DE102009030668A1 - Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils und Möbel - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung geht aus von einem Möbel und einer Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils, das an einem feststehenden Möbelteil bewegbar aufgenommen ist, mit einem über eine Antriebseinheit antreibbaren Ausstoßhebel (3), der an einem der beiden Möbelteile angebracht und mit dem anderen Möbelteil zeitweise in Kontakt ist, um das bewegbar aufgenommene Möbelteil auszustoßen, wobei der Ausstoßhebel antreibbar ist und beim Ausstoßvorgang ein Kontakt zwischen einem Anlageabschnitt am Ausstoßhebel (3) und dem anderen Möbelteil aufgehoben wird. Erfindungsgemäß ist an einem ersten Hebelabschnitt (5) des Ausstoßhebels (3) ein zweiter Hebelabschnitt (6) des Ausstoßhebels (3) derart gelenkig angebracht, dass bei einer Bewegung des Ausstoßhebels (3) zum Ausstoßen des bewegbar aufgenommenen Möbelteils der zweite Hebelabschnitt (6) in eine ausgeklappte Stellung bringbar ist, in welcher der zweite Hebelabschnitt (6) beim Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils verharrt, um eine beim Ausstoßen wirksame Hebellänge des Ausstoßhebels (3) gegenüber einer wirksamen Hebellänge ohne den zweiten Hebelabschnitt (6) zu verlängern.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 12.
  • Stand der Technik
  • Bei modernen Möbeln ist es bekannt, ein an einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenes Möbelteil durch eine Ausstoßvorrichtung aus einer im Möbelkorpus eingefahrenen oder eingeschwenkten Position in eine herausbewegte bzw. ausgestoßene Position zu bringen. Dies kann mit Hilfe eines angetrieben bewegbaren Ausstoßhebels erfolgen, welcher einen Anlageabschnitt aufweist, der beim Herausbewegen des bewegbaren Möbelteils zumindest zeitweise in Kontakt mit einem Gegenabschnitt am Möbel ist, z. B. am bewegbaren Möbelteil oder dem Möbelkorpus. Der Anlageabschnitt des Ausstoßhebels gelangt nach dem Ausstoßen außer Kontakt mit dem Gegenabschnitt am Möbel.
  • Im Hinblick auf eine wirtschaftliche Bereitstellung einer Ausstoßvorrichtung mit einem Ausstoßhebel für unterschiedliche Möbelserien bzw. Möbelgrößen, sind bisherige Ausstoßvorrichtungen nur unzureichend ausgebildet.
  • Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für unterschiedliche Möbelserien eine gattungsgemäße Ausstoßvorrichtung wirtschaftlicher bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils, das an einem feststehenden Möbelteil bewegbar aufgenommen ist, mit einem über eine Antriebseinheit antreibbaren Ausstoßhebel, der an einem der beiden Möbelteile angebracht und mit dem anderen Möbelteil zeitweise in Kontakt ist, um das bewegbar aufgenommene Möbelteil auszustoßen, wobei der Ausstoßhebel antreibbar ist und beim Ausstoßvorgang ein Kontakt zwischen einem Anlageabschnitt am Ausstoßhebel und dem anderen Möbelteil aufgehoben wird. Über den Anlageabschnitt bzw. die Kontaktstelle am Ausstoßhebel werden Kräfte bzw. Momente vom Ausstoßhebel auf das andere Möbelteil übertragen, so dass das bewegbar aufgenommene Möbelteil eine Ausstoßwirkung erfährt.
