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Die
Erfindung betrifft ein Tor, insbesondere ein Schnelllauftor, mit
einem Behang, wenigstens zwei seitlich angeordneten Führungsmitteln
und wenigstens einem Behangversatzmittel, wobei der Behang durch
das Behangversatzmittel in eine Istposition zwischen einer Öffnungsposition
und einer Schließposition verfahrbar ist, und der Behang
in den seitlichen Führungsmitteln geführt ist.
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Schnelllauftore
sind im Industriebereich weit verbreitet und werden beispielsweise
zum Verschließen eines Durchgangs zwischen zwei Hallen
oder als Tor zwischen einer Halle und einem Außenbereich verwendet.
Dabei stehen insbesondere die Isolation vor Witterungseinflüssen,
wie z. B. Temperatur- und Windeinflüsse, aber auch hygienische
Gesichtspunkte im Vordergrund. In speziellen Reinräumen,
in denen ein geringer Überdruck herrscht, müssen
beispielsweise die Luftverluste – auch bei häufigen
Ein- und Austrittsvorgängen – reduziert werden,
wofür sich Schnelllauftore aufgrund ihrer schnellen Öffnungs-
und Schließvorgänge hervorragend eignen. Schnelllauftore
können aber auch als Sichtschutz oder als einfache Zugangskontrolle
Verwendung finden. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass Schnelllauftore
aufgrund ihres schnellen Öffnungs- und Schließvorgangs
einen hochfrequenten Durchgangsverkehr ermöglichen.
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Der
schnelle Öffnungs- und Schließvorgang ermöglicht
es beispielsweise einem Gabelstapler ohne Verzögerung die
Gebäudeöffnung zu durchfahren, da das Tor bei
einem herannahenden Gabelstapler sehr schnell öffnen kann
und nach erfolgtem Durchgang sehr schnell wieder schließt.
Aufgrund der hohen Beschleunigungskräfte müssen
die Tore sehr robust konstruiert sein, aber gleichzeitig ein geringes
Gewicht aufweisen, damit eine schnelle Beschleunigung unter Einsatz
gut handhabbarer Kräfte möglich ist. Der Behang
ist bei Schnelllauftoren häufig aus einem flexiblen und/oder
elastischen Material und ist daher im Vergleich zu starren Trennvorrichtungen
leichter. Bei der Gestaltung eines Schnelllauftores sind konstruktive
Maßnahmen vorzusehen, die sowohl die Kräfte des Öffnungs-
und Schließvorgangs als auch die Belastungen durch Windlasten berücksichtigen.
Insbesondere bei großen Toren, d. h. großen Behangflächen,
können aufgrund von Windlasten sehr große horizon tale
und vertikale Kräfte auf die seitliche Torführung
und vertikale Kräfte auf den Verfahrmechanismus wirken.
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Aus
dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Konstruktionsvarianten
für Schnelllauftore bekannt, die sich insbesondere in der
Ausgestaltung der Behangführung und in dem Verfahrmechanismus unterscheiden.
Aus der
EP 0 597 267
A1 ist beispielsweise ein Schnelllauftor, mit einem flexiblen,
in zwei seitlichen Führungen auf- und abbeweglichen Behang
bekannt, wobei der Behang im Kopfbereich des Tores mit zunehmendem Öffnungsvorgang
auf eine Wickelrolle aufgewickelt wird. Das Verfahren des Behangs
erfolgt dabei durch die Rotation dieser Wickelrolle oder zusätzlich
durch synchron angetriebene Endlosbänder, die mit Stiften
versehen sind. Die Stifte greifen im Seitenbereich des Behangs in dafür
vorgesehene Löcher ein und bewegen den Behang dadurch.
Die Anzahl der mit einem Stift versehenen Löcher steigt
mit zunehmendem Schließvorgang an. Die Endlosbänder
sind dabei parallel zu den seitlichen Führungen angeordnet.
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Die
Torkonstruktion nach der
EP
0 597 267 A1 hat den Nachteil, dass der Behang durch die
regelmäßig in den Seitenbereichen vorgesehenen
Löcher in seiner Stabilität geschwächt
ist und es bei sehr starker Belastung zu einem Ausreißen
der Stifte und damit zu einer Beschädigung des Tores kommen kann.
