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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System für den automatisierten
Betrieb einer elektrisch steuerbaren Wasserversorgungsanlage mit
mehreren Wasserausläufen.
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Solche
Wasserversorgungsanlagen sind beispielsweise in Schwimmbädern
oder Turnhallen als Duschanlagen oder in Hotels, Autobahnraststätten oder
Messegebäuden als Waschbeckenanlagen installiert. Da das
aus solchen Wasserversorgungsanlagen entnommene Wasser mit dem Menschen
in Kontakt kommt und unter Umständen auch getrunken wird,
gilt für diese Anlagen die Trinkwasserverordnung und damit
auch die VDI-Richtlinie 6023 beziehungsweise die DIN
1988. Diese technischen Regelwerke sehen zur Vermeidung
der Gefährdung von Menschen durch bakterienverseuchtes
Wasser eine thermische Desinfektion vor, durch die Bakterien in der
Anlage, u. a. Legionellen, abgetötet werden. Darüber
hinaus ist vorgesehen, bei längerer Nichtbenutzung eine
Hygienespülung vorzunehmen, durch die abgestandenes und
potentiell chemisch oder bakteriologisch verunreinigtes Wasser aus
der Anlage ausgespült wird.
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Aus
dem Stand der Technik sind Systeme bekannt, die die vorgenannten
Vorschriften automatisiert umsetzen können. Bekannt sind
zum Beispiel Duschanlagensysteme, bei denen die Temperatur durch
Beeinflussung eines Mischventils so stark erhöht wird,
dass eine geeignete Desinfektionstemperatur erreicht wird. An den
Duschköpfen kann bei diesen Systemen ein Rücklauf
vorgesehen sein, so dass das Desinfektionswasser bei der Desinfektion
nicht aus den Duschköpfen austritt.
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Nachteilig
ist an solchen Systemen, dass das Desinfektionswasser nicht bis
zur Wasseraustrittsöffnung des Duschkopfs gelangt. Dabei
ist gerade dieser Bereich für die Ansiedlung von Bakterien
besonders gefährdet, da die Wasseraustrittsöffnung
mit der Umgebung in unmittelbarem Kontakt steht und unter Umständen
durch eine Berührung durch den Benutzer der Duschanlage
kontaminiert werden kann. Ein weiterer Nachteil ist, dass insbesondere
bei unterschiedlich langen Leitungen zu den Duschköpfen
Ungewißheit darüber besteht, welche Desinfektionstemperatur
in den relevanten Bereichen erzielt wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Wasserversorgungsanlage
bereitzustellen, bei der die Desinfektionstemperatur beim Desinfizieren
besser und zuverlässiger kontrollierbar ist und bei der
eine bessere und zuverlässigere Desinfektion durchgeführt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein System für den Betrieb
einer elektrisch steuerbaren Wasserversorgungsanlage mit
- – einem steuerbaren Temperaturregelventil,
- – einer digitalen Steuereinrichtung,
- – mehreren Wasserausläufen mit jeweils einem steuerbaren
Wasserauslaufventil zur Einleitung von Wasser in einen Wasserauslauf,
- – jeweils einem steuerbaren Bypassventil zur Einleitung
von desinfizierendem Warmwasser in den Wasserauslauf zur Durchführung
einer thermischen Desinfektion,
- – jeweils einer Betätigungseinrichtung und
- – jeweils einer Temperaturmesseinrichtung für eine
Auslauftemperatur von Wasser am Wasserauslauf,
wobei - – ein Eingang des Bypassventils an
die Warmwasserversorgung und ein Ausgang des Bypassventils an den
Wasserauslauf angeschlossen sind,
- – ein Ausgang eines Wasserauslaufventils an einen Wasserauslauf
angeschlossen ist,
- – eine Signalleitung der Betätigungseinrichtung an
die Steuereinrichtung angeschlossen ist,
- – eine Signalleitung der Temperaturmesseinrichtung
an die Steuereinrichtung angeschlossen ist,
- – eine Steuerleitung des Bypassventils an die Steuereinrichtung
angeschlossen ist,
und wobei bei diesem System - – durch eine zentrale Steuereinrichtung als Reaktion
auf die Betätigung einer Betätigungseinrichtung
eines Wasserauslaufs das Öffnen oder das Schließen
des Wasserauslaufventils desselben Wasserauslaufs bewirkt wird,
- – bei einer thermischen Desinfektion das Bypassventil
geöffnet ist,
- – Daten über die Betätigung der Betätigungseinrichtung
von jedem einzelnen Wasserauslauf zu einer Überwachungseinrichtung
weitergeleitet werden und
von den Temperaturmesseinrichtungen
gemessene Werte der Auslauftemperatur zu der Überwachungseinrichtung
weitergeleitet werden.
