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Die
Erfindung betrifft eine Eingabesteuerung technischer Vorrichtungen
durch ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine
Vorrichtung zur Steuerung mittels Eingabegesten.
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Zur
Steuerung von Notebooks, PDAs oder Smartphones ist es heute üblich,
als Benutzerschnittstelle eine berührungsempfindliche Oberfläche
vorzusehen. Bei Notebooks werden typischerweise als Touchpad bezeichnete
Tastfelder verwendet, welche dazu dienen, Bewegungen eines Fingers
des Benutzers auf dem Tastfeld in Zeigerbewegungen auf dem Bildschirm
des Notebooks umzusetzen.
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Aus
DE 202 21 757 U1 ist
ferner ein tragbares Medienabspielgerät bekannt, welches
eine drehbare Eingabevorrichtung zum Empfangen drehender Eingabeaktionen
eines Benutzers umfasst. Mittels dieser Eingabevorrichtung wird
insbesondere eine Scroll-Funktion bereitgestellt, welche beispielsweise dazu
dient, mittels drehender Eingabeaktionen linear durch eine Liste
von gespeicherten Medienobjekten zu scrollen. Die in einer Displayanzeige
angezeigten Objekte einer Liste von Medienobjekten werden dabei
entsprechend der Eingabeaktion des Benutzers variiert.
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Bei
mobilen Geräten wie PDAs oder Smartphones werden heute
auch Touchscreens verwendet, bei denen die berührungsempfindliche
Oberfläche in das Display integriert ist. Auf diese Weise
kann der Benutzer beispielsweise allein durch Berühren angezeigter
Steuersymbole entsprechende Funktionen der jeweiligen Vorrichtung
ausführen, wodurch eine sehr intuitive Steuerung ermöglicht
wird.
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Aus
der
US 6 639 584 B1 ist
ein Verfahren zur Gestensteuerung der eingangs genannten Art bekannt.
Dabei wird eine tragbare Vorrichtung, welche eine berührungsempfindliche
Fläche für Benutzereingaben aufweist und zur Wiedergabe
digitaler Audio- und/oder Videodaten ausgebildet ist, durch vom
Benutzer eingegebene Gesten gesteuert. Dazu wird eine über
die berührungsempfindliche Fläche eingegebene
Eingabegeste erfasst, die erfasste Eingabegeste wird mit wenigstens
einem in der Wiedergabevorrichtung hinterlegten Eingabemuster verglichen,
und eine mit dem hinterlegten Eingabemuster verknüpfte
Funktion wird durch die Wiedergabevorrichtung ausgeführt,
wenn die erfasste Eingabegeste zumindest im Wesentlichen mit dem
hinterlegten Eingabemuster übereinstimmt.
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Auch
wenn der Benutzer bei dieser Gestensteuerung den Touchscreen nicht
betrachten können muss, so muss er aber beide Hände
zur Ausführung der Gestensteuerung benutzen, wobei eine
Hand zum Halten der Wiedergabevorrichtung und die andere Hand zur
Eingabe der hiermit möglichen Eingabegesten benötigt
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie
die Steuerung technischer Vorrichtungen, insbesondere von Vorrichtungen
zum Abspielen von Audio- und/oder Videosequenzen, dahingehend weiter
verbessert und insbesondere vereinfacht werden kann, dass auch eine
einfache Bedienung mit nur einer Hand möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1, sowie durch eine Wiedergabevorrichtung gemäß Anspruch
7 und ein computerlesbares Medium gemäß Anspruch
10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
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Wesentlich
bei der erfindungsgemäßen Lösung ist
es, dass mindestens ein hinterlegtes Eingabemuster aus einem Kreisbogenabschnitt
besteht, der sich über einen Mittelpunktswinkel von maximal 90° erstreckt
und dessen Mittelpunkt entweder im Bereich einer seitlichen Begrenzung
der berührungsempfindlichen Fläche oder außerhalb
einer seitlichen Begrenzung der berührungsempfindlichen
Fläche liegt. Im Bereich der seitlichen Begrenzung bedeutet dabei,
dass der Mittelpunkt genau auf der seitlichen Begrenzung oder aber
in einem relativ nah benachbarten Bereich hiervon liegen kann.
