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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tür- und/oder Torbehang für ein Schnelllauftor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Schnelllauftor für Kühl- und/oder Gefrierräume nach dem Oberbegriff des Anspruchs 19.
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Sinterschaumbauteile sind an sich aus vielen Anwendungen bekannt. Gegenüber massiv gefertigten Bauelementen, weisen Sie aufgrund ihres Aufbaus eine erhöhte Isolationswirkung auf. Aufgrund des Sinterprozesses sind die einzelnen Granulatkugeln von Sinterschaum oberflächlich miteinander verbunden. Je dünner die Bauteile oder Bauelemente allerdings sind, umso mehr muss die Stabilität des Bauteils berücksichtigt werden. Daher sollten Sinterbauteile typischerweise eine gewisse Materialstärke aufweisen, so dass Bauelemente aus Sinterschäumen eine Faltbarkeit wie bei einem Textilstoff oder einer Folienbahn nur schwer oder gar nicht realisierbar ist.
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Die
DE 10 2009 007 606 A1 offenbart die Verwendung von Polyurethan als Zahnelemente zur Führung eines Behangs eines Schnelllauftores.
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Die
DE 102 44 662 A1 offenbart ein Schnelllauftor mit einem Behang aus Polyurethan. Dieser ist vergleichsweise dünn ausgebildet. Es wird vorgeschlagen einen Behang nach Art eines modernen Segeltuchs zu fertigen. Diese Segeltücher bestehen typischerweise aus einem reißfesten Garn, wie Polyacryl-Gewebe und weisen zumeist nur eine PU-Beschichtung auf. Alternativ kann der Behang auch aus einem Polyurethanschaum bestehen. Hier wurde der Schaum als ein faltbarer Behang gebildet, wodurch die Materialdicke des Behangs auf wenige Millimeter limitiert ist. Als weitere Behangmaterialien werden in der
DE 102 44 662 A PES-Gewebefolien, PVC-Folien und Fliegengitter vorgeschlagen. Derartige Materialien sind dünn ausgebildet
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Die
DE 102 44 662 A1 offenbart zudem, dass eine Anpassung nach Kundenwunsch, z.B. an Isolationsbedarf erfolgen kann. Diesen Anpassungen und Wünschen, insbesondere bei der Wahl der Materialstärke, sind allerdings durch die gefaltete akkordeonartige Anordnung des Belags im eingefahrenen Zustand Grenzen gesetzt.
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Die vorliegende Erfindung setzt bei der Aufgabe an, einen Tür- und/oder Torbehang bereitzustellen, welcher eine verbesserte Wärmeisolation, insbesondere für Kühl- und/oder Gefrierräume ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die einen Tür- und/oder Torbehang mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2 und mit einem Schnelllauftor mit den Merkmalen des Anspruchs 19.
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Ein erfindungsgemäßer Tür- und/oder Torbehang welcher sich neben weiteren Einsatzbereichen insbesondere auch für Kühl - und/oder Gefrierräume eignet, zeichnet sich dadurch aus, dass der Behang zumindest eine Sinterschaumlage aufweist.
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Sinterschaumlagen ermöglichen eine Verbesserung der Isolationswirkung gegenüber folien- oder bahnartigen schaumförmig-ausgebildeten Behängen.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Behang, abgesehen von Mitteln zu seiner Aufhängung oder Führung, einstückig ausgebildet sein und eine Dicke von mehr als 10 mm aufweist.
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Die Einstückigkeit betrifft insbesondere den Behang ohne Mittel zu dessen Aufhängung oder Führung. Derartige Mittel, z.B. Metallösen, Federverstärkungen, randseitige Führungsleisten oder Führungselemente sind nicht Teil dieser Einstückigkeit.
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Dies schließt nicht aus, dass in bevorzugten Ausführungsvarianten der Erfindung auch die Mittel zu dessen Aufhängung oder Führung einstückig mit dem Mittelbereich des Behangs ausgebildet sein können.
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Ein Schaum-Behang, insbesondere ein Sinterschaum-Behang, für den vorgenannten Einsatzzweck mit dieser Dicke ist bislang nicht in einstückiger Ausführung aus dem Stand der Technik bekannt.