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Die
Betätigungseinrichtung kann beispielsweise ein Taster,
ein Schalter zum Beispiel mit Druck-, Zug-, Kipp- oder Drehbetätigung
oder ein Sensor oder dergleichen sein. Die Überwachungseinrichtung
erfasst die Betätigung der Betätigungseinrichtung
und signalisiert dies der Steuereinrich tung. Die Steuereinrichtung öffnet
auf diese Signalisierung hin das Wasserauslaufventil, wodurch Wasser
aus dem Wasserauslauf austritt.
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Ein
Wasserauslauf ist beispielsweise ein Duschkopf, ein Wasserhahn,
eine Wasseranschlussstelle an einer Rohrleitung oder dergleichen.
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Die
Weiterleitung von gemessenen Werten der Auslauftemperatur an die Überwachungseinrichtung
ermöglicht die Kontrolle von Funktionen der Wasserversorgungsanlage
sowie die Regelung der Auslauftemperatur.
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Die
Bereitstellung von Bypassventilen an jedem Wasserauslauf sowie einer
geeigneten Ansteuerung ermöglicht eine unabhängige
thermische Desinfektion an jedem Wasserauslauf.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird in einem weiteren Schritt
wenigstens ein Wert einer Auslauftemperatur und/oder eine Information über
die Betätigung einer Betätigungseinrichtung von
einer Speichereinrichtung und/oder eine Information über das
Auslösen einer Hygienespülung und/oder eine Information über
das Auslösen einer thermischen Desinfektion gespeichert.
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Dadurch
kann von der Überwachungseinrichtung ein Nutzungsprofil
für jeden einzelnen Wasserauslauf erstellt werden. Ein
solches Nutzungsprofil ermöglicht die Optimierung der thermischen
Desinfektion sowie einer Hygienespülung, indem diese Vorgänge
nur dann durchgeführt werden, wenn sich aus dem Nutzungsprofile
eines Wasserauslaufs ergibt, dass dies erforderlich ist. Details
der genannten Vorgänge sind unten aufgeführt.
Beispielsweise kann als Kriterium für die Durchführung
einer thermischen Desinfektion oder einer Hygienespülung
die Zeitdauer seit der letzten Benutzung, der letzten thermischen Desinfektion
oder der letzten Hygienespülung herangezogen werden.
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Wurde
nach einer Hygienespülung keine Betätigung der
Betätigungseinrichtung durchgeführt, bestimmt
die letzte Hygienespülung oder thermische Desinfektion
den Beginn des Zeitraums, nach dem eine weitere Hygienespülung
erforderlich ist.
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Eine
thermische Desinfektion kann beispielsweise automatisiert ausgelöst
werden, wenn der Zeitraum seit der die letzte Auslösung
einer thermischen Desinfektion, deren Zeitpunkt in den Daten über
die thermische Desinfektion enthalten ist, einen festgelegten Zeitraum überschreitet.
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Darüber
hinaus kann eine Überwachungseinrichtung für die
Betätigungseinrichtung das Nutzungsprofil verwenden, um
in einen bestimmungsgemäßen Normalbetrieb der
Wasserversorgungsanlage, der beispielsweise aus einem Duschvorgang
bestehen kann, steuernd einzugrei fen. Beispielsweise kann eine zu
lange Benutzung eines Wasserauslaufs verhindert werden. Dabei bedeutet
Normalbetrieb auch, dass das Bypassventil geschlossen ist und das Wasserauslaufventil
geöffnet ist, und dass keine Hygienespülung ausgelöst
worden ist.
