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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung eines Transmissionsgrades von Energiewandlern. Derartige Energiewandler, insbesondere Photovoltaikanlagen, sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt und setzen sich aus mehreren Solarmodulen, auch Solarpanels genannt, zusammen und wandeln die Sonnenstrahlen, welche auf die Module treffen in Elektrizität (Strom) um. Die Elektrizität bzw. der Strom, welcher von einer Photovoltaikanlage produziert wird, wird zum Teil vom Anlagenbesitzer selbst verbraucht. Der restliche Stromanteil, insbesondere der Anteil der vom Anlagenbesitzer nicht verbraucht wird und damit von der Photovoltaikanlage als sogenannter Überschuss produziert wurde, wird an Stromanbieter verkauft und in das öffentliche Netz eingespeist. Im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen wandeln Solarthermieanlagen die Strahlung der Sonne in Wärme um. Die Wärme, welche von Solarthermieanlagen produziert wird, wird üblicherweise vollständig vom Analgenbesitzer selbst genutzt, um beispielsweise Warmwasser zu erzeugen. Solarmodule sind üblicherweise auf entweder Häuserdächern oder auf Feldern, in sogenannten Solarparks, zu finden und sind, um die Sonneneinstrahlung bestmöglich auszunutzen, in vielen Fällen in einem Neigungswinkel zur Sonne ausgerichtet bzw. montiert.
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Unter dem Begriff Solarmodule werden hier im Folgenden sowohl Photovoltaikmodule als auch Solarthermiemodule verstanden. Entsprechen sind mit dem Begriff Solaranlage, Photovoltaikanlagen und Solarthermieanlagen gemeint.
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Die Oberflächen bzw. Deckkörper derartiger Solarmodule bestehen in den meisten Fällen aus Glas. Ähnlich wie bei einem herkömmlichen Dachfenster verschmutzt die Glasoberfläche mit der Zeit, da sie der Witterung und den Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist. Da eine Reinigung von Solarmodulen, vor allem von auf Häuserdächern angebrachten Solarmodulen, sehr zeit- und kostenintensiv ist, ist es für einen Solaranlagenbesitzer besonders bedeutsam zu wissen, zu welchem Zeitpunkt eine Reinigung der Solarmodule sinnvoll ist. Es ist für einen Anlagenbesitzer allerdings nicht zweifelsfrei ersichtlich, wie stark die Module verschmutzt sind, da eine Verschmutzung der Solarmodule nicht konstant und im gleichen Maße stattfindet. Auch beeinflusst und insbesondere mindert eine Verschmutzung der Module die Leistung, welche durch die Solarmodule erbracht werden kann.
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Weitere Faktoren welche die Leistung der Solarmodule beeinflussen können sind zudem, aber nicht ausschließlich, die Alterung der Module, die Stärke der Sonneneinstrahlung und die Umgebungstemperatur sowie auch Schnee, Eis und Frost, welche sich im Winter auf den Modulen befinden können.
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Aus dem Stand der Technik, insbesondere aus der
WO 2014/081967 ist es bekannt, einen Leistungsverlust eines Photovoltaikmoduls über die Messung der Modulspannung zu ermitteln. Dazu sind zwei Testmodule vorgesehen, welche beide den sich im Betrieb befindlichen Photovoltaikmodulen entsprechen und an denen jeweils die Spannungsmessung durchgeführt wird. Eines dieser Testmodule ist dabei ebenfalls der natürlichen Verschmutzung ausgesetzt und das zweite Testmodul dient als Referenzmodul und unterliegt einer ständigen Reinigung. Es wird hier demnach der Verschmutzungsgrad eines Testmoduls ermittelt und mit einem zweiten Referenz-Testmodul verglichen. An den Photovoltaikmodulen selbst werden demnach keine Messungen vorgenommen. Daher kann hier nicht sichergestellt werden, dass der ermittelte Verschmutzungsgrad auch tatsächlich für die eigentlichen Photovoltaikmodule gilt, da das Testmodul einen höheren oder auch geringeren Verschmutzungsgrad aufweisen könnte. Auch müssen zwei zusätzliche Module bereitgestellt werden, wodurch ein höherer Platzbedarf nötig ist und es fallen durch die zwei zusätzlich benötigten Module weitere Kosten an. Als Beleuchtung während der Messung dient hier lediglich das Sonnenlicht, so dass hier keine gleichbleibenden Rahmenbedingungen sichergestellt werden können, da die Sonne keine konstante Strahlleistung aufweist.
