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Die
Erfindung betrifft eine Messsystem für die Verkehrsstromanalyse.
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Für
eine bedarfsgerechte Straßenbauplanung und Steuerung des
Verkehrsflusses müssen die Fahrzeugbewegungen in dem betreffenden
Straßenverkehrsnetz bekannt sein. Wichtige Fragen hierbei
sind:
- a) Wann bzw. zu welchen Tageszeiten fließen
auf welchen Routen die Verkehrsströme?
- b) Wieviele Pendlerfahrzeuge fahren auf welchen Ein- und Ausfahrtrouten
täglich in eine Stadt hinein und hinaus?
- c) Aus welchen Landkreisen, Umgebungsbezirken oder Ländern
kommen die Fahrzeuge und welche Routen werden gewählt?
- d) Welche Routen werden von den durchfahrenden Lastkraftwagen
gewählt?
- e) Wie hoch ist die Verkehrsbelastung einzelner Straßenzüge?
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Die
Erfassung der Fahrzeuge für Verkehrsstromanalysezwecke
erfolgt zum Teil mittels an den Straßen plazierter Messstationen
und zum Teil unter Einsatz von Messpersonen, die häufig
an messtechnisch schwierigen Standorten die Fahrzeuge zählen und
gegebenenfalls weitere Parameter erfassen, beispielweise abbiegende
Fahrzeuge etc. Anhand der erfassten Daten werden die Verkehrsdichte
und weitere Verkehrsdaten und -parameter zu bestimmten Zeitpunkten
oder Zeitabschnitten ermittelt und dann die Ergebnisse für
die Straßenbau- und Verkehrsplanung ausgewertet.
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In
der
EP 1 022 703 B1 ist
beschrieben, optische Sensoren wie z. B. Kameras an Montagebrücken
oder -masten in einer bestimmten Höhe quer über
der Fahrbahn, gegebenenfalls auch an der Seite der Fahrbahn, zu
installieren. Für eine Beobachtungsposition ist jeweils
ein Datenerfassungsrechner vorgesehen, der die Daten vorverarbeitet,
wobei jedes Fahrzeug individuell mit einem festgelegten Parametersatz
beschrieben wird. Diese Parametersätze werden dann zu einem
zentralen Auswerte- und Analyserechner übertragen.
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Bei
einer Vorrichtung zur Erfassung bewegter Objekte gemäß
EP 0 866 434 B1 werden
diverse Techniken für die Sensoren zur Fahrzeugerfassung eingesetzt,
beispielsweise Infrarot, Laser, Mikrowellen, Radar. Mittels dieser
Sensoren werden die Anzahl der Fahrzeuge, deren Länge,
Typ und/oder Identität erfasst. Die Messdaten werden per
Funk übertragen und für die Energieversorgung
wird Photovoltaik eingesetzt. Die Montage der Vorrichtung erfolgt
in einem Gehäuse mittels Montageeinrichtung an Brückengeländern,
Masten, Schilderbrücken, Hinweisschildern. Für
die Energieversorgung und sparsamen Energieverbrauch ist eine Ausrichtungsmöglichkeit der
Photovoltaikmodule, ferner bevorzugt auch ein Schlafmodus vorgesehen.
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Bei
einem aus der
EP 0
978 811 A2 bekannten Verfahren zum Ermitteln von Reisezeiten
von Kraftfahrzeugen werden ortsfest installierte oder mobile Detektoren
eingesetzt, um die Anzahl, Geschwindigkeit und Typen der passierenden
Fahrzeuge zu messen. Die Erfassung einzelner Fahrzeuge erfolgt optisch,
vorzugsweise mittels einer Videokamera. Dabei kann die aufgenommene
Bildinformation auf die Übereinstimmung mit einer vorgegebenen Formmaske
wie z. B. dem Kennzeichenschild überprüft werden,
eine dieser entsprechende Bildkomponente ausgefiltert und weiterverarbeitet
werden. Anhand der Kennzeichen werden die einzelnen Fahrzeuge jeweils
identifiziert. Auch Farbdaten können zur Erkennung in die
Datensätze mit einbezogen werden.
