-
Die
Erfindung betrifft einen Richtwalzenlagerrahmen für eine Richtmaschinen
und eine entsprechende, mit einem solchen Richtwalzenlagerrahmen
ausgerüstete
Richtwalzenkassette bzw. eine entsprechende Richtmaschine.
-
Unplanes
metallisches Gut, insbesondere Metallbänder und Bleche, das beispielsweise
mit Rand-, Mitten- und/oder Längswellen
versehen ist, muss vor seiner Weiterverarbeitung wie z. B. Stanzen, Ätzen oder
Biegen plangerichtet werden. Dies geschieht in Richtmaschinen. Sie
umfassen mehrere Richtwalzen, die zusammen einen Förderweg
definieren, auf dem ein zu richtendes Gut zum Planrichten an den
Richtwalzen vorbeiführbar
ist, wobei es wechselweise gebogen wird. Anstelle von ”Planrichten” wird in
der Literatur zuweilen auch der Begriff ”Walzrichten” verwendet.
Während
der Begriff des ”Planrichtens” das Ergebnis
des Richtvorgangs, nämlich
ein planes, ebenes Gut betont, weist der Begriff des ”Walzrichtens” darauf
hin, dass dieser Vorgang mittels Richtwalzen durchgeführt wird.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sind die beiden Begriffe synonym.
-
Beim
Richten von metallischem Gut wie Metallbändern müssen die eigentlich schon planen
Zonen so weit gedehnt werden, bis sie die Länge der welligen Zonen erreicht
haben. Erst wenn alle Teilbreiten des Gesamtbandes dieselbe Länge haben, liegt
das Metallband auch plan. Dies wird dadurch erreicht, dass das Metallband
in einer Durchlaufrichtung durch eine Richtmaschine läuft und
dabei wechselweise um eine von einer Richtwalze gebildete Querachse
gebogen wird. Beim Biegen über
eine Richtwalze erfährt
die äußere Randzone
des zu richtenden Metallbandes eine Zug-, die innere eine Druckbeanspruchung.
Ist die äußere Zugbean spruchung
so stark, dass sie die Elastizitätsgrenze
des Materials überschreitet,
dehnt sich das Metallband an dieser Stelle. An der nächsten Richtwalze
wird das Metallband in die andere Richtung gebogen und somit auf
seiner anderen Seite auf Zug beansprucht und gedehnt. Eine vor dem
Planrichten in dem Metallband vorhandene Krümmung führt dazu, dass es bei einer
Biegung in Richtung seiner Krümmung
eine geringere Dehnung, bei einer Biegung entgegen seiner Krümmungsrichtung
eine größere Dehnung
erfährt.
Auf diese Weise wird beim Planrichten eine vorhandene Krümmung oder
Welligkeit durch eine Folge von Wechselbiegungen entfernt. Entsprechend
werden derartige Richtmaschinen auch als Walz- oder Rollenrichtmaschinen
oder, wenn das Metallband während
des Richtens mit Zug beaufschlagt ist, als Streck-Biege-Richtmaschinen
bezeichnet.
-
Je
nach Anwendungsfall wird eine unterschiedlich große Anzahl
von Richtwalzen benötigt. Im
Allgemeinen werden zum Planrichten von dickem Walzgut weniger Richtwalzen
benötigt
als bei dünnerem
metallischem Gut.
-
Man
unterscheidet zwischen angetriebenen Richtmaschinen, bei denen eine
oder mehrere Richtwalzen angetrieben werden, um so das zu richtende Gut
in Durchlaufrichtung zu fördern,
und geschleppten Richtmaschinen, bei denen das zu richtende Gut mittels
einer Schleppvorrichtung entlang des Förderwegs zwischen den Richtwalzen
hindurch gezogen wird. Bei angetriebenen Richtmaschinen wird das
zu richtende Gut mittels der Richtwalzen Schubkräften ausgesetzt, mit denen
es zwischen den Richtwalzen hindurch bewegt wird. Dünne Metallbänder, insbesondere
Metallbänder
mit einer Stärke
von weniger als 1,2 mm, weisen hierfür in der Regel eine unzureichende
Festigkeit auf, so dass sie zumeist nur mit geschleppten Richtmaschinen
plangerichtet werden können.
