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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Diagnose und/oder Steuerung
von Brennkraftmaschinen, insbesondere Diesel-Brennkraftmaschinen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Aus
der
DE 10 2007
002 028 A1 ist ein Verfahren zur Regelung der Einspritzmenge
einer Einspritzdüse
bekannt, mit dem das Ziel verfolgt wird, in Berücksichtigung des Verkokungsgrades
der Einspritzdüse
eine jeweils geforderte Soll-Einspritzmenge einstellen zu können. Hierfür wird von
der Erkenntnis Gebrauch gemacht, dass, bezogen auf einen jeweiligen
Zylinder einer Brennkraftmaschine, die Abgastemperatur mit einer
jeweils zugehörigen Einspritzmenge
korreliert, somit Veränderungen
der Einspritzmenge Veränderungen
der Abgastemperatur nach sich ziehen. Einem Sollwert einer Einspritzmenge
entspricht somit ein Sollwert einer Abgastemperatur, die – vorab
ermittelt – in
einem Kennfeldspeicher abzulegen ist.
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Zur
Berücksichtigung
des Verkokungsgrades wird im nichtballistischen Bereich der Kraftstoffeinspritzung
mit einer Korrekturfunktion gearbeitet, welche linear verläuft. Ein
erster Punkt dieser linearen Korrekturfunktion ist durch einen vordefinierten Übergang
der ballistischen Düsennadelbewegung
in den nichtballistischen Teil der Düsennadelbewegung bestimmt, ein
weiterer Punkt der linearen Korrekturfunktion durch die Abgastemperatur
bei Soll-Einspritzmenge und bei Ist-Einspritzmenge. Über die Korrekturfunktion lässt sich
die verkokungsbedingt zur Soll-Einspritzmenge abweichende, geringere Ist-Einspritzmenge
an die Soll-Einspritzmenge durch Verlängerung der Einspritzzeit,
also der Ansteuerzeit der Düsennadel
anpassen, aber nur unter Inkaufnahme einer längeren Einspritzzeit, da die
Verkokung als solche nicht beseitigt wird.
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Zur
Beseitigung der Verkokung wird bei der
JP 10339196 A der Einspritzdruck
bei Verkürzung der
Einspritzzeit angehoben.
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Bei
einer aus der
DE 102
11 282 A1 bekannten Brennkraftmaschine, die als Direkteinspritzer
mit Benzin oder Diesel als Kraftstoff homogen oder mit Schichtladung
zu betreiben ist und die ein Einspritzventil aufweist, wird eine
Verschmutzung des Einspritzventils durch die Auswertung von Ausgangswerten
einer Gemischadaptionsfunktion erkannt. Steigende Ausgangswerte
der Gemischadaptionsfunktion weisen auf eine Durchflussmengenverringerung
des Kraftstoff-Einspritzventils, insbesondere auf dessen Verkokung
hin. Die Gemischadaptionsfunktion erkennt Änderungen der Gemischzusummensetzung
und erfasst als Ausgangssignal über
eine Lambasonde das Kraftstoff-Luftverhältnis des
Abgases. Ergibt sich aufgrund einer Verschmutzung, insbesondere
eine Verkokung des Einspritzventiles eine Verringerung der eingespritzten
Kraftstoffmasse, so hat dies ein abgemagertes Gemisch zur Folge,
das durch Verlängerung
der Einspritzzeit wieder auf den Sollwert angereichert wird, der
insbesondere einem abgespeicherten Ausgangswert bei nicht verschmutzter Einspritzdüse entspricht.
Gegebenenfalls wird auch ein Reinigungsmodus für das Einspritzventil aktiviert, wobei
bezogen auf eine solche homogen und im Schichtladebetrieb zu betreibende
Brennkraftmaschine ein Umschalten von Schichtladebetrieb auf den
Homogenbetrieb, ein Verstellen des Zündwinkels nach früh zur Erzeugung
kurzzeitig klopfender Verbrennung oder auch eine Doppeleinspritzung (zweimaliges
Einspritzen) vorgesehen wird. Letzteres mit dem Ziel der Reduktion
der Ventilspitzentemperatur mit entsprechend positiver Auswirkung
auf die Verkokung.
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Bei
Einspritzdüsen
ist die Aufbereitung des Einspritzstrahles von der Form des oder
der Spritzlöcher
abhängig,
so dass Formänderungen
an dem Spritzloch oder den Spritzlöchern, wie sie durch Verkokung
eintreten, die Gemischaufbereitung im Brennraum verändern, sowie
auch eine Änderung der
Einspritzmenge über
der Zeit zur Folge haben. Entsprechend sind auch die Abgasemissionen
beeinflusst.
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Um
solche Ablagerungen, insbesondere Verkokungen, in dem oder den Spritzlöchern zu
vermeiden, sieht die
WO
2008/025728 A1 Reinigungssequenzen während des Betriebes der Brennkraftmaschine
vor. Die Reinigungssequenzen sind in ihrer zeitlichen Abfolge über vorgegebene
Betriebspunkte und/oder Laufzeitvorgaben, und damit weitgehend empirisch,
und nicht auf Basis aktuell gemessener Daten festgelegt. In diesen
Reinigungssequenzen wird die Einspritzdüse mit Sitzdrosselung gefahren. Eine
solche ergibt sich im Bereich geringer Nadelhübe bei gleichzeitig starkem
Volumenstromgradienten, das heißt,
wenn die Austrittsquerschnittsfläche
des Spritzlochs, oder die Summe der Austrittsquerschnittsflächen bei
mehreren Spritzlöchern,
größer ist
als die beim jeweiligen Düsennadelhub
zur Verfügung
stehende Durchflussquerschnittsfläche zwischen Düsennadel
und Düsenkörper. Durch
die damit verbundene Drosselung ergibt sich in dem nachgelagerten
Düsenloch
oder den nachgelagerten Düsenlöchern eine
turbulente Strömung
mit hoher Strömungsgeschwindigkeit.
Durch diese Turbulenzen und/oder eine zumindest bereichsweise auftretende Kavitation sollen
entstandene Ablagerungen abgetragen werden, oder das Entstehen von
Ablagerungen verhindert werden. Um trotz der durch die Drosselung
bedingten Verluste und des damit verbundenen Druckabfalls eine Beeinträchtigung
der Kraftstoffaufbereitung beim Einspritzen in den Brennraum zu
vermeiden, wird während
der Reinigungssequenzen der Systemdruck zum Ausgleich des durch
die Drosselung bedingten Druckabfalls angehoben.