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Aus der
US 2010/0332167 ist es bekannt, eine Temperatur des Photovoltaikmoduls zu messen und daraus ein zu erwartendes Profil, insbesondere eine Storm-Spannungs- und/oder Widerstandskennlinie des Photovoltaikmoduls zu ermitteln und mit Referenzkennlinien zu vergleichen. Daraus wird ermittelt, ob ein Photovoltaikmodul defekt ist oder durch andere Ursachen, beispielsweise meteorologische Bedingungen oder Verschmutzungen, beeinflusst wird. Dieses Verfahren ist dabei allerdings sehr aufwendig und zeitintensiv und erfordert eine komplexe elektronische Messeinheit, welche wiederrum regelmäßig gewartet werden muss.
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Weiterhin ist es beispielsweise aus der
DE 196 31 059 A1 oder der
EP 1 813 961 bekannt, eine Verschmutzung, insbesondere einer transparenten Frontscheibe eines Fahrzeugs, dadurch zu erkennen bzw. zu identifizieren, dass eine von einer Lichtquelle ausgesendete Lichtintensität mit einer empfangenen Lichtintensität verglichen wird. Dazu ist allerdings ein externer Sensor erforderlich und auch kann das Messergebnis durch beispielsweise Sonneneinstrahlungen auf der Scheibe verfälscht werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei dem/mit der in besonders einfacher Weise und unter stets gleichbleibenden Rahmenbedingungen der Transmissionsgrad eines Energiewandlers und insbesondere eines Solarmoduls ermittelt werden kann.
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Für einen Anlagenbesitzer ist es nämlich von Vorteil den genauen prozentualen Anteil, insbesondere den prozentualen Anteil der Verschmutzung der Solarmodule zu kennen. Um eine genaue Aussage über diesen prozentualen Verschmutzungsgrad treffen zu können ist eine sichere Messung erforderlich, welche stets unter gleichen Rahmenbedingungen stattfindet. Dabei ist es von besonderem Vorteil in Abhängigkeit der Größe der Solaranlage und der Einspeisevergütung zu ermitteln, wann eine Reinigung insbesondere aus Kostensicht sinnvoll ist bzw. sich rechnet, die Kosten der Reinigung sich also insbesondere im Hinblick auf die mögliche Einspeisevergütung rechnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die nachstehend erläuterte Erfindung ist dabei sowohl auf Photovoltaikanlagen als auch auf Solarthermieanlagen anwendbar und auch sind bereits bestehende Anlagen mit der nachfolgend beschriebenen Erfindung nachrüstbar.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung eines Transmissionsgrades eines Deckkörpers eines Energiewandlers verwendet dabei ein Sensorsystem, welches ein Solarmodul, mindestens eine Lichtquelle und eine Sensoreinheit umfasst. Erfindungsgemäß weist das Verfahren als ersten Schritt eine Erzeugung einer künstlichen Beleuchtung mit der mindestens einen Lichtquelle auf, wobei die Lichtquelle derart ausgerichtet ist, so dass sie auf das Solarmodul trifft. In einem weiteren Schritt wird mittels der Sensoreinheit eine Messgröße an dem Solarmodul gemessen und unter Berücksichtigung dieser Messgröße der Transmissionsgrad des Energiewandlers ermittelt. Insbesondere basiert die Ermittlung des Transmissionsgrades mittels der Sensoreinheit auf einer indirekten Messung, da der Transmissionsgrad aus der Messung der Messgröße ermittelt wird.
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Vorteilhafter Weise wird die Messgröße bei Nacht ermittelt, so dass die Einflüsse von Umgebungslicht möglichst weitgehend reduziert werden. Dabei weist die Lichtquelle bevorzugt eine konstante und definierte Lichtintensität auf. Es ist dabei auch möglich, dass die Messgröße, beispielsweise mittels einer Zeitmessung, zu einer vorgegebenen Zeit, etwa um 02:00 Uhr nachts ermittelt wird.