-
Eine
Richtmaschine besitzt Richtwalzen, Stützrollen für die Richtwalzen sowie ggf.
zwischen den Richtwalzen und den Stützrollen angeordnete Zwischenwalzen,
die verhindern, dass sich die Stützrollen
in die Richtwalzen einprägen.
In manchen Ausführungsformen
können
mittels der Stützrollen
die Richtwalzen durchgebogen werden. Dabei werden in der Regel die
unteren Richtwalzen und nicht die oberen Richtwalzen mittels Stützrollen
durchgebogen.
-
Die
Richtwalzen umfassen einen ersten und einen zweiten Richtwalzensatz,
zwischen denen der Förderweg
verläuft.
Die Richtwalzen sind jeweils an ihren Enden in oder mittels beidseits
des Förderwegs angeordneten
Lagerrahmen drehbar gelagert. Die eine Seite der Richtwalzen wird
in der Regel als Antriebseite und die andere als Bedienseite bezeichnet. Dabei
sind in der Regel die Lagerungen jeder Seite eines Richtwalzensatzes
in einem gemeinsamen Lagerrahmen zusammengefasst. Jeder Lagerrahmen ist
in der Regel auf einer zugehörigen
Bodenplatte befestigt. Die Kombination aus einem Richtwalzensatz,
ggf. einschließlich
der Stützrollen
und Zwischenwalzen, mit seinen zugehörigen beidseitigen Lagerrahmen
und der zugehörigen
Bodenplatte wird auch als Richtwalzenkassette bezeichnet.
-
Die
Richtwalzen, die Stützrollen
sowie ggf. die Zwischenwalzen müssen
bei Abnutzung nachgeschliffen werden. Dabei wird der Durchmesser
reduziert und danach liegen die nachgeschliffenen Walzen bzw. Rollen
tiefer in ihrer Rettung auf den Stützrollen oder Zwischenwalzen
und damit näher
an der Bodenplatte, auf der die Lagerrahmen der Walzen aufgebaut
sind.
-
Um
dieses Differenzmaß auszugleichen, werden
im Stand der Technik die folgenden Verfahren und Einstellelemente
zum Ausgleichen von Differenzmaßen
angewandt:
- a) Die beidseitigen Lagerrahmen
der Richtwalzen werden um das Maß der tieferen Walzeneinbettung
abgeschliffen.
- b) Zwei schon von vornherein zu diesem Zweck zwischen den Lagerrahmen
und der Bodenplatte eingebaute Distanzplatten werden abgeschliffen.
- c) Die Stützrollenträger werden
mit Unterlagen angehoben.
- d) Bei Richtmaschinen, die eine Stützverstellung zum Durchbiegen
der Richtwalzen besitzen, werden entweder die oben aufgelisteten Lösungen angewandt
oder die Stützrollen
werden entsprechend dem Differenzmaß in der Höhe mit der Stützverstellung
korrigiert.
-
Die
aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen haben zwar den Vorteil,
dass die Lagerrahmen einfach gestaltet sind und nur aus einem Teil
bestehen. Nach dem Stand der Technik wird diese Bauweise gewählt, weil
die Richtwalzenlager und die Lagerrahmen beim Planrichten erheblichen
mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Eine erhöhte Bruchgefahr
besteht insbesondere, wenn einige der Richtwalzen mittels Stützrollen
zur Unterstützung
des Richtprozesses gebogen sind. Daher ist man in der Praxis bestrebt,
diesen Bauteilen durch eine einteilige Ausführung des Lagerrahmens eine möglichst
hohe mechanische Festigkeit zu verleihen.
