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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung eines Schließsystems einer Klappe oder einem allgemeinen beweglichen Teil am Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Betätigungsvorrichtung weist einen Griffkörper auf, an dem ein Lagerarm zur gelenkigen Aufnahme des Griffkörpers in der Klappe des Kraftfahrzeuges ausgebildet ist, wobei der Griffkörper zumindest eine Elektronikeinheit umfasst, die mittels einer elektrischen Verbindungseinheit mit einer in der Klappe bzw. im übrigen Kraftfahrzeug vorhandenen elektrischen Einrichtung elektrisch verbindbar ist. Diese Verbindungseinheit weist zumindest ein elektrisches Verbindungsglied auf, das am Lagerarm des Griffkörpers angeordnet ist.
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Betätigungsvorrichtungen zur Betätigung von Schließsystemen der Klappen eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise der Türen, der Heckklappe oder dergleichen, umfassen Griffkörper, in dem wenigstens eine Elektronikeinheit integriert sein kann. Ist das Schließsystem der Klappe des Kraftfahrzeuges beispielsweise mit einem System zur Erkennung einer Zugangsberechtigung zum Kraftfahrzeug ausgestattet, kann der Bediener des Kraftfahrzeuges einen Transponder zu seiner Authentifizierung bei sich tragen, wobei das Zugangsberechtigungsmittel allgemein als ID-Geber bezeichnet werden kann. Die Elektronikeinheit im Griffkörper der Betätigungsvorrichtung erkennt dabei einen Öffnungsversuch der Klappe des Kraftfahrzeuges, wenn beispielsweise der Bediener den Griffkörper mit seiner Hand umschließt.
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Diese beispielsweise kapazitiv wirkenden Systeme bilden die Elektronikeinheit, die über die elektrische Verbindungseinheit mit der Klappe bzw. mit dem Kraftfahrzeug verbunden werden muss. Die weiteren elektrischen Kontaktierungsmittel befinden sich innerhalb der Klappe, beispielsweise innerhalb der Türfüllung der Fahrzeugtür. Um das Schließsystem zu betätigen, sind in der Türfüllung Aktuatoren vorhanden, die das Verriegeln und Entriegeln des Schließsystems bewirken.
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Bei der Herstellung der Klappen des Kraftfahrzeuges werden diese meistens von innen nach außen montiert, so dass der Griffkörper zur Montage zunächst mechanisch mit der Betätigungsvorrichtung verbunden werden muss, wobei ferner wenigstens ein elektrisches Verbindungsglied mit einem komplementären Verbindungsglied innerhalb der Türfüllung verbunden werden muss.
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Um diesen Arbeitsschritt der Montage des Griffkörpers an oder in der Betätigungsvorrichtung zu optimieren, ist vorgesehen, dass das elektrische Verbindungsglied an einem Lagerarm angeordnet wird, der am Griffkörper in Gestalt eines Fortsatzes ausgebildet ist. Bei Betätigung des Griffkörpers, beispielsweise von der Ruhestellung in die Öffnungsstellung, wirkt der Lagerarm als Gelenk zur gelenkigen Anordnung des Griffkörpers in der Betätigungsvorrichtung. Ist das elektrische Verbindungsglied am Lagerarm angeordnet, reduziert sich der Aufwand zur mechanischen Einbindung des Griffkörpers in die Betätigungsvorrichtung und der gleichzeitigen Herstellung der elektrischen Verbindungseinheit über das elektrische Verbindungsglied, sodass sich die Schritte auf einen Arbeitsschritt reduzieren.
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Dabei entsteht das Problem, dass die elektrische Verbindungseinheit sowohl eine gewisse mechanische Belastbarkeit aufweisen muss, wobei für die elektrische Verbindungseinheit ferner lediglich ein geringer Bauraum zur Verfügung steht.
