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Die Erfindung betrifft eine Armlehne zur Anordnung an einem Sitz oder einer Sitzbank nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der Fahrzeugtechnik sind Fahrzeuge bekannt, bei denen am Sitz oder an der Sitzbank, d. h. an den Vorder- und/oder Rücksitzen, Armlehnen vorgesehen sind. Diese Armlehnen sind mit einer Lagerachse in einem Schwenklager schwenkbar gelagert und können zwischen einer hochgeschwenkten Ruheposition und einer heruntergeschwenkten Stützposition verschwenkt werden. Die heruntergeschwenkte Stützposition ermöglicht es den Benutzern dann sich mit ihren Armen auf der Armlehne abzustützen. Die gattungsgemäßen Armlehnen sind dabei zusätzlich dadurch charakterisiert, dass sie in der heruntergeschwenkten Stützposition freitragend über die Polsterung des Sitzes auskragen. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass in der Stützposition ein Abstand zwischen der Unterseite der Armlehne und der Oberseite der Polsterung des darunter liegenden Sitzes vorhanden ist. Bei diesen freitragenden, im ausgeklappten Zustand lediglich im Lager abgestützten Armlehnen ergeben sich in der Praxis Probleme dadurch, dass bei Belastungen am drehpunktfernen Ende, wenn sich beispielsweise ein Benutzer mit 60 bis 80 kg auf das Ende der Armlehne abstützt, Drehmomente von erheblicher Größe entstehen, die zur Deformation des Lagers führen können und deshalb eine entsprechende Dimensionierung erfordern. Belastungen mit derartigen Kräften entstehen in der Praxis zum Beispiel dann, wenn sich ein Fahrzeuginsasse dem hinter der Rücklehne befindlichen Bereich zuwendet und sich auf der Mittelarmlehne der Rücksitzbank abstützt. Dabei ist naturgemäß das durch die Lagerung der Armlehne aufzunehmende Drehmoment umso größer, je länger die Mittelarmlehne ist. Die Probleme der Dimensionierung der Lagerung der Armlehnen in modernen Fahrzeugen wird dabei noch dadurch verschärft, dass die Befestigungsstrukturen, beispielsweise die Blechwandung hinter dem Rücksitz, an der die Armlehne angeschraubt wird, immer dünner ausgelegt werden, um dadurch Gewicht einzusparen. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass selbst bei ausreichender Dimensionierung der Lagerung der Armlehne die bei der Abstützung auf der Armlehne auftretenden Kräfte nicht mehr in die den mechanischen Halt gebende Sitzstruktur abgeleitet werden können ohne Deformationen zu bewirken.
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Zur Lösung dieses Problems ist aus der
DE 197 34 334 A1 ein Überlastschutz bekannt, durch den die in der Lagerung auftretenden Drehmomentlasten begrenzt werden. Der Überlastschutz wird gemäß dieser Lösung dadurch gewährleistet, dass in der Armlehne ein Tragbügel aus zwei Elementen vorhanden ist, wobei zwischen den beiden Tragbügelelementen eine elastische Verbindung vorgesehen wird. Auf diese Weise kann der Tragbügel bei Überschreiten einer vorbestimmten Last abknicken, um dadurch die Schwenklagerung zu entlasten. Nachteilig an diesem Überlastschutz für eine Armlehne ist es, dass ein aufwändiger mechanischer Aufbau notwendig ist.
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Aus der
DE 197 37 643 C2 ist eine schwenkbar gelagerte Armlehne bekannt, bei der zur Realisation eines Überlastschutzes ein elastisch verformbarer Stützkörper vorgesehen ist. Zur Herstellung dieses Stützkörpers wird ein elastisch verformbarer Drahtrahmen mit einer Polsterung überzogen. Durch Verformung des Stützkörpers kann die Armlehne sich dann ohne bleibende Verformung soweit verbiegen, dass die Unterseite auf der Sitzbank zur Anlage kommt. Dadurch wird eine Überschreitung der elastischen Verformungsgrenze ausgeschlossen.
