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Die
Erfindung betrifft ein Ohranpassstück zur Erstellung eines Ohrabdrucks,
sowie ein Verfahren zur Erstellung eines Ohrabdrucks.
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Mit
einem derartigen Ohranpassstück
wird die Kontur eines Ohrs und im Fall von Hörgeräten insbesondere die Kontur
eines Gehörgangs
eines Patienten abgebildet, so dass das Ohranpassstück eine
Negativform einer abzubildenden Ohrpartie darstellt. Mithilfe dieser
Negativform ist es nun möglich ein
personenbezogenes Hörgerät zu erstellen.
Hierbei wird das Hörgerät an die
Form des Gehörgangs des
Patienten angepasst, so dass ein angenehmes Tragegefühl sowie
eine optimale Übertragungsqualität gewährleistet
werden kann. Als Referenz hierfür dient
das Ohranpassstück.
Durch das Ohranpassstück
können
sowohl Im-Ohr-Hörgeräte sowie
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte personalisiert
und somit verbessert werden.
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Die
Erstellung des personenbezogenen Ohranpassstücks erfolgt üblicherweise
durch ein weiches Plastikmaterial, welches in einen Gehörgang eines
Ohrs eines Patienten gefüllt
wird. Nach dem Aushärten
des Plastikmaterials in dem Ohr wird die plastische Masse aus dem
Ohr herausgenommen. Die plastische Masse weist nun eine Außenkontur
auf, die der Innenkontur des entsprechenden Gehörgangs des Patienten entspricht.
Mit Hilfe dieser Negativform kann nun ein personenbezogenes Hörgerät mithilfe
bekannter Mittel hergestellt werden.
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Aus
der
DE 88 16 266 U1 ist
ein Ohreinsatz für
Hörgeräte bekannt,
welches zum Anpassen an den Gehörgang
des Benutzers ein Formteil aufweist, das aus einem zunächst dickflüssigen,
dann aushärtbaren
Material besteht und mit einer Schutzhülle überzogen ist.
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In
der
DE 102 27 131
A1 ist eine Polsterung in einem Fahrzeug beschrieben, die
in ihrer Form durch Änderung
des Aggregatzustandes einer Flüssigkeit
veränderbar
ist.
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In
der
DE 10 2005
009 348 A1 ist ein verfestigbares Material, wie beispielsweise
ein Thermoplast, eine Duroplast, ein Kunstschaum, eine kristallisierfähige Flüssigkeit
angesprochen, welche als Füllmasse
zur Formanpassung dient.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Erstellung eines Ohrabdrucks
auf kostengünstige Weise
zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
die Vorrichtung gemäß Anspruch
1, d. h. durch ein Ohranpassstück
zur Erstellung eines Ohrabdrucks umfassend:
- – eine Flüssigkeit,
welche einen ersten Zustand, in welchem sie formbar ist, und einen
zweiten Zustand, in welchem sie verfestigt ist, aufweist,
- – eine
Weichgummihülle,
welche die Flüssigkeit umschließt, und
- – ein
Aktivierungsmittel, welches dazu ausgebildet ist, eine Zustandsänderung
von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand der Flüssigkeit herbeizuführen,
besteht,
wobei eine weitere Zustandsänderung
von dem zweiten Zustand in den ersten Zustand der Flüssigkeit
durch ein Erhitzen herbeiführbar
ist.
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Ferner
wird die Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zur Erstellung eines Ohrabdrucks bestehend aus
folgenden Schritten:
- – Einführen eines Ohranpassstücks, nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
in einen Gehörgang
eines Menschen,
- – Aktivieren
des Aktivierungsmittels, so dass die Zustandsänderung herbeigeführt wird,
- – Herausnehmen
des Ohranpassstücks
aus dem Gehörgang
des Menschen, wobei das Ohranpassstücks nun den Ohrabdruck des
Menschen aufweist,
- – Erwärmen des
Ohranpassstücks,
so dass die weitere Zustandsänderung
herbeigeführt
wird und die Flüssigkeit
wieder formbar ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen definiert.