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Der Sinterschaum, als auch die bevorzugte Dicke von mehr als 10 mm, tragen zur Verbesserung der Isolationswirkung bei. Zugleich entstehen durch die Einstückigkeit der Schaumlage, insbesondere der Sinterschaumlage, keine Wärmebrücken.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Es ist von Vorteil, wenn der Behang parallel zueinander angeordnete Biegestellen aufweist, wobei die Biegestellen senkrecht in einer Aufrollrichtung des Behangs angeordnet sind. Dadurch nimmt die Flexibilität des Behangs weiter zu, so dass der Behang besser aufrollbar wird.
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Die Sinterschaumlage kann aus gesintertem thermoplastischen geschlossenzelligen Polyurethan (TPU) insbesondere gesintertem geschlossenzelligen expandierten Polyurethan (E-TPU), ausgebildet sein. Dieses Material lässt sich besonders gut zu einem Sinterschaum verarbeiten und weist auch sonst die hinreichende Isolationswirkung für die vorgenannte Anwendung auf.
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Für eine zusätzlich verbesserte mechanische Festigkeit ist es von Vorteil, wenn das geschlossenzellige Polyurethan, insbesondere das geschlossenzellige expandierte Polyurethan, aus einem Granulat mit einer mittleren Korngröße von mehr als 1 mm gebildet ist.
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Das Material zur Herstellung des Sinterschaums wird auch als Partikelschaum, als Schaumperlen oder Partikelschaumperlen bezeichnet. Die Schaumperlen haben eine mittlere Dichte zwischen 95-140 kg/m3.
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Die Sinterschaumlage ist ein hervorragender thermischer Isolator, daher ist es von Vorteil, wenn der Behang zumindest zu 80%, vorzugsweise zumindest zu 90%, seiner Materialdicke aus der Sinterschaumlage gebildet ist. Weitere Lagen tragen weniger zur Isolation bei und sollten daher sehr dünn ausgestaltet sein und vorzugsweise weniger als 1 mm oder sogar weniger als 0,2 mm aufweisen.
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Der Behang kann auf zumindest einer Oberseite der Sinterschaumlage eine Kaschierlage aufweisen, welche zur optischen Verbesserung, aus hygienischen Gründen oder aus anderen Gründen vorgesehen ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist der Behang rollbar ausgebildet, so dass er in einem Kasten eines Schnelllauftores in der Ausgestaltung als Rolltor angeordnet werden kann.
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Die Dicke des Behangs kann zur weitergehenden Verbesserung der Insolationswirkung zumindest 20 mm, besonders bevorzugt zwischen 25-50 mm, betragen. Die Dicke bezieht sich auf eine mittlere Dicke des Tür- und/oder Torbehangs.
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Der Behang kann zumindest ein Mittel zu seiner Aufhängung aufweisen, welches vorzugsweise zumindest teilweise aus dem Material des Behangs ausgeformt ist. Das Mittel zu seiner Aufhängung kann insbesondere als ein Keder ausgebildet sein, welcher vorzugsweise entlang einer Randseite des Behangs ausgebildet ist. Zur mechanischen Verstärkung des Keders kann das Außenmaterial ein Profil aus Kunststoff oder Metall, z.B. einen innenliegenden Metalldraht, umschließen.
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Vorteilhaft kann die Sinterschaumlage eine mittlere Dichte von mehr als 200 kg/m3, beispielsweise 220-250 kg/m3 aufweisen.
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Die Wärmeleitfähigkeit der Sinterschaumlage unter Normbedingungen kann vorteilhaft weniger als 0.1 W/(m*K) vorzugsweise zwischen 0.045-0.07 W/(m*K).
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In Kühl- oder Gefrierräumen kann sich in Abhängigkeit von der Luftfeuchte auch Wasser oder Eis am Belag abscheiden. Daher ist es von Vorteil, wenn die Durchfeuchtung der Sinterschaumlage (water imbibition) über einen Tag verteilt, in Anlehnung an die DIN 53428, weniger als 2 Vol% beträgt.
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Vorteilhaft weist der Belag eine Führungsstruktur, insbesondere Führungsnuten, zur Führung in einer Führungsschiene eines Schnelllauftores auf. Diese Führungsstruktur kann einstückig aus dem Sinterschaum-Material ausgeformt sein.
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Weiterhin können die Biegestellen vorteilhaft als Materialverjüngungen, vorzugsweise als Einprägungen und/oder Nuten, ausgebildet sein.