Die Kontaktflächen zwischen den Stiften und dem Behang
sind nur sehr klein, wodurch ein Ausreißen durch lokale
Spannungskonzentration begünstigt wird. Zudem besteht der
Nachteil, dass die flächig auf den Behang wirkenden Kräfte
nur jeweils punktuell dort aufgenommen werden können, wo
ein Loch im Behang, also ein Stift vorgesehen ist; zwischen den
Stiften können keine Kräfte aufgenommen werden.
Die punktuelle Kraftübertragung auf den Behang kann zu
Faltenwurf im Behang und zu ungleichmäßiger Kraftübertragung
führen, die einen wesentlichen Nachteil dieser Konstruktion
darstellt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tor,
insbesondere ein Schnelllauftor anzugeben, bei dem die aus dem Stand
der Technik bekannten Probleme – zumindest teilweise – vermieden
werden, das insbesondere eine verringerte Materialbelastung realisiert
und insgesamt eine bessere Behangführung aufweist.
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Die
vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Tor, der eingangs genannten Art gelöst, indem der zwischen
Behangversatzmittel und Behang ausgebildete Wirkbereich umso größer
ist, je weiter der Behang an die Schließposition angenähert ist,
und der Behang in seinem Wirkbereich eine geschlossene Fläche
aufweist. Durch eine derartige Torkonstruktion kann gewährleistet
werden, dass der Behang nicht durch lokale Durchbrechungen im Wirkbereich
von Behangversatzmittel und Behang geschwächt ist und zugleich
kann ein sehr großer Wirkbereich für die Kraftübertragung
realisiert werden. Dadurch, dass der Behang ohne Durchbrechungen
realisiert ist, kann zudem bei Reinräumen eine zuverlässige
Abdichtung gegen Druckverlust bzw. Leckage sichergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Tor zeichnet sich in einer bevorzugten
Variante dadurch aus, dass der zwischen Behang und Behangversatzmittel
ausgebildete Wirkbereich im Wesentlichen von der Öffnungsposition
bis zur Istposition des Behangs erstreckt ist. Je weiter das Tor
geschlossen wird, desto größer wird der Wirkbereich
zwischen Behangversatzmittel und Behang, wobei das Maximum der Größe
des Wirkbereichs erreicht wird, wenn das Tor vollständig geschlossen
ist. Das Minimum der Größe des Wirkbereichs liegt
vor, wenn das Tor vollständig geöffnet ist. Je
weiter sich das Tor der Schließposition nähert, desto
größer werden die Kräfte, die für
das Verfahren des Behangs aufgewendet werden müssen. Dafür
ist es vorteilhaft, dass die Größe der kraftübertragenden Fläche,
der Wirkbereich, zeitgleich größer wird und so
größere Kräfte übertragen werden
können. Diese Zwangsführung auf der gesamten Höhe
des Tores führt dazu, dass der Behang zuverlässig
in einer Position gehalten wird und über seine gesamte
Fläche straff gespannt ist. Eine bevorzugte Ausgestaltung des
Tores sieht vor, dass der Wirkbereich zwischen Behangversatzmittel
und Behang kontinuierlich ausgebildet ist, d. h. ein vollständig
flächiger Kontakt zwischen Behang und Behangversatzmittel
besteht. Besonders vorteilhaft ist es, wenn an beiden Seitenbereichen
des Behangs ein Behangversatzmittel vorgesehen ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Tores ist eine Behangaufnahme vorgesehen, die den Behang mit zunehmender
Näherung an die Öffnungsposition zunehmend aufnimmt
und dabei bevorzugt als Wickelrolle ausgebildet ist, wobei die Wickelrolle
nicht angetrieben ist. Damit der Behang aufgewickelt werden kann,
ist es notwendig, dass der Behang aus einem flexiblen Material besteht
und sich auf die Wickelrolle entsprechend aufwickeln läßt.
Falls der Behang beispielsweise aus einem Blech besteht, ist vorzusehen, dass
der Radius der Wickelrolle eine entsprechende Größe
aufweist, so dass die Verformung des Bleches lediglich im elastischen
Bereich erfolgt. Vorzugsweise ist aber ein flexibler Behang beispielsweise
aus einem Kunststoff vorzusehen, wobei auch eine textile Grundstruktur
in der Kunststoffmatrix vorgesehen werden kann, die dem Behang durch
die Gewebeverstärkung eine zusätzliche Stabilität,
insbesondere bei Zugbelastung verleiht. Als vorteilhaft hat es sich
auch herausgestellt, wenn die Behangaufnahme nicht als Wickelrolle
ausgebildet ist, sondern aus einer Aufnahmevorrichtung besteht,
die den Behang im Kopfbereich des Tores in seiner vollen Länge
aufnimmt ohne ihn aufzurollen. Dadurch wird der Platzbedarf erhöht,
aber der Behang muss nicht in dem Maße flexibel sein, wie
es für ein Aufrollen notwendig wäre.
