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Die
Erfindung betrifft zunächst ein Sicherheitsetikett, bestehend
aus mindestens einer Kunststofffolienlage und einer darauf aufgebrachten
Haftklebstofflage.
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Derartige
Etiketten sind in vielfältiger Ausgestaltung bekannt. Aufgrund
des Haftklebstoffes ist eine dauerhafte Verklebung unter leichtem
Andruck zu erreichen. Es handelt sich bspw. um Haftklebstoffe auf
Acrylatbasis. Beispielsweise sei auch verwiesen auf die
EP 1 080 865 A1 .
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Es
sind bereits derartige Etiketten vorgeschlagen worden, vgl. etwa
DE 298 05 635 U1 ,
die in der Folienlage ein bspw. thermisch nachträglich
veränderbares Sicherheitsmerkmal aufweisen. Dies bspw.
in Form einer thermochromatischen Farbe, die bei einem Temperaturübergang
von kalt zu warm einen Farbumschlag von transparent zu opak aufweisen
kann. Hierbei kann das Sicherheitsmerkmal auch irreversibel veränderlich
vorgesehen sein. Insbesondere können hierzu in Mikrokapseln
enthaltene Farbstoffe verwendet sein. Aus der
DE 10 2006 042 488 A1 ist
es bekannt, bei einem im Fahrzeugbau verwendeten Klebstoff eine
farbgebende Komponente vorzusehen, die ihre Farbe bei einer vorgegebenen Temperaturschwelle
irreversibel ändert.
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Die
angesprochenen Sicherheitsetiketten werden bspw. dazu benutzt, zur Öffnung übereinander
oder nebeneinanderliegender Abschnitte einer Verpackung, bspw. einer
papier- oder pappebasierten Verpackung, miteinander zu verkleben.
Es sind grundsätzlich jedoch Sicherheitsetiketten allgemein angesprochen,
auch bspw. Sicherheitsetiketten, die dazu dienen, Produktteile zur
Originalitätssicherung unmittelbar miteinander zu verbinden
oder besondere Bereiche eines Produktes zur Originalitätssicherung
abzudecken. Wie beispielsweise hinsichtlich der Verbindung eines
Behälterverschlusses mit einem Behälter, konkret
etwa die Überklebung von einem Schraubverschluss auf eine
Flasche.
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Hinsichtlich
Abdeckung allgemein kann auch das Sicherheitsetikett dazu benutzt
sein, eine Öffnung oder ein Funktionsteil an einem Gegenstand zur
Originalitätssicherung abzudecken oder zu blockieren. Es
besteht nun ein Bedürfnis, eine unautorisierte Öffnung
einer Verpackung oder ein unautorisiertes Entfernen eines solchen
Sicherheitsetiketts allgemein erkennen zu können. Bei einer
unautorisierten Öffnung wird oft mit Wärmebeaufschlagung vorgegangen,
da sich unter Wärme der Haftklebstoff in seiner Klebekraft
verändert und das Etikett leicht abgezogen und auch wieder
aufgebracht werden kann, ohne dass dies später erkennbar
ist. Insofern können die genannten bekannten Sicherheitsetiketten
mit einem unter Wärmebeaufschlagung sich einstellenden
irreversiblen Farbumschlag hilfreich sein.
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Ausgehend
hiervon beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabe,
ein Sicherheitsetikett anzugeben, dass bei einfacher Herstellbarkeit
einen vorteilhaften Sicherheitseffekt erbringt.
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Eine
mögliche Lösung dieser Aufgabe ist nach einem
ersten Erfindungsgedanken durch den Gegenstand des Anspruches 1
gegeben, wobei in diesem Fall darauf abgestellt ist, dass die Kunststofffolienlage
zumindest teilweise transparent ausgebildet ist und dass die Haftklebstofflage
zur irreversiblen Verfärbung bei einer Temperaturbeaufschlagung oberhalb
der vorgegebenen Temperaturschwelle ausgebildet ist. Von Bedeutung
ist hierbei, dass die Sicherheitsfunktionalität in die
Haftklebstofflage verlagert ist. Hierbei kann insbesondere so vorgegangen
sein, dass dem Etikett die so innewohnende Funktionalität
zunächst, wenn also noch keine Wärmebeaufschlagung
vorgenommen ist, nicht ansehbar ist. Die Kunststofffolienlage, die
in sich auch wiederum mehrlagig vorgesehen sein kann, bedarf keiner besonderen
Ausbildung im Hinblick auf die gewünschte Sicherheitsfunktionalität.
