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Die
Erfindung betrifft ein leichtes Regalsystem.
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Es
sind eine Vielzahl von Bücherregalsystemen
bekannt, die im Wesentlichen aus massiven Seiten und Böden bestehen,
die in der Regel aus einem Holzplattenwerkstoff oder Massivholz
gefertigt sind. Die Verbindung erfolgt über nicht lösbare zum Beispiel Dübel- oder
Lammellenverbinder und einer Verleimung oder Mittels demontierbarer
Verbindungsbeschläge
aus Metall. Die Stabilität
erhält
eine solche Konstruktion aber erst durch den Einbau einer Rückwand oder
durch ein diagonalaussteifendes Spannsystem.
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Diese
bekannten Konstruktionen besitzen alle ein relativ hohes Eigengewicht.
Ein flacher Boden kann relativ wenig Last aufnehmen und es kommt
häufig
zu Durchbiegungen. Um diese zu minimieren oder zu vermeiden müssen die
gewählten Materialstärken je
nach Spannweite und Belastung mindestens 18–30 mm betragen. Das daraus
resultierende Eigengewicht eines solchen Regals beträgt daher
ca. 25 kg/m2 Regalfläche und mehr.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regalsystem bereitzustellen,
das bei einer wesentlich erhöhten
Diagonalsteifigkeit ohne eine zusätzliche Rückwand oder Diagonalverspannung
auskommt. Des Weiteren soll bei diesem Regalsystem eine erhebliche
Gewichtsreduzierung erreicht werden und das benötigte Volumen für den Versand
minimiert werden. Darüber
hinaus soll es leicht montierbar sein und dennoch eine außergewöhnliche Ästhetik
aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des 1. Patentanspruchs
gelöst.
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Weitere
günstige
Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Erfindung sind in den nachgeordneten Patentansprüchen angegeben.
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Das
Wesen der Erfindung besteht darin, dass das Regalsystem (Spannregalsystem)
aus gitterförmig über Verbindungselemente
verbundene (bspw. verschraubte), aufrecht stehenden Streifen, besonders vorteilhaft
Multiplex-Sperrholzstreifen besteht, zu denen im 90°-Winkel angeordnete
gitterförmig über Verbindungselemente
verbundene (bspw. verschraubte) Streifen, besonders vorteilhaft
Multiplex-Sperrholzstreifen,
besteht, wobei die waagerecht liegenden und die aufrecht stehenden
Streifen über Distanzklötze und
Verbindungselemente miteinander verbunden sind, so dass das Regalsystem
in der Tiefe wellenförmig
aufgespannt ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen
und dem Ausführungsbeispiel
näher erläutert, ohne
auf diese beschränkt zu
werden. Es zeigen:
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1:
schematische Vorderansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Regalsystems
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1a–d schematische
3D-Darstellungen des Regalssystems gemäß 1 bzw. Ausschnitte dessen,
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2:
eine schematische Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A
gemäß 1a (Regalseite),
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3 eine
schematische Schnittdarstellung entlang der Schnittebene B gemäß 1a (Regalboden),
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4 eine
schematische Schnittdarstellung entlang der Schnittebene C gemäß 1a (Regalboden),
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Das
in 1 sowie den 1a bis 1d dargestellte
Regalsystem (Spannregalsystem) umfasst Regalbodenstreifen (1),
Regalseitenstreifen (2), Distanzklötze (3), Verschraubungsklötze (4)
sowie Verbindungselemente (5), wobei die Regalseitenstreifen
(2) gitterförmig über Verbindungselemente (5)
verbundene (bspw. verschraubte), aufrecht stehenden Streifen (besonders
vorteilhaft Multiplex-Sperrholzstreifen)
sind, zu denen im 90°-Winkel die
Regalbodenstreifen (1) angeordnet sind, welche gitterförmig über Verbindungselemente
(5) verbundene (bspw. verschraubte) waagerecht liegende
Streifen (besonders vorteilhaft Multiplex-Sperrholzstreifen) sind.
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Die
waagerecht liegenden Regalbodenstreifen (1) und die aufrecht
stehenden Regalseitenstreifen (2) sind über die Distanzklötze (3)
und die Verbindungselemente (5) miteinander verbunden,
so dass das Regalsystem in der Tiefe wellenförmig aufgespannt ist.
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Durch
den erfindungsgemäßen Einsatz
von aufrecht stehenden Multiplex-Sperrholzstreifen (1) für die Regalböden (3 und 4),
wird eine erhebliche Traglasterhöhung
gegenüber
einem üblicherweise
flach angeordneten Plattenmaterial erreicht.
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Die
Regalbodenstreifen (1) sind über die gesamte Länge eines
Regalmoduls durchlaufend angeordnet, also nicht wie üblich zwischen
zwei Seiten gestoßen.
Somit fungieren sie statisch gesehen als Durchlaufträger und
können
daher eine wesentlich höhere
Last aufnehmen.
