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Aus
der Praxis ist ein Pflegebett bekannt, das einen Sockel und einen
darauf befindlichen Liegerahmen umfasst. Der Sockel ist mit dem
Liegerahmen über
ein Drehscharnier verbunden. Dadurch kann der Liegerahmen in eine
Stellung gedreht werden, in der die Längsachse rechtwinklig zu der Längsachse
des Bettes verläuft.
In der gedrehten Stellung lässt
sich der Liegerahmen in eine Sessel- oder Stuhlkonformation falten.
Der Liegerahmen weist zu diesem Zweck einen Zentralabschnitt auf, der über ein
Drehscharnier mit dem Sockel verbunden ist. An dem zum Kopfende
zeigenden Teil des Zentralabschnitts ist ein Rückenabschnitt anscharniert.
Am gegenüberliegenden
Ende des Zentralabschnitts befindet sich ein Oberschenkelabschnitt,
der bei darauf sitzendem Patienten den Oberschenkel aufnimmt. Am
distalen Ende des Oberschenkelabschnitts schließt sich ein Unterschenkelabschnitt
an, der über
ein entsprechendes Scharnier mit dem Oberschenkelabschnitt verbunden
ist. Schließlich gehört zu dem
Bett noch ein Fußabschnitt,
der jedoch starr mit dem Sockel verbunden ist und die Drehbewegung
nicht mitmacht.
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Zu
jedem der Abschnitte gehören
zwei in Längsrichtung
des Bettes verlaufende zueinander parallele Holme. An den Enden
jedes Holmes befindet sich ein Scharnier mit dessen Hilfe der betreffende
Holm gegenüber
dem Holm des benachbarten Abschnitts schwenkbar ist. Die einander
zugeordneten Scharniere auf beiden Seiten des Bettes sind zueinander
koaxial.
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Wenn
das bekannte Bett in die Sitzstellung überführt ist, endet die Sitzfläche im Oberschenkelbereich
in einem deutlichen Abstand auf der proximalen Seite derjenigen
Scharniere, die den Oberschenkelabschnitt mit dem Unterschenkelabschnitt
verbinden. Dieser Effekt entsteht, weil im Bereich der Scharniere
keine Auflagefläche
vorhanden sein muss. Bei liegeden Patienten stört diese Lücke nicht, denn sie wird ohne
Weiteres von der darauf befindlichen Matratze überbrückt.
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Diese
Lücke ergibt
sich auch zwangsläufig als
Rückwirkung
zufolge der vertikalen Erstreckung der Holme. Da der Schwenkhub
des Unterschenkelabschnitts gegenüber dem Oberschenkelabschnitt größer als
90° ist,
müssen
die Scharnierachsen etwa in der Mitte des Holms bezogen auf die
vertikale Erstreckung untergebracht werden. Dies erfordert spezielle
Ausgestaltungen der Scharniere um Scher- und Quetschstellen zu vermeiden
und führt
letztendlich dazu, das die distale Randkante der Auflagefläche bzw.
Sitzfläche
deutlich vor dem freien Ende der Längsholme des Oberschenkelteils
endet, wenn das Bett in der Stuhl- oder Sesselstellung steht. Durch
die Längsholme
wird die Matratze an dieser Stelle im äußeren Randbereich abgeknickt,
während
sie im zur Längsmitte
hin liegenden Bereich zurückspringt.
Dadurch ergibt sich ein Gefühl
einer zu kurzen Sitzfläche,
insbesondere für
Personen mit langen Oberschenkeln.
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Ausgehend
hiervon ist es Aufgabe der Erfindung ein Pflegebett zu schaffen,
bei dem der Liegerahmen in die Sitzstellung zu bringen ist, ohne
dass das Gefühl
einer zu kurzen Sitzfläche
entsteht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Pflegebett mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Das
neue Pflegebett weist einen Liegerahmen auf, zu dem ein Zentralabschnitt,
ein Oberschenkelabschnitt sowie ein Unterschenkelabschnitt gehören. Der
Oberschenkelabschnitt ist mit dem Unterschenkelabschnitt über eine
Scharnieranordnung verbunden, die sich aus zwei Scharnieren zusammensetzt,
die auf den beiden Seiten des Bettes angeordnet sind. Die Scharnierachsen
sind koaxial zueinander.