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Auch
bei der
WO 03/104640
A1 wird zur Vermeidung von Ablagerungen, insbesondere Verkokungen,
und zum Abbau eventuell entstandener Ablagerungen im Bereich der
Auslassöffnung
des Spritzloches Kavitation gezielt eingesetzt. Hierzu wird bewusst
mit einer strömungstechnisch
ungünstigen,
bevorzugt tonnenartigen Spritzlochform gearbeitet, die im Bereich
ihrer mittigen Querschnittserweiterung zu einer Unterschreitung
des Dampfdrucks mit entsprechenden Dampfblasen führt, welche am verjüngten Auslassende
des Spritzloches implodieren und so durch Kavitation die Selbstreinigung
der Spritzlöcher
im Bereich der Auslassöffnungen
bewirken sollen.
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Aus
der
DE 103 05 656
A1 ist es bei Brennkraftmaschinen des Weiteren bekannt,
Körperschallsignale
zu erfassen und ausgehend von Signalen eines Körperschallsensors Kenngrößen zu ermitteln, die
zur Regelung der Brennkraftmaschine verwendet werden. Als eine solche
Kenngröße wird
beispielsweise der Beginn der Verbrennung als Ist-Wert erfasst,
aus dem ausgehend von einem Vergleich mit einer Soll-Größe, gegebenenfalls
verbunden mit einer Mittelwertbildung und weiteren Verarbeitungsschritten,
Stellwerte für
den Beginn und/oder die Ansteuerdauer der Vor-, Haupt- und/oder
Nacheinspritzung ermittelt werden.
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Insbesondere
ausgehend von der über
die Voreinspritzung eingespritzten Kraftstoffmenge einer zumindest
mit Vor- und Haupteinspritzung betriebenen Brennkraftmaschine werden
bei der
DE 10
2006 019 317 A1 Mengenfehler sowohl der Voreinspritzung
wie auch der Haupteinspritzung detektiert. In Berücksichtigung
dessen, dass bei der Voreinspritzung ein vergleichsweise einfacher
Zusammenhang zwischen der relativ kleinen, bei der Voreinspritzung eingespritzten
Kraftstoffmenge und dem mit der Voreinspritzung verbundenen Körperschallsignal
gegeben sei, wird für
die einzuspritzende Kraftstoffmenge ein Korrekturwert als Funktion
des Mengenfehlers der Voreinspritzung gebildet. Dies gegebenenfalls unter
zusätzlicher
Berücksichtigung
des Einspritzdruckes bei mit Speicherdruck betriebenen Einspritz-Brennkraftmaschinen.
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Weiter
wurde mit der nachveröffentlichten
DE 10 2008 001 412
A1 bereits vorgeschlagen, den Schließzeitpunkt eines Einspritzventiles
zu erfassen und ausgehend von einem den Öffnungszeitpunkt des Einspritzventiles
bestimmenden Ansteuersignal sowie dem Schließzeitpunkt des durch dieses
Ansteuersignal eingeleiteten Einspritzvorganges den Verkokungsgrad
der Einspritzöffnungen
der Einspritzdüse
im Betrieb zu überwachen.
Zur Detektion des Schließzeitpunktes
wird unter anderem vorgeschlagen, ein in Verbindung mit dem Schließen des Einspritzventiles
auftretendes Körperschallsignal
zu erfassen, um Abweichungen von einem Neuzustand des Einspritzventiles
entsprechenden Werten als Steuergrößen für den Verkokungsgrad kompensierende
Maßnahmen,
wie beispielsweise die Modifizierung des Ansteuersignals oder des
Kraftstoffzuführdruckes,
zu nutzen.
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Bei
einer aus der
EP 1
995 448 A1 bekannten Einspritzdüse sind bezogen auf die Hubrichtung derer
Düsennadel
zwei axial beabstandete Reihen von Einspritzöffnungen vorgesehen. Von diesen
ist in Abhängigkeit
von der Hubstellung der Düsennadel entweder
nur die in Hubrichtung obere, erste Reihe von Ein spritzöffnungen
freigegeben, oder beide Reihen von Einspritzöffnungen, also die erste und
die zweite Reihe von Einspritzöffnungen.
Ist nur die erste Reihe von Einspritzöffnungen freigegeben, so ist
die Einspritzdüse
insbesondere im Bereich der zweiten Reihe von Einspritzöffnungen
durch sich anlagernde Verbrennungsrückstände verkokungsgefährdet. Wird nun
ein jeweils kritischer Grad der Verkokung diagnostiziert, beispielsweise
in Abhängigkeit
von der Zeit, in der nur über
die ersten Einspritzöffnungen eingespritzt
wird, in Abhängigkeit
von der Verbrennungstemperatur oder in Abhängigkeit von der Einspritzmenge,
so wird verfahrensgemäß zum Abbau der
Verkokung für
einen gewissen Zeitraum auch die Einspritzung über die zweite Reihe von Einspritzöffnungen
gesteuert freigegeben, und dies bevorzugt abgestimmt auf Betriebsbereiche,
für die
unter Gesichtpunkten der Abgasqualität ein fettes Kraftstoffgemisch
gefordert ist.
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Auch
bei einem weiteren, aus der
DE 10 2005 034 449 A1 bekannten Verfahren
zur Erkennung von durch Öle
und/oder Kraftstoffe hervorgerufenen Verkokungen an Einspritzdüsen von
Brennkraftmaschinen werden Vergleichswerte herangezogen, die bezogen
auf denselben Betriebspunkt bei unverschmutzter und zeitversetzt
bei benutzter und damit gegebenenfalls verschmutzter Einspritzdüse gewonnen
werden, wobei als Vergleichswerte mindestens ein Zylinderdruckverlauf-Kriterium
und/oder mindestens ein thermodynamisches Kriterium genutzt werden,
als Zylinderdruckverlauf-Kriterium beispielsweise der maximale Druckanstieg
je Arbeitsspiel, als thermodynamisches Kriterium beispielsweise
die Winkellage bei einem vorgegebenen Prozentsatz des Energieumsatzes
je Arbeitsspiel. Weichen diese Diagnosewerte um einen vorgegebenen
Betrag voneinander ab, so ist dies ein Indiz für eine Verkokung, die entsprechende
Regenerationsmaßnahmen
erforderlich macht.
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Aus
der
DE 10 2005
005 351 A1 ist ein Verfahren zur Erfassung des Einspritzvorganges
einer mit einer zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung
beweglichen Düsennadel
versehene Einspritzdüse
bekannt, bei dem eine mittels eines Schallsensors aufgenommenen
Schallkurve ausgewertet wird. Hierbei wird ein der Schallkurve entsprechendes
Signal über
einen den Einspritzvorgang enthaltenden Zeitraum aufgezeichnet,
eine zeitliche Ableitung des aufgezeichneten Signales gebildet sowie ein
zeitlich zweites Maximum des zeitlich abgeleiteten Signals erfasst
und im Sinne einer Zuordnung zum Anschlagen der Düsennadel
bei ihrer Schließbewegung
ausgewertet. Gegebenenfalls erfolgt auch eine Erfassung eines zeitlich
ersten Maximums des zeitlich abgeleiteten Signals, und es wird dieses
im Sinne einer Zuordnung zum Anschlagen der Düsennadel bei ihrer Öffnungsbewegung
ausgewertet.
