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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transportwagen für langgestreckte Materialien mit einem Fahrgestell, an dem zwei Unterstützungsarme in zwei Rollrichtungen schwenkbar angeordnet sind, um zum Transport der Materialien diese zu untergreifen und eine Tragfläche für die Materialien zu bilden.
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Der Transport von langgestreckten Materialien, wie beispielsweise Dachbalken oder Rohren, erfolgt auf längeren Wegen allgemein mit Transportwagen, die an ein Zugfahrzeug angehängt werden. Kommen solche Transporte vor Ort an, dann werden die Materialien von Hand weitergetragen oder auf Gabelstapler gelegt und von diesen weitertransportiert. Dazu ist aber zunächst einmal das Vorhandensein mehrerer Personen oder eines Gabelstapler notwendig. Nachteilig ist bei einem Gabelstapler, dass er die langgestreckten Materialien quer zur Transportrichtung befördert und damit seitlich viel Raum benötigt, der bei kleinen Baustellen oder bei Reparaturen in bebauten Bereichen nicht zu Verfügung steht. Auch für einen schmalen Fahrzeuganhänger ist häufig nicht genügend Platz vorhanden. Insbesondere für einen allein arbeitenden Handwerker ergeben sich dabei große Schwierigkeiten.
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Ein Transportwagen für langgestreckte Materialien mit einem Fahrgestell, an dem ein Unterstützungsarm gelenkig schwenkbar angeordnet ist, der mit seinem äußeren Endbereich hoch und nieder schwenkbar ist, ist bekannt. Aus der
DE 34 32 489 A1 ist beispielsweise ein Anhänger zur Aufnahme und zum Transport von Baumstämmen mittels einer Seilwinde bekannt. Der Baumstamm wird zunächst eine schräg gestellte Aufnahme in Form einer Rutsche hinaufgezogen bis die Aufnahme hierbei mit dem Baumstamm in eine Horizontale kippt.
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Ebenso bekannt sind kastenförmige Zugwagen mit zwei Achsen, deren Rahmen in der Mitte zusammenklappbar ist (
US 2003/0 025 301 A1 oder
US 2008/0 217 886 A1 ), wobei der Kasten einen Laderaum bereitstellt, der aber nicht für langgestreckte Materialien geeignet ist, die die Länge des Laderaums überschreiten. Wieder anders ist ein Tablettwagen (
US 2007/0 120 338 A1 ) mit einem Fahrgestell und einem in die Horizontale aufklappbaren Tablett bekannt. Diesen Ausgestaltungen fehlt es zudem an einer zusätzlichen Mittenauflage für die langgestreckten Materialien.
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Obige vorbekannte Transportwagen sind nicht geeignet langgestreckte Gegenstände wie Balken, Rohre oder Bretter auf gegenüberliegenden Seiten mit nach oben verfahrbaren Unterstützungsarmen zu untergreifen und in einer horizontalen Lage von einer Person verfahrbar zu machen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Transportwagen für langgestreckte Materialien zu schaffen, der auch auf engem Raum universell einsatzfähig und von Hand verfahrbar ist und nach einer möglichen Ausgestaltung darüber hinaus während Zeiten der Nichtbenutzung und beim Transport zur Einsatzstelle wenig Stauraum benötigt.
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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst mit einem verfahrbaren Transportwagen für langgestreckte Materialien mit einem Fahrgestell, an dem zwei Unterstützungsarme gelenkig schwenkbar angeordnet sind, die in zwei Rollrichtungen mit den äußeren Endbereichen hoch und nieder schwenkbar sind, um zum Transport der langgestreckten Materialien diese mit ihren äußeren Endbereichen zu untergreifen, wobei die äußeren Endbereiche der Unterstützungsarme nach oben verfahrbar sind, um in einer hochgeschwenkten Position zusammen mit einer Mittenauflage über dem Fahrgestell für die langgestreckten Materialien eine im Wesentlichen horizontale Tragfläche für die langgestreckten Materialien zu bilden, wobei die beiden Unterstützungsarme mittels einer Höhenstellvorrichtung mit ihren äußeren Endbereichen nach oben verfahrbar sind. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der beladene Wagen ist mit den in Fahrtrichtung aufliegenden Materialien schlank und kann auch auf engen Wegen verfahren werden. Der große Vorteil ist, dass der beladene Wagen von einer Person gehandhabt werden kann.