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Der
Hauptvorteil liegt dabei darin, dass für das Halten der
Vorrichtung und die Ausführung dieser speziellen Eingabegeste
nur eine Hand benötigt wird. Aufgrund der besonderen Stellung
und Ausbildung des Daumengelenks kann diese Eingabegeste besonders
leicht von dem Daumen derjenigen Hand ausgeführt werden,
die mit den übrigen Fingern auch die Vorrichtung gegen
die Handinnenfläche hält. Hierdurch wird zumindest
für die mit dieser Eingabegeste verknüpfte Funktion
eine besonders einfache Bedienbarkeit erzielt, was gegenüber
den bisher bekannten Verfahren zur Gestensteuerung tragbarer Vorrichtungen
eine wesentliche Verbesserung darstellt.
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Der
Vorteil der leichten Einhandbedienbarkeit fällt besonders
groß aus, wenn der Mittelpunkt des Kreisbogenabschnitts
in einem Bereich außerhalb der berührungsempfindlichen
Fläche liegt. Der Mittelpunkt kann dann zumindest annähernd
mit dem Daumengelenk zusammenfallen, so dass der Kreisbogenabschnitt
besonders leicht mit der Daumenspitze eingegeben werden kann.
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Das
Eingabemuster ist dabei derart ausgebildet, dass es eine Bewegungsabfolge
repräsentiert, die eine vorgegebene geometrische Form mit
vorgegebener Orientierung beschreibt. Die als Eingabegeste erfasste
Bewegungsabfolge weist eine definierte Bewegungsrichtung vom Anfangs-
zum Endpunkt auf. Ein durch die erfasste Bewegungsabfolge beschriebener
Kreisbogen hat daher eine definierte Orientierung, und zwar entweder
im oder gegen den Uhrzeigersinn. Eingabegesten unterschiedlicher
Orientierung können vorzugsweise das Ausführen
unterschiedlicher Funktionen bewirken.
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Besonders
günstig für eine einfache Ausführbarkeit
der Geste mit nur einer Hand ist es ferner, wenn der Mittelpunkt
des Kreisbogenabschnitts im Bereich der unteren Begrenzung der berührungsempfindlichen
Fläche oder außerhalb der unteren Begrenzung der
berührungsempfindlichen Fläche liegt, was auch
hierbei bedeutet, dass der Mittelpunkt auf der Begrenzung oder aber
vorzugsweise in einem relativ nah benachbarten Bereich hiervon außerhalb der
berührungsempfindlichen Fläche liegen kann.
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Besonders
vorteilhaft ist es ferner, wenn der Kreisbogenabschnitt einen Radius
hat, der zwischen 5 cm und 15 cm, vorzugsweise zwischen 8 cm und
12 cm beträgt. Hierdurch kann eine ergonomisch besonders
günstige Ausführungsform erzielt werden, die eine
sehr leicht Ausführbarkeit der kreisbogenförmigen
Eingabegeste erlaubt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass die mit dem Kreisbogenabschnitt verknüpfte
Funktion der Steuerung der Wiedergabelautstärke dient.
