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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern, Drucktürmen mit mehreren Druckwerken, Bahnwende-Einrichtungen und mindestens einem Falzapparat.
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Folgender Stand der Technik ist bereits bekannt:
- DE 102 36 864 B4 , EP 0 741 020 A2 , WO 2007 / 068 643 A1 , EP 1 477 311 A1 und DE 20 2009 007 737 zeigen jeweils eine Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern, Drucktürmen mit mehreren Druckwerken, Bahnwende-Einrichtungen und mindestens einem Falzapparat, wobei eine Wendung der Papierbahn nach den Druckwerken um 90° hin zum Falzapparat erfolgt. Dabei sind zumindest einige der Drucktürme oder der Rollenwechsler und Drucktürme fluchtend in einer ersten Richtung (Einlaufrichtung) aufgestellt, in der die Papierbahn vom Rollenwechlser zu dem jeweiligen Druckturm geführt wird und die Papierbahn wird jeweils von den Drucktürmen bzw. Druckwerken in dieser ersten Richtung weggeführt, hin zu einer Bahnwendeeinrichtung, in der dann die Wendung der Papierbahn um 90° erfolgt. Die Wendung der Papierbahn um 90° erfolgt also in einer Projektion der Rollenrotationsdruckanlage auf die Aufstellungsebene (in der Regel auf den Erdboden) hinter den Drucktürmen bzw. Druckwerken. Es sind dann in der Regel mehrere Falztrichter vorgesehen, so dass eine mehrfachbreite Papierbahn in Teilbahnen geschnitten und die Teilbahnen parallel über mehrere Falztrichter geführt und gefalzt werden können. Papierbahnen können dabei in Einlaufrichtung über Drucktürme hinweg geführt und anschließend einem Falzapparat zugeführt werden, wobei eine Wendung der Papierbahnen erst erfolgt, nachdem die Papierbahnen über Drucktürme hinweg geführt wurden.
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Die
DE 102 36 864 B4 beschreibt eine Heatset-Druckmaschine, bei der Druckwerke, Trockner, Kühleinrichtungen und Bahnwende-Einrichtungen in einer Fluchtrichtung oder alternativ übereinander aufgestellt sind, wobei dann der Rollenwechsler in einer Ebene mit dem Druckturm steht. Es ist jedem Druckturm genau ein Rollenwechsler zugeordnet und die Falzapparate sind außerhalb der Fluchtrichtung aufgestellt. Die Papierbahn wird zu den Falzapparaten hin um 90° gewendet.
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Die
EP 0 741 020 A2 beschreibt mehrere Gruppen von Drucktürmen, die jeweils in einer Fluchtrichtung aufgestellt sind und wobei Falzapparate außerhalb der Fluchtrichtung angeordnet sind. Die Papierbahn wird zu den Falzapparaten hin um 90° gewendet. Das Dokument zeigt dazu auch explizit die Anordnung von Rollenwechslern, die unter den Drucktürmen so angeordnet sind, dass jeweils ein Rollenwechsler einem Druckturm zugeordnet ist.
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Die
WO 2007 / 068 643 A1 zeigt eine Druckmaschinenanlage, bei der Rollenwechsler und Drucktürme in einer Fluchtrichtung angeordnet sind und zwei Maschinenlinien bzw. Maschinenfluchten M1, M2 bilden, wobei die beiden Maschinenlinien symmetrisch bezüglich einer Ebene sind, die parallel zur Richtung der Maschinenfluchten verläuft.
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Helmut Kipphan, Handbuch der Printmedien, Springer-Verlag 200 zeigt im Abschnitt „Rollendruckmaschinen“, S. 355-367 auf S. 358 eine parallele Aufstellung von zwei Anlagen für den Zeitungsdruck und eine Überführung der Papierbahn mittels Wendestangen, wobei die Papierbahn zweimal um jeweils 90° gewendet wird. Der Falzapparat steht jeweils in einer Fluchtrichtung mit der Druckanlage, die aus mehreren in dieser Fluchtrichtung aufgestellten Druckwerken mit Rollenwechslern besteht.
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Die
EP 0 933 200 A1 beschreibt ein Offsetdruckwerk mit einem Formzylinder und einem Übertragungszylinder, wobei der Formzylinder in Umfangsrichtung mit einer und in Längsrichtung mit mindestens vier stehenden Druckseiten im Broadsheetformat bestückbar ist.
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Die
EP 1 477 311 A1 offenbart eine dreifach breite Zeitungsdruckmaschine, bei welcher die mehrfach breiten Bedruckstoffbahnen im Bereich der Druckwerke übereinander gelegt werden, wobei im Bedarfsfalle die mehrfachbreiten Bedruckstoffbahnen über eine vollbreite Wendestange geführt und erst unmittelbar vor den nebeneinander angeordneten Falztrichtern in einzelne einfachbreite Teilbahnen aufgeschnitten werden.
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Auch die
DE 10 2005 037 730 A1 offenbart eine Zeitungsdruckmaschine zum Bedrucken mehrfach breiter Papierbahnen, wobei die mehrfachbreite Bahnen zur Vermeidung des Führens schmaler Teilbahnen im Bedarfsfalle über eine vollbreite Wendestange gewendet und unmittelbar vor dem Falztrichter in Teilbahnen aufgetrennt werden.
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Die
DE 102 15 261 A1 offenbart ein Druckwerk einer Druckmaschine mit einem Zylinderpaar von Zylindern, wobei mindestens einer der beiden Zylinder in Umfangsrichtung gesehen höchstens eine Unterbrechung auf seiner wirksamen Mantelfläche, in Längsrichtung gesehen jedoch mehrere nebeineinander angeordnete Unterbrechungen auf seiner wirksamen Mantelfläche aufweist, welche in Umfangsrichtung gesehen versetzt zueinander angeordnet sind.
