DE102009006829A1 - Verfahren und System zur Ermittlung von Verkehrsinformation - Google Patents

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    • G08G1/017Detecting movement of traffic to be counted or controlled identifying vehicles

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Ermittlung von Verkehrsinformation. An einem Messquerschnitt (M) einer Straßenstrecke (S) werden von einem Videodetektor (10) digitale Videobilder (V) von passierenden Fahrzeugen (F) aufgenommen und daraus Kennzeichen (K) der passierenden Fahrzeuge (F) gelesen. Die Kennzeichen (K) der Fahrzeuge (F) weisen jeweils Herkunftszeichen (h) über ihre städtische oder regionale Herkunft auf. Erfindungsgemäß werden in einer Auswertungseinrichtung (20) Herkunftsklassen (H, H, H, H) durch Zuordnung eines oder mehrerer Herkunftszeichen (h, h, h, ..., h, h) gebildet. Es wird eine Anzahl (z, z, z) an während eines vorgebbaren Messintervalss (t) den Messquerschnitt (M) passierenden Fahrzeugen (F) der wenigstens einen Herkunftsklasse (H, H, H, H) ermittelt. Hierdurch können insbesondere für Verkehrssteuerungs- und -beeinflussungszwecke Verkehrsinformationen mit neuen Verkehrsdaten über die Zusammensetzung eines Verkehrsstromes nach einer Herkunft der Fahrzeuge bereitgestellt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformation nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, ein System zur Ermittlung von Verkehrsinformation nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 9.
  • Es ist bekannt, den Fahrzeugverkehr in einem Straßennetz einer Stadt oder eines Ballungsraumes von Verkehrszentralen aus zu überwachen und steuernd zu beeinflussen. Verkehrsströme werden über Lichtsignalanlagen, die bestimmte Richtungen zu bestimmten Tageszeiten bevorzugen können, über Wechselverkehrszeichen, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auferlegen oder zusätzliche Fahrstreifen freigeben können, oder über Wechselwegweiser, die Umleitungsrouten empfehlen können, beeinflusst; des weiteren können in Ballungsräumen Verkehrsinformationen, beispielsweise über Rundfunk oder Internet, veröffentlicht werden, um einen Lenkungseffekt zu erzielen. Ein hierfür geeignetes Verkehrsmanagementsystem ist bekannt aus der DE-Produktschrift „SITRAFFIC Concert, SITRAFFIC Scala, SITRAFFIC Guide: Drei Aufgaben – eine gemeinsame Plattform”, herausgegeben 2008 von Siemens AG unter der Bestell-Nr. E10003-A800-A64-V1. Grundlage für ein wirkungsvolles Verkehrsmanagement ist eine umfangreiche, verlässliche und aktuelle Datenbasis, insbesondere von Verkehrsdaten. Diese werden über unterschiedlichste Verkehrsdetektoren, wie Induktionsschleifen, Infrarotsensoren, Radardetektoren oder Videokameras, erfasst und in aggregierter und zum Teil aufbereiteter Form der Zentrale zur Bestimmung der Verkehrlage im Straßennetz und zur Ableitung von Verkehrssteuerungs- oder -beeinflussungsmaßnahmen bereitgestellt.
