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Die
Erfindung betrifft einen Wegwerf-Kittel für den medizinischen,
chemischen oder biotechnologischen Bereich, mit einem Kittelteil,
mit einer Gürteleinrichtung zum Anpassen des Umfangs des
Kittelteils an einen Körperumfang, wobei die Gürteleinrichtung
ein erstes Band aufweist, welches mit dem Kittelteil verbunden ist
und ein erstes freies Bandende aufweist, wobei die Gürteleinrichtung
ein zweites Band aufweist, welches mit dem Kittelteil verbunden ist
und ein zweites freies Bandende aufweist.
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Aus
der
WO 98/45522 ist
ein gefalteter Chirurgenkittel bekannt, welcher ein Kittelteil aufweist,
an dem zwei Bänder befestigt sind, welche jeweils ein freies
Ende aufweisen. Nachdem ein Chirurg das Kittelteil angelegt hat,
werden die freien Enden der Bänder durch Hilfspersonal
hinter dem Rücken des Chirurgen miteinander verknotet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wegwerf-Kittel
der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher einfach und schnell angezogen
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass in einem herstellerseitig angebotenen Ausgangszustand des Wegwerf-Kittels
das erste Band und das zweite Band in einem Verschlingungsbereich
derart miteinander verschlungen sind, dass durch Ziehen an dem ersten
freien Bandende und an dem zweiten freien Bandende in entgegengesetzten
Richtungen der Umfangs des Kittelteils stufenlos verkleinerbar ist.
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Der
erfindungsgemäße Wegwerf-Kittel ermöglicht
es, den Wegwerf-Kittel anzulegen und durch einfaches Ziehen an den
freien Bandenden die Gürteleinrichtung in ihrem Umfang
so zu verkleinern, dass der Umfang des Kittelteils verkleinert wird,
bis er an den Körperumfang beispielsweise eines Chirurgen
angepasst ist. Es ist insbesondere nicht erforderlich, dass der
Träger selbst oder das Hilfspersonal, beispielsweise eine
Krankenschwester, die freien Bandenden nach Anlegen des Kittelteils
miteinander verknotet. Somit kann der erfindungsgemäße
Wegwerf-Kittel schnell und auch ohne Hilfspersonal angezogen werden.
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Da
die Einstellung der Gürteleinrichtung beziehungsweise des
Kittelteils an den Körperumfang durch einfaches Ziehen
an den freien Bandenden erfolgen kann, beansprucht das Anpassen
des Kittelteils an einen Körperumfang nur sehr wenig Zeit. Darüber
hinaus wird das Risiko, den Wegwerf-Kittel durch längere
Handhabung und Verknoten der Gürteleinrichtung zu verunreinigen,
auf ein Minimum reduziert.
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Da
der Verschlingungsbereich ausschließlich durch das miteinander
Verschlingen des ersten und des zweiten Bandes gebildet wird, wird
auf das Einbringen weiterer zusätzlicher Materialkomponenten
verzichtet, was auch eine Kosteneinsparung mit sich bringt.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn der Verschlingungsbereich an einer Vorderseite
des Kittelteils angeordnet ist. Prinzipiell ist es möglich,
den Verschlingungsbereich auch an einer Rückseite des Wegwerf-Kittels
anzuordnen. Bei Anordnung an einer Vorderseite jedoch wird das Anlegen
des erfindungsgemäßen Wegwerf-Kittels ohne Hilfspersonal
erheblich erleichtert.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das erste Band und das
zweite Band unterschiedliche Längen aufweisen.
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Auf
diese Weise kann der Verschlingungsbereich zu einer Körpermitte
seitlich versetzt angeordnet werden. Auf diese Weise können
der Verschlingungsbereich und die freien Bandenden in einem Hüftbereich
des Trägers oder hierzu benachbart angeordnet werden.