  • Der Kern der Erfindung liegt darin, dass an einem ersten Hebelabschnitt des Ausstoßhebels ein zweiter Hebelabschnitt des Ausstoßhebels derart gelenkig angebracht ist, dass bei einer Bewegung des Ausstoßhebels zum Ausstoßen des bewegbar aufgenommenen Möbelteils der zweite Hebelabschnitt in eine ausgeklappte Stellung bringbar ist, in welcher der zweite Hebelabschnitt beim Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils verharrt, um eine beim Ausstoßen wirksame Hebellänge des Ausstoßhebels zu verlängern gegenüber einer wirksamen Hebellänge ohne den zweiten Hebelabschnitt. Erfindungsgemäß wird also die wirksame Hebellänge, die im Falle eines schwenkbar bewegbaren Ausstoßhebels vom Abstand zwischen einer Drehachse eines Gelenks, um welche der Ausstoßhebel schwenkbar ist, und einer Kontaktstelle zwischen dem Ausstoßhebel und dem anderen Möbelteil bestimmt wird, verlängert gegenüber einem Ausstoßhebel, der sich aus dem vorgeschlagenen Ausstoßhebel ergäbe, wenn der zweite Hebelabschnitt weggelassen würde. Der zweite Hebelabschnitt kann den gesamten oder zumindest den überwiegenden Teil des Anlageabschnitts am Ausstoßhebel bilden oder mit Abschnitten am ersten Hebelabschnitt zusammen. In der Regel ist die Kontaktstelle am Ausstoßhebel während des Ausstoßvorgangs nicht positionsfest, sondern wandert am Ausstoßhebel entlang, was unter anderem z. B. von der Schwenkstellung des Ausstoßhebels beim Ausstoßen abhängt. Damit wird auch klar, dass der Anlagebereich durch die Zusammenfassung alle Kontaktstellen definiert ist, welche während des Ausstoßvorgangs auftreten. Ist der Ausstoßhebel an dem feststehenden Möbelteil bzw. an einem Möbelkorpus angebracht, ist das andere Möbelteil das bewegbare Möbelteil. Wenn umgekehrt der Ausstoßhebel an dem bewegbaren Möbelteil aufgenommen ist, ist das andere Möbelteil das feststehende Möbelteil.
  • Mit dem erfindungsgemäß gestalteten Ausstoßhebel kann einfach und effektiv ein bestehender Ausstoßhebel von gattungsgemäßen Vorrichtungen angepasst werden. Insbesondere muss kein grundsätzlich neu konzipierter Ausstoßhebel eingesetzt werden, was gegenüber der vorgeschlagenen Anordnung im Hinblick auf die Konstruktion, Herstellung, Lagerung und Installation vergleichsweise aufwändig wäre. Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise, die lediglich mit einer geringfügigen Modifizierung einer bestehenden Ausstoßvorrichtung auskommt, kann im Falle von schwereren bewegbaren Möbelteilen vermieden werden, dass z. B. die vorhandene Antriebseinheit durch eine leistungsstärkere bzw. größere Antriebseinheit ersetzt werden muss. Dadurch kann eine bestehende Ausstoßvorrichtung verwendet werden, die wirtschaftlich in größeren Stückzahlen hergestellt wird, ohne die bestehende Antriebseinheit ersetzen und/oder den Ausstoßhebel im Grundaufbau ändern oder austauschen zu müssen, um die gleiche Wirkung wie bei den kleineren bewegbaren Möbelteilen zu erreichen. Der einzige Unterschied betrifft die erfindungsgemäße Modifizierung des bestehenden Ausstoßhebels, was im Vergleich zu der oben genannten alternativen Vorgehensweise wenig aufwändig ist.
  • Insbesondere ist es vorteilhaft, dass bestehende Ausstoßvorrichtungen im Grundaufbau identisch einsetzbar sind und nur geringe Veränderungen nötig sind. Im Idealfall kann es ausreichen, an einer bestehenden Ausstoßvorrichtung nur den zweiten Hebelabschnitt zusätzlich einzurichten, ansonsten aber keine Veränderungen vorzunehmen sind. Das kann realisiert werden, indem gegenüber einer standardmäßig ausgebildeten Ausstoßvorrichtung schon bei der Herstellung zusätzlich der zweite Hebelabschnitt vorzusehen ist bzw. dieser ggf. nachträglich anzubringen ist. Beide Varianten sind gegenüber z. B. der Verwendung einer stärkeren Antriebseinheit oder eines grundlegend anderen Ausstoßhebels vergleichsweise kostengünstig möglich. Zudem würde z. B. für die stärkere Antriebseinheit andernfalls ein erhöhter Platzbedarf nötig sein, so dass dieser Weg unter Umständen gar nicht realisierbar wäre.
