DE102013009009B4 - System und Verfahren zur Datenauswahl mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche - Google Patents

System und Verfahren zur Datenauswahl mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche Download PDF

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Abstract

Computerimplementiertes Verfahren zur Datenauswahl mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche, wobei das Verfahren umfasst:Erfassen (205) einer ersten Berührungsposition (310, 340) auf der berührungsempfindlichen Oberfläche;Verfolgen (210) einer Bewegung von der ersten Berührungsposition zu einer zweiten Berührungsposition (320, 350);Berechnen (220) wenigstens eines geometrischen Parameters aus der ersten Berührungsposition, der zweiten Berührungsposition und einer Bezugsposition (380); undDurchführen (225) einer Datenauswahl innerhalb eines Datenbereichs in Abhängigkeit von dem geometrischen Parameter, wobei die Datenauswahl umfasst:- Anzeigen eines Ausgangsdatums;- Verändern des Ausgangsdatums in Abhängigkeit von dem geometrischen Parameter; und- Anzeigen des veränderten Ausgangsdatums.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Offenbarung betrifft ein computerimplementiertes Verfahren zur Datenauswahl sowie ein System zur Datenauswahl. Insbesondere betrifft die vorliegende Offenbarung die Durchführung einer Datenauswahl mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche unter Verfolgung einer Bewegung auf der berührungsempfindlichen Oberfläche.
  • Hintergrund
  • Elektronische Geräte bieten unterschiedlichste Möglichkeiten zur Auswahl und Eingabe von Daten. In der vorliegenden Offenbarung wird der Begriff „Datum“ als Singular von Daten verwendet, falls nicht explizit ein Kalenderdatum beschrieben ist.
  • Üblicherweise wird ein Datum mittels einer Tastatur eingegeben. Beispielsweise wird auf einer grafischen Benutzeroberfläche ein bestimmtes Feld mittels eines Cursors ausgewählt und anschließend über die Tastatur ein Datum eingegeben. Alternativ hierzu kann ein Kombinationsfeld angezeigt werden, dem eine Liste mit Daten zugrunde liegt. Der Benutzer ruft, meist mittels eines Cursors, die Liste auf und wählt ein Datum daraus aus. Das aus der Liste ausgewählte Datum wird dann in dem Eingabefeld angezeigt. Die eigentliche Eingabe erfolgt entweder direkt nach der Auswahl aus der Liste oder mittels eines gesonderten Eingabebefehls über eine Tastatureingabe oder grafische Tastenbedienung. Die Auswahl in einem großen Datenbestand oder Datenbereich ist dabei oft zeitaufwendig und unkomfortabel.
  • Eine weitere bekannte Datenauswahl sieht ein Auswählen eines Datums in einer vorgegebenen Schrittweite vor. Beispielsweise kann ein Datenauswahlfeld ein bestimmtes Anfangsdatum anzeigen. Dabei kann es sich um Zahlenwerte, Buchstabenfolgen oder auch durch eine Liste vorgegebene Daten handeln. Neben dem Datenauswahlfeld sind zwei kleine Tasten mit Pfeilen nach oben und unten angezeigt. Durch Anklicken einer dieser Tasten mit einem Cursor erhöht oder verringert sich das angezeigte Datum. Dabei wird der Wert, die Buchstabenfolge oder ein Listeneintrag in einer bestimmten Schrittweite, beispielsweise um eins, erhöht bzw. verringert.
  • Mit dem Aufkommen berührungsempfindlicher Oberflächen, wie z.B. Touchscreens oder Mousepads, wurden auch weitere Datenauswahlverfahren angeboten. Die Offenlegungsschrift US 2011/0283188 A1 offenbart ein Verfahren zur Kalenderdatenauswahl mittels eines berührungsempfindlichen Bildschirms. Ein auswählbares Kalenderdatum wird durch eine Zeitleiste angezeigt. Der Benutzer kann die Zeitleiste auf dem Bildschirm berühren und durch Bewegung der Berührungsposition auf dem Bildschirm verschieben. Ein in der Mitte der Zeitleiste angezeigter Balken markiert das hinter ihm liegende Kalenderdatum. Durch Verschieben der Zeitleiste kann so ein bestimmtes Kalenderdatum ausgewählt werden. Die Eingabe des ausgewählten Datums erfolgt mittels Berührung einer dafür vorgesehen Taste.
  • Um von einem Kalenderdatum zu einem weit entfernten Kalenderdatum zu gelangen, kann der Benutzer die angezeigten Zeitintervalle der Zeitleiste verändern. Dies geschieht durch Berührung der Zeitleiste mit zwei Fingern und einer relativen Bewegung der beiden Berührungspositionen der zwei Finger. Im Fall des Zusammenziehens der beiden Finger wechselt die Ansicht der Zeitleiste von einzelnen Kalendertagen zu Kalenderwochen. Durch weiteres Zusammenführen der Finger schaltet die Zeitleiste auf Kalendermonate um, usw.. Werden die beiden Berührungspositionen auf der Zeitleiste auseinandergeschoben, erfolgt eine umgekehrte Anpassung der Zeitleiste (Kalendermonat zu Kalenderwoche zu Kalendertag).
  • Die Druckschrift US 2013/0067383 A1 betrifft ein Computergerät zur Ausführung von Funktionen mittels einer berührungssensitiven Anzeige. Dabei kann ein Benutzer eines oder mehrere Symbole einer grafischen Tastatur durch Berühren der Anzeige an der Stelle, an der das Symbol der grafischen Tastatur angezeigt wird, auswählen und eine Benutzereingabe durchführen. Durch Auswählen und Halten sowie anschließendes Bewegen des Fingers kann eine Wiederholung der Tasteneingabe bzw. Tastenfunktion durchgeführt werden.
  • Die Druckschrift US 2010/0097332 A1 betrifft ein elektronisches Gerät mit einem Berührungssensor. Durch die Eingabe mittels zweier Berührungen kann eine grafische Darstellung vergrößert oder verkleinert werden (Zoom-Funktion). Nach solch einer ersten Geste kann in einen Änderungsmodus gewechselt werden, beispielsweise durch Loslassen einer der zwei Berührungen. Anschließend kann mit der noch bestehenden Berührung die zunächst ausgeführte Funktion wiederholt werden. Beispielsweise kann eine kreisförmige Geste durchgeführt werden. Bei Erkennen solch einer kreisförmigen Geste wird die zuerst durchgeführte Zoom-Funktion wiederholt bzw. weiterhin ausgeführt.
  • Kurzer Abriss
  • Der vorliegenden Offenbarung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Datenauswahlverfahren und Datenauswahlsystem bereitzustellen, die eine platzsparende und zugleich einfach und schnell zu bedienende Datenauswahl ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Offenbarung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weitere Aspekte und Ausführungen werden durch die abhängigen Ansprüche definiert.
  • Gemäß einem Aspekt wird ein computerimplementiertes Verfahren zur Datenauswahl mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche offenbart. Das Verfahren umfasst ein Erfassen einer ersten Berührungsposition auf der berührungsempfindlichen Oberfläche sowie ein Verfolgen einer Bewegung von der ersten Berührungsposition zu einer zweiten Berührungsposition. Des Weiteren umfasst das Verfahren ein Berechnen wenigstens eines geometrischen Parameters aus der ersten Berührungsposition, der zweiten Berührungsposition und einer Bezugsposition, sowie ein Durchführen einer Datenauswahl innerhalb eines Datenbereichs in Abhängigkeit von dem geometrischen Parameter.
  • Das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters kann ein Berechnen wenigstens eines Abstandsmaßes zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition unter Berücksichtigung der Bezugsposition umfassen.
  • Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters ein Berechnen wenigstens einer geometrischen Größe eines Kreissektors oder eines Elements hiervon umfassen. Dabei ist die Bezugsposition beispielsweise ein Mittelpunkt des Kreissektors.
  • Ebenfalls alternativ oder zusätzlich hierzu umfasst das wenigstens eine Abstandsmaß wenigstens eines der folgenden: einen Winkel zwischen zwei Verbindungslinien, von denen eine erste von der Bezugsposition zu der ersten Berührungsposition und eine zweite von der Bezugsposition zu der zweiten Berührungsposition verläuft, und eine Bogenlänge zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition, wobei die Bezugsposition ein Mittelpunkt eines der Bogenlänge zugrundeliegenden Bogens ist. Hierzu kann das Durchführen der Datenauswahl in Abhängigkeit des Winkels und/oder der Bogenlänge erfolgen.
  • Das Abstandsmaß kann alternativ hierzu auch als Abstand zwischen der ersten und der zweiten Berührungsposition, als Weglänge der verfolgten Bewegung, als Bogenlänge eines Ellipsenbogens zwischen der ersten und der zweiten Berührungsposition oder als Winkel eines Kreisbogensegments zwischen der ersten und der zweiten Berührungsposition berechnet werden, wobei die Bezugsposition zumindest für den Ellipsenbogen und das Kreisbogensegment einen Bezugspunkt, z.B. einen Mittelpunkt, darstellt.