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In
vorteilhafter Weise bildet das erste Band eine Schlinge, in welcher
das zweite Band reibschlüssig fixiert ist. Hierdurch kann
ein besonders einfach ausgestalteter Verschlingungsbereich geschaffen
werden, mit dem gewährleistet ist, dass die Bänder
verliersicher aneinander gehalten sind und dass das zweite Band
mit Handkraft relativ zu der Schlinge des ersten Bands bewegbar
ist.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn das erste Band kürzer ist als
das zweite Band. Wenn das erste Band eine Schlinge aufweist, ist
durch die Länge des ersten Bands die Lage des Verschlingungsbereichs
vorgegeben und unabhängig von dem anzupassenden Umfang
des Kittelteils. Das zweite und längere Band ist in der
Schlinge des ersten Bandes bewegbar. Durch Ziehen an dem freien
Bandende des zweiten Bandes werden die Schlinge des ersten Bandes
und das darin liegende zweite Band relativ zueinander verschoben,
so dass über die Länge des zweiten Bandes der
vom Träger gewünschte und der an den Träger
angepasste Umfang der Gürteleinrichtung und damit einhergehend
der Umfang des Kittelteils regulierbar und justierbar ist.
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In
einer vorteilhaften Weise sind das erste Band und das zweite Band
jeweils im Bereich des Übergangs zwischen einem Vorderteil
und einem Rückenteil des Kittelteils mit dem Kittelteil
verbunden, und insbesondere bezogen auf eine Körperhochachse
auf derselben Höhe angeordnet.
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In
einer alternativen vorteilhaften Weise sind das erste Band an einem
Vorderteil des Kittelteils oder im Bereich des Übergangs
zwischen einem Vorderteil und einem Rückenteil des Kittelteils
und das zweite Band an einem Rückenteil des Kittelteils
angebracht, und insbesondere bezogen auf eine Körperhochachse
auf derselben Höhe angeordnet. Durch die Verkleinerung
des Umfangs der Gürteleinrichtung unter Einbeziehen der
Rückenseite kann auf diese Weise besonders vorteilhaft
eine Anpassung des Umfangs des unterhalb des ersten und zweiten Bandes
angeordneten Kittelteils erreicht werden. Besonders bevorzugt ist
damit, dass die Bänder zumindest einen Teil des Umfangs
eines Trägers umschließen und dass durch Ziehen
an den freien Bandenden in entgegengesetzter Richtung die Länge
der Gürteleinrichtung und damit der Umfang des Bekleidungsstücks
stufenlos verkleinerbar ist. Dabei kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass die Bänder so vorgesehen sind, dass eine Umschließung
des Umfangs eines Trägers um 180° oder mehr als
180° vorgesehen sein kann.
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In
einer weiteren alternativen Weise sind das erste und das zweite
Band an einem Rückenteil des Kittelteils fixiert, und insbesondere
bezogen auf eine Körperhochachse auf derselben Höhe
angeordnet.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind das erste
Band und das zweite Band an den den freien Bandenden entgegengesetzten Bandenden
miteinander verbunden, so dass die Befestigung eines Bands an dem
Kittelteil auch mittelbar erfolgen kann, nämlich durch
Befestigung des anderen Bands am Kittelteil. Die Bänder
können dabei einstückig oder über einen
Verbindungsbereich, in dem sie über Verbindungsmittel miteinander
zu einem Band verbunden sind, verbunden sein. Wenn das erste Band
und das zweite Band miteinander einstückig ausgebildet
sind, bilden diese ein gemeinsames Band, wobei ein Endabschnitt
des gemeinsamen Bands das erste Band mit dem ersten freien Bandende
bildet und der entgegengesetzte Endabschnitt das zweite Band mit
dem zweiten freien Bandende. Vorzugsweise weist ein solches gemeinsames
Band einen mittleren Bandabschnitt auf, welcher an der Rückseite
des Kittelteils angeordnet ist.
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Das
erste und zweite Band sind mit dem Kittelteil im Bereich von Befestigungsabschnitten
verbunden. Für die Verbindung zwischen dem ersten und/oder
zweiten Band und dem Kittelteil können vorzugsweise adhesive
und/oder nicht-adhesive Fügemittel eingesetzt werden. Als
adhesives Fügemittel wird insbesondere Hotmeltkleber eingesetzt.