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Um Versprödungen und/oder Materialspannungen zu vermeiden ist es von Vorteil, wenn der Belag maximal dreilagig ausgebildet ist.
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Der Behang sollte für die Anwendung eine Höhe bzw. Länge von zumindest 2 m aufweisen. Die Höhe ist der Abstand zweier paralleler Seitenflächen des Behangs, wobei eine Seitenfläche ein Mittel zur Aufhängung des besagten Behangs aufweist.
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Weiterhin erfindungsgemäß ist ein Schnelllauftor mit dem erfindungsgemäßen Tür- oder Torbehang, insbesondere für Kühl- oder Gefrierräume, wobei das Schnelllauftor einen Torkasten mit einer drehbar-gelagerten Antriebswelle aufweist und wobei der Torbehang um die Antriebswelle oder einen daran befestigten Adapter aufwickelbar angeordnet ist.
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Das Schnelllauftor kann einen außerhalb des Torkastens angeordneten Außenmotor aufweisen. Hier soll bei Ausfall ein schneller Zugriff zur Reparatur erlaubt sein. Zudem ist die Geschwindigkeit des Schnelllauftores von der Motorleistung abhängig. Rohrmotoren sind hierfür meist schlecht geeignet.
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Das Schnelllauftor kann vorteilhaft zumindest zwei Führungsschienen aufweisen, wobei der Tür- oder Torbehang über an den Führungsschienen angeordnete Dichtungsprofile in einer Führungsnut geführt sind. Die Dichtungsprofile erlauben eine thermische Isolation im Randbereich und zugleich einen Lauf des Behangs mit geringer Reibung.
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Die Führungsnut kann durch eine Führungsschiene gebildet sein oder durch zwei oder mehr Führungsschienen.
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Die Dichtungsprofile sind vorzugsweise als Bürstendichtungen ausgebildet, was die Reibung zusätzlich reduziert. Sinterschaum aus E-TPU weisen typischerweise sehr schlechte Reibungseigenschaften auf. Hier dienen die Bürsten zugleich als Abstandshalter von den Randseiten der Führungsnut, so dass die Verfahrbarkeit nicht übermäßig behindert wird.
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Die Öffnungsweite der Führungsnut, welche durch eines oder mehrere Führungsprofile gebildet wird, kann vorzugsweise durch die Dichtungsprofile definiert werden. Diese Führungsnut ist korrespondierend zu den Führungsmitteln bzw. einer Führungsnut des Tür- oder Torbehangs ausgebildet.
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Die bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen Tür- oder Torbehangs und/oder des erfindungsgemäßen Schnelllauftores ist in Kühl- oder Gefrierräumen im Einsatzbereich zwischen von -30°C bis 8°C.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und unter Zuhilfenahme der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- 1 Vorderansicht eines Schnelllauftores mit geöffnetem Torkasten;
- 2 geschnittene Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Torbehangs;
- 3 geschnittene Seitenansicht der 2;
- 4 Teilausschnitt einer Führung des Torbehangs in der Perspektivansicht;
- 5 Teilausschnitt des Torbehangs der 2-4;
- 6 Schnittansicht eines Adapters für die Anbindung des Torbehangs an eine Antriebswelle des Schnelllauftores;
- 7 vergrößerte Teilansicht des Aufroll-Verhaltens des Schnelllauftores;
- 8 Perspektivansicht der Blende des Adapters; und
- 9 schematische Ansicht einer Führungsschiene für die Anwendung in Kühl- und/oder Gefrierräumen.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schnelllauftor 1 zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Torbehangs 10 in einem Torkasten. Derartige Tore finden ihre bevorzugte Anwendung im Bereich der offenen Lebensmittelbearbeitung. Besonders bevorzugt ist der Einsatzbereich von 8°C bis -30°C. Ein Schnelllauftor für den vorgenannten Anwendungsbereich weist dabei ohne Kastenhöhe eine bevorzugte Mindestdimensionierung von 1.5 x 2.0 m auf. Allerdings sind auch Dimensionen von 4 x 6,5 m in dem Anwendungsbereich üblich und erfindungsgemäß realisierbar.
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Anforderungen in Kühl- und Gefrierbereich sind u.a. eine erhöhte Stabilität, z.B. bei unbeabsichtigten Kontakt mit einem Gabelstapler.