-
Nachteilig
ist jedoch, dass das Nachschleifen der Lagerrahmen oder das Herstellen
von Unterlagen für
die Stützrollenträger aufwendig
ist. Bei den Ausführungen
a) und b), bei denen die Lagerrahmen oder die Distanzplatten abgeschliffen
werden, ist zudem nachteilig, dass neue Teile hergestellt werden müssen, sobald
neue Richtwalzen oder Zwischenwalzen oder Stützrollen eingebaut werden und
sich somit der Abstand zwischen Richtwalze und Bodenplatte wieder
vergrößert.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, einen Richtwalzenlagerrahmen für Richtmaschinen
und eine entsprechende Richtwalzenkassette und eine entsprechende
Richtmaschine zu schaffen, wobei der Abstand der Richtwalzen zur
Bodenplatte in einfacher Weise korrigiert werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Richtwalzenlagerrahmen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen
und den nebengeordneten Patentansprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung mit zugehörigen
Zeichnungen.
-
Ein
erfindungsgemäßer Richtwalzenlagerrahmen
für eine
Richtmaschine, in dem oder mittels dessen mindestens eine Richtwalze
der Richtmaschine an ihrem Ende drehbar gelagert ist, weist also die
Besonderheit auf, dass der Lagerrahmen in zwei oder mehrere Teile
unterteilt ist, die ein Oberteil und ein Unterteil umfassen, wobei
- – das
Unterteil ein feststehendes Teil bildet,
- – das
Oberteil auf dem Zapfen der mindestens einen Richtwalze sitzt oder
das Lager für
die Richtwalze trägt,
so dass es die Lagerung für
die mindestens eine Richtwalze bildet,
- – das
Oberteil gegenüber
dem Unterteil mittels einer Lagerrahmenführung senkrecht zur Achse der Richtwalze
verschiebbar geführt
ist, und
- – die
Lagerrahmenführung
eine Feststelleinrichtung zum Fixieren der Position des Oberteils
gegenüber
dem Unterteil aufweist.
-
Ist
der Abstand der Richtwalze zur Bodenplatte zu korrigieren, so muss
bei der erfindungsgemäßen Ausführung nur
noch die Lagerrahmenführung
zwischen den beiden Lagerrahmenteilen (Oberteil und Unterteil) gelöst und nach
dem Ausrichten auf den neuen Abstand wieder angezogen werden. Ein Nachschleifen
oder Herstellen von Teilen ist nicht mehr nötig.
-
Durch
diese Maßnahmen
werden die Wartungszeit und die Montagezeit einer Richtwalzenkassette
verkürzt.
Zudem kann die Kassette auch dort überall zusammengebaut werden,
wo keine Schleifmaschine zur Verfügung steht, wie es an vielen Standorten
von Richtmaschinen der Fall ist.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die
darin beschriebenen Besonderheiten können einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden, um bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung zu
schaffen. Es zeigen:
-
1 einen
schematischen Längsschnitt durch
einen oberen und einen unteren Richtwalzensatz einer Richtmaschine
nach dem Stand der Technik,
-
2 einen
schematischen Längsschnitt durch
einen oberen und einen unteren Richtwalzensatz einer Richtmaschine
nach dem Stand der Technik mit Zwischenwalzen und Stützrollen,
-
3 eine
Teilansicht in Durchlaufrichtung einer Richtmaschine nach dem Stand
der Technik mit einem oberen und einem unteren Richtwalzensatz mit
Zwischenwalzen und Stützrollen,
-
4 die
untere Richtwalzenkassette von 3 mit nach
dem Stand der Technik bekannten Einstellelementen zum Ausgleichen
von Differenzmaßen,
und
-
5 einen
Teilquerschnitt durch einen erfindungsgemäßen Lagerrahmen.
-
Die 1 zeigt
einen schematischen Längsschnitt
durch die Richtwalzen 1, 2 einer Richtmaschine
nach dem Stand der Technik. Die Richtwalzen 1 bilden einen
ersten Richtwalzensatz 3 und die Richtwalzen 2 einen
zweiten Richtwalzensatz 4. Bevorzugt sind die Richtwalzen 1 des
ersten Richtwalzensatzes 3 oberhalb der Richtwalzen 2 des
zweiten Richtwalzensatzes 4 angeordnet. Der erste Richtwalzensatz 3 ist
somit ein oberer Richtwalzsatz und der zweite Richtwalzensatz 4 ein
unterer Richtwalzensatz. Der obere Richtwalzensatz hat in der Regel eine
Richtwalze weniger als der untere Richtwalzensatz, in seltenen Fällen werden
aber auch in dem oberen Richtwalzensatz mehr Richtwalzen eingesetzt
als in dem unteren Richtwalzensatz.