Als nicht-adhesive Fügemittel werden insbesondere Schweißstellen,
insbesondere thermische Schweißstellen und/oder Ultraschallschweißstellen eingesetzt.
In einer weiteren Alternative kann eine Verbindung auch durch mechanische
Fügestellen mittels Nähen, also Nähte
erhalten werden. Weiter vorteilhaft können die verschiedenen
Fügemittel auch kombiniert eingesetzt werden.
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Dabei
sollen im Folgenden folgende Bezeichnungen für die räumlichen
Erstreckungen des Wegwerf-Kittels gewählt werden. Der Kittel
weist als solches eine Erstreckung in eine erste Richtung und in
eine dazu senkrecht stehende zweite Richtung auf, also eine Längsrichtung
und eine dazu senkrecht stehende Querrichtung auf. Die in die jeweilige
Richtung verlaufenden Kanten werden als Längs- bzw. Querkanten
bezeichnet. Die in Gebrauchslage des Kittels im Wesentlichen in
Richtung der Längsachse eines aufrecht stehenden Trägers
(auch synonym als Körperhochachse zu verstehen) verlaufenden
Richtungen und Kanten des wegwerfbaren Kittels werden als Längsrichtung
und Längskanten definiert. Die hierzu im Wesentlichen senkrecht
verlaufenden Richtungen und Kanten sind als Querrichtung und Querkanten bezeichnet.
Sofern eine Bezeichnung ”oben” bzw. ”unten” definiert
ist, wird hierbei stets von der Anordnung des wegwerfbaren Kittels
in Gebrauchslage an einem aufrecht stehenden Träger ausgegangen.
Unter ”Breite” soll daher hier jeweils eine Erstreckung
in Querrichtung sowie mit ”Länge” eine
Erstreckung in Längsrichtung verstanden werden. Die Bezeichnungen
distal und proximal beziehen sich ebenfalls auf die Gebrauchslage
des Kittels an einem aufrecht stehenden Träger.
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Daneben
kann eine Längsrichtung der Bänder definiert sein,
deren Richtung durch eine Bandachse bestimmt ist. Die Bandachse
kann dabei von den obengenannten Definitionen für den Kittel
abweichen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste
Band vom ersten freien Bandende aus gesehen einen ersten Bandabschnitt, einen
zweiten Bandabschnitt, einen dritten Bandabschnitt und einen vierten
Bandabschnitt aufweist, und dass in dem Verschlingungsbereich die vier
Bandabschnitte und das zweite Band übereinander angeordnet
sind, wobei der erste Bandabschnitt zwischen dem zweiten Band und
dem vierten Bandabschnitt, das zweite Band zwischen dem ersten Bandabschnitt
und dem dritten Bandabschnitt und der vierte Bandabschnitt zwischen
dem ersten Bandabschnitt und dem zweiten Bandabschnitt angeordnet
ist. Dies ermöglicht eine einfache Umschlingung des zweiten
Bands, wobei gleichzeitig verhindert wird, dass eine mit Hilfe des
ersten Bands gebildete Schlinge unbeabsichtigt gelöst wird.
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Als
Materialien für den Kittelteil werden insbesondere Vlies-
und/oder Folienmaterial, oder insbesondere auch Vlies-Folien-Laminate
eingesetzt.
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Als
Vliesmaterial, so auch im Vlies-Folien-Laminat, wird bevorzugt Spunbond(S)
und/oder Meltblown(M), oder Laminate aus Spunbond- und/oder Meltblownvlieslagen
oder insbesondere Laminate aus Spunbond- und Meltblownvlieslagen,
insbesondere Laminate aus Spunbond- und Meltblownvlieslagen, bei
denen die äußere Lage insbesondere durch eine
Spunbondvlieslage gebildet wird, wie insbesondere SM, SMS, SMMS
oder SMMS, eingesetzt. Besonders bevorzugt besteht das Vliesmaterial aus
Polyethylen und/oder Polypropylen und/oder aus Mischungen als Hauptkomponente.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform sind das erste und/oder
das zweite Band aus demselben Material wie der Kittelteil gebildet.
