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Die
Erfindung betrifft eine Schaukel sowie einen Bausatz hierfür.
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Eine
Vielzahl von Menschen ist auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen.
Dies betrifft Menschen mit einer angeborenen Behinderung ebenso
wie alte Menschen und Unfallopfer. Für diese Menschen ist ein Verlassen
des Rollstuhls in der Regel mit großen Schwierigkeiten verbunden
und vielfach nur mit fremder Hilfe möglich. Zwar ist durch den Rollstuhl
eine Fortbewegung auf ebenem Untergrund entweder allein oder mit
fremder Hilfe möglich,
jedoch ist eine Vielzahl von körperlichen
Betätigungen, die
für Menschen
ohne körperliche
Einschränkung selbstverständlich sind,
unmöglich.
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Allerdings
haben insbesondere körperbehinderte,
auf den Rollstuhl angewiesene Kinder und Jugendliche einen natürlichen
Bewegungsdrang. Dieser kann durch eigene, aktive Bewegung ausgelebt werden,
aber auch indem das Kind von jemand anders bewegt wird. Hierbei
hat sich gezeigt, dass Schaukeln, das auch von Nicht-Behinderten
als entspannend oder beglückend
empfunden wird, auf Menschen mit Behinderung sehr positiv wirken
kann, sowohl beruhigend als auch anregend. Diese Wirkung ist hierbei
nicht auf Kinder und Jugendliche beschränkt, auch für alte Menschen kann diese
Form der Bewegung wohltuend sein.
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Die
Benutzung einer herkömmlichen
Schaukel ist für
viele auf einen Rollstuhl angewiesene Menschen allerdings ausgeschlossen.
Selbst wenn die Person beim Umsteigen Hilfe hat, ist eine Sicherung auf
einem normalen Schaukelsitz zu anstrengend oder völlig unmöglich. Aus
diesem Grund sind spezielle Schaukeln konstruiert worden, in denen
der Schaukelnde besonders stabil sitzen oder liegen kann und die
somit den besonderen körperlichen
Einschränkungen
Rechung tragen. Diese Spezialanfertigungen sind aber zum Einen teuer,
zum Anderen ist es hierbei stets ein Umsteigen vom Rollstuhl in
die Schaukel nötig,
was mit großem
Aufwand verbunden ist. Zudem wird teilweise das Verlassen des Rollstuhls
als un gewohnt und beunruhigend empfunden, wodurch ein entspanntes
Schaukeln nicht möglich ist.
Daneben existieren Vorrichtungen, in die der Rollstuhl eingesetzt
wird, und die nach dem Prinzip des Schaukelstuhls funktionieren.
Diese Vorrichtungen sind allerdings teuer, schwer und können auch
vom Bewegungsablauf nicht das Gefühl einer Schaukel vermitteln.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache zu benutzende
Schaukel für
an den Rollstuhl gebundene Menschen bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Schaukel nach Anspruch I sowie durch einen Bausatz nach Anspruch
12.
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Die
erfindungsgemäße Schaukel
umfasst eine Tragvorrichtung zur Aufnahme eines Rollstuhls. Die
Tragvorrichtung ist also so ausgebildet, dass sie einen Rollstuhl
stützen
kann. Hierbei sind feste Konstruktionen möglich, die eine Art Rahmen
oder Plattform für
den Rollstuhl bilden, aber auch flexible Konstruktionen, z. B. mit
Seilen o. Ä.,
die sich dem Rollstuhl wenigstens teilweise anpassen und ihn stützen oder
halten. Denkbar sind auch Mittel wie z. B. Haken oder Klammern,
mittels derer der Rollstuhl gegen Bewegungen relativ zur Schaukel
gesichert wird.
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Des
Weiteren umfasst die Schaukel wenigstens einen Aufhängepunkt.
Beispielsweise kann die Tragvorrichtung, ähnlich wie der Sitz einer herkömmlichen
Schaukel, zur Aufhängung
mit Seilen versehen sein, wobei die Seile in wenigstens einer Öse oder
Seilschlaufe enden, die an einem herkömmlichen Schaukelhaken o. Ä. gesichert
wird. In diesem Fall bildet die Öse
bzw. Seilschlaufe den Aufhängepunkt.