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Aus der
EP 1 031 683 B1 ist eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung eines Schließsystems für eine Klappe eines Kraftfahrzeuges bereits bekannt. Die Herstellung der elektrischen Verbindungseinheit, umfassend ein elektrisches Verbindungsglied am Lagerarm des Griffkörpers und ein komplementär ausgeführtes in der Klappe vorhandenes weiteres Verbindungsglied ist hierin sehr aufwendig ausgestaltet. Das elektrische Verbindungsglied ist über eine Schwalbenschwanzführung mit dem Lagerarm verbunden, die jedoch nicht verliersicher ausgeführt ist. Eine verliersichere Ausführung wird auch nicht durch vorgesehene Haltemittel innerhalb der Schwalbenschwanzführung sichergestellt.
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Aus der
DE 10 2006 021 120 A1 ist eine weitere Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Schließsystems einer Klappe eines Kraftfahrzeuges bekannt. Hierin ist die elektrische Verbindungseinheit außenseitig am Lagerarm angeordnet. Zu dieser Anordnung besitzt der Lagerarm eine Öffnung, an dem zwei elektrische Verbindungsglieder formschlüssig am Lagerarm angeordnet werden können. Dabei werden die Verbindungsglieder gegenseitig verrastet, wobei die Verrastung durch die Öffnung hindurch erfolgt. Beim Einbau des Griffkörpers über den Lagerarm kann somit gleichzeitig eine Verbindung des ersten und zweiten elektrischen Verbindungsgliedes mit einem entsprechenden Gegenverbindungsglied erfolgen. Die hierin vorgeschlagene Anordnung der Verbindungsglieder ist jedoch nur bedingt mechanisch belastbar und erfordert zusätzlichen Bauraum. Eine weitere alternative Betätigungsvorrichtung wird in der
DE 103 54 170 A1 offenbart.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Schließsystems einer Klappe eines Kraftfahrzeuges zu schaffen, die eine Anordnung der Verbindungseinheit am Lagerarm des Griffkörpers aufweist, die mechanisch belastbar und platzsparend ausgeführt ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Betätigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Anordnung des elektrischen Verbindungsgliedes am Lagerarm eine irreversible Fügeverbindung aufweist.
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Die vorliegende erfindungsgemäße Anordnung des elektrischen Verbindungsgliedes am Lagerarm geht dabei von dem Gedanken aus, die Verbindung zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm derart auszuführen, dass diese nach einem Fügevorgang nicht mehr lösbar ist. Dadurch entsteht eine mechanisch hoch belastbare Fügeverbindung, die nicht auf Clip-, Rast-, Formschluss- oder sonstigen lösbaren Fügeverbindungen beruht. Die irreversible Fügeverbindung des Verbindungsgliedes am Lagerarm schafft eine hohe mechanische Belastbarkeit, wobei die Anordnung des Verbindungsgliedes am Lagerarm so ausgestaltet werden kann, dass diese platzsparend ist, da Öffnungen zum Verrasten, Schwalbenschwanzführungen zum Einrasten und dergleichen nicht weiter erforderlich sind.
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Weiterführend kann vorgesehen sein, dass das elektrische Verbindungsglied gleichzeitig als mechanisches Verbindungsglied dient. Damit umfasst das Verbindungsglied zwei Funktionen, so dass während der Montage lediglich die Verbindung zwischen dem Lagerarm und dem Verbindungsglied hergestellt werden muss, so dass während der Herstellung der mechanischen Verbindung zugleich die elektrische Verbindung sichergestellt wird. Der Griffkörper muss folglich nicht über weitere Verbindungsglieder im Schließsystem integriert werden.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, die irreversible Fügeverbindung zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm als formschlüssige Verbindung auszubilden. Die formschlüssige Verbindung ist richtungsunabhängig ausgeführt, so dass der Formschluss in allen Belastungsrichtungen des Verbindungsgliedes am Lagerarm wirkt. Insbesondere ist die formschlüssige Verbindung auch in Fügerichtung vorhanden, in der das Verbindungsglied in oder an den Lagerarm gefügt wird. Zur Herstellung einer derartigen formschlüssigen Verbindung ist ein Umformvorgang wenigstens eines Teiles des Verbindungsgliedes oder des Lagerarmes im Bereich der Aufnahme des Verbindungsgliedes erforderlich. Eine mögliche Ausführungsform einer Umformung wenigstens eines Teils des Verbindungsgliedes oder des Lagerarmes wird im Folgenden vorgestellt.
