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Die Erfindung betrifft eine Waage, insbesondere eine Personen- und/oder Küchen- und/oder Back- und/oder Diät- und/oder Brief- und/oder Haushalts- und/oder Küchenwaage mit einer Wägeeinheit und einem Energiewandler zum Umwandeln von optischer Energie in elektrische Energie.
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Waagen mit einer digitalen Anzeigevorrichtung zum Anzeigen eines mittels der Waage gemessenen Gewichts sind bereits seit Jahren bekannt. Die Energieversorgung der Anzeigevorrichtung oder eines Steuergeräts der Waage kann mittels Batterien und/oder aufladbaren Akkumulatoren und/oder eines Netzgeräts erfolgen.
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So offenbart
DE 38 24 226 A1 eine Waage mit einer digitalen Anzeigevorrichtung die mit einer Energieversorgungsvorrichtung verbunden ist. Bei der Energieversorgungsvorrichtung handelt es sich um eine fluoreszierende Platte und mehrere Solarzellen. Die Solarzellen sind an den Stirnseiten der fluoreszierenden Platte angebracht, wobei die fluoreszierende Platte Lichtstrahlen mit einer bestimmten Wellenlänge absorbiert und selber Lichtstrahlen mit einer anderen Wellenlänge emittiert. Diese emittierten Lichtstrahlen werden der Solarzelle zugeführt.
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Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik Waagen bekannt, in denen ein Bedienen einer Funktion der Waage mittels einer Bedieneinheit, wie beispielsweise Tasten, Schalter oder Sensoren erfolgt. Unter Funktionen einer Waage werden im Folgenden die Funktionen, wie beispielsweise ein Einstellen eines Datums oder einer Uhrzeit an der Waage, ein Scrollen durch ein Menü der Waage oder ein Starten einer Tara-Funktion verstanden. Die zuvor genannten Funktionen sind nur beispielhafte Aufzählungen, so dass auch noch weitere Funktionen der Waage vorstellbar sind.
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Eine derartige Waage weist den Nachteil auf, dass an der Waage die Bedieneinheiten vorgesehen sind, an denen sich Verunreinigungen sammeln können, und die bei der Herstellung der Waage einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen. Im Falle das die Bedieneinheiten als Sensoren ausgebildet sind, besteht eine Gefahr darin, dass eine Fehlbedienung der Waage durch beispielsweise eine elektromagnetische Einstrahlung auf den Sensor der Waage und/oder durch eine Annäherung eines metallischen Gegenstands an den Sensor der Waage erfolgen kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Waage bereitzustellen, die geringere Herstellungskosten verursacht und ein Ansammeln von Verunreinigungen verhindert. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, Fehlbedienungen der Waage zu vermeiden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 und das Verfahren nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein Energiewandler zusätzlich zu seiner ursprünglichen Funktion, nämlich der Umwandlung von optischer Energie der Lichtstrahlen in elektrische Energie, als Bedieneinheit zum Bedienen einer Funktion einer Waage verwendet werden kann. Somit kann auf an der Waage angebrachte Bedieneinheiten, wie beispielsweise Schalter, Sensoren und Tasten, verzichtet werden. Folglich verringern sich die Herstellungskosten für die Waage, und ein Ansammeln von Verunreinigungen an diesen Bedieneinheiten wird vermieden. Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Energiewandlern als Bedieneinheiten besteht darin, dass diese unempfindlich gegenüber einer auf die Waage wirkenden elektromagnetischen Einstrahlungen und/oder einer Annäherung von metallischen Gegenständen bezüglich der Waage sind, so dass sich die Gefahr einer Fehlbedienung einer Waage verringert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass durch die Verwendung einer Messeinheit ein Messwert, wie beispielsweise eine an dem Energiewandler anliegende Spannung und/oder eine an dem Energiewandler anliegende Stromstärke, gemessen wird. Der ermittelte Wert wird von der Messeinheit an eine Steuereinheit, die basierend auf dieser Information einen Bedienbefehl für die Bedienung einer Funktion der Waage ausgibt, gesendet. Somit kann anhand der dem Energiewandler gemessenen Werte ein Bedienbefehl für ein Bedienen einer Funktion der Waage auf einfache Weise erzeugt werden.
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Ferner besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, dass nach einem Betätigen eines ersten Energiewandlers innerhalb eines Zeitraums ein zweiter Energiewandler betätigt werden muss. Der zweite Energiewandler ist dabei vorzugsweise am Rand und/oder an einem gegenüberliegenden Ende des ersten Energiewandlers angeordnet. Somit wird sichergestellt, dass nicht versehentlich eine ungewollte Funktion der Waage durch beispielsweise ein Abstellen eines zu wiegenden Gegenstands auf einen Energiewandler gestartet wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
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1 eine Waage mit einem Energiewandler als eine Bedieneinheit in einer ersten Ausführungsform,
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2 eine Waage mit einem Energiewandler als eine Bedieneinheit in einer zweiten Ausführungsform.