Selbstverständlich
kann der Aufhängepunkt auch
durch ein Lager, z. B. Kugellager, gegeben sein. Je nach Ausführungsform
kann der Aufhängepunkt durch
die Bewegung der Schaukel seine Position verändern, z. B. durch das Hin-
und Hergleiten einer Öse an
einem Haken.
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Der
Aufhängepunkt
kann, wie geschildert, durch ein separates Bauteil (z. B. eine Öse) gebildet werden,
er kann aber auch durch die Tragvorrichtung selbst gebildet werden.
So besteht die Schaukel in einer bevorzugten Ausführungsform
im Wesentlichen aus zwei Seilschlaufen, in die der Rollstuhl eingehängt wird
und die die Tragvorrichtung bilden. Die Seile, die die „Tragschlaufen” bilden,
erfüllen
hierbei gleichzeitig den Zweck der Seile, Ketten o. Ä., die bei herkömmlichen
Schaukeln zur Aufhängung
dienen. Die Seile können
auch unmittelbar, wobei ggf. in bekannter Weise mittels eines Knotens
eine Aufhängeschlaufe
gebildet wird, an Haken o. Ä.
aufgehängt werden,
so dass Tragvorrichtung und Aufhängepunkt der
Schaukel in einem Seil verwirklicht werden.
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Es
handelt sich somit um eine Schaukel im eigentlichen Sinne, bei der
die Tragvorrichtung mit dem Rollstuhl frei schwingen kann, also
nicht um einen Schaukelstuhl o. Ä.
Hierdurch ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Schaukel ein Bewegungsspielraum,
der mit dem herkömmlicher
Schaukeln vergleichbar ist. Die erfindungsgemäße Schaukel ermöglicht dem
Behinderten somit ein Schaukelerlebnis, ohne dass er hierzu seinen
Rollstuhl verlassen muss. Er kann im Stuhl verbleiben, der ihm vertraut ist
und der an seine individuellen Bedürfnisse angepasst ist. Daher
ist die Benutzung der Schaukel für ihn
sehr angenehm und einfach. Auch für Personen, die dem Behinderten
zur Seite stehen, (im Folgenden: Hilfspersonen) entfällt der
Aufwand, der mit dem Umsteigen verbunden wäre. Demgegenüber ermöglicht die
Tragevorrichtung eine Aufnahme des Rollstuhls (einschließlich der
darin sitzenden Person), was die Vorbereitungen zum Schaukeln erheblich vereinfacht.
Schließlich
ist es möglich,
die erfindungsgemäße Schaukel
mit vergleichsweise einfachen, wenigen Bauteilen kostengünstig zu
realisieren, wie im Weiteren mit Bezug auf ein Ausführungsbeispiel
noch erläutert
wird.
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Wenngleich
ein einzelner Aufhängepunkt
zur Funktion der Schaukel ausreichend ist, ist es zur Gewährleistung
einer besseren Lagestabilität
des Rollstuhls oft zweckmäßig, zwei
Aufhängepunkte
vorzusehen. Hiermit kann insbesondere Schlinger- oder Drehbewegungen
des Rollstuhls entgegengewirkt werden, zu denen es bei der Aufhängung in
einem einzigen Punkt kommen kann.
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In
einer Weiterentwicklung der Erfindung ist eine Schräglage des
Rollstuhls innerhalb der Tragvorrichtung variierbar. Hierbei ist
insbesondere eine Schräglage
gemeint, die einer Drehung um die Querachse des Rollstuhls entspricht,
d. h. durch die gewissermaßen
der gesamte Sitz nach hinten geneigt wird. Dies ist besonders vorteilhaft,
weil so für
Körperbehinderte,
die stark eingeschränkt
sind, eine Position mit relativ starker Rückenlage wählbar ist, in der sie gut gesichert
sind. Eine aufrechtere Position kann z. B. für Personen gewählt werden,
die sich bei starker Rückenlage
unwohl fühlen.
