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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren in Verbindung mit einer Papiermaschine,
wobei in dem Verfahren
- – eine Bahn
im Former auf der Sieboberfläche gebildet wird,
- – die Bahn mit Zugunterschied und Unterdruck von der
Sieboberfläche abgelöst und auf ein Gewebe oder
eine sonstige Stützfläche an einer Pressenpartie
transportiert wird,
- – die Bahn mindestens von einem Gewebe gestützt
mindestens durch einen einseitig trocknenden Presswalzenspalt geführt
wird,
- – die Bahn mit einem Zugunterschied und einem mit Unterdruck
erfolgenden Ablösen von einer Stützfläche an
der Pressenpartie zu einer Trockenpartie transportiert wird,
- – die Bahn durch die Trockenpartie hindurch geführt
wird, damit die Bahn ihre endgültige Feuchtigkeit erhält,
wobei
die Bahn vom Former mittels mehrerer hintereinander
angeordneter endloser Stützflächen von der Formpartie
zur Trockenpartie transportiert wird, wobei die Bahn zwischen den
Stützflächen mehreren Ablösevorgängen
mit Zugunterschieden von jeder vorhergehenden Stützfläche
auf jede folgende Stützfläche unterliegt.
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Stand der Technik
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Bei
der Planung einer Papiermaschine werden mehrere Ziele bezüglich
eines guten Laufverhaltens und einer guten Qualität angestrebt,
die mit zahlreichen Größen gemessen werden. Eine
der wichtigsten Eigenschaften von Papier ist die Symmetrie zwischen
dessen Flächen, zu der unter anderem Glätte und
Absorptionseigenschaften der Oberfläche gehören.
In der Praxis war man immer gezwungen, Kompromisse einzugehen und
normalerweise wird eine geringe Asymmetrie bei einer beliebigen
Größe hingenommen. In derzeitigen Papiermaschinenkonstruktionen
ist es nicht möglich, effektiv vollkommen symmetrisches
Papier herzustellen. Werden weitere Eigenschaften stabilisiert und
ein gutes Laufverhalten beibehalten, ist das Papier auf einer Seite
oft rauer.
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Eine
gute Qualität wird oft auf Kosten der Lauffähigkeit
erreicht, eine derartig gute Qualität produzierende Maschine
wird im Folgenden auf die 1 und 2 verweisend
beschrieben:
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Typische Konstruktion:
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- – Spaltformer (allgemein eine Bahnbildungspartie)
mit belastbaren Leisten
- – Pressenpartie, eine Presse mit 3 Walzenspalten und
einer gesonderten 4. Presse (SymPress B & 4th), mit
der eine Entwässerung gut ausfällt
- – Einzelsiebzugentwässerung
- – Softkalander mit einem oder zwei Walzenspalten
- – Aufroller
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Herausforderungen:
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- – Die Pressenpartie weist zwei offene
Züge auf (die Bahn ist nicht am Gewebe bzw. an einer Walze
abgestützt). Das Ablösen von einer glatten Walze
(Zentralwalze und Gegenwalze der 4. Presse) erfordert einen Zugunterschied,
der mit einer Geschwindigkeitszunahme steigt. Ein großer
Zugunterschied wiederum verschlechtert die Papierqualität
und zerstört das Dehnpotential der Bahn. Eine Zunahme im
Zugunterschied verschlechtert zum Beispiel Porigkeit, Absorptionseigenschaft
und Spaltfestigkeit. Bei hoher Geschwindigkeit nähert man
sich in Bezug auf den Zugunterschied der Toleranzgrenze von Papier, und
das führt zu zunehmenden Abrissen. In der Praxis stellen
bei holzhaltigen Qualitäten Betriebsgeschwindigkeiten über
1.800 m/min bei Pressen mit offenem Zug eine Herausforderung dar.
- – Die 4. Presse entwässert auch nach unten
und gleicht so die Entwässerungsbilanz der Pressenpartie
nach oben symmetrischer aus. Die abzuführende Wassermenge
hat sich jedoch als unzureichend erwiesen, zum Beispiel um eine
Einseitigkeit in der Absorption zu korrigieren. Mit diesem Konzept
konnte eine optimale Struktur des Papiers erreicht werden. Dessen
ungeachtet erzielt man mit dieser Technologie auf dem Markt zur Zeit
die beste Papierqualität in Bezug auf eine geringste Papierzweiseitigkeit.