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Weiter soll bei Temperaturen bis zu -30 °C auch keine übermäßige Versprödung des Materials des Torbehangs stattfinden, so dass dieses noch als einstückiger Torbehang bei Minustemperaturen rollbar bleibt.
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Der Torkasten umfasst eine nicht-dargestellte Kastenblende und eine Kastenrückwand 8. Die Kastenrückwand 8 und/oder die Kastenblende kann zum Schutz vor Vereisung eine Innendämmung aufweisen.
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Ausgehend von der Kastenrückwand 8 sind Haltebleche 8a mit Wellenlager 8b angeordnet, in welchen eine Antriebswelle 2 drehbar gelagert ist. Endständig im Bereich der Wellenlager kann der Torkasten durch nicht-dargestellte Blendkappen verschlossen sein.
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Die Antriebswelle 2 wird über einen Antriebsmotor 4 angetrieben. Dieser ist, anders als übliche Rohrmotoren, aufgrund der Last und der Temperaturbedingungen außerhalb der Antriebswelle 2 und, im vorliegenden Fall, auch leicht zugänglich außerhalb des Torkastens angeordnet.
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Das Schnelllauftor 1 weist einen Panzer 3 auf, welcher endständig an der Antriebswelle 2 festgelegt ist und um die Antriebswelle 2 bei Rotation dieser Welle ein- oder ausgewickelt werden kann, so dass das Tor geöffnet und geschlossen werden kann.
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Das Schnelllauftor 1 weist seitlich des Torbogens, welcher durch das Schnelllauftor verschlossen werden soll, zwei Führungsschienen 5 auf, welche parallel zueinander angeordnet sind und zwischen welchen der Panzer 3 geführt wird. Hierfür weisen die Führungsschienen 5 zwei aufeinander zugerichteten Führungsnuten auf. Zur Einführung in die Führungsnut der jeweiligen Führungsschiene 5 weist das Schnelllauftor 1 Führungselemente, z.B. Führungszapfen oder Führungsrollen, auf.
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Zur Stabilisierung der Torkonstruktion aufgrund der Gewichtsbelastung des Kastens auf die Führungsschienen 5 und zur weiteren Führung des Panzers 3 im Übergangsbereich in die Führungsnuten weist das Schnelllauftor 1 eine Querverbindungsschiene 7 auf.
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Von der Kastenrückwand 8 steht beidseitig endständig ein Lagerarm 8a mit einem Lager 8b hervor. In dem Lager 8b kann die Antriebswelle 2 oder ein endständig daran angeordneter Lagerzapfen rotierbar angeordnet bzw. gelagert sein.
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Die Antriebswelle 2 kann als Adapter 9 ausgebildet sein oder aber mit einem Adapter 9 fest verbunden sein. Der Adapter 9 ist in 2 und 3 dargestellt. Er ist ringförmig ausgebildet und weist eine Längsachse A auf, welche coaxial zur Antriebswelle 2 angeordnet ist. 2 zeigt eine Anordnung aus dem besagten Adapter 9 und einem erfindungsgemäßen Torbehang 10. Der Torbehang 10 weist entlang einer Seite einen Keder 12 auf, welcher in einer Nut 11 des Adapters 9 einliegt.
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Dabei umgreift die Nut 11 den Keder 12, so dass der Keder 12 eingeklemmt ist. Die Nut 11 wird vorwiegend durch einen Konturabschnitt des Adapters 9 ausgebildet allerdings auch bereichsweise durch eine Blende 13. Durch die Fixierung der Blende 13 an dem Adapter 9 wird die Öffnung der Nut 11 soweit verringert, dass der Keder 12 klemmend fixiert ist.
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Der Torbehang 10 weist Torlamellen 14 auf, welche einstückig über Biegestellen 15 miteinander verbunden sind. Die Biegestelle 15 sind gegenüber den Torlamellen 14 als Materialverjüngungen ausgebildet, welche senkrecht zur Abrollrichtung des Torbehangs ausgebildet sind. Sie können als Einprägungen und insbesondere als Nuten ausgebildet sein und dienen als Biege- oder Knickkanten zur Verbesserung der Rollbarkeit des Panzers 3. Der in 2 dargestellte einstückige bzw. monolithische Panzer 3 entspricht der Torbehang 10.