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Der
Oberschenkelabschnitt weist eine Auflagenflächenanordnung auf, die von
einer distalen Randkante begrenzt ist, die auf der Höhe der Verbindungsgeraden
der beiden Scharnierachsen liegt bzw. bezogen auf diese Verbindungsgerade
auf der distalen Seite, und somit in Richtung auf den Unterschenkelabschnitt
verschoben ist.
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Durch
diese Maßnahme
wird erreicht, dass beim Abknicken des Unterschenkelabschnitts in
die Sesselstellung auch im mittleren Bereich die darauf liegende
Matratze in einem entsprechend größerem Abstand zur Rückenlehne
umgebogen wird. Der sitzende Patient fühlt so eine Kontaktstelle auf
der Unterseite der Oberschenkel, die näher an der Kniekehle liegt,
und bekommt so ein sichereres Sitzgefühl vermittelt.
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Die
distale Randkante kann von einem Element gebildet sein das elastisch
ist und bedingt nach unten ausweicht, oder von einem Element gebildet sein,
dass bei den üblicherweise
auftretenden Körpergewichten
keine nennenswerte Nachgiebigkeit zeigt. Sie kann auch gegenüber einer
durch die Auflageflächeanordnung
definierte Ebene ein Stück
weit nach unten versetzt sein.
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Die
Auflageflächenanordnung
kann von einer starren Platte gebildet sein, deren Rand die distale
Randkante bildet.
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Die
Auflageflächenanordnung
kann von einer Vielzahl von Leisten oder Latten gebildet sein, die in
Längsrichtung
des Bettes gesehen voneinander beabstandet sind. Diese Leisten oder
Latten können federnd
sein oder starr.
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Der
Oberschenkelabschnitt kann zwei in Längsrichtung verlaufende Holme
aufweisen. An diesen Holmen können
Halter angebracht sein, die in Richtung aufeinander zu und in Richtung
des Unterschenkelabschnitts reichen, um dort ein Element zu tragen,
das die distale Randkante der Auflageflächenanordnung bildet.
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Im Übrigen sind
Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die
nachfolgende Figurenbeschreibung erläutert Aspekte zum Verständnis der
Erfindung. Weitere nicht beschriebene Details kann der Fachmann in
der gewohnten Weise den Zeichnungen entnehmen, die insoweit die
Figurenbeschreibung ergänzen.
Es ist klar, dass eine Reihe von Abwandlungen möglich sind.
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Die
nachfolgenden Zeichnungen sind nicht unbedingt maßstäblich. Zur
Veranschaulichung von Details können
möglicherweise
bestimmte Bereiche übertrieben
groß dargestellt
sein. Darüber
hinaus sind die Zeichnungen plakativ verein facht und enthalten nicht
jedes bei der praktischen Ausführung
gegebenenfalls vorhandene Detail. Die Begriffe ”oben” und ”unten” bzw. ”vorne” und ”hinten” bzw. ”rechts” und ”links” beziehen sich auf die normale
Gebrauchslage bzw. die Terminologie bei Betten.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung dargerstellt.
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Krankenhausbett
in einer perspektivischen Darstellung in der Liegestellung.
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2 zeigt
das erfindungsgemäße Krankenhausbett
in einer perspektivischen Darstellung in der Sesselstellung.
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3 zeigt
in der Draufsicht einen Ausschnitt aus dem Oberschenkelabschnitt
und aus dem Unterschenkelabschnitt, und zwar auf der linken Bettseite;
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4 veranschaulicht
den Ausschnitt gemäß 3,
jedoch mit heruntergeklapptem Unterschenkelabschnitt;
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5 zeigt
den Ausschnitt gemäß 3 unter
Verwendung von Platten anstelle von Federleisten.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung das erfindungsgemäße Dreh-
und Aufstehbett 1 in der Liegestellung, während 2 das
Bett 1 in der Sitz- oder Sesselstellung wiedergibt.