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Nachteilig an dieser Armlehne ist die aufwfändige Herstellung eines elastisch verformbaren Drahtrahmens. Außerdem bietet der elastisch verformbare Drahtrahmen im Grundkörper keine ausreichende mechanische Stabilität, um den vielfach notwendigen Einbauten in die Armlehne, beispielsweise Cupholdern oder Ablagefächern, einen formstabilen Einbauraum zu bieten.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Armlehne mit Überlastschutz vorzuschlagen, die mit einfachen Mitteln preisgünstig realisiert werden kann und eine elastische Verformung des Grundkörpers der Armlehne nicht erfordert.
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Diese Aufgabe wird durch eine Armlehne nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Armlehne beruht auf dem Grundgedanken, dass zumindest ein Abschnitt der Lagerachse in der Art einer elastisch tordierbaren Drehstabfeder ausgebildet ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Lagerachse in ihrem als Drehstabfeder ausgebildeten Abschnitt ohne plastische Verformung tordiert werden kann, so dass sich die Armlehne durch Torsion der Drehstabfeder aus der freitragenden Stützposition herausbewegen kann, bis die Unterseite der Armlehne am Sitz oder an der Sitzbank zur Anlage kommt. Die Einleitung des Torsionsmoments in die Drehstabfeder erfolgt dabei zwischen der drehfesten Befestigungsstelle zwischen der Armlehne und der Lagerachse einerseits und dem Endanschlag zur Begrenzung des Schwenkwinkels der Lagerachse andererseits. Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer Drehstabfeder in der Lagerachse der Armlehne ergibt es sich, dass die Armlehne in der freitragenden und auskragenden Stützposition nicht starr am Endanschlag gehalten wird, sondern vielmehr nur die Lagerachse in ihrem Schwenkwinkel durch den Endanschlag begrenzt wird. Die Armlehne selbst kann sich gegenüber dem Endanschlag der Lagerachse nach unten schwenken, wobei die Schwenkwinkeldifferenz durch die Torsion der Drehstabfeder ausgeglichen wird. Sobald die Armlehne dann mit ihrer Unterseite am Sitz oder an der Sitzbank zur Anlage kommt, werden die an der Armlehne auftretenden Kräfte durch den Sitz bzw. die Sitzbank abgefangen und der Schwenkwinkel nach unten absolut begrenzt. Die Verwendung der Drehstabfeder in der Lagerachse hat dabei den zusätzlichen Positiveffekt, dass sich die Armlehne aus dieser Überlastposition, bei der die Unterseite der Armlehne am Sitz oder an der Sitzbank zur Anlage kommt, ohne Zutun des Benutzers durch die elastische Entspannung der Feder nach Wegfallen der an der Armlehne auftretenden Last wieder nach oben in die freitragende Stützposition begibt.
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In welcher Weise das von der Drehstabfeder elastisch aufzunehmende Torsionsmoment in die Lagerachse eingeleitet wird, ist grundsätzlich beliebig. Besonders einfach kann diese Torsionsmomentübertragung dadurch erreicht werden, dass an zumindest einem Ende der Lagerachse eine radial überstehende Kröpfung vorgesehen ist. Diese Kröpfung der Lagerachse kann dann zur Begrenzung des Schwenkwinkels beim Herunterschwenken der Armlehne am Endanschlag zur Anlage kommen, wobei durch Anlage der Kröpfung am Endanschlag eine weitere Verdrehung des entsprechenden Endes der Lagerachse ausgeschlossen ist. Die Torsion der Lagerachse erfolgt dann zwischen dem gekröpften Ende der Lagerachse und der Befestigungsstelle, an der die Lagerachse drehfest mit der Armlehne verbunden ist.
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Die konstruktive Ausbildung der Lagerachse mit Drehstabfeder ist grundsätzlich beliebig. Besonders kostengünstig kann eine Lagerachse mit Drehstabfeder dadurch hergestellt werden, dass die Lagerachse insgesamt aus einem tordierbaren Federstahl hergestellt ist. Die Lagerachse mit ihrem kreisförmigen oder prismatischen Querschnitt bildet dann insgesamt auf ihrer gestreckten Länge das tordierbare Drehstabfederelement.