Hierdurch wird eine intuitive Bedienung der Wiedergabevorrichtung
besonders wirkungsvoll unterstützt. Je nach Orientierung
der ausgeführten Eingabegeste im oder gegen den Uhrzeigersinn
wird die Laufstärke erhöht oder reduziert. Aber
auch andere Funktionen können mit dem Kreisbogenabschnitt
verknüpft werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn das Maß der Lautstärkeänderung
vom Mittelpunktswinkel des Kreisbogenabschnitts abhängt,
wobei die Luststärke umso mehr erhöht oder reduziert
wird, je größer der Mittelpunktswinkel des ausgeführten
Kreisbogens ist.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, dass während der Eingabe der Eingabegeste
eine Anzeige auf dem Display eingeblendet wird, die ein optisches
Maß für den momentan eingestellten Lautstärkepegel
anzeigt. So kann vorteilhafterweise ein optisches Maß für
den Lautstärkepegel anzeigt werden, der eingestellt würde,
wenn der Benutzer die Eingabegeste zum Anzeigezeitpunkt beenden
würde.
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Unabhängig
von der erfindungsgemäßen Gestensteuerung lassen
sich darüber hinaus mittels weiterer hinterlegter Eingabemuster
einer Vielzahl von Eingabegesten jeweils unterschiedliche Funktionen
zuordnen, wodurch auf besonders vorteilhafte Weise eine sehr flexible
Steuerung der Wiedergabevorrichtung ermöglicht wird. Dabei
können zusätzlich auch Eingabemuster vorgesehen
sein, die besonders einfach oder auch ausschließlich mit
zwei Händen ausgeführt werden können.
Dabei ist vor allem die Verwendung kreisbogenförmiger Eingabegesten besonders
vorteilhaft, da diese aufgrund des als Kugelgelenk ausgebildeten
zweiten bis vierten Fingergrundgelenks des Menschen besonders ergonomisch
sind, wenn beispielsweise der Zeigefinger eines Benutzers als Zeigemittel
eingesetzt wird.
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Dabei
können selbstverständlich auch Eingabemuster für
Bewegungsabfolgen vorgesehen sein, die andere geeignete geometrische
Formen beschreiben, wie beispielsweise einen Geradenabschnitt, oder
auch Kombinationen mehrerer geometrischer Formen, wobei diese von
der Bewegungsabfolge vorzugsweise zeitlich hintereinander beschrieben
werden.
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Ferner
können vorteilhaft weitere Eigenschaften der Eingabegeste
erfasst werden, wie beispielsweise die Geschwindigkeit beziehungsweise der
Geschwindigkeitsverlauf, mit dem die Eingabegeste ausgeführt
wird. So kann beispielsweise ein Eingabemuster vorsehen, dass eine übereinstimmende
Bewegungsabfolge mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit ausgeführt
wird oder die Bewegungsabfolge zeitliche Abschnitte aufweist, während derer
im wesentlichen keine Bewegung durch das Zeigemittel ausgeführt
wird.
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Ferner
können erfasste Eigenschaften der Eingabegeste auch als
Parameter für die auszuführende Funktion eingesetzt
werden. So kann beispielsweise durch eine Eingabegeste die Abspielgeschwindigkeit
beeinflusst werden, wobei dies in Abhängigkeit der Eingabegeschwindigkeit
der Eingabegeste erfolgt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann auf diese
Weise zum Beispiel ein Audioeffekt bewirkt werden, welcher dem Scratchen
einer Schallplatte entspricht. Beim Scratchen werden Töne
durch rhythmisches Hin- und Herbewegen einer laufenden Schallplatte
auf einem Schallplattenspieler bei aufgelegter Abtastnadel erzeugt.
Dieser Effekt kann dadurch erzielt werden, dass die Abspielrichtung
und/oder die Abspielgeschwindigkeit in schneller Folge geändert
werden, wobei das Ausführen dieser Funktionen durch entsprechende
Eingabegesten bewirkt wird.