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In
der
EP 1 446 678 B1 ist
beschrieben, zum Erfassen und Klassifizieren von Fahrzeugen in Bewegung
Profilparameter der Fahrzeuge, d. h. deren Höhe oder Breite,
durch Laserabstandssensoren eines LIDAR-Systems zu erfassen, die
im wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung der Fahrzeuge ausgerichtet
sind und in der Regel an Brückenkonstruktionen montiert
sind. Hierzu können die Laserabstandssensoren oberhalb
von und seitlich versetzt zu der jeweiligen Fahrspur angeordnet
sein, so dass eine Seitenfront und das Dach eines Fahrzeugs gleichzeitig
erfasst werden können. Durch Abgleich der ermittelten Daten
erfolgt eine stereoskopische Querschnittsbestimmung. Des weiteren
können Kennzeichenkameras vorgesehen sein, die bevorzugt
auf Infrarotbasis arbeiten. Diese nehmen im Prinzip ein komplettes
Frontbild des Fahrzeugs auf, wobei anschließend die Fläche
des Kennzeichens vergrößert und ausgewertet wird.
Nach der logischen Erfassung des Kennzeichens werden die Kennzeichendaten
an eine zentrale Stelle übermittelt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messsystem für
die Verkehrsstromanalyse zu schaffen, das eine genaue Fahrzeugerfassung
ermöglicht und sich für den mobilen Einsatz eignet.
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Diese
Aufgabe ist durch die Erfindung bei einem Messsystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Messsystems sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Ein
Messsystem für die Verkehrssstromanalyse gemäß der
Erfindung umfasst somit eine Sensoreinrichtung zur Identifizierung
eines vorbeifahrenden Fahrzeugs, insbesondere durch Erfassung des Kennzeichens,
eine Einrichtung zur Zwischenspeicherung von erfassten Daten sowie
eine Einrichtung zur Übertragung der zwischengespeicherten
Daten an eine zentrale Auswerteeinrich tung, wobei eine Energieversorgung
für die Sensor-, Zwischenspeicherungs- und Übertragungseinrichtung
vorgesehen ist. Die Sensoreinrichtung zur Fahrzeugidentifizierung umfasst
eine in einer Höhe oberhalb der Fahrspur angeordnete erste
optische Erfassungseinrichtung mit zugehöriger Aufnahmeeinrichtung,
insbesondere eine Kamera, die in einem Winkel zur Fahrspur-Normalen
ausgerichtet ist. In einer Höhe oberhalb der Fahrspur ist
mindestens eine weitere Sensoreinrichtung zur Erfassung eines oder
mehrerer das Fahrzeug identifizierender Merkmale vorgesehen. Es
ist eine Zeiterfassungseinrichtung vorgesehen, die den Durchfahrtzeitpunkt
eines vorbeifahrenden Fahrzeugs bestimmt und den Messdaten der ersten
Sensoreinrichtung zur Fahrzeugidentifizierung und der mindestens
einen weiteren Sensoreinrichtung jeweils die Messzeitpunkte zuordnet.
Weiter ist eine Signalerfassungseinrichtung vorgesehen, die aus
den Messdaten der Kennzeichenerfassung und Höhenmessung
die Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt. Die Sensoreinrichtungen, die
Zeiterfassungseinrichtung und die Einrichtungen zur Datenzwischenspeicherung
und -übertragung sind als transportable Geräte
oder Geräteeinheit ausgeführt.
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Bei
der mindestens einen weiteren Sensoreinrichtung zur Fahrzeugidentifizierung
kann es sich um einen Höhenmesser handeln, der oberhalb
der Fahrspur angeordnet und senkrecht zur Fahrspur ist und die Fahrzeughöhe
erfasst.
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Auch
die Kamera kann oberhalb der Fahrspur angeordnet sein. Alternativ
kann die Anordnung der Kamera bzw. auch einer weiteren Sensoreinrichtung
so gewählt werden, dass sich diese seitlich neben der Straße
befindet, wobei dann als Höhe gewöhnlich 2 bis
3 m, vorzugsweise ca. 2,60 m, gewählt werden. Die Kamera
kann auch höher, z. B. 4 m, plaziert werden. Im Falle einer
niedrigeren Montagehöhe muss gewährleistet sein,
dass die Kamera oder auch eine alternative Sensoreinrichtung nicht
durch Spritzwasser und dergleichen aufgrund vorbeifahrender Fahrzeuge
verschmutzt wird.
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Die
Kamera und der Höhenmesser müssen bei einer Anordnung
oberhalb der Fahrspur in der Regel in einer Höhe zwischen
5 und 6 m angebracht werden, um eine ungestörte Vorbeifahrt
und Messung der Fahrzeuge sowie die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen
Mindesthöhe zu gewährleisten. Der Winkel der z.