  • Vorteilhafterweise kann erfindungsgemäß für größer bauende bewegbare Möbelteile, für deren Ausstoßen z. B. eine gegenüber einem standarmäßigen Ausstoßhebel längere wirksame Hebellänge notwendig ist, bei gleicher Leistung der Antriebseinheit, der standardmäßig eingesetzte Ausstoßhebel durch Vorsehen des zweiten Hebelabschnitts problemlos angepasst werden.
  • Somit lassen sich mit der vorgeschlagenen Ausstoßvorrichtung beispielsweise bei größeren bewegbaren Möbelteilen, welche ein höheres Eigen- und/oder Zuladegewicht bedingen können, mit einer auf das Gesamtgewicht bezogen kleiner ausgelegten Antriebseinheit aber mit dem zweiten Hebelabschnitt, vergleichbare Bewegungsmuster realisieren, die bei den kleiner bauenden bewegbaren Möbelteilen mit der gleichen Antriebseinheit ohne den zweiten Hebelabschnitt möglich sind.
  • Weiter wird vorgeschlagen, dass mit dem zweiten Hebelabschnitt in ausgeklappter Stellung der Ausstoßhebel um mehr als 3 mm gegenüber einer Länge des Ausstoßhebels ohne zweiten Hebelabschnitt verlängerbar ist. Insbesondere lassen sich ca. 3 bis ca. 20 mm Verlängerung des ersten Ausstoßhebels bzw. des ersten Hebelabschnitts erreichen. Die Verlängerung kann sich z. B. auf eine zentrische Längsachse des Ausstoßhebels beziehen, insbesondere auf einen Abstand von der Drehachse des schwenkbar bewegbaren Ausstoßhebels bis zu einer Stelle längs des Ausstoßhebels, die mit der Kontaktstelle im Anlageabschnitt des Ausstoßhebels mit dem Gegenabschnitt am Möbel bei einem Ausstoßvorgang korreliert. Dies bedeutet, dass die Verlängerung des Ausstoßhebels zumindest angenähert der damit erreichten Verlängerung der wirksamen Hebellänge entspricht, was nicht identisch sein muss mit einer absoluten Verlängerung des betrachteten Bauteils durch den zweiten Hebelabschnitt, wobei unter dem betrachteten Bauteil der erste Hebelabschnitt bzw. der standardmäßig eingesetzte Ausstoßhebel verstanden wird. Dieser ist in der Regel als ein an einem Schwenkgelenk aufgenommenes ein- oder mehrstückiges Bauteil ausgestaltet. Der erste Hebelabschnitt besteht insbesondere aus einem Flachmaterial von länglicher bzw. schlanker Form, das z. B. der Umrissform einer Messerschneide angenähert ist.
  • Für eine Vielzahl von Anwendungsfällen reicht bereits eine Verlängerung eines standardmäßig ausgebildeten ersten Hebelabschnitts bzw. eines standardmäßig eingesetzten Ausstoßhebels um wenige Millimeter aus, um auch größer dimensionierte bewegbare Möbelteile mit der Ausstoßvorrichtung bei standardmäßig eingesetzter Antriebseinheit auszustoßen.