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Eine
bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Tores sieht außerdem vor, dass die Kraftübertragung
zum Verfahren des Behangs durch das Behangversatzmittel formschlüssig
erfolgt, insbesondere dadurch, dass die Seitenbereiche des Behangs
und/oder das Behangversatzmittel Zähne aufweisen oder mit
Erhebungen versehen sind, so dass der Behang mit dem Behangversatzmittel
verzahnbar ist. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
dass je nach Verzahnungsvariante die Zähne auf dem Behang
das formschlüssig passende Gegenstück zu den Zähnen
auf dem Behangversatzmittel darstellen und umgekehrt. Durch die
Verzahnung des Behangversatzmittels mit dem Behang ist es möglich
den Behang zuverlässig zu verfahren und gleichzeitig große
Kräfte über große Wirkbereiche zu übertragen
und eine zuverlässige Zwangsführung des Behangs
zu gewährleisten.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Tores ist es vorgesehen, dass das Behangversatzmittel aus einem
Antriebsriemen besteht, der auf wenigstens einer Oberfläche
Zähne aufweist. Die Zähne sind dabei bevorzugt
in regelmäßigen Abständen auf einer Oberfläche
des Antriebsriemens angeordnet, wobei sich deren Kontaktflächen,
d. h. die kraftübertragenden Flächen der Zähne
im Wesentlichen über die Breite des An triebsriemens erstrecken.
Durch diese Zähne, die sich über die gesamte Breite
des Antriebsrings erstrecken, kann auch bei schmalen Antriebsriemen eine
größtmögliche Kraftübertragungsfläche
gewährleistet werden, so dass der Behang mit dem Antriebsriemen
zuverlässig formschlüssig verbindbar ist. Diese
Verbindung des Antriebsriemens mit dem Behang ermöglicht
ein sehr flexibles Verfahren des Behangs, indem der Behang durch
den Antriebsriemen in seiner Bewegung sehr schnell gestoppt werden
kann. So sind schnelle Richtungsänderungen oder auch ein
sofortiges Stoppen in einer Gefahrensituation möglich,
ohne dass kraftübertragende Löcher langfristig
ausleiern oder der Behang beschädigt wird. Sehr vorteilhaft
ist es, an beiden Seitenbereichen des Behangs einen Antriebsriemen
vorzusehen.
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Eine
weitere vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen
Tores sieht vor, dass die Zähne des Antriebsriemens und/oder
die Zähne des Behangs derart ausgestaltet sind, dass sie
sowohl zum Führungsmittel parallele Kräfte – gemeint
ist die Führungsrichtung des Führungsmittels – zum
Verfahren des Behangs als auch zur Führungsrichtung des Führungsmittels
orthogonale Kräfte aufnehmen können. Dabei ist
vorzugsweise vorgesehen, dass die Zähne in einem Winkel
zur Führungsrichtung des seitlichen Führungsmittels
angeordnet sind, der abweichend von 90° ist, um sowohl
die horizontalen als auch die vertikalen Kräfte aufnehmen
zu können. Solche Kräfte ergeben sich beispielsweise
aus Windlasten auf dem Behang. Bevorzugt sind die Zähne
in einem Winkel von im wesentlichen 45° zum seitlichen Führungsmittel
angeordnet, da bei einer solchen Zahnanordnung die horizontalen
und vertikalen Kräfte in gleicher Weise, d. h. über
gleichgroße Wirkbereiche übertragen werden können.
Zusätzlich kann der Antriebsriemen so eine straffende Kraft
in horizontaler und auch vertikaler Richtung auf den Behang ausüben.
