DE102009028741A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Decken mit Hartschaumplatten - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Decken. Erfindungsgemäß werden Flächen mit Hilfe von wärmedämmenden Verschalungselementen für das Gießen einer Decke bereitgestellt. Diese bestehen insbesondere aus einem Hartschaum, da dieser bei hinreichender Dicke über gute isolierende Eigenschaften verfügt und stabil genug ausgeführt sein kann.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Decken.
  • Soll eine Decke durch Gießen von Beton hergestellt werden, so wird zunächst eine horizontale Fläche mit Hilfe von Verschalungselementen in geeigneter Höhe angrenzend an Wände oder Pfeiler bereitgestellt. Diese dienen als Untergrund für den zu gießenden Beton. Die horizontale Fläche wird geeignet mit einer seitlichen Umrandung versehen. Der so geschaffene Raum wird mit Beton ausgegossen. Nach dem Aushärten des Betons werden die Verschalungselemente nebst Umrandung demontiert und in der Regel wieder verwendet.
  • Aus der Druckschrift DE 10 2007 035 454 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem auf die für die Herstellung einer Decke angeordneten Verschalungselemente Kunststoffplatten angebracht werden. Die Übergänge zwischen den einzelnen Kunststoffplatten werden anschließend überklebt oder abgedeckt und so eine horizontale Fläche bereitgestellt. Nach dem Gießen des Betons und dem Aushärten entstehen auf der Unterseite der ausgehärteten Betonfläche Vertiefungen, die durch das Auftragen von Spachtelmasse leicht beseitigt werden können.
  • DE 10 2006 023 109 A1 lehrt, einen ein plattenförmiges Schalungselement aus einem geschäumten Kern aus PP bereitzustellen, der beidseitig mit einer metallischen Verstärkungsschicht versehen ist. Der Druckschrift ist zu entnehmen, dass die Oberfläche von solchen Schalungselementen regelmäßig auszubessern sind, um diese wieder verwenden zu können. Ein Schalungselement so zu dimensionieren, dass dieses wärmedämmend wirkt, ist hieraus nicht bekannt.
  • Des Weiteren ist aus DE 102 22 907 A1 bekannt, Verschalungselemente für den Gebäudefundamentbau aus extrudierten Hartschaumplatten zu bilden.
  • Hierbei handelt es sich um eine verlorene Schalung, die eine Wärmeübertragung zwischen dem Gebäude und dem Erdreich dauerhaft verhindert. Eine solche Schalung dient also der einmaligen Verwendung, die nach der Herstellung eines Fundaments nicht demontiert wird.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik weiterzuentwickeln.
  • Diese Aufgabe wird erfindergemäß mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Nebenanspruchs gelöst.
  • Zur Lösung der Aufgabe werden Flächen mit Hilfe von wärmedämmenden Verschalungselementen für das Gießen einer Decke bereitgestellt. Diese bestehen insbesondere aus einem Hartschaum, da dieser bei hinreichender Dicke über gute isolierende Eigenschaften verfügt und stabil genug ausgeführt sein kann.
  • Im Unterschied zum Stand der Technik kann durch die wärmedämmende Wirkung bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen ausgeschalt werden. Bei tiefen Außentemperaturen kann daher eher eine Decke hergestellt werden. Darüber hinaus härtet gegossener Beton schneller aus, da Beton auf bei niedrigen Temperaturen langsamer auskühlt.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen die plattenförmigen Verschalungselemente ausschließlich aus Hartschaum. Insbesondere sind solche Hartschaumplatten nicht mit einem Rahmen versehen. Durch das geringe Gewicht der Hartschaumplatten ist ein schnelles Verlegen der Verschalungselemente möglich. Außerdem sind solche Verschalungselemente besonders preiswert.
  • In einer Ausführungsform werden auf die für das Herstellen einer Decke angeordneten Hartschaumplatten weitere Platten mit glatter, vorzugsweise aus Kunststoff bestehend angebracht. Durch das Aufbringen von zusätzlichen Platten wird vermieden, dass während des Gießvorgangs der Beton nicht in die Poren des Hartschaums läuft und sich mit diesem verbindet. Zum anderen entsteht durch die Verwendung von Platten eine im Wesentlichen glatte Deckenunterseite.