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Erfindungsgemäß weist das elektrische Verbindungsglied wenigstens eine Nietanformung auf, die sich im vorgefügten Zustand durch wenigstens eine im Lagerarm ausgebildete Nietöffnung hindurch erstreckt, sodass die irreversible Fügeverbindung mittels eines nachfolgenden Nietverfahrens hergestellt ist. Ein Nietverfahren umfasst zumeist auch ein Umformprozess, der an wenigstens einem Teil oder Abschnitt der zu fügenden Fügepartner vorgenommen wird. Erfindungsgemäß besitzt folglich das Verbindungsglied wenigstens eine zylinderförmige Nietanformung, die sich beim Fügen des Verbindungsgliedes an den Lagerarm durch die Nietöffnung hindurch erstreckt. Wird die Nietanformung durch ein Nietverfahren umgeformt, kann diese mit dem Bereich der Oberseite der Nietöffnung die formschlüssige Verbindung zwischen den Verbindungsglied und dem Lagerarm bilden, die Umformung des Niet beim Nietverfahren kann beispielsweise mittels eines Ultraschallumformen oder mittels eines Umformen unter Laserstrahlerwärmung des plastisch zu verformenden Bereiches erfolgen.
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Es ist von Vorteil, das Nietverfahren als Ultraschallnietverfahren oder als Laserstrahlnietverfahren auszuführen. Dabei wird die Umformung der Nietanformung unter Ultraschallwärmeeinbringung und/oder unter einer Wärmeeinbringung durch Lasereinstrahlung vorgenommen. Selbstverständlich kann die Umformung der Nietanformung auch auf einer konventionellen Erwärmung der Nietanformung beruhen, so dass bei Erreichen einer Mindesttemperatur der Nietanformung zur Erweichung des Materials die Umformung der Nietanformung durch mechanische Einwirkung erfolgen kann. Vorzugsweise weist sowohl das elektrische Verbindungsglied als auch der Lagerarm und vorzugsweise auch der Griffkörper ein Kunststoffmaterial auf. Die Wahl des Kunststoffmaterials ist dabei derart getroffen, dass ein Ultraschallnieten oder ein Laserstrahlnieten ermöglicht ist. Hier bieten sich Kunststoffe ohne hohen Glasfaseranteil an wie PP, PA, PBT und verwandte Formen mit entsprechend geringem Glasfaseranteil.
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Als weitere Verbesserung der Betätigungsvorrichtung hat sich herausgestellt, zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm zumindest eine Schnappverbindung mit wenigstens einem Schnapphaken und mit wenigstens einer Schnapphakenöffnung vorzusehen. Dadurch ist eine Vorfixierung des elektrischen Verbindungsgliedes am Lagerarm ermöglicht, durch die das Verbindungsglied bereits vor der Ausführung des eigentlichen Nietverfahrens am Lagerarm selbsthaltend angebracht werden kann. Die Schnapphaken können dabei am Verbindungsglied vorhanden sein, wohingegen die Schnapphakenöffnungen innerhalb des Lagerarmes vorhanden sind. Vorzugsweise können an zwei sich gegenüberliegenden Stellen am Verbindungsglied jeweils eine und bevorzugt zwei Schnapphaken vorhanden sein, die in jeweils positionsgenau vorhandenen fensterartigen Schnapphakenöffnungen innerhalb des Lagerarmes einschnappen können. Die Schnappverbindungen können lösbar oder ebenfalls nicht lösbar, d. h. irreversibel ausgeführt werden. Dies kann durch entsprechende geometrische Ausgestaltung der Schnapphaken ermöglicht werden, die derart hinterschnitten sind, dass ein zerstörungsfreies Lösen des Verbindungsgliedes vom Lagerarm selbst durch die Schnappverbindung nicht mehr möglich ist.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, sogar die Schnapphaken in den Schnapphakenöffnungen durch ein Umformverfahren, beispielsweise durch ein Ultraschallumformverfahren oder ein Laserstrahlumformverfahren, derart umzuformen, dass eine formschlüssige oder sogar eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den Schnapphaken und den Schnapphakenöffnungen erzeugt wird. Damit wird eine zusätzliche irreversible Verbindung oder eine Alternative zur irreversiblen Fügeverbindung zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm, die durch die Nietanformung am Verbindungsglied gebildet ist, geschaffen.