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Bei
Bett
1 handelt es sich um ein Bett für die häusliche Pflege, das möbelähnlich gestaltet
ist. Es weist eine Bettumrandung
2 mit einem Kopfbrett
3, einem
Fußbrett
4 sowie
Seitenwänden
5,
6 auf.
Die dem Betrachter zugekehrte Seitenwand
5 befindet sich
in der Liegestellung mit dem veranschaulichtem Abstand zum Boden,
womit zwischen Unterkante der Seitenwand
5 und dem Boden
ein Spalt besteht, der es dem Pflegepersonal ermöglich die Fußspitzen
unter das Bett zu stellen um näher
herantreten zu können.
Die Seitenwand
5 ist beweglich gelagert und gelangt in
der Sesselstellung des Bettes
1 in eine nach unten verschobene
Position, wie dies
2 erkennen lässt. Die spezielle Lagerung
der Seitenwand
5 ist beispielsweise ausführlich in
der
DE 199 12 937 A1 erläutert, auf
die hier um unnötige
Wiederholungen zu vermeiden Bezug genommen wird.
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Innerhalb
der Bettumrandung 2 befindet sich, wie es die 2 erkennen
lässt,
ein höhenverstellbarer
Sockel 7 auf dessen Oberseite ein nicht erkennbares Drehscharnier
mit einer vertikalen Drehachse befestigt ist. Das Drehscharnier
verbindet den Sockel 7 mit einem Liegerahmen 11 auf
dem sich eine Matratze 12 befindet. Der Liegerahmen 11 ist
in der Draufsicht rechteckig.
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Der
Aufbau des Drehscharniers ist in der
WO 2004/037147 A1 ausführlich erläutert. Um
unnötige Wiederholungen
zu vermeiden wird hier auf die Erläuterung in dieser Druckschrift
verwiesen. Diese Druckschrift zeigt auch im Einzelnen den Aufbau
des verwendeten Sockels
7.
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Der
Liegerahmen 11 gliedert sich in einen Zentralabschnitt 13,
der fest mit dem Drehscharnier verbunden ist, einen Rückenabschnitt 14,
der an dem Zentralabschnitt 13 in Richtung auf das Kopfende
anscharniert ist, einen Oberschenkelabschnitt 15, der ebenfalls
an dem Zentralabschnitt 13 anscharniert ist, sowie einen
Unterschenkelabschnitt 16. Der Unterschenkelabschnitt 16 ist
an dem von dem Zentralabschnitt 13 abliegenden Ende des
Oberschenkelabschnitts 15 anscharniert. Die Scharnierachsen,
um die die Abschnitte 14, 15, 16 relativ
zu dem Zentralabschnitt beweglich sind, liegen horizontal. Schließlich gehört zu dem
Liegerahmen 11 noch ein Fußabschnitt 17, der
unbeweglich mit dem Sockel 7 verbunden ist.
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Im
Falle eines Krankenhausbetts entfällt das Bettgestell 2,
wohingegen alle übrigen
Merkmale verwirklicht sind. Das Kopfbrett 3 und das Fußbrett 4 sind
entsprechend modifiziert und unmittelbar an dem Sockel 7 starr
bzw. abnehmbar angebracht.
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Der
Zentralabschnitt 13 des Liegerahmens 11 weist
zwei zueinander parallele Längsholme 18 auf,
die an beiden Enden mit jeweils einem Scharnier 19 bzw. 21 versehen
sind. In 2 ist wegen der Darstellung
lediglich einer der beiden Längsholme 18 zu
erkennen.
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Ähnlich wie
der Zentralabschnitt 18 gehören zu dem Oberschenkelabschnitt 15 auch
zwei zueinander parallele Längsholme 22,
die einerseits an dem Scharnier 19 enden und andererseits
an einem Scharnier 23. Über
das Scharnier 23 ist der erkennbare Längsholm 22 des Oberschenkelabschnittes 15 mit
einem Längsholm 24 des
Unterschenkelabschnitts 16 verbunden.
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Den
Scharnieren und den Längsholmen
entsprechende Längsholme
und Scharniere sind auf der nicht sichtbaren Seite des Liegerahmens 11 parallel und
auf gleicher Höhe
vorgesehen.
