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Die
Erfindung betrifft eine Hubkolbenmaschine, die mit Dampf, insbesondere
Destillationsdampf, beaufschlagbar ist, und die wenigstens zwei
einander nachgeordnete, aufeinander folgenden Entspannungsstufen
des Dampfes zugeordnete Zylinder aufweist, die jeweils einen durch
einen Kolben begrenzten Arbeitsraum mit wenigstens einem Einlass
und Auslass aufweisen, wobei die Kolben der einander nachgeordneten
Zylinder bewegungsmäßig miteinander gekoppelt
sind und wobei der Hubraum der einander nachgeordneten Zylinder
von Entspannungsstufe zu Entspannungsstufe zunimmt.
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Eine
Anordnung dieser Art ist aus der
DE 10 2006 045 286 A1 bekannt. Hierbei sind
die Kolben der einander nachgeordneten Zylinder bewegungsmäßig
so miteinander gekoppelt, dass sich gleiche Hubgeschwindigkeiten
und gleiche Hublängen ergeben. Zur Steigerung des Hubraums
in Entspannungsrichtung sind hier lediglich unterschiedliche Kolbendurchmesser
vorgesehen. Die damit erzielbare Hubraumsteigerung ist jedoch durch
bauliche Vorgaben sehr begrenzt, so dass der Dampf nicht weit genug
entspannt werden kann und daher Energie verloren geht.
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Hiervon
ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Hubkolbenmaschine eingangs erwähnter Art mit einfachen
und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, dass eine
vergleichsweise hohe Ausnutzung des Energiegehalts des Dampfes gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die bewegungsmäßige Kopplung der Kolben der
einander nachgeordneten Zylinder so ausgebildet ist, dass dem Kolben
jedes einer höheren Entspannungsstufe zugeordneten Zylinders
eine höhere Hubgeschwindigkeit zugeordnet ist, als dem Kolben
eines jeweils vorgeordneten Zylinders.
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Diese
Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter Weise eine
gesteigerte Hubfrequenz des Kolbens des einer höheren Entspannungsstufe
zugeordneten Zylinders gegenüber der Hubfrequenz des Kolbens eines
vorgeordneten, einer niedrigeren Entspannungsstufe zugeordneten
Zylinders und/oder eine Vergrößerung der Länge
des Kolbenhubs des nachgeordneten Zylinders gegenüber der
Länge des Kolbenhubs eines vorgeordneten Zylinders und
damit mit und ohne Durchmesservergrößerung insgesamt eine
hohe Steigerung des pro Zeiteinheit wirksamen Volumens zur Aufnahme
von Dampf. Es ist daher in vorteilhafter Weise möglich,
den zur Verfügung stehenden Dampf weitestgehend zu entspannen
und damit die im Dampf enthaltene Energie weitestgehend zu gewinnen,
so dass insgesamt ein hoher Wirkungsgrad erreicht wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen
der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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So
kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Hubfrequenz der Kolben
der einander nachgeordneten Zylinder von Entspannungsstufe zu Entspannungsstufe
um ein ganzes Vielfaches, z. B. mindestens um den Faktor vier, vorzugsweise
um den Faktor sechs, zunimmt. Hierbei kann die Länge des Kolbenhubs
der einander nachgeordneten Zylinder gleich sein, was in baulicher
Hinsicht günstig ist.
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Vorteilhaft
kann gleichzeitig vorgesehen sein, dass auch der Durchmesser der
Kolben der einander nachgeordneten Zylinder von Entspannungsstufe
zu Entspannungsstufe zunimmt. Dabei kann eine Zunahme um mindestens
den Faktor vier, vorzugsweise den Faktor acht vorgesehen sein. Mit
dieser zusätzlichen Ausbildung ergibt sich eine besonders
hohe Hubraumsteigerung.
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Eine
weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin
bestehen, dass dem einer höheren Entspannungsstufe zugeordneten
Zylinder mehrere, parallel beaufschlagte, kleinere Zylinder mit
phasenverschoben arbeitenden Kolben vorgeordnet sind. Dies ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine kontinuierliche Dampfversorgung des
nachgeordneten, größeren Zylinders.