B. für die Kennzeichenerfassung vorgesehenen Kamera wird
abhängig von der Montagehöhe und dem Geschwindigkeitsbereich
gewählt, mit dem die Fahrzeuge voraussichtlich vorbeifahren,
und dann auf einen vorgegebenen Messabstand, z. B. 8 m vom Lot des
Höhenmessers entfernt, justiert.
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Entsprechend
dem mobilen Einsatz können die Kamera und der Höhenmesser,
die zusammen den Fahrzeugsensor bilden, klein und leicht gebaut sein.
Sie können ohne eigene Stromversorgung aus der Einrichtung
zur Zwischenspeicherung und der Übertragungseinrichtung
gespeist werden und auf diese Weise sehr raumsparend und witterungsfest
in der Messposition, zweckmäßig als eine Einheit,
montiert werden. Es kann auch eine zusätzliche Stromversorgung,
beispielsweise eine 12 V-Stromversorgung vorgesehen werden.
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Der
Höhenmesser wird in der Regel senkrecht zur Fahrspur angebracht.
Durch diese Anordnung kann aus dem Zeitpunkt zwischen Erfassung des
Kennzeichens durch die Kamera, wenn sich dieses in dem vorgegebenen
Messabstand (z. B. 8 m) befindet, und dem Zeitpunkt der Höhenmessungserfassung
durch den Höhenmesser die Geschwindigkeit des erfassten
Fahrzeugs bestimmt werden.
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Die
Länge des Fahrzeugs kann aus der Belegung des Höhenmessers,
also der Dauer des anliegenden Messsignals anhand der Höhenmess-
und Zeiterfassungsdaten, bestimmt werden.
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Die
erfassten Messdaten werden in einer Signalerfassungseinrichtung
des Messsystems zwischengespeichert und anschließend an
eine zentrale Auswerteeinrichtung für die Analyse und Präsentation
der Daten übertragen.
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Die
Kamera sollte ca. 60 Bilder pro Sekunde mit einer Belichtungszeit
von 1/1000 bis 1/5000 s aufnehmen können, da die Geschwindigkeit
der erfassten Fahrzeuge bis etwa 160 km/s sein kann. Die Kamera
(z. B. eine CCD-Kamera) ist vorzugsweise im Infrarotbereich empfindlich.
Der Infrarot-Wellenlängenbereich ist zweckmäßig
830 bis 870 nm, insbesondere 850 nm. Hat die Kamera in diesem Bereich eine
hohe Lichtempfindlichkeit (<0,005
lx), kann unabhängig von fremden Lichtquellen eine gleichbleibende
Bildqualität erreicht werden. Wird mittels eines Farbfilters
in Form beispielsweise eines Kaltlicht- oder Interferenzspiegels
Licht mit Wellenlängen außerhalb des gewünschten
Infrarotwellenlängenbereichs ausgefiltert, entfallen die
Einflüsse und Störungen durch Sonnenlicht, Straßenbeleuchtung,
Wärmestrahlung, Autoscheinwerfer etc. Das Infrarotnutzlicht
liegt außerhalb des für den Menschen wahrnehmbaren
Wellenlängenbereichs und stört daher die Verkehrsteilnehmer
nicht. Das Infrarotlicht reflektiert gut an den Kennzeichenschildern
und liefert mit den Bildern der Nummernschilder aufgrund der deutlichen
Kontrastverhältnisse eine gute Kennzeichenwiedergabe. Maßnahmen
zur Mustererkennung der Nummernschilder und Ausblendung der übrigen Fahrzeugteile
wie beim Stand der Technik sind nicht erforderlich. Die Zeichenidentifizierung
auf den Nummernschildern zur Kennzeichenbestimmung erfolgt mittels üblicher
Algorithmen und Methoden und wird daher nicht weiter beschrieben.
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Die
Sensoreinrichtung zur Erfassung des Kennzeichens kann Hochleistungsleuchtdioden
als Scheinwerfer umfassen, die in einem Abstrahlungswinkel von ca.
20° eine Strahlung von etwa 1000 lm liefern. Sie werden
vorzugsweise aus einer Netzteilspannung (12 V mit maximal 10 A)
der Zwischenspeicherungs- und Übertragungseinrichtung gespeist,
die als zweckmäßig gekapselter Rechner ausgeführt sein
kann. Der Rechner kann auch die Signalerfassungseinrichtung enthalten.