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Die
DE 10 2007 015 401 A1 offenbart ein Feuchtwerk für ein Druckwerk einer Druckmaschine, wobei das Feuchtwerk einen Walzenzug von mindestens drei Walzen aufweist, wobei mindestens eine der Walzen eine Abstreifeinrichtung aufweist.
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Grundsätzlich unterscheidet man Rollenrotationsdruckanlagen wie z.B. Zeitungsmaschinen bisher nach der Anzahl der Seiten (Nutzen) je Zylinderumfang im Verhältnis zur Zahl der Seiten in Axialrichtung des Zylinders: So sind Einfachumfangmaschinen bekannt, die eine Seite bei zwei oder mehr Seiten in Axialrichtung aufweisen bzw. Doppelumfangmaschinen, die z.B. zwei Seiten in Umfangsrichtung bei zwei Seiten in Axialrichtung aufweisen.
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Einfach-Umfangmaschinen z.B. im Zeitungsbereich können den dem Fachmann bekannten 2-Seiten-Sprung realisieren. Doppel-Umfangmaschinen können für einen Sammelbetrieb verwendet werden und eine sogenannte „straight“-Produktion fahren. Beim Sammeln ist der kleinste Seitensprung 4, bei „straight“ ist er 2. Bei straight wird aber die doppelte Anzahl von Druck-Platten benötigt.
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Zum zweiten unterscheidet man Rollenrotationsdruckanlagen wie z.B. Zeitungsmaschinen nach der Anzahl der Seiten (Nutzen) quer zur Bahn. So sind z.B. 2-Seiten-breite Maschinen und 4-Seiten-breite Maschinen und auch 6 Seiten breite Maschinen bekannt. Alle Maschinen mit mehr als 2 Seiten in der Breite haben Probleme mit der Bahnbreitenvariabilität, d.h. mit der Verwendung unterschiedlich breiter Papierbahnen im Druckbetrieb und der beim Stand der Technik daraus resultierenden Notwendigkeit einer mehr oder weniger aufwändigen Anpassung der Rollenrotationsdruckanlage an die jeweilige verwendete Bahnbreite.
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Bisherige Rollenrotationsdruckanlagen sind daher zu unflexibel (insbesondere ist je nach Konfiguration ein 2-Seitensprung nicht oder nicht immer möglich) oder zu aufwändig (v.a. betreffend die Anpassung an variable Bahnbreiten) oder nur mit vielen Drucktürmen zu realisieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte - insbesondere eine einfachere - Rollenrotationsdruckanlage bereitzustellen, die insbesondere eine verbesserte Bahnbreitenvariabilität ermöglicht. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der Ansprüche 1, 13, 23, 24 und 25.
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Die Erfindung betrifft nach Anspruch 1 und 13 eine Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern, Drucktürmen mit mehreren Druckwerken, Bahnwende-Einrichtungen und mindestens einem Falzapparat, wobei die Bahnwende-Einrichtungen eine Wendung einer Papierbahn oder Teilbahn von den Drucktürmen her und zu dem Falzapparat hin um 90° ermöglichen. Dadurch wird bereits insbesondere eine sehr kompakte Bauweise der Rollenrotationsdruckanlage ermöglicht.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung sieht dabei bevorzugt vor, dass die Bahnwende-Einrichtungen in einer Richtung senkrecht zu einer Aufstellungsebene über den Drucktürmen angeordnet sind. Auch dadurch ergibt sich insbesondere eine sehr kompakte Bauweise. Der Falzapparat kann dabei bevorzugt als einfach breiter Falzapparat ausgelegt werden. Der Falzapparat im Sinne der Erfindung umfasst dabei sowohl einen einfach breiten Falzaufbau, v.a. einen einfach breiten Falztrichter - wie sich z.B. aus 13 ergibt - als auch die weiteren Komponenten des Falzapparates wie Falzzylinder etc. Im Sinne der Erfindung ist damit zumindest der Falztrichter einfach breit ausgelegt (also als Falzeinrichtung zum Längsfalzen von Papierbahnen bzw. Teilbahnen mit bevorzugt einer Breite von 2 stehenden oder liegenden Druckseiten, beispielsweise im Broadsheetformat oder Tabloidformat oder Buchformat), wobei insbesondere auch die weiteren Verarbeitungskomponenten des Falzapparates einfach breit ausgelegt sind. Nach dem Stand der Technik können dagegen Falztrichter auch mehrfach breit ausgelegt sein (also als Falzeinrichtung zum Längsfalzen von Papierbahnen bzw. Teilbahnen mit einer Breite von mehr als 2 stehenden oder liegenden Druckseiten) oder mehrere Falztrichter vorgesehen sein, die mehrere Bahnen oder Teilbahnen parallel verarbeiten können und durch diesen Parallelbetrieb insgesamt Papierbahnen bzw. Teilbahnen mit einer Breite von mehr als 2 stehenden oder liegenden Druckseiten nebeneinander verarbeiten. Nach den vorgenannten Merkmalen der Erfindung ergibt sich insbesondere eine einfache und kompakte Auslegung des Falzapparates (inkl. des Falzaufbaus), insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität). Die Bahnwende-Einrichtungen sind bevorzugt derart ausgelegt, dass Teilbahnen einer mehrfach breiten Papierbahn (also einer Papierbahn mit bevorzugt einer Breite von n stehenden oder liegenden Druckseiten, n= 3, 4, 5..., beispielsweise im Broadsheetformat oder Tabloidformat oder Buchformat) übereinandergelegt und als einfach breite Papierbahnlagen (also als Papierbahnlagen mit bevorzugt einer Breite von 2 stehenden oder liegenden Druckseiten, beispielsweise im Broadsheetformat oder Tabloidformat oder Buchformat) dem Falzapparat zugeführt werden können. Damit ergibt sich insbesondere eine einfache und kompakte Auslegung des Falzapparates (inkl. des Falzaufbaus), insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität), da kaum oder keine Maßnahmen zur Anpassung an verschiedene Bahnbreiten im Falzapparat (inkl. des Falzaufbaus) nötig sind. Es ergibt sich insbesondere durch die Kombination der Auslegung der Druckwerke bzw. Drucktürme zum Bedrucken einer mehrfachbreiten Papierbahn mit einer 90°-Wendung und einer nachfolgenden einfachbreiten Verarbeitung im Falzapparat eine kompakte Rollenrotationsdruckanlage mit hoher Seitenkapazität und gleichzeitiger Bahnbreitenvariabilität. Grundsätzlich kann auch eine Papierbahn mit einer Breite von 2 Druckseiten bedruckt und ohne Bildung von Teilbahnen durch den ersten Gegenstand der Erfindung hin zum einfach breiten Falzapparat geführt werden.