- – Die größten Einschränkungen
dieser Presse bilden maximale Betriebsgeschwindigkeit, Kontrolle des
Feuchtigkeitsprofils, erneutes Rückbefeuchten (der gleiche
Filz im 1. und 2. Walzenspalt), Schwingungsprobleme, Einführung
der Bahn und Nutzungsgrad. Die hauptsächlichen Einschränkungen
des Nutzungsgrades stellen die Herausforderungen durch eine getrennte
vierte Presse und die von offenen Zügen verursachten hohen Belastungen
an das Papier dar.
- – Das Laufverhalten am Anfang der Trockenpartie ist
ebenfalls herausfordernd. Die Spannfähigkeit von Papier
ist wegen des niedrigen Trockenmittelgehalts noch sehr gering. In
der Praxis führt ein niedriges ”Festigkeitsniveau” von
Papier zu vielerlei Problemen. Die Papierbahn neigt am Anfang der
Trockenpar tie dazu, an den Entwässerungszylindern anzuhaften,
was zu Lauffähigkeitsproblemen und/oder Schmutzansammlungen
am Anfang der Trockenpartie führen kann. Es wird angestrebt,
die Lauffähigkeit mit noch effektiveren Stabilisierungskästen
in einem von den Zylindern und einer Umlenkwalze begrenzten Taschenraum
in den Griff zu bekommen. Am Anfang der Trockenpartie erzielt man
ein gutes Endergebnis nur mit äußerst ausgefeilter
Technik.
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Andererseits
ist die Pressenpartie sowie der Anfang der Trockenpartie einer Maschine
mit guter Lauffähigkeit in 4 abgebildet.
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Typische Konstruktion:
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- – Spaltformer möglicherweise
mit belastbaren Leisten oder ein Langsieb
- – Schuhpresse mit Doppel-Pressnip und mit geschlossenem
Zug und in der unteren Position des zweiten Pressnips ein wasserundurchlässiges Transportband
(transferbelt), wobei die Entwässerung an der Pressenpartie
vorwiegend oben erfolgt, einer bekannten Theorie entsprechend
- – Impingement-Trocknung auf dem Transfersieb
- – Einzelsiebzugentwässerung
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Herausforderungen und Eigenschaften:
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- – Die erste Presse der Pressenpartie
entwässert in beide Richtungen. Im zweiten Pressnip erfolgt die Entwässerung
nur auf die Oberseite des Papiers. In der Praxis produziert eine
derartige Entwässerung verbunden mit einer Siebpartie nach dem
Stand der Technik einseitiges Papier. Außerdem wurde beobachtet,
dass an der Unterseite des Papiers zudem ungewöhnlich viel
ungebundener Stoff vorhanden ist, der in Druckereien Staubprobleme
verursachen kann. Anders ausgedrückt, die Oberflächenstruktur
von Papier wird nicht optimal oder ausreichend gut für
anspruchsvolle Qualitäten gebildet. Die einseitige Struktur von
Papier muss mit einer intensiven Kalandrierung kompensiert werden.
- – Nach einer mit der Entwässerung verbundenen Theorie
sollte man mit einer solchen Lösung zusammen mit einem
nach unten abführenden Former eine Symmetrie erzielen.
- – Bei der Lauffähigkeit erreicht man mit dieser Pressenkonstruktion
bei holzhaltigen Sorten Geschwindigkeiten von über 2.000
m/min, ohne dass die Notwendigkeit von Zugunterschieden an der Pressenpartie
die Struktur und die Qualität von Papier zerstören
würde. Die Lauffähigkeit am Anfang der Trockenpartie
erweist sich denn als Einschränkung dieses Konzeptes.
- – Die größte Einschränkung
dieser Presse betrifft die Papierqualität. Die Presse produziert
mit den heute auf den Markt vorhandenen Siebpartien ziemlich einseitiges
Papier, das auch andere strukturelle Schwächen aufweist
(zum Beispiel in der Oberflächenfestigkeit und Bedruckbarkeit).
- – Die Lauffähigkeit am Anfang der Trockenpartie ist
ebenfalls herausfordernd. Die Spannfähigkeit von Papier
ist wegen des niedrigen Trockenmittelgehalts noch sehr gering. In
der Praxis führt ein niedriges ”Festigkeitsniveau” von
Papier zu vielerlei Problemen. Die Papierbahn neigt am Anfang der
Trockenpartie dazu, an den Entwässerungszylindern anzuhaften,
was zu Lauffähigkeitsproblemen und/oder Schmutzansammlungen
am Anfang der Trockenpartie führen kann. Es wird angestrebt,
die Lauffähigkeit mit noch effektiveren Stabilisierungskästen
in den Griff zu bekommen. Am Anfang der Trockenpartie erzielt man
ein gutes Endergebnis nur mit äußerst ausgefeilter
Technik.