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Ein
besonders einfaches Anlegen des Wegwerf-Kittels ergibt sich, wenn
das Kittelteil zumindest bereichsweise schlauchförmig ist,
d. h. wenn der Kittelteil zumindest im oberen Rumpfbereich (zu verstehen
zwischen vorgesehenem Halsbereich und Taillenbereich) in Umfangsrichtung
verschlossen ist.
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Bei
einem solchen Kittelteil schlüpft eine Person von unten
her in das Kittelteil hinein, so dass die Person von dem Kittelteil
umhüllt wird. Üblicherweise ist in einem in Gebrauchslage
oberen Bereich des Kittelteils eine Öffnung vorgesehen,
durch welche der Kopf des Trägers durchgeführt
werden kann und welche im Tragezustand des Wegwerf-Kittels einen Halsausschnitt
bildet.
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Das
Kittelteil umfasst einen Vorderteil und einen Rückenteil.
Vorderteil bzw. Rückenteil werden als die in der Gebrauchslage
des Wegwerf-Kittels vorgesehenen Bereiche auf der Vorder- bzw. Rückenseite
eines Trägers verstanden. Der Kittelteil kann aus Vorderteil
und aus Rückenteil als separate, über Fügebereiche
miteinander verbundene Teile ausgebildet oder alternativ auch als
einstückig miteinander verbundene Teile ausgebildet sein.
Vorderteil und/oder Rückenteil können Vorder-
und/oder Rückenteilabschnitte, welche über Verbindungsabschnitte
verbunden sind, aufweisen.
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Insbesondere
vorzugsweise umfasst der Kittelteil einen Vorderteil und einen aus
zwei Rückenteilabschnitten gebildeten Rückenteil,
wobei die beiden Rückenteilabschnitte insbesondere ausgehend
vom Halsbereich bis zum Taillenbereich und unter Beibehalt eines
nicht verbundenen Bereiches ausgehend vom Taillenbereich bis zum
unteren Ende des Kittelteils unter Ausbildung eines schlauchförmigen
Kittelteils verbunden sind.
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In
vorteilhafter Weise kann eine Schlaufe zur Führung des
ersten Bandes und/oder des zweiten Bandes, insbesondere des zweiten
Bandes am Kittelteil vorgesehen sein.
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In
besonders vorteilhafter Weise kann anstelle einer Schlaufe oder
zusätzlich zu einer Schlaufe eine Bandführungsvorrichtung
zur Führung des ersten Bandes und/oder des zweiten Bandes,
insbesondere des zweiten Bandes vorgesehen sein. Diese Bandführungsvorrichtung
umfasst ein Führungsteil mit einer Oberkante und einer
Unterkante und Längskanten. Besonders vorteilhaft weist
das Führungsteil insbesondere zwei sich quer, insbesondere
senkrecht zu einer Bandachse, also in Längsrichtung des Bandes,
und insbesondere in Längsrichtung des Kittels und innerhalb
der Oberkante und Unterkante erstreckende Schlitze auf, so dass
durch diese Schlitze eine Schlaufe einsteht. Diese Schlaufe ermöglicht, dass
das erste und/oder zweite Band, insbesondere das zweite Band über
die Außenseite des Führungsteils durch einen ersten
Schlitz über die Rückseite der Schlaufe und durch
den zweiten Schlitz wieder auf die Außenseite des Führungsteils
geführt werden kann. Die diese Schlaufe bildenden Schlitze
sind vorzugsweise noch verstärkt, so dass beim Durchführen des
ersten und/oder zweiten Bandes durch die Schlaufe ein Freisetzen
von dem diese Schlaufe bzw. dieses Führungsteil bildenden
Material, wie beispielsweise Faserbruchstücke, was u. a.
auch unter dem Stichwort Linting bekannt ist, reduziert und auch vermieden
wird. Insbesondere vorzugsweise sind die Schlitze entlang ihrer
Kanten randständig durch Einsäumen mittels Nähfaden
verstärkt. Zusätzlich kann das Führungsteil
an den Kanten, insbesondere an den Querkanten verstärkt
oder gesäumt sein.