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Nach einer Ausgestaltung ist der Transportwagen für langgestreckte Materialien am Einsatzort aus einer raumsparenden Transportversion auffaltbar, wobei die beiden Unterstützungsarme in der Wagenmitte über dem Fahrgestell gelenkig miteinander verbunden schwenkbar sind und aus einer nach oben gerichteten raumsparenden etwa parallelen Transportstellung über dem Fahrgestell auffaltbar und in beide Rollrichtungen abklappbar sind, damit die äußeren Endbereiche der beiden Unterstützungsarme mit der Mittenauflage eine Tragfläche für die langgestreckten Materialien bilden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung werden die Unterstützungsarme beim Herunterklappen miteinander in Eingriff gebracht und hierzu z. B. über dem Fahrgestell im Bereich der Knickachse miteinander verbunden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die schwenkbaren Unterstützungsarme mittels einer Höhenstellvorrichtung von einer unteren in eine obere Position verfahrbar sind und der zweite Unterstützungsarm, der mit dem ersten Unterstützungsarm zumindest mittelbar gelenkig verbunden ist, mitbewegt wird und beide Unterstützungsarme auf diese Weise fluchtend eine im wesentlichen horizontale Tragebene bilden.
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Es ist auch möglich, dass die beiden Unterstützungsarme von der Knickachse ausgehend zunächst abweichende Schwenkstellungen einnehmen bevor sie das langestreckte Material beidseits im Endbereich der Unterstützungsarme untergreifen und hierfür vorzugsweise etwa horizontal ausgerichtet sind. Mit der Höhenstellvorrichtung wird also bestimmt, welche Stellungen der/die beiden Unterstützungsarme einnehmen. Dies kann eine Tragebene sein oder eine abgewinkelte Stellung, bei der beispielsweise nur der Bereich der Knickachse oben ist und die Materialien, beispielsweise ein Balken, von einem Lagerplatz erst mit einem Ende auf den Boden aufgelegt sind und im Bereich des Schwerpunkts nachfolgend auf das Fahrgestell aufgelegt werden, z. B. im Bereich der Knickachse, durch Überführen des zunächst noch anderweitig hochgelegten anderen Endes.
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Die zu bewältigende Last ist damit beim Herrüberlegen auf den Wagen nur halb so groß. Nachfolgend wird zumindest der dem überführten hohen Ende des Balkens gegenüberliegende Unterstützungsarm hochgefahren, wobei der Unterstützungsarm hierbei entweder den Balken untergreifend hebt oder der Balken zunächst manuell im Bereich des auf dem Boden liegenden Endes angehoben wird und der Endbereich des Unterstützungsarms erst in der Verfahrstellung den Balken untergreift und fixiert.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Höhenstellvorrichtung vom Typ eines Querspindelhebers, einer längenveränderlichen Teleskopspindelvorrichtung und/oder als hydraulische Höhenstellvorrichtung ausgebildet ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Knickachse von ineinander verhakbaren Winkelprofilen am inneren Endbereich der Unterstützungsarme gebildet ist. Ebenso ist es aber bei einer abgewandelten Ausgestaltung auch möglich, dass die Knickachse als Scharnier zwischen den in Wagenmitte zusammenführbaren Enden der Unterstützungsarme ausgebildet ist. Dies sind zweckmäßige Verbindungen zwischen den in Wagenmitte zusammenführbaren Enden der Unterstützungsarme.
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Insbesondere bei einer Ein-Mann-Handhabung ist es wichtig, dass die Materialien nicht wegen Erschütterungen, leichter Schräglage, oder Unregelmäßigkeiten im befahrenen Boden von dem Wagen rutschen. Deshalb ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass an den Unterstützungsarmen Abrutschsicherungen für die Materialien vorgesehen sind, die die Materialien gegen seitliches Verrutschen oder gegen Rutschen nach vorne oder hinten sichern.
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Solche Abrutschsicherungen können nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Muldenform aufweisen. Je nach dem Einsatzzweck können die Mulden nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wannenförmig ausgebildet sein. Wannenförmige Mulden kommen insbesondere bei Rundmaterialien in Betracht. Bei einer weiteren möglichen Ausgestaltung sind die Mulden V-förmig ausgebildet. Diese Ausgestaltung ist ebenfalls für Rundmaterialien gedacht. Schließlich sind auch kastenförmige Mulden geeignet für eine allgemeine Randsicherung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abrutschsicherungen mit Sicherungsstiften in angepasste Löcher von Querstreben der Unterstützungsarme einsteckbar sind. Die Abrutschsicherungen brauchen also nur bei Bedarf eingesetzt zu werden und sind leicht eine gegen die andere austauschbar. Als Abrutschsicherungen sind auch Zugseile, insbesondere mit Ratschenverschluss, denkbar.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Höhenstellvorrichtung mittels einer in einen Spindelkopf ihrer Spindel einhängbaren Kurbelstange verstellbar ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Spindelkopf mit einem Kardangelenk versehen ist. Mit Hilfe eines solchen Kardangelenkes wird die Betätigung der Kurbel deutlich erleichtert.