Die geschilderte Variierbarkeit kann durch eine Tragvorrichtung
realisiert werden, die insgesamt, z. B., durch Drehung um eine Achse,
verstellbar ist. Alternativ ist die Variierbarkeit aber mit einer
Tragvorrichtung realisierbar, die wenigstens teilweise flexibel
ausgebildet ist und die auf diese Weise eine Aufnahme des Rollstuhls
in verschiedenen Schräglagen
erlaubt. Diese Möglichkeit
wird weiter unten noch verdeutlicht.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Schaukel ist ein Schaukelradius
des Rollstuhls variierbar. Dies bedeutet, dass entweder bevor oder
nachdem der Rollstuhl von der Tragevorrichtung aufgenommen wird,
der Radius der Bewegung des Rollstuhls beim Schaukeln eingestellt
werden kann. Dies entspricht typischerweise einer Einstellung des
Abstandes des Rollstuhls vom Aufhängepunkt. Eine solche Einstellbarkeit
kann auf verschiedene Arten realisiert werden. Ist der Rollstuhl bspw.
mittels Gurten aufgehängt,
wobei die Länge dieser
Gurte im wesentlichen den Schaukelradius definiert, so kann an jedem
der Gurte eine Hebelratsche vorgesehen werden, mittels derer sich
die Länge
des Gurtes – auch
bei Belastung durch den Rollstuhl – variabel einstellen lässt. Werden
statt Gurten Seile oder Stangen verwendet, so kann z. B. eine Spannschraube
zur Einstellung des genannten Radius verwendet werden. Eine weitere
Möglichkeit
zur Einstellung des Schaukelradius wird im Zusammenhang mit dem
Ausführungsbeispiel
noch erläutert.
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Durch
die beschriebene Einstellbarkeit des Schaukelradius kann die Schaukel
zum einen an verschiedene räumliche
Gegebenheiten angepasst werden, zum anderen wirkt sich die Einstellung
des Radius auch auf die Frequenz der Schaukelbewegung aus. So kann
durch Verkürzen
des Schaukelradius eine erhöhte
Schaukelfrequenz eingestellt werden, falls dies von der Person,
die im Rollstuhl sitzt, als angenehm empfunden wird.
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Die
Benutzerfreundlichkeit lässt
sich weiter verbessern, wenn die Schaukel Mittel zum Anheben des
Rollstuhls aus einer Ruheposition in eine Schaukelposition umfasst,
wobei die Mittel zum Anheben arretierbar sind. Hierdurch ist es
möglich,
dass der Rollstuhl zunächst
von der Tragvorrichtung aufgenommen wird, während er sich in einer Ruheposition befindet.
Die Ruheposition ist die Position, in der der Rollstuhl auf dem
Boden steht, ggf. auch eine Position, in der die Tragvorrichtung
mit dem aufgenommenen Roll stuhl im Boden ruht. In jedem Fall ist
die Ruheposition eine Position, in der kein freies Schwingen des
Rollstuhls möglich
ist. In der beschriebenen Weiterentwicklung der Schaukel kann der
Rollstuhl anschließend
aus der Ruheposition angehoben werden, so dass ein Schaukeln möglich ist.
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Die
Mittel zum Anheben können
hierbei in gleicher Weise ausgebildet sein wie die oben beschriebenen
Mittel zum Verkürzen
des Schaukelradius und können
ggf. mit diesen identisch sein. Entscheidend ist hierbei, dass die
Mittel zum Anheben arretiert werden können, so dass ein unbeabsichtigtes
Lösen des
Rollstuhls aus der Schaukelposition verhindert wird. Eine einfache
Möglichkeit
eines solchen arretierbaren Mittels zum Anheben ist z. B. ein Seil,
mittels dessen der Rollstuhl angehoben werden kann und das nach
erfolgtem Anheben festgeklemmt wird.
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Um
die Bedienung der Mittel zum Anheben zu erleichtern, sind in einer
bevorzugten Ausführungsform
einhändig
bedienbare Mittel zum Arretieren der Mittel zum Anheben vorgesehen.
Die einhändige
Bedienbarkeit der Arretierung ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn eine einzelne Person bei der Benutzung der Schaukel hilft.
Ein solches einhändig bedienbares
Mittel kann z. B. eine Klemme sein, mit der ein Seil festgeklemmt
wird. Auch die bereits oben erwähnt
Hebelratsche erlaubt eine einhändige
Bedienung und ist daher für
eine einzelne Hilfsperson einfach zu benutzen.