  • In einer Variante kann das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters wenigstens eines der folgenden umfassen: ein Berechnen eines Radius zugehörig zu dem Kreissektor, wobei der Radius eine Länge einer von zwei Verbindungslinien ist, von denen eine erste von der Bezugsposition zu der ersten Berührungsposition und eine zweite von der Bezugsposition zu der zweiten Berührungsposition verläuft, ein Berechnen des Radius zugehörig zu dem Kreissektor aus der auf beliebige Art gemittelten Länge der ersten und der zweiten Verbindungslinie, ein Berechnen eines Winkels zwischen der ersten und der zweiten Verbindungslinie, ein Berechnen einer Länge einer Kreissehne in dem Kreissektor zwischen der ersten und der zweiten Berührungsposition, und ein Berechnen einer Bogenlänge des Kreissektors zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition In einer weiteren Variante umfasst das Durchführen der Datenauswahl ein Ermitteln, ob der Winkel zwischen den zwei Verbindungslinien einen positiven oder negativen Wert aufweist, und/oder ein Ermitteln einer Bewegungsrichtung auf der Kreissehne von der ersten zu der zweiten Berührungsposition, und/oder ein Ermitteln einer Drehrichtung der Bogenlänge zwischen der ersten und zweiten Berührungsposition. Dabei kann das Durchführen der Datenauswahl in Abhängigkeit des positiven oder negativen Werts des Winkels und/oder der Richtung der Kreissehne und/oder der Drehrichtung der Bogenlänge erfolgen.
  • Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters ein Berechnen eines ersten Abstands von der Bezugsposition zu der ersten Berührungsposition und eines zweiten Abstands von der Bezugsposition zu der zweiten Berührungsposition, und ein Berechnen einer Beziehung zwischen dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand umfassen.
  • Optional hierzu kann das Verfahren ein Einstellen einer Schrittweite in Abhängigkeit von der berechneten Beziehung des ersten Abstands und des zweiten Abstands umfassen. Dabei erfolgt die Datenauswahl unter Berücksichtigung der eingestellten Schrittweite.
  • Zusätzlich kann das Berechnen der Beziehung ein Berechnen einer Differenz zwischen dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand umfassen. Alternativ kann als Beziehung auch ein Verhältnis des ersten Abstands zu dem zweiten Abstand berechnet werden. In beiden Fällen kann das Einstellen der Schrittweite ein Ermitteln, ob die Differenz der Abstände einen positiven oder negativen Wert ergibt, und ein Verändern der Schrittweite in Abhängigkeit des positiven oder negativen Werts der Differenz umfassen.
  • Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das Einstellen einer Schrittweite wenigstens einen weiteren geometrischen Parameter umfassen. Ein solcher geometrischer Parameter ergibt sich aus einer Beschleunigung der Berührung während des Verfolgens der Bewegung von der ersten Berührungsposition zu der zweiten Berührungsposition.
  • Weiterhin alternativ oder zusätzlich hierzu können bei dem Verfahren das Verfolgen der Bewegung und das Berechnen des geometrischen Parameters in vorgegebenen Zeitintervallen erfolgen. Dabei umfasst das Verfahren ferner ein Ermitteln eines Unterschieds zwischen einem aktuell berechneten geometrischen Parameter und einem zuvor berechneten geometrischen Parameter, und ein Vergleichen des Unterschieds mit einem Schwellenwert. Die Datenauswahl wird nur dann ausgeführt, wenn der Unterschied den Schwellenwert übersteigt.
  • Ebenfalls alternativ oder zusätzlich hierzu kann das Verfahren umfassen: ein Ermitteln der Bezugsposition durch ein Ermitteln eines Fixpunkts in Bezug auf die erste Berührungsposition und/oder die zweite Berührungsposition, ein Ermitteln eines Fixpunkts in Bezug auf ein auf einer graphischen Benutzeroberfläche dargestelltes Objekt, ein Ermitteln einer dritten Berührungsposition auf der berührungsempfindlichen Oberfläche und/oder ein Ermitteln eines Bewegungsmittelpunkts, um den die verfolgte Bewegung verläuft.
  • Die Bezugsposition kann somit ein (z.B. systemseitig) auf der berührungsempfindlichen Oberfläche festgelegter Punkt sein. Die Bezugsposition kann aber auch durch den Benutzer selbst durch Berührung eines bestimmten Punktes festgelegt werden. Diese weitere Berührung kann z.B. durch einen zweiten Finger erfolgen. Alternativ kann die verfolgte Bewegung herangezogen werden, um einen Bewegungsmittelpunkt zu ermitteln. Dazu kann ein Kreisausschnitt ermittelt werden, dem die verfolgte Bewegung am nächsten kommt. Der Mittelpunkt dieses Kreisausschnitts entspricht der Bezugsposition.
  • Ferner kann die Bezugsposition in einem Eingabefeld zur Dateneingabe liegen. Alternativ kann der Benutzer auch ein Eingabefeld berühren und somit durch die dritte Berührungsposition die Bezugsposition in das Eingabefeld legen oder in dem Eingabefeld festlegen. Alternativ oder zusätzlich kann bei Berührung eines Eingabefeldes ein vorgegebener Fixpunkt in Bezug auf das Eingabefeld ermittelt werden.
  • Ebenfalls alternativ oder zusätzlich hierzu können das Erfassen der ersten Berührungsposition und das Verfolgen der Bewegung auf eine Fläche eines auf einer graphischen Benutzeroberfläche angezeigten Kreisbogensegments beschränkt sein. Beispielsweise kann ein Kreisbogensegment auf der Anzeigevorrichtung in Bezug auf ein Eingabefeld angezeigt werden. Der Benutzer erhält somit einen Hinweis darauf, dass die Berührung und Bewegung zur Datenauswahl innerhalb dieses Kreisbogensegments ausgeführt werden soll.
  • Weiterhin alternativ oder zusätzlich hierzu kann die Bezugsposition eine dritte Berührungsposition sein. Das Verfahren kann dann ein Verfolgen einer Bewegung der Berührung an der dritten Berührungsposition zu einer vierten Berührungsposition, während die Berührung an der zweiten Berührungsposition unbewegt bleibt, umfassen. Ferner kann das Verfahren umfassen: ein Berechnen wenigstens eines weiteren geometrischen Parameters aus der dritten Berührungsposition, der vierten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition als neue Bezugsposition, und ein Durchführen einer weiteren Datenauswahl innerhalb eines Datenbereichs in Abhängigkeit von dem weiteren geometrischen Parameter.
  • Die Datenauswahl des Verfahrens kann ein Anzeigen eines Ausgangsdatums, ein Verändern des Ausgangsdatums in Abhängigkeit von dem geometrischen Parameter und ein Anzeigen des veränderten Ausgangsdatums umfassen.
  • Bei den mittels des obigen Verfahrens ausgewählten Daten kann es sich z.B. um Zahlen, Buchstaben, Wörtern und/oder Kalenderdaten handeln. Diese können auch in vorgegebenen Listen bereitgestellt werden. Beispielsweise kann ein Ortsname, Straßenname, Postleitzahl und/oder Hausnummer ausgewählt werden. Ebenso können Telefonnummern aus einer Liste mit Telefonnummern, wie z.B. ein Telefonbuch oder Kontaktliste, ausgewählt werden. Selbstverständlich können auch Kalenderdaten, wie zum Beispiel Termine, einer Liste zugrunde liegen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode zum Durchführen des Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Computereinrichtung ausgeführt wird, offenbart. Das Computerprogrammprodukt kann auf einem computerlesbaren Aufzeichnungsmedium gespeichert sein.
  • Ein anderer Aspekt der Offenbarung bezieht sich auf ein System zur Datenauswahl. Das System umfasst eine berührungsempfindliche Oberfläche und ein Prozessorsystem. Das Prozessorsystem kann eingerichtet sein, das obige Verfahren auszuführen.
  • Das System umfasst in einer Implementierung eine Anzeigevorrichtung, die eingerichtet ist, das Datum oder Daten, ein Eingabefeld für das Datum oder die Daten, ein Kreisbogensegment, und/oder ein Anzeigefeld einer eingestellten Schrittweite anzuzeigen.
  • Ferner kann die Anzeigevorrichtung eine Berührungsposition hervorheben. Alternativ oder zusätzlich kann die verfolgte Bewegung durch die Anzeigevorrichtung in Form einer Bewegungsspur angezeigt werden. Ebenso kann die Anzeigevorrichtung auch die Bezugsposition kennzeichnen, sofern diese innerhalb des Anzeigebereichs der Anzeigevorrichtung liegt.
  • In einer weiteren Implementierung sind die Anzeigevorrichtung und die berührungsempfindliche Oberfläche in einem berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen) integriert.
  • Figurenliste
  • Weitere Aspekte, Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Offenbarung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den Figuren, wobei:
    • 1 ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Auswahlsystems zeigt;
    • 2 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Datenauswahl darstellt;
    • 3A und 3B schematische Darstellungen von Berührungspositionen und dem Ablauf einer Bewegung der Berührungspositionen gemäß zweier Ausführungsbeispiele zeigen;
    • 4A eine schematische Darstellung eines Bewegungsablaufs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel zeigt; und
    • 4B schematische Ansichten von Bewegungsabläufen und zugehöriger Datenauswahl gemäß weiteren Ausführungsbeispielen zeigt.