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Das Fahrgestell weist vorzugsweise 3 oder 4 Räder auf, ist 60 cm bis 1,4 m hoch und durch Menschenkraft verschiebar.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Transportwagen für langgestreckte Materialien in der zum Aufbewahren und zum Transport zum Einsatzort raumsparend zusammengelegten Transportversion,
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2 den Transportwagen mit derart abgeklappten Unterstützungsarmen, dass diese sich von einer Knickachse in der Wagenmitte nach unten neigen; die vorn liegenden Räder 3 sind zur besseren Übersicht entfernt,
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3 einen vergrößerten Ausschnitt aus 2 zur Darstellung des ineinander Verhakens der in Wagenmitte befindlichen Enden der Unterstützungsarme,
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4 den Transportwagen in schaubildlicher Darstellung mit in eine horizontale Ebene gebrachten, mit einander verhakten Unterstützungsarmen,
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5 bis 7 verschiedene Aufsätze auf Querstreben der Unterstützungsarme zur Verbesserung der Sicherung der langgestreckten Materialien gegen ein Abrutschen.
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Der Transportwagen nach der Erfindung ist als Hilfsmittel für Handwerker bestimmt, die langgestreckte Materialien, z. B. aus Beton, Stein, Stahl, Holz oder Ton, wie Dachbalken, Kanthölzer, Rundhölzer, Rohre, Halbrohre etc. auf engem Raum von einem Ort zu einem anderen transportieren müssen und diese Arbeiten teilweise auch allein ohne Hilfe vollbringen müssen.
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Der Transportwagen ist ein Gerät, das bei seiner Aufbewahrung und beim Transport zur Einsatzstelle wenig Raum benötigt. Er ist eine Art abgewandelte Sackkarre.
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Der in den 1 bis 4 vorgesehene Wagen 1 hat ein Fahrgestell 2 mit Achsen 4a und 4b, die jeweils mit zwei Rädern 3 besetzt sind. Die Achsen 4a und 4b sind mittels Längsträgern 5 miteinander verbunden. Von der Achse 4a ragen starre Aufnahmen 6a für einen Unterstützungsarm 7a nach oben, der dem Auflegen der Materialien dient. Längsstreben 8 verleihen den Aufnahmen 6a einen sicheren vertikalen Stand. Von der Achse 4b ragen schwenkbare Aufnahmen 6b für einen Unterstützungsarm 7b nach oben, der ebenso dem Auflegen der Materialien dient. Diese Aufnahmen 6b sind über eine Querstrebe 9 starr miteinander verbunden; sie sind gemeinsam um Gelenke 6c oben wegschwenkbar. Das Fahrgestell 2 ist in den Rollrichtungen 2a und 2b der Räder 3 verrollbar.
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An den oberen Enden der Aufnahmen 6a und 6b bilden Gelenkschrauben Gelenke 10a und 10b für die Unterstützungsarme 7a und 7b. Die Unterstützungsarme 7a und 7b sind damit schwenkbar.
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Es ist eine Höhenstellvorrichtung 11 vorgesehen, mit der die Schwenkstellung des Unterstützungsarmes 7a einstellbar ist. Diese Höhenstellvorrichtung 11 stützt sich mit einer Stützstrebe 11b am Fahrgestell 2 ab. Als Höhenstellvorrichtung 11 dient ein Querspindelheber 11. Beim Drehen einer an die Querspindel 11a angekuppelten Kurbelstange 12 wird ein Tragholm 13 angehoben oder abgesenkt. Der Tragholm 13 ist mittels eines Stellgelenkes 14 an den Unterstützungsarm 7a abgelenkt und kann diesen damit in gewünschte Schwenklagen bringen.
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Als Höhenstellvorrichtungen 11 kommen aber auch andere Höhenstellmittel in Frage. So ist es möglich, die Höhenverstellung auch mittels einer Teleskopspindelvorrichtung oder hydraulisch vorzunehmen.