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Statt
einer Kennzeichenerfassung können auch andere Mittel zur
Fahrzeugidentifizierung eingesetzt werden, insbesondere unter Nutzung
von dessen optischen bzw. geometrischen Eigenschaften. Bei Erfassung
entsprechender charakteristischer Merkmale oder Kennwerte (Konturerfassung,
Farbe, etc.) können Fahrzeuge über bildliche Ähnlichkeitsanalyse
des gesamten Fahrzeuges identifiziert werden.
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Der
Höhenmesser ist bei einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Ultraschall- oder Infrarotmessgerät und
arbeitet vorzugsweise getaktet. Durch ausreichend feine Taktung
können die Fahrzeuggeschwindigkeit und -länge
erfasst werden.
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Statt
des Einsatzes eines Höhenmessers zur Geschwindigkeitsmessung
oder Fahrzeuglänge können auch z. B. geometrische
Merkmale von Fahrzeugen erfasst werden und die Geschwindigkeit beispielsweise
aus dem erfassten Videobild oder vergleichbaren aufgenommenen Bilddaten
bzw. Bildern ermittelt werden. Dies kann auch durch Erfassung geometrischer
Merkmale zu verschiedenen Zeitpunkten, somit mit mehr als einer
Sensoreinrichtung, durchgeführt werden.
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Als
weitere Sensoreinrichtung(en) kann ein Distanzmesssystem vorgesehen
sein. Diese kann auf Infrarottechnologie basiert sein. Es kann beispielsweise
auch eine Laserdistanzmessung vorgesehen sein. Mittels des Distanzmesssystems
kann ein vorbeifahrendes Fahrzeug festgestellt werden und anhand
der festgestellten Distanzdifferenzen die Vorbeifahrt und gegebenenfalls
auch Kontur des Fahrzeugs festgestellt werden. Sind mehrere Sensoreinrichtungen
vorhanden, die in Fahrtrichtung gestaffelt angeordnet sind, können
so die Geschwindigkeit und/oder Länge des Fahrzeugs erfasst
werden.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst eine Messeinheit
einen Messerfassungskoffer mit der Zwischenspeicherungs- und Übertragungseinrichtung
sowie mindestens eine Sensoreinrichtung zur Kennzeichenerfassung
und mindestens einen Höhenmesser, die mit dem Messerfassungskoffer über
abgeschirmte USB-Kabel und ein Stromversorgungskabel verbunden sind.
Der Messerfassungskoffer enthält während des Einsatzes
somit alle Teile außer den Sensoren und während
des Transports diese mit den Anschlusskabeln auch. Er ist vorzugsweise
tragbar, absperrbar und witterungsgeschützt und wird an
einem Mast, beispielsweise Beleuchtungsmast, in einer vandalensicheren
Höhe (etwa 3 m) z. B. mittels Spannschellen angebracht
oder im Boden verankert. Die Stromversorgung (230 V) kann aus der
Straßenbeleuchtung abgezweigt werden. Es ist auch je nach
Einsatzbedingungen vorgesehen, separat Brennstoffzellen, auch oder
zusätzlich Solarkollektoren für die Stromversorgung
einzusetzen.
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Die Übertragungseinrichtung übermittelt
die Messdaten bedarfsweise an die zentrale Auswerteeinrichtung und
kann die Kommunikationsverbindung selbst herstellen, wenn überhaupt
oder genügend Daten für die Übertragung
vorliegen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Übertragungseinrichtung die
Messdaten in einem vorgegebenen Takt, z. B. stündlich,
an die zentrale Auswerteeinrichtung übermittelt. Da keine
ständige Datenverbindung besteht, ist das unauthorisierte
Einwählen von außen nicht technisch möglich.
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Bevorzugt
kommuniziert die Übertragungseinrichtung mit der zentralen
Auswerteeinrichtung über Mobilfunk (z. B. GRPS, UMTS) und
stellt übers Internet eine Verbindung zum zentralen Server
her. Die Übertragungseinrichtung kann über SMS
von der zentralen Auswerteeinrichtung aus steuerbar sein. So können
Wartungs- und Einstellarbeiten von der Zentrale aus über
eine gesicherte Verbindung durchgeführt werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel des Messerfassungskoffers umfasst einen
GPS-Empfänger. Es wird bedarfsweise eine Positionsmeldung
und die Uhrzeit an die zentrale Auswerteeinrichtung gesendet, beispielsweise,
wenn das erste Mal nach Anbringung an einem neuen Standort das Messsystem
hochgefahren wird.