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Die in 1 gezeigte Waage 1 nach einer ersten Ausführungsform weist eine Wägeeinheit 10 zum Abstellen eines zu wiegenden Gegenstands und eine Anzeigevorrichtung 11 auf, die an einem Ende der Wägeeinheit 10 angeordnet ist. Das Gewicht des auf die Wägeeinheit 10 abgestellten zu wiegenden Gegenstands wird mittels in 1 nicht gezeigter Wägemittel gemessen und mittels der Anzeigevorrichtung 11 dargestellt.
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Zusätzlich weist die Waage 1 einen ersten und einen zweiten Energiewandler 3, auf, die jeweils benachbart zur Anzeigevorrichtung 11 angeordnet sind. Bei den Energiewandlern 3 handelt es sich beispielsweise um Solarzellen, die die von Lichtstrahlen bereitgestellte optische Energie in elektrische Energie umwandeln können. Die Energiewandler 3 sind miteinander verbunden bzw. verschaltet, so dass sie für unterschiedliche Anwendungsbereiche die erforderliche Spannung bzw. Leistung bereitstellen können.
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Ferner weist die Waage 1 eine Messeinheit und eine Steuereinheit auf, die in der 1 nicht gezeigt sind. Mittels der Messeinheit wird ein an dem jeweiligen Energiewandler vorliegender Messwert, wie beispielsweise eine Spannung und/oder eine Stromstärke, gemessen. Alternativ kann die Messeinheit die Messwerte auch an anderen Stellen messen. Die Stellen müssen dabei so gewählt werden, dass ein Rückschluss auf die an den einzelnen Energiewandlern anliegenden Werte getroffen werden kann.
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Die Messeinheit ist mit der Steuereinheit verbunden und überträgt die gemessenen Werte an die Steuereinheit. Die Steuereinheit kann mindestens einen Bedienbefehl erzeugen, sobald ein durch die Messeinheit gemessener Wert unterhalb eines in der Steuereinheit hinterlegten Grenzwerts liegt. Der Grenzwert ist derart gewählt, dass der an dem Energiewandler 3 gemessene Wert automatisch kleiner ist als der Grenzwert, wenn der Energiewandler 3 abgedeckt wird. Eine Überprüfung, ob der durch die Messeinheit gemessene Wert unterhalb des Grenzwerts liegt, kann durch die Messeinheit oder die Steuereinheit erfolgen. Der Bedienbefehl ermöglicht eine Bedienung der jeweiligen Funktion der Waage. So kann mittels des Bedienbefehls beispielsweise das Datum und/oder die Uhrzeit eingestellt, die Tara-Funktion gestartet oder durch ein in der Waage 1 hinterlegtes Menü gescrollt werden.
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Das Verfahren zum Bedienen einer Funktion der Waage 1 nach der ersten Ausführungsform wird im Folgenden beschrieben. Um durch die Steuereinheit einen Bedienbefehl zur Bedienung einer Funktion der Waage 1 zu erzeugen, wird einer der beiden Energiewandler 3 derart abgedeckt, dass in den Energiewandler 3 keine Lichtstrahlen einfallen können. Das Abdecken des Energiewandlers 3 kann beispielsweise durch einen Finger oder einen Gegenstand erfolgen. Durch das Abdecken eines der beiden Energiewandler 3 fällt die Spannung bzw. die Stromstärke in dem jeweiligen abgedeckten Energiewandler 3, wobei der entsprechende Messwert von der Messeinheit gemessen wird.
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Die Messeinheit übermittelt die gemessenen Werte an die Steuereinheit. In diesem Fall überprüft die Steuereinheit, ob der durch die Messeinheit gemessene Wert unterhalb eines Grenzwerts liegt. In diesem Fall erkennt die Steuereinheit, dass der an dem abgedeckten Energiewandler 3 gemessene Wert kleiner als der Grenzwert ist, so dass die Steuereinheit den Bedienbefehl, wie beispielsweise zum Starten der Tara-Funktion oder zum Bedienen einer anderen Funktion der Waage 1 erzeugt und somit die Funktion an der Waage 1 ausgeübt wird.