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Vorteilhafterweise
ist das Führungsteil entlang den Randabschnitten der Längskanten
an den Kittelteil, insbesondere an dem Vorderteil des Kittelteils
befestigt. Diese Befestigung erfolgt insbesondere jeweils mittels
Fügemitteln, welche insbesondere entnommen sind aus der
Gruppe Nähnaht, Kleber, wie insbesondere Hotmeltkleber
und Schweißstellen, wie insbesondere Thermoschweißstellen
und/oder Ultraschallschweißstellen, und Kombinationen davon.
Besonders bevorzugt werden Schweißstellen, insbesondere
Ultraschallschweißstellen als Fügemittel eingesetzt.
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Weiter
vorteilhaft ist das Führungsteil nur entlang den Randabschnitten
der Längskanten an den Kittelteil unter Beibehalt von freien,
ungebundenen Bereichen der Unterkante und/oder Oberkante des Führungsteils
an den Kittelteil befestigt.
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Besonderes
bevorzugt ist die Bandführungsvorrichtung auf dem Vorderteil
körpermittig angebracht.
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In
vorteilhafter Weise ist der Wegwerf-Kittel in seinem herstellerseitig
angebotenen Ausgangszustand gefaltet, so dass er nur wenig Lagerraum
beansprucht.
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Insbesondere
ist der Wegwerf-Kittel in seinem Ausgangszustand sterilisiert, so
dass er nach Entnahme aus seiner Verpackung in einer Steril-Umgebung
unmittelbar verwendbar ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Wegwerf-Kittels
für den medizinischen, chemischen oder biotechnologischen
Bereich, wobei der Wegwerf-Kittel ein Kittelteil aufweist und eine
Gürteleinrichtung zum Anpassen des Umfangs des Kittelteils
an einen Körperumfang, wobei die Gürteleinrichtung
ein erstes Band aufweist, welches mit dem Kittelteil verbunden ist
und ein erstes freies Bandende aufweist, wobei die Gürteleinrichtung
ein zweites Band aufweist, welches mit dem Kittelteil verbunden
ist und ein zweites freies Bandende aufweist.
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Der
Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines Wegwerf-Kittels anzugeben, welches eine besonders
einfache Handhabung des Wegwerf-Kittels ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird bei einem vorstehend genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass das erste Band und das zweite Band in einem
Verschlingungsbereich herstellerseitig derart miteinander verschlungen
werden, dass durch Ziehen an dem ersten freien Bandende und an dem zweiten
freien Bandende in entgegengesetzten Richtungen der Umfang des Kittelteils
stufenlos verkleinerbar ist.
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Ausgestaltungen
und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche, die bereits
vorstehend im Zusammenhang mit den besonderen Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Wegwerf-Kittels erläutert
worden sind. Daher wird im Folgenden nur noch auf jene Ausgestaltungen
und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingegangen, deren Vorteile nicht bereits vorstehend erläutert
wurden.
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Insbesondere
ist es bevorzugt, wenn das erste Band vom ersten freien Bandende
aus gesehen einen ersten Bandabschnitt, einen zweiten Bandabschnitt,
einen dritten Bandabschnitt und einen vierten Bandabschnitt aufweist,
und dass der Verschlingungsbereich hergestellt wird, indem der vierte
Bandabschnitt und das zweite Band einander kreuzend übereinander
angeordnet werden, indem der dritte Bandabschnitt um das zweite
Band gelegt wird, so dass in einem Zwischenzustand das zweite Band
zwischen dem dritten Bandabschnitt und dem vierten Bandabschnitt
angeordnet ist, und indem der zweite Bandabschnitt und der erste
Bandabschnitt um den vierten Bandabschnitt gelegt werden, so dass
der vierte Bandabschnitt zwischen dem zweiten Bandabschnitt und
dem ersten Bandabschnitt angeordnet ist und so dass in einem Endzustand
das zweite Band zwischen dem ersten Bandabschnitt und dem dritten
Bandabschnitt angeordnet ist. Auf diese Weise kann das erste Band
sowohl um das zweite Band als auch in Abschnitten um sich selbst verschlungen
werden, so dass eine Schlinge entsteht, in welcher das zweite Band
reibschlüssig fixiert, dabei jedoch bewegbar gehalten ist.