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Als
sehr vorteilhaft hat es sich herausgestellt, dass der Antriebsriemen
seitlich derart geführt ist, dass die auf ihn über
die Zähne übertragenen Kräfte, insbesondere
die horizontalen Kräfte von ihm aufgenommen und auf die
Toreinrichtung, bzw. auf einen festes Lager übertragen
werden können. Zusätzlich ist es vorteilhaft,
wenn die Zähne zueinander überlappend angeordnet
sind, derart, dass sie eine im wesentlichen geschlossene Wirkfläche
für horizontale Kräfte bilden. Mit ”Wirkfläche
für horizontale Kräfte” ist dabei gemeint,
dass die Zähne in Wirkrichtung der horizontalen Kräfte
eine geschlossene Fläche bilden, über die eine
Kraft von dem Behang auf den Antriebsriemen übertragen
werden kann, wodurch der Behang entlang seiner gesamten Seitenbereiche
flächig abgestützt ist und eine Beschädigung
durch punktuelle Kraftüberhöhung wirksam vermieden wird.
Bei größeren Winkeln als 45° müssen
folglich die Zähne näher aneinander angeordnet
werden, um eine solche geschlossene Fläche zu gewährleisten, bei
kleineren Winkeln können die Zähne entsprechend
weiter voneinander beabstandet werden, wobei der Winkel nicht zu
gering sein darf, damit die vertikalen Kräfte noch übertragen
werden können.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Tores sieht vor, dass der Behang und/oder der Antriebsriemen eine
längserstreckte Erhebung aufweist. Diese längserstreckte
Erhebung kann insbesondere durch eine Rippe realisiert werden, mittels
derer es möglich ist, horizontale Kräfte von dem
Behang auf den Antriebsriemen zu übertragen, wobei der
Behang und/oder der Antriebsriemen gleichzeitig Zähne aufweisen
bzw. aufweist, die in einem Winkel von im Wesentlichen 90° zur
Führungsrichtung des Führungsmittels, d. h. horizontal
angeordnet sind und somit vertikale Kräfte vom Antriebsriemen
auf den Behang übertragen können. Dabei ist es
vorteilhaft, eine Rippe am Behang vorzusehen und beispielsweise
eine im Montagezustand die Rippe umgreifende Doppelrippe am Antriebsriemen
zu realisieren.
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Der
Antriebsriemen ist erfindungsgemäß derart angeordnet,
dass seine Bewegungsrichtung parallel zum Verfahrweg des Tores verläuft.
Es ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass der
Antriebsriemen durch Umlenkrollen derart umgelenkt ist, dass er
mittels einer Antriebsrolle über die Antriebszähne
mit einer Antriebskraft beaufschlagbar ist. Dabei sind die Antriebszähne
dieselben Antriebszähne, die auch in die entsprechenden
Zähne des Behangs eingreifen, um diesen zu verfahren. Dabei ist
es besonders bevorzugt, die Antriebsrolle unmittelbar zwischen zwei
Umlenkrollen zu positionieren, da hierdurch zusätzlich über
die Positionierung der Antriebsrolle der Antriebsriemen spannbar
ist. Vorzugsweise werden pro Antriebsriemen jeweils drei Umlenkrollen
und eine Antriebsrolle vorgesehen. Davon befinden sich zwei Umlenkrollen
im oberen Bereich des Tores in unmittelbarer Nähe zur Antriebsrolle
und eine Umlenkrolle im Fußbereich des Tores. Als besonders
vorteilhaft hat es sich herausgestellt, an beiden Seitenbereichen
des Behangs einen Antriebsriemen mit entsprechender Antriebsrolle
vorzusehen, wobei es bevorzugt ist, dass die beiden Antriebsrollen
von einer gemeinsamen Welle angetrieben werden, also folglich synchron
laufen. Das ist wichtig, damit der Behang nicht verkantet.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich zudem herausgestellt, wenn der
Behang bzw. das Material des Behangs außerhalb der Seitenbereiche
im Wesentlichen homogen ausgestaltet ist und insbesondere auf eine
Abschlußleiste im unteren Bereich des Behanges verzichtet
wird. Die Führung des Behanges über die Antriebsriemen
ermöglicht es, auf eine versteifende Abschlussleiste zu
verzichten und trotzdem eine ausreichende Stabilität des
Behanges zu gewährleisten, da der Behang durch die durchgehende
seitliche Zwangsführung eine ausreichende Stabilität
aufweist. Der Verzicht auf die Abschlußleiste bietet den
Vorteil, dass das Verletzungsrisiko für Personen im Torbereich
gemindert wird, da die bewegte Masse am Behang reduziert wird, zusätzlich
kann der Behang mit geringerem Aufwand beschleunigt werden.