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Sowohl
die Mittel zur Einstellung eines Schaukelradius als auch die Mittel
zum Anheben des Rollstuhls können
mittels eines Motors betrieben werden. Im Sinne einer möglichst
einfachen, leichten Ausführung
der Schaukel ist allerdings ein manueller Betrieb bevorzugt. In
diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn gemäß einer Weiterentwicklung Mittel
zum Umlenken einer Kraft zum Anheben des Rollstuhls vorgesehen sind.
Die Vorteilhaftigkeit solcher Mittel ergibt sich unmittelbar daraus,
dass die Kraft zum Anheben des Rollstuhls nach oben gerichtet ist,
während
es bspw. für
eine Hilfsperson, die die Mittel zum Anheben bedient, einfacher
ist, eine nach unten gerichtete Kraft aufzubringen, da sie hierbei
ihr eigenes Gewicht mit einsetzen kann. Derartige Mittel zum Umlenken
einer Kraft sind im Stand der Technik bekannt, sie können z.
B. durch eine Umlenkrolle realisiert werden.
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Weiter
verbessern lässt
sich die Benutzerfreundlichkeit, wenn Mittel zur Verringerung einer Kraft
zum Anheben des Rollstuhls integriert werden. Ein typisches Beispiel
hierfür
ist die Verwendung eines Flaschenzuges. Aus dem Stand der Technik
ist eine Vielzahl weiterer mechanischer Mittel bekannt, wie z. B.
Hebel, Kurbeln oder Zahnradkombinationen, wobei diese Aufzählung keinesfalls
erschöpfend ist
Viele dieser Mittel stellen gleichzeitig Mittel zur Umlenkung der
Kraft dar.
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Eine
vorteilhafte, einfache und doch flexible Variante der erfindungsgemäßen Schaukel
ergibt sich, wenn die Tragvorrichtung zwei gestreckte, flexible
Elemente umfasst, mittels derer der Rollstuhl unterseitig umfassbar
ist. Hierbei bezeichnet der Begriff gestreckte, flexible Elemente
insbesondere Seile, Ketten oder Gurte. Die genannten Elemente, können, während der
Rollstuhl auf dem Boden steht, unter diesem hindurch geführt werden,
so dass sie diesen umfassen. Die genannten Elemente können hierbei
ein Paar von Schlaufen bilden, in denen der Rollstuhl gelagert werden
kann. Hierbei hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass auch ohne weitere Sicherung des Rollstuhls, allein
aufgrund von Reibungskräften
die Lage des Rollstuhls bei normaler Benutzung stabil ist. Da die
genannten Elemente flexibel sind, passen sie sich der Form verschiedenartiger
Rollstühle
an, und erlauben darüber
hinaus eine variable Einstellung der Schräglage des Rollstuhls. Zur weiteren
Sicherung können
an den genannten Elementen Sicherungselemente wie Klammern oder Haken
vorgesehen werden, mittels derer ein ungewolltes Verrutschen des
Rollstuhls gegenüber
dem genannten Element völlig
unterbunden wird.
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Insbesondere
wenn der Rollstuhl im mittels flexibler Elemente, wie z. B. Seilen,
aufgehängt
ist, kann es auch bei zwei Aufhängepunkten
zu Dreh- und Schlingerbewegungen kommen. Um dies zu unterbinden,
sind in einer Weiterbildung der Erfindung Mittel zur Lagestabilisierung
vorgesehen. Hiermit sind sämtliche
Elemente gemeint, die jeder anderen Bewegung als der normalen Schaukelschwingung entgegenwirken.
Solche Mittel, die auch als Trimmhilfen bezeichnet werden können, sorgen
vorzugsweise dafür,
dass bei einer Verdrehung der Tragvorrichtung und des Rollstuhls
starke Rückstellkräfte auftreten, die
die Verdrehung beschränken.
Die Mittel können verschiedenster
Art sein. Eine Möglichkeit
besteht z. B. darin, einzelne Seile bzw. Seilabschnitte, mittels derer
der Rollstuhl aufgehängt
ist, durch querlaufende, feste Elemente miteinander zu verbinden.