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Trotz
der Vielzahl der bereits bekannten Verfahren zur Diagnose, Steuerung
und/oder Regelung von Brennkraftmaschinen, insbesondere Diesel-Brennkraftmaschinen,
ist es vor allem in Berücksichtigung
der ständig
steigenden Forderungen an die Kraftstoffaufbereitung unter Emissions-,
Verbrauchs- und Leistungsgesichtspunkten schwierig, mit vertretbarem
Aufwand Lösungen
zu schaffen, die diesen Forderungen über alle Betriebsbereiche der jeweiligen
Brennkraftmaschine gleichermaßen
gerecht werden.
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Insoweit
erweiternde Möglichkeiten
aufzuzeigen, hat sich die Erfindung zum Ziel gesetzt.
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Erreicht
wird dies mit Verfahren gemäß einem
oder mehreren der Ansprüche
1, 2 sowie auch 7, wobei die dort aufgezeigten Verfahren insbesondere
auch in Kombination, sowie in Kombination mit bereits bekannten
Verfahren eingesetzt werden können,
und dies insbesondere unter Nutzung von Ausgangswerten, die bereits
für andere
Zwecke oder andere Verfahren erfasst sind und/oder erfasst werden, so
dass der Aufwand vertretbar bleibt, auch wenn mehrere Verfahren
in Kombination eingesetzt werden.
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Ein
diesbezügliches,
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Diagnose und/oder Steuerung von Brennkraftmaschinen, insbesondere
von mit Speicherdruck arbeitenden Diesel-Brennkraftmaschinen besteht
darin, betriebsabhängig
auftretende Verkokungen des Spritzloches oder der Spritzlöcher einer Einspritzdüse dadurch
zu diagnostizieren, dass, bezogen auf den Neuzustand und den jeweiligen
Gebrauchszustand der Einspritzdüse,
bei gleicher Einspritzdauer die Druckdifferenz zwischen Beginn und Ende
der Einspritzung, zwischen Beginn und Ende eines Einspritzintervalls
in der ballistischen Öffnungsphase
der Düsennadel
und/oder eines Einspritzintervalls in der ballistischen Schließphase der
Düsennadel
gemessen und die Differenz der für
Neuzustand und jeweiligen Gebrauchszustand ermittelten Werte auf Überschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes überprüft wird.
Wird dieser überschritten,
so können sowohl
Korrekturmaßnahmen
hinsichtlich der Einspritzparameter vorgenommen werden, insbesondere
aber auch Maßnahmen
eingeleitet werden, um aufgetretene Änderungen des Spritzlochquerschnitts zu
beseitigen.
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Hierfür kann beispielsweise
zeitbegrenzt der Einspritzdruck erhöht werden, mit Sitzdrosselung
gearbeitet werden oder mit anderen Mitteln eine Durchströmung des
oder der Spritzlöcher
unter Auftreten hoher Turbulenz und/oder von Kavitation angestrebt werden.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Lösung besteht
darin, dass bei mit Speicherdruck arbeitenden Kraftstoff-Einspritzsystemen
bezogen auf den Neuzustand und den jeweiligen Gebrauchs zustand der Einspritzdüse die Winkeldifferenz
der Druckabfallgradienten ermittelt wird, und zwar aus zumindest
zu Beginn und zum Ende eines Einspritzintervalls in der ballistischen Öffnungs-
und/oder Schließphase
der Düsennadel
gegebenen Drücken,
und dass bei Überschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes entsprechende Korrekturmaßnahmen
zum Abbau der Verkokung und zur Abstimmung der Einspritzparameter auf
einen möglichst
verkokungsarmen Betrieb eingestellt werden.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zur
Diagnose und/oder Steuerung von Brennkraftmaschinen, insbesondere
Diesel-Brennkraftmaschinen, mit über
eine Düsennadel
gesteuerten Spritzlöchern einer
Einspritzdüse
verwendet zur Feststellung des Verkokungsgrades und/oder zur Einleitung
von im Hinblick auf eine eingetretene Verkokung erforderlichen Korrekturmaßnahmen
Körperschallsignale,
die, bezogen auf den Neuzustand oder einen jeweiligen Gebrauchszustand
der Einspritzdüse,
sich aus dem spezifischen Geräuschspektrum
der Kraftstoffströmung
insbesondere im Bereich des im Zulauf auf das Spritzloch oder die
Spritzlöcher
liegenden Sackloches ergeben und die in Abhängigkeit vom jeweiligen Verkokungsgrad
charakteristische Merkmale aufweisen. Diese treten insbesondere
im Bereich der beginnenden Einspritzung oder der Voreinspritzung
auf, und zwar in Form eines spezifischen Rauschens, dessen Rohsignal
für den
Neuzustand und den Gebrauchszustand verglichen wird. So kann das
Rohsignal mit zunehmender Verkokung abnehmende Amplituden aufweisen,
aus denen sich der Verkokungsgrad im Vergleich zu entsprechenden
Werten im Neuzustand der Einspritzdüse ermitteln lässt, so dass
entsprechende Korrekturmaßnahmen,
so beispielsweise bei Überschreiten
eines kritischen Grenzwertes entsprechende Reinigungsmaßnahmen
eingeleitet werden können.
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In
Verbindung mit diesen erfindungsgemäßen Lösungen kann, bezogen auf den
Neuzustand und den jeweiligen Gebrauchszustand der Einspritzdüse, die
dem Verstellweg zwischen öffnungsseitigem
und schließseitigem
Anschlag der Düsennadel entsprechende
Zeit als Öffnungs-
oder Schließzeit der
Düsennadel
erfasst und die Differenz dieser Öffnungs- oder Schließzeiten
im Neuzustand und im jeweiligen Gebrauchszustand der Einspritzdüse mit einem
Grenzwert verglichen werden. Wird dieser überschritten, so werden wiederum
entsprechende Korrekturmaßnahmen
eingeleitet, da die Differenz der Öffnungszeiten und auch der
Schließzeiten
einen Hinweis auf Veränderungen
des Spritzlochquerschnittes ergibt. Ist dieser verringert, so baut
sich der Druck in dem bezogen auf die Strömungsrichtung der Druckschulter
der Düsennadel
vorgelagerten, also stromab der Düsennadel liegendem Druckraum, üblicherweise
einem Sackloch, beim Öffnen
der Düsennadel
schneller auf und beim Schließen
der Düsennadel
langsamer ab, was entsprechende Änderungen
in den Öffnungs-
und Schließzeiten
zur Folge hat. Die Öffnungs-
und Schließzeiten
können
im Rahmen der Erfindung auch als Körperschallsignale über einen
an der oder im Bereich der Einspritzdüse vorgesehenen Körperschallsensor
erfasst werden.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 in
schematisierter Darstellung eine Brennkraftmaschine mit zugeordnetem
Einspritzsystem,
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2 und 3 Darstellungen
verschiedener Ausgestaltungen von Einspritzdüsen für Einspritzinjektoren, und
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4 bis 7 Diagrammdarstellungen.