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Eine
bevorzugte Variante des Tores sieht vor, dass eine Einrichtung vorhanden
ist, die ein Drehmoment in Aufwickeldrehrichtung auf die als Wickelrolle ausgestaltete
Behangaufnahme ausübt. Durch dieses Drehmoment in Aufwickeldrehrichtung
wird gewährleistet, dass der Behang ständig gespannt
ist und beispielsweise ohne Falten zu werfen aufgewickelt werden
kann. Die Realisierung dieser Spanneinrichtung kann beispielsweise über
ein Gewicht erfolgen, das im Seitenbereich parallel zu den Führungsmitteln
geführt wird und über einen Hebelarm oder eine
Scheibe ein Drehmoment auf die Behangwickelrolle ausübt,
indem eine Aufhängeeinrichtung, an der das Gewicht hängt,
aufgewickelt wird. Dabei ist die Aufhängeeinrichtung des
Gewichts so lang vorzusehen, dass ein kontinuierliches Drehmoment unabhängig
von der Istposition des Tores gewährleistet wird. Eine
weitere Möglichkeit, das Drehmoment in Aufwickeldrehrichtung
zu realisieren, ist beispielsweise eine Feder, wobei sowohl eine
Zugfeder als auch eine Spiralfeder verwendet werden kann. Dabei wird
das Drehmoment von der Spiralfeder direkt auf die Wickelrolle aufgebracht,
wohingegen für die Zugfeder eine Konstruktion vorgesehen
werden müsste, die die Feder mit zunehmender Schließposition
des Tores spannt und die Feder ein Drehmoment auf die Wickelrolle
ausübt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Tores besteht darin, dass
im Montagezustand der Behang und der Antriebsriemen derart in den
seitlichen Führungsmitteln führbar sind, dass
ein Lösen der formschlüssigen Verbindung durch
die Führungsmittel verhindert wird. Dabei ist ein seitliches
Führungsmittel, insbesondere eine Führungsschiene
derart zu gestalten, dass die Einheit aus Antriebsriemen und Behang
mit einem nur geringen Spiel geführt wird, wobei dadurch
eine vertikale Bewegung ermöglicht wird, jedoch eine orthogonale
Bewegung dazu nur in einem beschränkten Bereich möglich
ist, wodurch ein Lösen der Formschlüssigen Verbindung
zwischen Antriebsriemen und Behang verhindert wird. Bevorzugt ist
die Führungsschiene zusätzlich mit einer Hinterschneidung
versehen, so dass die Einheit aus Antriebsriemen und Behang seitlich
nicht in Richtung der Tormitte entweichen kann. Der Behang und der Antriebsriemen
sind vorzugsweise zwischen einer oberen Führungsrolle und
einer unteren Führungsrolle in Kontakt verbringbar. Die
Positionierung der oberen Führungsrolle und der unteren
Führungsrolle definiert im Wesentlichen die Länge
des Verfahrwegs des Behanges bzw. die Höhe des schließbaren
Torbereichs. Der Behang steht mit dem Behangversatzmittel am oberen
Scheitelpunkt der oberen Führungsrolle in ständigem
Kontakt.
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Zur
Führung der Einheit aus Antriebsriemen und Behang ist es
vorteilhaft einen abgeschrägten Einlaufbereich im Kopf-
und im Fußbereich der Führungsschiene vorzusehen,
so dass ein Verkanten des Antriebsriemens verhindert wird. Dabei
ist der Einlaufbereich in der jeweiligen Laufrichtung verjüngt,
wobei im Kopfbereich die Laufrichtung entsprechend der Schließbewegung
des Tores von oben nach unten gerichtet ist und im Fußbereich
die Laufrichtung entsprechend der Öffnungsbewegung des Tores
von unten nach oben gerichtet ist.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, dass sowohl die
Zähne des Behanges als auch die Zähne des Antriebsriemens
aus einem verschleißarmen Kunststoff hergestellt sind,
um einen wartungsarmen und zuverlässigen Betrieb des Tores zu
gewährleisten. Insbesondere eignet sich für die Ausgestaltung
der Zähne beispielsweise Polyurethan, das bevorzugt mit
einer textilen Grundstruktur verbunden wird, wodurch der Antriebsriemen
stabiler wird und insbesondere weniger anfällig für
eine Beschädigung durch Zugbelastung wird. Zudem wird der
Antriebsriemen durch die Gewebeverstärkung in Zug richtung
weniger elastisch, wodurch ein präziserer Eingriff in die
Zähne des Behangs und somit eine insgesamt zuverlässige
Verzahnung ermöglicht wird. Die Zähne können
sowohl einstückig mit dem Behang ausgeführt werden,
aber die Zähne können auch auf den Behang aufgenäht,
aufgeklebt oder thermisch angefügt sein, bevorzugt sind
die Zähne dabei einstückig mit einem Trag- bzw.