  • Detaillierte Beschreibung
  • Die vorliegende Offenbarung wird anhand von schematischen Ablaufdiagrammen und Blockdiagrammen erläutert. Die diesen Diagrammen zugrunde liegende technische Lehre kann sowohl in Hardware als auch Software oder einer Kombination aus Hardware und Software implementiert werden. Dazu zählen auch digitale Signalprozessoren (DSP), anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (ASIC) und andere Schalt- oder Rechenkomponenten.
  • Die vorliegende Offenbarung betrifft gemäß einem Ausführungsbeispiel ein Datenauswahlsystem, das in einem in 1 dargestellten Blockdiagramm schematisch gezeigt ist.
  • Das gezeigte Datenauswahlsystem 100 umfasst ein Prozessorsystem 110 sowie eine berührungsempfindliche Oberfläche 120. Das Prozessorsystem 110 ist dazu eingerichtet, ein einfaches und benutzerfreundliches Datenauswahlverfahren bzw. bestimmte Schritte davon auszuführen. Das Prozessorsystem 110 ist in der Lage, Signale und/oder Daten von der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 zu empfangen. Dazu ist das Prozessorsystem 110 mit der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 über einen Bus oder eine andere Datenleitung gekoppelt.
  • Ferner umfasst das Datenauswahlsystem 100 eine Ausgabe 130. Diese Ausgabe kann durch einen Bildschirm oder eine Anzeigevorrichtung 130 realisiert sein. Um Daten oder Signale an die Anzeigevorrichtung 130 zur Anzeige von Information zu übermitteln, ist das Prozessorsystem 110 auch mit der Anzeigevorrichtung 130 über einen Bus oder eine andere Datenleitung gekoppelt.
  • Bei der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 kann es sich um eine berührungsempfindliche Oberfläche zur Steuerung eines Cursors handeln. Diese sind auch als Touchpad bekannt. Der Cursor wird dabei auf der Anzeigevorrichtung 130 angezeigt. Kombinationen aus Touchpad 120 und Anzeigevorrichtung 130 sind zum Beispiel bei Laptop-Computern oder Netbooks bekannt. Ein Touchpad 120 kann aber auch ein eigenständiges Gerät sein, das an einen Computer angeschlossen wird.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die berührungsempfindliche Oberfläche 120 mit der Anzeigevorrichtung 130 integriert und stellt einen sogenannten Touchscreen dar. Solch eine berührungsempfindlichen Oberfläche 120 kann auch Teil eines prozessorgesteuerten Geräts sein, wie zum Beispiel ein PC, Tablet-PC, Smartphone, PDA (Personal Digital Assistant), portables oder in ein Kraftfahrzeug (Kfz) integriertes Navigationssystem oder Kfz-Eingabesystem.
  • Die berührungsempfindliche Oberfläche 120 kann z.B. Signale und/oder Daten ausgeben, die die Position einer oder mehrerer Berührungen auf der Oberfläche 120 repräsentieren. Diese Signale und/oder Daten können Koordinatenwerte in einem für die Oberfläche 120 spezifischen Koordinatensystem darstellen. Alternativ stellen die Signale und/oder Daten Koordinatenwerte in einem für die Anzeigevorrichtung 130 spezifischen Koordinatensystem dar. Ebenfalls alternativ kann auch auf ein Koordinatensystem in einem angezeigten Fenster einer graphischen Benutzeroberfläche Bezug genommen werden. Ferner kann die berührungsempfindliche Oberfläche 120 diese Daten und/oder Signale in bestimmten Zeitintervallen ausgeben Diese Intervalle können von ein paar Sekunden bis zu einer Sekunde betragen. Bevorzugt erfolgt jedoch eine Daten- und/oder Signalausgabe mehrmals pro Sekunde (z.B. ein-, zwei-, fünfmal pro Sekunde, etc. oder mit einer Frequenz von 1, 5, 10, 30, 60 Hz etc.).
  • Die Auswahl oder auch Eingabe von Daten erfolgt durch Verwendung der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 und des Prozessorsystems 110. Dazu ist das Prozessorsystem 110 in der Lage, anhand der empfangenen Signale und/oder Daten, eine oder mehrere Berührungspositionen zu erfassen.
  • Dabei kann der gesamte Bereich der berührungsempfindlichen Oberfläche zur Datenauswahl verwendet werden. Der Benutzer ist nicht auf Eingabefelder, Listen oder kleine Wertveränderungstasten angewiesen. Insbesondere bei Verwendung der berührungsempfindlichen Oberfläche mit einem Finger bietet die vorliegende Offenbarung eine sehr einfache und leicht zu bedienende Möglichkeit Daten auszuwählen. Beispielsweise muss der Benutzer nicht einen Cursor mit dem Finger auf teils recht kleine Auswahltasten von Kombinationsfeldern oder Listenfeldern bewegen. Bei Verwendung eines Touchscreen werden diese Auswahltasten meist noch durch den Finger verdeckt, was eine Auswahl weiter erschwert.
  • Das Zusammenspiel der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 und des Prozessorsystems 110 wird nun zusammen mit der 2 näher erläutert. Diese stellt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Datenauswahl dar.
  • Das Verfahren zur Datenauswahl beginnt in Schritt 205 mit dem Erfassen einer ersten Berührungsposition. Diese erste Berührungsposition liegt auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120. Auf der Anzeigevorrichtung 130, wie z.B. einem Bildschirm, kann die erste Berührungsposition durch einen Cursor veranschaulicht werden. Im Fall eines Touchscreens kann die Berührung ebenfalls durch einen Cursor gekennzeichnet werden. Dies ist jedoch nicht notwendig, da die Berührungsposition verdeckt sein kann. Beispielsweise kann die Berührung mittels eines Fingers oder eines Stiftes, eines sogenannten Touchpen oder Stylus, vorgenommen werden.
  • In einem weiteren Verfahrensschritt 210 wird eine Bewegung der ersten Berührungsposition zu einer zweiten Berührungsposition verfolgt. Dazu wird in bestimmten Zeitintervallen die Berührungsposition erfasst bzw. ermittelt. In üblichen berührungsempfindlichen Oberflächen findet die Erfassung einer Berührung meist mehrmals pro Sekunde statt. Die Erfassung der Berührung und das Verfolgen der Bewegung können auch durch das Prozessorsystem 110 erfolgen. Dazu greift das Prozessorsystem 110 auf Signale von der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 zu. Somit kann eine Bewegung der Berührung von der ersten Berührungsposition zu einer weiteren Berührungsposition leicht verfolgt werden.
  • Ferner ermittelt das Prozessorsystem 110 eine Bezugsposition (Schritt 215). Dieser Schritt kann auch vor Schritt 210 erfolgen. Die Bezugsposition kann auf verschiedene Art und Weise ermittelt werden. Dies und das Verfolgen einer Bewegung wird nun im Zusammenhang mit der 3A näher beschrieben.
  • Die 3A zeigt eine schematische Ansicht einer berührungsempfindlichen Oberfläche 120. Eine erste Berührungsposition 310 und eine zweite Berührungsposition 320 sind ebenfalls in 3A dargestellt. Die durchgängige Linie zwischen der ersten und zweiten Berührungsposition (310, 320) zeigt einen Bewegungsverlauf, der in Schritt 210 (2) verfolgt bzw. erfasst wurde. Eine Bewegung und eine Berührungsposition sind nicht notwendigerweise unterscheidbar. Wie oben erwähnt, wird eine Berührung auf der Oberfläche 120 durch das Prozessorsystem 110 häufig erfasst, z.B. mehrmals pro Sekunde oder einmal pro Sekunde. Die Aneinanderreihung von solchen erfassten Berührungspositionen stellt eine Bewegung dar. Mittels eines Schwellenwerts kann das Prozessorsystem 110 feststellen, ob eine Bewegung stattfand. Dazu wird der Abstand zweier aufeinanderfolgender erfasster Berührungspositionen mit dem Schwellenwert verglichen. Ist der Abstand größer als der Schwellenwert, wird von einer Bewegung ausgegangen, die verfolgt werden kann. Andernfalls ist von einer unbeabsichtigten Bewegung, wie zum Beispiel unbeabsichtigtem Wackeln oder Zittern, auszugehen.
  • Das Verfolgen einer Bewegung ist das Speichern von aufeinanderfolgenden Berührungspositionen. Beispielsweise können Koordinatenwerte gespeichert werden. Dies können Koordinaten sein, die von der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 übermittelt werden. Alternativ können es auch Relativkoordinaten sein, die sich auf die erste Berührungsposition beziehen. Das Verfolgen einer Bewegung umfasst auch die Auswertung der Bewegungsdaten, wie zum Beispiel der Koordinatenwerte, und die Überprüfung, ob die Bewegung endet. Beispielsweise liegen aufeinanderfolgende Berührungspositionen aufeinander oder innerhalb des oben erwähnten Schwellenwertabstands. Somit kann am Ende einer Bewegung eine zweite Berührungsposition erfasst werden. Alternativ ist jede der aufeinanderfolgenden Berührungspositionen innerhalb einer Bewegung eine zweite Berührungsposition im Sinne der vorliegenden Offenbarung. Die Bewegung selbst wäre dann der Weg zwischen zwei aufeinanderfolgenden Berührungspositionen.