-
Die
Richtwalzen 1, 2 jeweils eines Richtwalzensatzes 3, 4 sind
nebeneinander liegend angeordnet. Der erste Richtwalzensatz 3 und
der zweite Richtwalzensatz 4 sind gegenüberliegend angeordnet, wobei
gegenüberliegend
zu einem Zwischenraum zwischen nebeneinander liegenden Richtwalzen 1, 2 eines
Richtwalzensatzes 3, 4 jeweils eine Richtwalze 1, 2 des
jeweils anderen Richtwalzensatzes 3, 4 angeordnet
ist. Die oberen Richtwalzen sind üblicherweise auf Mittenteilung
zu den unteren angeordnet.
-
Beim
Planrichten wird das metallische Gut 5 auf einem von den
Richtwalzen 1, 2 definierten Förderweg an den Richtwalzen 1, 2 in
einer durch einen Pfeil angezeigten Durchlaufrichtung 6 vorbeigeführt, wobei
es eine Wechselbiegung erfährt.
Das zu richtende Gut 5 kann mittels einer oder mehrerer
angetriebener Richtwalzen 1, 2 und/oder mittels
einer nicht dargestellten Schleppvorrichtung entlang des Förderwegs
in der Durchlaufrichtung 6 zwischen den Richtwalzen 1, 2 gefördert werden.
-
Der
Abstand zwischen gegenüberliegenden Richtwalzen 1, 2 nimmt
in der Durchlaufrichtung 6 kontinuierlich zu und damit
nimmt die Biegung des Gutes 5 in Durchlaufrichtung 6 kontinuierlich
ab. Werden die oberen Richtwalzen 1 so tief abgesenkt,
dass sie zwischen die unteren Richtwalzen 2 eintauchen oder
höchstens
um die Dicke des Metallbandes, also die Blechdicke über den
unteren Richtwalzen 2 liegen, erfährt das Metallband beim Durchlaufen
des Förderweges
zwischen den beiden Richtwalzensätzen 3, 4 eine
Folge von Wechselbiegungen mit zunehmendem Krümmungsradius. Auf diese Weise wird
beim Planrichten eine im Gut 5 vorhandene Krümmung oder
Welligkeit durch eine Folge von Wechselbiegungen entfernt.
-
Die 2 zeigt
einen der 1 entsprechenden schematischen
Längsschnitt
durch die oberen und unteren Richtwalzen 1, 2 einer
Richtmaschine nach dem Stand der Technik, die weitere Walzen und
Rollen umfasst. Wie in dem dargestellten Teilschnitt durch eine
Richtmaschine zu erkennen ist besitzt sie neben den Richtwalzen 1, 2 noch
Stützrollen 7, 8 für die Richtwalzen 1, 2 sowie
ggf. zwischen den Richtwalzen 1, 2 und den Stützrollen 7, 8 angeordnete
Zwischenwalzen 9, 10.
-
In 3 ist
eine Teilansicht in Durchlaufrichtung 6 einer Richtmaschine
nach dem Stand der Technik mit einem oberen und einem unteren Richtwalzensatz 3, 4 mit
derartigen Zwischenwalzen 9, 10 und Stützrollen 7, 8 dargestellt.
Um die beim Planrichten auftretende Kräfte auf die Richtwalzen 1, 2 abfangen
und eine Durchbiegung der Richtwalzen 1, 2 verhindern
zu können,
sind die Richtwalzen 1, 2 über ihre Länge auf mehreren schmäleren, sogenannten
Stützrollen 7, 8 gelagert.