Verbindungsmittel ausgeführt und die Verbindung entsteht
zwischen Behang und dem Trag- bzw. Verbindungsmittel.
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Des
weiteren ist es vorgesehen, dass sowohl der Behang als auch der
Antriebsriemen mit den entsprechenden vorteilhaften Merkmalen einer
erfindungsgemäßen Ausgestaltung in anderen Torsystemen
als Einzelmodul verwendet werden können.
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Im
einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten das
erfindungsgemäße Tor auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu wird verwiesen einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Patentansprüche, andererseits auf die folgende Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Tor in den beiden Seitenansichten,
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2 das
erfindungsgemäße Tor gemäß 1 in
einer perspektivischen Ansicht,
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3 das
erfindungsgemäße Tor gemäß 1 und 2 mit
den geschnittenen Seitenansichten im Detail,
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4 das
erfindungsgemäße Tor gemäß 1 bis 3 in
einer geschnittenen perspektivischen Ansicht im Detail,
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5 einen
erfindungsgemäßen Behang mit horizontalen Zähnen
und einen erfindungsgemäßen Antriebsriemen mit
horizontalen Zähnen,
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6 einen
erfindungsgemäßen Behang mit Zähnen,
die in einem Winkel von 45° zum seitlichen Führungsmittel
angeordnet sind und einen erfindungsgemäßen Antriebsriemen
mit Zähnen, die um 45° zum seitlichen Führungsmittel
geneigt sind,
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7 einen
erfindungsgemäßen Behang mit horizontalen Zähnen
und einer längserstreckten Rippe und einen erfindungsgemäßen
Antriebsriemen mit horizontalen Zähnen und einer längserstreckten Doppelrippe
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8 einen
erfindungsgemäßen Behang, verzahnt mit einem erfindungsgemäßen
Antriebsriemen in einer vorteilhaften Ausgestaltung in einer Schnittansicht.
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1 zeigt
die Seitenansichten einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Tores 1, mit einem Behang 2, seitlich angeordneten Führungsmitteln 3 und
Behangversatzmitteln 4. Der Behang 2 ist durch
das Behangversatzmittel 4 in eine Istposition zwischen
einer Öffnungsposition und einer Schließposition
verfahrbar. Die Ausgestaltung nach der 1 umfaßt
weiterhin eine Behangaufnahme 5, die in diesem Fall als
Wickelrolle ausgestaltet ist. Mit zunehmender Näherung
an die Öffnungsposition nimmt die Behangaufnahme 5 den
Behang 2 zunehmend auf. In diesem Fall wird der Behang 2 von
der als Wickelrolle ausgestalteten Behangaufnahme 5 aufgewickelt.
Die Behangaufnahme 5 verfügt über keinen
eigenen Antrieb, sondern es wird lediglich ein Drehmoment in Aufwickeldrehrichtung
durch eine Spanneinrichtung 6 auf sie ausgeübt,
damit der Behang faltenfrei aufgewickelt werden kann. Die Spanneinrichtung 6 umfasst
in dieser Ausgestaltung ein Gewicht 7, eine Aufhängeinrichtung 8 und
eine Scheibe 9. Beim Abrollvorgang wird die Aufhängeinrichtung 8 auf
die Scheibe 9 aufgewickelt und das Gewicht 7 infolgedessen
angehoben. Die Gewichtskraft des freischwebenden Gewichts 7 führt
dazu, dass ein ständiges Drehmoment in Aufwickeldrehrichtung
auf die Behangaufnahme 5 wirkt.
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Das
Behangversatzmittel 4 ist bei dieser Variante als Antriebsriemen
ausgestaltet, der über eine obere Umlenkrolle 10,
eine untere Umlenkrolle 11 und eine mittlere Umlenkrolle 12 geführt
ist und im oberen Bereich derart umgelenkt ist, dass eine Antriebsrolle 13 in
die in den 5 bis 8 dargestellten Zähne
des Antriebsriemens eingreifen kann und so eine Antriebskraft auf
diesen ausübt.