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Bei einem vorteilhaften Verfahren umfasst dabei der Schritt des Ermittelns des Transmissionsgrades des Energiewandlers ein Vergleichen der gemessenen Messgröße mit einem Referenzwert mittels einer Vergleichseinrichtung. Als Referenzwert bzw. als Referenzmessung dient dabei vorteilhafter Weise eine Messung, welche bei der Inbetriebnahme der Solaranlage oder nach einer Reinigung der Solarmodule durchgeführt wurde. Vorteilhaft ermittelt die Vergleichseinrichtung aus dem Ergebnis des Vergleichs den Transmissionsgrad des Deckkörpers des Energiewandlers bzw. des Solarmoduls. Vorteilhaft werden die Daten aus den Referenzmessungen in einer Speichereinrichtung gespeichert und bei Bedarf abgerufen.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren umfasst das Sensorsystem weiter einen Energiespeicher mit Laderegler und das Solarmodul ist im normalen Betrieb mit dem Laderegler des Energiespeichers verbunden. Vorteilhaft wird dabei das Solarmodul während der Messung von dem Laderegler getrennt und/oder mit der Sensoreinheit verbunden.
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Vorteilhaft wird als Messgröße eine Spannung des Solarmoduls ermittelt. Denkbar wäre aber auch, dass als Messgröße ein Strom, welcher von dem Solarmodul produziert wird, ermittelt wird oder eine Größe, welche sich aus den ermittelten Strom- und Spannungswerten zusammensetzt, wie beispielsweise eine Leistung oder ein Wirkungsgrad des Solarmoduls. Auch ist es möglich, dass als Messgröße eine Temperatur oder andere gängige Größen des Solarmoduls ermittelt werden. Im Falle eines Solarthermiemoduls könnte etwa eine Erwärmung einer Flüssigkeit bestimmt werden.
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Bei einem bevorzugten Verfahren wird bei der Ermittlung des Transmissionsgrades eine weitere charakteristische physikalische Größe berücksichtigt. Diese weitere charakteristische physikalische Größe wird dabei vorteilhafter Weise zeitgleich oder nur leicht zeitversetzt mit der Messgröße ermittelt. Bevorzugt ist diese weitere charakteristische physikalische Größe aus einer Gruppe auswählbar, welche eine Alterung des Solarmoduls, Unterschiede in der Verschmutzungsfähigkeit des Deckkörpers, eine Umgebungstemperatur, einen Umgebungsdruck, einen Feuchtigkeitsgrad oder eine Größe der Solaranlage umfasst. Vorteilhaft handelt es sich bei dieser weiteren charakteristischen Größe um eine Größe, welche ihrerseits die Messgröße beeinflusst, wie beispielsweise eine Temperatur des Solarmoduls oder ein Strom des Solarmoduls oder aber auch eine Umgebungstemperatur.
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Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren weist das Solarmodul eine Reinigungseinrichtung auf, wobei das Solarmodul bevorzugt mit dieser Reinigungseinrichtung gereinigt wird, sobald ein bestimmter Transmissionsgrad und insbesondere ein bestimmter Verschmutzungsgrad des Solarmoduls ermittelt wurde.
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Dabei ist es möglich, dass die Ermittlung der Messgröße nur an einem Solarmodul erfolgt, aber auch, dass an allen Solarmodulen der Solaranlage eine Messgröße ermittelt wird. Bei der Ermittlung der Messgröße an allen Solarmodulen der Solaranlage ist es dabei weiterhin möglich, dass dazu jedem Solarmodul ein separates Sensorsystem zugeordnet ist oder aber auch, dass nur ein einziges zentrales Sensorsystem vorgesehen ist, welches an jedem Solarmodul der Solaranlage eine entsprechende Messgröße ermittelt und diese auch dem jeweiligen Solarmodul zuordnen kann. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einer ungleichmäßigen Verschmutzung bzw. Beeinflussung der Solarmodule nicht die gesamte Solaranlage gereinigt oder anderweitig behandelt werden muss, sondern nur das entsprechende Modul.