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Das
Ohranpassstück
sollte in dem ersten Zustand die Eigenschaft aufweisen, dass es
leicht in einen Gehörgang
eines Ohrs eines Patienten eingeführt werden kann. Dies kann über die
Wahl der Weichgummihülle
sowie der Flüssigkeit
gesteuert werden. Die Weichgummihülle sollte hierbei die Eigenschaft
aufweisen, dass die Flüssigkeit
sicher eingeschlossen ist und eine derartige mechanische Stabilität aufweisen,
dass die Weichgummihülle
durch das Einführen
in den Gehörgang
sowie den stattfindenden Zustandswechsel nicht beschädigt wird.
Sobald das Ohranpassstück
den notwendigen Bereich des Gehör gangs
des Patienten ausfüllt,
kann mit Hilfe des Aktivierungsmittels eine Zustandsänderung der
Flüssigkeit
herbeigeführt
werden. Der Zustand der Flüssigkeit ändert sich
nun derart, dass aus dem formbaren Zustand ein verfestigter Zustand
der Flüssigkeit
entsteht. Das Ohranpassstück
weist nun eine Negativform des ausgefüllten Bereichs auf und bildet somit
den Ohrabdruck. Nachdem die Flüssigkeit
den zweiten Zustand aufweist, kann das Ohranpassstück aus dem
Gehörgang
des Patienten herausgenommen werden. Der verfestigte Zustand der
Flüssigkeit sollte
hierbei eine derartige Steifigkeit aufweisen, dass das Ohranpassstück aus dem
Gehörgang
des Patienten herausgenommen werden kann und das Ohranpassstück die nach
dem Zustandswechsel eingenommene Negativform weiterhin aufweist.
Der personenbezogene Ohrabdruck des Patienten liegt nun vor.
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Dieser
Ohrabdruck kann z. B. für
die Erstellung eines patientenspezifischen Hörgerätes dienen. Hierbei erfolgt
ein „Einlesen” des personenbezogenen
Ohrabdrucks beispielsweise mit Hilfe eines optischen Messungssystems,
bei welchem die geometrische Form des Ohrabrucks in ein System eingelesen wird.
Anhand dieser Daten kann nun eine erwünschte Weiterverarbeitung erfolgen.
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Der
Nachteil eines herkömmlichen
Ohranpassstücks
besteht darin, dass zur erneuten Erstellung eines Ohrabdrucks das
gefertigte Ohranpassstück
nicht mehr verwendbar ist, da dessen Verformung bzw. Verfestigung
irreversibel ist.
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Dadurch,
dass durch ein Erhitzen der Flüssigkeit
des erfindungsgemäßen Ohranpassstücks eine
weitere Zustandsänderung
der Flüssigkeit
zustande kommt, nämlich
ein „Zurückführen” in den
ersten Zustand, ist es möglich,
dass das erfindungsgemäße Ohranpassstück für ein erneutes
Erstellen eines Ohrabdrucks wieder verwendet werden kann. Zur Erstellung
mehrerer Ohrabdrücke
kann somit dasselbe Ohranpassstück
verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass ein Wegwerfartikel
durch einen wieder verwendbaren Artikel ersetzt wird. Für den Anwender fallen
nur einmalige Anschaffungskosten an. Ein weiterer Vorteil ist, dass
bei einem Misslingen eines ersten Versuchs, zur Erstellung des Ohrabdrucks,
der Vorgang beliebig oft mit demselben Ohranpassstück wiederholbar
ist. Da das Ohranpassstück
wieder verwendbar ist kann ein Patient, bei welchem ein Ohrabdruck
erstellt wird, mit geringeren Kosten belastet werden. Des Weiteren
wird ein Beitrag zur Müllvermeidung
geleistet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kontaktiert das Aktivierungsmittel die Flüssigkeit.
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Da
das Aktivierungsmittel in direktem Kontakt mit der Flüssigkeit
steht, kann eine schnelle Impulsgabe stattfinden, welche den Zustandswechsel herbeiführt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung stellt
die Zustandsänderung
der Flüssigkeit
einen Phasenübergang
von flüssig
auf fest und die weitere Zustandsänderung der Flüssigkeit
einen Phasenübergang
von fest auf flüssig
dar.
