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Die
Erfindung betrifft eine Dichtung mit einer Dichtlippe und einem
Dichtfuß und
zumindest zwei separaten Hohlkammern in der Dichtung. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Hausgerät mit einer derartigen Dichtung.
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Im
Stand der Technik sind Backöfen
bekannt, welche einen Garraum aufweisen, der durch eine Tür verschließbar ist.
Zwischen der Tür
und der nach vorne stehenden Muffelwand, welche den Garraum begrenzt,
ist üblicherweise
eine Türdichtung
angeordnet. Im geschlossenen Zustand der Tür wird somit der Garraum nach
außen
hin abgedichtet und die Tür liegt
unmittelbar an dieser Türdichtung
an. In 3 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte
Dichtung in einer Längsschnittdarstellung
gezeigt. Die Dichtung 1 umfasst einen Dichtfuß 2 und
eine damit verbundene Dichtlippe 3. Die Dichtung 1 ist
einstückig
hergestellt und im Inneren der Dichtung 1 sind Hohlkammern 4, 5 und 6 ausgebildet,
welche separiert voneinander sind. Es besteht also keine direkte Verbindung
zwischen diesen Hohlkammern 4, 5 und 6,
so dass auch kein Gasaustausch zwischen diesen Hohlkammern 4, 5 und 6 stattfinden
kann. Dichtung 1 ist mit ihrem Dichtfuß 2 in einem Dichtsitz,
welcher beispielsweise durch die Muffelwand gebildet ist, angeordnet
und darin befestigt. An der Dichtlippe 3 liegt im geschlossenen
Zustand der Tür
diese an. Die Dichtlippe 3 umfasst eine geneigte Flanke 8,
in der eine Austrittsöffnung 9 ausgebildet
ist, welche zu einem Gasauslass aus der lediglich einen Hohlkammer 6 dient.
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Die
so verwendete Dichtung 1 hat somit nur eine Entlüftungsöffnung in
Form der Austrittsöffnung 9,
so dass lediglich aus der oberen Hohlkammer 6 gegebenenfalls
Gas entweichen kann. Bei einer Erwärmung dehnt sich jedoch das
Gas, insbesondere Luft, auch in den weiteren Hohlkammern 4 und 5 aus. Dies
erfolgt üblicherweise
so stark, dass sich die Dichtung 1 aus dem Dichtungssitz
hebt bzw. daraus gedrückt
wird und es im Bereich der Dichtlippe 3 zu undichten Stellen
kommen kann. Die Anlage der Tür an
der Dichtung 1 kann somit nicht mehr umfänglich und
sicher gewährleistet
werden. Außerdem
ist die Kraft der Dichtung 1 auf eine Tür, die keine Verriegelung oder
keinen Türverschluss besitzt,
dann so groß,
dass diese geöffnet
werden kann und ein eventuell vorhandener Türkontaktschalter des Backofens den
Garvorgang unterbricht.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dichtung und ein Hausgerät mit einer
derartigen Dichtung zu schaffen, mittels welcher bzw. mittels welchem
das Abdichten auch bei Erwärmung
von in Hohlkammern der Dichtung befindlichen Gasen zuverlässig gewährleistet
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Dichtung, welche die Merkmale nach Anspruch
1 aufweist, und ein Hausgerät,
welches die Merkmale nach Anspruch 11 aufweist, gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Dichtung
umfasst eine Dichtlippe und einen Dichtfuß sowie zumindest zwei separate
Hohlkammern. Die Hohlkammern sind grundsätzlich so ausgebildet, dass
sie eine direkte Verbindung aufweisen. Dies wird gemäß der Erfindung
durch zumindest einen Gasauslasskanal ermöglicht, den die Dichtung aufweist
und mit welchem die Hohlkammern zum Gasaustausch verbunden sind.
Der Gasauslasskanal umfasst darüber
hinaus zumindest eine Austrittsöffnung
bzw. eine Auslassöffnung
zum Auslassen des in den Hohlkammern befindlichen Gases aus der
Dichtung. Durch eine derartige Ausgestaltung der Dichtung kann stets
gewährleistet
werden, dass auch bei sich erwärmenden
und in den Hohlkammern befindlichen Gasen diese aus der Dichtung
zuverlässig
entweichen können
und dadurch die bei bekannten Dichtungen bestehenden Probleme im
Hinblick auf eine unzuverlässige
Abdichtung einer geschlossenen Tür
einerseits und dem Herausdrücken
der Dichtung aus dem Dichtungssitz andererseits, verhindert werden
kann.