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Zur Herstellung der für die Torsionsmomentübertragung erforderlichen Kröpfung kann an der Lagerachse ein entsprechendes Kröpfungselement befestigt werden. Eine besonders kostengünstige Herstellung der Kröpfung ergibt sich jedoch, wenn diese durch Biegeumformung eines Endes der Lagerachse hergestellt ist. Beispielsweise kann ein Abschnitt eines Federstahldrahts mit vorbestimmter Länge abgelängt und an einem Axialende umgebogen werden, um auf diese Weise besonders preisgünstig die Lagerachse mit Drehstabfedereigenschaft und Kröpfung zur Torsionsmomentübertragung zu realisieren. Zur weiteren Senkung der Herstellungs- und Montagekosten ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest ein Schwenklager zur Lagerung der Lagerachse und der Endanschlag zur Begrenzung des Schwenkwinkels der Lagerachse in ein Trägerelement integriert sind, das am Sitz oder an der Sitzbank befestigbar ist. Dieses Trägerelement seinerseits kann beispielsweise in der Art eines Blechbiegeteils ausgebildet sein. Durch die Verwendung eines solchen Trägerelements können sehr einfach die im Schwenklager auftretenden mechanischen Belastungen auf die darunter liegende Sitzstruktur des Sitzes bzw. der Sitzbank übertragen werden.
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Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn das Trägerelement, die Armlehne und die Lagerachse ein vormontierbares Armlehnenmodul bilden, das gemeinsam am Sitz oder an der Sitzbank befestigbar ist. Auf diese Weise kann nämlich die Armlehne mit ihrer tordierbaren Lagerachse und dem Trägerelement mit dem daran vorgesehenen Schwenklager und dem Endanschlag vollständig vormontiert und in einfacher Weise an der Sitzstruktur montiert werden.
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Um eine einfache Montage der Armlehne und der Lagerachse am Trägerelement zu realisieren, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Schwenklager zur Lagerung der Lagerachse von kreisförmigen Ausnehmungen im Trägerelement gebildet werden und die Lagerachse ein gekröpftes und ein ungekröpftes Ende aufweist. Das gekröpfte Ende der Lagerachse dient dabei zur Einleitung des Torsionsmoments in die Lagerachse und kann dazu am Endanschlag des Trägerelements zur Anlage kommen. Das ungekröpfte zweite Ende der Lagerachse ermöglicht es, dass die Lagerachse bei der Montage durch die kreisförmigen Ausnehmungen des Trägerelements, die als Schwenklager dienen, durchgesteckt wird.
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Nach der Montage der Lagerachse am Trägerelement durch das Durchstecken des ungekröpften Endes durch die kreisförmigen Ausnehmungen ist es selbstverständlich erforderlich, dass die Lagerachse in dieser Position gesichert wird, um ein Herausrutschen der Lagerachse aus den Schwenklagern auszuschließen. Besonders einfach kann diese fixierende Sicherung der Lagerachse dadurch realisiert werden, dass am ungekröpften Ende der Lagerachse eine Sicherungsscheibe befestigt wird, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der Ausnehmung im Trägerelement ist. Auf diese Weise wird jede Rückzugsbewegung der Lagerachse durch die Sicherungsscheibe aufgrund ihres größeren Durchmessers gesperrt.
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Die Fixierung der Sicherungsscheibe an der Lagerachse kann besonders kostengünstig realisiert werden, wenn an der Sicherungsscheibe radial nach innen weisende Krallen vorgesehen sind, die zur Fixierung der Sicherungsscheibe in eine Befestigungsnut an der Lagerachse eingreifen können. Bei der Montage der Sicherungsscheibe an der Lagerachse wird die Lagerachse also durch eine Innenausnehmung der Sicherungsscheibe durchgesteckt und soweit durchgeschoben, bis die freien Enden der Krallen in die Befestigungsnut der Lagerachse eingreifen.