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Mit
dem Funktionsprinzip des Aufspannens (3 und 4)
der aufrecht stehenden Regalbodenstreifen (1) erzielt man
eine Wellenstruktur, die ein seitliches Ausknicken der Streifen
(1) verhindert und für
eine sehr hohe Flächenstabilität sorgt.
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Die
Regalseitenleisten (2) sind nach dem gleichen Funktionsprinzip
des Aufspannens (2) konzipiert. Sie verfügen jedoch über eine
größere Breite,
um einerseits die senkrechten Lasten besser aufnehmen zu können und
andererseits die vertikale Standsicherheit zu erhöhen.
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Durch
den Einsatz einer doppelten Schraubverbindung (1/Detail
1 und 5) entsteht eine starre Knotenverbindung
zwischen Regalbodenstreifen (1) und Regalseitenstreifen
(2). Ein seitliches Kippen, welches bei einem herkömmlichen
Regal durch eine Rückwand
oder durch eine Verstrebung verhindert werden muss, wird durch die
Ausbildung einer Vielzahl dieser Knotenpunkte verhindert.
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Die
Verspannung des Systems erreicht man im Prinzip dadurch, dass die
Leisten im Wechsel einen Verschraubungspunkt und einen Aufspannungspunkt
erhalten. Der Einbau eines Distanzklotzes (3) (2 und 3/Detail
2) dient dabei zum Aufspannen der Leisten. Der Distanzklotz (3)
wird durch die Federwirkung der Streifen (1) und (2)
gehalten und durch vier stirnseitige Bohrungen auf den Köpfen der Verbindungselementen
(5) (bspw. Schraubenköpfen) der
Knotenpunkte fixiert.
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Bei
der Montage werden die Streifen (1) und (2) kreuzweise
flach aufgelegt und an den Knotenpunkten miteinander verschraubt.
Dies erfolgt bei einer Regaltiefe in 6 Lagen. Diese werden anschließend mittels
der Distanzklötze
(3) aufgespannt.
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Es
besteht die Möglichkeit,
auch nachträglich,
das erfindungsgemäße Regal
in der Tiefe zu erweitern (2/Detail
3). Hierzu werden beliebig viele Lagen aus Regalseitenleisten (2)
und Regalbodenleisten (1) hinzugefügt und im beschriebenen Ablauf angeschraubt
und aufgespannt.
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Eine
seitliche Erweiterung (1 und 4/Detail
4) ist im gleichen Rasterabstand des Grundmoduls möglich, da
die Regalseitenstreifen (2) um exakt eine halbe Bodenlänge über die
jeweils letzte Regalseite überstehen.
Dieser Überstand
wird auch beim Anbaumodul verwendet. Daraus ergibt sich also wieder
genau ein Rasterabstand. Die Verbindung erfolgt mittels Verschraubungsklotz
(4).
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Das
Gewicht des erfindungsgemäßen Regalsystems
reduziert sich gegenüber
herkömmlichen Bücherregalen
deutlich. Erreicht ein herkömmliches Regal
beispielsweise eine Masse von ca. 25 kg/m2 verringert
sich diese hier auf nur ca. 5 kg/m2.
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Da
das erfindungsgemäße Regalsystem
im Wesentlichen aus geraden flachen Streifen besteht, vermindert
sich auch das benötigte
Transport-Nettovolumen
erheblich. Ein herkömmliches
Regal benötigt
bei gleicher Regalgröße von ca.
240 × 210 × 30 cm
ein Netto-Packvolumen von ca. 0,18 m3. Bei
dieser Erfindung reduziert sich dieses auf ca. 0,03 m3.
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Das
Gewicht eines vergleichbar großen Holzregals
beträgt
ca. 120 kg, das Gewicht dieser Erfindung jedoch nur ca. 25 kg. Es
wird somit eine Gewichts- und Netto-Packvolumenreduzierung von ca. 80%
erreicht.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt auch, dass auf den Regalbodenstreifen
(1) des erfindungsgemäßen Regalsytems
einzelne Platten, vorzugsweise aus festem, durchsichtigem Material
(wie bspw. Kunststoff oder Glas), angeordnet sein können, so dass
Regalfächer
ausgebildet sind, durch deren Regalbodenstreifen (1) keine
kleinstückigen
oder flüssigen
Materialien hindurch treten können.
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Alle
in der Beschreibung, dem Ausführungsbeispiel
und Zeichnungen sowie den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten Merkmale
können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Regalbodenstreifen
- 2
- Regalseitenleisten
- 3
- Distanzklotz
- 4
- Verschraubungsklotz
- 5
- Verbindungselemente
- Detail
1
- Ansicht
der Schraubverbindung zwischen Regalseitenleisten und Regalbodenleisten
- Detail
2
- Ansicht
eines Distanzklotzes im eingebauten Zustand zwischen Regalboden- und
Regalseitenleisten
- Detail
3
- Ansicht
des Funktionsprinzips zur gerasterten Regaltiefenweitung
- Detail
4
- Ansicht
des Funktionsprinzips zur gerasterten Regallängenerweiterung