Gleichwohl können aber bevorzugt an sich bekannte zusätzliche
Eigenschaften am Etikett vorgesehen sein, die insbesondere die an
sich bekannten Sicherheitsmerkmale erbringen, wenn ver sucht wird,
das Etikett „kalt” zu entfernen, etwa Maßnahmen,
die zu dem an sich bekannten „Void-Effekt” führen.
Dies kann durch einen Lackauftrag erreicht sein, wobei der Lack
unter Zerstörung eines Schriftbildes beispielsweise, zumindest
teilweise bei „kalter” Entfernung des Etiketts
auf dem Gegenstand haften bleibt. Eine Ausnahme hinsichtlich des
grundsätzlichen Erfordernisses, dass die Kunststofffolienlage
keine besondere Ausbildung im Hinblick auf die gewünschte
Sicherheitsfunktionalität aufweist, besteht darin, dass
sie – jedenfalls teilweise – transparent oder
durchscheinend ausgebildet ist, so dass ein Farbumschlag in der
Haftkleberschicht für den Benutzer sichtbar wird. Unterschiedlichste
transparente Kunststofffolienlagen können so lediglich
aufgrund des verwendeten Haftklebstoffes zu dem gewünschten
Sicherheitsetikett zusammengesetzt werden. Hinsichtlich Haftklebstoffe
unterscheidet man solche, die in einem standardisierten Test, auf
einer Glasunterlage, bei einem Streifen von 25 mm Breite eine Abziehkraft
von 1 bis 4 N erfordern, weiter solche, die eine Abziehkraft von
mehr als 4 bis 8/9 N erfordern und solche, die eine Abziehkraft bei
der gegebenen Breite von mehr als 10 N erfordern. Letztere bezeichnet
man auch als Permanentklebstoff. Diese Permanentklebstoffe sind
im Rahmen der Erfindung bevorzugt. Wird ein Etikett mit Permanentklebstoff
nämlich „kalt” (bei Raumtemperatur) abgezogen,
führt dies aufgrund der Klebkraft zur zerstörenden
und damit bleibend sichtbaren Einwirkung auf eine bspw. Pappe-/Papierunterlage.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung,
oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu dem bereits vorstehend
erläuterten Anspruchskonzept beschrieben, sie können
aber auch in einer Zuordnung zu nur einem oder mehreren einzelnen
Merkmalen dieses Anspruches oder unabhängig oder in einem
anderen Gesamtkonzept von Bedeutung sein. So ist es bevorzugt, dass
der Haftklebstoff mit einem zur irreversiblen Verfärbung
der Haftklebstofflage bei Temperaturbesaufschlagung führenden
Mittel versehen ist. Das Mittel kann bspw. aus wärmesensitiven
Pigmenten, bei spielsweise Farbstoff-Pigmenten, bestehen. Es kann
auch, wie aus der angeführten Literatur schon ersichtlich,
aus mikroverkapselten Stoffen bestehen. Auf die in der
DE 10 2006 042 488 A1 angegebenen Farbstoffe
wird darüber hinaus Bezug genommen.
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Insbesondere
ist bevorzugt, dass sich die Verfärbung von transparent
zu opak vollzieht. Die Verfärbung kann sich auch in einem
Farbumschlag (lediglich) manifestieren, bei Beibehaltung einer (gewissen)
Transparenz. Dem zunächst aufgebrachten Sicherheitsetikett
ist keine Besonderheit anzumerken. Es handelt sich äußerlich
um einen Gegenstand wie er als bspw. transparenter Tesafilm-Klebestreifen bekannt
ist.