  • Eine Bezugsposition 380 wird durch Ermitteln eines Fixpunkts in Bezug auf die erste Berührungsposition 310 und/oder die zweite Berührungsposition 320 ermittelt. Beispielsweise kann die Bezugsposition 380 als bestimmte Position auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 systemseitig festgelegt werden. Eine Bezugsposition 380 kann auch systemseitig auf der Anzeigevorrichtung 130 festgelegt werden, insbesondere wenn die Anzeigevorrichtung 130 und die berührungsempfindliche Oberfläche 120 getrennte Bauelemente sind. Ferner kann die Bezugsposition 380 graphisch auf der Anzeigevorrichtung 130 angezeigt werden, dies ist aber nicht immer erforderlich.
  • Liegt die erste Berührungsposition 310, so wie in 3A dargestellt, im oberen Bereich der berührungsempfindlichen Oberfläche 120, wird die Bezugsposition 380 im unteren Bereich der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 festgelegt. Dies bietet den Vorteil, dass der Benutzer den gesamten oberen Bereich der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 für eine Bewegung zur Verfügung hat. Zudem sollte der Abstand zwischen erster Berührungsposition 310 und Bezugsposition 380 möglichst groß gewählt werden. Dies ermöglicht ein leichtes Erfassen der Bewegung um die Bezugsposition 380 herum. Selbstverständlich kann auch jede andere Ausrichtung zwischen Berührungspositionen und Bezugsposition (rechtsseitig, linksseitig etc.) in Bezug auf die berührungsempfindliche Oberfläche 120 gewählt werden.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die Bezugsposition 380 auch eine dritte Berührungsposition auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 sein. Beispielsweise kann der Benutzer mit zwei Fingern, zwei Gegenständen oder einem Finger und einem Gegenstand (z.B. einem Stift) die berührungsempfindliche Oberfläche 120 an zwei verschiedenen, auseinanderliegenden Positionen berühren. Besonders einfach lässt sich solch eine Berührung und Bewegung durch den Daumen auf der Bezugsposition 380 und einen anderen Finger derselben Hand auf der Berührungsposition 310 durchführen. Dadurch kann der Benutzer leicht eine Drehbewegung mit dem anderen Finger um den Daumen herum vollziehen.
  • Zusätzlich zu den bisher genannten Implementierungsmöglichkeiten zum Ermitteln der Bezugsposition 380 kann diese auch ein Fixpunkt in Bezug auf ein auf der graphischen Benutzeroberfläche dargestelltes Objekt sein. Beispielsweise kann ein Eingabefeld oder Datenauswahlfeld angezeigt werden, auf dem, in dem oder um das herum die Bezugsposition 380 liegt. Wenn auf der Anzeigevorrichtung 130 ein Feld dargestellt ist, in dem ein bestimmter Wert, Buchstabe, Name etc. ausgewählt werden soll, kann das Prozessorsystem 110 die Bezugsposition 380 dort hineinlegen oder in eine bestimmte Beziehung dazu setzen. Danach braucht der Benutzer nur eine Position der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 außerhalb des Eingabefelds oder Datenauswahlfelds berühren und dort eine Bewegung ausführen.
  • Zum Beispiel kann der Benutzer mit einem ersten Finger oder Gegenstand einen Bereich der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 berühren, der dem Datenauswahlfeld oder Eingabefeld entspricht und mit einem zweiten Finger oder Gegenstand eine weitere Berührung vornehmen. Diese Berührungen können nacheinander erfolgen. Alternativ kann zuerst das Feld berührt werden und anschließend die Bewegung durchgeführt werden. In beiden Fällen wird die Bezugsposition 380 auf eine Position in dem oder um das Eingabefeld oder Datenauswahlfeld gelegt, die der Berührung mit dem ersten Finger oder Gegenstand entspricht. Dabei kann auch ein bestimmter Fixpunkt in dem Feld als Bezugsposition 380 festgelegt werden, nachdem eine Berührung innerhalb des Felds erfasst wurde. Als Fixpunkt könnte z.B. eine Ecke des Feldes, ein Punkt auf einer Kante oder das Zentrum des Feldes dienen.
  • In einer weiteren Implementierungsmöglichkeit kann die Bezugsposition 380 auch systemseitig als ein Bewegungsmittelpunkt, um den die verfolgte Bewegung verläuft, ermittelt werden. Wie in 3A gezeigt wird, ist es möglich, zwischen der ersten Berührungsposition 310 und der zweiten Berührungsposition 320 sowie der verfolgten Bewegung ein Kreissegment (gestrichelt dargestellt) zu legen. Der Mittelpunkt, zugehörig zu diesem Kreissegment, stellt dann die Bezugsposition 380 dar. Bei der Ermittlung des Kreissegments kann der Radius des Kreissegments so gewählt werden, dass der Mittelpunkt innerhalb der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 liegt. Alternativ kann der Mittelpunkt auch außerhalb der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 gelegt werden. Ein größerer Abstand zwischen Berührungsposition (310, 320) und Bezugsposition 380 erlaubt ein leichteres Erkennen bzw. Erfassen der Bewegung um die Bezugsposition 380.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die Bezugsposition 380 auch an eine bestimmte Position relativ zu den Ausmaßen der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 und/oder der Anzeigevorrichtung 130 gelegt werden. Beispielsweise kann die Bezugsposition 380 auf einen Punkt auf einer Grenze bzw. Rand der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 bzw. der Anzeigevorrichtung 130 gelegt werden. Selbstverständlich ist die Bezugsposition nicht an die berührungsempfindliche Oberfläche 120 oder die Anzeigevorrichtung 130 gebunden. Die vorliegende Offenbarung lässt sich auch auf angezeigte Fenster - also Teile einer graphischen Benutzeroberfläche - und deren Begrenzungen anwenden.
  • Mit Bezug auf 2 wird als nächstes in Schritt 220 ein geometrischer Parameter aus der ersten Berührungsposition 310, der zweiten Berührungsposition 320 und der Bezugsposition 380 berechnet. Die Berechnung eines geometrischen Parameters kann die Berechnung wenigstens eines Abstandsmaßes zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition unter Berücksichtigung der Bezugsposition umfassen.
  • Das Abstandsmaß ist beispielsweise ein Winkel zwischen zwei Verbindungslinien, von denen eine erste von der Bezugsposition zu der ersten Berührungsposition und eine zweite von der Bezugsposition zu der zweiten Berührungsposition verläuft, oder eine Bogenlänge zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition, oder eine Kombination hiervon. Die Bezugsposition ist dabei ein Mittelpunkt eines der Bogenlänge zugrundeliegenden Bogens.
  • Alternativ oder zusätzlich hierzu kann die Berechnung eines geometrischen Parameters die Berechnung wenigstens einer geometrischen Größe eines Kreissektors umfassen. Dabei wird die Bezugsposition als Mittelpunkt des Kreissektors bestimmt. Die erste und zweite Berührungsposition definieren jeweils einen Punkt auf dem zugehörigen Kreis.
  • Alternativ hierzu kann auch ein Abstandsmaß oder eine geometrische Größe einer anderen geometrischen Form, wie zum Beispiel ein Ellipsensektor, Klothoidensektor oder auch Rechtecksektor, berechnet werden. In allen Fällen ist die Bezugsposition 380 ein Mittelpunkt, Zentrum oder anderweitiger Bezugspunkt der geometrischen Form, um den eine Bewegung entlang der Begrenzung der geometrischen Form erfolgt. Ein runder Bewegungsablauf hat den Vorteil, dass insgesamt eine längere Strecke auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 zur Datenauswahl zur Verfügung steht. Nachfolgend wird das Verfahren der vorliegenden Offenbarung anhand eines Kreissektors beschrieben. Dem Fachmann ist bewusst, wie er die Lehre der vorliegenden Offenbarung mit anderen geometrischen Formen umsetzen kann.
  • Um Wiederholungen für diese anderen geometrischen Formen zu vermeiden, erfolgt die weitere Beschreibung nur anhand eines Kreises, Kreissegments bzw. Kreissektors. Ein mögliches Abstandsmaß bzw. eine mögliche geometrische Größe des Kreissektors ist ein Radius, wobei der Radius eine Länge einer von zwei Verbindungslinien ist, von denen eine erste von der Bezugsposition 380 zu der ersten Berührungsposition 310 und eine zweite von der Bezugsposition 380 zu der zweiten Berührungsposition 320 verläuft. Mit anderen Worten werden von der Bezugsposition 380 aus ein erster Radius zur ersten Berührungsposition 310 und ein zweiter Radius zur zweiten Berührungsposition 320 berechnet. Davon wird einer ausgewählt, der den Radius des Kreissektors darstellt. Beispielsweise wir der kleinere oder der größere Radius ausgewählt. Alternativ wird ein Radius für den Kreissektor aus dem ersten und dem zweiten Radius gemittelt.
  • Für den Fall, dass die Bezugsposition 380 als Bewegungsmittelpunkt der ersten und zweiten Berührungsposition ermittelt wird, kann der Radius frei gewählt werden. Beispielsweise kann der Radius so festgelegt werden, dass die Bezugsposition auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 liegt. Er kann auch so gewählt werden, dass er auf einer Symmetrieachse der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 liegt. Selbstverständlich sind auch andere Orte der Bezugsposition 380 mit und ohne Bezug auf die berührungsempfindliche Oberfläche 120 möglich.