  • Anstelle von Platten können flexible Folien auf die Verschalungselemente aufgelegt werden. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Beton nicht in die Poren des Hartschaums läuft. Mit Platten lässt sich allerdings leichter eine im Wesentlichen glatte Unterseite einer Decke herstellen.
  • Sind die Maße der Decke größer als die der Platten bzw. Folien, dann werden in einer Ausführungsform die zwischen den Platten bzw. Folien verbleibenden Spalten in einer Ausführungsform insbesondere mit einem Klebeband abgedeckt, um die aus der DE 10 2007 035 454 A1 bekannten Vorteile zu erzielen.
  • Um eine ausreichende wärmedämmende Wirkung sicherzustellen, weisen die Hartschaumplatten eine Mindestdicke von wenigstens 60 mm, vorzugsweise von wenigstens 120 mm auf.
  • Eine solche Hartschaumplatte kann mit einer Dichte von nicht mehr als 40 kg/m3, vorzugsweise von 33 kg/m3 und weniger sehr leicht sein. Dies erleichtert die Handhabung und führt somit zu einem Zeitvorteil beim Ein- und Ausschalen.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung können die Hartschaumplatten und die Kunststoffplatten stoffschlüssig verbunden werden. Ein jedes Verschalungselement ist bündig auf einer Hauptoberflächenseite mit einer Kunststoffschicht versehen. Darüber hinaus gibt es vorzugsweise keine weitere Beschichtung oder Umrandung. Die beschichtete Oberfläche trägt dazu bei, dass eine im Wesentlichen glatte Unterseite einer Decke erhalten wird. Darüber hinaus ist ein jedes Verschalungselement nicht mit weiteren Beschichtungen oder Umrandungen versehen, um so ein kostengünstiges Verschalungselement zu erhalten. Zwar kann ein solches Verschalungselement nicht sehr oft wiederverwendet werden. Da es jedoch sehr preiswert ist, kann es schließlich als Außenisolierung für ein Gebäude eingesetzt werden, wenn es aufgrund von Beschädigungen nicht mehr als Verschalungselement verwendet werden soll oder kann. Insgesamt ergeben sich so im Vergleich zum Stand der Technik Kosteneinsparungen.
  • Stimmen die Maße der herzustellen Decke mit den Maßen der für das Herstellen einer Decke angeordneten Verschalungselemente nicht überein, dann werden in einer Ausführungsform zwischen einzelnen Verschalungselementen Abstandhalter eingesetzt, um so nur kleine Abstände von beispielsweise nicht mehr als 30 cm zwischen einzelnen Schalungselementen sicherzustellen. Solche Abstände können durch aufgelegte, relativ dünne Kunststoffplatten leicht überdeckt werden. Es müssen daher keine Ausgleichselemente zurecht geschnitten werden, die in Zwischenräume von zwei Verschalungselementen gebracht werden müssen. Durch das Wegfallen des Zurechtschneidens wird die Handhabung vereinfacht und beschleunigt.
  • Damit die Betondecke schnell aushärten kann, wird in einer Ausführungsform die Decke gleich nach dem Gießen, also vor dem Aushärten des Betons mit einer Wärmeschutzfolie, die vorzugsweise 10 mm oder dicker ist, von oben abgedeckt.
  • Zur Versteifung der Fläche, die durch die Verschalungselemente gebildet wird, werden unterhalb der Verschalungselemente in einer Ausführungsform Schalungsträger angebracht. Bei den Schalungsträgern handelt es sich vorzugsweise um Doppel-T-Träger, da diese eine besonders hohe Steifigkeit aufweisen. Die Schalungsträger verlaufen quer zu den Verschalungselementen. Quer bedeutet, dass die Verschalungsträger parallel zur schmalen Seite von Verschalungselementen mit rechteckiger Grundfläche verlaufen. Durch diese Anordnung der Schalungsträger stützt ein Schalungsträger mehrere Verschalungselemente und ein Verschalungselement wird wiederum durch mehrere Schalungsträgern gestützt.