Gleichzeitig kann durch die Umschlingung des ersten Bands um sich
selbst eine Sicherung gegen ein Lösen des Verschlingungsbereichs
geschaffen werden.
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Günstig
ist es, wenn der Wegwerf-Kittel vor dem Verpacken gefaltet wird,
so dass eine kompakte Verpackung gewählt werden kann, beispielsweise eine
Kunststofffolie, welche einen allseitig verschlossenen Verpackungsraum
begrenzt.
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Wenn
der Wegwerf-Kittel nach Herstellung des Verschlingungsbereichs und
vor dem Verpacken sterilisiert wird, kann der Zeitraum zwischen
der Sterilisierung und dem Verpacken des Wegwerf-Kittels minimiert
werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer Ausführungsform eines Wegwerf-Kittels
mit zwei Bändern, welche in einem Verschlingungsbereich
miteinander verschlungen sind;
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2 bis 6 aufeinander
folgende Herstellungsphasen zur Herstellung des Verschlingungsbereichs;
und
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7 eine
Draufsicht einer Bandführungseinrichtung zur Führung
eines Bands.
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Eine
Ausführungsform eines Wegwerf-Kittels 10 ist in
der 1 dargestellt. Der Wegwerf-Kittel 10 umfasst
ein Kittelteil 12, mit einem Vorderteil 14 und einem
Rückenteil 16.
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Das
Vorderteil 14 und das Rückenteil 16 sind miteinander
einstückig ausgebildet. Das Rückenteil 16 weist
Rückenteilabschnitte 16a und 16b auf,
welche im Bereich eines Verbindungsabschnitts 18 miteinander
verbunden sind, insbesondere miteinander vernäht, oder
insbesondere mittels Schweißstellen, weiter insbesondere
mittels Ultraschallschweißstellen miteinander sind.
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Der
Wegwerf-Kittel 10 weist ferner von dem Kittelteil 12 abragende Ärmelteile 20 auf,
welche vorzugsweise an ihren freien Enden mit Bündchen 22 versehen
sind.
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Das
Kittelteil 12 ist zumindest bereichsweise schlauchförmig
ausgebildet, d. h. ist in Umfangsrichtung verschlossen und weist
eine in Gebrauchslage untere Einstiegsöffnung 24 auf,
in welche ein Träger des Wegwerf-Kittels 10 mit
dem Kopf voraus eintauchen kann.
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An
dem in Gebrauchslage oberen Ende des Kittelteils 12 ist
ein Halsausschnitt 26 vorgesehen, durch welchen hindurch
der Kopf des Trägers durchgeführt werden kann.
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Der
Wegwerf-Kittel 10 umfasst ferner eine Gürteleinrichtung 28,
mittels welcher der Umfang des Kittelteils 12 an einen
Körperumfang eines Trägers, insbesondere an dessen
Hüft-, Bauch- oder Brustumfang angepasst werden kann.
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Die
Gürteleinrichtung 28 umfasst ein erstes Band 30,
welches mit einem Befestigungsabschnitt 32 an dem Kittelteil 12 befestigt
ist. Das erste Band 30 weist ferner ein freies Bandende 34 auf.
Ferner umfasst die Gürteleinrichtung 28 ein zweites
Band 36, welches mittels eines Befestigungsabschnitts 38 an
dem Kittelteil 12 befestigt ist. Das zweite Band 36 weist
ein zweites freies Ende 40 auf.
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Die
Befestigungsabschnitte 32 und 38 können
im Bereich eines Übergangs zwischen dem Vorderteil 14 und
dem Rückenteil 16 und insbesondere bezogen auf
eine Körperhochachse auf derselben Höhe angeordnet.