  • Bevorzugt ist der zweite Hebelabschnitt des Ausstoßhebels in der ausgeklappten Stellung um mehr als 30 Winkelgrade um eine Gelenkachse des zweiten Hebelabschnitts gegenüber einer eingeklappten Stellung verstellt. Die ausgeklappte Stellung des zweiten Hebelabschnitts, was in der Regel einer maximal möglichen Verlängerung der wirksamen Hebellänge mit dem betreffenden zweiten Hebelabschnitt entspricht, wird insbesondere beim Ausstoßvorgang eingenommen. Der Ausstoßhebel kann derart gestaltet sein, dass der zweite Hebelabschnitt zwischen ein- und ausgeklappter Stellung etwa um 30 Winkelgrade um seine Schwenkachse verstellt ist. Die Verstellbarkeit kann auch deutlich über 30 Winkelgraden liegen insbesondere bei über 50 bis ca. 90 Grad. Hierzu sind zum Beispiel aufeinander abgestimmte Anschlagmittel zum Beispiel am ersten und/oder zweiten Hebelabschnitt vorgesehen. So kann eine deutliche Verlängerung des ersten Hebelabschnitts z. B. bis über 10 durch Ausklappen des zweiten Hebelabschnitts erreicht werden bzw. in der eingeklappten Stellung eine kompakte Anordnung erreicht werden. Insbesondere kann der zweite Hebelabschnitt so eingeklappt werden, dass der Ausstoßhebel in diesem Zustand nicht mehr Platz benötigt, als ein Ausstoßhebel, der demgegenüber keinen zweiten Hebelabschnitt bzw. nur den ersten Hebelabschnitt aufweist.
  • Es ist außerdem vorteilhaft, dass der zweite Hebelabschnitt des Ausstoßhebels ausgebildet ist, in einer eingeschwenkten Position des Ausstoßhebels relativ zu dem Möbelteil, an welchem der Ausstoßhebel angeordnet ist, die eingeklappte Stellung einzunehmen. So kann insbesondere in einer passiven bzw. ruhenden Position des Ausstoßhebels, in welcher der Ausstoßhebel insbesondere in einer Position vor einem nächsten Ausstoßvorgang eingeklappt ist, an dem Möbelteil, an welchem er aufgenommen ist, platzsparend untergebracht werden. Der Ausstoßhebel kann insbesondere über ein geeignetes Aufnahmevolumen bzw. in einer Vertiefung versenkt untergebracht eingeklappt sein. Das Aufnahmevolumen kann vorteilhafterweise an einem Bauteil vorhanden sein, das im Wesentlichen die Ausstoßvorrichtung mit Antriebseinheit und ggf. Getriebe bzw. mit einem Gehäuse bildet, also insbesondere als separate Einheit an Abschnitten des eigentlichen Möbels anbringbar bzw. entfernbar ist, wie z. B. an einer Möbelkorpuswand oder einem Teil des bewegbaren Möbelteils.
  • In allen anderen Stellungen des Ausstoßhebels, welche nicht der eingeschwenkten Stellung entsprechen, kann der zweite Hebelabschnitt insbesondere ausgeklappt sein und somit seine Verlängerungswirkung entfalten. Die vollständig oder zumindest nahezu ganz ausgeklappte Stellung des zweiten Hebelabschnitts wird aber immer während des Ausstoßvorgangs eingenommen.
  • Es ist überdies vorteilhaft, dass ein Aufnahmeabschnitt derart vorhanden ist, dass der Ausstoßhebel in der angelegten Position an dem Möbelteil, an welche der Ausstoßhebel angebracht ist, auf einer zu dem anderen Möbelteil gerichteten Seite versenkt an dem Aufnahmeabschnitt unterbringbar ist. Somit kann der Ausstoßhebel im passiven Zustand unauffällig und platzsparend im Möbel untergebracht werden.
  • In einer vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstandes ist der zweite Hebelabschnitt derart auf einen benachbarten Abschnitt abgestimmt, dass bei einer Bewegung des Ausstoßhebels in die eingeschwenkte Position an dem Möbelteil, an welchem der Ausstoßhebel angebracht ist, der zweite Hebelabschnitt durch Kontakt mit dem benachbarten Abschnitt in die eingeklappte Stellung gelangt. So kann auf vorteilhafte Weise mit dem angetriebenen Einschwenken des Ausstoßhebels der zweite Hebelabschnitt in seine eingeklappte Position gegenüber dem ersten Hebelabschnitt gedrängt werden. Der zweite Hebelabschnitt kann dabei entlang von Führungsabschnitten an der Ausstoßvorrichtung und/oder dem Möbel gleiten und beispielsweise entgegen der Wirkung einer Federanordnung die eingeklappte Position einnehmen.