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Auch
dies wird mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel
noch erläutert.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
die Schaukel in ähnlicher
Art in Bewegung zu setzen wie eine herkömmliche Schaukel, z. B. indem
eine Hilfsperson den Rollstuhl anschiebt. Um das Bewegen der Schaukeln
zu erleichtern und insbesondere, um einer Verletzungsgefahr für die Hilfsperson
durch Teile des Rollstuhls vorzubeugen, ist es vorteilhaft, wenn
Mittel zum Anregen einer Schaukelbewegung vorgesehen sind. Die genannten
Mittel sind im Sinne einer einfachen Konstruktion bevorzugt manuell
bedienbar, wenn auch ein motorischer Antrieb nicht ausgeschlossen
ist. Diese Mittel dienen hauptsächlich
dazu, für
die Hilfsperson einen komfortablen Angriffspunkt, z. B. einen Griff
oder ähnliches,
bereitzustellen sowie ggf. dazu, einen gewissen Sicherheitsabstand zum
Rollstuhl zu gewinnen. Vorteilhaft umfassen solche Mittel zum Anregen
wenigstens ein Seil, mittels dessen die Schaukel periodisch gezogen
werden kann, oder eine Stange, mittels derer die Schaukel gezogen
und geschoben werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Schaukel
zeichnet sich je nach Ausführungsform
durch eine leichte und einfache Konstruktionsweise aus. Aus diesem
Grund wird mit der vorliegenden Erfindung ebenfalls ein Bausatz
für die
erfindungsgemäße Schaukel
bereitgestellt. Ein solcher Bausatz kann aus relativ wenigen Teilen
bestehen und eine Konstruktion auch durch technisch wenig erfahrene
Personen erlauben. Zur besonders einfachen Handhabung ist es bevorzugt,
dass die Schaukel aus dem Bausatz ausschließlich mittels lösbarer Verbindungen,
insbesondere Schraubverbindungen und/oder Knoten, konstruierbar
ist. Ein solcher Bausatz kann mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand
und ohne den Einsatz von Spezialwerkzeug zusammengesetzt werden.
Er eignet sich daher für
eine Vielzahl von Anwendern. Bei diesem bevorzugten Konstruktionsprinzip
ist es selbstverständlich
auch möglich,
ohne Weiteres einzelne Teile auszutauschen oder zu ergänzen, falls
dies erforderlich ist.
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Im
Folgenden werden Einzelheiten der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die Figuren erläutert.
Hierbei zeigt:
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1:
Eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaukel;
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2a:
eine stark schematisierte Darstellung eines ersten Schritts der
Inbetriebnahme der Schaukel aus 1 in Seitenansicht;
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2b:
eine stark schematisierte Darstellung eines zweiten Schritts der
Inbetriebnahme der Schaukel aus 1 in Seitenansicht;
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2c:
eine stark schematisierte Darstellung eines dritten Schritts der
Inbetriebnahme der Schaukel aus 1 in Seitenansicht;
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2d:
eine stark schematisierte Darstellung der Schaukel aus 1 in
Seitenansicht, wobei sich der Rollstuhl in einer Schaukelposition
befindet;
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2e:
eine stark schematisierte Darstellung der Schaukel aus 1 in
Seitenansicht, wobei sich ein Rollstuhl in Schaukelposition einer
stärkeren Schräglage befindet;
sowie
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3:
eine perspektivische Darstellung der Schaukel aus 1,
in die der Rollstuhl eingehängt ist,
und die ihrerseits an zwei Schaukelhaken aufgehängt ist.
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Die 1–3 zeigen
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schaukel 1 mit
zwei Aufhängepunkten 25, 25', die zur Aufhängung zweier Seile 3, 3' dienen, die
Schlaufen bilden. Die Seile 3, 3' und die Schlaufen sind so dimensioniert,
dass ein Rollstuhl 100 (abgebildet in 2a–3)
in die Schlaufen eingehängt
werden kann, sie bilden somit die Tragvorrichtung. Der Rollstuhl 100 schwingt
im Betriebszustand an den Seilen 3, 3' ähnlich wie
der Sitz einer herkömmlichen
Schaukel.
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Die
in 1 dargestellte Schaukel 1 besteht aus
zwei Schaukelelementen 2, 2', die hier separat vorliegen. Im
Folgenden wird nur eines der Schaukelelemente 2, 2' beschrieben,
da der Aufbau des anderen Elements identisch ist. Wie bereits dargelegt,
umfasst das Schaukelelement 2 ein Seil 3. Dieses
Seil 3 ist an einem ersten Ende 20 fest mit einer
Belegklemme 6 verbunden. Die Verbindung ist hier durch
Verknoten des Seils gegeben, alternativ kann aber auch z. B. verspleißt oder
verschweißt
werden. Von der Belegklemme 6 ausgehend ist das Seil 3 über eine Umlenkrolle 4 geführt, die
ihrerseits an einer Seilschlaufe 5 befestigt ist. Diese
Seilschlaufe 5 bildet einen Aufhängungspunkt 25 für die Schaukel 1.