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Bis
jetzt wurde geschlussfolgert, dass die Bahn nach der Formpartie
von der Dicke her homogen ist bzw. die Struktur ist im Wesentlichen
gleichmäßig bzw. nicht einseitig. Die Schlussfolgerung
wurde dadurch gestützt, dass eine Entwässerung
in der Trockenpartie mengenmäßig ziemlich symmetrisch auf
beiden Seiten der Bahn vorgenommen werden konnte.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein im Gegensatz zu früher besseres
Papierherstellungsverfahren und eine ent sprechende Papiermaschine
zu erhalten. Für ein Verfahren nach der Erfindung ist charakteristisch,
dass die einseitige Entwässerung am genannten Pressnip
und die Asymmetrie der Gesamtwirkung der genannten Ablösungen
sich auf die gleiche Seite der Bahn richten. Überraschend
wurde beobachtet, dass die in gleicher Richtung asymmetrisch angepassten,
mit Zugunterschied erfolgenden Ablösungen der Bahn von
den endlosen Stützflächen und die Entwässerung
in der Presse dem Papier eine bessere homogene Struktur verleihen
als früher. Die Asymmetrie der (mit Zugunterschied erfolgenden) Ablösungen
der Bahn erhält man grob durch Berechnung des Unterschiedes
der nach oben und nach unten gerichteten Ablösungen, aber
präziser lässt sich die Sache durch Untersuchung
der Gesamtwirkung von Ablösungen auf beiden Seiten bestimmen,
denn die Wirkung der Ablösungen schwankt, was auf verschiedene
Faktoren zurückzuführen ist, die nachstehend erläutert
werden. Diese Asymmetrie der Ablösungen wird in erstaunlicher
Weise durch eine asymmetrische Entwässerung in gleicher
Richtung kompensiert. Es ist denkbar, dass jede Ablösung
mit unterschiedlichem Zug von der Stützfläche
die Qualität der von der Stützfläche
der Bahn abgelösten Oberfläche verschlechtert,
aber eine entsprechend in die gleiche Richtung erfolgende Entwässerung
verursacht ein ähnliches Phänomen auf der anderen
Fläche, wobei die Wirkungen sich gegenseitig aufheben. Allgemein
finden auf beiden Seiten entsprechende Mengen von Ablösungen
statt, präziser eine Entwässerungsmenge, die ihrer
Ge samtwirkung entspricht. Mit der dargestellten Lösung
wird auf jeden Fall ein erstaunlich gutes Ergebnis erzielt.
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In
einer vorteilhaften Anwendungsform erfolgen die Ablösungen
in der Mehrzahl nach unten und nicht nach oben und entsprechend
entwässert ein einseitig trocknender Pressnip nach unten.
Die Pressenpartie weist vorteilhaft einen doppelseitig entwässernden
Pressnip vor dem einseitig entwässernden Pressnip auf.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Nachfolgend
wird die Erfindung mit Beispielen beschrieben und auf die beigefügten
Figuren verwiesen:
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1 und 2 stellen
eine Papiermaschine nach dem Stand der Technik dar, die eine gute Qualität
produziert.
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3 stellt
eine Lösung nach dem Stand der Technik zur Erzielung einer
guten Lauffähigkeit in der Pressenpartie einer Papiermaschine
dar.
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4 stellt
eine Papiermaschine mit einer guten Lauffähigkeit nach
dem Stand der Technik dar.
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5 und 6 stellen
eine optimale Papiermaschine nach der Erfindung dar.
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In
den 1 bis 6 wurden für funktionell ähnliche
Partien die gleichen Bezugszeichen verwendet. Bei diesen gehören
zu den Hauptpartien der Papiermaschine ein Former 10, eine
Presse 13, eine Trockenpartie 17 und ein Aufroller 20.
Das Sieb für den Former 10 ist mit dem Bezugszeichen 8 gekennzeichnet,
die Gewebe im ersten Walzenspalt der Presse 13 sind mit
den Bezugszeichen P1 (oberseitiges Gewebe) und P2 (unterseitiges
Gewebe) sowie das erste Gewebe an der Trockenpartie 17 mit
dem Bezugszeichen 22 gekennzeichnet.
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Die
Richtung der Entwässerung an der Pressenpartie 13 ist
in jedem Walzenspalt mit dünnen Pfeilen markiert; durch
diese erhält man eine Vorstellung über die Zweiseitigkeit
der Entwässerung an jeder Partie. Die mit Zugunterschied
und mit Unterdruck/mechanisch erfolgenden Ablösungen von
der Stützfläche sind mit dicken Pfeilen markiert.