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Eine
erfindungsgemäße Wiedergabevorrichtung zur Wiedergabe
von Audio- und/oder Videodaten, welche zum Ausführen eines
Verfahrens gemäß einem der oben beschrieben Ausgestaltungen
ausgebildet ist, umfasst eine als berührungsempfindliches
Feld ausgebildete Eingabeeinrichtung, einen Speicher mit darin gespeicherten
Eingabemustern, und eine Kontrolleinheit, welche dazu ausgebildet
ist, eine über die berührungsempfindliche Fläche
eingegebene Eingabegeste mit wenigstens einem in dem Speicher hinterlegten
Eingabemuster zu vergleichen, und bei zumindest im Wesentlichen
bestehender Übereinstimmung der erfassten Eingabegeste
mit dem hinterlegten Eingabemuster eine mit dem hinterlegten Eingabemuster
verknüpfte Funktion auszuführen.
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Die
Wiedergabevorrichtung kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
als handhabbares Gerät, d. h. als sogenanntes Handheld-Gerät, ausgebildet
sein. Besonders vorteilhaft ist die Wiedergabevorrichtung als mobile
Kommunikationsvorrichtung, insbesondere als Telekommunikationsendgerät,
insbesondere als Mobiltelefon, Smartphone, PDA oder MDA ausgebildet.
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Die
Wiedergabevorrichtung kann vorteilhaft zum Abspielen wechselbarer
Medien, wie zum Beispiel Audio-CDs und/oder Video-DVDs, ausgebildet sein,
wobei in dieser Ausführungsform entsprechende Einrichtungen
zum Einlegen eines Mediums und zum Auslesen der auf dem Medium gespeicherten Daten
vorgesehen sind. Alternativ oder zusätzlich kann die Wiedergabevorrichtung
vorteilhaft einen Speicher mit darin speicherbaren digitalen Audio- und/oder
Videodateien umfassen. Zur Wiedergabe von Audiosignalen weist die
Wieder gabevorrichtung vorzugsweise entsprechende Einrichtungen und/oder
Schnittstellen, wie zum Beispiel einen Lautsprecher oder einen Kopfhöreranschluss,
auf. Zur Ausgabe von Bilddaten ist vorzugsweise ein Display vorgesehen,
wobei dieses in einem Bauteil zusammen mit der berührungsempfindlichen
Fläche, beispielweise in Form eines Touchscreens, integriert sein
kann.
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Ferner
umfasst die Wiedergabevorrichtung vorzugsweise wenigstens eine Schnittstelle
zur drahtgebundenen oder drahtlosen Verbindung mit einer gleichartigen
Wiedergabevorrichtung und/oder mit einem Computer, beispielsweise
basierend auf USB, Firewire, Bluetooth, oder einem beliebigen anderen
geeigneten Standard.
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Vorteilhaft
weist die Kontrolleinheit einen Mikroprozessor auf, welcher dazu
ausgebildet ist, eine in einem Speicher der Wiedergabevorrichtung
hinterlegte Software-Applikation auszuführen, um das oben
beschriebene Verfahren auszuführen. Dementsprechend liegt
ferner ein computerlesbares Speichermedium mit darauf gespeicherten
Steueranweisungen zur Steuerung einer Kontrolleinheit einer Wiedergabevorrichtung
wie oben beschrieben im Rahmen der Erfindung, welche dazu ausgebildet sind,
ein oben beschriebenes Verfahren auszuführen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand bevorzugter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen genauer
beschrieben. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den Zeichnungen
gleiche oder ähnliche Teile.
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Es
zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer
Wiedergabevorrichtung nach dem Stand der Technik,
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2:
schematisch einzelne Komponenten der in 1 dargestellten
Wiedergabevorrichtung,
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3a:
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform in einer ersten Position,
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3b:
schematische Darstellung der Ausführungsform aus 3a in
einer zweiten Position,
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4:
schematisch eine kreisbogenförmige Eingabegeste,
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5:
schematisch eine Eingabegeste in Form eines Geradenabschnitts,
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6a und 6b:
beispielhafte schematische Zuordnungen von Funktionen zur Audio- und/oder
Videosteuerung zu erfindungsgemäßen Eingabegesten,
welche das Ausführen der jeweiligen Funktion bewirken,
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7:
eine schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
einer Wiedergabevorrichtung, welche eine Schnittstelle zum Verbinden
mit einer gleichartigen Vorrichtung aufweist.