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Vorzugsweise besitzt der Lagerarm einen in seiner Erstreckungsrichtung endseitig angeordneten Aufnahmebereich mit einer insbesondere U-förmigen Gestalt. In diesen Aufnahmebereich kann das elektrische Verbindungsglied seitlich zur Erstreckungsrichtung über die Öffnung des U-förmig gestalteten Bereiches eingeführt und mittels der Schnappverbindungen zur Vorfixierung am Lagerarm verrastet werden. Der Aufnahmebereich, der weitere Abschnitt des Lagerarmes sowie der Griffkörper können einteilig ausgeführt sein, wobei der Lagerarm mit dem Griffkörper ferner lösbar oder unlösbar verbunden werden kann.
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Das elektrische Verbindungsglied kann im Wesentlichen zylinderförmig ausgeführt sein und eine Mittelachse aufweisen, die die Fügerichtung zur Verbindung des elektrischen Verbindungsgliedes mit einem in der Klappe des Kraftfahrzeuges vorhandenen komplementär ausgebildeten weiteren elektrischen Verbindungsgliedes vorgibt, wobei die Mittelachse mit der Erstreckungsrichtung des Lagerarmes zusammenfällt. Folglich ist der Aufnahmebereich ebenfalls mit einer länglichen Erstreckung ausgeführt und an die zylinderförmige Gestalt des Verbindungsgliedes geometrisch angepasst. Ist das Verbindungsglied in den Aufnahmebereich am Lagerarm eingesetzt, wird der Bauraum des Lagerarmes ebenfalls zur Aufnahme des Verbindungsgliedes genutzt, so dass kein weiterer Bauraum beispielsweise zur seitlichen Anordnung des Verbindungsgliedes neben dem Lagerarm erforderlich wird.
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Ein Abschnitt des Verbindungsgliedes kann endseitig aus dem Aufnahmebereich des Lagerarmes herausragen, der beispielsweise den Verbindungsbereich zum komplementär ausgebildeten weiteren Verbindungsglied in der Klappe des Kraftfahrzeuges bildet. Am Lagerarm kann ferner eine Drehachse angeordnet sein, die in einer Drehaufnahme innerhalb der Klappe bzw. innenseitig in der Betätigungsvorrichtung einrastet. Die Anordnung des Verbindungsbereiches des Verbindungsgliedes zur Drehachse kann so bemessen sein, dass bei Einrasten der Drehachse in der zugeordneten Aufnahme die elektrische Kontaktverbindung zwischen dem Verbindungsglied und dem komplementär ausgebildeten Verbindungsglied innerhalb der Klappe etwa gleichzeitig erfolgt. Rückseitig erstreckt sich aus dem Gegenverbindungsglied ein Kabel heraus, das ebenfalls innenseitig im Lagerarm geführt ist und in Richtung zum Griffkörper verlaufen kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das zylinderförmig ausgeführte elektrische Verbindungsglied zumindest eine Aufnahmeanformung auf, über die das Verbindungsglied auf einem Aufnahmekörper aufnehmbar ist. Die Aufnahmeanformung zur Aufnahme auf einem Aufnahmekörper kann erforderlich sein, wenn das Nietverfahren unter Kraftaufwendung auf die Nietanformung ausgeführt wird. Die Aufnahmeanformung ist gegenüberliegend zur Nietanformung angeordnet, so dass bei einem Aufliegen des Verbindungsgliedes auf einem unterhalb angeordneten Aufnahmekörper ein oberhalb angeordnetes Umformwerkzeug zur Umformung der Nietanformung auf diese einwirken kann. Die Aufnahmeanformung kann eine Planfläche in einem Teilbereich der Mantelfläche des zylinderförmigen Verbindungsgliedes bilden oder die Aufnahmeanformung besteht aus zwei Stegen, die eine sichere Auflage des Verbindungsgliedes auf dem Aufnahmekörper ermöglichen.