In der Laufrichtung des Metallbandes entlang des Förderwegs,
d. h. quer zu den Richtwalzen 1, 2, sind die Stützrollen 7, 8 auf gemeinsamen
Stützrollenträgern 11, 12 gelagert,
die an der zugehörigen
Bodenplatte 13, 14 befestigt sind. Oftmals befinden
sich zwischen den Richtwalzen 1, 2 und den Stützrollen 7, 8 noch
sogenannte Zwischenwalzen 9, 10, die verhindern
sollen, dass sich auf den Richtwalzen 1, 2 die
Laufbahnen der Stützrollen 7, 8 abbilden.
-
Die
Richtwalzen 1, 2 sind jeweils an ihren Enden in
oder mittels beidseits des Förderwegs
angeordneten Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 drehbar
gelagert. Die eine Seite der Richtwalzen 1, 2 wird
in der Regel als Antriebseite und die andere als Bedienseite bezeichnet.
Dabei sind in der Regel die Lagerungen jeder Seite eines Richtwalzensatzes 3, 4 in
einem gemeinsamen Lagerrahmen zusammengefasst. Zusammengefasst in
diesem Sinne bedeutet, dass sie gemeinsam als funktionelle Einheit
dienen und/oder auf einer gemeinsamen Bodenplatte 13, 14 befestigt sind.
Jeder Lagerrahmen 15, 16 bzw. 17, 18 ist
in der Regel auf der zugehörigen
Bodenplatte 13 bzw. 14 befestigt. Die Kombination
aus einem Richtwalzensatz 3 bzw. 4, ggf. einschließlich der
Stützrollen 7 bzw. 8 und
Zwischenwalzen 9 bzw. 10, mit seinen zugehörigen beidseitigen
Lagerrahmen 15, 16 bzw. 17, 18 und
der zugehörigen
Bodenplatte 13 bzw. 14 wird auch als Richtwalzenkassette 19 bzw. 20 bezeichnet. Die
beiden Richtwalzenkassetten 19, 20 werden gemeinsam
auch als Richtkassette bezeichnet.
-
Vorteilhafterweise
sind die Richtwalzen 1 des ersten Richtwalzensatzes 3 oberhalb
der Richtwalzen 2 des zweiten Richtwalzensatzes 4 angeordnet.
Ferner sind die Richtwalzen 1, 2 vorteilhafterweise
waagrecht angeordnet. In diesem Fall hat eine Richtmaschine vier
Lagerrahmen: ”Lagerrahmen oben
Antriebseite” 15 für die Antriebseite
des Richtwalzensatzes 3 oben, ”Lagerrahmen oben Bedienseite” 16 für die Bedienseite
des Richtwalzensatzes 3 oben, ”Lagerrahmen unten Antriebseite” 17 für die Antriebseite
des Richtwalzensatzes 4 unten, ”Lagerrahmen unten Bedienseite” 18 für die Bedienseite des
Richtwalzensatzes 4 unten. Die ”Lagerrahmen oben Antriebseite” 15 und ”Lagerrahmen
oben Bedienseite” 16 sind
vorzugsweise zu einem gemeinsamen ”Lagerrahmen oben” zusammengefasst,
der mit der oberen Bodenplatte 13 verbunden wird, und die ”Lagerrahmen unten
Antriebseite” 17 und ”Lagerrahmen
unten Bedienseite” 18 sind
vorzugsweise zu einem gemeinsamen ”Lagerrahmen unten” zusammengefasst,
der mit der unteren Bodenplatte 14 verbunden wird.
-
Die
Richtwalzen 1, 2, die Stützrollen 7, 8 sowie
ggf. die Zwischenwalzen 9, 10 müssen bei
Abnutzung nachgeschliffen werden. Bei dem Nachschleifen werden die
Durchmesser der nachgeschliffenen Walzen bzw. Rollen reduziert.
Unabhängig
davon, ob alle Walzenarten (Richtwalzen 1, 2,
Stützrollen 7, 8, Zwischenwalzen 9, 10)
oder nur zwei oder eine nachgeschliffen wird, liegen die Richtwalzen 1, 2 nach
diesem Nachschliff tiefer in ihrer Rettung auf den Stützrollen 7, 8 oder
Zwischenwalzen 9, 10 und damit näher an der
Bodenplatte 13, 14, auf der die Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 der
Walzen aufgebaut sind.