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In
der Liegestellung, wie sie 1 zeigt,
befindet sich der Liegerahmen 11 so, dass seine Längsachse
mit der Längsachse
des Bettes zusammenfällt.
Je nach Einstellung durch den Patienten liegen die einzelnen Abschnitte
des Liegerahmens 11 in einer Ebene oder sie können auch
leicht angehoben werden. Beispielsweise kann der Rückenabschnitt 14 hochgeschwenkt
werden. Bei Bedarf können
auch der Oberschenkel- und der Unterschenkelabschnitt 15, 16 angehoben
werden, wodurch die Beine mit Knieknick angehoben werden.
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Um
den Patienten in die Sesselstellung zu bringen, wird der Rückenabschnitt 14 in
eine etwa 30° Stellung
gegenüber
der Horizontalen gebracht und es wird der Oberschenkelabschnitt 15 in
eine 45° Stellung
nach oben geschwenkt, wodurch der Unterschenkelabschnitt 16 entsprechend
mit angehoben wird. Der Patient liegt damit in einer Art Trogstellung. Nachdem
diese Stellung erreicht ist, dreht der Liegerahmen 11 je
nach Ausführungsform
im Uhrzeigersinne oder im Gegenuhrzeigersinne; im dargestellten Beispiel
im Gegenuhrzeigersinn in die Position nach 2. Sobald
diese Drehstellung erreicht ist, werden durch nicht veranschaulichte
Elektromotoren die einzelnen Abschnitte des Liegerahmens 11 in
die in 2 gezeigte Stellung gebracht. Der Fußabschnitt 17 verbleibt
im Bett, damit der Patient mit den Füßen den Boden erreichen kann.
Der Unterschenkelabschnitt 16 ist kürzer als der Unterschenkel
eines normalen Erwachsenen.
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Der
Knick am Übergang
zwischen dem Unterschenkelab schnitt 16 und dem Oberschenkelabschnitt 15 liegt
bei einem sitzenden Patienten in der Nähe von dessen Kniekehle.
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3 zeigt
einen Ausschnitt aus dem Oberschenkelabschnitt 15 und dem
Unterschenkelabschnitt 16. Die Darstellung gibt die Draufsicht
auf die linke Bettseite wieder, und zwar in der Liegestellung gemäß 1.
In dieser Stellung verläuft
der Unterschenkelabschnitt 16 in gerader Verlängerung
des Oberschenkelabschnitts 15. Zu erkennen sind die beiden
auf der linken Seite befindlichen Längsholme 22 und 24 sowie
das dazwischen befindliche Scharnier 23. Die Scharnierachsen
der beiden auf beiden Seiten des Liegerahmens 11 befindlichen
Scharniere 23 liegen auf einer Verbindungsgeraden 26.
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Innerhalb
des Scharniers 23 bilden die beiden Längsholme 22, 24 einander überdeckende
Laschen 27 und 28, die, um Scher- und Quetschstellen zu
vermeiden, durch Kunststoffscheiben 29 und 31 abgedeckt
sind. Durch miteinander fluchtende nicht erkennbare Bohrungen in
den Laschen 27 und 28 führt eine Scharnierschraube 32 hindurch,
die auf der Innenseite eine Mutter 33 trägt und als
Scharnierachse dient.
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Zwischen
den beiden Längsholmen 22 des Oberschenkelabschnittes
erstrecken sich eine Vielzahl von paarweise nebeneinander liegende
Federleisten 34a bis 34d, die als Glasfiberleisten
ausgebildet sind. Endseitig stecken die Federleisten 34 jeweils
paarweise in Befestigungsblöcken 35,
die aus einem Elastomer bestehen. Die Blöcke haben hierzu entsprechende
Aufnahmetaschen, in die die Federleisten 34 eingesteckt
sind. Die Blöcke 35 sind
auf nicht weiter erkennbare Zapfen aufgesteckt, die von der Innenseite des
Holms 22 vorstehen. An der Unterseite des Holms 22 ist
bei den Leisten 34c und 34d eine L-förmig abgewinkelte
Trägerplatte 36 befestigt, die
einen Arm 37 bildet, der mit seinem freien Ende über die
Verbindungsgerade 26 übersteht.