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Eine weitere vorteilhafte Form der irreversiblen Fügeverbindung zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm kann als stoffschlüssige und/oder als reibschlüssige Verbindung ausgebildet sein. Die stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise durch ein Umformschweißverfahren, ein Laserstrahlschweißverfahren und/oder ein Klebeverfahren ausgeführt werden. Bei einem Ultraschallschweißverfahren kann das Material des Verbindungsgliedes zugleich mit dem Material des Lagerarmes verschweißt werden. Wird ein Laserstrahlschweißverfahren verwendet, kann vorzugsweise ein Durchstrahlverfahren Anwendung finden, bei dem ein Fügepartner ein transparentes Verhalten für die angewendete Laserstrahlung und ein weiterer Fügepartner ein absorbierendes Verhalten aufweist. Im Ergebnis können innenliegende Schweißbereiche erzielt werden, die ebenfalls eine irreversible Fügeverbindung zwischen den Fügepartnern bilden.
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Die vorliegende Erfindung erstreckt sich ferner auf ein Verfahren zur Anordnung eines elektrischen Verbindungsgliedes an einem Lagerarm eines Griffkörpers einer Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Schließsystems einer Klappe eines Kraftfahrzeuges. Das Verfahren umfasst dabei wenigstens die Schritte des Einsetzens des elektrischen Verbindungsgliedes in den Aufnahmebereich des Lagerarms über die Öffnung des U-förmig gestalteten Aufnahmebereiches, das Aufsetzen eines Umformwerkzeuges auf die Nietanformung, das Ausführen des Umformnietprozesses unter Nachsetzen des Umformwerkzeuges in einer Nachsetzrichtung und das Ausbilden eines tellerförmigen Bereiches über der Nietöffnung zur Bildung der irreversiblen Fügeverbindung zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm.
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Das Verfahren kann ferner das Herstellen einer Schnappverbindung durch Einschnappen des oder der Schnapphaken in die wenigstens eine Schnapphakenöffnung umfassen, wobei die Herstellung der Schnappverbindung beim Einsetzen des elektrischen Verbindungsgliedes in den Aufnahmebereich des Lagerarmes ausgeführt wird.
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Ferner ist es für das Verfahren von Vorteil, dass der vorfixierte Verbund aus dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm durch die Schnappverbindung vor dem Aufsetzen des Umformwerkzeuges auf die Nietanformung auf einem Aufnahmekörper aufgenommen wird.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles eines Griffkörpers für eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Schließsystems einer Klappe eines Kraftfahrzeuges mit einem Lagerarm, an dem ein elektrisches Verbindungsglied irreversibel angeordnet ist,
- 2a eine perspektivische Ansicht eines Bereiches des Lagerarmes des Griffkörpers mit einem an diesem angeordneten Verbindungsglied vor Herstellung der irreversiblen Fügeverbindung,
- 2b eine Seitenansicht der Anordnung des Verbindungsgliedes am Lagerarm vor Herstellung der irreversiblen Fügeverbindung gemäß 2a,
- 3 eine perspektivische Ansicht des Verbindungsgliedes der Verbindungseinheit,
- 4 eine schematische Ansicht der Ausführung des Nietverfahrens zum Umformen der Nietanformung des elektrischen Verbindungsgliedes und
- 5 eine perspektivische Ansicht der fertiggestellten irreversiblen Fügeverbindung zwischen dem elektrischen Verbindungsglied und dem Lagerarm.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Griffkörpers 1, der als Bestandteil einer Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Schließsystems einer Klappe 18 eines Kraftfahrzeuges dient. Der Griffkörper 1 besitzt ein Betätigungselement 17, über das auf das Schließsystem der Klappe 18 des Kraftfahrzeuges, beispielsweise der Kraftfahrzeugtür, eingewirkt werden kann, etwa um dieses zu öffnen. Der Griffkörper 1 ist dabei um eine Drehachse 16 innerhalb der Betätigungsvorrichtung schwenkbar aufgenommen, so dass die Schwenkbedienung bei manuellem Umgriff des Griffkörpers 1 zwischen einer Ruheposition und einer Öffnungsposition bewegt werden kann. Die Drehachse 16 befindet sich an einem Lagerarm 2, der als Fortsatz am Griffkörper 1 angeordnet ist. Der Lagerarm 2 erstreckt sich im montierten Zustand in die Klappe 18 des Kraftfahrzeuges hinein und ist von außen nicht sichtbar.