  • Neben der Verkehrsstärke, der Verkehrsdichte und der mittleren Geschwindigkeit stellt die Zusammensetzung des Verkehrsstromes bezüglich vordefinierter Fahrzeugklassen, beispielsweise Krafträder, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen mit oder ohne Anhänger, eine wichtige Verkehrsinformation dar. Eine andere wertvolle Verkehrsinformation ist durch die Abbiegeraten eines auf einen Knotenpunkt zufließenden Verkehrsstroms gegeben. Des Weiteren sind Reisezeiten und Quelle-Ziel-Beziehungen in einem Straßennetz begehrte Verkehrsinformationen. Für letztere kann – abgesehen von datenschutzrechtlichen Bedenken – die automatische Nummernschilderkennung mittels Videokameras wertvolle mikroskopische Verkehrsdaten liefern, da eine Verfolgung individueller Fahrzeuge auf ihren Reisen durch das Straßennetz möglich ist. Zu Erkennung von Kraftfahrzeug-Kennzeichen mittels Videotechnik und optischer Zeichenerkennung, die an sich bekannt ist, wird auf die Übersetzung der europäischen Patentschrift DE 600 31 929 T2 verwiesen.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und System zur Ermittlung von Verkehrsinformation der eingangs genannten Arten bereitzustellen, welche neue Verkehrsdaten erfasst und verarbeitet als bisher bekannte Verfahren und Systeme.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein gattungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformation, bei welchem wenigstens eine Herkunftsklasse durch Zuordnung eines oder mehrerer Herkunftszeichen gebildet wird, und bei welchem eine Anzahl an während eines vorgebbaren Messintervalls den Messquerschnitt passierenden Fahrzeugen der wenigstens einen Herkunftsklasse ermittelt wird. Behördliche Kraftfahrzeug-Kennzeichen auf Nummernschildern umfassen praktisch überall Herkunftszeichen, die einen Rückschluss auf den regionalen Ort der Zulassung des Fahrzeugs erlauben. In Deutschland ist dies beispielsweise eine Folge von ein bis drei Großbuchstaben, in Frankreich hingegen eine Ziffernfolge – jeweils zu Beginn des der Zeichenfolge des Kennzeichens stehend. Falls vorhanden, kann ein im Nummernschild oder außerhalb am Fahrzeug angebrachtes Länderkennzeichen als Teil des Herkunftszeichens mit einbezogen werden. Erfindungsgemäß kann nun ein einen Messquerschnitt passierender Verkehrsstrom auf seine Zusammensetzung hinsichtlich der regionalen Herkunft seiner Fahrzeuge vorgenommen werden. Hierzu werden zunächst eine oder mehrere interessierende Herkunftsklassen gebildet. Eine Herkunftsklasse ist durch eine Menge von Herkunftszeichen definiert. Die Zusatzinformation über die Aufteilung eines Verkehrsstroms nach regionalen Herkunftsklassen kann die auf übliche Weise gewonnenen Verkehrinformationen qualitativ aufwerten und zu Verkehrssteuerungs- und -leitzwecken verwendet werden. An den Messquerschnitten werden mit Vorteil Ortsinformationen über die möglichen Quellen und potentiellen Ziele der Fahrzeuge des Verkehrsstromes gewonnen. Aus den Ergebnissen der Messintervalle eines Tages kann eine neue Tagesganglinie erstellt und mit weiteren Verkehrsinformationen kombiniert werden. Messquerschnitte werden an strategisch wichtigen Stellen im Straßennetz verteilt angeordnet, beispielsweise stromauf von Knotenpunkten großer Zufahrts- oder Durchgangsstraßen.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden ausgelesene Kennzeichen nur für die Zuordnung des Fahrzeuges zu einer Herkunftsklasse verwendet. Der Zeichenrest wird entweder nach Zuordnung des Herkunftszeichens und entsprechender Zählung wieder gelöscht oder erst gar nicht ausgelesen. Durch diesen Mechanismus bleiben die individuellen Fahrzeuge anonym, so dass datenschutzrechtliche Bestimmungen erfüllt sind.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Fahrzeuganzahl der wenigstens einen Herkunftsklasse zur Gesamtzahl der während des Messintervalls den Messquerschnitt passierenden Fahrzeuge ins Verhältnis gesetzt. In diesem Auswertungsschritt werden Zahlen für die weitere zentrale Verarbeitung generiert. Je Messintervall werden also die Gesamtzahl an ausgelesenen Herkunftszeichen sowie die Anzahl an den jeweiligen Herkunftsklassen zuzuordnenden Herkunftszeichen bestimmt. Neben der gesamten Verkehrsstärke, also der Anzahl an Fahrzeugen je Zeiteinheit, werden die Verkehrsstärken je Herkunftsklasse gebildet.