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In 1 ist
schematisiert ein Beispiel für eine
als Dieselmotor arbeitende Brennkraftmaschine 1 mit einem
mit Speicherdruck arbeitendem Kraftstoff-Einspritzsystem 2 gezeigt.
Die Einspritzung erfolgt – wie
schematisch für
einen Zylinder veranschaulicht – jeweils
auf einen Brennraum 3 über
eine Einspritzdüse 4 eines
Kraftstoffinjektors 5. Dieser ist über eine Kraftstoffleitung 6 versorgt,
in der ausgehend von einem Kraftstofftank 7 eine Niederdruckpumpe 8,
eine Hochdruckpumpe 9 und ein Kraftstoff-Hochdruckspeicher 10 liegen.
Vom Hochdruckspeicher 10 aus erfolgt verzweigend die Versorgung der
den jeweiligen, teilweise nicht dargestellten Zylindern zugeordneten
Kraftstoffinjektoren, wobei im Zulauf auf jeden dieser teilweise
nicht dargestellten Kraftstoffinjektoren 5 jeweils eine
Mengenbegrenzungsanordnung 11 vorgesehen ist, wie sie beispielsweise
als Mengenbegrenzungsventil bekannt ist. Die Ansteuerung der Kraftstoffinjektoren 5 erfolgt, wie
schematisch angedeutet, über
eine Steuer- und Regeleinheit 12 und eine jeweilige Steuerleitung 13. In
der Steuer- und Regeleinheit 12 werden, wie durch die Pfeile 14 angedeutet,
zumindest die für
die Arbeit des Einspritzsystems 2 relevanten Steuerparameter verarbeitet.
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Dargestellt
ist das Einspritzsystem 2 in 1 mit einem
zentralen Kraftstoff-Hochdruckspeicher 10. Anstelle eines
solchen zentralen Kraftstoff-Hochdruckspeichers 10, aber
auch ergänzend
zu diesem, können
dezentrale, den Kraftstoff-Einspritzdüsen der Kraftstoffinjektoren 5 zugeordnete
Kraftstoff-Hochdruckspeicher 16 vorgesehen sein, wie dies
in Verbindung mit der in 2 schematisiert gezeigten Einspritzdüse 25 veranschaulicht
ist. Die Einspritzdüse 25,
die eine Düsennadel 17 aufnimmt,
ist hierzu im Bereich ihres von der Spitze der Düsennadel 17 und den
Spritzlöchern 18 abgelegenen
Endes ihres Düsenkörpers 19 mit
einer Speicherkammer 20 versehen. Die Speicherkammer 20 umschließt einen
Aufnahmeraum 21 für
einen Stützzapfen 22,
der in bekannter Weise von einem nicht dargestellten Steuer- und
Betätigungsteil
beaufschlagt ist und gegen den die Düsennadel 17 rückseitig
federnd abgestützt
ist. Der Aufnahmeraum 21 bildet einen Teil der auf die Spritzlöcher 18 auslaufenden,
düsenseitigen
Kraftstoffzuführung 23,
in der auch die Düsennadel 17 in koaxialer
Lage zum Stützzapfen 22 liegt.
Mit dem Aufnahmeraum 21 steht die Speicherkammer 22 in offener
Verbindung, was symbolisch veranschaulicht ist durch ein Fenster 24 in
der Wandung des Aufnahmeraums 21.
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Angedeutet
sind in 1 des Weiteren verschiedene
Befestigungspositionen für
einen Körperschallsensor 15,
dessen Funktion später
noch erläutert
wird. Mögliche
Befestigungspositionen für
den Körperschallsensor 15 sind
unter anderem die angedeuteten, so einmal am Kraftstoffinjektor 5 und
zum anderen im Bereich des Zylinderkopfes der Brennkraftmaschine 1.
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3 zeigt
einen weiteren Schnitt durch eine Einspritzdüse 26 eines Kraftstoffinjektors 5,
der hier im Wesentlichen nur bezüglich
seines gegen eine Zwischenscheibe 27 abgestützten Düsenteiles
gezeigt ist. Die Kraftstoff-Einspritzdüse 26 umfasst wiederum
eine Düsennadel 28,
die in einer axialen Bohrung 29 des Düsenkörpers 30 geführt ist.
Die Bohrung 29 bildet einen Teil der Kraftstoffzuführung 31, die über in der
Zwischenscheibe 27 vorgesehene Kanäle 32 und die Bohrung 29 auf
die Spritzlöcher 33 erfolgt.
Auf ihre den Zulauf auf die Spritzlöcher 33 sperrende
Schließlage
ist die Düsennadel 28 federbelastet.
Die hierfür
vorgesehene Feder 34 liegt eingespannt zwischen der Rückseite
der Düsennadel 28 und
einer Stützhülse 35,
die an der Zwischenscheibe 27 anliegt und einen Stempel 36 umschließt, ebenso wie
die Feder 34. Die Stützhülse 35 umgrenzt
einen zwischen der Zwischenscheibe 27 und dem Stempel 36 liegenden
Steuerraum 37, bei dessen Druck beaufschlagung die Düsennadel 28 über den
Stempel 36 ergänzend
zur Feder 34 auf ihre den Zulauf zu den Spritzlöchern 33 sperrende
Schließlage
belastet ist. Ist der Steuerraum 37 druckentlastet, wird
die Düsennadel 28 über den über die
Kraftstoffzuführung 31 auf
die Spritzlöcher 33 zugeführten, unter
Hochdruck stehenden Kraftstoff in ihre Öffnungslage abgedrängt.
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In 3 ist
weiter veranschaulicht, dass die Düsennadel 28 im Zusammenwirken
mit dem Düsenkörper 30 die
Funktion eines in einem Steuerkreis liegenden Schalters 38 hat,
wobei im Ausführungsbeispiel
die Düsennadel 28 als
Schaltglied an Masse liegt und der Düsenkörper 30 an Plus angeschlossen ist,
bei, wie bei 39 und 40 angedeutet, isolierter
Anordnung des Düsenkörpers 30 und,
wie bei 41 angedeutet, isolierter Anordnung der Düsennadel 28 zum Düsenkörper 30 in
der Öffnungslage
der Düsennadel 28.
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In
den 1 bis 3 sind somit verschiedene Ausführungsbeispiele
von Kombination an Brennkraftmaschinen 1 mit Einspritzinjektoren 5 aufgezeigt,
bei denen die Kraftstoffinjektoren 5 Einspritzdüsen 4, 25 und/oder 26 aufweisen
und bei denen die baulichen Voraussetzungen für die erfindungsgemäßen Verfahren
zur Diagnose und/oder Steuerung von Brennkraftmaschinen, insbesondere
Diesel-Brennkraftmaschinen gegeben sind.