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4 zeigt einen Teilbereich zweier Führungsschienen 16 einer Führungsstruktur, welche an der gleichen Seite eines Torbogens angeordnet sind. Die Führungsstruktur mit der Führungsschiene 16 ist gegenüber 1 eine andere Variante. Diese Führungsschiene 16 weist innerhalb der Führungsnut Dichtungsprofile 17, welche sich entlang der Führungsnut erstrecken. Dabei kann es sich um z.B. strangförmige Bürstendichtungen handeln. Die Dichtungsprofile sind an gegenüberliegenden Schenkeln der Führungsnut angeordnete, vorzugsweise festgelegt, insbesondere klemmend festgelegt. Handelt es sich um Bürstendichtungen, so stehen die Borsten der beiden Bürstendichtungen aufeinander zu und verringern so die Öffnung der Führungsnut, welche in dieser Ausführungsvariante durch die beiden Führungsschienen 16 ausgebildet ist.
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Die Dichtungsprofile sind aus einem weichen und/oder elastischen Material, z.B. Borsten, Gummi und dergleichen hergestellt. Sie dienen der Dichtung und zugleich der Führung, Zentrierung und Beabstandung von der Oberfläche der Führungsschiene, so dass der Torbehang 10 bei dessen Ausführen oder Einfahren nicht an den Führungsschienen 16 reibt.
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Zur weitergehenden Verbesserung der Zentrierung weist der Torbehang 10 randseitig auf den beiden Seiten randseitig zur Aufhängungsseite mit dem Keder 10 ihrerseits eine Führungsnut 18 auf und benachbart, insbesondere parallel, dazu einen Dichtungskeder. Liegen die Dichtungsprofile 17 in der Führungsnut ein, so wird eine erste Dichtlinie ausgebildet. Durch den Dichtungskeder 19 wird sodann eine weitere randseitige Dichtlinie gebildet. Dadurch wird zuverlässig ein größerer Wärmeaustausch zwischen der Außenseite und dem Kühl- oder Gefrierraum, welcher mit dem Torbehang 10 bedeckt wird, verhindert. Die Kälte bleibt somit in den verschlossenen Raum.
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Die Führungsschienen 16 sind Profile, wahlweise aus Metall oder Kunststoff, die beidseitig am Torkasten angeordnet sind. Konkret weist jede Seite des Torkastens zwei Führungsschienen 16 auf. Es ist allerdings auch möglich, dass die beiden Führungsschienen 16 durch einen Profilsteg oder einen Dichtsteg zu einem Profil verbunden sind. Die Führungsschienen 16 weisen zur Anordnung der Dichtungsprofile 17 eine Profilnut auf, in welcher eine Verdickung des Dichtungsprofils anordenbar ist.
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Abermals in 4 erkennbar ist der Torbehang 10 mit seiner Abfolge aus parallel zueinander verlaufenden Torlamellen 14 und Biegestellen 15 auf, wobei der Torbehang eine einstückige und insbesondere einteilige bzw. monolithische Form aufweist.
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Anstelle der Keder 12 - Nut 11 - Verbindung, kann der Keder 12 auch mittels nichtdargestellten Federn an die Antriebswelle 2 oder den Adapter 9 angebunden werden. Solche Federn können vorzugsweise zwei Koppelstellen und dazwischen einen Streifen aus Blech, insbesondere Federblech, aufweisen. Solche Federn sind aus dem Rollladenbau an sich bekannt.
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Der erfindungsgemäße Torbehang ist als eine rollbare Sinterschaumlage ausgebildet.
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Die Sinterschaumlage kann als einlagiger Torbehang unmittelbar für den Einsatzzweck eingesetzt werden.
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Es ist allerdings auch möglich, zumindest eine Kaschierlage 21 auf die Sinterschaumlage 20 aufzubringen und dadurch eine Sichtfläche des Torbehangs auszubilden.
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Darüber hinaus kann auch die der Sichtfläche entgegengesetzte Rückseite des Torbehangs mit einer Kaschierlage versehen werden. So weist die Sinterschaumlage 20 in dieser Variante auf den beiden gegenüberliegenden Oberflächen, welche den Torbogen verschießen, jeweils eine Kaschierlage 21, z.B. eine Kaschierfolie auf. Die Kaschierlage kann zur optischen Verbesserung, zur mechanischen Verstärkung und/oder zur Verbesserung der Oberflächenqualität, z.B. für hygienisch-sensible Bereiche, eingesetzt werden. Dies ist in 5 dargestellt.
