen
Material 18, welches dem Außenhandschuhmaterial 15 entsprechen
kann, ausgekleidet. Dabei ist es im Bereich 19 um den Stabilisierungskörper 11 umgeschlagen. Durch
ein als Klebstoff ausgebildetes Montagehilfsmittel 20 kann
das den Stabilisierungskörper 11 auskleidende
Material 18 an dem Stabilisierungskörper 11 fixiert werden.
Das freie Ende des den Stabilisierungskörper 11 auskleidenden
Materials 18 ist ebenfalls durch den Schrumpfschlauch 12 eingeklemmt.
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An
das Material 18 schließt
sich ein Handschuhfutter 21 an, welches über eine
Naht 22 mit dem Material 18 vernäht ist.
Dabei ist die Naht 22 vor dem Stabilisierungskörper 11 angeordnet.