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Im Hinblick auf den Benutzerkomfort der Armlehne stellt es einen wichtigen Aspekt dar, dass dem Benutzer das Erreichen der hochgeschwenkten Ruheposition und/oder das Erreichen der heruntergeschwenkten Stützposition signalisiert wird. Um diese Signalisierung des Erreichens der Ruheposition bzw. der Stützposition in besonders einfacher Weise realisieren zu können, kann am Trägerelement eine Rastkontur vorgesehen werden, in die die Kröpfung der Lagerachse, die zusammen mit der Armlehne verschwenkt wird, jeweils einrasten kann. Beispielsweise können am Trägerelement in geeigneten Schwenkwinkeln entsprechende Rastvertiefungen vorgesehen sein, in die die Kröpfung der Lagerachse beim Erreichen der Ruheposition bzw. der Stützposition einrastet, so dass dies dem Benutzer haptisch wahrnehmbar signalisiert wird. Will der Benutzer die Armlehne aus der Ruheposition bzw. aus der Stützposition wieder herausbewegen, muss ein gewisses zusätzliches Drehmoment aufgebracht werden, um die Kröpfung der Lagerachse aus der Rastkontur auszurasten.
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Eine preisgünstige Möglichkeit zur Bildung der Rastkontur stellt die Befestigung eines Drahtbügels am Trägerelement dar. Dieser Drahtbügel kann dann in geeigneter Weise eine Biegekontur aufweisen, um die notwendigen Rastvertiefungen zum Einrasten der Kröpfung der Lagerachse zu bilden.
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Für den Komfort der erfindungsgemäßen Armlehne ist es weiterhin wünschenswert, dass diese nicht unbelastet aus der hochgeschwenkten Ruheposition in die heruntergeschwenkte Stützposition herunterfällt. Um ein solches unerwünschtes Herunterfallen der Armlehne zu verhindern, kann am ungekröpften Ende der Lagerachse eine Vorspannkraft aufgebracht werden. Diese Vorspannkraft bewirkt dann, dass das gegenüberliegende gekröpfte Ende der Lagerachse mit einer bestimmten Kraft gegen den Drahtbügel oder gegen das Trägerelement gezogen wird, so dass zwischen den Kontaktflächen der gekröpften Lagerachse einerseits und dem Drahtbügel bzw. dem Trägerelement andererseits eine Reibkraft auftritt. Diese Reibkraft wiederum weist einen bestimmten Hebelarm gegenüber der Mittelachse der Lagerachse auf, so dass im Ergebnis eine Drehmomentbremse realisiert wird, deren Drehmoment jeder Verstellung der Armlehne und insbesondere dem Herunterfallen der Armlehne entgegenwirkt.
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Im Hinblick auf die Sicherheit der Armlehne bei Befestigung in einer Rücksitzbank wird es vielfach gefordert, dass die Armlehne im Falle eines Unfalls nicht unkontrolliert aus ihrer hochgeschwenkten Ruheposition in die heruntergeschwenkte Stützposition verschwenkt wird, da eine solche unkontrollierte Schwenkbewegung beispielsweise einen auf der Rücksitzbank angebrachten Kindersitz treffen und das dort sitzende Kind verletzen könnte. Um diesen Sicherheitsaspekt zu realisieren, kann am Trägerelement eine fliehkraftgesteuerte Sperrklinke vorgesehen werden, die in den Schwenkweg der Kröpfung der Lagerachse verstellbar ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Sperrklinke bei Überschreiten einer bestimmten Fliehkraft in den Schwenkweg der Kröpfung der Lagerachse einschwenkt und dadurch einen neuen Endanschlag bildet, der das Verschwenken der Armlehne in Richtung der ausgeschwenkten Stützposition verhindert.