Diese werden im Zusammenhang mit jedem Beispiel beschrieben.
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In 1 ist
der Former vom Typ her ein Spaltformer. Die mit Hoch-/Unterdruck
erfolgenden Entwässerungen sind mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnet.
Bei diesen kann auch eine Wirkung auf die Asymmetrie vorkommen.
Die geformte Bahn wird zur Pressenpartie 13 transportiert,
in der diese hauptsächlich von den Filztüchern
und von der Walze gestützt durch die Pressenpartie hindurch
zur Trockenpartie 17 geführt wird.
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Danach
wird die fast fertige Bahn über einen Softkalander 18 zum
Aufroller 20 geführt.
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Die
Pressenpartie und deren Anschluss an den Former 10 und
an die Trockenpartie 17 sind detaillierter in 2 dargestellt.
Die Bahn wird im Former 10 auf dem Sieb 8 gebildet,
von dem sie mit einer Transfersaugwalze 12 weiter zum oberseitigen
Filz 21 im ersten Pressnip N0 transportiert wird. Die Transfersaugwalze 12 führt
die erste Ablösung mit Zugunterschied und Unterdruck durch.
Die Bahn wird von dem oberseitigen Filz P1 und einem unterseitigen
Filz P2 gestützt durch den Pressnip N0 hindurch und weiter
zu einer Zentralwalze 25 auf dem oberseitigen Filz P1 geführt.
Zwischen diesem und der oberen Walze 24 des Pressnips N0
befindet sich ein zweiter Pressnip N1, dessen Entwässerungsleistung gering
bleibt, da der Filz bereits im ersten Pressnip N0 angefeuchtet wurde.
Ein dritter Pressnip N2 zwischen der Zentralwalze 25 und
einer Schuhwalze 26 entwässert den Filz S2 wieder
effektiv. Die Bahn wird mit einer mit Zugunterschied erfolgenden
mechanischen Ablösung von der Zentralwalze 25 abgelöst und über
eine freie Strecke zu einer Transferwalze 24 und weiter
zum unterseitigen Filz S2 an einem vierten Pressnip N der Presse
transportiert. Die Bahn verbleibt an der oberen Walze des vierten
Pressnips N, von wo sie mit einer Transfersaugwalze 15 auf
ein erstes Gewebe 22 an der Trockenpartie abgelöst wird.
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In
einem oberseitigen Einzelsiebzug an der Trockenpartie wird vorwiegend
die Unterseite der Bahn entwässert und nur wenig durch
das Sieb hindurch auf der Oberfläche; in der Form- und
der Pressenpartie wird gemeinsam mehr/öfter Wasser durch die
Unterseite der Bahn hindurch entfernt. Nach einer Theorie führt
dies im Zusammenhang mit der betreffenden Fläche zu einer
Ansammlung von Feinstoff und somit zu einer asymmetrischen Qualität.
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Vorteilhaft
in der betreffenden Anordnung ist auch eine Softkalanderthermowalze
mit einem Pressnip in einer unteren Position nach der Trockenpartie,
wodurch die untere Fläche der Bahn glatter wird und die
Oberflächengriffigkeit an den Flächen der Bahn
kongruent ist. Einerseits verbleibt die Absorption zwischen den
Flächen der Bahn hierbei einseitig, durch die Einstellung
der Absorption wird die Bahn hinsichtlich ihrer Oberflächengriffigkeit
einseitig.
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In
drei Pressnips der Presse wird die Oberfläche der Bahn
und in zwei Pressnips die Unterseite der Bahn entwässert – allerdings
befinden sich zwei Filze an beiden Seiten der Bahn. Andererseits
befinden sich in der Formpartie entsprechende mit Hochdruck betriebene
Sauger auf der Unterseite der Bahn, wodurch in der Gesamtheit mit
diesen beiden Entwässerungspartien eine Entwässerung öfter/mehr über
die Unterseite der Bahn erfolgt. Ablösungen im Pressnip
ohne einen Geschwin digkeitsunterschied wirken nicht in gleicher
Weise beeinträchtigend wie andere Ablösungen.
Unter anderem löst die Zentralwalze die Bahn in ihrem ersten
Pressnip ohne Geschwindigkeitsunterschied von der vorherigen Stützfläche
ab.