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Es
kann eine anbringbare Traverse für die Montage der mindes tens
zwei Sensoreinrichtungen (Kamera, Höhenmesser) vorgesehen
sein. Diese wird vorzugsweise mit Hilfe eines Klemmwinkelgelenks
und Spannschellen an dem Mast, an dem auch der Messerfassungskoffer
angebracht ist, oder an Brücken oder sonstigen Konstruktionen
befestigt. An der Traverse werden die Fahrzeugsensoren montiert.
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Bei
einer seitlichen Anordnung der Sensoreinrichtungen wird für
die Montage entweder ein vorhandener Mast benutzt oder ein Pfosten
oder dergleichen mit der notwendigen Höhe seitlich von
der Fahrspur bzw. Straffe aufgestellt, wobei eine Verankerung vorgesehen
wird. Für diese kann der Messerfassungskoffer mit verwendet
werden. Die Sensoreinrichtungen umfassen bei einem Ausführungsbeispiel horizontal
ausgerichtete Distanzmesser und einen am oberen Ende des Pfostens
angebrachten Höhenmesser. Der Höhenmesser kann
eine Kamera oder auch ein Distanzmesser sein, beispielsweise ein
Ultraschall-, Infrarot- oder Laser-Distanzmesser.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Messsystem kann die Auswerteeinrichtung
aus den übermittelten Messdaten von verschiedenen Messstationen
Fahrzeugbewegungen erfassen und aus diesen Verkehrsströme
ableiten. Für die Anwendung und Darstellung werden die
Verkehrsstromdaten mittels der Positionsdaten der Messstationen
zweckmäßig mit Luftbild- oder Lageplandarstellungen
verknüpft und die Verkehrsströme grafisch angezeigt.
So kann mittels verschiedener Strichstärken und Farbwiedergaben
eine übersichtliche Darstellung des aufgezeichneten Verkehrsgeschehens
gegeben werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden weiter anhand von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung erläutert. Diese Darstellung soll ebenso
wenig wie die Zusammenfassung von Merkmalen in den Unteransprüchen
die Erfindung beschränken, sondern dient lediglich zu Erläuterungszwecken.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Teils eines Messsystemaufbaus gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung, die die Anordnung der
Fahrzeugsensoren oberhalb der Fahrspuren veranschaulicht,
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2 eine
Vorderansicht des Messsystemaufbaus von 1, die die
Anordnung für zwei Fahrspuren veranschaulicht,
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3 eine
schematische Seitenansicht eines Teils eines Messsystemaufbaus gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung, die die Anordnung der
Fahrzeugsensoren seitlich neben den Fahrspuren veranschaulicht,
und
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4 eine
Vorderansicht des Messsystemaufaufbaus von 3, die die
Anordnung für eine der Fahrspuren veranschaulicht.
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Das
im folgenden anhand von 1 und 2 erläuterte
erste Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst einen Messkoffer 2,
der an einem Straßenbeleuchtungsmast 4 in etwa
3 m Höhe angebracht ist und über einen Klemmkasten 6 an
die Stromversorgung der Straßenbeleuchtung angeschlossen
ist. Eine Traverse 8 ist in einer Höhe H zwischen
5 und 6 m an dem Mast 4 mittels eines Klemmwinkelgelenks 10 und
Spannschellen befestigt und durch eine Abspannung 12 gesichert.
An der Traverse 8 sind zwei Fahrzeugsensoren 14 zur
Erfassung von Fahrzeugen auf zwei Fahrspuren montiert, auf die später
noch mehr im einzelnen eingegangen wird. Die Fahrzeugsensoren 14 dienen
zur Erfassung des Kennzeichens, der Geschwindigkeit und der Länge eines
durchfahrenden Fahrzeugs 16. Sie umfassen einen Höhenmesser,
der in etwa senkrecht nach unten die Fahrzeughöhe abtastet.
In 2 ist ein Messstrahl 18 mit Fahrzeugkontakt
und ein Messstrahl 20 ohne Fahrzeugkontakt dargestellt.
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Der
Fahrzeugsensor 14 umfasst jeweils den bereits erwähnten
Höhenmesser, eine hochempfindliche CCD-Kamera sowie einen
In frarotscheinwerfer. Die Kamera bzw. ihr Strahl S ist in einem
Winkel β ausgerichtet, der während der Montage
anhand eines Monitors eingestellt wird. Zu diesem Zweck wird in
einem Abstand A von etwa 8 m vom Lot des Höhenmessers entfernt
mittig über die Fahrbahn ein 1 m langes Reflexband 22 gelegt,
wie es in 1 angedeutet ist. Die Kamera
wird so justiert, dass im Kontrollbild das Reflexband 22 mit
einer eingeblendeten roten Linie in Deckung ist. Auf diese Weise
ist die Kamera auf eine bestimmte Kennzeichenschildhöhe eingestellt,
wie die beiden Außenstrahlen des Strahls S erkennen lassen.