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Gespeicherte
Daten und Werte können nach einem zweckmäßigen
Zeitraum verworfen werden. Dieser Zeitraum kann beispielsweise länger
als ein Zeitraum zwischen vorgeschriebenen Hygienespülungen
oder thermischen Desinfektionen sein. Alternativ oder zusätzlich
können Werte und Daten archiviert werden. Solche aktivierten
Daten und Werte können als Nachweis einer vorschriftsmäßigen
thermischen Desinfektion dienen.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist bei einer thermischen
Desinfektion ein Bypassventil oder ein Bypassventil und ein Wasserauslaufventil
von demselben Wasserauslauf durch manuelle Auslösung der
thermischen Desinfektion oder durch automatisierte Auslösung
der thermischen Desinfektion auf Basis von gespeicherten Daten über
den Betrieb der Wasserversorgungsanlage und/oder automatisiert auf
Basis zeitlicher Vorgaben geöffnet.
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Ein
Vorteil eines solchen Systems ist, dass es möglich ist,
eine thermische Desinfektion an einzelnen Wasserausläufen
individuell durchzuführen. Dazu ist ein Bypassventil an
jedem einzelnen Wasserauslauf vorgesehen. Dies ermöglicht
eine energieoptimierte Steuerung der Wasserversorgungsanlage, indem
nur die Wasserausläufe thermisch desinfiziert werden, an
denen dies erforderlich ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird bei einer Hygienespülung
ein Wasserauslaufventil geöffnet, um eine Zuleitung zu
dem Wasserauslauf mit frischem Wasser zu füllen, wobei
das Wasserauslaufventil durch manuelle Auslösung der Hygienespülung an
einer Steuerung des Wasserauslaufventils oder durch automatisierte
Auslösung der Hygienespülung auf Basis von gespeicherten
Daten über den Betrieb der Wasserversorgungsanlage und/oder
automatisiert auf Basis zeitlicher Vorgaben geöffnet wird.
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Durch
eine manuelle Auslösung der Hygienespülung an
einer Steuerung aller Wasserauslaufventile kann eine Hygienespülung
zentral ausgelöst werden. Dies verringert den Aufwand gegenüber
einer Einzelauslösung von Hygienespülungen.
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Alternativ
kann die Hygienespülung für jeden einzelnen Wasserauslauf
auf Basis von gespeicherten Daten über den Betrieb der
Wasserversorgungsanlage ausgelöst werden. Zweckmäßig
wird die Hygienespülung aufgrund der Tatsache ausgelöst,
dass über einen bestimmten Zeitraum an einem Wasserauslauf
kein Wasser mehr entnommen wurde. Die Entnahme kann durch Normalbetrieb,
eine vorangegangene Hygienespülung oder eine thermische
Desinfektion stattgefunden haben. Dadurch wird vermieden, dass Stagnationswasser über
eine längere Zeit als den genannten Zeitraum in den Leitungen
zu dem Wasserauslauf verbleibt, sich dort chemisch und/oder biologisch
verändert und so zu einem Gesundheitsrisiko für
Benutzer wird.
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Zusätzlich
kann die Auslösung der Hygienespülung während
vorgegebener Entnahmezeiten blockiert werden, damit keine Bakterien
oder unerwünschten Chemikalien, die sich in dem Wasser
bilden können, in die vorgesehene Anwendung für
das entnommene Wasser gelangen können. Außerdem kann
die Hygienespülung zentral zu bestimmten Zeitpunkten, z.
B. in regelmäßigen Abständen, ausgelöst werden.
Das System gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht
zudem, die Hygienespülung an einzelnen Wasserausläufen
nur dann auszulösen, wenn dies erforderlich ist. Dadurch
kann Wasser eingespart werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform umfasst die Wasserversorgungsanlage
ein Temperaturregelventil, wobei
- – ein
Eingang des Mischventils an eine Warmwasserversorgung angeschlossen
ist,
- – ein weiterer Eingang des Mischventils an eine Kaltwasserversorgung
angeschlossen ist und
- – ein Ausgang des Mischventils an einen Wasserauslauf
angeschlossen ist
und wobei die Auslauftemperatur von Wasser
an einem Wasserauslauf erfasst wird, und die Auslauftemperatur erhöht
wird, wenn die Auslauftemperatur eine Solltemperatur an diesem Wasserauslauf
unterschreitet, oder die Auslauftemperatur verringert wird, wenn
die Auslauftemperatur die Solltemperatur an diesem Wasserauslauf überschreitet.