  • Weiter ist es vorteilhaft, dass Federmittel vorhanden sind, über welche der zweite Hebelabschnitt vorgespannt in die ausgeklappte Stellung bringbar ist. So kann einfach und sicher der zweite Hebelabschnitt über die Federmittel, die z. B. identisch mit der Federanordnung sein können, in eine ausgeklappte Position gebracht werden, wenn die benachbarten Abschnitte nicht mehr einwirken. Dies kann beim Herausschwenken des Ausstoßhebels aus der eingeschwenkten Position selbsttätig geschehen, wobei die Führungsabschnitte dann keinen Einfluss mehr haben und der Ausstoßhebel federbelastet in die gegenüber dem ersten Hebelabschnitt gestreckte bzw. ausgeklappte Position gebracht wird bis er z. B. eine Anschlagposition einnimmt bzw. der zweite Hebelabschnitt über die Federmittel federbelastet aber zurückklappbar gegen einen Anschlag angedrückt wird.
  • Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit einem Möbelteil, das an einem feststehenden Möbelteil bewegbar aufgenommen ist, wobei eine der oben genannten Vorrichtung vorgesehen ist. Damit lassen sich die genannten Vorteile für ein entsprechendes Möbel realisieren.
  • Figurenbeschreibung:
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
  • 1 eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf ein Aufsteckbauteil einer Ausstoßvorrichtung mit einem Ausstoßhebel,
  • 2 eine teils schematisierte Ansicht von oben auf das in 1 gezeigte Aufsteckbauteil unter Weglassung von Bauelementen die oberhalb des Ausstoßhebels angeordnet sind,
  • 3 eine schematische Draufsicht auf das Aufsteckbauteil gemäß 1 in einer ausgeklappten Stellung des Ausstoßhebels und
  • 4 das Aufsteckbauteil gemäß 3 in einer nicht vollständig eingeklappten Stellung des Ausstoßhebels.
  • 1 zeigt ein Aufsteckmodul 1, welches ein Grundbauteil einer Ausstoßvorrichtung 2 bildet, welcher zum Betrieb der Ausstoßvorrichtung 2 eine Energieversorgung und eine Kontrolleinheit mit Verbindungsleitungen zugeordnet sind, die nicht gezeigt sind. Das Aufsteckmodul 1 weist einen Ausstoßhebel 3 auf, der sich gemäß 1 im vollständig in einer Aufnahmevertiefung 1a des Aufsteckmoduls 1 versenkten bzw. eingeklappten und ruhenden Zustand befindet.
  • Die Ausstoßvorrichtung 2 dient dazu, bei einem Möbel zum Beispiel einem Küchenmöbel ein bewegbar über Führungs- oder Beschlageinheiten an einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenes Möbelteil wie beispielsweise eine Schublade angetrieben auszustoßen, zum Beispiel wenn diese im Möbelkorpus eingeschoben ist und ein Nutzer die Schublade öffnen möchte.
  • Das Aufsteckmodul 1 kann beispielsweise über nicht dargestellte Anbringabschnitte wie z. B. Profilschienen, die innen an einer Rückwand eines Möbelkorpus vorhanden bzw. anmontiert sein können, am Möbel aufgesteckt bzw. wieder abgenommen werden. Hierzu sind seitlich am Aufsteckmodul 1 Befestigungsabschnitte 4 mit geringfügig elastisch aufbiegbaren Befestigungsbacken 4a mit einer auf eine Gegenkontur der Anbringabschnitte passend abgestimmten Einrastkontur vorhanden, hier mit einer erhöht ausgebildeten Einrastleiste 4b. Einer der beiden Befestigungsabschnitte 4 weist ein Kontaktelement 4c auf, über das im aufgesteckten Zustand des Aufsteckmoduls 1 eine galvanische Kontaktierung mit einer Verbindungsleitung an den Anbringabschnitten erfolgt. Über das Kontaktelement 4c wird eine nicht gezeigte elektrische Antriebseinheit des Aufsteckmoduls 1 elektrisch versorgt und von der Kontrolleinheit angesteuert.