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Bei
einer weiteren in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform
ist der Befestigungsabschnitt 32, 38 eines der
Bänder 30, 36 auf dem Vorderteil 14 oder
im Bereich des Übergangs zwischen dem Vorderteil 14 und
dem Rückenteil 16 und der andere Befestigungsabschnitt 38, 32 des
anderen Bandes 36, 30 auf dem Rückenteil 16 des
Kittelteils 12 fixiert.
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Bei
einer weiteren alternativen, in der Zeichnung nicht dargestellten
Ausführungsform sind die Befestigungsabschnitte 32 und 38 an
dem Rückenteil 16 des Kittelteils 12 fixiert.
Bei einer weiteren, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform
sind die Bänder 30 und 36 im Bereich
des Rückenteils 16 miteinander verbunden oder
miteinander einstückig ausgebildet.
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Die
freien Enden 34 und 40 der Bänder 30 und 36 sind
in einem Verschlingungsbereich 46 miteinander verschlungen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das erste
Band 30 kürzer als das zweite Band 36.
Hierdurch verlagert sich der Verschlingungsbereich 46 zur
Seite in Richtung auf den Befestigungsabschnitt 32.
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Zur
Führung des längeren zweiten Bands 36 ist
eine Bandführungseinrichtung 42 vorgesehen, welche
insbesondere in Form einer Schlaufe ausgebildet ist. Vorzugsweise
ist die Bandführungseinrichtung 42 körpermittig
angeordnet.
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Der
Verschlingungsbereich 46 ist insbesondere im Bereich einer
Vorderseite 48 angeordnet, welche durch das Vorderteil 14 gebildet
ist.
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Die
Bänder 30 und 36 sind bereits in einem herstellerseitig
dem Verbraucher angebotenen Zustand des Wegwerf-Kittels 10 miteinander
verschlungen. Zur Herstellung des Verschlingungsbereichs 46 können
insbesondere in den 2 bis 6 dargestellte
Herstellungsphasen durchlaufen werden.
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Das
erste Band 30 weist von seinem freien Ende 34 aus
gesehen aufeinander folgende Bandabschnitte auf, nämlich
einen ersten Bandabschnitt 50, einen zweiten Bandabschnitt 52, einen
dritten Bandabschnitt 54 und einen vierten Bandabschnitt 56.
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In
einer in 2 dargestellten Herstellungsphase
werden das erste Band 30 und das zweite Band 36 so übereinander
gelegt, dass die Bänder 30 und 36 einander
kreuzen und dass der vierte Bandabschnitt 56 auf dem zweiten
Band 36 zur Auflage kommt.
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In
einer in 3 dargestellten folgenden Phase
wird der dritte Bandabschnitt um das zweite Band 36 herum
gelegt, so dass in dem in 3 dargestellten
Zwischenzustand das zweite Band 36 zwischen dem dritten
Bandabschnitt 54 und dem vierten Bandabschnitt 56 angeordnet
ist.
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In
einer folgenden, in 4 dargestellten Phase wird der
zweite Bandabschnitt 52 so umgefaltet, dass sich der zweite
Bandabschnitt 52 in etwa parallel zu dem zweiten Band 36 erstreckt.
Hierbei kommt der zweite Bandabschnitt 52 in Auflage auf das
erste Band 30.
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Schließlich
wird in einer in 5 dargestellten Phase der erste
Bandabschnitt 50 des ersten Bands 30 um den vierten
Bandabschnitt 56 des ersten Bands 30 herum gelegt
und zwischen dem vierten Bandabschnitt 56 und dem zweiten
Band 36 angeordnet.
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Durch
Ziehen an dem vierten Bandabschnitt 56 oder einem sich
hieran anschließenden fünften Bandabschnitt 58 einerseits
und an dem ersten freien Ende 34 des ersten Bands 30 andererseits
kann die Umschlingung des zweiten Bands 36 in ihrem Umfang
verkleinert werden, so dass eine in 6 dargestellte
Schlinge 60 entsteht, in welcher das zweite Band 36 reibschlüssig
fixiert ist.