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Um eine zufällige Abdeckung des Energiewandlers 3 und damit ein nicht gewolltes Starten einer Funktion der Waage 1 zu vermeiden, kann beispielsweise in der Steuereinheit eine Abfrageroutine vorgesehen sein, die ein Erzeugen eines Bedienbefehls nur bewirkt, wenn ein zweiter Energiewandler 3 zusätzlich zum ersten Energiewandler 3 abgedeckt wird. Die Messwerte des zweiten Energiewandlers 3 werden von der Messeinheit gemessen und an das Steuergerät gesendet. Im Steuergerät wird überprüft, ob die an dem ersten und zweiten Energiewandler gemessenen Werte jeweils unterhalb eines Grenzwerts liegen. Ist dies der Fall, erzeugt das Steuergerät einen Bedienbefehl zum Bedienen einer Funktion der Waage 1.
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Dabei kann als zusätzliche bzw. alternative Bedingung für die Erzeugung des Bedienbefehls verlangt werden, dass der zweite Energiewandler 3 innerhalb einer bestimmten Zeitspanne abgedeckt wird, und/oder dass der erste und/oder zweite Energiewandler 3 für eine bestimmte Zeitdauer abgedeckt bleiben. Die Abfrageroutine in der Steuereinheit ist nicht nur auf die zuvor genannten Bedingungen beschränkt, so dass auch andere Bedingungen für ein Erzeugen eines Bedienbefehls vorstellbar sind.
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2 zeigt eine Waage mit einem Energiewandler 3 in einer zweiten Ausführungsform, der als eine Bedieneinheit für eine Funktion der Waage verwendet werden kann. Die Waage 1 nach der zweiten Ausführungsform weist analog zur Waage 1 nach der ersten Ausführungsform eine Wägeeinheit 10 eine Anzeigevorrichtung 11 und einen Energiewandler 3 auf. Im Gegensatz zur Waage 1 nach der ersten Ausführungsform weist die Waage 1 nach der zweiten Ausführungsform mehrere Energiewandler 3 auf, die über die gesamte Fläche der Wägeeinheit 10 verteilt angeordnet sind. Die einzelnen Energiewandler 3 sind dabei elektrisch miteinander verbunden. Die Waage 1 nach der zweiten Ausführungsform weist analog zur Waage 1 nach der ersten Ausführungsform eine Messeinheit, die einen an den einzelnen Energiewandlern vorherrschenden Messwert misst, und eine Steuereinheit zum Erzeugen eines Bedienbefehls auf. Der Aufbau und die Wirkungsweise der Messeinheit und des Steuergeräts entsprechen dem Aufbau und der Wirkungsweise der Messeinheit und des Steuergeräts nach der zweiten Ausführungsform.
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Das Verfahren zur Bedienung der Waage 1 wird im Folgenden erklärt. Zum Starten einer Funktion der Waage 1 wird ein Energiewandler 3 derart abgedeckt, dass in ihn keine Lichtstrahlen einfallen können. Dabei kann im Steuergerät eingestellt werden, dass zum Starten einer Funktion der Waage 1 ein beliebiger Energiewandler 3 oder ein bestimmter Energiewandler 3 abgedeckt werden muss. Die Messeinheit misst einen an dem Energiewandler vorherrschenden Messwert, wie beispielsweise die Spannung und/oder die Stromstärke, und übermittelt diesen an das Steuergerät. Das Steuergerät erzeugt einen Bedienbefehl, da der an dem abgedeckten Energiewandler 3 gemessene Wert unterhalb des im Steuergerät hinterlegten Grenzwerts ist.
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Um ein ungewolltes Starten einer Funktion der Waage 1 beispielsweise durch ein Abdecken eines Energiewandlers 3 durch einen zu wiegenden Gegenstand zu verhindern, kann das Steuergerät derart eingestellt werden, dass es erst einen Bedienbefehl erzeugt, wenn noch weitere Bedingungen erfüllt sind. Diese Bedingungen können beispielsweise sein, dass innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ein zweiter Energiewandler 3 abgedeckt werden muss, oder dass der erste und/oder der zweite Energiewandler 3 für eine bestimmte Zeitdauer abgedeckt bleiben müssen.
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Die Gefahr eines zufälligen Abdeckens und damit ein ungewolltes Starten einer Funktion der Waage 1 durch einen zu wiegenden Gegenstand wird reduziert, wenn der erste und zweite abgedeckte Energiewandler 3 an sich gegenüberliegenden Enden der Waage 1 angeordnet sind bzw., wenn der erste und/oder zweite Energiewandler 3 am Rand der Wägeeinheit 10 angeordnet sind. Als eine alternative oder zusätzliche Bedingung ist ebenfalls vorstellbar, dass mehr als zwei Energiewandler abgedeckt werden müssen, damit in der Steuereinheit ein Bedienbefehl erzeugt wird. Es sind auch noch weitere Bedingungen zum Vermeiden eines ungewollten Startens einer Funktion der Waage 1 vorstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waage
- 10
- Wägeeinheit
- 11
- Anzeigevorrichtung
- 3
- Energiewandler