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Die Sinterschaumlage weist vorzugsweise partikuläres Schnittbild auf, wobei einzelne Partikel miteinander stoffschlüssig verbunden sind. Nichts desto trotz ist die partikuläre Grundstruktur eines Sinterschaums - also aus miteinander zu einem Flächengebilde verbundenen Kunststoffpartikeln - erkennbar.
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Anders als Polystyrol ist die Sinterschaumlage allerdings gummielastisch ausgebildet, so dass sie widerstandsfähig gegen mechanische Schädigung, z.B. einer Gabelstaplerberührung beim Durchfahren oder dergleichen ist.
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Sie weist dieses gummielastische Verhalten über den gesamten Anwendungstemperaturbereich auf, z.B. bei -30°C auf, bei welchem viele Polymere bereits erhärten und dadurch an Elastizität einbüßen.
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6 zeigt eine Einzelansicht des Adapters 9. Er besitzt einen Aufnahmebereich für die Blende 13 in welcher auch das Teilsegment der Nut 11 angeordnet ist. Der Adapter weist eine Längsachse auf, um welche er in Richtung Z rotierbar gelagert ist.
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Die Nut 11 erstreckt sich parallel zur besagten Längsachse. Der Aufnahmebereich weist parallel zur vorgenannten Nut 11 eine Blendaufnahmenut 22 auf, in welche die Blende 13 mit einem Endsegment eingesteckt werden kann.
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7 zeigt schematisch eine Situation bei fortschreitendem Aufrollen des Panzers 3 bzw. des Torbehangs 10 auf den Adapter 9. Dabei wickelt sich der Torbehang als Rolle um den Adapter 9. Dabei ist die Funktion der Biegestellen 15 gut erkennbar. Welche sich an der radial äußeren Oberfläche des Torbehangs 10 aufweiten wohingegen die Biegestellen der radialen inneren Oberfläche des Torbehangs gleichbleiben oder sogar komprimiert werden.
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Ebenfalls dargestellt ist in 7 die beidseitige Anordnung von Kaschierlagen 21 auf den gegenüberliegenden Oberflächen der Sinterschaumlage 20. In dieser Ausführungsvariante sind die Biegestellen15 lediglich Unterbrechungen oder Materialverringerungen der Kaschierlagen 21. Die Sinterschaumlage 20 weist eine einheitliche Dicke auf.
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Vorteilhaft kann allerdings sowohl die Kaschierlage 21 als auch die Sinterschaumlage 20 eine Materialverringerung - z.B. eine Einkerbung, Einprägung oder dergleichen - im Bereich der Biegestellen 15 aufweisen. In jedem Fall ist die Gesamtdicke des Torbehangs im Bereich der Biegestellen 15 geringer als außerhalb der Biegestellen - insbesondere auf Höhe der Torlamellen 14.
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8 zeigt die Ausgestaltung der Blende im Detail. Sie weist ein zur Blendaufnahmenut 22 korrespondierendes erstes Endaufnahmesegment 24 auf. Zudem weist die Blende ein gebogenes zweites Endsegment 25 auf, welches im montierten Zustand einen Teil der Nut 11 bildet.
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Sodann weist die Blende 13 eine Fixierungsöffnung 23 auf, mit welcher die Blende 13 mittels mechanischer Fixationsmittel, wie Schrauben oder Nieten oder dergl., am Adapter 9 festlegbar ist.
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9 zeigt sodann einen Schnitt von unten auf das Schnelllauftor. Man erkennt die Führungsnut 18 und die Führung des Tores durch die Führungsschiene und durch die Dichtungselemente 17. Die Führungsschienen 16 weisen jeweils einen Schenkel 27 auf zur Auflage auf einem Untergrund 26 des Torbogens. Zusätzlich kann die Führungsschiene 16 z.B. entlang des vorgenannten Schenkels eine Dämmleiste 28 aufweisen. Dies dient der besseren Isolation des Schnelllauftores, so dass sich der vom Tor verschlossene Innenraum, z.B. ein Kühlraum oder Gefrierraum, nicht übermäßig erwärmt.