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Durch
die erfindungsgemäße Weiterleitung der gemessenen
Werte der Auslauftemperatur zu einer Überwachungseinrichtung
ist es möglich, eine Rückkopplungsschleife zur
Regelung der Auslauftemperatur aufzubauen. Zweckmäßig
werden dafür die Daten von der Überwachungseinrichtung
zu der Steuereinrichtung weitergeleitet. Die Überwachungseinrichtung
und die Steuereinrichtung können zu einer integrierten
Regeleinrichtung zusammengefasst sein.
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Um
beispielsweise eine optimale Temperatur zur thermischen Desinfektion,
z. B. in einem Solltemperaturbereich von 70°C bis 75°C,
zu erreichen, kann dem Warmwasser, das von dem Bypassventil zu dem Wasserauslauf
geleitet wird, Wasser beigemischt werden, dessen Temperatur über
das Mischventil gesteuert werden kann. Dazu wird das Wasserauslaufventil
wie für den Normalbetrieb geöffnet. Die Temperatur
des aus dem Wasserauslauf auslaufenden Wassers kann durch geeignete
Einstellung des Mischventils eingestellt werden. Durch die optimierte Auslauftemperatur
sind Energieeinsparungen möglich.
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Um
ein geeignetes Verhältnis zwischen dem Warmwasser aus dem
Bypassventil und dem Wasser aus dem Mischventil zu erreichen, kann
zur thermischen Desinfektion eine steuerbare Drosselungseinrichtung
aktiviert werden, die bei Aktivierung die Wassermenge drosselt,
die dem Wasser aus dem Wasserauslauf aus dem Mischventil beigemischt wird.
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Je
nach Länge der Leitungen von dem Mischventil zu den Wasserausläufen
kann die Auslauftemperatur variieren. Für die Regelung
der Auslauftemperatur kann die kleinste oder die größte
Auslauftemperatur von Wasserausläufen, an denen Wasser
austritt, herangezogen werden. Dadurch kann eine minimale oder eine
maximale Auslauftemperatur festgelegt werden. Alternativ kann ein
Mittelwert der gemessenen Auslauftemperaturen zur Regelung herangezogen
werden.
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Zusätzlich
kann in einer alternativen Ausführungsform jeder Wasserauslauf
mit einem eigenen Mischventil versehen sein. Dies ermöglicht
die Individualisierung der Temperaturregelung für jeden
Wasserauslauf. In diesem Fall kann auch die Überwachung
und Speicherung von Daten insbesondere im Normalbetrieb für
jeden Wasserauslauf individuell durchgeführt werden. Dieses
Vorgehen kann statt für einzelne Wasserausläufe
auch für Gruppen von Wasserausläufen realisiert
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird die thermische Leistung
eines Warmwasserzuflusses zu der Wasserversorgungsanlage in Abhängigkeit
von in der Speichereinrichtung gespeicherten Informationen eingestellt.
Beispielsweise kann die Temperatur des Warmwassers erhöht
werden, wenn die Daten oder Werte, die in der Speichereinrichtung
gespeichert sind, ergeben, dass eine thermische Desinfektion erforderlich
ist. Eine solche selektive Erhöhung der Temperatur des
Warmwassers ermöglicht eine Energieeinsparung gegenüber
einer dauerhaft hohen Temperatur des Warmwassers.
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Wenn
beispielsweise Daten über die Benutzung der Betätigungseinrichtung
ergeben, dass zu bestimmten Tages- oder Wochenzeiten eine verstärkte
oder verringerte Benutzung der Wasserversorgungsanlage zu erwarten
ist, kann die Temperatur des Warmwassers entsprechend angepasst
werden. Sie kann zweckmäßig erhöht werden,
wenn eine starke Benutzung erwartet wird. Alternativ kann ein Volumenstrom
der Warmwasserzufuhr erhöht oder verringert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird eine Fehlfunktion der
Wasserversorgungsanlage erkannt, indem eine von der Temperaturmesseinrichtung
für die Auslauftemperatur gemessene Temperatur über einen
zuvor festgelegten Zeitraum und/oder um eine zuvor festgelegte Temperatur
von einer zuvor festgelegten Prüftemperatur abweicht, wobei
die Prüftemperatur in Abhängigkeit des Betriebszustands
der Wasserversorgungsanlage festgelegt ist.
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Eine
Fehlfunktion kann zum Beispiel dadurch erkannt werden, dass trotz
des Öffnens des Wasserauslaufventils die Erhöhung
der Auslauftemperatur am Wasserauslauf, die zu erwarten ist, nicht auftritt.