  • Die Antriebseinheit, insbesondere ein elektrischer Antriebsmotor, dient zum Bewegen bzw. Ein- und Ausklappen des Ausstoßhebels 3.
  • Der Ausstoßhebel 3 umfasst einen ersten Hebelabschnitt 5, der insbesondere starr bzw. als ein separates Teil ausgebildet ist, wobei über den ersten Hebelabschnitt 5 die Antriebswirkung von der Antriebseinheit auf den Ausstoßhebel 3 übertragen wird bzw. hierfür an diesem antreibende Kräfte und/oder Momente eingeleitet werden. Am vorderen Endbereich des ersten Hebelabschnitts 5 ist ein zweiter Hebelabschnitt 6 angelenkt. Für einen Bewegungsantrieb ist ein Getriebe vorgesehen, wonach ein Ritzelabschnitt 8 am hinteren Ende des ersten Hebelabschnitts 5 mit einem Antriebsritzel 9 für einen Antrieb des Ausstoßhebels 3 kämmt. Das Antriebsritzel 9 wird über die nicht dargestellte Antriebseinheit im bzw. gegen den Uhrzeigersinn drehbar angetrieben, wobei in der Regel weitere Getriebeelemente zwischen einer abtriebseitigen Welle der Antriebseinheit und dem Antriebsritzel 9 zwischengeschaltet sind.
  • Für eine platzsparende Verlängerung einer wirksamen Hebellänge eines Ausstoßhebels 3, der durch den ersten Hebelabschnitt 5 ohne Hebelabschnitt 6 gebildet ist, ist davon ausgehend diese Anordnung auf einfache Weise für eine erweiterte Palette von Anwendungen modifiziert, wonach am ersten Hebelabschnitt 5 über ein Gelenk 7 der zweite Hebelabschnitt 6 gelenkig um eine Drehachse S schwenkbar bzw. verdrehbar angebracht ist. Mit dem Ausstoßhebel 3, der allein den ersten Hebelabschnitt 5 ohne Hebelabschnitt 6 aufweist, lässt sich bislang standardmäßig eine große Zahl von Anwendungsfällen abdecken. Durch die vorgeschlagene Modifikation kann diese Zahl noch erhöht werden, wobei insbesondere vermieden wird, dass eine Anordnung mit größeren Außenabmessungen und/oder einer größeren bzw. stärkeren Antriebseinheit verwendet wird.
  • 3 zeigt eine um ca. 60 Winkelgrade gegenüber der Position gemäß 1 ausgeschwenkte Stellung des Ausstoßhebels 3 mit dem zweiten Hebelabschnitt 6 in seiner maximal ausgeklappten Stellung gegenüber dem ersten Hebelabschnitt 5. Es wird deutlich, dass z. B. eine mögliche wirksame Hebellänge mit dem ersten Hebelabschnitt 5 von der Drehachse S bis zu einer möglichen Kontaktstelle L1 mit dem auszustoßenden bewegbaren Möbelteil (nicht dargestellt) durch den zweiten Hebelabschnitt 6 verlängerbar ist, wonach sich dann eine größere vergleichbare wirksame Hebellänge von der Drehachse S bis zu einer möglichen Kontaktstelle L2 ergibt. In der Regel verändert sich die Position der Kontaktstelle während der Schwenkbewegung des Ausstoßhebels 3 an diesem entlang eines Anlageabschnitts.
  • 4 zeigt den Ausstoßhebel 3 in einer nicht vollständig eingeklappten Stellung im Aufsteckmodul 1, wobei der zweite Hebelabschnitt 6 durch Kontakt mit entsprechend ausgebildeten Abschnitten an Begrenzungen der Aufnahmevertiefung 1a bereits etwas in einer eingeklappten Position gegenüber dem ersten Hebelabschnitt 5 gedrängt wird. Durch das weitere bzw. vollständige Einklappen des Ausstoßhebels 3 im Aufsteckmodul 1 wird auch der zweite Hebelabschnitt 6 bis in die gemäß 1 stärker angewinkelte Position gebracht, was durch das Einschwenken des Ausstoßhebels 3 geschieht.