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Das
Behangversatzmittel 4, hier in Form eines Antriebsriemens,
ist derart durch die Umlenkrollen 10, 11, 12 geführt,
dass das Behangversatzmittel 4 zwischen der oberen Umlenkrolle 10 und
der unteren Umlenkrolle 11 mit dem Behang 2 in
Kontakt ist.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Tores 1 in Schließposition. Es ist deutlich zu
erkennen, dass die Aufhängeeinrichtung 8 auf die
Scheiben 9 aufgewickelt ist und das Gewicht 7 infolgedessen
in einer erhöhten Position ist, weshalb ein Drehmoment
in Aufwickeldrehrichtung auf die Behangaufnahme 5, die
hier als Wickelrolle ausgestaltet ist, bewirkt wird. Zudem zeigt
die 2, dass bei dieser Ausgestaltung auf beiden Seiten
des Behangs 2 ein Behangversatzmittel 4 in Form eines
Antriebsriemens vorgesehen ist. Die Antriebsriemen werden jeweils über
eine Antriebsrolle 13 in Bewegung versetzt. Damit ein synchrones
Bewegen der Behangverssatzmittel 4 möglich ist,
werden die Behangversatzmittel 4 über eine Antriebswelle 14 mit einem
Drehmoment beaufschlagt, so dass ein synchrones Verfahren des Behanges 2 auf
beiden Seiten möglich ist.
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3 zeigt
die Seitenansichten eines erfindungsgemäßen Tores 1 in
einer Detailansicht. Deutlich zu erkennen ist, dass die Antriebsrolle 13 zwischen
der oberen Umlenkrolle 10 und der mittleren Umlenkrolle 12 angeordnet
ist, so dass ein Spannen des Behangversatzmittels 4 durch
die Positionierung der Antriebsrolle 13 möglich
ist. Des weiteren ist der 3 zu entnehmen,
dass die Aufhängeeinrichtung 8 der Scheibe 9 außermittig
geführt ist, so dass ein Drehmoment auf die Behangaufnahme 5 in
Aufwickeldrehrichtung ausgeübt wird.
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4 zeigt
eine geschnittene, perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Tores 1. Die Bezugsziffern sind identisch zu denen in den 1 bis 3.
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5 zeigt
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Behangs 2,
bei dem nach der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
im Seitenbereich 15 Zähne 16 vorgesehen
sind. Die Zähne 16 sind hier horizontal, d. h.
in einem Winkel vom 90° zur Führungsrichtung des
seitlichen Führungsmittels 3 angeordnet. Der Pfeil
zeigt die vertikale Verfahrrichtung des Behanges 2 an,
die der Führungsrichtung des Führungsmittels 3 entspricht.
Weiterhin zeigt die 5 auf der rechten Seite ein
erfindungsgemäßes Behangversatzmittel 4,
hier in Form eines Antriebsriemens mit den erfindungsgemäßen
Zähnen 17. Im Montagezustand greifen die Zähne 17 des
Behangversatzmittels 4 in die Zwischenräume 18 zwischen den
Zähnen 16 des Behanges ein. Durch diese formschlüssige
Verbindung kann der Behang 2 über das angetriebene
Behangversatzmittel 4 in Richtung des Pfeiles verfahren
werden. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Zähne 17 des
Behangversatzmittels 4 derart in Zwischenräume 18 der
Zähne 16 des Behangs 2 eingreifen, so
dass ein kontinuierlicher Kontakt zwischen Behang 2 und
Behangversatzmittel 4 gewährleistet ist.
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6 zeigt
die Darstellung eines erfindungsgemäßen Behangs 2 mit
dem Seitenbereich 15 und den Zähnen 16 des
Behangs 2. Die Zähne 16 sind bei dieser
Ausgestaltung des Behangs 2 in einem Winkel von etwa 45° zum
seitlichen Führungsmittel geneigt, so dass diese Zähne 16 sowohl
vertikale als auch horizontale Kräfte auf das Behangversatzmittel 4,
hier ausgestaltet als Antriebsriemen, übertragen können.