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So
sind anhand der Darstellungen gemäß 1 und 2 die
baulichen Voraussetzungen für die
Durchführung
eines Verfahrens zur Diagnose und/oder Steuerung von Brennkraftmaschinen 1,
insbesondere Diesel-Brennkraftmaschinen, veranschaulicht und gegeben,
bei dem dann korrigierend auf betriebsabhängig durch Verkokung des Spritzloches 18 der
Einspritzdüse 25 sich
einstellende Verengung des Lochquerschnitts Einfluss genommen wird,
wenn, bezogen auf den Neuzustand und den jeweiligen Gebrauchszustand
der Einspritzdüse 25,
bei gleicher Einspritzdauer die Druckdifferenz der zu Beginn und
Ende einer Einspritzung gemessenen Speicherdrücke einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
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Ausgangspunkt
für diese
auf der Messung des Speicherdrucks basierende Lösung zur Feststellung des freien
Spritzlochquerschnittes ist die Überlegung,
dass bei verkokten, und damit teilweise verstopften Spritzlöchern, bezogen
auf die gleiche Zeit und den gleichen Druck, über die Einspritzdüse eine geringere
Kraftstoffmenge eingespritzt wird als bei freiem Düsenlochquerschnitt,
der Gebrauchszustand der Einspritzdüse – mit Verkokung des oder der Spritzlöcher im
Vergleich zum Neuzustand der Einspritzdüse – somit dazu führt, dass
bei gleicher Einspritzdauer, und damit bei gleicher Bestromungsdauer
des Injektors und gleichen Druck, der Speicherdruck weniger abfällt als
im Neuzustand der Düse. Die
sich einstellende Druckdifferenz zwischen dem bei Beginn der Einspritzung
auftretenden Maximaldruck und dem bei Ende der Einspritzung sich
ergebenden Minimaldruck kann in einfacher Weise gemessen werden.
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Da
dies bei neuem wie auch bei gebrauchtem Injektor, und in gleicher
Weise bei Düsen
mit freiem Spritzlochquerschnitt und bei Düsen mit verengtem Querschnitt,
in gleicher Weise der Fall ist und der zu Beginn der Einspritzung
gemessene maximale Speicherdruck von etwaigen verkokungsbedingten Veränderungen
des Spritzlochquerschnittes praktisch unabhängig ist, kann durch entsprechenden Vergleich
somit auf den Verkokungsgrad rückgeschlossen
werden. Dies ist bei geringem Rechenaufwand möglich, wobei zweckmäßigerweise,
bezogen auf den Neuzustand der Einspritzdüse, der Differenzdruck ΔP1 zwischen
PMAX und PMIN1 in der Motorsteuerung, bezogen auf 1 in
der Steuer- und Regeleinheit 12 hinterlegt wird und somit
als Vergleichsgröße für eine Druckdifferenz ΔP2 zur Verfügung steht,
die sich bezogen auf einen jeweiligen Gebrauchszustand aus der Differenz
zwischen PMAX und PMIN2 ergibt. Überschreitet
der Unterschied zwischen den beiden Druckdifferenzen ΔP1 und ΔP2 einen
vorgegebenen Grenzwert, so ist ein kritischer Verkokungsgrad erreicht
und es werden in Abhängigkeit
davon entsprechende Korrekturmaßnahmen, insbesondere
Reinigungsmaß nahmen,
eingeleitet, wobei hierfür
insbesondere eine kurzzeitige Druckerhöhung in Frage kommt.
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Ein
entsprechende Ablaufschema in Form eines Blockdiagramms veranschaulicht 4,
wobei die Blöcke 43 bis 45 sich
auf die Ermittlung der Druckdifferenz ΔP1 für den Neuzustand und die Blöcke 47 bis 49 auf
die Ermittlung der Druckdifferenz ΔP2 für den Gebrauchszustand und
die Auswertung der Messergebnisse beziehen.
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Ausgangspunkt
ist die jeweilige Messung des Ausgangs-Speicherdrucks PMAX – Block 43 bzw. 47.
Danach wird der Speicherdruck am Ende einer jeweiligen Einspritzung,
also der Speicherdruck PMIN1 bezogen auf den Neuzustand, und PMIN2
bezogen auf den Gebrauchszustand gemessen – Blöcke 44 bzw. 48.
Es folgt – Blöcke 45 bzw. 49 – die jeweilige
Differenzbildung PMAX-PMIN1 = ΔP1
und PMAX-PMIN2 = ΔP2
Der Differenzwert ΔP1
für die Ausgangsmessung
wird in der Motorsteuerung abgelegt – Block 46 – und, – Block 50 –, die Differenzwerte ΔP1 und ΔP2 werden
miteinander verglichen. Führt der
Vergleich – Block 51 – zu dem
Ergebnis, dass der Unterschiedsbetrag zwischen der für den Gebrauchszustand
gemessenen Druckdifferenz ΔP2 und
der für
den Neuzustand gemessenen und in der Motorsteuerung abgelegten Druckdifferenz ΔP1 kleiner
als ein vorgegebener Grenzwert ist, so wird mit entsprechendem Zeitversatz,
der beispielsweise Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine berücksichtigt,
die auf den Gebrauchszustand bezogene Messung gemäß Blöcken 47 bis 49 wiederholt
und anschließend
ein erneuter Vergleich der Druckdifferenzen – Block 50 – durchgeführt. Ergibt
sich ein den angesprochenen Grenzwert überschreitender Differenzbetrag,
so sind – Block 52 – entsprechende
Korrektur- und/oder Reinigungsmaßnahmen einzuleiten.
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Die
Speicherdruckerfassung kann sowohl am zentralen Kraftstoff-Hochdruckspeicher 10 wie auch
am dezentralen Hochdruckspeicher 16 erfolgen, wobei die
dezentrale Erfassung die Ausblendung verfälschender Einflüsse, die
gegebenenfalls auf rechnerischem Wege erfolgen müsste, zumindest erleichtert,
gegebenenfalls sogar unnötig
macht. Die Druckerfassung kann mit herkömmlichen Mitteln erfolgen und
ist in den 1 und 2 ebenso
wenig veranschaulicht wie die notwendigen Leitungsverbindungen zur
Steuer- und Regeleinheit 12.
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Bei
einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Diagnose
und/oder Steuerung von Brennkraftmaschinen, insbesondere Diesel-Brennkraftmaschinen
mit einem Einspritzsystem, dessen Einspritzdüse wenigstens ein auf einen Brennraum
der Brennkraftmaschine einspritzendes Spritzloch mit einem vorgegebenen
Lochquerschnitt aufweist, der betriebsabhängig durch Verkokung verringert
wird und bei dem in Abhängigkeit
von korrelierend zu zur Verringerung des Lochquerschnittes auftretenden Änderungen
der Durchflussmenge diesen Änderungen
entgegenwirkende Korrekturmaßnahmen
eingeleitet werden, werden Druckänderungen
in dem dem Spritzloch oder den Spritzlöchern zulaufseitig vorgelagerten
Sackloch – in 2 und 3 mit 72 bezeichnet – für die Bestimmung
des Verkokungsgrades des oder der Spritzlöcher genutzt.