-
Um
dieses Differenzmaß auszugleichen, werden
im Stand der Technik die folgenden Verfahren und Einstellelemente
zum Ausgleichen von Differenzmaßen
angewandt, die in 4 veranschaulicht sind. Sie
zeigt die untere Richtwalzenkassette 20 von 3 mit
den nach dem Stand der Technik bekannten Einstellelementen zum Ausgleichen
von Differenzmaßen:
- a) Die beidseitigen Lagerrahmen 17, 18 der
Richtwalzen 2 werden um das Maß der tieferen Walzeneinbettung
abgeschliffen.
- b) Zwei schon von vornherein zu diesem Zweck zwischen den Lagerrahmen 17, 18 und
der Bodenplatte 14 eingebaute Distanzplatten 21 werden
abgeschliffen.
- c) Die Stützrollenträger 12 werden
mit Unterlagen 22 angehoben.
- d) Bei Richtmaschinen, die eine Stützverstellung zum Durchbiegen
der Richtwalzen 1, 2 besitzen, werden entweder
die oben aufgelisteten Lösungen
angewandt oder die Stützrollen 7, 8 werden entsprechend
dem Differenzmaß in
der Höhe
mit der Stützverstellung
korrigiert.
-
Das
Nachschleifen der Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 oder
das Herstellen von Unterlagen 22 für die Stützrollenträger 11, 12 ist
jedoch aufwendig. Bei den Ausführungen
a) und b), bei denen die Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 oder
die Distanzplatten 21 abgeschliffen werden, ist zudem nachteilig,
dass neue Teile hergestellt werden müssen, sobald neue Richtwalzen 1, 2 oder
Zwischenwalzen 9, 10 oder Stützrollen 7, 8 eingebaut
werden und sich somit der Abstand zwischen Richtwalze 1, 2 und
Bodenplatte 13, 14 wieder vergrößert.
-
In 5 ist
ein Teilquerschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Richtwalzenlagerrahmens 17 für eine Richtmaschine
dargestellt, in dem oder mittels dessen mindestens eine Richtwalze 2 der
Richtmaschine an ihrem Ende drehbar gelagert ist. Die Richtmaschine
bzw. der Lagerrahmen 17 ist im Übrigen gemäß den oben beschriebenen, aus
dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen ausgebildet und
weist die nachfolgend beschriebenen Besonderheiten auf.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Ausführung bestehen
die Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 der
Richtwalzen 1, 2 aus zwei oder mehreren Teilen,
die ein Oberteil 23 und ein Unterteil 24 umfassen.
Ein erstes Teil, das Unterteil 24, bildet ein feststehendes
Teil und ist auf der Bodenplatte 14 fest montiert, also
fest mit einer Bodenplatte 13, 14 verbunden. Ein
weiteres Teil, das Oberteil 23, sitzt auf dem Zapfen 25 der
mindestens einen Richtwalze 1, 2 oder trägt das Lager
für die
Richtwalze 1, 2, so dass es die Lagerung für die mindestens
eine Richtwalze 1, 2 bildet. Das Oberteil 23 ist
gegenüber
dem Unterteil 24 mittels einer Lagerrahmenführung 26 senkrecht
zur Achse 27 der Richtwalze 1, 2 verschiebbar
geführt
und die Lagerrahmenführung 26 weist
eine Feststelleinrichtung 28 zum Fixieren der Position
des Oberteils 23 gegenüber
dem Unterteil 24 auf. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Oberteil 23 mittels der Lagerrahmenführung 26 senkrecht
zu der Bodenplatte 13, 14 verschiebbar geführt.
-
Das
Oberteil 23 befindet sich nur bei einem unteren Richtwalzensatz 4 oberhalb
des zugehörigen Unterteils 24 bzw.
oberhalb der zugehörigen
Bodenplatte 14. Bei einem oberen Richtwalzensatz 3 befindet
sich das Oberteil 23 unterhalb des Unterteils 24 bzw.
unterhalb der zugehörigen
Bodenplatte 13. Die Begriffe Oberteil 23 und Unterteil 24 legen
daher nicht die räumliche
Orientierung der Teile zueinander fest, sondern nur, ob es sich
um ein festes oder verschiebbares Teil handelt.