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Die
zunächst transparent erscheinende Einfärbung kann
etwa durch eine geeignete Mischung erreicht werden. In diesem Zusammenhang
ist es bevorzugt, dass derartige Farbstoffe, Mikrokapseln oder Pigmente
bezogen auf die Gesamtmasse des Klebstoffs in der Klebstofflage
5–30 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt 10–25 Gew.%,
weiter bevorzugt 15–20 Gew.% ausmachen. Die vorstehend
zahlenmäßig angegebenen Bandbreiten schließen
in die Offenbarung auch sämtliche Zwischenwerte mit ein, und
zwar insbesondere in 1/10%-Schritten, jedenfalls in 1%-Schritten.
Insbesondere ist in die Offenbarung einbegriffen, dass jeder der
angegebenen Bereiche in 1/10%-Stellen von der unteren und/oder oberen Grenze
aus eingeschränkt sein kann.
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Die
angesprochene Temperaturschwelle ist bevorzugt auf eine Temperaturbeaufschlagung
mit mehr als 50°C eingestellt. Es versteht sich, dass diese
Temperaturschwelle in der Regel nicht sehr trennscharf vorbestimmt
werden kann. Jedoch hinsichtlich eines Temperaturbereiches. So dass
also bei der genannten Temperaturschwelle von 50°C der
Farbumschlag im Bereich von bspw. 45 bis 55°C oder in einer engeren
Bandbreite sich vollzieht.
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Weiter
bevorzugt ist die Temperaturschwelle auf mehr als 60°C
eingestellt. Darüber hinaus weiter bevorzugt auf mehr als
70°C. Es versteht sicht, dass sich auch hierbei gewöhnlich
der Temperaturumschlag in einem entsprechenden Temperaturbereich dann
einstellt. Die genannten Temperaturschwellen liegen jeweils unterhalb
einer Temperatur, wie sie gewöhnlich auf das Sicherheitsetikett
ausgeübt wird, wenn versucht wird, durch Wärmebeaufschlagung, im
einfachsten Fall mittels eines Föns, das Sicherheitsetikett
soweit zu erwärmen, dass es sich aufgrund der verminderten
Haftkraft des Haftklebstoffes einfach, ohne insoweit sichtbare Spuren
zu hinterlassen, von der Verpackung abziehen lässt.
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Wird
das Sicherheitsetikett ohne Temperaturbeaufschlagung versucht abzuziehen,
ist aufgrund der Permanentverklebung ein Einreißen der
Verpackung, des Etiketts oder das Auslösen eines „Void-Effeks”,
bei entsprechender Ausgestaltung des Etiketts, unausweichlich, so
dass auch bei einer solchen Vorgehensweise zwangsläufig
eine für den Benutzer sichtbare Beeinträchtigung
der Verpackung hervorgerufen wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist darüber hinaus ein mit einem eine Haftklebstofflage
und mindestens eine Kunststofffolienlage aufweisenden Sicherheitsetikett
versehene Verpackung, insbesondere eine Arzneimittelverpackung,
wobei zur Öffnung übereinander- oder nebeneinanderliegende
Abschnitte der Verpackung mit dem Sicherheitsetikett verbunden sind. Grundsätzlich
kann es sich um ein Etikett auf sonstigen Gegenständen,
wie insbesondere hochwertigen Verbrauchsgütern, etwa auch
Originalersatzteilen, handeln. Es braucht sich nicht notwendig um
das Verbinden von übereinander oder nebeneinanderliegenden
Abschnitten einer Verpackung zu handeln, sondern wie eingangs schon
angesprochenen, um das Abdecken von Funktionsteilen, Öffnungen
oder dergleichen oder die übergreifende Verbindung von zueinander
beweglichen Teilen. Aus grundsätzlich gleichen Erwägungen
wie weiter oben bereits hinsicht lich des Sicherheitsetiketts als
solches erläutert, stellt sich die Aufgabe, ein effektives
und möglichst einfach herstellbares Sicherheitsetikett
anzugeben.