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Vorteilhaft
können den Zylindern durch Getriebeelemente miteinander
gekoppelte Kurbelwellen zugeordnet sein, wobei die dem der höheren
Entspannungsstufe zugeordneten Zylinder zugeordnete Kurbelwelle
mit der Kurbelwelle wenigstens eines vorgeordneten Zylinders mittels
eines Übersetzungsgetriebes mechanisch gekoppelt ist. Diese
mechanische Kopplung ergibt eine einfache und robuste Bauweise und
gewährleistet daher eine hohe Zuverlässigkeit.
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In
weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen
kann der Kolben jedes Zylinders wenigstens eine Durchlassöffnung
aufweisen, der ein Durchlassventil zugeordnet ist, das als kolbenseitig geführtes,
freifliegendes Ventil ausgebildet ist, das einen der Kolbenunterseite
zugeordneten Ventilteller und einen die Durchlassöffnung
durchgreifenden Schaft aufweist und bei Annäherung des
Kolbens an den oberen Totpunkt durch Anlaufen des schaftseitigen
Endbereichs an einen oberen Anschlag geöffnet und bei Annäherung
des Kolbens an den unteren Totpunkt durch Anlaufen des Ventiltellers
an einen unteren Anschlag geschlossen wird. Diese Maßnahmen ermöglichen
in vorteilhafter Weise eine vergleichsweise verlustarme Betriebsweise.
Es sind daher auch noch sehr geringe Energiemengen von Dampf mit
vergleichsweise geringem Druck verwertbar, wie er z. B. bei der
Salzwasserdestillation etc. unter an Vakuum grenzendem Niederdruck
anfällt, die ein Hauptanwendungsgebiet der vorliegenden
Erfindung ist.
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Bei
einer Destillationsvorrichtung, insbesondere zur Erzeugung einer
Reinflüssigkeit aus einer Rohflüssigkeit, wie
zur Entsalzung von Salzwasser, mit einer Verdampfungseinrichtung
und einer über eine Verbindungsleitung mit dem Dampfausgang
der Verdampfungseinrichtung verbundenen Kondensationseinrichtung,
ist die erfingunsgemäße Hubkolbenmaschine zweckmäßig
in der Verbindungsleitung angeordnet. Auf diese Weise wird der Energiegehalt des
Dampfes automatisch zum Betrieb der Hubkolbenmaschine nutzbar gemacht.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen
der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen
Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung
anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In
der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer Anlage zur Süßwasserdestillation
mit einer erfindungsgemäßen Hubkolbenmaschine
und
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2:
einen Schnitt durch einen der Zylinder der Hubkolbenmaschine der 1.
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Die
der 1 zugrundeliegende Anlage enthält einen
Verdampfer 1 und einen Kondensator 2, dem ein
Kondensatbehälter 3 nachgeordnet ist. Der Verdampfer 1 wird über
eine Versorgungseinrichtung 4 mit Verdampfungsflüssigkeit
versorgt. Dabei kann es sich um Kondensat aus dem Kondensatbehälter 3 handeln.
Im dargestellten Beispiel wird das im Kondensator 2 anfallende
Kondensat gewonnen. Dementsprechend ist der Kondensatbehälter 3 mit
einem Auslass 5 versehen. Der Verdampfer 1 wird
dementsprechend anderweitig mit Verdampfungsflüssigkeit versorgt.
Hierbei kann es sich um Salzwasser handeln, aus dem durch die Verdampfung
und anschließende Kondensation Süßwasser
hergestellt wird. Der Verdampfer 1 wird ferner mit der
erforderlichen Verdampfungswärme beaufschlagt, wie durch
Doppelpfeile 6 angedeutet ist. Dabei kann es sich um die Abwärme
einer Verbrennungskraftmaschine oder um Solarenergie etc. handeln.
Der Kondensator 2 wird gekühlt. Dabei kann zweckmäßig
aus der Umgebung entnommene Kühlluft Verwendung finden,
die durch den Kondensator durchgeleitet wird, wie durch einen Doppelpfeil 7 angedeutet
ist.
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Die
nötige Verdampfungstemperatur im Verdampfer 1 lässt
sich durch Absenkung des Drucks absenken. Bei der Salzwasserdestillation
findet die Verdampfung zweckmäßig zur Erzielung
einer besonders geringen Verdampfungstemperatur unter einem an Vakuum
grenzenden niedrigen Druck statt, so dass als Wärmequelle
Solarenergie genügt. In Fällen dieser Art erfolgt
verdampferseitig und kondensatorseitig eine Evakuierung des die
Flüssigkeit enthaltenden Gefäßsystems.