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Im Griffkörper 1 kann eine Elektronikeinheit vorgesehen sein, die über ein Verbindungsglied 3 mit weiteren elektrischen Einrichtungen innerhalb der Klappe 18 des Kraftfahrzeuges verbunden wird. Wird der Lagerarm 2 in die entsprechende Öffnung in der Klappe 18 oder in der Betätigungsvorrichtung des Kraftfahrzeuges eingeführt, kann die elektrische Verbindung über das Verbindungsglied 3 zeitgleich mit dem Einsetzen der Drehachse 16 in die entsprechende Aufnahme ausgeführt werden. Erfindungsgemäß ist das Verbindungsglied 3 über eine irreversible Verbindung am endseitigen Bereich des Lagerarmes 2 angeordnet.
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Die 2a und 2b zeigen in einer perspektivischen Ansicht sowie in einer Seitenansicht die Aufnahme des Verbindungsgliedes 3 am endseitigen Bereich des Lagerarmes 2. Die irreversible Fügeverbindung ist gemäß des gezeigten Ausführungsbeispieles durch ein Nietverfahren vorgesehen, wobei die gezeigte Anordnung des Verbindungsgliedes 3 noch vor Ausführung des Nietverfahrens gezeigt ist. Das elektrische Verbindungsglied 3 besitzt eine Nietanformung 4, die sich durch eine im Lagerarm 2 ausgebildete Nietöffnung 5 hindurch erstreckt. Das Verbindungsglied 3 ist in einem U-förmig gestalteten Aufnahmebereich im Lagerarm 2 eingesetzt. Der Aufnahmebereich besitzt eine Erstreckungsrichtung 8, die mit der Mittelachse des zylinderförmig gestalteten Verbindungsgliedes 3 zusammenfällt. In der angeordneten Position erstreckt sich die Nietanformung 4 ein Stück weit aus der Nietöffnung 5 heraus.
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Zur Vorfixierung des elektrischen Verbindungsgliedes 3 innerhalb des Aufnahmebereiches dient eine Schnappverbindung, die Schnapphaken 6 umfasst, die am Verbindungsglied 3 angeformt sind. Diese bilden einen geometrischen Formschluss mit Schnapphakenöffnungen 7, die in der Wandung des U-förmig gestalteten Aufnahmebereiches des Lagerarms 2 vorhanden sind. Damit kann eine Vorfixierung des Verbindungsgliedes 3 am Lagerarm 2 erreicht werden. Unterhalb des Verbindungsgliedes 3 ist eine Aufnahmeanformung 9 gezeigt, die eine plane Auflage des Verbindungsgliedes 3 auf einem Aufnahmekörper ermöglicht. Damit kann eine Umformkraft auf die Nietanformung 4 aufgebracht werden, ohne dass die Schnappverbindung entsprechend belastet wird.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Verbindungsgliedes 3, das zylinderförmig ausgestaltet ist und an dem seitlich die Schnapphaken 6 erkennbar sind. Pro Seite besitzt das Verbindungsglied 3 zwei Schnapphaken 6 (die rückseitigen Schnapphaken sind in der perspektivischen Ansicht nicht gezeigt). Oberseitig ist die Nietanformung 4 erkennbar, wobei unterseitig die Aufnahmeanformung 9 in Gestalt von zwei schienenartigen, eine Planauflage bildenden Anformungen gezeigt ist.