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Vorzugsweise
weist der Gasauslasskanal zumindest eine Auslassöffnung in der Dichtlippe und zumindest
eine Auslassöffnung
im Dichtfuß auf.
Es sind somit beidseits der Dichtung jeweils zumindest eine Öffnung ausgebildet,
so dass zuverlässig
und sicher der Gasaustritt aus den Hohlkammern ermöglicht werden
kann. Der Gasauslasskanal ermöglicht darüber hinaus
auch das zuverlässige
Ableiten eines Gases, insbesondere eines erwärmten Gases aus einer zur Öffnung fernen
Hohlkammer. Es wird somit ein zuverlässiges Leitsystem für die Gase
gewährleistet,
so dass auch bei sehr komplexen und unterschiedlichsten Hohlkammern
der Gasaustritt ermöglicht
werden kann.
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Vorzugsweise
ist eine Auslassöffnung
im Dichtfuß an
dessen Unterseite ausgebildet. Ein Gaseinlass oder ein Gasaustritt
in diese Öffnung
bzw. aus dieser Öffnung
kann somit an einer sehr bevorzugten Stelle ermöglicht werden. Darüber hinaus kann
durch diese Ausgestaltung besonders vorteilhaft das Gas aus einer
zur Dichtung externen Hohlkammer, welche zwischen der Dichtung und
einem Dichtungssitz ausgebildet ist, ermöglicht werden.
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Des
Weiteren ist insbesondere vorgesehen, dass eine Auslassöffnung an
einer geneigten Flanke der Dichtlippe ausgebildet ist.
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Insbesondere
weist eine Auslassöffnung
ein Innenmaß,
insbesondere einen Durchmesser auf, welcher zwischen 2 mm und 4
mm beträgt.
Insbesondere beträgt
dieses Innenmaß 3
mm. Durch diese Dimensionierung kann einerseits ein ausreichender Gasauslass
gewährleistet
werden und andererseits die ansonsten vorgesehene Funktionalität der Dichtung,
die Stabilität
und die erforderliche Elastizität aufrecht
erhalten werden.
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Vorzugsweise
verbindet der Gasauslasskanal eine Vielzahl von Hohlkammern, die
in der Dichtung vorgesehen sind und darüber hinaus gegebenenfalls auch
eine externe Hohlkammer zwischen der Dichtung und einem Dichtungssitz
umfassen kann.
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Vorzugsweise
erstreckt sich der Gasauslasskanal nur im Bereich der Auslassöffnungen
im Längsschnitt
der Dichtung über
die gesamte Höhe
des Dichtungsfußes.
Die Gasführung
kann dadurch besonders einfach erfolgen, da quasi lediglich ein
länglicher
Kanal gebildet ist.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Gasauslasskanal im Bereich der Auslassöffnungen
im Längsschnitt
gewinkelt, insbesondere einmal abgewinkelt, ausgebildet ist. Dies
ist insbesondere eine besonders vorteilhafte Anpassung an die Formgebung
der Dichtung mit dem geraden Dichtfuß und der zumindest an einer
Flanke geneigten Dichtlippe. Die Gasführung zwischen den Hohlkammern
einerseits und die Gasausleitung aus der Dichtung andererseits kann
dadurch besonders vorteilhaft erfolgen.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass der Gasauslasskanal über seine
gesamte Länge
geradlinig ausgebildet ist und gegenüber der Längsachse der Dichtung geneigt
ist.
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Abhängig von
der Form und der Lage der Hohlkammern im Dichtungsprofil kann dann
der situationsspezifisch geeignetste Verlauf des Gasauslasskanals
konzipiert werden.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass der Gasauslasskanal über seine Längserstreckung ein konstantes
Innenmaß,
insbesondere einen Innendurchmesser, aufweist. Unerwünschte Gasverwirbelungen oder
das Stauen von abströmendem
Gas kann dadurch verhindert werden.
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Vorzugsweise
ist der Gasauslasskanal im Dichtfuß zentriert und koaxial zur
Längsachse
des Dichtfußes
ausgebildet.