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Ein zweiter Gegenstand der Erfindung sieht dabei bevorzugt vor, dass die Drucktürme, die Bahnwende-Einrichtungen und der Falzapparat derart angeordnet sind, dass zumindest ein Teil der Teilbahnen zuerst um 90° gegen eine zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder senkrechten Bahn-Einlaufrichtung gewendet werden und anschließend in einer zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder mindestens eines der Druckwerke parallelen Richtung über Drucktürme hinweg dem Falzapparat zugeführt werden. Die Teilbahnen laufen also zuerst senkrecht zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder, werden dann um 90° gewendet, bevor sie über Drucktürme hinweg dem Falzapparat zugeführt werden, und zwar nun parallel zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder. Dadurch lässt sich insbesondere eine kompakte Anordnung der Drucktürme relativ zueinander sowie relativ zum Falzapparat erzielen und eine einfache und kompakte Bahnführung ist vorteilhaft realisierbar, insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität).
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Die Teilbahnen können bei beiden Gegenständen jeweils durch Schneideinrichtungen aus der mehrfach breiten Papierbahn erzeugt werden, wobei diese Schneideinrichtungen z.B. an den Drucktürmen angeordnet sein können oder an den Bahnwende-Einrichtungen oder an in Bahnlaufrichtung zwischen den Drucktürmen und Bahnwende-Einrichtungen angeordneten Einrichtungen der Rollenrotationsdruckanlage. Insbesondere kann das Aufschneiden der Papierbahn in Teilbahnen erfolgen, bevor die Teilbahnen um 90° gegen eine zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder senkrechten Bahn-Einlaufrichtung gewendet werden und anschließend in einer zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder mindestens eines der Druckwerke parallelen Richtung über Drucktürme hinweg dem Falzapparat zugeführt werden. Dazu sind dann die Schneideinrichtungen in Bahnlaufrichtung vor den Bahnwende-Einrichtungen angeordnet, z.B. an den Drucktürmen oder an den Bahnwende-Einrichtungen.
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Weiterhin kann der Formzylinder bei den beiden Gegenständen der Erfindung insbesondere einen Umfang aufweisen, der im Wesentlichen der Breite oder Höhe einer Druckseite entspricht. Im Wesentlichen deshalb, weil zur Platzierung von Spannmechanismen und/oder Spannkanälen für Druckplatten ein gegebenenfalls leicht größerer Umfang des Plattenzylinders nötig ist als die Breite oder Höhe einer Druckseite. Damit ergibt sich insbesondere wieder eine einfache und kompakte Bauweise und insbesondere kann auf einfache und kompakte Weise der eingangs genannte 2 Seiten Sprung sowie eine Bahnbreitenvariabilität realisiert werden.
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Die beiden oben dargestellten Gegenstände der Erfindung können getrennt voneinander oder auch in Kombination mit einem Teil oder allen Merkmalen des jeweils anderen Gegenstandes der Erfindung realisiert werden.
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Im Folgenden werden mögliche Ausgestaltungen eines oder beider der oben dargestellten Gegenstände der Erfindung beschrieben.
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Eine erste Ausgestaltung sieht vor, dass sämtliche Bahnwende-Einrichtungen fluchtend in einer Richtung angeordnet sind und alle Teilbahnen aller mehrfach breiten Papierbahnen zu einer einzigen einfach breiten Papierbahnlage übereinandergelegt und dem Falzapparat zugeführt werden. Damit ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Anordnung und Bahnführung hin zum Falzapparat, insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität).