Die Dehnung der Sinterschaumlage bis zum Zerbrechen gemäß ISO 1798 beträgt unter Normbedingungen vorzugsweise mehr als 70%, besonders bevorzugt sogar mehr als 80%. Dadurch ist das Material nicht starr, sondern dehnt sich unter Zugbelastung.
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Die Zugfestigkeit der Sinterschaumlage nach ISO 1798 beträgt vorzugsweise zumindest 800 KPa, besonders bevorzugt 850-1100 KPa.
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Die bevorzugte mittlere Kugelgröße in der Sinterschaumlage beträgt zumindest 2 mm, vorzugsweise 2-12 mm.
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Die in der vorliegenden Patentanmeldung genannten Normen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf deren jeweilige aktuelle Fassung zum Zeitpunkt 05/2021.
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6 zeigt eine Einzelansicht des Adapters 9. Er besitzt einen Aufnahmebereich für die Blende 13 in welcher auch das Teilsegment der Nut 11 angeordnet ist. Der Adapter weist eine Längsachse auf, um welche er in Richtung Z rotierbar gelagert ist.
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Die Nut 11 erstreckt sich parallel zur besagten Längsachse. Der Aufnahmebereich weist parallel zur vorgenannten Nut 11 eine Blendaufnahmenut 22 auf, in welche die Blende 13 mit einem Endsegment eingesteckt werden kann.
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7 zeigt schematisch eine Situation bei fortschreitendem Aufrollen des Panzers 3 bzw. des Torbehangs 10 auf den Adapter 9. Dabei wickelt sich der Torbehang als Rolle um den Adapter 9. Dabei ist die Funktion der Biegestellen 15 gut erkennbar. Welche sich an der radial äußeren Oberfläche des Torbehangs 10 aufweiten wohingegen die Biegestellen der radialen inneren Oberfläche des Torbehangs gleichbleiben oder sogar komprimiert werden.
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Ebenfalls dargestellt ist in 7 die beidseitige Anordnung von Kaschierlagen 21 auf den gegenüberliegenden Oberflächen der Sinterschaumlage 20. In dieser Ausführungsvariante sind die Biegestellen15 lediglich Unterbrechungen oder Materialverringerungen der Kaschierlagen 21. Die Sinterschaumlage 20 weist eine einheitliche Dicke auf.
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Vorteilhaft kann allerdings sowohl die Kaschierlage 21 als auch die Sinterschaumlage 20 eine Materialverringerung - z.B. eine Einkerbung, Einprägung oder dergleichen - im Bereich der Biegestellen 15 aufweisen. In jedem Fall ist die Gesamtdicke des Torbehangs im Bereich der Biegestellen 15 geringer als außerhalb der Biegestellen - insbesondere auf Höhe der Torlamellen 14.
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8 zeigt die Ausgestaltung der Blende im Detail. Sie weist ein zur Blendaufnahmenut 22 korrespondierendes erstes Endaufnahmesegment 24 auf. Zudem weist die Blende ein gebogenes zweites Endsegment 25 auf, welches im montierten Zustand einen Teil der Nut 11 bildet.
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Sodann weist die Blende 13 eine Fixierungsöffnung 23 auf, mit welcher die Blende 13 mittels mechanischer Fixationsmittel, wie Schrauben oder Nieten oder dergl., am Adapter 9 festlegbar ist.
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9 zeigt sodann einen Schnitt von unten auf das Schnelllauftor. Man erkennt die Führungsnut 18 und die Führung des Tores durch die Führungsschiene und durch die Dichtungselemente 17. Die Führungsschienen 16 weisen jeweils einen Anlagenflügel 27 auf zur Auflage auf einem Untergrund 26 des Torbogens. Zusätzlich kann die Führungsschiene 16 z.B. entlang des vorgenannten Schenkels eine Dämmplatte 28 aufweisen. Dies dient der besseren Isolation des Schnelllauftores, so dass sich der vom Tor verschlossene Innenraum, z.B. ein Kühlraum oder Gefrierraum, nicht übermäßig erwärmt.
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Die Sinterschaumlage ist aus Schaumkugeln eines sogenannten expandierten thermoplastischen Polyurethans gebildet. Das Material zur Herstellung des Sintersaums wird auch als Partikelschaum, als Schaumperlen oder Partikelschaumperlen bezeichnet.