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Der
Wegwerf-Kittel 10 gemäß 1 mit
dem Verschlingungsbereich 46 in dem in 6 dargestellten Zustand
ermöglicht es einem Träger, den Umfang der Gürteleinrichtung 28 stufenlos
an einen Körperumfang des Trägers anzupassen.
Hierfür können die freien Enden 34 und 40 der
Bänder 30 und 36 ergriffen und in einander
entgegengesetzten Richtungen 62 und 64 auseinander
gezogen werden. Hierdurch verschiebt sich das in der Schlinge 60 aufgenommene
zweite Band 36, wobei der Befestigungsabschnitt 38 näher
in Richtung Verschlingungsbereich 46 gelangt. Hierdurch
ist eine stufenlose Verkleinerung des Umfangs der Gürteleinrichtung 28 und
somit des Kittelteils 12 ermöglicht.
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Durch
Ziehen an jeweiligen Abschnitten der Bänder 30 und 36,
welche zwischen dem Verschlingungsbereich 46 und den jeweiligen
Befestigungsabschnitten 32 und 38 angeordnet sind,
und zwar in einander entgegengesetzten Richtungen 63 und 65, kann
der Umfang der Gürteleinrichtung 28 und somit des
Kittelteils 12 stufenlos vergrößert werden.
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Die
in 1 dargestellte Schlaufe 44 ist mit Hilfe
zwei zueinander beabstandet angeordneten Nähten 66 und 68 an
dem Vorderteil 14 des Kittelteils 12 befestigt.
Anstelle der Schlaufe 44 oder zusätzlich hierzu
kann auch eine in 7 dargestellte Bandführungseinrichtung 70 verwendet
werden.
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Die
Bandführungseinrichtung 70 umfasst ein Führungsteil 72,
welches zwischen dem zweiten Band 36 und dem Vorderteil 14 des
Kittelteils 12 angeordnet ist. Das Führungsteil 72 weist
zwei Schlitze 74, 76 auf, welche sich innerhalb
der Oberkante 92 und Unterkante 94 des Führungsteils 72 und
quer, insbesondere senkrecht, zu einer Bandachse 78 erstrecken,
entlang der sich das zweite Band 36 erstreckt. Durch die
Schlitzung des Führungsteils 72 entsteht eine
Schlaufe 80, welche es ermöglicht, das zweite
Band 36 über die Außenseite 82 des
Führungsteils 72 durch einen ersten Schlitz 74 über
die Rückseite der Schlaufe 80 und durch den zweiten Schlitz 76 wieder
auf die Außenseite 82 des Führungsteils 72 zu
führen.
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Das
Führungsteil 72 weist auf einander entgegengesetzten
Längskanten 83, 85 Randabschnitte 84, 86 auf,
welche an dem Vorderteil 14 des Kittelteils 12 über
Fügemittel 88, 90 befestigt sind, insbesondere
mit Hilfe jeweils von angeordneten Ultraschallschweißstellen 88, 90.
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Die
Bandführungseinrichtung 70 ermöglicht es,
die Fügemittel 88 und 90 relativ weit
zueinander positionieren zu können und dennoch eine gute
Führung des zweiten Bands 36 zu gewährleisten.
Durch die Beabstandung der Fügemittel 88 und 90 wird
das Material des Vorderteils 14 besonders wenig beansprucht.
Gleichzeitig ist es nicht erforderlich, das Führungsteil 72 im
Bereich einer Oberkante 92 oder im Bereich einer Unterkante 94 mit
dem Vorderteil 14 zu verbinden. Auf diese Weise entsteht
zwischen einer dem Vorderteil 14 zugewandten Innenseite
des Führungsteils 72 und dem Vorderteil 14 ein
von oben und unten her zugänglicher Freiraum, mittels welchem
verhindert werden kann, dass sich in diesem Bereich Schmutzpartikel
ansammeln können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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