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass Bahnwende-Einrichtungen und Bahnleiteinrichtungen derart vorgesehen sind, dass zumindest ein Teil der Teilbahnen - bevorzugt in einer Richtung senkrecht zu einer Aufstellungsebene gesehen - über Drucktürme hinweg dem Falzapparat zugeführt werden. Betrachtet man also den Weg der Teilbahnen einer Richtung senkrecht zu einer Aufstellungsebene, so verlaufen die Teilbahnen in dieser Richtung gesehen oberhalb von Drucktürmen über diese Drucktürme hinweg. Damit ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Anordnung und Bahnführung hin zum Falzapparat, insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität). Die Teilbahnen werden dabei zuerst um 90° gegen eine Bahn-Einlaufrichtung gewendet bevor diese in einer zur Bahn-Einlaufrichtung senkrechten Richtung über Drucktürme hinweg dem Falzapparat zugeführt werden. Damit ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Anordnung und Bahnführung hin zum Falzapparat.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Mittelachsen der Formzylinder und der Übertragungszylinder mindestens eines der Druckwerke auf einer Geraden angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine besonders stabile Anordnung, insbesondere durch gegenseitige Abstützung der Zylinder und eine verringerte Schwingungsneigung, da auftretende Kraft-Momente zumindest teilweise gegenseitig kompensiert werden. Außerdem ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Bauweise.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens ein Formzylinder insbesondere einen Umfang aufweist, der im Wesentlichen der Breite oder Höhe einer Druckseite entspricht. Im Wesentlichen deshalb, weil zur Platzierung von Spannmechanismen und/oder Spannkanälen für Druckplatten ein gegebenenfalls leicht größerer Umfang des Plattenzylinders nötig ist als die Breite oder Höhe einer Druckseite. Damit ergibt sich insbesondere wieder eine einfache und kompakte Bauweise und insbesondere kann auf einfache und kompakte Weise der eingangs genannte 2 Seiten Sprung sowie eine Bahnbreitenvariabilität realisiert werden. Weiterhin kann mindestens eines der Druckwerke jeweils ein Verhältnis der Umfänge der Formzylinder zu den Umfängen der Übertragungszylinder von 1:1 aufweisen. Dadurch ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Bauweise.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens einer der Übertragungszylinder Einrichtungen zur Aufnahme von Metalldrucktüchern aufweist. Dadurch wird die Verwendung von Metalldrucktüchern (Metalldrucktuch = Drucktuch auf flexibler Metallträgerplatte) auf dem Übertragungszylinder derart ermöglicht, dass auftretende Kraft-Momente (insbesondere durch den sogenannten Kanalschlag) minimiert sind und somit Schwingungen reduziert werden können. Außerdem ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Bauweise. Insbesondere können mehrere Einrichtungen zur Aufnahme von Metalldrucktüchern in Richtung der Mittelachse des Übertragungszylinders vorgesehen sein, die insbesondere in Umfangsrichtung des Übertragungszylinders gegeneinander versetzt angeordnet sind, wodurch auftretende Kraft-Momente und Schwingungen ebenfalls auf einfache Weise reduziert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens einer der Übertragungszylinder und/oder einer der Formzylinder und/oder eine der Walzen eines Farbwerks aus einem Leichtbaumaterial, insbesondere aus einem keramischen Material (wie z.B. faserverstärkter Keramik oder Verbundkeramik wie CMC) oder einem Kunststoffmaterial (wie z.B. kohlefaserverstärktem Kunststoff wie CFK oder Faserverbundwerkstoff) wie Polypropylen oder Polyolefin bestehen oder aus einem Mehrschichtverbund der vorgenannten Kunststoffe bzw. aus deren Copolymeren. Dadurch wird vorteilhaft eine kompakte Bauweise verbunden mit einer Gewichtsreduktion erreicht.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mindestens eine Trocknereinrichtung - bevorzugt in einer Richtung senkrecht zu einer Aufstellungsebene gesehen - über mindestens einem der Rollenwechsler angeordnet ist. Dadurch ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Bauweise. Dabei können insbesondere Bahnleiteinrichtungen derart vorgesehen und/oder ausgebildet und/oder angeordnet sein, dass eine Papierbahn zunächst von Druckwerken aus über einen der Rollenwechsler und dabei durch die Trocknereinrichtung geführt wird und anschließend über die Trocknereinrichtung hinweg zu mindestens einer Bahnwende-Einrichtung, wodurch eine einfache und kompakte Bauanordnung entsteht. Die Trocknereinrichtung kann als Infrarot-Trockner, UV-Trockner, Heißluft-Trockner oder Elektronenstrahl-Trockner bzw. in einer Kombination der vorgenannten Trockner ausgeführt sein.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass zusätzlich mindestens eine Kühleinrichtung - bevorzugt in einer Richtung senkrecht zu einer Aufstellungsebene gesehen - über mindestens einem der Rollenwechsler angeordnet ist. Dadurch ergibt sich wieder eine einfache und kompakte Bauweise. Dabei können insbesondere die Bahnleiteinrichtungen derart vorgesehen und/oder ausgebildet und/oder angeordnet sein, dass die Papierbahn zunächst durch die Kühleinrichtung und anschließend über die Kühleinrichtung hinweg zu mindestens einer Bahnwende-Einrichtung geführt wird. Dies ermöglicht wieder eine einfache und kompakte Bauweise.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein Feuchtwerk mehrere separat oder in Gruppen aktivierbare Feuchtwerkzonen aufweist, die derart aktivierbar sind, dass Teilbereiche einer Walze (beispielsweise einer Feuchtwalze des Feuchtwerks oder einer Farbwalze eines Farbwerkes) oder eines Druckzylinders mit einem Feuchtmittel benetzt werden Dies kann z.B. dadurch erfolgen, dass das Feuchtwerk eine allen Feuchtwerkzone gemeinsame ansteuerbare Feuchtmittelauftragvorrichtung aufweist, die grundsätzlich über die gesamte Breite des Feuchtwerks einen Feuchtmittelauftrag auf eine Walze oder einen Druckzylinder erzeugen kann, und die Durchlässigkeit von Feuchtwerkzonen so gesteuert werden kann, dass am Ort der Feuchtwerkzone Feuchtmittel zur Walze bzw. zum Druckzylinder hin durchgelassen wird oder der Durchlass gesperrt wird oder auch stufenlos gesteuert oder geregelt wird. Es kann aber auch alternativ pro Feuchtwerkzone je eine Feuchtmittelauftragvorrichtung vorgesehen sein, die individuell angesteuert werden kann, z.B. ein- oder ausgeschaltet werden kann oder deren Feuchtmittelauftragsintensität auch stufenlos gesteuert oder geregelt werden kann. Es kann dabei z.B. durch eine geeignete Steuerungseinrichtung wie beispielsweise durch eine zentrale Steuerung der Rollenrotationsdruckanlage eine Feuchtwerkzone oder eine Gruppe von Feuchtwerkzonen angesteuert werden. Durch die vorgenannten Merkmale des Feuchtwerks ergibt sich einzeln oder in Kombination eine einfache und kompakte Bauweise, insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität), nämlich durch eine Anpassung der Feuchtmittelzufuhr in Axialrichtung der Walzen bzw. Druckzylinder an verschiedene Bahnbreiten.