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Zur Verbesserung des Sitzkomforts ist es vorteilhaft, wenn die Armlehne auch in der hochgeschwenkten Ruheposition freitragend auskragt und durch Torsion der Drehstabfeder aus der freitragenden Ruheposition nach hinten geschwenkt werden kann, bis die Oberseite der Armlehne an einer Anlagefläche am Sitz oder an der Sitzbank abgestützt wird. Dadurch wird erreicht, dass die Armlehne beim Anlehnen eines Benutzers federnd nachgeben kann, was insbesondere bei Armlehnen mit geringer Polsterungsdicke von Vorteil ist und den Sitzkomfort erhöht. Die hochgeschwenkte Ruheposition wird dabei nicht mehr durch die unmittelbare Anlage der Armlehne am Sitz oder an der Sitzbank definiert, sondern durch einen am Sitz oder an der Sitzbank vorgesehenen zweiten Endanschlag, durch den der Schwenkwinkel der Lagerachse beim Hochschwenken der Armlehne begrenzt wird. Aus dieser durch den Endanschlag definierten hochgeschwenkten Ruheposition kann die Armlehne dann durch Torsion der Drehstabfeder elastisch weitergeschwenkt werden, bis sie mit Ihrer Oberseite an einer Anlagefläche zur Anlage kommt. Zwischen dieser Anlagefläche am Sitz oder an der Sitzbank einerseits und der Oberseite der Armlehne anderseits muss also ein gewisser Freiraum vorgesehen sein, damit die Armlehne ausgehend von der durch den Endanschlag definierten hochgeschwenkten Ruheposition durch Torsion der Drehstabfeder elastisch einfedern kann.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Rücksitzbank mit einer schwenkbar gelagerten Armlehne in schematisierter seitlicher Ansicht;
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2 die Armlehne gemäß 1 mit ihrer tordierbaren Lagerachse in schematisierter perspektivischer Ansicht;
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3 die Lagerachse der Armlehne gemäß 2 mit einem die Schwenklager und einen Endanschlag bildenden Trägerelement in schematisierter perspektivischer Ansicht;
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4 die Lagerachse und das Trägerelement gemäß 3 im Querschnitt;
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5 die Lagerachse und das Trägerelement gemäß 3 mit der fliehkraftgesteuerten Sperrklinke in seitlicher Ansicht.
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1 zeigt eine Rücksitzbank 01 mit einer daran befestigten Armlehne 02 in seitlicher Ansicht. Die Armlehne 02 ist an einer Lagerachse 03 befestigt und kann mit der Lagerachse 03 relativ zur Rücksitzbank 01 verschwenkt werden. In 1 ist die Armlehne 02 in drei verschiedenen Positionen dargestellt. Die Armlehne 02a nimmt die hochgeschwenkte Ruheposition ein, wohingegen die Armlehne 02b in der heruntergeschwenkten Stützposition dargestellt ist. Dieser Schwenkbewegung der Armlehne 02 zwischen der hochgeschwenkten Ruheposition und der heruntergeschwenkten Stützposition entspricht die Schwenkbewegung der Kröpfung 04, die am Axialende der Lagerachse 03 angebracht ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass beim Verschwenken der Armlehne 02 die Kröpfung 04 an der Lagerachse 03 um einen entsprechenden Schwenkwinkel verschwenkt wird. Die freitragende und auskragende Stützposition der Armlehne 02b wird dabei durch einen Endanschlag 05 definiert, an dem die Kröpfung 04 der Lagerachse 03 beim entsprechenden Schwenkwinkel zur Anlage kommt.
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Um einen Überlastschutz an der Armlehne 02 gegenüber übermäßigen Belastungen beim Aufstützen auf der Armlehne 02 zu realisieren, kann sich die Lagerachse 03 tordieren. Die Torsion der Lagerachse 03 bewirkt dabei, dass sich bei am Endanschlag 05 anliegender Kröpfung 04 die Armlehne 02 weiter nach unten verschwenken kann, bis die Armlehne 02 mit ihrer Unterseite an dem darunter liegenden Polster 06 zur Anlage kommt. In 1 ist die Armlehne 02c in dieser Position dargstellt.
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Der Überlastschutz der Armlehne 02 wird aus der Darstellung in 2 noch weiter deutlich gemacht. 2 zeigt die Armlehne 02 in ihrer heruntergeschwenkten Stützposition 02b und in der für den Überlastschutz vorgesehenen Position 02c. Man erkennt, dass in beiden Positionen die Kröpfung 04 der Lagerachse 03 am Endanschlag 05 anliegt und die Schwenkwinkeldifferenz zwischen den beiden Position 02b und 02c der Armlehne 02 durch Torsion der in der Art einer Drehstabfeder ausgebildeten Lagerachse 03 realisiert wird. Die Übertragung des Drehmoments von der Armlehne 02 auf die Lagerachse 03 erfolgt dabei durch eine überstehende Zunge 07, die mit dem Rahmen der Armlehne 02 verbunden wird und formschlüssig durch die Lagerachse 03 durchgesteckt ist. Für die schwenkbare Lagerung der Lagerachse 03 an der Rücksitzbank 01 sind zwei Schwenklager 08 vorgesehen, durch die die Lagerachse 03 mit ihrem ungekröpften Ende 09 durchgesteckt ist.