Wie bereits in 5 dargestellt, greifen im Montagezustand
die Zähne 17 des Behangversatzmittels 4 in
die Zwischenräume 18 des Behangs 2 ein und
stellen eine formschlüssige Verbindung des Behangsversatzmittels 4 mit
dem Behang 2 her. Bei der Ausgestaltung muss das Behangversatzmittel 4 in seinen
Seitenbereichen abgestützt werden, damit horizontale Kräfte
auf ein festes Lager, d. h. in diesem Fall die Toreinrichtung bzw.
die seitlichen Führungsmittel, übertragen werden
können. Die Ausgestaltung der Zähne 16, 17 gemäß der 6 hat
den Vorteil, dass über eine große Übertragungsfläche
sowohl vertikale als auch horizontale Kräfte übertragen werden
können und der Behang 2 durch diese Zwangsführung
eine ausreichende Stabilität erlangt und zuverlässig
zwischen Öffnungs- und Schließposition verfahren
werden kann. Externe Belastungen auf den Behang 2, beispielsweise
Windlasten können über eine große Fläche
auf das Behangversatzmittel 4 übertragen werden,
der Behang 2 wird sehr vorteilhaft in seinen gesamten Seitenbereichen 15 gestützt.
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7 zeigt
einen erfindungsgemäßen Behang 2 mit
einem Seitenbereich 15, in dem sowohl horizontale Zähne 16 als
auch eine längserstreckte Erhebung, hier als eine Rippe 19,
angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung übertragen die
Zähne 16 die vertikalen Kräfte zum Verfahren
des Behanges 2 in Pfeilrichtung und die Rippe 19 kann
horizontale Kräfte, beispielsweise resultierend aus Windlasten,
auf das Behangversatzmittel 4 übertragen. Die
Zähne 17 des Behangversatzmittels 4 greifen
im Montagezustand – wie bereits bei 5 erläutert – in
die Zwischenräume 18 des Behangs 2 ein.
Bei dieser Ausgestaltung erfolgt zusätzlich ein Umgreifen
der Rippe 19 durch eine ausgesparte Doppelrippe 20 am
Behangversatzmittel 4, die die horizontalen Kräfte
aufnehmen und auf ein festes Lager übertragen kann. Durch
diese Ausgestaltung des Seitenbereichs 15 des Behangs 2 und
des Behangversatzmittels 4 können sowohl vertikale
als auch horizontale Kräfte zuverlässig übertragen
werden. Der Behang 2 erlangt durch diese Zwangsführung
eine ausreichende Stabilität.
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8 zeigt
eine Ausgestaltung in Montageposition, so dass die Zähne 16 mit
den Zähnen 17 verzahnt sind und die Rippe 19 in
der entsprechenden Doppelrippe 20 im Eingriff befindlich
ist. Zusätzlich ist 8 die Montageposition
des Behangs 2 mit dem Behangversatzmittel 4 in
einem seitlichen Führungsmittel 3 zu entnehmen.
Die Einheit aus Behang 2 und Behangversatzmittel 4 ist
im seitlichen Führungsmittel 3 mit einem geringen
Spiel geführt, so dass eine vertikale Bewegung stattfinden
kann, jedoch ein Lösen aus dem seitlichen Führungsmittel nicht
möglich ist. Eine Hinterschneidung am Behangversatzmittel 3 verhindert,
dass die Einheit aus Behang 2 und Behangversatzmittel 4 in
Richtung der Tormitte (Pfeilrichtung) aus dem Führungsmittel 3 entweichen
kann. Durch die Hinterschneidung können zusätzlich
horizontale Kräfte vom Behang 2 auf ein festes
Lager, in diesem Fall die seitlichen Führungsmittel 3 übertragen
werden.
-
- 1
- Tor
- 2
- Behang
- 3
- Seitliche
Führungsmittel
- 4
- Behangversatzmittel
- 5
- Behangaufnahme
- 6
- Spanneinrichtung
- 7
- Gewicht
- 8
- Aufhängeeinrichtung
- 9
- Scheibe
- 10
- Obere
Umlenkrolle
- 11
- Untere
Umlenkrolle
- 12
- Mittlere
Umlenkrolle
- 13
- Antriebsrolle
- 14
- Antriebswelle
- 15
- Seitenbereich
des Behangs
- 16
- Zähne
des Behangs
- 17
- Zähne
des Antriebsriemens
- 18
- Zwischenräume
am Behang
- 19
- Rippe
- 20
- Ausgesparte
Doppelrippe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0597267
A1 [0004, 0005]