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass an einem Feuchtwerk relativ zum Feuchtwerk verschiebbare Blenden angeordnet sind, die derart verschiebbar sind, dass Teilbereiche einer Walze (beispielsweise einer Feuchtwalze des Feuchtwerks oder einer Farbwalze eines Farbwerkes) oder eines Druckzylinders gegen den Auftrag eines Feuchtmittels abgeschirmt werden. Die Blenden können undurchlässig oder halbdurchlässig bzw. teildurchlässig ausgebildet sein und so gesteuert werden, dass am Ort der Blende Feuchtmittel zur Walze bzw. zum Druckzylinder hin durchgelassen wird oder der Durchlass gesperrt wird oder auch stufenlos gesteuert oder geregelt wird, indem z.B. mehrere halbdurchlässig bzw. teildurchlässige Blenden gestaffelt übereinander zwischen Feuchtwerk und Walze bzw. Druckzylinder verschoben werden können. Es können dabei die Blenden z.B. durch eine geeignete Steuerungseinrichtung wie beispielsweise durch eine zentrale Steuerung der Rollenrotationsdruckanlage angesteuert werden. Dadurch ergibt sich eine einfache und kompakte Bauweise, die eine einfache Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität) ermöglicht, nämlich durch eine Anpassung der Feuchtmittelzufuhr in Axialrichtung der Walzen bzw. Druckzylinder an verschiedene Bahnbreiten.
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Alternativ zur Verwendung von Feuchtwerken kann aber auch das sogenannte Trockenoffset-Verfahren bzw. ein Trockenoffset-Druckwerk verwendet werden, das ohne Feuchtmittel auskommt. Damit entfällt automatisch die Notwendigkeit einer Anpassung der Feuchtmittelzufuhr in Axialrichtung der Walzen bzw. Druckzylinder an verschiedene Bahnbreiten.
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Die Erfindung betrifft nach Anspruch 23 und 24 ein Verfahren zum Betrieb einer Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern, Drucktürmen mit mehreren Druckwerken, Bahnwende-Einrichtungen und mindestens einem Falzapparat, wobei die Bahnwende-Einrichtungen eine Wendung einer Teilbahn von den Drucktürmen her und zu dem Falzapparat hin um 90° durchführen. Damit wird insbesondere eine sehr kompakte Betriebsweise/-führung und Fahrweise einer Rollenrotationsdruckanlage insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität) erreicht. Das Verfahren nach der Erfindung kann insbesondere zur Realisierung bzw. zum Betrieb eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Anordnungsmerkmale weitergebildet sein.
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Nach einem Gegenstand des Verfahrens ist dabei vorgesehen, dass Teilbahnen über Bahnwende-Einrichtungen geführt werden, die - bevorzugt in einer Richtung senkrecht zu einer Aufstellungsebene - über den Drucktürmen angeordnet sind, und Teilbahnen einer mehrfach breiten Papierbahn übereinandergelegt und als einfach breite Papierbahnlagen dem Falzapparat zugeführt werden. Dadurch ergibt sich eine einfache Betriebsweise, insbesondere zur einfachen Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität).
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Nach einem weiteren Gegenstand des Verfahrens ist dabei vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Papierbahnen zuerst um 90° gegen eine zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder der Übertragungszylinder senkrechten Bahn-Einlaufrichtung gewendet werden und anschließend in einer zur Richtung der Mittelachsen der Formzylinder der Übertragungszylinder mindestens eines der Druckwerke parallelen Richtung über Drucktürme hinweg dem Falzapparat zugeführt werden. Dadurch ergibt sich eine einfache Betriebs-/Fahrweise zur Verarbeitung von verschiedenen Papierbahnbreiten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Gegenstandes (Bahnbreitenvariabilität).
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Vorteile, die mit erfindungsgemäßen Merkmalen wie oben beschrieben realisiert werden können, sind insbesondere:
- • Zwei - Seiten Sprung immer möglich
- • Hohes Seitenvolumen
- • Vollständige und stufenlose Bahnbreitenvariabilität
- • 2 Seiten, 3 Seiten, 4 Seiten, 5 Seiten, 6 Seiten oder mehr in Richtung der Papierbahnbreite je Papierbahn möglich
- • Zuführung eines Feuchtmittels ist auf unterschiedliche Bahnbreiten stufenlos einstellbar.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der 1 bis 13 erläutert. Es zeigen:
- 1: Seitenansicht eines Beispiels einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 2: Draufsicht auf die Rollenrotationsdruckanlage nach 1 in Richtung P;
- 3: Beispiel eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 4: Seitenansicht eines alternativen Beispiels einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 5: Draufsicht auf die Rollenrotationsdruckanlage nach 4 in Richtung P;
- 6: alternatives Beispiel eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 7: Alternative Drucktuchbelegungen eines Übertragungszylinders eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 8: Seitenansicht einer Belegung eines Übertragungszylinders einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage mit einem Metalldrucktuch (Drucktuch auf flexibler Metallträgerplatte);
- 9: alternatives Beispiel eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 10: alternatives Beispiel eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 11: Beispiel eines zonalen Feuchtwerks einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 12: Beispiel eines Feuchtwerks mit Blenden einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage;
- 13: Beispiel eines einfachbreiten Falzapparates einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckanlage.