-
Das
Oberteil 23 mit der Lagerung für die Richtwalze 1, 2 lässt sich
gegenüber
dem feststehenden Unterteil 24 somit mittels der Lagerrahmenführung 26 senkrecht
zu der Richtwalzenachse 27 und bevorzugt auch senkrecht
zur Bodenplatte 13, 14 verschieben. Beide Teile
sind über
die Lagerrahmenführung 26 miteinander
verbunden. Nach der korrekten Positionierung des losen Oberteiles 23 wird
dieses mit der Feststelleinrichtung 28 fixiert.
-
Die
Lagerrahmenführung 26 umfasst
beispielsweise eine Flanschverbindung. Die Feststelleinrichtung 28 kann
bevorzugt Schraubelemente und/oder Klemmelemente umfassen, die zum
Fixieren der Position des Oberteils 23 gegenüber dem
Unterteil 24 festziehbar und zum Verstellen der Position des
Oberteils 23 gegenüber
dem Unterteil 24 lösbar sind.
Mit diesen Schraub- oder Klemmelementen wird das Oberteil 23 in
einer festen Position relativ zu dem Unterteil 24 befestigt,
vorzugsweise unmittelbar an dem Unterteil 24.
-
Ist
der Abstand der Richtwalze 1, 2 zur Bodenplatte 13, 14 zu
korrigieren, so muss bei der erfindungsgemäßen Ausführung nur noch die Feststelleinrichtung 28 der
Flanschverbindung zwischen den beiden Lagerrahmenteilen 23, 24 gelöst und nach dem
Ausrichten der Richtwalze 1, 2 auf den neuen Abstand
wieder angezogen werden. Ein Nachschleifen oder Herstellen von Teilen
wie im Stand der Technik ist nicht mehr nötig.
-
In
entsprechender Weise könnten
auch die Lagerungen der Zwischenwalzen 9, 10 und
der Stützrollen 7, 8 gestaltet
werden, also mit einem feststehenden Unterteil und einem dazu einstellbaren,
die Lagerung tragenden Oberteil. Das ist in der Regel jedoch sowohl
zu aufwendig als auch bei der Erfindung nicht erforderlich, weil
die Zwischenwalzen 9, 10 normalerweise nicht in
einem festen Abstand zu der Bodenplatte 13, 14 gelagert
sind, sondern nur lose zwischen den Richtwalzen 1, 2 und
den Stützrollen 7, 8 liegen,
seitlich geführt
an ihren Zapfen von Außenaxiallagern.
Ferner ist eine Einstellung der Stützrollenlager bei der Erfindung
nicht erforderlich, weil die Einstellung der Lagerung der abgeschliffenen
Richtwalzen 1, 2 hinsichtlich ihrer Einbettung
ausreicht, ohne dass dabei die Stützrollen 7, 8 neu
eingestellt werden müssen.
-
In
vorteilhaften Ausführungsformen
sind mehrere, bevorzugt alle Richtwalzen 1 oder 2 eines Richtwalzensatzes 3 oder 4 in
zwei gemeinsamen Oberteilen 23 gelagert, die jeweils auf
einer Seite des Förderwegs
angeordnet sind. Auf diese Weise lassen sich alle Richtwalzen 1 bzw. 2 mit
den gemeinsamen Oberteilen 23 gemeinsam einstellen. Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die zwei gemeinsamen, jeweils auf einer
Seite des Förderwegs
angeordneten Oberteile 23, Teil eines gemeinsam gebildeten
Lagerrahmens 15, 16, 17, 18 sind,
d. h. funktionell zusammengefasst und/oder mittels entsprechender
Unterteile 24 auf einer gemeinsamen Bodenplatte 13 oder 14 befestigt
sind.