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Dadurch,
dass es sich bei der Zustandsänderung
um einen Phasenübergang
von flüssig
auf fest handelt, kann gewährleistet
werden, dass das Ohranpassstück
die notwendige mechanische Stabilität aufweist, die bei einer späteren Weiterverarbeitung
notwendig ist. Durch die weitere Zustandsänderung der Flüssigkeit,
bei welcher der Phasenübergang
von fest auf flüssig
stattfindet, kann gewährleistet
werden, dass das Ohranpassstück
für ein
erneutes Erstellen eines Ohrabdrucks die notwendige Verformbarkeit
bzw. Elastizität
aufweist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Flüssigkeit
durch ein latentes Wärmespeichermaterial,
insbesondere auf Salz- oder Parafinbasis, ausgebildet.
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Dies
hat den Vorteil, dass die weitere Zustandsänderung derartiger Flüssigkeiten
in einem Bereich liegt, welcher außer halb der gewöhnlichen Umgebungstemperatur
liegt. Dies ermöglicht
es, dass das Ohranpassstück
leicht in den zweiten Zustand gebracht werden kann und in diesem
Zustand verharrt. Erst wenn die weitere Zustandänderung durch ein Erhitzen
herbeigeführt
wird, findet ein Umwandeln in den ersten Zustand statt. Da bei derartigen
Stoffen die weitere Zustandsänderung
derart eingestellt werden kann, dass sie außerhalb der gewöhnlichen
Umgebungstemperatur liegt, kann dieser Vorgang gezielt gesteuert
werden. Ein versehentlicher Wechsel der Flüssigkeit von dem zweiten Zustand
in den ersten Zustand kann somit vermieden werden. Des Weiteren
ist hierdurch nach dem Herbeiführen
des zweiten Zustandes keine Eile für eine Vermessung des Ohranpassstücks geboten.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
das Aktivierungsmittel dazu ausgebildet, eine Druckwelle in der
Flüssigkeit
zu erzeugen.
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Insbesondere
durch eine Druckwelle in der Flüssigkeit,
wie beispielsweise ein latentes Wärmespeichermaterial, kann die
Zustandsänderung
von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand herbeigeführt werden.
Eine Druckwelle kann beispielsweise durch ein in der Flüssigkeit
befindliches Metallblättchen
herbeigeführt
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Aktivierungsmittel ein Piezoelement.
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Der
Piezoeffekt kann dahingehend ausgenutzt werden, dass durch Anlegen
einer elektrischen Spannung an dem Aktivierungsmittel das Aktivierungsmittel
eine mechanische Bewegung ausübt.
Die mechanische Bewegung sollte hierbei eine Druckwelle in der Flüssigkeit
erzeugen. Insbesondere wenn die Flüssigkeit durch ein latentes
Wärmespeichermaterial
ausgebildet ist wird hierdurch ein Kristallisationsprozess angestoßen, welche
die Zustandsänderung
herbeiführt.
Eine elektrische Spannung kann ebenso den Kristallisationsprozess
anstoßen, so dass das Aktivierungsmittel den Piezoeffekt dahin gehend
nutzt, dass durch ein Erzeugen einer mechanischen Bewegung am Aktivierungsmittel durch
den Anwender eine elektrische Spannung an der Flüssigkeit generiert wird, welche
letztendlich die Zustandsänderung
herbeiführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der zweite Zustand der Flüssigkeit nach dem Herbeiführen durch
das Aktivierungsmittel bis zur weiteren Zustandsänderung dauerhaft.
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Hierdurch
kann gewährleistet
werden, dass das Ohranpassstück
ohne mechanische Beschädigung
aus dem Gehörgang
eines Patienten entfernt werden kann und für eine darauf folgende Vermessung
die erforderliche Stabilität
aufweist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
Flüssigkeit
derart ausgebildet, dass die Zustandsänderung innerhalb von 15 Sekunden
stattfindet.
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Dies
bringt den Vorteil, dass der Vorgang des Aktivierens des eingeführten Ohranpassstücks in dem
Gehörgang
des Patienten bis zum Erreichen des zweiten Zustandes der Flüssigkeit
in einen für den
Patienten und den Anwender überschaubaren Zeitrahmen
liegt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
das Aktivierungsmittel derart ausgebildet und dimensioniert, dass
es im eingeführten
Zustand des Ohranpassstücks
in einem Gehörgang
eines Menschen mit Fingern greifbar und aktivierbar ist.