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In 1 ist
eine aus dem Stand der Technik vorbekannte Ausführungsform
einer Wiedergabevorrichtung 100 dargestellt, welche eine
in einem Gehäuse 110 angeordnete berührungsempfindliche
Fläche 150 aufweist. Die berührungsempfindliche
Fläche 150 ist als Touchscreen ausgebildet und
dient somit gleichzeitig sowohl als Display als auch zum Erfassen
von Berührungen mit einem Zeigemittel, beispielsweise mit
einem Finger 10 eines Benutzers.
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In
der dargestellten Ausführungsform sind ferner Funktionstasten 121 bis 125 zur
Steuerung der Wiedergabe vorgesehen. Die Tasten 121, 122 und 123 dienen
dem Starten, Stoppen bzw. Pausieren der Wiedergabe. Die Tasten 124 und 125 dienen
dem Wechsel des jeweils auszugebenden Tracks bzw. Kapitels. Da die
Funktionen dieser Funktionstasten erfindungsgemäß auch
mittels Eingabegesten, die über die berührungsempfindliche
Fläche eingegeben werden, ausführbar sind, sind
die Funktionstasten entbehrlich und können auch weggelassen
werden.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung ausgewählter Komponenten
der in 1 dargestellten Wiedergabevorrichtung 100.
Dementsprechend ist der Touchscreen 150 über die
Controller 152 und 154 mit dem Mikroprozessor 130 verbunden,
wobei der Touch-Controller 152 dazu dient, die von der
berührungsempfindlichen Fläche 150 erzeugten
Berührungsdaten in von dem Mikroprozessor 130 interpretierbare
Daten umzuwandeln, und der Video-Controller 154 dazu dient,
die Displayausgabe in Abhängigkeit von Steuerbefehlen des
Mikroprozessors 130 zu steuern.
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Zur
Steuerung der Wiedergabevorrichtung 100 wird vom Mikroprozessor 130 eine
im Speicher 140 abgelegte Software-Applikation 160 ausgeführt. Der
Treiber 156 dient dazu, die vom Touch-Controller 152 erhaltenen
Daten in Ereignisse umzuwandeln, welche eine Aktion und damit eine
Zustandsänderung der Vorrichtung 100 bewirken.
Anhand dieser Ereignisse werden Eingabegesten in Form von Bewegungsabfolgen,
welche der Benutzer mit seinem Finger auf der berührungsempfindlichen
Fläche 150 ausführt, erfasst und mit
Eingabemustern 165, welche in Form geeigneter Parameter
im Speicher 140 hinterlegt sind, verglichen. Wird eine Übereinstimmung
einer Eingabegeste mit einem hinterlegten Eingabemuster festgestellt,
so wird eine dem Eingabemuster zugeordnete Funktion ausgeführt.
Die ausführbaren Funktionen dienen insbesondere der Steuerung
der Audio- und/oder Video-Ausgabe im Speicher 140 hinterlegter
Audio- und/oder Videodateien 170 über den Audio-Ausgang 145 und/oder
das Display 150. Bei der Prüfung einer Eingabegeste
auf Übereinstimmung mit einem hinterlegten Eingabemuster
ist vorzugsweise eine einstellbare Toleranz vorgegeben, so dass
eine Übereinstimmung auch festgestellt wird, wenn die erfasste
Eingabegeste zumindest im Wesentlichen mit dem hinterlegten Eingabemuster übereinstimmt.
Eine entsprechende Toleranz kann auch vorteilhaft bereits in das
Eingabemuster integriert sein, so dass ein Eingabemuster dazu dient,
eine Eingabegeste aus einer Vielzahl ähnlicher Eingabegesten
als mit dem Eingabemuster übereinstimmend zu erkennen.