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Die Lagerachse 03 selbst ist aus tordierbarem Federstahl hergestellt, wobei die Kröpfung 04 durch Umbiegen des einen Endes der Lagerachse 03 realisiert ist.
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3 zeigt eine Möglichkeit zur preisgünstigen Realisation einer Befestigungsmöglichkeit für die Armlehne 02 an der Rücksitzbank 01. Grundlage dieser Befestigungsmöglichkeit ist ein als Blechbiegeteil ausgebildetes Trägerelement 10, das mit zwei Zungen 11 an der die Rücksitzbank 01 tragenden Blechstruktur eingesteckt und durch Durchschrauben von Befestigungsschrauben durch zwei Befestigungslöcher 12 fixiert werden kann. An der Vorderseite des Trägerelements 10 sind die Schwenklager 08 durch Herstellung von kreisförmigen Ausnehmungen 13, durch die das ungekröpfte Ende 09 der Lagerachse 03 durchgesteckt werden kann, realisiert. An der Seite des Trägerelements 10 ist der Endanschlag 05 angeordnet, an dem die Kröpfung 04 bei Erreichen der auskragenden Stützposition der Armlehne 02 zur Anlage kommt.
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Zur Fixierung der Lagerachse 03 am Trägerelement 10 dient eine Sicherungsscheibe 14, deren Krallen 15 in eine Befestigungsnut 16 am ungekröpften Ende 09 der Lagerachse 03 eingreifen können. Die Krallen 15 werden dabei bei Anbringung in der Befestigungsnut 16 elastisch verformt, um auf diese Weise eine axial auf die Lagerachse 03 wirkende Vorspannkraft aufzubringen. Durch diese Vorspannkraft wird die Kröpfung 04 seitlich gegen einen Drahtbügel 17 gezogen, der eine Rastkontur zur haptischen Signalisierung der Stützposition bzw. der Ruheposition der Armlehne 02 realisiert.
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4 zeigt das Trägerelement 10 mit der daran befestigten Lagerachse 03 im Querschnitt. Man erkennt den Drahtbügel 17, der zwischen der Kröpfung 04 und dem Trägerelement 10 liegt und beim Verschwenken der Kröpfung 04 eine Reibkraft überträgt, um auf diese Weise eine Drehmomentbremse zum Abbremsen der Armlehne 02 zu realisieren.
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5 zeigt das Trägerelement 10 und die Kröpfung 04 der Lagerachse 03 in seitlicher Ansicht. Durch Verschwenken der Armlehne 02 kann die Kröpfung 04 zwischen der Position 04a (Ruheposition der Armlehne 02a) und der Position 04b (entspricht der Stützposition der Armlehne 02b) verschwenkt werden. In der Position 04b liegt die Kröpfung 04 am Endanschlag 05 an. Bei der Verstellung der Armlehne 02 zwischen ihrer Ruheposition und ihrer Stützposition überstreicht die Kröpfung 04 also einen Schwenkweg mit einem Schwenkwinkel von ungefähr 110°. Um ein unerwünschtes Ausschwenken der Armlehne 02 im Falle eines Unfalls zu verhindern, ist am Trägerelement 10 eine fliehkraftgesteuerte Sperrklinke 18 vorgesehen. Die Sperrklinke 18 wird durch ein Federelement 19 in einer Ruheposition gehalten. In der Ruheposition der Sperrklinke 18 kann die Kröpfung 04 widerstandsfrei entlang ihres Schwenkwegs verschwenkt werden. Sobald die an der Sperrklinke 18 wirkenden Fliehkräfte ein bestimmtes Maß übersteigen, wird die Sperrklinke 18 aufgrund ihrer Schwerpunktanordnung entgegen der Federkraft des Federelements 19 nach oben geschwenkt und versperrt den Schwenkweg der Kröpfung 04. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Kröpfung 04 beim Hochschwenken der Sperrklinke 18 einen neuen Endanschlag findet und nicht mehr in die auskragende Stützposition verschwenkt werden kann.