Eine Fehlfunktion der Hygienespülung kann auf gleiche Weise
nach dem Auslösen der Hygienespülung erkannt werden
Eine Fehlfunktion der thermischen Desinfektion kann beispielsweise
dadurch erkannt werden, dass nach der Auslösung einer thermischen
Desinfektion keine ausreichend hohe Auslauftemperatur am Wasserauslauf
erreicht wird.
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Eine
Prüftemperatur kann so festgelegt werden, dass sie in einem
Intervall um eine zu erwartende Temperatur liegt, z. B. in einem
Intervall von ±5°C: eine zu erwartende Temperatur
ist die Auslauftemperatur, die im störungsfreien Betrieb
in dem Betriebszustands auftritt.
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Eine
Fehlfunktion kann beispielsweise durch eine optische oder akustische
Warneinrichtung an einem Leitstand oder einem Wasserauslauf oder
einer anderen geeigneten Stelle oder durch eine Fehlermeldung auf
einer Anzeige einer Datenverarbeitungsanlage angezeigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird das Wasserauslaufventil
eines Wasserauslaufes geschlossen, wenn die Auslauftemperatur an
dem Wasserauslauf eine Sicherheitstemperatur überschreitet oder
eine Sicherheitstemperatur für eine zuvor festgelegte Zeitdauer überschreitet.
Auf diese Weise kann ein Verbrühungsschutz realisiert werden.
Dieser kann zusätzlich zu einem Verbrühungsschutz
an einem Mischventil bestehen. Insbesondere kann dieser Verbrühungsschutz
auch greifen, wenn eine thermische Desinfektion durch einen Systemfehler durchgeführt
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird während einer
thermischen Desinfektion das Bypassventil und, wenn es geöffnet
ist, das Wasserauslaufventil des Wasserauslaufes, an dem die thermische
Desinfektion vorgenommen wird, geschlossen, wenn die Betätigungseinrichtung
des Wasserauslaufes betätigt wird.
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In
dem Fall, dass eine thermische Desinfektion ausgelöst wird,
obwohl noch Normalbetrieb stattfindet, wobei durch das bei der thermischen
Desinfektion mit höherer Temperatur austretende Wasser gefährdet
wird, wird durch eine solche Funktion der Betätigungseinrichtung
ein schnelles Abschalten der thermischen Desinfektion ermöglicht.
Dem Fachmann ist klar, dass die Funktion durch eine geeignete Programmierung
der Steuereinrichtung oder eine entsprechende elektronische Schaltung
realisiert werden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann die steuerbare Wasserversorgungsanlage
einen, mehrere oder alle Wasserausläufe manuell oder automatisiert
auf Basis von zeitlichen Vorgaben sperren, wodurch verhindert wird,
dass das Wasserauslaufventil eines gesperrten Wasserauslaufes als
Reaktion auf die Betätigung einer Betätigungseinrichtung
geöffnet wird. Zeitliche Vorgaben können beispielsweise
bestimmte Tageszeiten, Wochentage oder Zeiträume nach einer
letzten Betätigung einer Betätigungseinrichtung
sein.
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Zum
Verhindern des Öffnens des Wasserauslaufventils wird die
Steuerleitung zu dem Wasserauslaufventil unabhängig von
einer Betätigung der Betätigungseinrichtung mit
dem Signal beaufschlagt, das der geschlossenen Stellung des Wasserauslaufventils
entspricht. Dabei kann berücksichtigt werden, ob ein Wasserauslaufventil
bei der Auslösung der Sperrung geöffnet ist, und
in diesem Fall kann die Sperrung ausgesetzt werden, bis die Betätigungseinrichtung
an dem Wasserauslauf abschließend betätigt wird.