-
In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass mehrere,
bevorzugt alle Richtwalzen 1 oder 2 eines Richtwalzensatzes 3 oder 4 in
einem gemeinsamen Unterteil 24 gelagert sind, das auf einer
Seite des Förderwegs
angeordnet ist. Bevorzugt sind mehrere, bevorzugt alle Richtwalzen 1 oder 2 eines
Richtwalzensatzes 3 bzw. 4 in zwei gemeinsamen
Unterteilen 24 gelagert, die jeweils auf einer Seite des
Förderwegs
angeordnet sind. Auch hier ist es vorteilhaft, wenn die zwei gemeinsamen,
jeweils auf einer Seite des Förderwegs
angeordneten Unterteile 24 Teil eines gemeinsam gebildeten
Lagerrahmens 15, 16, 17, 18 sind,
d. h. funktionell zusammengefasst und/oder auf einer gemeinsamen
Bodenplatte 13 oder 14 befestigt sind.
-
Der
beschriebene erfindungsgemäße Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 kann
Bestandteil einer Richtwalzenkassette 19, 20 für eine Richtmaschine
zum Planrichten von metallischem Gut 5, insbesondere von
Metallbändern
und Blechen sein. Eine solche Richtwalzenkassette 19, 20 umfasst
neben den beidseits eines Förderwegs
angeordneten erfindungsgemäßen Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 noch
eine Reihe weiterer, für
den Betrieb notwendiger Teile, die aber im übrigen nach dem Stand der Technik
ausgebildet sind und deshalb nicht näher beschrieben werden. Zu
diesen gehören
beispielsweise ein Richtwalzensatz 3, 4 mit Richtwalzen 1, 2 und
die zugehörigen Bodenplatte 13, 14.
Bei einer solchen Richtwalzenkassette 19, 20 können die
Richtwalzen 1, 2 angetrieben oder geschleppt sein.
Optional kann sie auch die zu dem Richtwalzensatz 3, 4 gehörenden Stützrollen 7, 8 und/oder
Zwischenwalzen 9, 10 umfassen.
-
Der
beschriebene erfindungsgemäße Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 bzw.
die beschriebene Richtwalzenkassette 19, 20 kann
Bestandteil einer Richtmaschine zum Planrichten von metallischem
Gut 5, insbesondere von Blechen und Metallbändern sein. Eine
solche Richtmaschine umfasst neben dem beschriebenen Lagerrahmen 15, 16, 17, 18 noch
eine Reihe weiterer, für
den Betrieb notwendiger Teile, die aber im übrigen nach dem Stand der Technik
ausgebildet sind und deshalb nicht näher beschrieben werden. Zu
diesen gehören
beispielsweise der erste und zweite Richtwalzensatz 3, 4,
Zwischenwalzen 9, 10, Stützrollen 7, 8,
eine Schleppvorrichtung für
das zu richtende Gut 5, ein oder mehrere Antriebe für eine oder
mehrere Richtwalzen 1, 2 oder auch eine Zustelleinrichtung,
mit der der Abstand zwischen den beiden Richtwalzensätzen 3, 4 entsprechend
der Bleckstärke
eingestellt werden kann.
-
- 1
- Richtwalze
oben
- 2
- Richtwalze
unten
- 3
- erster
Richtwalzensatz
- 4
- zweiter
Richtwalzensatz
- 5
- metallisches
Gut
- 6
- Durchlaufrichtung
- 7
- Stützrolle
- 8
- Stützrolle
- 9
- Zwischenwalze
- 10
- Zwischenwalze
- 11
- Stützrollenträger
- 12
- Stützrollenträger
- 13
- Bodenplatte
- 14
- Bodenplatte
- 15
- Lagerrahmen
oben Antriebseite
- 16
- Lagerrahmen
oben Bedienseite
- 17
- Lagerrahmen
unten Antriebseite
- 18
- Lagerrahmen
unten Bedienseite
- 19
- Richtwalzenkassette
- 20
- Richtwalzenkassette
- 21
- Distanzplatte
- 22
- Unterlage
- 23
- Oberteil
- 24
- Unterteil
- 25
- Zapfen
- 26
- Lagerrahmenführung
- 27
- Richtwalzenachse
- 28
- Feststelleinrichtung