DE102009025208A1

DE102009025208A1 - Polsterträger für einen Sitz

Info

Publication number: DE102009025208A1
Application number: DE200910025208
Authority: DE
Inventors: Heiko Petersdorff
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2009-06-17
Filing date: 2009-06-17
Publication date: 2010-12-30

Abstract

Bei einem Polsterträger für einen Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, ist die ein Raumgitter bildende Tragstruktur (1) im Wesentlichen durch dünnwandige Rohre (3) gebildet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Polsterträger für einen Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit einer ein Raumgitter bildenden Tragstruktur.
Als Polsterträger im Hintersitz von Fahrzeugsitzen werden oftmals Drahtrahmen eingesetzt, welche die Tragstruktur für das Polstermaterial bilden. Auch wenn ein solcher Aufbau bspw. gegenüber einer Blechschale leichter ist, hat aufgrund der erforderlichen Drahtlänge der Drahtrahmen in Abhängigkeit von der Sitzgröße ein Gewicht von ca. 1000 bis 2000 g.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei gleicher oder erhöhter Festigkeit das Gewicht für eine derartige Tragstruktur zu reduzieren.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das die Tragstruktur bildende Raumgitter im Wesentlichen aus dünnwandigen Rohren besteht. Durch den Einsatz der Rohre für die Tragstruktur wird das Gewicht bei gleicher Steifigkeit deutlich reduziert.
Die bisher eingesetzten Drahtrahmen bestehen üblicherweise aus Rundstahl mit Durchmessern von bspw. 4,5 oder 5 mm. Für den Drahtrahmen, welcher als Polsterträger im Hintersitzbereich eines Mittelklassefahrzeugs Verwendung finden kann, werden meist mehr als 13 m Draht benötigt, wodurch sich ein Gewicht für den Drahtrahmen von 1600 bis 1700 g ergibt. Wird gemäß der vorliegenden Erfindung bspw. ein 5 mm-Draht durch ein Rohr mit einem Durchmesser von 5,5 mm und 0,5 mm Wandstärke ersetzt, so erhöht sich das Flächenträgheitsmoment, also die Steifigkeit, um 23%. Gleichzeitig sinkt jedoch das Gewicht um mehr als 50%.
Wenn gemäß einem weiteren Beispiel ein 5 mm-Draht durch ein Rohr mit 6 mm Außendurchmesser und 0,5 mm Wandstärke ersetzt wird, steigt die Steifigkeit um 7% und das Gewicht reduziert sich um fast 56%.
Fertigungstechnisch lässt sich ein Rohr nahezu identisch wie ein Draht zu dem einen Polsterträger bildenden Raumgitter verarbeiten. Ggf. ist es nur erforderlich, einzelne Biegeradien leicht zu vergrößern. Wird dieser Umstand genauso wie der etwas größere Durchmesser gleich bei der Konstruktion beachtet, so ergeben sich dadurch keine nachteiligen Wirkungen. Sollte es trotzdem notwendig sein, an einigen wenigen Stellen sehr kleine Biegeradien vorzusehen, so kann an diesen Stellen dafür ein Draht oder eine Blechlasche angeschweißt werden.
Natürlich ist es auch möglich, in dem aus den dünnwandigen Rohren bestehenden Raumgitter abschnittsweise Drähte einzusetzen, selbst wenn sich dadurch das Gewicht etwas erhöhen sollte. So ist es denkbar, nicht nur besonders exponierte Stellen durch Drähte zu bilden, sondern Drähte auch zu verwenden, um dünnwandige Rohre zu verbinden oder die Verbindungsstelle zu unterstützen. In diesem Fall wäre der Außendurchmesser des Drahtes geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der aufnehmenden Rohre auszuführen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass ohne Abkehr vom bisherigen Aufbau der Tragstruktur, ohne technisches Risiko und ohne teuere Materialien eine Gewichtsreduzierung für die Tragstruktur möglich ist, die je nach Größe des Polsterträgers 500 bis 1000 g betragen kann.
In der Zeichnung ist eine ein Raumgitter bildende Tragstruktur 1 in perspektivischer Darstellung gezeigt. Diese einen Polsterträger für den Fondsitz eines Kraftfahrzeugs bildende Tragstruktur 1 setzt sich im Wesentlichen aus Rohren 3 zusammen. Nur im Bereich von seitlichen Anbindungsstellen sind an die Rohre 3 Laschen 5 angeschweißt.

Claims

Polsterträger für einen Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit einer ein Raumgitter bildenden Tragstruktur, dadurch gekennzeichnet, dass das Raumgitter im Wesentlichen durch dünnwandige Rohre (3) gebildet ist.
Polsterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (3) einen kreisrunden Außen- und Innendurchmesser aufweisen.
Polsterträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an die Rohre (3) im Bereich von Anbindungsstellen und/oder erforderlicher kleiner Radien Drähte und/oder Laschen (5) angeschweißt sind.
Polsterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Raumgitter neben den dünnwandigen Rohren (3) abschnittsweise Drähte umfasst.