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Der Deckkörper des Energiewandlers besteht insbesondere aus Glas. Dabei ist das Material dieses Deckkörpers aber nicht auf Glas beschränkt. Es ist daher auch denkbar, dass es sich bei dem Material des Deckkörpers um Kunststoff oder um andere vergleichbare und herkömmliche Materialien handelt.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Vorrichtung zur Ermittlung eines Transmissionsgrades eines Deckkörpers eines Energiewandlers mit einem Sensorsystem gerichtet, welches ein Solarmodul, mindestens eine Lichtquelle und eine Sensoreinheit umfasst. Erfindungsgemäß dient dabei das Solarmodul als Sensor für eine Messung und durch die Lichtquelle ist eine künstliche Beleuchtung erzeugbar, welche auf das Solarmodul trifft.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform dient das Solarmodul sowohl als Sensor für die Messung als auch als Energieversorgung für die Sensoreinheit. Insbesondere ist dabei die Messung mit dem Sensorsystem eine indirekte Messung, da der Transmissionsgrad aus der Messung der Messgröße ermittelt wird.
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Bevorzugt ist die mindestens eine Lichtquelle, welche eine konstante Lichtintensität aufweist aus einer Gruppe von Beleuchtungsmitteln ausgewählt, welche insbesondere wenigstens eine Glühlampe, wenigstens eine Halogenlampe oder wenigstens eine Leuchtdiode umfasst. Denkbar ist dabei aber auch, dass als Lichtquelle alle weiteren herkömmlichen und bekannten Beleuchtungsmittel Anwendung finden.
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Besonders bevorzugt ist die mindestens eine Lichtquelle und insbesondere die Strahlung dieser mindestens einen Lichtquelle in einem Winkel zum Solarmodul ausgerichtet, welcher bevorzugt zwischen 90° und 160°, besonders bevorzugt zwischen 100° und 140° und in besonders bevorzugter Weise zwischen 110° und 130° liegt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei eine Vielzahl von Lichtquellen vorgesehen und vorteilhaft kann bei der Vielzahl von Lichtquellen der Winkel zum Solarmodul jeder Lichtquelle einzeln und unabhängig voneinander ausgerichtet werden. Dadurch ist es möglich, eine optimale und vollständige Ausleuchtung des Solarmoduls zu erreichen.
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Weiterhin weist die Lichtquelle vorteilhafter Weise eine konstante und definierte Lichtintensität auf. Dabei ist allerdings bevorzugt darauf zu achten, dass die Lichtintensität der Lichtquelle derart gewählt wird, dass natürliches und auch künstliches Umgebungslicht einen möglichst verschwindend geringen Einfluss auf die Messung haben. Mit natürlichem Licht ist dabei insbesondere das Sonnenlicht oder das Mondlicht gemeint. Unter künstlichem Licht wird die Beleuchtung der Straßenlaternen oder aber auch die Beleuchtung aus Nachbarhäusern verstanden. Gleichzeitig darf die Lichtintensität aber nicht zu hoch sein, da sonst, bedingt durch die Übertragungskennlinie (Strom-Spannungs-Kennlinie) des Solarmoduls die Empfindlichkeit des Messsystems sinkt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine weitere Sensoreinheit auf. Vorteilhafter Weise handelt es sich bei der weiteren Sensoreinheit um einen Temperatursensor zur Erfassung einer Umgebungstemperatur des Solarmoduls und/oder um einen Drucksensor zur Erfassung eines Umgebungsdruckes des Solarmoduls.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Vergleichseinrichtung auf, welche die durch die Messung ermittelte Messgröße mit einer Referenzmessung vergleicht und daraus den Transmissionsgrad des Solarmoduls ermittelt. Aus diesem Transmissionsgrad kann dann auf einen Verschmutzungsgrad des Solarmoduls geschlossen werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Vorrichtung eine Reinigungseinrichtung zugeordnet, so dass das Solarmodul bei Ermittlung eines bestimmten Transmissionsgrades und insbesondere bei Ermittlung eines bestimmten Verschmutzungsgrades automatisch gereinigt werden kann. Das Reinigungsmedium dieser Reinigungseinrichtung kann dabei Wasser, Druckluft oder ein anderes herkömmliches und bekanntes Reinigungsmedium sein. Auch ist es möglich, insbesondere wenn als Reinigungsmedium Wasser verwendet wird, dem Reinigungsmedium ein Reinigungsmittel und/oder insbesondere im Winter ein Frostschutzmittel beizumischen.