Hierzu sind in Fällen dieser Art eine verdampferseitige
und eine kondensatorseitige Evakuiereinrichtung vorgesehen, wie
in 1 durch Pfeile 8a, 8b angedeutet
ist.
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Der
Verdampfer 1 und der Kondensator 2 sind durch
eine Verbindungsleitung 9 miteinander verbunden, in welcher
der im Verdampfer 1 erzeugte Dampf infolge eines vorhandenen
Druckgefälles in Richtung Kondensator 2 strömt.
Um die im Dampf enthaltene Energie zu nutzen, ist in der Verbindungsleitung 9 eine
mittels des Dampfes betätigbare Dampfmaschine 10 angeordnet,
die erfindungsgemäß als Hubkolbenmaschine ausgebildet
ist. Diese ist dabei so ausgebildet, dass der Dampf in mehreren,
aufeinander folgenden Stufen entspannt wird. Hierzu enthält
die genannte Dampfmaschine 10 wenigstens zwei dampfseitig
einander nachgeordnete Zylinderanordnungen, die aufeinander folgenden Entspannungsstufen
des Dampfes zugeordnet sind. Im dargestellten Beispiel enthält
die erste Zylinderanordnung zwei kleinere Zylinder 11a,
b und die nachgeordnete Zylinderanordnung einen demgegenüber größeren
Zylinder 11c. Die Zylinder 11a, b, werden parallel
mit Dampf beaufschlagt. Dementsprechend ist die Verbindungsleitung 9 in
zwei den Zylindern 11a, b zugeordnete Äste 9a,
b aufgeteilt. Die Auslässe der Zylinder 11a, b
münden ineinander ein, wodurch die Aufsplittung der Verbindungsleitung 9 rückgängig
gemacht wird. Diese führt im Anschluss an die erste Zylinderanordnung über
einen zweckmäßig im Verdampfer 1 angeordneten Überhitzer 12 und
dann zum Eingang des Zylinders 11c der zweiten Entspannungsstufe.
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Jeder
der Zylinder 11a, b, c enthält, wie am besten
aus 2 ersichtlich ist, einen durch einen axial bewegbaren
Kolben 13 nach oben begrenzten Arbeitsraum 14,
der über einen unteren Einlass 15 mit Dampf beaufschlagbar
und über einen oberen Auslass 16 entlastbar ist.
Dem Einlass 15 ist ein zweckmäßig in
der zugeordneten Versorgungsleitung angeordnetes Einlassventil 26 zugeordnet,
das so steuerbar ist, dass der Arbeitsraum 14 im verkleinerten
Zustand mit Dampf beaufschlagt wird, der sich anschließend
ausdehnen kann, wodurch der Kolben 13 angehoben wird. Die
Zylinder 11a, b der ersten Entspannungsstufe arbeiten um
180° phasenverschoben, so dass der nachgeordnete Zylinder 11d mehr
oder weniger kontinuierlich mit Dampf beaufschlagt wird. Dieser
ist so ausgebildet, dass er entsprechend der in der ersten Entspannungsstufe
stattfindenden Entspannung des Dampfes ein größeres Volumen
aufnehmen kann, als die Zylinder 11a, b.
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Hierzu
sind im dargestellten Beispiel zwei Maßnahmen vorgesehen.
Zunächst besitzt der Zylinder 11c der zweiten
Entspannungsstufe einen größeren Durchmesser als
die Zylinder 11a, b der vorgeordneten Entspannungsstufe.
Außerdem ist dem Kolben 13 des Zylinders 11c eine
größere Hubgeschwindigkeit zugeordnet als den
Kolben 13 der vorgeordneten Zylinder 11a, b. Bei
gleicher Hubfrequenz der Kolben 13 aller drei Zylinder 11a,
b, c kann der Kolben 13 des Zylinders 11c dabei
einen längeren Weg zurücklegen und damit eine
größere Hublänge aufweisen als die Kolben 13 der
vorgeordneten Zylinder 11a, b. Im dargestellten Beispiel
sind sämtliche Zylinder 11a, b, c gleich lang,
so dass bei allen drei Zylindern 11a, b, c gleiche Hublängen
vorliegen. Dabei ergibt sich in Folge der höheren Hubgeschwindigkeit
im Bereich des Zylinders 11c eine schnellere Hubfrequenz
als in den vorgeordneten Zylindern 11a, b, wodurch sich
bezogen auf die Hubfrequenz der Kolben 13 der vorgeordneten
Zylinder 11a, b, eine Steigerung des Dampfvolumen-Aufnahmevermögens
ergibt.