An dem überstehenden
Ende ist eine weitere Leiste 38 befestigt, die in einer
entsprechenden Aufnahmetasche 39 eingesteckt ist, die auf
dem Arm 37 befestigt ist.
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Die
Leiste 38 liegt aus der Sicht des Oberschenkelabschnitts 15 auf
der distalen Seite der Verbindungsgeraden 26 und bildet
eine distal liegende Endkante 40.
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Die
Auflagefläche
oder Sitzfläche
des Oberschenkelabschnitts 15 wird, wie bei Betten üblich, von
der Vielzahl der parallel und im Abstand nebeneinander liegenden
Federleisten 34 bzw. 38 gebildet, wodurch insgesamt
eine Auflageflächenanordnung entsteht,
die an der distalen Kante 40 der Leiste 38 endet.
Die Auflageflächenanordnung
ragt somit über die
Verbindungsgerade 26 und damit über die Scharnierachse der
beiden Scharniere 32 auf den Unterschenkelabschnitt 16 hinaus.
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Die
Leisten 34 befinden sich mit ihrer Oberseite in derselben
Ebene. In dieser Ebene kann auch die Oberseite der Leiste 38 liegen.
Sie kann jedoch auch gegenüber
dieser Ebene leicht nach unten vertieft angeordnet sein, je nachdem
was aus ergonomischen Gründen
zu bevorzugen ist.
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Der
Unterschenkelabschnitt 16 zeigt einen ähnlichen Aufbau. Er enthält ebenfalls
eine Anzahl von parallel nebeneinander verlaufenden Federleisten 41a bis 41c,
die endseits in Halteblöcken 42 aufgenommen
sind, die an der Innenseite des Längsholms 24 befestigt
sind. Die Gestaltung im Bereich des dazu parallel laufenden Längsholms 24 auf
der rechten Bettseite ist in der beschriebenen Weise ausgeführt.
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Wie
zu erkennen ist hat die Leiste 41a einen Abstand von der
Leiste 38 des Oberschenkelabschnitts 15.
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Die
Leisten 41 können
aus demselben Material bestehen und dieselbe Länge haben wie die Leisten 34,
so dass insgesamt dieselbe Federcharakteristik zustande kommt.
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4 zeigt
nun den Ausschnitt gemäß 3 jedoch
mit nach unten geschwenktem Unterschenkelabschnitt 16,
mit anderen Worten, während
die Darstellung nach 3 die Liegestellung veranschaulicht,
gibt 4 die Sessel- oder Sitzstellung gemäß 2 wieder.
Wie zu erkennen ist, wird nunmehr die Matratze 12 gezwungen
um die Leiste 38 nach unten zu knicken, da diese die am
weitesten vorne liegenden Grenze bildet. Ohne die Leiste 38 würde die
Matratze um die Leiste 34d nach unten knicken, was zu einer
subjektiv gefühlten
Verkürzung der
Sitzfläche
führt.
Diese verkürzt
gefühlte
Sitzfläche
vermittelt ein weniger sicheres Sitzgefühl, verglichen mit der Anordnung
nach 4, wenn die Matratze gezwungen wird um die Leiste 38 bzw
die Kante 40 nach unten zu knicken.
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Bei
einer praktischen Ausführung
ist der Abstand um den die gefühlte
Kante der Sitzfläche
durch die Verwendung der Leiste 38 in Richtung auf die Kniekehle
verschoben wird ca. 4 cm. Dies kommt zustande, weil die Matratze
durch die Leiste 38 fest unterstützt wird. Die tatsächliche
Sitztiefe in der Sesselstellung verändert sich jedoch praktisch
deutlich weniger als die subjektiv gefühlte Sitztiefe. Letztere ist jedoch
für den
Sitzkomfort entscheidend.
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Wie
sich aus dieser Erläuterung
ergibt, kann die Leiste 38, je nach Anforderung und je
nach Federverhalten der Matratze gegenüber der Ebene der Leisten 34 geringfügig nach
unten versetzt sein. Die Leiste 38 kann als federnde Leiste
ausgeführt
sein, ähnlich
den Leisten 34 oder die Leiste 38 kann als starre
Leiste ausgeführt
werden, die aufgrund des Körpergewichts
sich nicht nennenswert nach unten durchbiegt. In letzterem Fall
bietet es sich an die Leiste 38 etwas vertieft anzuordnen,
um den Sitzkomfort zu verbessern.