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Denkbar ist allerdings auch, dass nach Ermittlung eines bestimmten Verschmutzungsgrades eine manuelle Reinigung des Solarmoduls durch den Anlagenbesitzer oder einen Servicemitarbeiter durchgeführt wird. Als Reinigungsmedium kann hier wieder Wasser, Druckluft oder ein anderes herkömmliches und bekanntes Reinigungsmedium verwendet werden, welchem im Falle von Wasser auch wieder ein Reinigungsmittel und/oder ein Frostschutzmittel beigemischt sein kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Display auf, welches Informationen über die Solaranlage bzw. über die einzelnen Solarmodule ausgibt. Diese Informationen beziehen sich dabei beispielsweise auf die gemessenen Messgrößen der Solarmodule, auf die ermittelten Transmissionsgrade, auf die Zeitpunkte, an welchen die Messung durchgeführt wurde oder auf die derzeitigen Umgebungsbedingungen der Solarmodule, wie beispielsweise Temperatur, Grad der Helligkeit oder dergleichen. Auch ist es denkbar, dass auf dem Display beispielsweise die gemessenen Messgrößen, ermittelten Transmissionsgrade oder Zeitpunkte der Messungen in Tabellen oder Graphiken abrufbar sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Vorrichtung ein Zeitgeber zugeordnet, so dass eine Vielzahl von Messgrößen mit der Sensoreinheit ermittelt werden kann oder, dass das Messen der Messgröße mittels der Sensoreinheit an einer Vielzahl von Solarmodulen der Solaranlage durchgeführt werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass die Lichtquelle beweglich an dem Solarmodul angeordnet ist, so dass an mehreren Positionen des Solarmoduls eine Messgröße ermittelt werden kann. Vorteilhaft ist es auch möglich, dass die Lichtquelle wegeklappt werden kann, so dass ein Schattenwurf der Lichtquelle auf dem Solarmodul verhindert wird und das Solarmodul nicht beeinflussen kann.
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Vorteilhaft erfolgt in einer weiteren Ausführungsform auch eine Zeitmessung, so dass die Messgröße mit einer Zeitangabe versehen wird. Bei der Zeitangabe handelt es sich dabei insbesondere um einen Zeitpunkt bzw. Zeitraum, zu welchem die Messgröße ermittelt wurde.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
Darin zeigen:
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1 eine schematische und vereinfachte Darstellung einer Photovoltaikanlage nach dem Stand der Technik;
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs;
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3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sensorsystems, während der Messung der Messgröße;
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4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sensorsystems, während des Normalbetriebs; und
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5 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sensorsystem mit einer beweglichen Lichtquelle.
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1 zeigt eine schematische und vereinfachte Darstellung einer Photovoltaikanlage nach dem Stand der Technik. Die Solaranlage 1 besteht dabei im Wesentlichen aus einem Solarmodul 2, einem Deckkörper 3 sowie einem Wechselrichter 5. Des Weiteren weist eine herkömmliche Solaranlage einen Energiespeicher, wie zum Beispiel einen Akkumulator oder eine Batterie, mit Laderegler 26 auf. Mit dem Energiespeicher können Zeiten überbrückt werden, in denen kein Strom mit der Solaranlage produziert werden kann. Der Laderegler schützt den Energiespeicher vor Überladung und zeigt an, wie viel Strom produziert wurde.