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Hierfür wird davon
ausgegangen, dass der Druck in Sackloch 72 einen Einfluss
auf die Geschwindigkeit der Düsennadelöffnung hat.
Dies bedeutet, dass der Druck im Sackloch 72 schneller ansteigt,
wenn das Spritzloch oder die Spritzlöcher verstopft sind, sich somit
unterhalb der Düsennadelspitze
schneller ein höherer
Druck ausbildet, und – als Folge
hiervon – die
Düsennadel
schneller geöffnet wird,
wenn ein höherer
Sacklochdruck gegeben ist. Da die einzuspritzende Menge zu Beginn
der Einspritzung im Bereich der ballistischen Bewegung der Düsennadel
zudem durch die Düsennadel
gedrosselt wird, hat ein schnelleres Öffnen der Düsennadel einen steileren Anstieg
des Einspritzratenverlaufs zur Folge. Dies mit entsprechender Rückwirkung
auf den Hochdruckspeicher.
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Die
Messung des Druckabfallgradienten des Speicherdrucks zu Beginn der
Einspritzung oder am Ende der Einspritzung, jeweils in der ballistischen Phase
der Nadelbewegung beim Öffnen
oder Schließen
der Nadel, lässt
sich ausgehend hiervon mit Vorteil für die Bestimmung des Verkokungsgrades
des Spritzloches oder der Spritzlöcher nutzen.
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Bei
der Ermittlung des Druckabfallgradienten des Speicherdrucks zu Beginn
der Einspritzung wird zunächst,
wie auch beim eingangs erläuterten
Ausführungsbeispiel,
der gegebene maximale Speicherdruck PMAX ermittelt. Bei der Einspritzung
ergibt sich ein Druckabfall und es wird im ballistischen Bereich der
Nadelöffnung
nach einer Zeit T, die etwa dem 0,5- bis 0,7-fachen der Nadelöffnungszeit
eines neuen Injektors entspricht, durch eine weitere Druckmessung ein
Druck 23 ermittelt. Aus dem Druckabfall dieses Druckes 23 zum
Druck PMAX (PMAX-P3) über
der Zeit T ergibt sich eine Steigung α3 des
Druckabfallgradienten. Diese Steigung wird in der Motorsteuerung
abgelegt.
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Bezogen
auf den Gebrauchszustand des Injektors wird während des Betriebes zum Beginn
einer Einspritzung wiederum der maximale Speicherdruck PMAX durch
Messung ermittelt. Analog zur Messung im Neuzustand wird wiederum
nach der Zeit T der gegenüber
dem maximalen Speicherdruck PMAX abgefallene Speicherdruck P4 gemessen.
Aus dem Druckabfall PMAX zu P4 während
der Zeit T wird wiederum die aktuelle Steigung α4 des
Druckabfallgradienten gebildet. Diese wird mit dem in der Motorsteuerung
abgelegten, im Neuzustand gegebenen Druckabfallgradienten mit der
Steigung α3 verglichen. Wenn die Differenz der Steigung α4 zu α3 einen
vorgegebenen Grenzwert überschreitet,
werden Korrektur-, insbesondere Reinigungsmaßnahmen eingeleitet. Der Ablauf
entspricht somit dem anhand des Blockdiagrammes gemäß 4 erläuterten
Ablauf im Prinzip.
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Wird
für die
Messung des Druckabfallgradienten des Speicherdrucks zu Beginn der
Einspritzung, wie vorstehend dargelegt, davon ausgegangen, dass
bei verengtem Querschnitt des Spritzloches oder der Spritzlöcher der
Druck im Sackloch schneller ansteigt als im Neuzustand der Spritzlöcher, so
haben verstopfte Spritzlöcher
am Ende der Einspritzung einen langsameren Abbau des Druckes im
Sackloch zur Folge, so dass die Nadel langsamer schließt und somit
das Spritzende verschleppt wird. Durch das langsamere Nadelschließen wird
der Abfall des Druckgradienten am Ende der Einspritzung flacher.
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Für die Bestimmung
des Druckabfallgradienten wird in diesem Fall, bezogen auf den Neuzustand des
Injektors, am Ende der Einspritzung der minimale Speicherdruck PMIN
gemessen. Davon ausgehend wird der rückwirkend zu einer Zeit T vor
Nadelschließen
gegebene Druck P7 rückwirkend
rechnerisch ermittelt. Die Zeit T entspricht auch hier etwa dem
0,5- bis 0,7fachen der Schließzeit
der Düsennadel
eines neuen Injektors. Aus dem Druckunterschied des Druckes P7 zum
Druck PMIN über
der Zeit T ergibt sich die Steigung des Druckabfallgradienten α7,
die in der Motorsteuerung abgelegt wird.
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Eine
entsprechende Messung wird wiederum für den Gebrauchszustand durchgeführt und
es wird während
des Betriebes zum Ende einer Einspritzung erneut der minimale Druck
PMIN gemessen. Davon wird rückwirkend
der zu einer Zeit T vor Nadelschließen herrschende Druck P8 rechnerisch
ermittelt. Aus dem Druckunterschied von P8 zu PMIN während der
Zeit T wird die aktuelle Steigung des Druckabfallgradienten α8 bestimmt,
die mit der in der Motorsteuerung abgelegten Steigung α7 verglichen wird. Überschreitet
die Differenz zwischen den Steigungen α7 zu α8 einen
vorgegebenen Grenzwert, so ist dies wiederum ein Signal für die Einleitung
von der Korrektur-, insbesondere Reinigungsmaßnahmen.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Korrektur-, insbesondere Reinigungsmaßnahmen zum Abbau einer sich
betriebsabhängig
einstellenden Verkokung von Spritzlochquerschnitten in Abhängigkeit vom
Druckabfall des Speicherdrucks zum Beginn oder zum Ende der Einspritzung
in der ballistischen Phase der Nadelöffnung eingeleitet. 5 veranschaulicht
hierzu den Druckverlauf in einem Druck-Zeitdiagramm in der ballistischen
Endphase des Nadelschließens,
wobei die dem Neuzustand des Injektors entsprechende Druckverlaufskurve 53 in
Volllinie aufgetragen ist. Mit Beginn der Einspritzung im Punkt
BOI (Begin of Injection) fällt
die Druckverlaufskurve 53 verhältnismäßig steil und etwa linear auf
den Punkt EOI1 (End of Injection) ab, der das Ende der Einspritzung
markiert und von dem aus der Speicherdruck wiederum auf das Ausgangsniveau ansteigt.
Schematisiert, und im Wesentlichen prinzipiell, ist die Druckverlaufskurve 56 bei
insbesondere durch Verkokung verengtem Querschnitt des Spritzloches
oder der Spritzlöcher
strichliert dargestellt.