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Ein
erfindungsgemäßes Hausgerät ist insbesondere
zur Zubereitung von Lebensmitteln ausgebildet und insbesondere ein
Backofen. Das Hausgerät
umfasst einen Zubereitungsraum, welcher durch eine Tür verschließbar ist,
und weist darüber
hinaus eine erfindungsgemäße Dichtung
und eine vorteilhafte Ausgestaltung davon auf. Die Dichtung ist
zwischen der Tür
und einer den Zubereitungsraum begrenzenden Wand angeordnet. Die
Wand ist insbesondere einer Muffel zugeordnet, welche den Zubereitungsraum
begrenzt.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass der Gasauslasskanal der Dichtung bei geschlossener
Tür zumindest
teilweise zum Gasaustritt frei liegt. Zumindest eine Auslassöffnung der
Dichtung ist daher so ausgebildet, dass bei geschlossener Tür diese
Auslassöffnung
allenfalls nur teilweise abgedeckt ist, so dass auch bei geschlossener
Tür jederzeit
Gas aus dieser Auslassöffnung
entweichen kann.
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Vorzugsweise
ist das Hausgerät
so konzipiert, dass die Dichtung mit ihrem Dichtungsfuß in einem
Dichtungssitz angeordnet ist und zwischen dem Dichtungsfuß und dem
Dichtungssitz eine zur Dichtung externe Hohlkammer ausgebildet ist.
Diese externe Hohlkammer ist mit dem Gasauslasskanal zum Gasauslass
aus dieser externen Hohlkammer über die
Auslassöffnungen
des Gasauslasskanals verbunden.
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Die
Dichtung ist bei der Verwendung in einem Hausgerät und zur Abdichtung der Tür insbesondere
als geschlossener Dichtungsring realisiert. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann die warme Luft bei ihrer Ausdehnung und somit einer Volumenzunahme
stets entweichen, wodurch verhindert werden kann, dass die Dichtung
aus ihrem Dichtungssitz herausgedrückt wird und dadurch soviel Kraft
entsteht, dass beispielsweise die Tür des Hausgeräts, die
nur durch Federkraft zugehalten wird, soweit aufgedrückt wird,
dass ein Türkontaktschalter öffnet und
den laufenden Zubereitungsvorgang unterbricht. Dadurch, dass die
zumindest eine Auslassöffnung,
insbesondere die in der Dichtlippe ausgebildete Auslassöffnung,
in jedem Betriebszustand zumindest bereichsweise offen liegt, kann
die Luft immer entweichen. Darüber
hinaus kann die Dichtung besser und auch leichter in ihrem Dichtungssitz
montiert werden. Die Einbaulage ist darüber hinaus verbessert. Dadurch,
dass gewährleistet
werden kann, dass die Dichtung in ihrem Dichtungssitz bleibt, wird auch
gewährleistet,
dass sie an der Dichtfläche
rundherum anliegt und keine undichten Stellen entstehen, die zu
Energieverlust führen.
Im Fall eines Einsatzes der Dichtung in einem Dampfbackofen kann
dann über
diese Dichtung auch gewährleistet
werden, dass Dampf aus dem Garraum über die Dichtung abgeführt werden
kann.
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Die
Dichtung kann an der Tür
oder an der Muffelfrontseite, welche der Tür zugewandt ist, abgeordnet
sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung eines Backofens;
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2 eine
Längsschnittdarstellung
durch ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Dichtung;
und
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3 eine
Längsschnittdarstellung
durch eine Dichtung aus dem Stand der Technik.
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In
den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
ein Hausgerät
für die
Zubereitung von Lebensmitteln gezeigt, welches als Backofen 10 ausgebildet
ist. Der Backofen 10 umfasst einen Garraum 11,
welcher als Zubereitungsraum dient und welcher durch Wände einer
Muffel begrenzt ist. Der Garraum 11 kann durch eine Tür 12 verschlossen
werden. An einer frontseitigen Wand 13 der Muffel ist eine
Dichtung 1' ausgebildet,
welche im Ausführungsbeispiel
als Dichtring konzipiert ist, der umlaufend an dieser Wand 13 angeordnet
ist. Bei geschlossener Tür 12 liegt
diese Tür
an der Dichtung 1' an,
so dass der Garraum 11 nach außen hin abgedichtet werden
kann. Die Dichtung 1' kann
auch an der Innenseite und somit der der frontseitigen Wand 13 der
Muffel zugewandten Seite der Tür 12 angeordnet
sein.
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In 2 ist
eine Längsschnittdarstellung
der Dichtung 1 entlang der Schnittlinie AA gemäß 1 gezeigt.