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Die
Hubfrequenz im Zylinder 11c unterscheidet sich von der
Hubfrequenz in den vorgeordneten Zylindern 11a, b zweckmäßig
um ein ganzes Vielfaches. Eine Steigerung um den Faktor vier, vorzugsweise
den Faktor sechs kann sich dabei als zweckmäßig
erweisen. Dies bedeutet, dass der Kolben 13 des Zylinders 11c vier
bzw. sechs Hübe ausführt, während die
Kolben 13 der vorgeordneten Zylinder 11a, b jeweils
lediglich einen Hub ausführen. Die vorhandene Vergrößerung
der Querschnittsfläche des Zylinders 11c gegenüber
den vorgeordneten Zylindern 11a, b kann ebenfalls mindestens
dem Faktor vier, vorzugsweise dem Faktor acht entsprechen. Insgesamt
ergibt sich dementsprechend pro Zeiteinheit beim Zylinder 11c ein
wesentlich größerer Dampfvolumendurchsatz als
bei den Zylindern 11a, b. Der den Zylinder 11c verlassende
Dampf ist dementsprechend weitestgehend entspannt. Der vom Ausgang
des Zylinders 11c abgehende Ast der Verbindungsleitung 9 führt
dementsprechend zum Kondensator 2.
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Die
Kolben 13 der Zylinder 11a, b und 11c sind
bewegungsmäßig miteinander gekoppelt. Hierzu sind
den Zylindern 11a, b, c Kubelwellen 17a, b, c zugeordnet,
die jeweils über eine Kurbelstange 18 mit einer
aus dem zugeordneten Zylinder 11a, b, c herausgeführten
Kolbenstange 19 des betreffenden Kolbens 13 zusammenwirken
und durch Umlaufgetriebe, beispielsweise in Form von Kettentrieben, drehschlüssig
miteinander gekoppelt sind. Hierzu sind die Kurbelwellen 17a,
b, c mit jeweils einem Umlenkrad 20 verbunden, über
das ein Umlauforgan 21 läuft. Die Kopplung der
den Zylindern 11a, b, zugeordneten Kurbelwellen 17a,
b, erfolgt im Verhältnis 1:1. Die Kopplung einer dieser
Kurbelwellen 17a, b mit der dem Zylinder 11c der
zweiten Entsperrungsstufe zugeordneten Kurbelwelle 17c erfolgt
mit einer der gewünschten Differenz der Hubgeschwindigkeiten
der betreffenden Kolben 13 entsprechenden Übersetzung.
Hierzu ist eine der Kurbelwellen 17a, b im dargestellten
Beispiel die der Kurbelwelle 17c benachbarte Kurbelwelle 17b mit
einem zweiten Umlenkrad 22 verbunden, das über
das zugeordnete Umlenkrogan 21 mit dem Umlenkrad 20 der
Kurbelwelle 17c zusammenwirkt. Die Umlenkräder 20 können
gleichen Durchmesser aufweisen, so dass sich gleiche Geschwindigkeiten
der den Zylindern 11a, b zugeordneten Kurbelwellen 17a,
b ergeben. Das zweite Umlenkrad 22 der Kurbelwelle 17b ist
gegenüber dem Umlenkrad 20 der Kurbelwelle 17c so
vergrößert, dass sich das gewünschte Übersetzungsverhältnis
ergibt. Auf diese Weise entsteht ein der Kurbelwelle 17c zugeordnetes Übersetzungsgetriebe 23 mit
dem gewünschten Übersetzungsverhältnis von
z. B. 1:4, vorzugsweise 1:6.
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In
einfachen Fällen kann das Übersetzungsgetriebe 23 ein
fest vorgegebenes Übersetzungsverhältnis aufweisen.
Es wäre aber auch denkbar, das Übersetzungsgetriebe 23 als
Stellgetriebe auszubilden, dessen Übersetzungsverhältnis
verstellbar ist. Die Einstellung des Übersetzungsverhältnisses
kann dabei zweckmäßig in Abhängigkeit
von der Enthalpie des Dampfes erfolgen. Die Steuerung der den Zylindern 11a,
b, c vorgeordneten Einlassventile 26 kann zweckmäßig über
von den Kurbelwellen 17a, b, c antreibbare Nockenscheiben 24 erfolgen,
wie aus 1 anschaulich erkennbar ist.