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Mit
Beginn der Einspritzung im Punkt BOI fällt die Druckverlaufskurve 53 bis
zum Ende der Einspritzung, bezogen auf den Neuzustand, auf den minimalen
Speicherdruck PMIN im Punkt EOI1 am Ende der Einspritzung ab. Vom
Punkt EOI1, dem minimalen Speicherdruck PMIN ausgehend, wird rückwirkend
der Druck P9 ermittelt, der zur Zeit T vor dem Nadelschließen (Punkt
EOI1) gegeben war. Die Zeit T entspricht etwa dem 0,5- bis 0,7-fachen
der Schließzeit
der Düsennadel
im Neuzustand des Injektors. Aus der Differenz der Druckwerte PMIN
und P9 wird der charakteristische Druckabfallwert gebildet, der
in der Motorsteuerung abgelegt wird. Bezogen auf den Gebrauchtzustand
wird während
des Betriebes am Ende einer Einspritzung erneut der minimale Speicherdruck
PMIN gemessen und davon ausgehend rückwirkend der Druck P10 ermittelt,
der bei gleicher Zeitspanne T vor Nadelschließen gegeben war. Aus der Druckdifferenz
von PMIN zu P10 wird der aktuelle Druckabfallwert ΔP10 ermittelt
. Bezogen auf die Differenz der Druckabfallwerte ΔP9 und ΔP10 ist bevorzugt
empirisch ein Grenzwert festgelegt, bei dessen Überschreiten Korrekturmaßnahmen,
insbesondere Reinigungsmaßnahmen
eingeleitet werden.
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In
prinzipiell gleicher Weise erfolgt die Messung des Druckabfalls
des Speicherdrucks in der ballistischen Phase der Nadelöffnung,
wobei zu Beginn der Einspritzung – Punkt BOI in 5 – der maximale Speicherdruck
PMAX gemessen wird. Ausgehend vom Beginn der Einspritzung im Punkt
BOI wird nach einer Zeit T, die wiederum dem 0,5- bis 0,7-fachen der
Nadelöffnungszeit
des neuen Injektors im Wesentlichen entspricht, ein Druck 25 gemessen.
Die Differenz zwischen dem Druck PMAX und PMIN bei im ballistischen
Bereich liegenden Druck 25 wird als charakteristischer
Druckabfallwert ΔP5
erfasst und gespeichert, insbesondere in der Motorsteuerung abgelegt.
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Eine
erneute Messung wird im Gebrauchszustand durchgeführt, wiederum
ausgehend vom im Beginn der Einspritzung gegebenen maximalen Speicherdruck
PMAX. Entsprechend dem Druck P5 im Neuzustand wird ein Druck P6
im Gebrauchszustand gemessen, und zwar nach der gleichen Zeit T. Aus
dem Druckabfall von PMAX auf P6 wird, in Analogie zur Darstellung
gemäß 5,
der aktuelle Druckabfallwert ΔP6
ermittelt. Überschreitet
die Differenz der Druckabfallwerte ΔP5 und ΔP6 einen vorgegebenen Grenzwert,
so wird analog zum Vorgehen bei der Messung des Druckabfalls des
Speicherdrucks im Endbereich der ballistischen Phase des Nadelschließens die
jeweilige Korrekturmaßnahme, insbesondere
die Reinigung des Spritzlochquerschnitts eingeleitet.
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Anhand
der 3 ist als Ausschnitt aus einem Einspritzinjektor 5 das
Prinzip einer Einspritzdüse 26 veranschaulicht,
für deren
Düsennadel 28 eine Sitzkontaktmessung
realisiert ist. 6 veranschaulicht bezogen auf
ein erfindungsgemäßes Verfahren die
Messung der Querschnittsveränderung
der jeweiligen Spritzlöcher über die
Sitzkontaktmessung einer Düsennadel.
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Die
Düsennadel
bildet hierbei, wie in 3 veranschaulicht, das Schalterelement
eines Schalters 38. Sie hat nur elektrischen Kontakt zu
den umgebenden Bauteilen, wenn sie im geschlossenen Zustand im Nadelsitz
oder in voll geöffnetem
Zustand am oberen Anschlag anliegt.
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Im
Rahmen dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird wieder
davon ausgegangen, dass sich bei verstopften Spritzlöchern während der Öffnungsbewegung
der Düsennadel
der Druck im Sackloch 72 und damit eine die Düsennadel in Öffnungsrichtung
unterstützende
Kraft schneller aufbaut als bei im Neuzustand befindlichen Spritzlöchern. Dies
führt zu
einer Verkürzung
der Öffnungszeit
für die
Düsennadel.
Während
der Schließbewegung
der Düsennadel
baut sich bei verstopften Spritzlöchern der Druck im Sackloch,
und damit die entgegen der Schließrichtung auf die Düsennadel wirkende
Kraft langsamer ab. Dies führt
zu einer Verlangsamung der Schließbewegung. Aus dem Diagramm
gemäß 6 sind
diese Effekte ersichtlich, wobei in 6 einander
zugeordnet über
der Zeit der Druck im Sackloch, der Düsennadelhub und in Zuordnung
hierzu der Verlauf des Sitzkontaktsignals aufgetragen sind. Dies
jeweils in Volllinie bezogen auf den Neuzustand, und strichliert
bezogen auf den Gebrauchszustand, wobei die Verlaufskurve für den Druck
im Sackloch mit 58, die Verlaufskurve für den Düsennadelhub mit 59 und
die Verlaufskurve des Sitzkontaktsignals mit 60 bezeichnet
ist.
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In
der Darstellung gemäß 6 finden,
in Übereinstimmung
zur Darstellung 5 bezogen auf die dortige Druckverlaufskurve 53,
wiederum die Bezeichnungen BOI für
den Beginn der Einspritzung und EOI1 für das Ende der Einspritzung
bezogen auf den Neuzustand sowie EOI2 bezogen auf den Gebrauchszustand
Verwendung. Weitere verwendete Bezugszeichen in der Darstellung
gemäß 6 sind die
Kurzbezeichnungen NCP (Needle Closed Position) für die Schließlage der
Düsennadel
und NOP (Needle Opened Position) für die Öffnungslage der Düsennadel,
wobei mit NCP und NCP1 die Übergangspunkte
von der Schließlage
in die Öffnungsbewegung
bzw. von der Öffnungsbewegung
in die Schließlage,
bezogen auf den Neuzustand, bezeichnet sind. Entsprechend beziehen
sich auf den Neuzustand die Bezugszeichen NOP und NOP1 auf die Öffnungslage
der Düsennadel,
wobei mit NOP der Übergangspunkt
von der Öffnungslage
auf die Schließbewegung
und mit NOP1 der Übergangspunkt
von der Öffnungsbewegung
auf die Öffnungslage
bezeichnet ist. Mit NCP2 und NOP2 sind die den Punkten NCP1 und
NOP1 entspre chenden Übergangspunkte
im Gebrauchszustand veranschaulicht, entsprechend der Darstellung
in strichlierter Linie.