Mittels der Seilschlaufe 5 kann das Schaukelelement 2 (sowie
das entsprechende andere Element 2') in dem Aufhängepunkt 25 an einem
Schaukelhaken 110 (in 2a–3 dargestellt)
oder Ähnlichem
aufgehängt
werden. Selbstverständlich
kann statt der Seilschlaufe 5 auch eine Metallöse o. Ä. verwendet
werden. Wenn im Betriebszustand der Rollstuhl von den Seilen 3, 3' getragen wird,
ermöglicht
die Umlenkrolle 4 ein besonders reibungsarmes Schaukeln.
In einer vereinfachten Ausführung
könnte
demgegenüber
auf die Umlenkrolle 4 sowie die Seilschlaufe 5 verzichtet werden,
wobei das Seil 3 unmittelbar an einem Schaukelhaken 110 aufgehängt wird.
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Nach
dem Durchlaufen der Umlenkrolle 4 bildet das Seil 3 eine
Schlaufe, die groß genug
zur Aufnahme des Rollstuhls 100 ist, und verläuft schließlich durch
die Belegklemme 6. Durch Ziehen an einem freien Ende 23 des
Seils 3 kann die Schlaufe verkleinert werden oder aber
das Seil 3 kann mittels der Belegklemme 6 arretiert
werden. Die hier dargestellte Belegklemme 6 wird z. B.
für Segelboote
zum Belegen von Tauen verwendet. Das Seil 3 kann frei durch die
Klemme 6 laufen, solange es um einen Winkel von weniger
als ca. 135° umgelenkt
wird. Wird dieser Winkel überschritten,
d. h. das Seil 3 quasi zurückgeführt, wird es festgeklemmt und
dadurch arretiert. Diese Arretierung kann einhändig durchgeführt werden,
was sich bei der Handhabung als sehr nützlich erweist.
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Wie
eingangs geschildert, bilden die beiden Seile 3, 3' der Schaukelelemente 2, 2' zusammen eine
Tragvorrichtung zur Aufnahme des Rollstuhls 100. Beim Schaukeln
ruht der Rollstuhl 100 in den durch die Seile 3, 3' gebildeten
Schlaufen (siehe 3). Ein Schlingern oder Verdrehen
des Rollstuhls 100 während
des Schaukelns wird zum Einen dadurch unterbunden, dass die dargestellte
Schaukel 1 in zwei Aufhängepunkten 25, 25' aufgehängt werden kann.
Um eine weitere Stabilisierung zu erreichen, ist das Seil 3 in
einem ersten Belegpunkt 21 sowie einem zweiten Belegpunkt 22 beiderseits
der Umlenkrolle 4 durch ein Trimmelement 7 gesichert.
Das Trimmelement 7 besteht hierbei aus zwei kurzen Holzleisten 8a, 8b,
die mittels Schrauben 9 verbunden sind, so dass das Seil
zwischen ihnen eingeklemmt ist.
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Um
die Schaukel in Betrieb zu nehmen, wird jedes der Schaukelelemente 2, 2' in den Aufhängepunkten 25, 25' in Schaukelhaken 110 eingehängt, die
z. B. in einer Decke fest eingeschraubt oder mit einem Gestell verschweißt sein
können.
Danach wird der Rollstuhl 100 unter die Schaukelhaken 110 gefahren.
Zur Aufnahme des Rollstuhls 100 wird das freie Ende 23 aus
der Belegklemme 6 herausgezogen und von vorne nach hinten
unter dem Rollstuhl 100 hindurchgeführt. Dieser Zustand ist in 2a abgebildet.
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Anschließend wird
das freie Ende 23 wieder durch die Belegklemme 6 hindurchgeführt, wodurch der
Rollstuhl 100 von dem Seil 3 umschlossen und unterseitig
umfasst wird. Hierbei ermöglicht
die flexible Struktur des Seils 3 eine Anpassung an die
jeweilige Form des Rollstuhls 100. Nach wie vor ruht der Rollstuhl
hierbei auf dem Boden, wie in 2b zu
erkennen ist.