In 1 sind hierzu geeignete Steuerhebel 25 vorgesehen.
Anstelle einer derartigen mechanischen Steuerung wäre natürlich auch
eine elektronische Steuerung denkbar.
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Eine
der Kurbelwellen 17a, b, c, zweckmäßig die
am schnellsten laufende Kurbelwelle 17c, dient als Abtriebswelle
der Hubkolbenmaschine 10, die eine Arbeitsmaschine im dargestellten
Beispiel einen Generator 26 antreibt, der Strom erzeugt.
Auf diese Weise wird die dem Dampf entzogene Energie in elektrische
Energie umgewandelt. Die auf diese Weise erfolgende Absenkung der
Energie des Dampfes erleichtert die Kondensation im Kondensator 2 und damit
die gewünschte Gewinnung von Kondensat.
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Die
Zylinder 11a, b, c besitzen, wie schon erwähnt,
den aus 2 ersichtlichen Aufbau mit einem durch
einen axial bewegbaren Kolben 13 nach oben begrenzten Arbeitsraum 14,
der über einen unteren Einlass 15 mit Dampf beaufschlagbar
und über einen oberen Auslass 16 entlastbar ist,
wobei dem Einlass 15 ein Einlassventil 26 vorgeordnet
ist. Der Kolben 13 ist mit wenigstens einer axialen Durchlassöffnung 27 versehen,
der ein Ventil zugeordnet ist. Dieses enthält einen der
Kolbenunterseite zugeordneten Ventilteller 28, mittels
welcher die zugeordnete Durchlassöffnung 27 abdeckbar
ist, und einen diese durchgreifenden Ventilschaft 29. Dieser
ist mit einem auf der zugeordneten Kolbenstange 19 in axialer
Richtung bewegbaren Lagerteil 30 verbunden. Das so gebildete
Durchlassventil 31 ist als freifliegendes Ventil ausgebildet,
das nur durch die Bewegung des Kolbens 13 und durch zugeordnete
Anschläge verstellt wird.
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Zweckmäßig
ist der Kolben 13 mit mehreren Durchlassöffnungen 27 und
diesen zugeordneten Durchlassventilen 31 versehen. Im dargestellten
Beispiel sind zwei einander diametral gegenüberliegende
Durchlassöffnungen 27 und Durchlassventile 31 vorgesehen,
die zweckmäßig ein gemeinsames, auf der Kolbenstange 19 aufgenommenes
Lagerteil 30 aufweisen können.
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Das
Lagerteil 30 ist mit einer oberen Abflachung versehen,
die mit einer gegenüberliegenden Anschlagfläche
in Form der Innenseite der oberen Begrenzungswand des zugeordneten
Zylinders zusammen wirkt. Bei einer Annäherung des Kolbens 13 an
den oberen Totpunkt läuft die obere Abflachung des Lagerteils 13 an
die gegenüberliegende, zylinderseitige Anschlagfläche
an, wodurch die gesamte Ventilanordnung gegenüber dem nach
oben sich bewegenden Kolben 13 gestoppt wird, so dass die
Ventilteller 28 von der Unterseite des Kolbens 13 abgehoben
und damit die Durchlassöffnungen 27 geöffnet werden.
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Bei
einer Annäherung des Kolbens 13 an den unteren
Totpunkt laufen die Ventilteller 12 mit ihrer Unterseite
auf eine gegenüberliegende, im Bereich der unteren Begrenzung
des Arbeitsraums 14 vorgesehene Anschlagfläche
auf, wodurch die Durchlassventile 31 geschlossen werden.
Diese Situation liegt der 2 zugrunde.
Zweckmäßig ist der Boden des Arbeitsraums 14 zur
Bildung von Anschlägen mit nach oben vorspringenden Nocken 32 versehen,
so dass sich im unteren Totpunkt ein Abstand zwischen dem Kolben 13 und
dem Boden des Arbeitsraums 14 ergibt, was die Einleitung
von Dampf in den Arbeitsraum 14 erleichtert. Gleichzeitig
oder alternativ könnten natürlich auch die Ventilteller 28 mit
nach unten vorspringenden Anlaufnocken versehen sein.