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Hierdurch
kann für
den Anwender ein einfaches Aktivieren der Zustandsänderung
sowie ein einfaches Herausnehmen des Ohranpassstücks nach einer Verfestigung
der Flüssigkeit
ermöglicht
werden. Des Weiteren kann das Ohranpassstück beispielsweise für die Weiterverarbeitung
an dieser Stelle gehalten bzw. befestigt werden, ohne dass Gefahr
besteht, dass die Negativform des Gehörganges, welche durch die Weichgummihülle und die
darin gehaltenen verfestigten Flüssigkeit
gebildet wird, mechanisch zerstört
wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
das Ohranpassstück
derart ausgebildet, dass es bei der Zustandsänderung im Wesentlichen sein
Volumen beibehält.
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Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass ein originalgetreuer Ohrabdruck
erstellt wird und es zu keiner Verfälschung eines zu vermessenden
Ohrs kommt.
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Im
Folgenden werden die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung
anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben
und erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
schematischen Aufbau eines Ohranpassstücks,
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2 das
in einem Gehörgang
eingeführte Ohranpassstück aus 1,
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3 das
in 2 visualisierte Ohranpassstück, wobei hierbei das Aktivierungsmittel
eine Zustandsänderung
der Flüssigkeit
herbeigeführt
hat,
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4 das
in 3 visualisierte Ohranpassstück, welches aus dem Gehörgang herausgenommen
wurde.
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1 zeigt
einen schematischen Aufbau eines Ohranpassstücks 1. Dieses Ohranpassstück 1 weist
eine Weichgummihülle 3 auf,
welche die Flüssigkeit 2 umschließt. In die
Weichgummihülle 3 ragt ein
Aktivierungsmittel 4. Die Flüssigkeit 2 des Ohranpassstücks 1 befindet
sich derzeit in einem ersten Zustand. Bei der Flüssigkeit 2 handelt
es sich um ein latentes Wärmespeichermaterial,
wie beispielsweise Natriumacetat. Ebenso kann die Flüssigkeit 2 auf
Parafinbasis ausgebildet sein. Durch das Aktivierungsmittel 4 kann
eine Zustandsänderung
der Flüssigkeit 2 hervorgerufen
werden. Eine derartige Zustandsänderung
bewirkt, dass die Flüssigkeit 2 von
einem ersten Zu stand in einen zweiten Zustand wechselt, in welchem
die Flüssigkeit 2 und
somit das Ohranpassstück 1 verfestigt
ist und mechanisch stabil ausgebildet ist. In dem ersten Zustand
ist die Flüssigkeit 2 und somit
das Ohranpassstück 1 formbar,
so dass die Weichgummihülle 3,
welche die Flüssigkeit 2 umschließt, leicht
in einen Gehörgang
eines Menschen eingeführt
werden kann. Ein großer
Vorteil des Ohranpassstücks 1 besteht
darin, dass dieser wieder verwendbar ist. Befindet sich die Flüssigkeit 2 in
dem zweiten Zustand, so kann eine weitere Zustandsänderung
durch Erhitzen herbeigeführt
werden. Durch das Erhitzen wird der erste Zustand der Flüssigkeit 2 wieder
hergestellt. Mit dem Aktivierungsmittel 4 kann nun wieder
eine Zustandsänderung
von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand der Flüssigkeit 2 herbeigeführt werden.
Dieser Vorgang zwischen der Zustandsänderung und der weiteren Zustandsänderung ist
beliebig oft wiederholbar. Damit das Aktivierungsmittel 4 eine
Zustandsänderung
der Flüssigkeit 2 herbeiführt, muss
das Aktivierungsmittel 4 eine Druckwelle in der Flüssigkeit 2 erzeugen.