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt bei einer mehrspurigen Straßenstrecke die Ermittlung der Fahrzeuganzahlen der wenigstens einen Herkunftsklasse nach Fahrspuren getrennt. Eine Aufteilung der Herkunfts-Verkehrsstärken je Fahrspur ist vorteilhaft beispielsweise für Autobahnenverzweigungen, wo sich ein starker Verkehrsstrom durch die Fahrspuren in zwei oder mehrere große Teilströme aufteilt.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Messquerschnitte an Zufahrtsstraßen zu einem Straßennetz angeordnet und aus der geografischen Lage der gebildeten Herkunftsklassen in Bezug auf eine Zufahrtsstraße eine Verkehrsnachfrage für verschiedene Netzdurchfahrten ermittelt. Die für den Messquerschnitt an einer großen Zufahrtsstraße gebildeten Herkunftsklassen werden als potentielle Zielinformation der zugehörigen Fahrzeuge interpretiert. Je kleiner und je mehr Herkunftsklassen definiert werden, desto detaillierter werden die Verkehrsinformationen. Die betrachtete Zufahrtstraße zweigt sich in verschiedene Netzdurchfahrten entsprechend der betrachteten Ziel auf. Aus der Zusammensetzung eines oder mehrerer zufließender Verkehrsströme kann – ggf. unter Einbeziehung anderer Verkehrsnachfragedaten – auf die Verkehrsnachfragen der Durchfahrtsstraßen geschlossen werden.
  • In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aufgrund der ermittelten Verkehrsnachfrage unter Berücksichtigung des aktuellen Verkehrszustandes im Straßennetz eine stark nachgefragte Netzdurchfahrt durch adaptive Lichtsignalansteuerung begünstigt oder eine bestimmte Netzdurchfahrt oder Netzumleitung durch Wechselwegweiser empfohlen. Steigt die Verkehrsnachfrage für eine bestimmte Durchfahrtsstraße an, kann über die beteiligten Lichtsignalanlagen eine grüne Welle koordiniert werden, damit das erhöhte Verkehrsaufkommen schnell aus dem Netz abfließen kann. Liegt bereits eine Verkehrsbehinderung, etwa durch Un fall, Baustelle oder Berufsverkehr, auf einer Netzdurchfahrt mit voraussichtlich steigender Verkehrsnachfrage vor, so kann der nachfragende Teilverkehrsstrom über einen Wechselwegweise auf eine der dominanten Herkunftsklasse entsprechenden Umgehungsroute geleitet werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei geringem Verkehrsaufkommen im Straßennetz, insbesondere bei Nacht, unerwünschter Durchgangsverkehr durch dessen Herkunftsklasse erkannt und durch adaptive Lichtsignalansteuerung behindert. Eine Verkürzung von Fahrzeit und -strecke und eine Vermeidung von Mautgebühren verursacht, dass Lastkraftverkehr häufig nachts vorgesehene Umgehungsrouten verlassen und ein städtisches Straßennetz auf kürzeren und mautfreien Innenstadtstraßen zu durchqueren. Der Detektion einer derartigen Verkehrsnachfrage kann durch Adaption der Lichtsignalsteuerung längs der nachgefragte Innenstadtroute begegnet werden, um diesen Verkehrs etwa durch häufige Halte oder lange Rotphasen zu behindern und dadurch einer Wiederholungsgefahr dieses Verhaltens vorzubeugen.
  • In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Messquerschnitte an Zufahrtsstraßen zu dem und an Ausfahrtsstraßen aus dem Straßennetz angeordnet, wobei die Anzahl an aktuell im Straßennetz befindlichen Fahrzeugen der wenigstens einen Herkunftsklasse bilanziert wird. Dies bietet einen besonderen Vorteil für die Einsatzplanung von Polizei und Rettungsdiensten bei Großveranstaltungen, etwa aus den Bereichen Messe, Sport oder Kultur, die im Innenraum eines urbanen Straßennetzes stattfinden. Durch fortwährende Messung des netzbezogenen Zu- und Abflusses nach Herkunftsklassen, kann ermittelt werden, wann ein Großteil der auswärtigen Gäste-Fahrzeuge das Netz wieder verlassen hat. Damit einher kann eine Entwarnung für das Aufgebot an Einsatzkräften gehen.
  • Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System zur Ermittlung von Verkehrsinformation, mit einem an einem Messquer schnitt einer Straßenstrecke angeordneten Videodetektor zur Aufnahme digitaler Videobilder von passierenden Fahrzeugen, mit einer Auswertungseinrichtung, die mit einem Programmcode versehen ist, welcher Steuerbefehle enthält, die die Auswertungseinrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 veranlassen, und mit einem zentralen Verkehrsrechner, der mit einem Programmcode versehen ist, welcher Steuerbefehle enthält, die den Verkehrsrechner zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 8 veranlassen.
  • Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen maschinenlesbarer Programmcode für eine Auswertungseinrichtung, welche Steuerbefehle enthält, die die Auswertungseinrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 veranlassen, sowie auf ein Speichermedium mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode gemäß Anspruch 10.
  • Schließlich bezieht sich die Erfindung auf einen maschinenlesbarer Programmcode für einen Verkehrsrechner, welcher Steuerbefehle enthält, die den Verkehrsrechner zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 8 veranlassen, sowie auf ein Speichermedium mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode gemäß Anspruch 12.
  • Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel, in deren
  • 1 ein erfindungsgemäßes System zur Ermittlung von Verkehrsinformation,
  • 2 eine Karte eines Straßennetzes, für das die erfindungsgemäß ermittelte Verkehrsinformation verwendet wird,
    schematisch veranschaulicht sind.
  • Gemäß 1 umfasst ein System zur Ermittlung von Verkehrsinformation einen Videodetektor 10, der an einer Straßenstrecke S angeordnet ist und einen Messquerschnitt M für passierende Fahrzeuge F definiert. Die digitale Videokamera 10 ist derart aufgestellt und ausgerichtet, dass Videobilder Vt von Kennzeichen K der während eines Messintervalls t den Messquerschnitt M passierenden Fahrzeuge F aufgenommen werden. Die Daten der aufgenommenen Videobilder Vt werden an eine beispielsweise streckenseitig angeordnete Auswertungseinrichtung 20 des Verkehrsinformationsermittlungssystems weitergeleitet.
  • In an sich bekannter Weise werden aus den Videobildern Vt der Kennzeicheninhalt ausgelesen: Nach Erkennung der Position des Kennzeichenschildes K im Videobild Vt werden Unterschiede in der räumlichen Lage und Größe des Nummernschildes kompensiert. Nun werden Helligkeit und Kontrast des Videobildes Vt an Normalbedingungen angepasst. Dann werden die Zeichen des Textes identifiziert und getrennt. Schließlich erfolgt die Erkennung der einzelnen alphanumerischen Zeichen des Kennzeichens K. Das Kennzeichen weist Herkunftszeichen h, welche für den amtlichen Zulassungsort und damit für die städtische oder regionale Herkunft des Fahrzeuges F stehen, sowie einen Zeichenrest r auf. In einer Isoliereinheit 21 der Auswertungseinrichtung 20 werden die Herkunftszeichen h der Kennzeichen K abgetrennt und der Zeichenrest r durch Datenlöschung verworfen. Hierdurch können datenschutzrechtliche Bestimmungen erfüllt werden.