  • Der Abstand zwischen den einzelnen Schalungsträgern liegt in einer Ausführungsform bei nicht mehr als 700 mm, vorzugsweise bei nicht mehr als 600 mm. Zu gering sollte der Abstand aber nicht sein, da dadurch unnötig viele Schalungsträger benötigt werden.
  • Die Schalungsträger bzw. Doppel-T-Träger können in der aus dem Stand der Technik bekannten Weise mit Hilfe von Stützen in der vorgesehenen Höhe fixiert werden.
  • Sind die Maße der zu gießenden Decke größer als die der Schalungsträger, so werden in einer Ausführungsform zwei Schalungsträger zur Überbrückung der Distanz verwendet. Die Enden der Schalungsträger, die zunächst frei im Raum enden, werden miteinander verbunden, vorzugsweise durch Klammern.
  • Damit nicht unnötig viele Deckenstützen benutzt werden müssen und Zeit eingespart werden kann, verlaufen in einer Ausführungsform Träger, insbesondere Doppel-T-Träger unterhalb der Schalungsträger. Diese Träger verlaufen dazu quer und werden insbesondere durch Stützen in der gewünschten Höhe gehalten.
  • In einer Ausführungsform wird nach dem Fertigstellen der obersten Decke eines Gebäudes die Verschalungselemente als Isolierungsmaterial für dieses Dach verwendet. Da die Verschalungselemente nach der Deckenfertigstellung nicht abtransportiert und Dämmmaterialien nicht zusätzlich geliefert werden müssen, können die Transportkosten gesenkt werden. Des Weiteren werden so für jeden Neubau neue Verschalungselemente verwendet, welches eine hohes Qualitätsniveau sicherstellt.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert:
  • 1 zeigt einen seitlichen Schnitt eines Systems für das Herstellen einer Decke. Mit Hilfe von Hartschaumplatten 1 wird eine horizontale Fläche bereitgestellt. Auf den Hartschaumplatten 1 liegen vergleichsweise dünne, aus Kunststoff bestehende Platten 2 auf, mit denen Zwischenräume zwischen zwei Hartschaumplatten 1 überdeckt werden. Die Hartschaumplatten befinden sich auf Doppel-T-Trägern 3. Soweit größere Zwischenräume zwischen Hartschaumplatten verbleiben, werden diese mit Hilfe von Abstandshaltern 4 geeignet fixiert, wie durch die in 2 gezeigte Aufsicht verdeutlicht wird. Die Doppel-T-Träger 3 sind auf quer dazu verlaufende Doppel-T-Träger 5 aufgebracht. Die Doppel-T-Träger 5 werden durch Stützen 6 in einer geeigneten Höhe gehalten. Die Stützen 6 befinden sich auf einem Boden 7. Wie die Aufsicht auf 2 verdeutlicht, wird die für das Gießen bereitgestellte Fläche durch ein Mauerwerk 8 umrandet.
  • Zwischen zwei Platten 2 verbleibende Spalte werden durch Klebeband überklebt. Hierauf wird nach einer Einrahmung Beton 9 gegossen und der gegossene, noch nicht ausgehärtete Beton mit einer wärmedämmenden Folie 10 abgedeckt.
  • Da die Platten 2 relativ dünn sind, können diese im Bedarfsfall leicht und schnell auf ein geeignetes zurecht geschnitten werden.
  • Nach dem Aushärten der Betonschicht 10 werden die Elemente 1 bis 6 sowie 10 demontiert und für das Herstellen einer nächsten Decke eingesetzt. Nach dem Fertigstellen der letzten Decke des Gebäudes werden die Hartschaumplatten 1 als Außenisolierung des Gebäudes eingesetzt und zwar insbesondere für die Isolierung des Daches von außen.