Das Erzeugen einer Druckwelle durch das Aktivierungsmittel 4 erfolgt beispielsweise
durch ein in der Flüssigkeit 2 befindliches
Metallplättchen
bzw. ein Piezoelement. Durch die Druckwelle wird im Fall von Natriumacetat
ein Kristallisationsprozess hervorgerufen. Es findet ein Phasenübergang
von flüssig
auf fest statt. Da bei diesem Vorgang Wärme entsteht, ist die Weichgummihülle derart
ausgestaltet, dass die Temperaturabgabe verzögert wird. Sollte nun die weitere
Zustandsänderung
der Flüssigkeit
von fest auf flüssig
herbeigeführt
werden, so muss lediglich das Natriumacetat bzw. das Ohranpassstück 1 in
ein Wasserbad bzw. durch einen Föhn
derart erhitzt werden, dass die Schmelztemperatur überschritten
wird. Hartparafin besitzt beispielsweise eine Schmelztemperatur
von ca. 60°C.
Hierbei findet erneut ein Phasenwechsel von fest auf flüssig statt.
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2 zeigt
das in einem Gehörgang 5 eingeführte Ohranpassstück aus 1.
Hierbei ist ersichtlich, dass sich das Ohranpassstück der Form
des Gehörgangs 5 anpasst.
Dadurch, dass eine Weichgummihülle 3,
welche die Flüssigkeit 2 umschließt, verwendet
wird, kann ein leichtes Einführen
in den Gehörgang 5 erfolgen.
Das Aktivierungsmittel 4 befindet sich teilweise in der
Flüssigkeit 2 und
ragt ebenso aus dem Gehörgang 5 heraus.
Hierdurch wird zum Einen ein leichtes Einführen des Ohranpassstücks 1 in
den Gehörgang 5 ermöglicht und
zum Anderen für den
Anwender ein einfaches Bedienen bzw. Aktivieren der Zustandsänderung
ermöglicht.
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3 zeigt
das in 2 visualisierte Ohranpassstück, wobei hierbei das Aktivierungsmittel 4 eine
Zustandsänderung
der Flüssigkeit 2 herbeigeführt hat.
Hierbei ist ersichtlich, dass eine Verfestigung der Flüssigkeit 2 stattgefunden
hat. Das Ohranpassstück
bildet nun eine Negativform des Gehörgangs 5. Hierbei
ist darauf zu achten, dass die Flüssigkeit 2 durch die
Zustandsänderung
im Wesentlichen sein Volumen beibehält, so dass die Negativform
des Gehörgangs 5 abgebildet
wird. Das Ohranpassstück 1 sollte
nun solange in dem Gehörgang verbleiben,
bis die Flüssigkeit
derart verfestigt ist, dass durch ein Herausnehmen keine bleibende
mechanische Verformung des verfestigten Ohranpassstücks herbeigeführt wird.
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4 zeigt
das in 3 visualisierte Ohranpassstück 1, welches aus
dem Gehörgang 5 herausgenommen
wurde. Hierbei ist ersichtlich, dass das Ohranpassstück 1 eine
Negativform des Gehörgangs bildet.
Mit Hilfe dieses Ohrabdrucks kann ein personenbezogenes Hörgerät ausgebildet
werden. Mit bekannten Verfahren kann die Dimensionierung des Ohrabdrucks
und somit des Gehörgangs
des Patienten ermittelt werden. Nach Erfassung dieser Daten kann
das Ohranpassstück 1 wieder
verwendet werden. Hierbei muss dieses lediglich durch beispielsweise
ein Wasserbad oder einen Föhn über den
Siedepunkt der Flüssigkeit 2 erhitzt
werden, so dass ein Phasenwechsel der Flüssigkeit 2 von fest
auf flüssig stattfindet
und das Ohranpassstück 1 wieder
die zum Einführen
in einen Gehörgang
notwendige Formbarkeit aufweist. Im Fall von Natriumacetat liegt
der Siedepunkt bei ca. 60°C.
Das Ohranpassstück 1 ermöglicht somit,
dass Erstellen mehrerer unterschiedlicher Ohrabdrücke. Einem
Anwender steht somit ein wieder verwendbares Ohranpassstück 1 zur
Erstellung eines Ohrabdrucks zur Verfügung. Materialkosten können minimiert
werden, die Umwelt kann geschont werden und durch die wieder Verwendbarkeit
des Ohranpassstücks 1 können die
Kosten für
den Anbieter bzw. den Anwender reduziert werden.