  • Eine weitere geometrische Größe ist ein Winkel zwischen dem ersten und dem zweiten Radius, also einem Winkel einer Drehung um die Bezugsposition 380 von der ersten Berührungsposition 310 zu der zweiten Berührungsposition 320. Dieser dient auch als geometrischer Parameter und ist in 3A als Winkel α dargestellt. Der Winkel α kann für alle oben beschriebenen Varianten der Bezugsposition 380 leicht ermittelt werden.
  • Die Darstellung der 3A zeigt einen vergleichsweise großen Winkel a. Dies dient in erster Linie dem leichteren Verständnis. Wie oben erwähnt, kann die zweite Berührungsposition 320 ein Ende einer Bewegung darstellen. Der Benutzer hat im Fall der 3A also die berührungsempfindliche Oberfläche 120 an der Position 310 berührt, den Finger oder Gegenstand dann entlang der durchgezogenen Linie bewegt und kam an der Position 320 zu Ruhe. Erst bei „Stillstand“ der Bewegung wird der geometrische Parameter berechnet. Beispielsweise kann mittels eines Schwellenwerts, wie oben beschrieben, festgestellt werden, ob eine Bewegung stattfindet oder ob die Berührungsposition auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 ruht.
  • Alternativ wird eine Bewegung der Berührungsposition (310, 320) recht häufig und auch während einer Bewegung des Fingers oder Gegenstands erfasst. Dadurch wird bei jeder Erfassung nur ein kleiner Abstand zwischen den Berührungspositionen liegen und der Winkel α daher ebenso klein ausfallen. Somit wird auch der geometrische Parameter nach jeder erfassten Bewegung berechnet.
  • Anstatt eines Winkels oder auch zusätzlich dazu kann eine Kreissehne von der ersten zu der zweiten Berührungsposition in Abhängigkeit der Bezugsposition ermittelt werden. Dies entspricht einer Berechnung einer Seitenlänge eines Rechtecks, falls keine geometrischen Größen eines Kreises berechnet werden. In diesem Fall stellen die erste und zweite Berührungsposition jeweils eine Ecke des Rechtecks dar. Die Bezugsposition ist dann das Zentrum bzw. der Mittelpunkt des Rechtecks. Als geometrische Größe kann die Länge der Kreissehne bzw. der Rechteckseite gewählt werden. Zusätzlich kann auch eine Richtung der Kreissehne bzw. der Rechteckseite ermittelt werden. Diese wird durch die Bezugsposition 380, die erste Berührungsposition 310 und die zweite Berührungsposition 320 bestimmt. Beispielsweise wird sie nach dem (oder entgegen des) Uhrzeigersinn festgelegt.
  • Alternativ oder zusätzlich wird eine Bogenlänge zwischen der ersten Berührungsposition 310 und der zweiten Berührungsposition 320 berechnet, wobei die Bezugsposition 380 einen Bogenmittelpunkt darstellt. Diese Implementierungsmöglichkeit ist vorteilhaft, wenn die Bezugsposition 380 ein Fixpunkt relativ zu der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 oder der Anzeigevorrichtung 130 ist.
  • Als Nächstes wird in Schritt 225 (2) eine Datenauswahl innerhalb eines Datenbereichs durchgeführt. Dabei können alle oben beschriebenen geometrischen Größen als geometrischer Parameter eingesetzt werden. Alternativ können die geometrischen Größen zur Bestimmung des Kreisbogensegments dienen und aus diesem wird ein geometrischer Parameter berechnet oder abgeleitet. Die Datenauswahl erfolgt in Abhängigkeit des geometrischen Parameters.
  • Für die Datenauswahl ist die Anzeigevorrichtung 130 eingerichtet, Daten, ein einzelnes Datum und/oder ein Datenauswahlfeld anzuzeigen. Das Prozessorsystem 110 übermittelt Daten und/oder Signale an die Ausgabe 130, um eine angezeigte graphische Benutzeroberfläche zu verändern. Beispielsweise kann in bestimmten Zeitintervallen die Bewegung einer ersten Berührungsposition 310 zu einer zweiten Berührungsposition 320 verfolgt werden, der geometrische Parameter dazu berechnet werden und eine entsprechende Datenauswahl in der Anzeigevorrichtung 130 angezeigt werden. Somit hat der Benutzer ein direktes visuelles Feedback seiner Datenauswahl.
  • In einer Implementierung der vorliegenden Offenbarung wird für die Datenauswahl ein Ausgangsdatum angezeigt. In Abhängigkeit des berechneten geometrischen Parameters wird das Ausgangsdatum nun verändert und das veränderte Ausgangsdatum angezeigt.
  • Wie oben beschrieben, kann der geometrische Parameter ein Winkel zwischen zwei Radien oder Linien sein. Die Datenauswahl wird dabei in Abhängigkeit des berechneten Winkels durchgeführt. Wird die Bewegung z.B. gegen den Uhrzeigersinn (wie in 3A gezeigt) durchgeführt, kann ein positiver Wert für den Winkel angenommen werden. Würde die Bewegung hingegen im Uhrzeigersinn von der ersten Berührungsposition 310 aus erfolgen, würde ein negativer Wert für den Winkel angesetzt werden. Die vorliegende Offenbarung ist selbstverständlich nicht auf diese Berechnung von positiven und negativen Winkelwerten beschränkt. Beispielsweise kann es für Linkshänder einfacher sein, die erste Berührungsposition im linken Bereich der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 vorzunehmen und im Uhrzeigersinn zu bewegen. Die bevorzugte bzw. einfacher durchzuführende Bewegung sollte dann einem positiven Winkelwert entsprechen.
  • Wird nun in Schritt 220 ein positiver Winkel α berechnet, wird ein Ausgangsdatum erhöht. Bei einem negativen Winkel wird das Ausgangsdatum verringert. Wenn es sich bei der Datenauswahl um Zahlenwerte handelt, können diese entsprechend dem berechneten Winkel erhöht werden. Ist hingegen ein negativer Winkel berechnet worden, wird der Zahlenwert verringert.
  • Eine Anzeige der Veränderung des Datums kann vorgenommen werden, während die Bewegung von der ersten Berührungsposition zur zweiten Berührungsposition stattfindet. Dazu werden in vorgegebenen Zeitintervallen die Bewegung verfolgt und der geometrische Parameter berechnet. Genau genommen wird die zweite Berührungsposition nach jedem Zeitintervall ermittelt, so dass der geometrische Parameter auch nach jedem Zeitintervall berechnet werden kann.
  • Selbstverständlich kann die Datenauswahl auch aufgrund einer berechneten Bogenlänge oder einer berechneten Kreissehnenlänge zwischen erster Berührungsposition 310 und zweiter Berührungsposition 320 erfolgen. Hierbei kann die Festlegung, ob ein positiver oder negativer Wert für die Bogenlänge bzw. den Abstand festgelegt wird, anhand einer Drehrichtung oder eines Koordinatensystems bestimmt werden. Beispielsweise ist eine Bogenlänge entgegen des Uhrzeigersinns ein positiver Wert und mit dem Uhrzeigersinn ein negativer Wert.
  • Dieses Verfahren erleichtert dem Benutzer die Auswahl von Daten. Im Vergleich zu bisherigen Auswahlverfahren kann der Benutzer durch einfache Bewegung einer Berührungsposition um eine Bezugsposition herum Daten auswählen. Die Anzeige einer flächenintensiven Liste oder Zeitleiste ist nicht notwendig. Ebenso müssen keine kleinen Auswahltasten angezeigt und angeklickt werden. Verwendet der Benutzer zwei Finger für das vorliegend offenbarte Verfahren, kann der Benutzer die Bezugsposition 380 in oder nahe an ein Eingabefeld für bestimmte Daten legen, während er mit dem anderen Finger die Auswahl der Daten in dem Feld vornimmt. Die Ansteuerung, in welchem Feld Daten ausgewählt werden, und die Datenauswahl selbst erfolgen somit alleine durch eine Zwei-Finger-Berührung.
  • Die Auswahl der Daten ist dabei nicht auf Zahlenwerte beschränkt, sondern kann ebenfalls auch Buchstaben, Wörter, Kalenderdaten etc. umfassen. Beispielsweise kann auf einer Anzeige ein Wort eingegeben werden, in dem an einer ersten Buchstabenposition die Bezugsposition 380 festgelegt wird (entweder automatisch durch das Prozessorsystem 110 oder durch Berührung an dieser Stelle). Durch Bewegung um diese Position herum kann der Benutzer durch das Alphabet gehen, bis er einen gewünschten Buchstaben erreicht hat.
  • Es ist ebenso denkbar, dass bereits bestimmte Wörter der Datenauswahl zugrunde liegen. Für den Fall, dass das vorliegende Verfahren in einem Navigationssystem eingesetzt wird, können diese Daten z.B. Länder, Städte oder Straßen sein. Durch Bewegung um eine Bezugsposition herum können dann bestimmte Länder, Städte oder Straßen aus den zugrunde liegenden Listen ausgewählt werden. Die Anzeige kann während der Bewegung entsprechende Daten anzeigen, so dass der Benutzer eine visuelle Rückmeldung der bereits veränderten Daten (aus der Liste) erhält. Dies kann natürlich ebenso für Telefonnummern, Kontakte, Kalenderdaten etc. durchgeführt werden.