Die Dichtung 1' ist
einstückig
ausgebildet und umfasst einen Dichtfuß 2 mit einer Mehrzahl nicht
näher gekennzeichneter
Dichtnasen, welche beidseits der im Dichtfuß 2 vertikal verlaufenden Längsachse
B ausgebildet sind. Darüber
hinaus umfasst die Dichtung 1' eine Dichtlippe 3.
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In
der Dichtung 1' sind
Hohlkammern 5 und 6 ausgebildet, welche für sich betrachtet
separiert zueinander ausgebildet sind. Die Dichtung 1' umfasst darüber hinaus
einen Gasauslasskanale 14, welcher die Hohlkammern 5 und 6 zum
Gasaustausch miteinander verbindet. Der Gasauslass 14 umfasst
gemäß der Darstellung
in 2 ein geradliniges und vertikal orientiertes Teilstück 15 und
ein daran anschließendes
geneigt angeordnetes zweites Teilstück 16. Gemäß der Darstellung
in 2 ist der Gasauslasskanal 14 somit einmal
gewinkelt ausgebildet. Das erste Teilstück 15 ist dabei koaxial
zur Achse B ausgebildet, wobei die Achse B sowohl die Längsachse
des Dichtfußes 2 als
auch die des Gasauslasskanals 14 darstellt.
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Der
Gasauslasskanal 14 umfasst eine erste Auslassöffnung 17,
welche in der Dichtlippe 3 ausgebildet ist und in einer
geneigten Flanke 8 nach außen mündet. Darüber umfasst der Gasauslasskanal 14 eine
zweite Auslassöffnung 18,
welche an einer Unterseite 19 des Dichtfußes 2 nach
außen
mündet.
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In
der Darstellung gemäß 2 ist
in schematischer Andeutung ein Dichtungssitz 20 gezeigt,
in dem der Dichtungsfuß 2 passgenau
an den Seitenwänden
eingebracht ist. Dieser Dichtungssitz 20 ist in der Wand 13 ausgebildet.
Gemäß der Darstellung
in 2 ist zu erkennen, dass zwischen dem Dichtungsfuß 2 und
dem Dichtungssitz 20 eine dichtungsexterne Hohlkammer 21 ausgebildet
ist, in der sich ebenfalls Gas befindet. Durch die Ausgestaltung
des Gasauslasskanals 14 und insbesondere die zweite Öffnung 18 kann
gewährleistet
werden, dass sich in der externen Hohlkammer 21 erwärmte Luft über den Gasauslasskanal 14 aus
dem Dichtungssitz 20 und auch aus der Dichtung 1' nach außen über die
erste Öffnung 17 ableiten
lässt.
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Durch
den Gasauslasskanal 14 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel
alle drei Hohlkammern 3, 5 und 21 zum
Gasauslass miteinander verbunden, wobei insbesondere die erste Öffnung 17 auch
bei geschlossener Tür 12 zumindest
bereichsweise frei liegt, so dass auch bei geschlossener Tür 12 ein
Gasaustritt ermöglicht
werden kann.
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Es
kann vorgesehen sein, dass lediglich eine einzige derartige Öffnung 17 und
auch lediglich eine einzige derartige Öffnung 18 vorgesehen
sind. Gemäß der Darstellung
in 1 ist angedeutet, dass auch mehrere derartige Öffnungen 17 vorgesehen sein
können.
Ebenso können
auch mehrere Öffnungen 18 ausgebildet
sein.
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In
der gezeigten Ausführung
weist der Gasauslasskanal 14 ein Innenmaß d, insbesondere
einen Innendurchmesser auf, welcher 3 mm beträgt. Dieses Innenmaß ist über die
gesamte Länge
und somit im Hinblick auf die Erstreckung in der Längsachse B
konstant ausgebildet.
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Wie
aus der Darstellung gemäß 1 und 2 zu
erkennen ist, sind die Hohlkammern 3 und 5 wie
auch die Hohlkammer 21 entsprechend der ringartigen Ausgestaltung
der Dichtung 1' ringartig
umlaufend ausgebildet. Der Gasauslasskanal 14 ist zu dieser
ringartigen umlaufenden Ausgestaltung quasi senkrecht konzipiert
und stellt somit quasi einen rohrartigen Kanal dar, welcher sich
in die Hohlkammern 3, 5 und 21 hinein
erstreckt.