DE102009005425A1

DE102009005425A1 - Behälter für Schüttgut

Info

Publication number: DE102009005425A1
Application number: DE102009005425A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2009-01-19
Filing date: 2009-01-19
Publication date: 2010-07-22

Abstract

Es wird ein Behälter für Schüttgut aus einem Gewebe, Gewirke, Gelege oder Vlies vorgeschlagen, bei dem die in Richtung der Hauptbelastung des Behälters verlaufenden Tragfäden oder Tragfasern aus Kunstfasern und/oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern bestehen und die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Fäden oder Fasern vollständig oder teilweise aus Naturfasern.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Behälter für Schüttgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind Behälter für Schüttgut aus Polyestergewebe beispielsweise zur Lagerung von Pulver, Granulat, Mehl, Futtermittel und Holzpellets bekannt. Die Behälter werden an einem geeigneten Gestell aufgehängt. Üblicherweise werden sie über eine Öffnung an der nach oben weisenden Seite oder über eine seitliche Öffnung im oberen Bereich befüllt. Über einen Auslass im unteren Bereich des Behälters kann das Schüttgut entnommen werden.
Als nachteilig erweist sich, dass derartige Behälter ausschließlich aus Kunstfasern bestehen. Dies ist aus ökologischen Gründen nicht wünschenswert.
Die Erfindung und ihre Vorteile
Gegenüber den bekannten Behältern aus Polyestergewebe und sonstigen Kunst- oder Chemiefasern zeichnet sich der erfindungsgemäße Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch aus, dass er aus einer textilen Flächenstruktur besteht, bei der die senkrecht zu den Tragfäden oder Tragfasern verlaufenden Fäden und/oder Fasern aus Naturfasern gefertigt sind. Der flexible und biegeschlaffe Behälter aus einem Gewebe, Gewirke, Gelege oder Vlies ist staubdicht, luftdurchlässig und damit atmungsaktiv. Das in dem Behälter aufbewahrte Schüttgut kann damit ausreichend belüftet werden, so dass Schimmelbildung verhindert wird. Die aus Kunst- oder Chemiefasern bestehenden Tragfäden oder Tragfasern sorgen für eine hohe Stabilität und Festigkeit des Behälters. Die Hauptbelastungsrichtung ist bei einem aufgehängten Behälter die Richtung, in die die Gewichtskraft wirkt. Der Behälter muss dabei zumindest der Gewichtskraft des in ihm aufbewahrten Schüttgutes standhalten können. Aus Sicherheitsgründen muss die Festigkeit höher sein, als die Gewichtskraft eines vollständig befüllten Behälters. Sie beträgt zum Beispiel das sechsfache des gefüllten Behälters. Die senkrecht zu der Hauptbelastungsrichtung verlaufenden Fäden oder Fasern bestehen ganz oder teilweise aus Naturfasern. Grundsätzlich sind sowohl Pflanzenfasern als auch Fasern tierischen Ursprungs möglich. Der aus Kunst- und Naturfasern hergestellte Behälter zeichnet sich durch seine Nachhaltigkeit und die Verwendung von Naturstoffen bei der Produktion aus. Dabei ist die notwendige Festigkeit und Stabilität durch die für die Hauptbelastungsrichtung des Behälters verwendeten Kunstfasern garantiert.
Bei der textilen Struktur des Behälters kann es sich um ein Gewebe, ein Gelege, ein Gewirke oder ein Vlies handeln. Während ein Gewebe aus Fäden hergestellt ist, welche wiederum aus Fasern bestehen, werden Gelege, Gewirke und Vliese direkt aus Fasern hergestellt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Behälter aus einem Gewebe, bei dem die in Richtung der Hauptbelastung des Behälters verlaufenden Tragfäden die Kettfäden des Gewebes sind. Diese Kettfäden bestehen aus Kunstfasern und/oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern. Die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Schussfäden bestehen dagegen vollständig oder teilweise aus Naturfasern.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Behälter aus einem Gewebe, bei dem die in Richtung der Hauptbelastung des Behälters verlaufenden Tragfäden die Schussfäden des Gewebes sind. Diese Schussfäden bestehen aus Kunstfasern und/oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern. Die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Kettfäden bestehen dagegen vollständig oder teilweise aus Naturfasern. Diese Anordnung des Gewebes hat den Vorteil, dass an den Seiten des Behälters nur eine Naht notwendig ist, um die Gewebebahn an ihren Enden miteinander zu verbinden. Dabei wird ausgenutzt, dass bei einem Gewebe aufgrund seiner Herstellung die Länge stets wesentlich größer ist als die Breite. Die Kettfäden verlaufen in Längsrichtung des Gewebes, die Schussfäden senkrecht dazu.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Naturfasern Pflanzenfasern. Besonders geeignet sind beispielsweise Fäden, die aus Baumwolle, Bastfasern wie Hanf, Jute oder Leinen oder Hartfasern wie Sisal hergestellt sind.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht bei einem Gewebe ein Teil der Tragfäden ausschließlich aus Kunstfasern und ein anderer Teil der Tragfäden ausschließlich aus Naturfasern oder einer Mischung aus Natur- und Kunstfasern. So kann beispielsweise jeder zweite, jeder fünfte oder jeder zehnte Tragfaden im Behälter des Gewebes Naturfasern aufweisen. Der Anteil an Tragfäden, die Naturfasern aufweisen, hängt von der Stabilität ab, die der Behälter aufgrund des Schüttgutes, seiner Größe und seines Einsatzgebietes aufweisen muss. Je höher die Stabilität sein muss, um so höher ist der Anteil an Tragfäden, die ausschließlich aus Kunstfasern bestehen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Fäden oder Fasern ebenfalls Kunstfasern auf. Handelt es sich um ein Gewebe, so können die Kunstfasern entweder den Kett- oder Schussfäden aus Naturfasern beigemischt sein, oder es können zusätzlich zu den Kett- oder Schussfäden aus Naturfasern ein Anteil an Fäden aus Kunstfasern vorgesehen sein. Der Anteil an Kunstfasern bei den senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Kett- oder Schussfäden ist jedoch geringer als bei den Tragfäden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Kunstfasern aus Polyester, Polypropylen, Aramidfasern oder Glasfasern.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Behälter eine flammenhemmende Substanz auf. Bei einem Behälter aus einem schwer entflammbaren textilen Material ist die Gefahr der Ausbreitung von Feuer gemindert. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn das Befüllen des Behälters mit Schüttgut zu statischen Aufladungen führen kann, oder der Behälter an feuergefährlichen Orten wie beispielsweise in Heizräumen aufgestellt ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Behälter antielektrostatisch. Dadurch wird das Aufladen des Behälters mit elektrostatischer Ladung verhindert.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Ansprüchen entnehmbar.