  • Die tatsächliche Auswahl bzw. Bestätigung der Daten kann entweder über eine Eingabetaste erfolgen oder durch Loslassen der berührungsempfindlichen Oberfläche, d.h. Beenden der Berührung. Das Beenden der Berührung kann sich sowohl auf die bewegte Berührung als auch auf die Bezugspositionsberührung oder beides beziehen.
  • In einer weiteren Implementierung der vorliegenden Offenbarung kann der Benutzer in Schritt 230 (2) auch eine Schrittweite einstellen. Dazu wird eine Beziehung zwischen einem ersten Radius von der Bezugsposition 380 zu der ersten Berührungsposition 310 und einem zweiten Radius von der Bezugsposition 380 zu der zweiten Berührungsposition 320 berechnet. In Abhängigkeit von der berechneten Beziehung des ersten Radius und des zweiten Radius kann das Einstellen 230 einer Schrittweite erfolgen. Die eingestellte Schrittweite wird dann bei der Datenauswahl berücksichtigt.
  • Liegt dem Verfahren anstatt eines Kreissektors eine andere geometrische Form zugrunde, müssen nicht Radien berechnet werden. Es werden dann die Abstände zwischen Bezugsposition 380 und erster bzw. zweiter Berührungsposition (310, 320) in Beziehung gesetzt.
  • Das Einstellen einer Schrittweite wird nun anhand der 3B erläutert. Die 3B zeigt eine schematische Ansicht der berührungsempfindlichen Oberfläche 120. Wie in 3A, wird auch hier eine erste Berührungsposition 330 auf der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 erfasst. Eine zweite Berührungsposition 340 liegt in diesem Beispiel ungefähr auf einem Radius von einer Bezugsposition 380 zu der ersten Berührungsposition 330. Eine Beziehung zwischen den Radien der ersten und der zweiten Berührungsposition mit Bezug auf die Bezugsposition 380 wird zur Bestimmung einer Schrittweite herangezogen.
  • Beispielsweise kann der Abstand zwischen der ersten Berührungsposition 330 und der zweiten Berührungsposition 340 (durch Δ1 in 3B gekennzeichnet) dafür verwendet werden. Dazu wird ermittelt, ob der Abstand Δ1 einen positiven oder einen negativen Wert aufweist. Dies geschieht durch Berechnen der Differenz des ersten Radius von der Bezugsposition 380 zu der ersten Berührungsposition 330 und des zweiten Radius von der Bezugsposition 380 zu der zweiten Berührungsposition 340. Wie im vorliegenden Fall der 3B, ergibt die Differenz einen positiven Wert. Würde die zweite Berührungsposition 340 weiter von der Bezugsposition 380 entfernt sein als die erste Berührungsposition 330, würde sich ein negativer Wert für Δ1 ergeben.
  • In Abhängigkeit des positiven oder negativen Werts der Differenz (Δ1) wird die Schrittweite zur Datenauswahl verändert. Es ist vorteilhaft, wenn eine positive Differenz (Δ1) die Schrittweite erhöht. Dabei wird nämlich der Radius für eine weitere Bewegung verkürzt. Dies hat zur Folge, dass die Datenauswahl nur „grober“ möglich ist, da sich der Winkel einer Bewegung nun schneller verändert.
  • Alternativ zur Differenzberechnung kann auch ein Verhältnis zwischen erstem Radius und zweitem Radius berechnet werden. Je nachdem, ob dies über oder unter dem Wert 1 liegt, wird die Schrittweite vergrößert bzw. verkleinert. Zur gleichen Beurteilung der berechneten Verhältnisse wird immer der Radius von der Bezugsposition zu einer Berührungsposition durch den Radius von der Bezugsposition zu einer darauffolgenden Berührungsposition dividiert. Im Fall der Positionen 330 und 340 in 3B ergibt sich dabei ein Verhältnis größer eins.
  • Für den Fall, dass Zahlenwerte ausgewählt werden, kann bei einer positiven Differenz die Schrittweite von Einerstellen zu Zehnerstellen, Hunderterstellen usw. verändert werden. Im Fall einer negativen Differenz würde von der Schrittweite in Hundertern, Zehnern, Einer usw. die Schrittweite verringert. Liegen hingegen Zeitwerte oder Kalenderdaten zugrunde, wechselt die Schrittweite von Sekunden zu Minuten zu Stunden etc. bzw. Tagen zu Wochen zu Monaten etc..
  • Wie in 3B dargestellt ist, wird die Berührung weiterverfolgt und gelangt zu der dritten Berührungsposition 350. Da zwischen den Berührungspositionen 340 und 350 ein Winkel α in Bezug auf die Bezugsposition 380 entsteht, werden die Daten entsprechend den geometrischen Parametern, hier Winkel α und Δ1, ausgewählt.
  • In einem weiteren Bewegungsschritt kann die Bewegung zur vierten Berührungsposition 360 fortgesetzt werden. Wie in 3B gezeigt, ergibt sich hier eine negative Differenz Δ2 der Radien von Bezugsposition 380 zu Berührungsposition 350 und Bezugsposition 380 zu Berührungsposition 360. Demnach wird die Schrittweite, aufgrund der negativen Differenz Δ2, wieder verringert. Alternativ kann hier auch das Verhältnis der Radien betrachtet werden. Dabei ergibt sich ein Wert kleiner eins. Anschließend kann eine weitere Bewegung verfolgt werden, wie dies in 3B durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
  • Selbstverständlich muss der Benutzer nicht genau dem beschriebenen Ablauf der Berührung und Bewegung folgen. Der Benutzer kann auch eine „schräge“ Bewegung durchführen. Somit können mehrere geometrische Parameter gleichzeitig berechnet werden und sowohl Datenauswahl als auch Schrittweiteeinstellung durchgeführt werden. Die beiden Werte bzw. Einstellungen können nach jedem Zeitintervall, bei dem eine neue Berührungsposition erfasst wird, berechnet werden.
  • Es ist ebenso Teil der vorliegenden Offenbarung, dass die Bewegungen durch Einsatz eines Schwellenwerts optimiert werden. Es kann beispielsweise festgestellt werden, ob eine Bewegung zu der Bezugsposition 380 oder von ihr weg (siehe Δ1 bzw. Δ2 in 3B) einen bestimmten Schwellenwert übersteigt. Erst bei einer Bewegung größer als der Schwellenwert wird die Schrittweite angepasst. Dies hilft dem Benutzer, da er nicht exakt auf einem Kreisbogen oder einer Geraden entlang fahren muss. Das gleiche kann auch für die Datenauswahl erfolgen, wenn der Benutzer eigentlich nur die Schrittweite verändern will. Hier kann mittels eines oder mehrerer Schwellenwerte ermittelt werden, ob die Bewegung im Wesentlichen auf die Bezugsposition zu oder von ihr weg führt. Beispielsweise kann der berechnete geometrische Parameter mit einem Schwellenwert verglichen werden. Bei Überschreiten des Schwellenwerts wird die Datenauswahl bzw. Schrittweitenanpassung vorgenommen.
  • Wird eine Anpassung der Schrittweite erfasst und vorgenommen, kann das Prozessorsystem 110 optional einen entsprechenden Hinweis auf der Anzeigevorrichtung 130 anzeigen. Somit erhält der Benutzer ein visuelles Feedback zu der eingestellten Schrittweite. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein akustisches oder haptisches Feedback erzeugt werden.
  • Das Datenauswahlverfahren der vorliegenden Offenbarung und insbesondere die Schritte 220, 225 und optional auch 230 werden solange durchgeführt, bis der Benutzer die Berührung beendet (Schritt 240). Wenn der Benutzer die Berührung mit zwei Fingern durchführt, ist es möglich, das Verfahren erst zu beenden, wenn beide Finger von der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 entfernt wurden. Somit ist der Benutzer in der Lage, die Bezugspositionsberührung aufrechtzuerhalten und mit dem Finger für die Datenauswahl (Bewegung) zurückzugreifen. Dies ist vorteilhaft, wenn eine Grenze der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 erreicht ist oder der Benutzer mit dem Finger nicht mehr weiter drehen kann. So ist es möglich, die Datenauswahl solange auszuführen, bis das gewünschte Datum erreicht ist.
  • Alternativ ist der Benutzer auch in der Lage, die Schrittweite anzupassen bzw. einzustellen, zurückzugreifen und durch eine Bewegung die Datenauswahl vorzunehmen. Dabei muss die Bewegung nicht bei einem kleineren (oder größeren) Radius für unterschiedliche Schrittweiten erfolgen. Stattdessen kann immer ein ungefähr gleicher Radius für die Datenauswahl verwendet werden. Dafür wird nur zwischen Bewegungen entlang eines Radius und entlang eines Kreisbogenausschnitts oder Kreissehne unterschieden.
  • Die Eingabe der ausgewählten Daten kann auch mit dem Beenden der Berührung erfolgen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Benutzer mittels Berührung die Bezugsposition in ein Eingabefeld legt. Sobald diese Berührung beendet wird, können die ausgewählten Daten eingegeben, beispielsweise gespeichert oder weiterverarbeitet, werden. Alternativ kann dies auch durch eine gesonderte Eingabe erfolgen. Dazu kann der Benutzer eine Eingabetaste auf der Tastatur oder auf der Anzeige mit einem Cursor betätigen.