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Die
Wiedergabevorrichtung 100 kann über die in 2 dargestellten
Komponenten hinaus weitere, nicht dargestellte Hard-/und/oder Software-Komponenten
aufweisen.
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In 3a ist
schematisch eine erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung 100 in
der Hand 20 eines Benutzers dargestellt. Hier wird der
Daumen 30 zur Eingabe der Eingabegesten verwendet, der
sich in 3a in einer ersten Position 31 befindet,
in der er auf den Touchscreen 150 aufgesetzt wird. Während
die Wiedergabevorrichtung 100 zwischen den Fingern 10 und
der Handinnenfläche bzw. dem unteren Teil des Daumens 30 festgehalten
wird, kann der Daumen 30 dieser Hand 20 leicht
um sein Hauptgelenk nach oben in die in 3b dargestellte
zweite Position 32 bewegt werden, wo die Eingabegeste durch
Abheben des Daumens von der Touchscreenoberfläche 150 endet.
So kann die Daumenspitze gemäß der vorliegenden
Erfindung auf sehr einfache Weise eine Eingabegeste ausführen,
die mit einer gewissen Toleranz dem aus dem Kreisbogenabschnitt 3 bestehenden
hinterlegten Eingabemuster entspricht und mit einer entsprechenden
Funktion, beispielsweise einer Erhöhung der Wiedergabelautstärke
verknüpft ist. Vorzugsweise wird der Mittelpunkt 5 des
Kreisbogenabschnitts 3 dabei so gewählt, dass
er möglichst nah an der hier in etwa senkrecht zur Zeichnungsebene
verlaufenden Achse des Hauptgelenks des Daumens 30, also
außerhalb des Touchscreens 150, seitlich neben
der Wiedergabevorrichtung 100 liegt.
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In
den 4 und 5 sind beispielhaft zwei weitere
Eingabegesten dargestellt, die zusätzlich zu den erfindungsgemäßen
Eingabegesten ebenfalls vorgesehen sein können. Sie beschreiben jeweils
eine geometrische Form, wobei diese Form bei der in 4 dargestellten
Eingabegeste 250 ein Kreisbogensegment und bei der in 5 dargestellten
Eingabegeste 350 ein Geradenabschnitt ist. Als zusätzliche
Eigenschaft weist die Eingabegeste 250 eine Orientierung
im Uhrzeigersinn und die Eingabegeste 350 eine Orientierung
von oben links nach unten rechts auf.
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Weitere
charakterisierende Merkmale der Eingabegeste 250 sind die
Positionen der Anfangs- und Endpunkte 210 und 220,
bei denen jeweils der Finger auf- bzw. abgesetzt wurde, die Position
des Mittelpunktes 240 des von der Eingabegeste beschriebenen
Kreisbogens, der Mittelpunktswinkel 230, sowie der von
der Senkrechten 160a gemessene Anfangswinkel 235.
Für jede dieser Eigenschaften kann das Eingabemuster einschränkende
Parameter umfassen. Zusätzlich kann das Eingabemuster vorsehen,
dass der Anfangspunkt 210 der Bewegungsabfolge in einem
vorgegebenen Bereich 152a der berührungsempfindlichen
Fläche 150 liegen muss, damit eine Übereinstimmung
der Eingabegeste mit dem Eingabemuster vorliegt.
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Die
in 5 dargestellte Eingabegeste 350 umfasst
als weitere charakterisierende Merkmale die Positionen der Anfangs-
und Endpunkte 310 und 320, die durch den Winkel 330 definierte
Richtung, sowie die Länge d. Analog kann das entsprechende Eingabemuster
für den Anfangspunkt 310 einen Bereich 154a vorgeben.