Eine aktuelle Entnahme während der Sperrung kann auf diese
Weise bis zum Ende durchgeführt werden. Die Sperrung kann
in einer weiteren Ausführungsform auch auf einzelne oder
auf Gruppen von Wasserausläufen angewendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist jedem Wasserauslauf
ein eigenes elektrisch steuerbares Mischventil zugeordnet. Durch
die Mischventile können die Auslauftemperaturen an den
einzelnen Wasserausläufen unabhängig voneinander
eingestellt beziehungsweise geregelt werden. Dies betrifft sowohl den
Normalbetrieb, als auch die thermische Desinfektion. Folglich kann
eine thermische Desinfektion mit Temperaturregelung an einem Wasserauslauf gleichzeitig
zum Normalbetrieb an einem anderen Wasserauslauf durchgeführt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird eine gemessene Temperatur
auf einer Temperaturanzeige angezeigt. Eine Temperaturanzeige kann
an einem Leitstand, an einer Überwachungs- oder Steuer-
oder Regeleinrichtung oder an den Wasserausläufen angeordnet
sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform sind die Leitungen zwischen
der Steuereinrichtung und einem elektrisch steuerbaren Wasserauslaufventil,
einem elektrisch steuerbaren Bypassventil, einem elektrisch steuerbaren
Temperaturregelventil, einer Temperaturmesseinrichtung und/oder
einer Betätigungseinrichtung werkzeuglos montierbar und/oder
und vertauschungssicher und/oder an wenigstens einem Ende werkzeuglos
verschließbar ausgeführt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Umrüstung einer bestehenden Wasserversorgungsanlage vorgeschlagen,
bei dem folgende Schritte durchgeführt werden:
- – Bereitstellen einer Temperaturmesseinrichtung für
die Auslauftemperatur an den bestehenden Wasserausläufen
oder Austausch der bestehenden Wasserausläufe durch andere
Wasserausläufe mit Temperaturmesseinrichtung für
die Auslauftemperatur,
- – Herstellung von Verbindungen zwischen Temperaturmesseinrichtungen
und einer Steuereinrichtung und
- – Bereitstellung einer Software für die Steuereinrichtung,
mit der die Funktionen des oben beschriebenen Systems realisiert
werden.
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Auf
diese Weise können viele bestehende Wasserversorgungsanlagen
so nachgerüstet werden, dass an jedem Wasserauslauf eine
Messung der Auslauftemperatur möglich wird.
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Zur
Messung der Auslauftemperatur kann ein Eintauchsensor in das auslaufende
Wasser an dem Wasserauslauf eingebracht werden. Vorteilhaft wird
dabei eine Durchdringung der Leitung des auslaufenden Wassers in
die Leitung eingebracht. Der Eintauchsensor kann dann durch die
Durchdringung in das Wasser eintauchen und an der Außenseite über
Kabel die gemessenen Werte zu einer Überwachungseinrichtung
leiten. Der Eintauchsensor kann ein analoger Temperatursensor oder
ein Temperatursensor sein, der die vorliegende Temperatur an der Messstelle
in digitale Daten wandelt und diese überträgt.
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Bei
bestehenden Anlagen kann das oben beschriebene Bypassventil fehlen.
In einer weiteren Ausführungsform wird daher bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Umrüstung einer Wasserversorgungsanlage zusätzlich
ein Schritt durchgeführt werden, bei dem jeweils ein Bypassventil
an den Wasserausläufen installiert wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform werden in einem Verfahren
zur Umrüstung einer Wasserversorgungsanlage folgende Schritte
durchgeführt:
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- – Einbau einer digitalen Steuereinrichtung
mit Anschlüssen für die Betätigungseinrichtungen,
Wasserauslaufventile und Bypassventile,
- – Herstellung von Verbindungen zwischen den Betätigungseinrichtungen,
Wasserauslaufventilen und Bypassventilen und der Steuereinrichtung und
- – Bereitstellung von wenigstens einer der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Funktionen in der Steuereinrichtung.
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Ist
in einer bestehenden Wasserversorgungsanlage bereits eine Steuereinrichtung
vorhanden, die jedoch nicht ohne weiteres umprogrammiert werden
kann, kann diese durch eine Steuereinrichtung ersetzt werden, die
eine Implementierung wenigstens einer der oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Funktionen enthält. Um die Umsetzung der Erfindung zu ermöglichen,
müssen die entsprechenden oben beschriebenen Verbindungen
hergestellt werden.
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Die
beschriebenen Vorgänge können durch Standardverfahren
der Programmierung digitaler Steuerungssysteme oder der analogen
elektrischen und/oder hydraulischen Automation von eifern Fachmann
leicht realisiert werden.