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Eine
Kombination einer mit Zugunterschied und mit Unterdruck erfolgenden
Ablösung ist vom Stand der Technik her am besten, denn
die letzte, nach unten gerichtete Ablösung kompensiert
geringfügig Ablösungen, die früher nach
oben gerichtet waren. In der Gesamtheit sind bei dieser Anwendung, welche
momentan die beste Qualität produziert, Entwässerungen
und mit Zugunterschied erfolgende Ablösungen nahezu gleich.
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In 3 wird
die im Former 10 gebildete Bahn vom Sieb 8 zum
oberseitigen Filz P1 am ersten Pressnip N0 transportiert; der oberseitige
Filz führt die Bahn zusammen mit dem unterseitigen Filz 22 durch
den Pressnip N0 hindurch. Die Bahn wird mit einer Saugwalze 11 zum
unterseitigen Filz P2 transportiert, an dem die Bahn haftet und
nach einem Abstand mit der Transfersaugwalze 14 auf dem
oberseitigen Filz S1 im zweiten Pressnip N abgelöst wird. Dieser
oberseitige Filz führt die Bahn zusammen mit dem Transportband
S2 durch den zweiten Pressnip N hindurch. Die Bahn haftet im Pressnip
N am glatten Transportband S2, von dem die Bahn mit der Transfersaugwalze 15 auf
das erste Gewebe der Trockenpartie abgelöst wird.
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Eine
Lösung nach dem Stand der Technik, bei der der zweite Pressnip
der mit zwei Pressnips ausgerüsteten Pressenpartie die
Entwässerung nach oben vornimmt, damit eine Ansammlung
von Feinstoff nach einer Theorie auf der Unterseite der Faserbahn
verhindert wird. Die Anordnung bewirkt jedoch eine von ihrer Oberseite
her griffigere und von ihrer Unterseite her absorbierendere Bahn.
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Hinsichtlich
einer mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgenden Ablösung
ist dies mit den fast ausschließlich nach oben gerichteten
Ablösungen der schwächste Stand der Technik und
eignet sich damit nicht für die anspruchsvollsten Sorten.
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In 4 sind
eine Pressenpartie 13 und die ersten Abschnitte einer Trockenpartie 17 aus
einer Papiermaschine dargestellt, nämlich die vertikalen Impingement-Trockner 17.1 und 17.2 eines
vorgeschalteten Impingement-Trockners und der Anfang einer Zylindergruppe.
Ein erster Trockenzylinder ist mit dem Bezugszeichen 17S und
ein Trocknungsgewebe der ersten Gruppe mit dem Bezugszeichen 22 gekennzeichnet.
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Die
verschiedenen Partien der Einrichtung, nämlich Pressenpartie,
Impingement-Trockner und Zylindertrockner, sind von ihrer Grundkonstruktion her
unter ande rem aus den vorstehend genannten Patentveröffentlichungen
bekannt.
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Die
mit zwei Pressnips ausgerüstete Presse 13 weist
die Pressnips N0 und N auf. Die Papierbahn gelangt in bekannter
Weise mit einer Pick-up-Walze 12 in die Pressenpartie 13 und
wird mit den Pressfilzen P1, P2 S1 und dem Transportband S2 durch
die Pressnips hindurch transportiert. Nach der Pressenpartie 11 (oder
in deren Endteil integriert) folgt der horizontale bzw. vorgeschaltete
Impingement-Trockner 17.1, der ein Trockensieb R2 antreibt,
gegen das die Impingement-Einheit gerichtet ist.
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Auf 1 verweisend
wird die Papierbahn mit der Transfersaugwalze 15 vom Transportband
S2 auf das Transportsieb R1 geführt, von wo die Papierbahn
mit der Transfersaugwalze 19 zum Trockensieb R2 des horizontalen
Impingement-Trockners 17.1 transportiert wird.
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Die
Papierbahn läuft auf dem Trockensieb 17 unter
die Impingement-Einheit 20.1, wobei auf die Bahn eine starke
Wärmewirkung ausgeübt wird. In der kurzen Impingement-Zone
ist die Trocknungswirkung ziemlich gering, aber die Bahn erwärmt
sich und die Oberschicht an deren Oberseite trocknet etwas. Dies
ist hinsichtlich der Lauffähigkeit von Bedeutung. Zugleich
entwi ckelt sich der Feuchtigkeitsgradient der Bahn in Dickenrichtung
stark zur unteren Fläche hin anwachsend.
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Nach
dem horizontalen Impingement-Trockner 17.2 wird die Papierbahn
vom Trockensieb R2 nach einer Vakuumwalze 30 zum Trockensieb 22 der ersten
Trocknungszylindergruppe transportiert. Dasselbe Trockensieb 22 wird
ebenfalls von dem vertikalen Impingement-Trockner 17.2 angetrieben.