  • Die Herkunftszeichen h werden an eine Vergleichseinheit 22 der Auswertungseinrichtung 20 übergeben. Diese wirkt mit einer Speichereinheit 23 zusammen, in der zu Herkunftsklassen HN, HU, HS zusammengefasste Herkunftszeichen hN, h1, ..., h5, hS hinterlegt werden. Beispielsweise könnte eine Herkunftsklasse HN mit Herkunftszeichen hN eines urbanen Straßennetzes N (vergleiche 2) gebildet werden, etwa alle Fahrzeuge mit dem Kennzeichenbeginn „M” für München. Eine weitere Herkunftsklasse HU könnte für wichtige Herkunftszeichen h1, ..., h5 des Netzumlandes gebildet werden, etwa h1 für Fahrzeuge mit dem Kennzeichenbeginn „STA” für Starnberg, h2 für Fahrzeuge mit dem Kennzeichenbeginn „FFB” für Fürstenfeldbruck, h3 für Fahrzeuge mit dem Kennzeichenbeginn „DAH” für Dachau, h4 für Fahrzeuge mit dem Kennzeichenbeginn „FS” für Freising und h5 für Fahrzeuge mit dem Kennzeichenbeginn „WS” für Wasserburg am Inn. Schließlich wird eine Herkunftsklasse HS gebildet, die sonstige, nicht in den Herkunftsklassen HN oder HU enthaltenen Herkunftszeichen hS beinhaltet. In der Vergleichseinheit 22 wird nun festgestellt, welcher Herkunftsklasse HN, HU, HS ein isoliertes Herkunftszeichen h angehört. Nach Feststellung der Zugehörigkeit werden in einer Zähleinheit 24 der Auswertungseinrichtung 20 die Anzahlen zN, zU, zS der in einem Messintervall t ausgelesenen Herkunftszeichen h für jede Herkunftsklasse HN, HU, HS und damit auch die Gesamtzahl z = zN + zU + zS an passierenden Fahrzeugen F bestimmt. Nach einer vorbestimmbaren Anzahl von Messintervallen t werden die bestimmten Zahlen zN, zU, zS; z zur Verwertung der Verkehrsinformationen an einen zentralen Verkehrsrechner 30 einer städtischen Verkehrsrechnerzentrale oder einer urbanen Verkehrsmanagementzentrale übertragen.
  • Die ermittelte Verkehrsinformation liegt dort beispielsweise in Form von Ganglinien der regionalen Zusammensetzungen des einen Messquerschnitt M passierenden Verkehrsstromes vor. Zusammen mit anderen, in bekannter Weise ermittelten Verkehrsinformationen werden diese zu Verkehrssteuerungs- und/oder -beeinflussungsmaßnahmen genutzt. Anhand einer im Verkehrsrechner 30 vorliegend gewählten Verkehrsstrategie werden entsprechende Steuersignale zur Ansteuerung von streckenseitigen Aktorikeinrichtungen 40 erzeugt, um über eine adaptive Netzsteuerung von Lichtsignalanlagen 41 und/oder über Wechselverkehrszeichen oder -wegweiser 42 auf den Verkehr Einfluss zu nehmen. Zusätzlich kann die ermittelte Verkehrsinformation auch einer Einsatzzentrale 50, etwa der Polizei, der Feuerwehr oder eines Rettungsdienstes, zur Verfügung gestellt werden.
  • In 2 wird ein urbanes Straßennetz N betrachtet, dem eine Herkunftsklasse HN zugeordnet ist. An einer Zufahrtsstraße ist ein Messquerschnitt M angeordnet, an welchem mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und Systems die regionale Zusammensetzung des zufließenden Verkehrsstromes als Verkehrsinformation ermittelt wird. Hierbei wird insbesondere auch die Herkunftsklasse HF, eines in der Ferne liegenden Stadt- oder Landkreises betrachtet. Dominant dürfte hier die Herkunftsklasse HN festgestellt werden. Tritt beispielsweise die Herkunftsklasse HF signifikant hoch im Zustrom auf, das heißt einen einstellbaren Schwellenwert überschreitend, dann kann die kürzeste Durchgangsroute durch das Netz N in Richtung HF durch Vorgabe langer Grünphasen oder einer Grünen Welle begünstigt werden. Ist diese Durchgangsroute jedoch bereits stark belastet, etwa durch einen Unfall oder eine Baustelle, so kann durch Empfehlung einer Umleitungsroute mittels eines Wechselwegweisers der Verkehr umgeleitet werden.