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1 und 2 wie auch 4 und 5 zeigen jeweils eine Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern 1a, 1b, 1c, 1d und Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d mit mehreren Druckwerken 6a, 6b, 6c, 6d, Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d und einem Falzapparat 8, wobei die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d eine Wendung von Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a von den Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d her und zu dem Falzapparat 8 hin um 90° ermöglichen. Die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d sind in einer Richtung P senkrecht zu einer Aufstellungsebene E über den Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d angeordnet. Der Falzapparat 8 ist als einfach breiter Falzapparat ausgelegt, wie auch 13 zeigt, d.h. er kann eine Teilbahn 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a mit einer Breite von zwei Seiten P1, P2 verarbeiten, die über einen Falztrichter 13 geführt und entsprechend mittig gefalzt werden kann.
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Die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d nach den o.g. Beispielen sind jeweils derart ausgelegt sind, dass Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a einer mehrfach breiten Papierbahn 7a, 7b, 7c, 7d übereinandergelegt und als einfach breite Papierbahnlagen dem Falzapparat 8 zugeführt werden können wie auch in 13 gezeigt. Dabei sind sämtliche Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d fluchtend in einer Richtung F2 angeordnet und derart ausgelegt sind, dass alle Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a aller mehrfach breiten Papierbahnen 7a, 7b, 7c, 7d zu einer einzigen einfach breiten Papierbahnlage übereinandergelegt und dem Falzapparat 8 zugeführt werden.
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Wie die Figuren zeigen, sind die Drucktürme 2a, 2b, 2c, 2d, die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d und der Falzapparat 8 derart angeordnet, dass die Papierbahnen 7a, 7b, 7c, 7d durch Schneideinrichtungen 4a, 14a aufgeschnitten und dann als Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a zuerst um 90° gegen eine Bahn-Einlaufrichtung F1 gewendet werden, welche senkrecht zur Richtung der Mittelachsen M10a, M20a der Formzylinder 10a und der Übertragungszylinder 20a ist. Anschließend werden einige der Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a, nämlich die Teilbahnen 17b, 17c, 17d, 27b, 27c, 27d in einer zur Richtung F2 - die zu den Mittelachsen M10a, M20a der Formzylinder 10a und der Übertragungszylinder 20a der Druckwerke 6a, 6b, 6c, 6d parallel ist - über die Drucktürme 2a, 2b, 2c hinweg dem Falzapparat 8 zugeführt.
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Es sind dabei die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d und sowie auch Bahnleiteinrichtungen BL (wie z.B. Leitwalzen oder Wendestangen) derart vorgesehen, dass die Teilbahnen 17b, 17c, 17d, 27b, 27c, 27d über die Drucktürme 2a, 2b, 2c hinweg dem Falzapparat 8 zugeführt werden, wobei diese Teilbahnen 17b, 17c, 17d, 27b, 27c, 27d - so wie alle Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a - zuerst um 90° gegen eine Bahn-Einlaufrichtung F1 gewendet werden bevor diese in einer zur Bahn-Einlaufrichtung F1 senkrechten Richtung F2 über die Drucktürme 2a, 2b, 2c hinweg dem Falzapparat 8 zugeführt werden.
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Die 3, 6, 7, 9 und 10 zeigen Beispiele für die Ausgestaltung der Druckwerke 6a, 6b, 6c, 6d bzw. genauer gesagt für die Ausgestaltung der Formzylinder 10a und der Übertragungszylinder 20a mindestens eines der Druckwerke 6a, 6b, 6c, 6d. Dabei sind in diesen Beispielen die Mittelachsen M10a, M20a der Formzylinder 10a und der Übertragungszylinder 20a auf einer Geraden 9a angeordnet. Dadurch ergeben sich die bereits eingangs genannten Vorteile. Grundsätzlich können die Formzylinder 10a Übertragungszylinder 20a aber auch in einer U-Form als Druckwerksbrücke angeordnet sein. Die Figuren zeigen jeweils Druckwerke, die für den Gummi-Gummi-Druckbetrieb ausgelegt sind. Grundsätzlich können aber auch Satellitendruckwerke vorgesehen werden.
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3 und 7 zeigen ein Beispiel für ein Druckwerk mit einer Breite von 4 Seiten P1, P2, P3, P4. 6 zeigt ein Beispiel für ein Druckwerk mit einer Breite von 6 Seiten P1, P2, P3, P4, P5, P6. 9 zeigt ein Beispiel für ein Druckwerk mit einer Breite von 3 Seiten P1, P2, P3 10 zeigt ein Beispiel für ein Druckwerk mit einer Breite von 5 Seiten P1, P2, P3, P4, P5. All diese Druckwerke sind mehrfachbreite Druckwerke im Sinne der Erfindung. Weist das Druckwerk eine Breite von mehr als 4 Seiten auf, so kann die bedruckte Papierbahn durch mehrere Schneideinrichtungen 4a, 14a in drei (oder mehr) Teilbahnen 17a, 27a, 37a aufgeschnitten werden, die dann gemäß der hier dargestellten Erfindung entsprechend weiterverarbeitet werden und dem Falzapparat 8 zugeführt werden.