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Die inneren Enden 15 und 16 der Unterstützungsarme 7a und 7b weisen oberhalb des Fahrgestells 2 Winkelprofile 7c und 7d auf, die dazu dienen, als Knickachse K ineinander verhakt zu werden, um dann als Scharnier zwischen den Unterstützungsarmen 7a und 7b zu dienen. Bewegungen des Unterstützungsarmes 7a werden so automatisch auf den Unterstützungsarm 7b übertragen. Das Prinzip des ineinander Verhakens ist sehr einfach und wirkungsvoll. Anstelle des Verhakens kann auch ein normales Scharnier vorgesehen sein.
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Die Unterstützungsarme 7a und 7b bestehen aus parallelen Holmen 23, die mit Hilfe von Querversteifungen 22 miteinander verbunden sind.
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An den äußeren Enden der Unterstützungsarme 7a und 7b sind Handgriffe 7e zum Handhaben des Wagens 1 vorgesehen.
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Die auf dem Wagen 1 beförderten Materialien können ein erhebliches Gewicht haben und dürfen nicht abrutschen. Dafür sind Abrutschsicherungen 17, 18, 19 vorgesehen. Beispiele dafür sind in den 5 bis 7 dargestellt. Die Abrutschsicherungen 17, 18 und 19 sind auf Aufsätzen 24 aufgebaut, die Sicherungsstifte 20 aufweisen. Diese Sicherungsstifte 20 sind in Durchbrüche 21 der Querversteifungen 22 der Unterstützungsarme 7a und 7b einsetzbar. Auf den Aufsätzen 24 befinden sich die Abrutschsicherungen 17, 18, 19 beispielsweise als Formteile mit verschiedenen Gestaltungen; die Formteile bilden Mulden M mit Auflagekanten 25, 26, 27, in die die Materialien einlegbar sind. Die Mulde M nach 5 hat eine wannenförmige Auflagekante 25. Die Mulde M nach 6 hat eine V-förmige Auflagekante 26 und die Mulde M nach 7 hat eine kastenförmige Auflagekante 27. Die Abrutschsicherungen 17, 18, 19 sind nach Wunsch und Wahl austauschbar.
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Die Spindel 11a der Höhenstellvorrichtung 11 ist mit einem Spindelkopf 28 versehen, in den die Kurbelstange 12 einhängbar ist. Der Spindelkopf 28 ist mit einem nicht dargestellten Kardangelenk versehen, das eine seitliche Bedienung vom hinteren Balkenende ermöglicht.
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Der Wagen 1 für langgestreckte Materialien wird vorzugsweise wie folgt eingesetzt:
Das auf den Wagen 1 aufzuladende Material befindet sich beispielsweise auf einem Vorratsstapel oder einem Anhänger, mit dem es angeliefert wird. Der Wagen 1 wird mit noch hochgeklappten Unterstützungsarmen 7a und 7b neben das aufzuladende Material geschoben. Die Unterstützungsarme 7a und 7b werden abgeklappt bis zu der unteren Position. Mittels der Höhenstellvorrichtung 11 wird der eine Unterstützungsarm 7a so eingestellt, dass dieser von der Wagenmitte Mi (2) schräg nach unten weist. Das innere Ende 15 des Unterstützungsarmes 7a hat dann eine hochgelegene Position (3). Mit den schwenkbaren Unterstützungsaufnahmen 6b wird der Unterstützungsarm 7b etwas seitlich weggezogen und so geschwenkt, dass das Winkelprofil 7d in das Winkelprofil 7c einhaken kann. Nun liegen beide inneren Enden 15 und 16 der Unterstützungsarme 7a und 7b in der Knickachse K scharnierartig verbunden als hochliegende Mittenauflage Ma über dem Fahrwerk. Die Unterstützungsarme 7a und 7b fallen zu den Seiten ab (2).
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Nun wird beispielsweise ein Vorratsbalken B an einem Balkenende hoch gehoben und auf die Mittenauflage Ma gelegt, wobei darauf geachtet wird, dass die Balkenmitte auch auf der Mittenauflage Ma zu liegen kommt. Nun wird das andere Balkenende über einen der Unterstützungsarme 7a oder 7b gelegt. Die Mittenauflage Ma wird durch Drehen der Kurbel 12 abgesenkt bis die Unterstützungsarme 7a und 7b fluchtend in einer Ebene E liegen (hochgelegene horizontale) Position. Nun kann der Balken von einem Handwerker verfahren werden.