Die Papierbahn wird in einer an und für sich bekannten
Art und Weise mittels einer oberen, als Vakuumwalze (Saugwalze oder
VAC-Walze) dienenden Walze 31 des vertikalen Impingement-Trockners 21 zum
Trockensieb 22 transportiert.
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Die
Temperatur von Blasgas in den Impingement-Trocknern (17.1, 17.2)
liegt vorteilhaft in einem Bereich von 200°C bis 700°C,
am vorteilhaftesten im Bereich 250°C bis 400°C.
Auch mittels der Feuchtigkeit von Impingementluft (durch Zirkulation
der Glasluft) kann auf die Temperatur der Bahn eingewirkt werden.
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Die
Einwirklänge des horizontalen Impingement-Trockners beträgt
maximal 50% am vorteilhaftesten 15 bis 35% der Gesamtbahnlänge
der Impingement-Trocknung. Mit einer größeren
Einwirklänge wird neben der Vorwärmung auch schon
eine Trocknung erreicht.
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In 4 sind
die Richtungen der mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgenden
Ablösungen mit den Transferwalzen 12, 11, 14, 15 und 19 markiert.
Die mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgenden Ablösungen
der Bahn von der Stützfläche richten sich in der
Mehrzahl nach oben und nicht nach unten. Es ist denkbar, dass jede
mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgende Ablösung die Oberfläche
der Bahn verschlechtert. Die Größe der schädlichen
Wirkung hängt vom Feuchtigkeitsgrad der Bahn, von der Glätte
der Oberfläche und von anderen Faktoren ab. Eine Asymmetrie
der Entwässerung in verschiedene Richtungen führt
hier endgültig zu einer Asymmetrie der Struktur. Weitere
Ablösungen in der Trockenpartie wie auch an der Walze 31 und
danach wirken sich nicht mehr erheblich auf die Papierstruktur aus.
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4 stellt
eine weitere Lösung nach dem Stand der Technik dar, die
eine Impingement-Trocknung am Transportsieb aufweist. Hier sind
die mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgenden Ablösungen
jedoch nicht in der Mehrzahl Ablösungen der Oberfläche.
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Hinsichtlich
der mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgenden Ablösungen
werden in dieser Anwendung noch zu häufig nach oben gerichtete
Ablösungen verwendet, wenn die Asymmetrie der Entwässerung
nach unten weist.
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Die
Lauffähigkeit der Trockenpartie wird mittels Impingement-Technik
bewerkstelligt. Eine vorteilhafte Lösung ist ein unter
dem Handelsnamen ”OptiDry Twin” des Antragstellers
bekanntes Impingement-Konzept, mit dem eine hohe Impingement-Trocknung
(Trocknung) vor dem ersten Trockenzylinder erreicht wird. Auf diese
Weise werden Haft-, Lauffähigkeits- und Verunreinigungsprobleme vermieden.
Der Trockenmittelgehalt nach der Impingement-Trocknung liegt etwa
5 bis 10 Einheiten höher als das Trockenmittel der Pressenpartie.
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Eine
Impingement-Lösung ist bekannt aus den Veröffentlichungen:
WO97/130131 und
WO2005/068713 .
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Aus 4 ist
ersichtlich, wie die Impingement-Trocknung mit einer herkömmlichen
Presse für eine gute Lauffähigkeit verbunden ist.
Unter anderem ist zu sehen, dass hier ein getrenntes Transportgewebe
R1 benötigt wird, mit dem die Papierbahn vom unterseitigen
Transportband S2 zum ersten Impingement-Trockner 17.1 transportiert
wird. Die von der Pressenpartie 13 verursachte Zweiseitigkeit
ist bei dieser Lösung weiterhin vorhanden.
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In
den 5 und 6 wird eine Papiermaschine nach
der Erfindung dargestellt, mit der sowohl eine gute Lauffähigkeit
als auch eine gute Qualität erreicht wird, die eine vollkommene
Symmetrie der Papierstruktur aufweist. Der Former 10 und
der erste Pressnip N0 an der Presse 13 sind im Wesentlichen gleichartig.