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Entsprechend
zu den vorstehend erläuterten Bezeichnungen
ist bezogen auf die Verlaufskurve 60 des Sitzkontaktsignals
mit OT (Opening Time) die Öffnungszeit
und mit CT (Closing Time) die Schließzeit bezeichnet.
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Beim
Beginn der Einspritzung (BOI) befindet sich die Düsennadel
in ihrer Schließlage
(NCP). Damit ist der durch die Düsennadel
als Schaltelement veranschaulichte Kontaktschalter 38 geschlossen. Die
Düsennadel
hebt sich, nach wie vor bezogen auf den Neuzustand, aus ihrer Schließlage und
bewegt sich auf ihre Öffnungslage
NOP1 als Anschlaglage, entsprechend dem Druckanstieg im Sackloch 72,
der aus der Druckverlaufskurve 58 ersichtlich ist. Ist
die Öffnungslage,
und damit der obere Endanschlag für die Düsennadel im Punkt NOP1 erreicht,
so schließt der
Kontaktschalter wiederum. Die Übergangszeit von
der Schließlage
NCP auf die Öffnungslage
NOP1 wird als dem Neuzustand entsprechende Öffnungszeit OT1 des Kontaktschalters 38 erfasst
und in der Motorsteuerung abgelegt.
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Bei
verengtem, insbesondere verkoktem Querschnitt des Spritzloches oder
der Spritzlöcher steigt
der Druck im Sackloch beim Öffnen
schneller an als im Neuzustand. Die Düsennadel erreicht damit schneller
ihre volle Öffnungslage
NOP2 als Anschlaglage. Die in diesem Gebrauchszustand gegebene Übergangszeit
zwischen der Schließlage
NCP und der Öffnungslage
NOP2 wird als Öffnungszeit OT2
erfasst.
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Die
Werte von OT2 und OT1 werden verglichen und ein Korrekturvorgang,
insbesondere der Reinigungsvorgang für die Spritzlöcher eingeleitet, wenn
ein vorgegebener Grenzwert für
die Differenz von OT2 zu OT1 überschritten
wird.
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Der
entsprechende Effekt lässt
sich auch beim Schließen
der Düsennadel
nutzen, um ein Verstopfen der Spritzlöcher zu erkennen.
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Die
Ausgangslage der Düsennadel
zum Ende der Einspritzung ist die obere Anschlaglage NOP, in der
der durch die Düsennadel
als Schaltelement gebildete Kontaktschalter geschlossen ist. Zum Beginn
des Schließvorganges
löst sich
die Düsennadel
aus dieser oberen Endanschlaglage NOP, der Kontaktschalter öffnet sich.
Die Düsennadel
bewegt sich bis in ihre Schließlage,
die sie im Punkt NCP1 erreicht. Die Übergangszeit zwischen der vollen Öffnungslage
und der vollen Schließlage,
also zwischen den Punkten NOP und NCP1 wird über die Kontaktsignale erfasst
und als Schließzeit
CT1 in der Motorsteuerung abgelegt.
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Wenn
die Spritzlöcher
verstopft sind, baut sich der Druck im Sackloch langsamer ab. Die
Bewegungszeit zwischen der vollen Öffnungslage im Punkt NOP und
der vollen Schließlage
im Punkt NCP2 als Schließzeit
CT2 ist länger
als die Schließzeit
CT1. Durch Vergleich der Werte von CT2 und CT1 ist der Verkokungsgrad
zu beurteilen und wenn die Differenz zwischen den Werten CT1 und
OT2 einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, so sind entsprechende
Korrekturmaßnahmen,
insbesondere Reinigungsmaßnahmen
einzuleiten.
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Eine
weitere verfahrensmäßige Möglichkeit zur
Diagnose und/oder Steuerung von Brennkraftmaschinen im Hinblick
auf verunreinigungsbedingte, insbesondere verkokungsbedingte Querschnittsveränderungen
des Spritzloches oder der Spritzlöcher der Einspritzdüsen basiert
auf der Erfassung des spezifischen Geräuschspektrums der Kraftstoffströmung im
Sacklochbereich der Düsen
beim Einspritzvorgang, somit im Wesentlich der Sacklochströmung, und
zwar zu Beginn der Einspritzung.
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Dieses
Geräuschspektrum
wird über
zumindest einen Körperschallsensor
erfasst, wobei ein solcher Körperschallsensor 15 wie
in 1 beispielsweise dargestellt, bevorzugt am Kraftstoffinjektor 5 oder
zumindest in dessen Nähe
angeordnet ist.
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7 veranschaulicht
in einer schematisierten Diagrammdarstellung über der Zeitachse T bei 68 den
Hubverlauf, bei 69 den Einspritzratenverlauf und bei 70 den
Verlauf des Rohsignales des Körperschallsensors.
Letzteres zeigt insbesondere in dem hervorgehobenen Bereich 71 zu
Beginn der Einspritzung bezogen auf die Sacklochströmung ein
charakteristisches Rauschen, das sich in Abhängigkeit von Veränderungen
des freien Einspritzlochquerschnittes, insbesondere durch Verkokung,
verändert
und sich damit, bezogen auf Neuzustand und Gebrauchszustand, vergleichend
als Hinweis für
notwendige Korrekturmaßnahmen,
insbesondere Reinigungsmaßnahmen
nutzen lässt.
Im einfachsten Fall wird hierzu bereits das Rohsignal als solches,
andernfalls in entsprechender Aufbereitung, für den Neuzustand erfasst und
als Vergleichswert hinterlegt, insbesondere in der Motorsteuerung
abgespeichert und in vorgegebenen, gegebenenfalls betriebsabhängig gewählten Zeitabständen mit
dem entsprechenden, im Gebrauchszustand ermittelten Signal – gegebenenfalls
in entsprechender Aufbereitung – verglichen.
Bei Auftreten charakteristischer Veränderungen werden Korrekturmaßnahmen,
insbesondere Reinigungsmaßnahmen
ausgelöst.
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Der
Begriff des Neuzustands ist vorliegend fallweise auch verallgemeinert
zu verstehen im Sinne von „neu
erfasstem Zustand” als
neu erfasstem Ausgangswert für
die Vergleichsmessungen.
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Erfindungsgemäß stehen
somit eine Reihe von Verfahren zur Verfügung, die gegebenenfalls ohne
bauliche Veränderungen
oder mit vergleichsweise geringen baulichen Ergänzungen auch kombiniert eingesetzt
werden können
und die benutzerunabhängig
eine Optimierung des motorischen Betriebes insbesondere hinsichtlich
Emissionsverhalten, Gebrauchsverhalten sowie auch hinsichtlich der Laufkultur
ermöglichen.