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Für
Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen,
daß sämtliche Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden
Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für
einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im
Zusammenhang mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden,
sowohl einzeln als auch in beliebigen Zusammenstellungen mit anderen
der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen kombinierbar
sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde
oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich
oder sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze
und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
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Beispielhaft
ergeben sich weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung auch sowohl aus der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen als auch aus den dazu gehörigen
Figuren. Hierbei zeigt:
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1 ein
Schaltbild eines Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In 1 ist
der Aufbau des Systems nach der Erfindung schematisch dargestellt.
Ein Kaltwasseranschluss 6 ist mit einem Eingang eines Mischventils 4 verbunden.
Ein Warmwasseranschluss 5 ist mit einem weiteren Eingang
des Mischventils 4 und einem Eingang eines Bypassventils 1 verbunden. Der
Ausgang des Mischventils 4 ist mit einem Eingang eines
Wasserauslaufventils 2 verbunden. Das aus dem Mischventil 4 austretende
Wasser hat eine Temperatur, die sich aus dem Mischungsverhältnis von
Kaltwasser zu Warmwasser ergibt. Über den Steuereingang
des Mischventils 4 kann die Temperatur des Wassers eingestellt
werden.
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Der
Ausgang des Wasserauslaufventils 2 ist mit einem Eingang
einer Verbindungsstelle 15 verbunden. An einen weiteren
Eingang der Verbindungsstelle 15 ist der Ausgang des Bypassventils 1 angeschlossen.
Der Ausgang der Verbindungsstelle 15 ist an einen Wasserauslauf 3 angeschlossen. Nach
der Verbindungsstelle 15 hat das Wasser eine Temperatur,
die sich aus der Temperatur der Warmwasserversorgung 5 und
der an dem Mischventil 4 eingestellten Temperatur sowie
den jeweiligen Volumenströmen ergibt.
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An
dem Wasserauslauf ist eine Temperaturmesseinrichtung 7 angeordnet.
Die für die Temperatur empfindliche Stelle ist an oder
in der Leitung angeordnet und ist durch die Linie von der Temperaturmesseinrichtung 7 in
Richtung des Wasserauslaufs 3 dargestellt.
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Weiter
umfasst das System nach der Erfindung eine Steuereinrichtung 10,
die über eine Steuerleitung 11 mit einem Steuereingang
des Mischventils 4 verbunden ist. Über die Steuerleitung 11 kann die
Steuereinrichtung das Mischungsverhältnis von Warmwasser
und Kaltwasser und damit die Temperatur des aus dem Mischventil 4 austretenden
Wassers einstellen.
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Die
Steuereinrichtung 10 ist außerdem über die
Steuerleitung 12 mit einem Steuereingang des Wasserauslaufventils 2 und über
eine Steuerleitung 13 mit einem Steuereingang des Bypassventils 1 verbunden. Über
die Steuerleitungen können das Bypassventil 1 und
das Wasserauslaufventil 2 geöffnet und geschlossen
werden.
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Ein
Eingang der Steuereinrichtung 10 ist über eine
Sensorleitung 9 mit einer Betätigungseinrichtung 8 verbunden.
Die Betätigungseinrichtung 8 kann als Taster ausgeführt
sein, der manuell von einem Benutzer der Wasserversorgungsanlage
betätigt werden kann. Die Steuereinrichtung 10 überwacht
den Eingang, an dem Sensorleitung 9 angeschlossen ist,
um auf eine Betätigung der Betätigungseinrichtung 8 reagieren
können. Die Überwachung kann auch als Interrupt
ausgeführt sein.
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Ein
weiterer Eingang der Steuereinrichtung 10 ist über
die Sensorleitung 14 mit der Temperaturmesseinrichtung 7 verbunden.
Die Temperaturmesseinrichtung 7 kann ein analoger Sensor,
beispielsweise ein PTC- oder NTC-Halbleitersensor oder ein Platin-Widerstand
sein, er kann jedoch auch ein integriertes Thermometer sein, das
digitale Daten ausgibt.
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- 1
- Bypassventil
- 2
- Wasserauslaufventil
- 3
- Wasserauslauf
- 4
- Temperaturregelventil
- 5
- Warmwasserversorgung
- 6
- Kaltwasserversorgung
- 7
- Temperaturmesseinrichtung
- 8
- Betätigungseinrichtung
- 9
- Signalleitung
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Leitung
- 12
- Leitung
- 13
- Leitung
- 14
- Sensorleitung
- 15
- Verbindungsstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - VDI-Richtlinie
6023 [0002]
- - DIN 1988 [0002]