Die Bahn gelangt mit der Transfersaugwalze 12 auf den ersten
oberseitigen Filz P1 und wird zusammen mit dem unterseitigen Filz
P2 durch den ersten Pressnip N0 hindurch geführt. Danach
wird die Bahn mit der Transfersaugwalze 14 vom ersten oberseitigen
Filz P1 direkt auf den unterseitigen Filz S2 des nächsten
Pressnips geführt. Die Bahn wird durch den zweiten Pressnip
N hindurch geführt, der zwischen dem zweiten unterseitigen
Filz S2 und dem diesem gegenüberliegenden Transportband
S1 liegt, wobei die Bahn im Pressnip auf das Transportband S1 überführt
wird. Von hier wird die Bahn wieder direkt auf das Gewebe R2 des
vertikalen Impingement-Trockners 17.1 übergeben,
welches die Bahn zum horizontalen Impingement-Trockner 17.2 führt. Dieser
ist für den Antrieb des Gewebes 22 an der ersten
Zylindergruppe konstruiert. Hier haben die Walzen 30 und 31 die
gleiche Aufgabe wie in der Lösung nach 4.
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Auch
hier umfasst die Trockenpartie 17 die Impingement-Einheiten 17.1 und 17.2 sowie
mehrere Zylindertrocknungsgruppen. Nach diesen wird die Bahn zu
einem Softkalander 18 und dann zu einem Aufroller 20 geführt.
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Hier
muss das Augenmerk auf die Richtung der mit unterschiedlichem Zug
erfolgenden Ablösung der Bahn mit den Transfersaugwalzen 12, 14 und 15 sowie
auf die Richtung der Entwässerung im zweiten Pressnip N
gelegt werden.
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Hier
erfolgt die Entwässerung entgegen einer bekannten Theorie
mehr über die Unterseite der Bahn und die Verwendung einer
Impingement-Trocknung vorteilhaft direkt nach der Presse, wo zuerst
die Oberfläche der Bahn angeblasen wird, diese so erwärmend
und geringfügig eine Entwässerung über die
betreffende Fläche vornehmend. Als nächstes wird
direkt danach die Unterseite der Bahn angeblasen, vorteilhaft auf
einem längeren Abschnitt, wodurch die Feuchtigkeit an der
Unterseite der Bahn effektiv verdunstet und die Bahn bereit ist,
um mit dem oberseitigen Einzelsiebzug zur Zylindertrocknung gebracht
zu werden.
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Die
Entwässerung im letzten Pressnip über die Unterseite
der Bahn beträgt 12 bis 16%, was einen bedeutenden Anteil
darstellt.
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In
der Formpartie beträgt der Trockenmittelgehalt der gefilterten
Bahn > 9% und das
mit Hochdruck erfolgende Saugen geschieht über die Unterseite
der Bahn; außerdem beträgt der Trockenmittelgehalt
der Pressenpartie etwa 20 bis 50% und eine Entwässerung
weiterhin über die Unterseite ergibt von ihrer Absorption
und Oberflächengriffigkeit her eine symmetrische Bahn.
Hierbei wird durch die Trocknung auch vorteilhaft mehr über
die Unterseite der Bahn (ein vollständiger ober seitiger
Einzelsiebzug oder eine kombinierte Impingement-Trockung, die ebenfalls
mehr über die Unterseite der Bahn) entwässert.
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Eine
Theorie darüber, dass die Entwässerungsrichtung
die Oberfläche der Bahn festigt, erklärt nicht
alleine die Zweiseitigkeit der Presse und das vorstehend dargestellte überraschende
Ergebnis. Außerdem wird in dieser Erfindung die Wirkung
einer mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgenden Ablösung
auf die Flächen der Bahn berücksichtigt, wodurch
man eine von ihrer Absorption und Oberflächengriffigkeit
her symmetrische Bahn erhält. Eine Ablösung von
einer adhäsiven Fläche wirkt auf die Fläche
der Bahn am meisten ein, denn hierbei bleibt ein Teil des Feinstoffs
von der Oberfläche der Bahn beim Weiterlaufen der adhäsiven
Bahn durch Saugwirkung/Zugunterschied an der nächsten unterstützenden
Fläche haften. Die Wirkung eines hauptsächlich
in den Pressnips erfolgenden Transports ohne Geschwindigkeitsunterschiede
oder Saugwirkung betrifft hier nicht die Oberflächeneigenschaften
der Bahn, sondern wird in erster Linie mit der Wahl einer adhäsiveren
Oberfläche begründet.
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Von
Bedeutung sind Überführungen einer feuchten Bahn
vor der Trocknung. Die Oberflächen in einer Nasspartie
weisen ebenfalls unterschiedliche Hafteigenschaften auf, wobei die
glätteren Band- und Zentralwalzenflächen die Bahn
fester gegen ihre Oberflächen halten, während
die Haftwirkung auf einem Sieb oder einem Filz schwächer
ist. Eine mit Unterdruck (Transfersaugwalze oder Transfersaugkasten)
erfolgende Ablösung belastet eine Oberfläche stärker
als eine Überführung über eine freie
Strecke. Die Oberfläche wird durch die in Pressnips erfolgenden
Bahnführungen hingegen nicht belastet, da in diesen auch
keine Zugunterschiede vorkommen.