Claims

Behälter für Schüttgut aus einem Gewebe, Gewirke, Gelege oder Vlies, dadurch gekennzeichnet, dass die in Richtung der Hauptbelastung des Behälters verlaufenden Tragfäden oder Tragfasern aus Kunstfasern und/oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern bestehen, und dass die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Fäden oder Fasern vollständig oder teilweise aus Naturfasern bestehen.
Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem Gewebe besteht, dass die in Richtung der Hauptbelastung des Behälters verlaufenden Tragfäden die Kettfäden des Gewebes sind und aus Kunstfasern und/oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern bestehen, und dass die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Schussfäden vollständig oder teilweise aus Naturfasern bestehen.
Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem Gewebe besteht, dass die in Richtung der Hauptbelastung des Behälters verlaufenden Tragfäden die Schussfäden des Gewebes sind und aus Kunstfasern und/oder einer Mischung aus Kunst- und Naturfasern bestehen, und dass die senkrecht zur Richtung der Hauptbelastung verlaufenden Kettfäden vollständig oder teilweise aus Naturfasern bestehen.
Behälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Tragfäden oder Tragfasern ausschließlich aus Kunstfasern und ein anderer Teil der Tragfäden oder Tragfasern ausschließlich aus Naturfasern oder aus einer Mischung aus Natur- und Kunstfasern besteht.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Naturfasern Pflanzenfasern sind.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstfasern aus Polyester, Polypropylen, Aramidfasern oder Glasfasern bestehen.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Naturfasern aus Baumwolle, Jute oder Hanf bestehen.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine flammenhemmende Substanz aufweist.
Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er antielektrostatisch ist.