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Treffen nun Strahlen der Sonne 30 auf das Solarmodul 2 der Photovoltaikanlage 1, wandelt die Photovoltaikanlage 1 die Sonnenstrahlen in Gleichstrom 4 um. Dieser Gleichstrom 4 wird in einem Wechselrichter 5 in Wechselstrom umgewandelt, da für die Einspeisung in ein öffentliches Stromnetz 10 Wechselstrom benötigt wird. Ein Teil des produzierten Stroms nutzt der Anlagenbesitzer selbst für seine Verbraucher 12 und der Überschuss wird in das öffentliche Stromnetz 10 eingespeist. Des Weiteren sind üblicherweise ein Einspeisezähler 6 und ein Bezugszähler 8 vorgesehen.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs. In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird mittels einer mindestens einen Lichtquelle eine künstliche Beleuchtung erzeugt, welche auf das Solarmodul trifft. In einem zweiten Verfahrensschritt S2 wird mittels einer Sensoreinheit eine Messgröße an dem Solarmodul gemessen und in einem dritten Verfahrensschritt S3 wird unter Berücksichtigung der gemessenen Messgröße ein Transmissionsgrad eines Energiewandlers ermittelt.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sensorsystems, während der Messung der Messgröße, welche vorteilhafter Weise nachts durchgeführt wird. Das Sensorsystem 20 weist dabei im Wesentlichen ein Solarmodul 2, mindestens eine Lichtquelle 22 und eine Sensoreinheit 21 auf. Es ist zu erkennen, dass die Lichtquelle 22 angeschaltet ist, so dass eine künstliche Beleuchtung erzeugt wird, welche auf das Solarmodul 2 gerichtet ist. Die Lichtstrahlen sind dabei in einem Winkel α zu dem Solarmodul 2 ausgerichtet. Zum Zwecke der Messung der Messgröße wurde das Solarmodul 2 weiterhin von einem Energiespeicher mit Laderegler 26 getrennt und mit der Sensoreinheit 21 verbunden, so dass in 3 der Zustand während der Messung gezeigt ist. Dabei ist es entgegen den in den 3 und 4 dargestellten Anbringung der Lichtquelle 22 auch möglich, die mindestens eine Lichtquelle 22 an einer gegenüberliegenden Seite oder auch an mehreren Seiten des Solarmoduls 2 anzubringen.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sensorsystems, während des Normalbetriebs. Zu erkennen ist hier wieder das Sensorsystem 20, welches im Wesentlichen aus einem Solarmodul 2, mindestens einer Lichtquelle 22 und einer Sensoreinheit 21 besteht. Im Unterschied zu der in 3 beschriebenen Ausführungsform befindet sich das Solarmodul 2 hier im Normalbetrieb und ist entsprechend mit dem Energiespeicher mit Laderegler 26 verbunden und von der Sensoreinheit 21 getrennt. Die Lichtquelle 2 ist ausgeschaltet, so dass nur das Sonnenlicht 30 auf den Deckkörper 3 des Solarmoduls 2 trifft und dieses in Strom oder Wärme umgewandelt wird. Es wird hier demnach keine Messgröße an dem Solarmodul ermittelt.
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5 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sensorsystem mit einer beweglichen Lichtquelle. Es ist wie bereits in 3 wieder das Sensorsystem 20, während der Messung der Messgröße gezeigt, so dass das Solarmodul 2 mit der Sensoreinheit 21 verbunden ist. Die bewegliche Lichtquelle 24 ist dabei mittels einer nicht gezeigten Antriebseinrichtung in Richtung eines Pfeils A über das Solarmodul 2 verschiebbar. Dabei steht die bewegliche Lichtquelle 24 mit der Sensoreinheit 21 in Verbindung, so dass an mehreren Positionen des Solarmoduls 2 Messungen vorgenommen werden können. Es ist dabei auch möglich, dass die Sensoreinheit 21 neben der Messgröße auch die Position dieser Messgröße erfasst, so dass daraus auch auf darauf geschlossen werden kann, an welcher Stelle des Solarmoduls 21 die Verschmutzung vorliegt.
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Bestandteile einer herkömmlichen Solaranlage, wie Wechselrichter, Einspeise- und Bezugszähler, wurden in den 3, 4 und 5 aus Gründen der Einfachheit weggelassen.
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Wie oben bereits beschrieben, kann die in den 2–5 gezeigte Erfindung auch auf Solarthermieanlagen angewandt werden, bzw. können auch bereits bestehende Solarthermieanlagen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachgerüstet werden.
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Der Anmelder behält sich vor sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Photovoltaikanlage
- 2
- Solarmodul
- 3
- Deckkörper
- 4
- Gleichstrom
- 5
- Wechselrichter
- 6
- Einspeisezähler
- 8
- Bezugszähler
- 10
- öffentliches Stromnetz
- 12
- Verbraucher
- 20
- Sensorsystem
- 21
- Sensoreinheit
- 22
- Lichtquelle
- 24
- bewegliche Lichtquelle
- 26
- Energiespeicher mit Laderegler
- 30
- Sonne
- S1
- Verfahrensschritt 1
- S2
- Verfahrensschritt 2
- S3
- Verfahrensschritt 3
- A
- Pfeil A
- α
- Winkel zum Solarmodul
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/081967 [0005]
- US 2010/0332167 [0006]
- DE 19631059 A1 [0007]
- EP 1813961 [0007]