  • Die Hartschaumplatten können grundsätzlich auch als Verschalungselemente für Wände eingesetzt werden. Allerdings müssen diese dann grundsätzlich deutlich stabiler ausgeführt sein, da im unteren Bereich einer zu gießenden Wand besonders hohe Drücke auftreten können.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102007035454 A1 [0003, 0014]
    • - DE 102006023109 A1 [0004]
    • - DE 10222907 A1 [0005]

Claims (24)

  1. Verfahren zur Herstellung einer Decke mit den Schritten: Bereitstellung einer horizontalen Fläche mit Hilfe von Verschalungselementen (1) für das Gießen einer Decke, Herstellen der Decke durch Gießen von Beton (9) auf die Fläche und Aushärten des gegossenen Betons, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschalungselemente (1) aus wärmedämmenden Hartschaumplatten gebildet sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Verschalungselemente (1) ausschließlich aus Hartschaumplatten bestehen.
  3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem vor dem Gießen des Betons auf die wärmedämmenden Hartschaumplatten (1) wenigstens eine Folie oder Platte (2), vorzugsweise aus Kunststoff bestehend, aufgelegt wird.
  4. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem Zwischenräume zwischen den Platten (2) oder Folien mit Klebeband abgedeckt werden.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Verschalungselemente (1) mit den Platten (2) stoffschlüssig verbunden sind.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Hartschaumplatten (1) eine Mindestdicke von wenigstens 60 mm, vorzugsweise 120 mm aufweisen.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, bei dem die Hartschaumplatten (1) eine Dichte von 33 kg/m3 und weniger aufweisen.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, bei dem zwischen Verschalungselemente (1) Abstandshalter (4) gebracht werden.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei im Anschluss an das Gießen der Decke vor dem Aushärten des Betons die Betonschicht mit einer Wärmeschutzfolie (10), die vorzugsweise eine Mindestdicke von 10 mm besitzt, abgedeckt wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, bei dem die Verschalungselemente durch Schalungsträger (3), vorzugsweise durch Doppel-T-Träger, gestützt werden.
  11. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem der Abstand zwischen den einzelnen Schalungsträgern (3) höchstens bei 700 mm, vorzugsweise höchstens bei 600 mm liegt.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, bei dem Träger, vorzugsweise Doppel-T-Träger (5), unterhalb und quer zu Schalungsträgern (3) verlaufen und diese stützen.
  13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüchen, bei dem nach dem Aushärten des Betons die Verschalungselemente (1) als Isoliermaterial auf die Betondecke (9) aufgelegt werden.
  14. System aufgebaut aus Verschalungselementen (1), die aus wärmedämmenden Hartschaumplatten bestehen.
  15. System nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem Schalungsträger (3) und Deckenstützen (6) die Verschalungselemente parallel zu einem Boden tragen.
  16. System nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem der Abstand zwischen zwei Schalungsträgern (3) bei höchstens 700 mm, vorzugsweise 600 mm liegt.
  17. System nach einem der vorhergehenden gegenständlichen Ansprüche, bei dem die Hartschaumplatten (1) eine Mindestdicke von wenigstens 60 mm, vorzugsweise 120 mm besitzen.
  18. System nach einem der vorhergehenden gegenständlichen Ansprüche, bei dem die Hartschaumplatten (1) eine Dichte von 33 kg/m3 und weniger besitzen.
  19. System nach einem der vorhergehenden gegenständlichen Ansprüche, bei dem auf den Schalungselementen (1) Folien oder Platten, vorzugsweise bestehend aus Kunststoff aufgelegt sind.
  20. System nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem Platten (2) mit Verschalungselementen (1) stoffschlüssig verbunden sind.
  21. System nach einem der vorhergehenden gegenständlichen Ansprüche, bei dem Zwischenräume zwischen Platten (2) bzw. Folien mit Klebeband abgedeckt sind.
  22. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zwischen den Verschalungselementen (1) Abstandshalter (4) vorgesehen sind.
  23. System nach einem der vorhergehenden gegenständlichen Ansprüche, bei dem auf einer gegossenen Betonschicht (9), die sich oberhalb der Verschalungselemente (1) befindet, eine Wärmeschutzfolie (10) aufliegt.
  24. System nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Wärmeschutzfolie (10) eine Mindestdicke von 10 mm besitzt.
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