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Um
den Rollstuhl 100 von der in 2a und 2b dargestellten
Grundposition in eine Schaukelposition anzuheben, zieht eine Hilfsperson
(nicht dargestellt) an den freien Seilenden 23. Hierbei
wird das Seil 3 in der Belegklemme 6 umgelenkt,
so dass die Hilfsperson das freie Ende 23 nicht nach oben ziehen
muss, sondern dieses – ergonomisch
günstig – schräg nach unten
ziehen kann. Nachdem die Hilfsperson den Rollstuhl 100 in
eine Schaukelposition gezogen hat, die einem gewünschten Schaukelradius entspricht,
arretiert sie das Seil 3 mittels der Belegklemme 6,
indem sie das freie Seilende 23 in einem steilen Winkel
nach unten zieht. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die Belegklemme 6 einhändig bedient
werden kann, so dass die Hilfsperson das eine Seil 3 mit
einer Hand arretieren kann, während
sie mit der anderen das andere Seil 3' hält.
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Der
Rollstuhl 100 wird nun von den Seilen 3, 3' in einem festgelegten
Schaukelradius gehalten und kann in herkömmlicher Weise durch Anschieben in
Schaukelbewegungen versetzt werden. Während 2d eine
Ausgangsposition des Rollstuhls 100 in einer aufrechten
Position zeigt, zeigt 2e alternativ hierzu den Rollstuhl 100 in
einer Position mit größerer Schräglage. Die
größere Schräglage kann
vorteilhaft eingerichtet werden, während der Rollstuhl 100 sich
in Ruheposition am Boden befindet. Ggf. ist hierfür die Assistenz
einer zweiten Hilfsperson notwendig.
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3 zeigt
nochmals eine Ansicht des Rollstuhls 100, der in einer
Schaukelposition von den Seilen 3, 3' getragen ist.
Im vorliegenden Fall wurde jedes Seil 3, 3' von vorne durch
die Aufhängung 102 eines
vorne angeordneten Hilfsrades 101 geführt, von dort auf der Unterseite
des Rollstuhls an der Innenseite des Hauptrades 103 entlang
und schließlich seitlich
außen
an der Rückenlehne 104 entlang.
Bei dieser oder einer ähnlichen
Seilführung,
die bei den meisten gängigen
Rollstuhlmodellen möglich
ist, ist in der Regel eine ausreichende Stabilisierung des Rollstuhls 100 aufgrund
von Reibungskräften
gegeben. Alternativ können
an jedem Seil 3, 3' auch
weitere Sicherungselemente vorgesehen werden, mittels derer der
Rollstuhl 100 befestigt wird.
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Bei
der in 3 dargestellten Konstruktion wurde das freie Seilende 23 durch
eine Klammer 30 (hier schematisch dargestellt) gesichert,
so dass ein Lösen
der durch die Belegklemme 6 gegebenen Arretierung nicht
möglich
ist. Auf diese Weise können die
freien Seilenden 23 von der Hilfsperson benutzt werden,
um durch periodisches Ziehen die Schaukelbewegung anzuregen. Hierdurch
kann die Hilfsperson einen gewissen Sicherheitsabstand zu Rollstuhl 100 einhaken
und kann nicht durch harte Teile desselben verletzt werden.
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Die
dargestellte Schaukel 1 ist einfach in ihrer Konstruktion
und hat ein sehr geringes Gewicht. Darüber hinaus lässt sie
sich, da sie vornehmlich aus Seilen 3, 5 und kleineren
Bauelementen 4, 6, 7 besteht, auf ein
kleines Packmaß zusammenlegen, weshalb
sie hervorragend transportabel ist, z. B. in einem kleinen Rucksack
oder in einer Sporttasche.
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Die
Schaukel kann ohne weiteres kann aus einem Bausatz hergestellt werden,
der neben Seilelementen die Belegklemmen, die Holzleisten und Schrauben
für die
Trimmelemente sowie die Umlenkrollen umfasst. Aus diesen Elementen
kann auch eine handwerklich wenig erfahrene Person die Schaukel
durch Verknoten und Verschrauben zusammenbauen.