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Im
Messkoffer 2, der über eine nicht dargestellte
Leitung mit dem Fahrzeugsensor verbunden ist und für diesen
die Stromversorgung liefert, befindet sich ein Rechner, der die
Sensorsignale sowie die zugehörigen Signalzeitpunkte speichert.
Fährt somit ein Fahrzeug 16 mit einer bestimmten
Geschwindigkeit v durch die Messstrecke, wird es als erstes von der
Kamera erfasst, die das Kennzeichen aufnimmt. Gelangt das Fahrzeug
anschließend nach einem Zeitintervall ta in den Messstrahl 20 des
Höhenmessers, lässt sich aus dem Zeitintervall
ta und der bekannten Wegstrecke A die Fahrgeschwindigkeit v bestimmen. Wenn
das Fahrzeug 16 den Messstrahl 20 des Höhenmessers
nach einem Zeitintervall th verlässt und der Höhenmesser
wieder die Höhe H misst, kann aus dem Zeitintervall th
und der Fahrgeschwindigkeit v die Länge l des Fahrzeugs
bestimmt werden. Zusammen mit der bekannten Fahrzeughöhe
kann somit eine Kategorisierung der durchfahrenden Fahrzeuge durchgeführt
werden, etwa PKW, LKW.
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Das
in 3 und 4 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
der Erfindung unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel
in der Anordnung der Messeinrichtungen. Sofern die Teile gleich
sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet. Der Messkoffer 2 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel auf dem Gehsteig 40 angeordnet
und ein Pfosten 42 ist im Messkoffer 2 verankert.
Zur Fahrzeugidentifizierung ist als Fahrzeugsensor eine Kamera 30 oben
am Pfosten 42 in einer Höhe H von etwa 2,60 angebracht,
mittels der das Kennzeichen eines durchfahrenden Fahrzeugs 16 erfasst
wird. Die Kamera bzw. ihr Strahl S ist in einem Winkel β entgegen
der Fahrtrichtung und in einem Winkel α1 quer zur
Fahrbahn ausgerichtet, so dass ein bestimmter Erfassungsbereich
für die Kennzeichenschilder vorgesehen ist. Als weitere
Sensoreinrichtungen sind Distanzsensoren 32, 34, 36 am
Pfosten 42 angeordnet, von denen der mittlere Distanzsensor 34 zur
Erfassung des Fahrzeugabstands von Personenkraftwagen in einem Winkel α2 geneigt zur Oberfläche der betreffenden
Fahrspur ist. Die Distanzsensoren 32, 34, 36 sind
als Infrarot- Ultraschall- oder Lasersensoren ausgeführt.
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Die
Messdaten werden in dem im Messkoffer 2 befindlichen Rechner
zwischengespeichert und zu bestimmten Zeitpunkten an den zentralen
Server übertragen, in dem die zentrale Auswertung für
die Verkehrsstromanalyse erfolgt. In bestimmten Anwendungsfällen
kann der Rechner auch bereits die Messsignale bzw. Messgrößen
erfassen und vorauswerten, z. B. bereits die Fahrgeschwindigkeit
ermitteln, und danach die Daten für die Übertragung
zum zentralen Server speichern.
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Selbstverständlich
werden die Daten nur so erfasst und gespeichert, dass dem Datenschutzgesetz
und entsprechenden gesetzlichen Regeln genügt wird, so
dass die Anonymität der erfassten Verkehrsteilnehmer sicher
gewährleistet ist. Der zentrale Server arbeitet mit anonymisierten
Kennzeichendaten, wobei die von den Messstationen zum zentralen Server übertragenen
Daten in den Messstationsspeichern gelöscht werden. Nach
der Routenermittlung in der zentralen Auswerteeinrichtung werden
auch die anonymisierten Kennzeichendaten fast vollständig gelöscht.
Es werden lediglich von den Kennzeichendaten die Daten der Stadt,
des Landkreises und/oder des Staats nicht gelöscht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1022703
B1 [0004]
- - EP 0866434 B1 [0005]
- - EP 0978811 A2 [0006]
- - EP 1446678 B1 [0007]