  • In dem gemäß 1 und 2 eingeklappten Ruhezustand des Ausstoßhebels 3 ist der zweite Hebelabschnitt 6 platzsparend unter ca. 30 Winkelgrade gegenüber der ausgeklappten Stellung gemäß 3 angewinkelt.
  • 1
    Aufsteckmodul
    1a
    Aufnahmevertiefung
    2
    Ausstoßvorrichtung
    3
    Ausstoßhebel
    4
    Anbringabschnitt
    4a
    Befestigungsbacke
    4b
    Einrastleiste
    4c
    Kontaktelement
    5
    Hebelabschnitt
    6
    Hebelabschnitt
    7
    Gelenk
    8
    Ritzelabschnitt
    9
    Antriebsritzel

Claims (8)

  1. Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils, das an einem feststehenden Möbelteil bewegbar aufgenommen ist, mit einem über eine Antriebseinheit antreibbaren Ausstoßhebel (3), der an einem der beiden Möbelteile angebracht und mit dem anderen Möbelteil zeitweise in Kontakt ist, um das bewegbar aufgenommene Möbelteil auszustoßen, wobei der Ausstoßhebel antreibbar ist und beim Ausstoßvorgang ein Kontakt zwischen einem Anlageabschnitt am Ausstoßhebel (3) und dem anderen Möbelteil aufgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten Hebelabschnitt (5) des Ausstoßhebels (3) ein zweiter Hebelabschnitt (6) des Ausstoßhebels (3) derart gelenkig angebracht ist, dass bei einer Bewegung des Ausstoßhebels (3) zum Ausstoßen des bewegbar aufgenommenen Möbelteils der zweite Hebelabschnitt (6) in eine ausgeklappte Stellung bringbar ist, in welcher der zweite Hebelabschnitt (6) beim Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils verharrt, um eine beim Ausstoßen wirksame Hebellänge des Ausstoßhebels (3) gegenüber einer wirksamen Hebellänge ohne den zweiten Hebelabschnitt (6) zu verlängern.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zweiten Hebelabschnitt (6) in ausgeklappter Stellung der Ausstoßhebel (3) um mehr als 3 mm gegenüber einer Länge des Ausstoßhebels (3) ohne zweiten Hebelabschnitt (6) verlängerbar ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelabschnitt (6) des Ausstoßhebels (3) in der ausgeklappten Stellung um mehr als 30 Winkelgrade um eine Gelenkachse des zweiten Hebelabschnitts (6) gegenüber einer eingeklappten Stellung verstellt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelabschnitt (6) des Ausstoßhebels (3) ausgebildet ist, in einer eingeschwenkten Position des Ausstoßhebels (3) relativ zu dem Möbelteil, an welchem der Ausstoßhebel (3) angeordnet ist, die eingeklappte Stellung einzunehmen.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmeabschnitt (1a) derart vorhanden ist, dass der Ausstoßhebel (3) in der eingeschwenkten Position an dem Möbelteil, an welchem der Ausstoßhebel (3) angeordnet ist, auf einer zu dem anderen Möbelteil gerichteten Seite versenkt an dem Aufnahmeabschnitt (1a) unterbringbar ist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelabschnitt (6) derart auf einen benachbarten Abschnitt abgestimmt ist, dass bei einer Bewegung des Ausstoßhebels (3) in die eingeschwenkte Position an dem Möbelteil, an welchem der Ausstoßhebel (3) angeordnet ist, der zweite Hebelabschnitt (6) durch Kontakt mit dem benachbarten Abschnitt in die eingeklappte Stellung gelangt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Federmittel vorhanden sind, über welche der zweite Hebelabschnitt (6) vorgespannt in die ausgeklappte Stellung bringbar ist.
  8. Möbel mit einem Möbelteil, das an einem feststehenden Möbelteil bewegbar aufgenommen ist, mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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