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In
den Figuren ist eine mit Zugunterschied und Unterdruck erfolgende
Ablösung im Zusammenhang mit Transporten mit dicken Pfeilen
markiert, hierbei stellt ein Pfeil die Transportrichtung dar und die
gegenüber liegende Oberfläche der Bahn unterliegt
einer durch die Ablösung verursachten mechanischen Belastung.
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In
einer Lösung nach der Erfindung wirkt eine mehr nach unten
gerichtete Entwässerung auf die Qualität der Unterseite
und entsprechend mehr nach unten gerichtete Ablösungen
wirken auf die Qualität der Bahnoberfläche, wodurch
man von ihrer Qualität her sehr einheitliche Oberflächen
erhält.
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Kombination von Presse- und
Siebpartie
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Durch
Umkehren der Entwässerungsrichtung einer zweiten Presse
(6) wird das genannte Transportgewebe geschont
und man gelangt so zu einer vorteilhafteren Lösung. Ein
in einer oberseitigen Position befindliches Transportband ist an
und für sich auch eine bekannte Technik. Durch Kombination
eines oberseitigen Transportbandes und der dargestellten Impingement-Trocknung
erhält man bereits eine sehr interessante und vorteilhafte
Gesamtheit. Einerseits kehrt sich die in der Theorie ungünstige
(einseitige) Entwässerung der Pressenpartie nur um, was
zur Bildung einer schwachen Papierseite an der Papieroberseite führen
würde. Damit dies nicht der Fall wäre, wird mit
dieser Gesamtheit noch die Asymmetrie der Ablösungen passend
in der Weise verbunden, dass man eine gute Symmetrie des Papiers
erhält. Dies ist eine Lösung nach der Erfindung, bei
der die Asymmetrie einer Entwässerung nach der Pressenpartie
im Trockenteil korrigiert wird und sich nicht mehr auf die Struktur
des Papiers auswirkt, dessen Symmetrie am Anfang der Trockenpartie
oder schon vorher erreicht wird.
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Durch
die Kombination der Zweiseitigkeiten der Ablösungen und
der Pressenpartie erhält man ein Papier, in dem es so gut
wie keine strukturelle Einseitigkeit gibt. Damit kann ein Absorptionsprofil
erreicht werden, das besser ist als von den beiden Maschinen nach
dem Stand der Technik.
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Bei
vorläufigen Probeläufen wurde festgestellt, dass
in der Absorptionseinseitigkeit das Niveau 1 erreicht werden kann.
Eine bessere Symmetrie der Papierstruktur ist auch aus einem geringeren
Kalandrierungsbedarf er sichtlich. Normale Qualitätsspezifikationen
für Zeitungspapier höchster Qualität
werden nur mit einem einzigen Softkalander erreicht. Um ein noch
höheres Qualitätsniveau zu erreichen, können auch
zwei Softkalander verwendet werden.
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Eine
Lösung nach der Erfindung:
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Aufbau:
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- – Spaltformer (möglicherweise
mit belastbaren Leisten), der größte Teil der
Entwässerung mit Hoch-/Unterdruck (typisch 20 bis 80 kPa)
erfolgt von der Unterseite des Papiers her.
- – Die Pressenpartie weist zwei Längsnips auf.
Im ersten Pressnip sind zwei Filze und im zweiten Pressnip ein Filz
und ein wasserundurchlässiges Transportband, von dem die
Bahn direkt auf das erste Gewebe für die Impingement-Trocknung ohne
ein gesondertes Überführungsgewebe transportiert
wird.
- – Nach der Impingement-Trocknung folgt eine Einzelsiebzugtrocknung
- – Softkalander mit einem oder zwei Pressnips (Thermowalzen
in einer solchen Reihenfolge, dass die Papierzweiseitigkeit zu einem
Spitzenniveau endbehandelt wird)
- – Aufroller
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Mit
dieser Gesamtheit wird erreicht:
- – Bei
der Papierqualität in der Praxis Papier nahezu ohne jede
Einseitigkeit und mit guten Druckeigenschaften
- – Ein Lauffähigkeitspotential, das Geschwindigkeiten über
2.200 m/min erwarten lässt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 97/130131 [0037]
- - WO 2005/068713 [0037]