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Bevorzugt ist der Torbehang maximal dreilagig ausgebildet - also aus einer Abfolge aus erster Kaschierlage, Sinterschaumlage und zweiter Kaschierlage. Die Kasierlagen sind allerdings ebenfalls lediglich optional.
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Der Torbehang erstreckt sich vorzugsweise über eine Höhe von zumindest 2 m, betrachtet von seinem Aufhängungspunkt, z.B. dem Keder, aus.
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Die Fertigung kann durch Einfüllen von losem E-TPU-Granulatkügelchen in ein Werkzeug, z.B. eine Pressform erfolgen. Diese kann vorzugsweise größenverstellbar sein, um eine Einstellbarkeit der Dimensionierung des Torbehangs zu ermöglichen. Die Granulatkügelchen sind dabei nicht perfekt rund sondern können auch eine abweichende Form, z.B. oval oder dergleichen aufweisen. Der Sinterprozess erfolgt bei 70°C unter Druck von mehreren bar, vorzugsweise unter Einleiten von Heißluft oder Heißdampf. Dabei verschmelzen die Granulatkügelchen oberflächlich miteinander, ohne allerdings ihre Eigenform zu verlieren. Sie sind somit gefügt und weisen vorzugsweise eine homogene Korngrößenverteilung über die Dicke der Sinterschaumlage auf.
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Anschließend kann eine Glättung des Materials erfolgen, wobei allerdings die innere Körnungsstruktur erhalten bleibt.
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Der vorbeschriebene Torbehang hat mehrere Vorteile die für den Einsatz im Bereich der Schnelllauftore insbesondere für den vorbeschriebenen Anwendungsfall besonders geeignet sind.
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Der Schnelllauftorbehang weist hohe mechanisch Stabilität und eine Elastizität auf, welche eine Rollbarkeit ermöglichen. Er kann beispielsweise ein optimales Dehnverhalten aufweisen.
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Der Schnelllauftorbehang kann vorzugsweise einstückig ausgebildet werden, so dass Wärme- bzw. Kältebrücken an Verbindungsstellen vorteilhaft vermieden werden.
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Zugleich weist das Material einerseits gute Dämmeigenschaften und andererseits geringe Verhärtung und/oder Versprödung bei tiefen Temperaturen auf, wie sie in Kühl- oder Gefrierräumen der Fall sind.
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Das Material ist zudem stabil gegenüber Eisablagerungen.
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Randseitige Führungs- und Halteelemente wie Keder oder Führungsrinnen im Bereich der Führungsschienen sind einstückig aus dem Material fertigbar und insbesondere bereits während des Sintervorgangs in einem Prozessschritt mit der Bildung des Torbehangs ausbildbar. Gleiches gilt für die Biegestellen.
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Entsprechende Konturierungen können in der Pressform vorgesehen sein. Alternativ kann die Konturierung zur Ausbildung der Führungs- und Halteelemente und der Biegestellen durch eine nachträgliche Materialbearbeitung eingefügt werden, was allerdings weniger bevorzugt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schnelllauftor
- 2
- Antriebswelle
- 3
- Panzer
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Führungsschiene
- 6
- Führungselement
- 7
- Querverbindungsleiste
- 8
- Kastenrückwand
- 8a
- Lagerarm
- 8b
- Lager
- 9
- Adapter
- 10
- Torbehang
- 11
- Nut
- 12
- Keder
- 13
- Blende
- 14
- Torlamelle
- 15
- Biegestelle
- 16
- Führungsschiene
- 17
- Dichtungselement
- 18
- Führungsnut
- 19
- Dichtungskeder
- 20
- Sinterschaumlage
- 21
- Kaschierlage
- 22
- Blendaufnahmenut
- 23
- Fixierdurchführung für mechanische Fixationsmittel
- 24
- Einsteckleiste
- 25
- Nut-Teilsegment
- 26
- Untergrund
- 27
- Anlageflügel
- 28
- Dämmleiste
- Z
- Rotationsrichtung
- L
- Längsachse
- F
- Aufrollrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009007606 A1 [0003]
- DE 10244662 A1 [0004, 0005]
- DE 10244662 A [0004]