  • Das Datenauswahlverfahren der vorliegenden Offenbarung wird nun anhand eines detaillierten Beispiels einer Zahlenauswahl mit Hilfe der 4A und 4B erläutert. Die 4A zeigt eine schematische Ansicht einer berührungsempfindlichen Oberfläche 120. Ebenfalls gezeigt ist ein Datenauswahlfeld 410. In diesem Datenauswahlfeld 410 kann ein bestimmter Wert vorgegeben sein. Das Feld kann aber auch leer sein oder der Wert ist Null.
  • Ferner ist ein Feld 450 zur Anzeige der aktuellen Schrittweite dargestellt. Dies kann bei einer Datenauswahl von Zahlenwerten den Zahlenwert der Schrittweite angeben (z.B. 0,1; 0,5; 1; 2; 5; 10; 100; etc.). Für Kalenderdaten können zum Beispiel „Tag“ oder „Woche“ angezeigt werden. Im Falle von Buchstaben kann die Buchstabenposition im auszuwählenden Wort als Zahl angezeigt werden. Alternativ kann auch die Zahl der Buchstaben, die in jedem Schritt übersprungen werden, angezeigt werden.
  • Alternativ oder zusätzlich zu Feld 450 kann die Schrittweite auch in dem Datenauswahlfeld 410 selbst gekennzeichnet sein. Werden zum Beispiel Zehnerstellen bei Zahlen oder der dritte Buchstabe in einem Wort verändert, kann diese Zahl bzw. Buchstabe in Feld 410 hervorgehoben werden. Dies kann durch eine andere Schriftfarbe oder Hintergrundfarbe der entsprechenden Stelle im Vergleich zu den anderen Stellen der Zahl bzw. des Worts erfolgen.
  • Die 4A zeigt einen bestimmten Bewegungsablauf 420. Wie bereits oben zu den 3A und 3B erläutert, wird auch eine Bezugsposition 430 bestimmt. Die Bezugsposition 430 kann beispielsweise an einem unteren Rand des Datenauswahlfelds 410 systemseitig vorgegeben sein. Alternativ kann der Benutzer, z.B. mit dem Daumen, die Stelle 430 berühren und somit die Bezugsposition 430 festlegen.
  • Die 4B zeigt schematisch die Abschnitte des Bewegungsablaufs und die dazugehörigen Zahlenwerte, die in dem Datenauswahlfeld 410 nach dem jeweiligen Abschnitt angezeigt werden. In der Ansicht oben links der 4B wird eine erste Bewegung in Richtung der Bezugsposition 430 dargestellt. Es wird weiter davon ausgegangen, dass keine Drehbewegung um die Bezugsposition 430 herum erfolgt. Da die Bewegung auf einer Linie erfolgt, kann kein Winkel oder Länge einer Kreissehne oder Bogenlänge berechnet werden. Wie oben beschrieben, kann der geometrische Parameter auch unterhalb eines Schwellenwerts liegen und wird daher nicht berücksichtigt. Der angezeigte Wert im Datenauswahlfeld bleibt somit gleich (hier 123). Jedoch wurde aufgrund des Bewegens in Richtung der Bezugsposition 430 die Schrittweite zur Datenauswahl vergrößert. Dabei kann die Schrittweite pro Millimeter, Zentimeter oder auch pro Pixel der Bewegung angepasst werden. Selbstverständlich sind auch andere Einheiten zur Bestimmung der Schrittweiten möglich. Beispielsweise kann die Schrittweite von 1 auf 5, 10, 15, 20, etc. erhöht werden. Selbstverständlich kann jede andere Schrittweite ausgewählt werden.
  • Im nächsten Abschnitt des Bewegungsablaufs (oben rechts in 4B gezeigt) wird eine Bewegung nach links durchgeführt. Da die Bewegung keine starke (einen Schwellenwert übersteigende) Veränderung des Abstands zur Bezugsposition 430 aufweist, bleibt die Schrittweite bestehen. Aufgrund der Bewegung nach links kann ein positiver geometrischer Parameter berechnet werden. Beispielsweise kann ein positiver Winkel zwischen den beiden Berührungspositionen und der Bezugsposition 430 berechnet werden. Entsprechend dieses Winkels und der zuvor eingestellten Schrittweite wird der Wert verändert. Im vorliegenden Fall ist eine höhere Schrittweite eingestellt worden, so dass der Wert aufgrund der zurückgelegten Strecke sehr schnell ansteigt (hier von 123 auf 358). Alternativ kann die Bewegung auch entlang einer (durch Schwellenwert idealisierten) Kreissehne erfolgen. Wenn das Verfahren darauf eingestellt ist, muss stärker zwischen Bewegungen von und zu der Bezugsposition unterschieden werden. Bei einer Kreissehne erfolgt auch eine Annäherung an die Bezugsposition. Die Unterscheidung kann durch entsprechend groß gewählte Schwellenwerte erfolgen.
  • In dem in 4B unten links dargestellten Bewegungsablauf erfolgt eine Bewegung, die sich von der Bezugsposition 430 entfernt. Hier wurde wieder ebenfalls der ideale Fall angenommen, dass die Bewegung nahezu auf einem Radius durch die Bezugsposition 430 verläuft. Der angezeigte Wert (358) bleibt somit unverändert. Allerdings wird nun aufgrund des größeren Abstands zur Bezugsposition 430 die Schrittweite wieder verringert. Beispielsweise kann die Schrittweite auf den Wert 2 eingestellt werden.
  • Der vierte Bewegungsablauf, der in 4B unten rechts dargestellt ist, ist eine Bewegung nach rechts bzw. mit dem Uhrzeigersinn. Aufgrund der eingestellten kleineren Schrittweite erfolgt eine Datenauswahl zu dem Wert 348.
  • Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich wird, ist das Eingabeverfahren der vorliegenden Offenbarung sehr einfach für den Benutzer durchzuführen. Aufgrund der Möglichkeit zur Einstellung einer Schrittweite kann der Benutzer sehr schnell zu einem gewünschten Datum gelangen.
  • Anstatt Zahlenwerten können auch Buchstaben, Wörter und Anderes ausgewählt werden. Im Fall von Wörtern (wie z.B. Länder, Stadtnamen, Straßennamen) kann der Benutzer durch Drehen um die Bezugsposition herum ein Datum aus einer vorgegebenen Liste auswählen. Bei einer „normalen Schrittweite“ wird dabei immer zum nächsten Datum der Liste gesprungen, wenn eine Bewegung um die Bezugsposition ausgeführt wird. Verringert der Benutzer jedoch den Abstand zur Bezugsposition, erhöht also die Schrittweite, kann zu jedem zweiten, dritten, vierten etc. Datum in der Liste gesprungen werden.
  • Alternativ kann die Schrittweite auch eine Buchstabenposition in einem Wort (z.B. Stadtnamen) darstellen. Beispielsweise kann bei einer „normalen“ Schrittweite der fünfte Buchstabe im Stadtnamen durch die Drehbewegung verändert werden. Verringert der Benutzer nun den Abstand zur Bezugsposition, erhöht also die Schrittweite, wird der vierte Buchstabe im Stadtnamen verändert. Bei der größtmöglichen Schrittweite wird der erste Buchstabe des Stadtnamens verändert. Somit kann der Benutzer sehr schnell von einer Stadt mit einem Anfangsbuchstaben A zu einer Stadt mit einem Anfangsbuchstaben M gelangen. Durch Verringerung der Schrittweite kann nun durch die Stadtnamen mit den Buchstaben M „gedreht“ werden, bis der gewünschte Stadtname ausgewählt ist.
  • In 4A ist außerdem eine weitere Implementierungsmöglichkeit dargestellt. Dazu wird auf der Anzeigevorrichtung 130 ein optionales Kreisbogensegment 440 dargestellt. Solch ein Kreisbogensegment 440 kann beispielsweise oberhalb eines Datenauswahlfelds oder Eingabefelds angezeigt werden. Die Anzeige des Kreisbogensegments 440 kann z.B. durch Antippen oder Auswählen des Feldes 410 erfolgen.
  • Anschließend hat der Benutzer die Möglichkeit, mit einem Finger oder einem Gegenstand durch Berührung innerhalb des Kreisbogensegments 440 Daten für das Feld 410 auszuwählen. Die Bezugsposition 430 kann innerhalb des Datenauswahlfeldes 410 liegen. Alternativ kann die Bezugsposition 430 auch durch die Randlinien des Kreisbogensegments 440, welche jeweils auf einem Radius des Kreisbogensegments liegen, ermittelt werden. Somit hat der Benutzer in jedem Fall einen visuellen Eindruck, wo sich die Bezugsposition 430 befindet. Ferner braucht der Benutzer nicht mit zwei Fingern oder zwei Gegenständen die berührungsempfindliche Oberfläche 120 berühren, um die Eingabe vorzunehmen.