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Die Druckwerke 6a, 6b, 6c, 6d weisen nach den 3, 6, 7, 9 und 10 jeweils ein Verhältnis der Umfänge der Formzylinder 10a zu den Umfängen der Übertragungszylinder 20a von 1:1 auf. Dadurch ergeben sich die bereits eingangs genannten Vorteile. Grundsätzlich sind auch andere Umfangsverhältnisse möglich, z.B. ein Verhältnis der Umfänge der Formzylinder 10a zu den Umfängen der Übertragungszylinder 20a von 1:2.
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Wie 7 und 8 am Beispiel eines 4 Seiten breiten Druckwerks zeigen kann der Übertragungszylinder 20a Einrichtungen 15 zur Aufnahme von Metalldrucktüchern DT1, DT2, DT3, DT4 aufweisen, wobei die Metalldrucktücher DT1, DT2, DT3, DT4 z.B. eine Seite breit sein können wie in 7b) gezeigt oder auch mehrere Seiten breit sein können wie in 7a) gezeigt. Es kann auch nur ein einziges Metalldrucktuch DT1 vorgesehen sein, das sich über die gesamte Länge des Übertragungszylinders 20a erstreckt, wie z.B. in 9 und 10 beispielhaft für die Fälle einer ungeraden Seitenzahl in Längsrichtung des Übertragungszylinders 20a gezeigt. Sind mehrere Metalldrucktücher vorgesehen (beispielsweise zwei, drei oder vier Metalldrucktücher DT1, DT2, DT3, DT4) so können dabei wie in 7a) dargestellt mehrere Einrichtungen 15 in Richtung der Mittelachse M20a des Übertragungszylinder 20a vorgesehen sein, die außerdem in Umfangsrichtung des Übertragungszylinders 20a gegeneinander versetzt angeordnet sein können. Der Versatz kann z.B. 90°, 120° oder 180° betragen. Auf einen solchen Versatz kann aber auch gegebenenfalls verzichtet werden. Die Ausführungen zu 7 und 8 gelten auch entsprechend für die übrigen Beispiele für Druckwerke nach den 3, 6, 7, 9 und 10.
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Es kann mindestens einer der Übertragungszylinder 20a und/oder einer der Formzylinder 10a und/oder eine der Walzen W1a eines Farb- und/oder Feuchtwerks 16a aus einem Leichtbaumaterial, insbesondere aus einem keramischen Material (wie z.B. faserverstärkter Keramik oder Verbundkeramik wie CMC) oder einem Kunststoffmaterial (wie z.B. kohlefaserverstärktem Kunststoff wie CFK oder Faserverbundwerkstoff) wie Polypropylen oder Polyolefin bestehen oder aus einem Mehrschichtverbund der vorgenannten Kunststoffe bzw. aus deren Copolymeren.
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4 und 5 zeigen ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Gegenstand, bei dem Trocknereinrichtungen 11a, 11b, 11c, 11d in einer Richtung P senkrecht zu einer Aufstellungsebene E gesehen über mindestens einem der Rollenwechsler 1a, 1b, 1c, 1d angeordnet sind. Weiterhin sind Bahnleiteinrichtungen BL derart vorgesehen, dass eine Papierbahn 7a zunächst von Druckwerken 6a, 6b, 6c, 6d aus über einen der Rollenwechsler 1a, 1b, 1c, 1d geführt wird, dann durch die Trocknereinrichtung 11a, 11b, 11c, 11d geführt wird und anschließend über die Trocknereinrichtung 11a, 11b, 11c, 11d hinweg zu einer Bahnwende-Einrichtung 3a, 3b, 3c, 3d geführt wird. Die Papierbahn nimmt also einen S-förmigen Weg, zuerst in Richtung P senkrecht zur Aufstellungsebene nach oben, dann parallel zur Richtung F1 durch eine der Trocknereinrichtungen 11a, 11b, 11c, 11d, dann wieder in Richtung P senkrecht zur Aufstellungsebene nach oben, dann erneut dann parallel zur Richtung F1 über die Trocknereinrichtung 11a, 11b, 11c, 11d hinweg und hin zu einer Bahnwende-Einrichtung 3a, 3b, 3c, 3d.
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Dabei ist zusätzlich je Trocknereinrichtung 11a, 11b, 11c, 11d eine Kühleinrichtung 12a, 12b, 12c, 12d in einer Richtung P senkrecht zu einer Aufstellungsebene E gesehen über je einem der Rollenwechsler 1a, 1b, 1c, 1d angeordnet, wobei die Bahnleiteinrichtungen BL derart vorgesehen sind, dass die Papierbahn 7a zunächst durch die Trocknereinrichtung 11a, 11b, 11c, 11d und dann durch die zugehörige Kühleinrichtung 12a, 12b, 12c, 12d geführt wird und anschließend über die Kühleinrichtung 12a, 12b, 12c, 12d hinweg sowie anschließend über die Trocknereinrichtung 11a, 11b, 11c, 11d hinweg und hin zu einer Bahnwende-Einrichtung 3a, 3b, 3c, 3d.