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Die
grundlegende Idee die Knickkante 40 für die Matratze 12 an
eine vorgeschobene Stelle zu bringen, damit eine größere Sitztiefe
empfunden wird, lässt
sich auch mit Auflageflächenanordnungen realisieren,
die wie 5 zeigt aus Platten 45, 46 bestehen.
Während
bei dem zuvor erläuterten
Ausführungsbeispiel
die Auflageflächenanordnung
durch die Federleisten 34 und die Leiste 38 gebildet
ist, ist die Auflageflächenanordnung
gemäß 5 die
Platte 45, die zwischen den Längsholmen 22 beispielsweise über Laschen 47 befestigt
ist. Die Platte 45 endet distal unter Bildung der Kante 40,
die wie die distale Kante 40 der Leiste 35 auf
der distalen Seite der Verbindungsgeraden 26 und damit
auf der distalen Seite der Scharnierachsen der Scharniere 23 liegt. Die
Panel- oder Plattenauflage, wie sie in 5 gezeigt
ist, wird insbesondere bei Krankenhausbetten aus Hygienegründen bevorzugt.
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Die
Platte 45 ist in ähnlicher
Weise zwischen den Längsholmen 24 mit
Hilfe von Laschen 49 angebracht. Die Wirkungsweise der
Platte 45 mit der vorgeschobenen Kante 48 ist
die gleiche wie dies zuvor ausführlich
erläutert
ist.
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Ferner
ist denkbar die Platte 45 in der Nähe der Kante 40 gekrümmt nach
unten verlaufen zu lassen, wie dies von Holzstühlen her bekannt ist.
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Der
Vorteil der gezeigten Anordnung besteht darin, dass keine weiteren
beweglichen Hilfsmittel vorgesehen werden müssen, um die Sitztiefe zu verbessern.
Die Sitztiefe entspricht vielmehr auch im mittleren Bereich der
Matratze 12 der Länge
des Oberschenkelabschnittes 15 im Bereich der zugehörigen Längsholme 27.
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Wie
unschwer ferner zu erkennen ist, lässt sich die Sitztiefe ohne
weiteres an die Körpergröße adaptieren,
indem beispielsweise die Leiste 38 weiter in Richtung Kopfende
verschoben wird, oder gegebenenfalls noch ein Stück weiter in Richtung Unterschenkelabschnitt 16,
wozu die Leisten 41, bezogen auf die Darstellung, nach
rechts versetzt werden müssen
um Kollisionen zu vermeiden. Wenn dabei die Leiste 38 die
Matratze 12 an deren Unterseite weiter in Richtung Kniekehle
drängt
und damit deutlich über
die Ebene des herunter geschwenkten Unterschenkelabschnittes 16 übersteht,
ist dies nicht störend.
Die Elastizität
von Schaumstoffmatratzen kann diesen Überstand ohne weiteres aufnehmen.
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Im
Falle der Verwendung von Panelen wird das gezeigte Panel 45 durch
ein Panel ersetzt bei dem die Kante 48 an einer anderen
Stelle liegt, wenn eine andere Sitztiefe benötigt wird.
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Ein
Pflege- oder Krankenhausbett weist einen Liegerah men auf, der sich
im Beinbereich in einen Ober- und in einen Unterschenkelabschnitt
gliedert. Der Ober- und der Unterschenkelabschnitt sind über eine
Scharnieranordnung miteinander verbunden. Die Auflageflächenanordnung
im Oberschenkelbereich ist derart getroffen, dass die Knickkante, über die
die Matratze in der Sesselstellung nach unten gezwungenermaßen geknickt
wird, auf der Verbindungsgerade der Gelenkachsen der beiden Scharniere
liegt oder gesehen aus dem Rückenbereich, gegenüber dieser
Verbindungsgeraden distal, d. h. in Richtung auf das Fußende verschoben
ist. Dadurch wird eine andere Sitztiefe gefühlt.