  • In einer weiteren Implementierungsmöglichkeit der vorliegenden Offenbarung muss die Bezugsposition kein dauerhaft fester Punkt sein, also kein Punkt, der während der gesamten Datenauswahl eine feste Position einnimmt. Beispielsweise kann der Benutzer mit zwei Fingern Daten auswählen. Dabei liegt ein erster Finger auf einer Bezugsposition, während ein zweiter Finger die Bewegung von der ersten Berührungsposition zu einer zweiten Berührungsposition durchführt. Nun kann nach der Bewegung der Berührungsposition das Ende der berührungsempfindlichen Oberfläche erreicht sein, während die Datenauswahl aber noch nicht abgeschlossen ist. In diesem Fall bewegt der Benutzer den Finger, der zuerst die Bezugsposition festgelegt hat. Die bisherige zweite Berührungsposition wird dabei zur (feststehenden) neuen Bezugsposition. Damit kann der Benutzer sehr viele Daten durchgehen, bevor er ein bestimmtes Datum auswählt. Die Fläche oder das Gebiet der berührungsempfindlichen Oberfläche 120 kann dabei besonders vorteilhaft ausgenutzt werden.
  • Außerdem braucht das vorliegende Verfahren bzw. der implementierte Algorithmus nur marginal angepasst zu werden. Es muss durch das Prozessorsystem 110 nur erfasst werden, welche Berührung sich bewegt und welche Berührung feststeht. Der geometrische Parameter kann dann wie gewohnt positive oder negative Werte aufgrund der Bewegung im Uhrzeigersinn bzw. gegen den Uhrzeigersinn einnehmen. Bei einem Wechsel der Bezugsposition bleibt die intuitive Bewegungsrichtung des Benutzers gleich. Für Rechtshänder sind dies zum Beispiel positive Werte für Bewegungen gegen den Uhrzeigersinn.
  • Alternativ kann sogar auf eine feststehende Bezugsposition verzichtet werden. Dabei kann der Benutzer mit zwei Fingern jeweils eine Bewegung vornehmen. Die Bezugsposition ist dann entweder eine der beiden sich bewegenden Berührungspositionen oder eine vom Prozessorsystem festgelegte Position.
  • Das Einstellen, in welche Richtung Werte positiv oder negativ verändert werden, kann voreingestellt sein und/oder durch Benutzeroptionseinstellungen angepasst werden.
  • Schließlich sieht eine Implementierung der vorliegenden Offenbarung vor, dass das Prozessorsystem 110 die Bezugsposition auf der Anzeige 130 anzeigt. Dies wird durch ein bestimmtes Zeichen auf der Anzeige 130 umgesetzt werden. Das Zeichen kann ein Punkt, ein Kreuz oder ein ähnlicher Indikator sein.
  • Ferner ist das Prozessorsystem 110 in der Lage, eine Bewegungsspur auf der Anzeige 130 anzuzeigen. Solch eine Bewegungsspur ist beispielhaft als Bewegung 420 in 4A dargestellt. Berührungspositionen, an denen der Benutzer pausiert, können durch einen Punkt oder anderen Indikator dargestellt werden, während die dazwischen liegende Bewegung als dünne Linie dargestellt ist. Alternativ hierzu wird die Bewegungsspur nur für einen vorgegebenen Zeitraum (z.B. 0,5s bis 2s, bevorzugt 1s) angezeigt. Danach verblasst jeweils der älteste Teil der Bewegungsspur.
  • Die oben beschrieben Form der Datenauswahl hat den Vorteil, dass der Benutzer mit einer Bewegungsfolge sowohl die Datenauswahl selbst als auch die Schrittweiteneinstellung vornehmen kann. Dies kann auch in einer einzelnen Bewegung erfolgen. Die Technik der vorliegenden Offenbarung ermöglicht dem Benutzer eine leichte Bedienung und schnelle Datenauswahl bei gleichzeitig geringem Platzbedarf auf der berührungsempfindlichen Oberfläche.

Claims (18)

  1. Computerimplementiertes Verfahren zur Datenauswahl mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche, wobei das Verfahren umfasst: Erfassen (205) einer ersten Berührungsposition (310, 340) auf der berührungsempfindlichen Oberfläche; Verfolgen (210) einer Bewegung von der ersten Berührungsposition zu einer zweiten Berührungsposition (320, 350); Berechnen (220) wenigstens eines geometrischen Parameters aus der ersten Berührungsposition, der zweiten Berührungsposition und einer Bezugsposition (380); und Durchführen (225) einer Datenauswahl innerhalb eines Datenbereichs in Abhängigkeit von dem geometrischen Parameter, wobei die Datenauswahl umfasst: - Anzeigen eines Ausgangsdatums; - Verändern des Ausgangsdatums in Abhängigkeit von dem geometrischen Parameter; und - Anzeigen des veränderten Ausgangsdatums.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters ein Berechnen wenigstens eines Abstandsmaßes zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition unter Berücksichtigung der Bezugsposition umfasst.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters ein Berechnen wenigstens einer geometrischen Größe eines Kreissektors oder eines Elements hiervon umfasst, wobei die Bezugsposition ein Mittelpunkt des Kreissektors ist.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei das wenigstens eine Abstandsmaß wenigstens eines der folgenden umfasst: einen Winkel zwischen zwei Verbindungslinien, von denen eine erste von der Bezugsposition zu der ersten Berührungsposition und eine zweite von der Bezugsposition zu der zweiten Berührungsposition verläuft, und eine Bogenlänge zwischen der ersten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition, wobei die Bezugsposition ein Mittelpunkt eines der Bogenlänge zugrundeliegenden Bogens ist.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei das Durchführen der Datenauswahl in Abhängigkeit des Winkels und/oder der Bogenlänge erfolgt.
  6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Berechnen des wenigstens einen geometrischen Parameters umfasst: - Berechnen eines ersten Abstands von der Bezugsposition (380) zu der ersten Berührungsposition (330, 350) und eines zweiten Abstands von der Bezugsposition (380) zu der zweiten Berührungsposition (340, 360); und - Berechnen einer Beziehung zwischen dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, wobei das Verfahren umfasst: Einstellen (230) einer Schrittweite in Abhängigkeit von der berechneten Beziehung des ersten Abstands und des zweiten Abstands, wobei die Datenauswahl unter Berücksichtigung der eingestellten Schrittweite erfolgt.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei das Berechnen der Beziehung ein Berechnen einer Differenz zwischen dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand umfasst, und wobei das Einstellen der Schrittweite umfasst: - Ermitteln, ob die Differenz der Abstände einen positiven oder negativen Wert ergibt; und - Verändern der Schrittweite in Abhängigkeit des positiven oder negativen Werts der Differenz.
  9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Verfolgen der Bewegung und das Berechnen des geometrischen Parameters in vorgegebenen Zeitintervallen erfolgen, und wobei das Verfahren ferner umfasst: Ermitteln eines Unterschieds zwischen einem aktuell berechneten geometrischen Parameter und einem zuvor berechneten geometrischen Parameter; und Vergleichen des Unterschieds mit einem Schwellenwert, wobei die Datenauswahl nur ausgeführt wird, wenn der Unterschied den Schwellenwert übersteigt.
  10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Verfahren umfasst: Ermitteln der Bezugsposition durch wenigstens eines von: - Ermitteln eines Fixpunkts in Bezug auf die erste Berührungsposition und/oder die zweite Berührungsposition; - Ermitteln eines Fixpunkts in Bezug auf ein auf einer graphischen Benutzeroberfläche dargestelltes Objekt; - Ermitteln einer dritten Berührungsposition auf der berührungsempfindlichen Oberfläche; und - Ermitteln eines Bewegungsmittelpunkts, um den die verfolgte Bewegung verläuft.
  11. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei der Fixpunkt in einem Eingabefeld zur Dateneingabe liegt.
  12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Erfassen der ersten Berührungsposition und das Verfolgen der Bewegung auf eine Fläche eines auf einer graphischen Benutzeroberfläche angezeigten Kreisbogensegments (440) beschränkt sind.
  13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Bezugsposition eine dritte Berührungsposition ist, und das Verfahren ferner umfasst: Verfolgen (210) einer Bewegung der Berührung an der dritten Berührungsposition zu einer vierten Berührungsposition, während die Berührung an der zweiten Berührungsposition unbewegt bleibt; Berechnen (220) wenigstens eines weiteren geometrischen Parameters aus der dritten Berührungsposition, der vierten Berührungsposition und der zweiten Berührungsposition als neue Bezugsposition; und Durchführen (225) einer weiteren Datenauswahl innerhalb eines Datenbereichs in Abhängigkeit von dem weiteren geometrischen Parameter.
  14. Computerprogrammprodukt mit Programmcode zum Durchführen des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Computereinrichtung ausgeführt wird.
  15. Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 14, welches auf einem computerlesbaren Aufzeichnungsmedium abgespeichert ist.
  16. System zur Datenauswahl, wobei das System umfasst: eine berührungsempfindliche Oberfläche (120); und ein Prozessorsystem (110), das eingerichtet ist, das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 auszuführen.
  17. System gemäß Anspruch 16, des Weiteren umfassend: eine Anzeigevorrichtung (130), die eingerichtet ist, das Datum oder Daten, ein Eingabefeld (410) für das Datum oder die Daten, ein Kreisbogensegment (440), ein Anzeigefeld (450) einer eingestellten Schrittweite und/oder eine Bewegungsspur (420) der verfolgten Bewegung anzuzeigen.
  18. System gemäß Anspruch 17, wobei die Anzeigevorrichtung und die berührungsempfindliche Oberfläche in einem berührungsempfindlichen Bildschirm integriert sind.
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