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11 zeigt ein Beispiel für ein Feuchtwerk FW in einem Farb- und Feuchtwerk 16a, welches mehrere separat oder in Gruppen aktivierbare Feuchtwerkzonen FZ1, FZ2 aufweist, die derart aktivierbar sind, dass gezielt Teilbereiche FB1, FB2 einer Walze W1a oder eines Druckzylinders M10a, M20a mit einem Feuchtmittel benetzt werden können. Dadurch kann auf einfache Weise die Benetzung einer Walze W1a oder eines Druckzylinders M10a, M20a mit einem Feuchtmittel an verschiedene Papierbahnbreiten B1, B2 angepasst werden. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, dass das Feuchtwerk FW eine allen Feuchtwerkzonen FZ1, FZ2 gemeinsame ansteuerbare Feuchtmittelauftragvorrichtung aufweist, die grundsätzlich über die gesamte Breite des Feuchtwerks FW einen Feuchtmittelauftrag auf eine Walze W1a oder einen Druckzylinder M10a, M20a erzeugen kann, und die Durchlässigkeit der Feuchtwerkzonen FZ1, FZ2 so gesteuert werden kann, dass am Ort der Feuchtwerkzone FZ1, FZ2 Feuchtmittel zur Walze W1a bzw. zum Druckzylinder M10a, M20a hin durchgelassen wird oder der Durchlass gesperrt wird oder auch stufenlos gesteuert oder geregelt wird. In 11 ist dies für eine Walze W1a gezeigt. Es kann aber auch alternativ pro Feuchtwerkzone FZ1, FZ2 je eine Feuchtmittelauftragvorrichtung vorgesehen sein, die individuell angesteuert werden kann, z.B. ein- oder ausgeschaltet werden kann oder deren Feuchtmittelauftragsintensität auch stufenlos gesteuert oder geregelt werden kann. Es kann dabei z.B. durch eine geeignete Steuerungseinrichtung wie beispielsweise durch eine zentrale Steuerung der Rollenrotationsdruckanlage eine Feuchtwerkzone FZ1, FZ2 oder eine Gruppe von Feuchtwerkzonen FZ1, FZ2 angesteuert werden. Durch die vorgenannten Merkmale des Feuchtwerks FW ergibt sich eine Anpassung der Feuchtmittelzufuhr in Axialrichtung der Walze W1a (bzw. der Druckzylinder M10a, M20a) an verschiedene Bahnbreiten B1, B2.
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12 zeigt ein anderes Beispiel für ein Feuchtwerk FW in einem Farb- und Feuchtwerk 16a, wobei relativ zum Feuchtwerk FW verschiebbare Blenden BL1, BL2 am Feuchtwerk FW angeordnet sind, die derart verschiebbar sind, dass Teilbereiche FB1, FB2 einer Walze W1a oder eines Druckzylinders M10a, M20a gegen den Auftrag eines Feuchtmittels abgeschirmt werden. Dadurch kann ebenfalls auf einfache Weise die Benetzung einer Walze W1a oder eines Druckzylinders M10a, M20a mit einem Feuchtmittel an verschiedene Papierbahnbreiten B1, B2 angepasst werden. Die Blenden BL1, BL2 können undurchlässig oder halbdurchlässig bzw. teildurchlässig ausgebildet sein und so gesteuert werden, dass am Ort der Blende Feuchtmittel zur Walze W1a bzw. zum Druckzylinder M10a, M20a hin durchgelassen wird oder der Durchlass gesperrt wird oder auch stufenlos gesteuert oder geregelt wird, indem z.B. mehrere halbdurchlässig bzw. teildurchlässige Blenden BL1, BL2 gestaffelt übereinander zwischen Feuchtwerk FW und Walze W1a bzw. Druckzylinder M10a, M20a verschoben werden können. Es können dabei die Blenden BL1, BL2 z.B. durch eine geeignete Steuerungseinrichtung wie beispielsweise durch eine zentrale Steuerung der Rollenrotationsdruckanlage angesteuert werden.
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Die vorgenannten Beispiele erlauben den Betrieb einer Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern1a, 1b, 1c, 1d, Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d mit mehreren Druckwerken 6a, 6b, 6c, 6d, Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d und mindestens einem Falzapparat 8, wobei Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a über Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d geführt werden, die in einer Richtung P senkrecht zu einer Aufstellungsebene E gesehen über den Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d angeordnet sind, wobei die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d eine Wendung einer Teilbahn 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a von den Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d her und zu dem Falzapparat 8 hin um 90° durchführen und die Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a, die aus einer mehrfach breiten Papierbahn 7a, 7b, 7c, 7d durch Aufschneiden in Papierbahn-Längsrichtung entstehen, übereinandergelegt und als einfach breite Papierbahnlagen dem Falzapparat 8 zugeführt werden.
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Die vorgenannten Beispiele erlauben den Betrieb einer Rollenrotationsdruckanlage mit Rollenwechslern 1a, 1b, 1c, 1d, Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d mit mehreren Druckwerken 6a, 6b, 6c, 6d, Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d und mindestens einem Falzapparat 8, wobei die Bahnwende-Einrichtungen 3a, 3b, 3c, 3d Teilbahn 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a von den Drucktürmen 2a, 2b, 2c, 2d her und zu dem Falzapparat 8 hin um 90° durchführen. Ein Teil 17b, 17c, 17d, 27b, 27c, 27d, 37a der Teilbahnen 17a, 17b, 17c, 17d, 27a, 27b, 27c, 27d, 37a wird dabei zuerst um 90° gegen eine zur Richtung der Mittelachsen M10a, M20a der Formzylinder 10a der Übertragungszylinder 20a senkrechten Bahn-Einlaufrichtung F1 gewendet werden und anschließend in einer zur Richtung der Mittelachsen M10a, M20a der Formzylinder 10a der Übertragungszylinder 20a mindestens eines der Druckwerke 6a, 6b, 6c, 6d parallelen Richtung F2 über die Drucktürme 2a, 2b, 2c hinweg dem Falzapparat 8 zugeführt.