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In der 4 ist die Anordnung des vorfixierten Verbundes aus dem Lagerarm 2 und dem elektrischen Verbindungsglied 3 gezeigt. Die Nietanformung 4, die sich oberseitig aus dem Lagerarm 2 heraus erstreckt, ist im noch nicht umgeformten Zustand gezeigt. Oberhalb der Nietanformung 4 ist ein Umformwerkzeug 11 gezeigt, das in Nachsetzrichtung 12 auf die Nietanformung 4 aufgesetzt werden kann. In der gezeigten Darstellung beruht der vorfixierte Verbund aus dem Lagerarm 2 und dem Verbindungsglied 3 lediglich auf dem Einschnappen des Schnapphakens 6 in die Schnapphakenöffnungen 7.
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Ferner ist der Verbund auf einem Aufnahmekörper 10 über die Aufnahmeanformung 9 aufgesetzt. Wird das Umformwerkzeug 11, beispielsweise in Gestalt einer Sonotrode, mit einer Arbeitskraft auf die Oberseite der Nietanformung 4 aufgesetzt und zeitgleich in eine Ultraschallschwingung versetzt, so wird in die Nietanformung 4 eine Wärme eingebracht. Das Material des Verbindungsgliedes 3, vorzugsweise auch das Material des Lagerarmes 2, umfasst ein Kunststoffmaterial. Das Kunststoffmaterial der Nietanformung 4 wird durch die Ultraschalleinwirkung derart erwärmt, dass ein Erweichungspunkt bzw. ein Schmelzpunkt erreicht wird. Durch das Nachsetzen des Umformwerkzeuges 11 in der Nachsetzrichtung 12 wird die Nietanformung 4 gequetscht, so dass ein seitlich zur Nachsetzrichtung 12 ausgebildeter Materialfluss entsteht. Im Ergebnis wird die irreversible Fügeverbindung, beruhend auf einer formschlüssigen und/oder stoffschlüssigen Verbindung zwischen der Nietanformung 4 und dem Lagerarm 2, geschaffen.
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5 zeigt die fertiggestellte formschlüssige Verbindung zwischen dem Verbindungsglied 3 und dem Lagerarm 2. Die Nietanformung 4 ist zu einem tellerförmigen Bereich 13 umgeformt, der materialeinheitlich mit dem Verbindungsglied 3 ausgeführt ist und einen Steg umfasst, der sich durch die Nietöffnung 5 (siehe hierzu 2a) hindurch erstreckt. Im Ergebnis ist eine formschlüssige Verbindung hergestellt, die nicht mehr lösbar ist. Auch bei starken Erschütterungen, insbesondere bei einem Zuschlagen der Klappe 18 des Kraftfahrzeuges wird die formschlüssige Verbindung nicht gelöst. Der Gedanke der Erfindung geht dabei davon aus, dass eine Lösung der Fügeverbindung nicht mehr zerstörungsfrei möglich ist. Insbesondere erstreckt sich der tellerförmige Bereich 13 über der Lagerarm-Außenfläche 14, so dass das Verbindungsglied 3 auch entgegen der Fügerichtung nicht mehr aus dem Aufnahmebereich im Lagerarm 2 gelöst werden kann. Gemäß der Darstellung ist ferner ein Kabel 15 erkennbar, das sich aus dem hohl ausgebildeten Lagerarm 2 heraus erstreckt. Der Hohlraum im Lagerarm 2 reicht etwa bis zu Anordnung der Drehachse 16, so dass der Lagerarm 2 in Richtung zum Griffkörper 1 folgend einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt besitzt.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiven Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.