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In
den 6a und 6b ist
beispielhaft eine Lautstärkeregelung der Vorrichtung 100 dargestellt,
wobei eine Erhöhung der Lautstärke mittels einer
kreisbogenförmigen Eingabegeste 880 im Uhrzeigersinn
und eine Reduzierung der Lautstärke mittels einer kreisbogenförmigen
Eingabegeste 882 gegen den Uhrzeigersinn bewirkt wird.
Der erfindungsgemäß durch die Eingabegesten 880 und 882 beschriebene
Kreisbogenabschnitt 3 weist dabei einen so großen
Radius 7 auf, dass die Eingabegesten, begrenzt durch die
Größe der berührungsempfindlichen Fläche 150,
jeweils einen Mittelpunktswinkel α unter 90° aufweisen.
Hier beträgt der Radius 7 beispielsweise 10 cm,
wobei er selbstverständlich aber auch größer
oder kleiner ausfallen kann. Der Mittelpunkt 5 des Kreisbogenabschnitts 3 liegt
hier rechts neben der rechten Begrenzung 157 der berührungsempfindlichen
Fläche 150. In einer alternativen, hier nicht zeichnerisch
dargestellten Ausführungsform kann der Mittelpunkt 5 des
Kreisbogenabschnitts 3 zusätzlich auch unterhalb
der unteren Begrenzung 159 der berührungsempfindlichen
Fläche 150 liegen.
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Das
Maß der Lautstärkeänderung wird vorzugsweise
durch den Mittelpunktswinkel α des durch die jeweilige
Eingabegeste 880, 882 beschriebenen Kreisbogenabschnitts 3 festgelegt.
Die bei der Eingabegeste ausgeführte Bewegungsabfolge wird
dabei zwischen einem Anfangszeitpunkt und einem Endzeitpunkt erfasst,
wobei typischerweise der Anfangszeitpunkt durch das Aufsetzen des
Zeigemittels, vorzugsweise des Daumens, auf die berührungsempfindliche
Fläche und der Endzeitpunkt durch das Absetzen des Zeigemittels
von der berührungsempfindlichen Fläche definiert
ist. Der Anfangs- und/oder Endzeitpunkt kann jedoch auch durch ein
anderes erfassbares Ereignis definiert sein, wie beispielsweise eine Änderung
der Bewegungsrichtung des Zeigemittels. Wird der Anfangs- und/oder
Endzeitpunkt durch eine Änderung der Bewegungsrichtung
des Zeigemittels definiert, wird in besonders vorteilhafter Weise
ermöglicht, ohne Absetzen des Zeigemittels mehrere aufeinanderfolgende
Funktionen auszuführen.
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Vorteilhafterweise
kann während der Eingabe der Eingabegeste eine Anzeige 910 auf
dem Display erfolgen, die optisch ein Maß für
den Lautstärkepegel anzeigt, die eingestellt würde,
wenn der Benutzer die Eingabegeste zum Anzeigezeitpunkt beenden
würde.
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In
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
dass die Erkennung der Eingabegesten 880, 882 zur
Lautstärkeregelung nur dann erkannt werden, wenn sich die
Vorrichtung 100 in einem speziellen Betriebszustand befindet,
wobei dieser Betriebszustand durch Betätigen der Schaltfläche 900 aktiviert
wird. Die Schaltfläche 900 kann als Taste oder
als betätigbarer Bereich des Touchscreens 150 ausgebildet
sein. Es ist jedoch ebenso möglich, eine Eingabegeste 880, 882 in
jedem Modus der Vorrichtung 100 zu erkennen.
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In
einer weiteren, in 7 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung, die auch bei herkömmlichen gestengesteuerten
Wiedergabevorrichtungen angewendet werden kann, ist die Wiedergabevorrichtung 101 zum
Aufbauen einer Kommunikationsverbindung 950 zu einer gleichartigen
Vorrichtung 102 ausgebildet. Auf diese Weise können
beispielsweise auf zwei Geräten gleichzeitig ausgeführte Scratcheffekte
kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20221757
U1 [0003]
- - US 6639584 B1 [0005]