  • Insgesamt erschließen sich durch die Erfindung dem Fachmann neben den oben erwähnten Verwertungsmöglichkeiten der neu ermittelbaren Verkehrsinformationen auch andere, nicht explizit erwähnte Anwendungen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 60031929 T2 [0003]

Claims (13)

  1. Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformation, wobei an einem Messquerschnitt (M) einer Straßenstrecke (S) von passierenden Fahrzeugen (F) digitale Videobilder (Vt) aufgenommen und daraus Kennzeichen (K) der passierenden Fahrzeuge (F) gelesen werden, wobei die Kennzeichen (K) der Fahrzeuge (F) jeweils Herkunftszeichen (h) über ihre städtische oder regionale Herkunft aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Herkunftsklasse (HN, HU, HS, HF) durch Zuordnung eines oder mehrerer Herkunftszeichen (h, hN, h1, ..., h5, hS) gebildet wird, und dass eine Anzahl (zN, zU, zS) an während eines vorgebbaren Messintervalls (t) den Messquerschnitt (M) passierenden Fahrzeugen (F) der wenigstens einen Herkunftsklasse (HN, HU, HS, HF) ermittelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ausgelesene Kennzeichen (K) nur für die Zuordnung des Fahrzeuges (F) zu einer Herkunftsklasse (HN, HU, HS, HF) verwendet werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Fahrzeuganzahl (zN, zU, zS) der wenigstens einen Herkunftsklasse (HN, HU, HS) zur Gesamtzahl (z) der während des Messintervalls (t) den Messquerschnitt (M) passierenden Fahrzeuge (F) ins Verhältnis gesetzt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei bei einer mehrspurigen Straßenstrecke (S) die Ermittlung der Fahrzeuganzahlen (zN, zU, zS) der wenigstens einen Herkunftsklasse (HN, HU, HS) nach Fahrspuren getrennt erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei Messquerschnitte (M) an Zufahrtsstraßen zu einem Straßennetz (N) angeordnet werden und aus der geografischen Lage der gebildeten Herkunftsklassen (HN, HF) in Bezug auf eine Zufahrtsstraße eine Verkehrsnachfrage für verschiedene Netzdurchfahrten ermittelt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei aufgrund der ermittelten Verkehrsnachfrage unter Berücksichtigung des aktuellen Verkehrszustandes im Straßennetz (N) eine stark nachgefragte Netzdurchfahrt durch adaptive Lichtsignalansteuerung begünstigt oder eine alternative Netzdurchfahrt oder Netzumleitung durch Wechselwegweiser empfohlen wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, wobei bei geringem Verkehrsaufkommen im Straßennetz (N), insbesondere bei Nacht, unerwünschter Durchgangsverkehr durch dessen Herkunftsklasse erkannt und durch adaptive Lichtsignalansteuerung behindert wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei Messquerschnitte an Zufahrtsstraßen zu dem und an Ausfahrtsstraßen aus dem Straßennetz (N) angeordnet sind, und wobei die Anzahl (zN, zU, zS) an aktuell im Straßennetz befindlichen Fahrzeugen (F) der wenigstens einen Herkunftsklasse (HN, HU, HS) bilanziert wird.
  9. System zur Ermittlung von Verkehrsinformation, mit einem an einem Messquerschnitt (M) einer Straßenstrecke (S) angeordneten Videodetektor (10) zur Aufnahme digitaler Videobilder (Vt) von passierenden Fahrzeugen (F), mit einer Auswertungseinrichtung (20), die mit einem Programmcode versehen ist, welcher Steuerbefehle enthält, die die Auswertungseinrichtung (20) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 veranlassen, und mit einem zentralen Verkehrsrechner (30), der mit einem Programmcode versehen ist, welcher Steuerbefehle enthält, die den Verkehrsrechner (30) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 8 veranlassen.
  10. Maschinenlesbarer Programmcode für eine Auswertungseinrichtung, welche Steuerbefehle enthält, die die Auswertungseinrichtung (20) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 veranlassen.
  11. Speichermedium mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode gemäß Anspruch 10.
  12. Maschinenlesbarer Programmcode für einen Verkehrsrechner (30), welcher Steuerbefehle enthält, die den Verkehrsrechner (30) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 8 veranlassen.
  13. Speichermedium mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode gemäß Anspruch 12.
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