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Der
Auslass 16 ist so platziert, dass er im Laufe der Hubbewegung
des Kolbens 13 überfahren wird, wodurch sich eine
Verbindung mit dem Arbeitsraum 14 ergibt.
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In
der unteren Kolbenstellung kommuniziert der Arbeitsraum 14 nur
mit dem Einlass 15. In der der 2 zugrundeliegenden
unteren Kolbenstellung wird der Arbeitsraum 14 durch Öffnen
und Schließen des Einlassventils 26 mit der gewünschten
Menge Dampf beaufschlagt. Durch die Expansion des Dampfes wird der
Kolben 13 angehoben, wobei die Ventilteller 28 der
Durchlassventile 31 durch den Dampfdruck in der Schließstellung
gehalten werden. Sobald der Auslass 16 bzw. eine den Auslass 16 bildende
Anzahl von Bohrungen der seitlichen Zylinderwand vom Kolben 13 überfahren
werden, ergibt sich eine Kommunikation des Arbeitsraums 14 mit
dem Auslass 16. Dieser ist so dimensioniert, dass der Druck
im Arbeitsraum 16 dadurch nicht völlig zusammen
bricht, sondern dass sich nur eine Vorentlastung des Arbeitsraums 14 ergibt.
Der Kolben 13 wird dabei weiter nach oben bewegt, bis das
Lagerteil 30 am zugeordneten Anschlag anläuft
und die Durchlassöffnungen 27 geöffnet
werden.
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Bei
der anschließenden, durch die Kolbenstange 19 bewirkten
Abwärtsbewegung des Kolbens 13 bleiben die Durchlassventile 31 in
Folge der an den Ventilteilen angreifenden Schwerkraft in der Öffnungsstellung,
so dass der Dampf aus dem sich verkleinernden Arbeitsraum 14 über
die Durchlassöffnungen 27 in den Raum oberhalb
des Kolbens 13 gelangen und über den Auslass 16 abströmen
kann. Dieser Vorgang wird beendet, sobald die Ventilteller 27 auf
den zugeordneten Anschlag auflaufen und damit an den Kolben 13 angestellt
werden. Der Auslass 16 kann direkt an eine den vom betreffenden
Zylinder wegführenden Ast der Verbindungsleitung 9 bildende Rohrleitung
angeschlossen sein. Im dargestellten Beispiel mündet der
Auslass 16 in einen durch einen den Zylinder umfassenden
Ringraum gebildeten Sammelraum 33, von dem der wegführende
Ast der Verbindungsleitung 9 abgeht. Der umlaufende Sammelraum
stellt sicher, dass zur Bildung des Auslasses 16 mehrere,
umfangsseitig gegeneinander versetzte Radialbohrungen vorgesehen
sein können. Dem Einlass 15 ist im in 1 dargestellten
Beispiel eine Einlasskammer 34 vorgeordnet, an die der
zum betreffenden Zylinder hin führende, das Einlassventil 26 enthaltende
Ast der Verbindungsleitung 9 angeschlossen ist. Aber auch
ein direkter Anschluss der Verbindungsleitung 9 an den
Einlass 15, wie in 2 dargestellt,
ist denkbar.
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Die
bewegungsmäßige Kopplung der Kolben 13 sämtlicher
Zylinder 11a, b, c stellt sicher, dass die hin- und hergehende
Bewegung der Kolben 13 über die Totpunkte hinweg
aufrecht erhalten wird. Um dies noch zu verbessern, kann einer der
Kurbelwellen 17a, b, c ein Schwungrad zugeordnet sein.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel findet zum Betrieb der
die Hubkolbenmaschine 10 bildenden Dampfmaschine Destillationsdampf
Verwendung, der bei der Herstellung einer destillierten Flüssigkeit,
beispielsweise bei der Herstellung von Süßwasser
aus Salzwasser, ohnehin erzeugt werden muss. Selbstverständlich
wäre es natürlich auch denkbar, ausschließlich
zum Betrieb der Hubkolbenmaschine 10 erzeugten Dampf zu
verwenden. In diesem Falle könnte beispielsweise die dem
Verdampfer 1 zugeordnete Versorgungsleitung 4 einfach
vom Kondensatbehälter 3 abgehen, so dass sich
ein Kreislauf der Prozessflüssigkeit ergäbe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006045286
A1 [0002]