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Diese
Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruches 8 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass die Kunststofffolienlage zumindest teilweise
transparent ausgebildet ist und dass die Haftklebstofflage zur Verfärbung
bei einer Temperaturbeaufschlagung oberhalb einer vorgegebenen Temperaturschwelle ausgebildet
ist. Hinsichtlich der Ausbildung der Haftklebstofflage wird auf
die Ausführungen weiter oben verwiesen. Insbesondere kann
das Verpackungsmaterial, dem Sicherheitsetikett zugewandt, aus einem Pappe-/Papierwerkstoff
bestehen. Weiter bevorzugt auch mit einer zur Glättung
führenden Farbschicht oder lackierungsähnlichen
Schicht überzogen sein.
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Eine
besondere Bedeutung hat ein derartiges Sicherheitsetikett im Arzneimittelbereich.
Deshalb ist als bevorzugter, so ausgerüsteter Gegenstand
eine Arzneimittelverpackung angegeben sein.
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Im Übrigen
wird auf die Ausführung weiter oben zur möglichen
Ausgestaltung des Sicherheitsetiketts verwiesen.
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Nachstehend
ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung,
die jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt,
erläutert. Hierbei zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch einen Sicherheitsetikett; und
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2 eine
perspektivische Darstellung einer Verpackung mit Sicherheitsetikett.
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Dargestellt
und beschrieben ist, zunächst mit Bezug zu 1,
ein Sicherheitsetikett 1, das aus einer Kunststofffolienlage 2 und
einer Haftkleberlage 3 besteht. Hierbei kann die Kunststofffolienlage 2 auch aus
einer Mehrzahl von einzelnen Lagen sich zusammensetzen. Darüber
hinaus kann sie vorder- und/oder rückseitig bedruckt sein.
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Die
Kunststofffolienlage 2 ist im Weiteren, zumindest bereichsweise,
transparent ausgebildet. Dies, um einen Farbumschlag in der Haftkleberschicht 3 für
einen Benutzer erkennbar werden zu lassen.
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Die
Haftkleberschicht 3 besteht aus einem üblichen
Haftklebstoff. Beim Ausführungsbeispiel einem Haftklebstoff,
der zu einer Permanentverhaftung führt. Die Haftkleberschicht 3 ist
in der Herstellung mit einem Mittel vermischt worden, unter homogener Verteilung,
das bei Temperaturbeaufschlagung oberhalb einer vorgegebenen Temperaturschwelle,
beim Ausführungsbeispiel ist die Temperaturschwelle auf 70°C
eingestellt, zu einem Farbumschlag führt.
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Im
Ausgangszustand ist die Haftkleberschicht bevorzugt transparent
eingestellt. Mit dem Auge ist nicht zu erkennen, dass die Haftkleberschicht
in der genannten besonderen Weise ausgerüstet ist. Erst
im Zuge der genannten Temperaturbeaufschlagung stellt sich in der
Haftkleberschicht der genannte Farbumschlag ein, der dann aufgrund
der transparenten Kunststofflage 2 für den Benutzer
eine (versuchte) Manipulation des so ausgerüsteten Sicherheitsetiketts
bzw. einer Verpackung mit einem solchen Sicherheitsetikett, wie
sie nachstehend noch zu 2 erläutert ist, erkennbar
werden lässt.
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In 2 ist
lediglich beispielhaft eine derartige Verpackung 4 dargestellt.
Das als Sicherheitsetikett ausgebildete Haftkleberetikett 1 ist übergreifend einen
Deckel 5 und eine Seitenwandung 6 der Verpackung 4 angeordnet
und hierauf verklebt. Ohne sonderliche Maßnahmen lässt
sich das Sicherheitsetikett 1 nur unter Zerstörung
der Oberfläche der Seitenwand 6 und/oder des Deckels 5 und/oder
des Etiketts selbst und/oder durch Verursachen eines sog. „Void-Effekts” abtrennen
und somit die Verpackung 4 öffnen.
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Wenn
eine beschädigungsfreie Öffnung der Verpackung 4 aufgrund
einer Temperaturbeaufschlagung des Sicherheitsetiketts 1 versucht
wird, führt dies zu einem Temperaturumschlag in dem Sicherheitsetikett 1.
Das zunächst transparent oder farblos erscheinend ausgebildete
Sicherheitsetikett 1 erscheint dann bspw. gelb, grün
oder rot verfärbt. Es kann sich auch um eine diesbezügliche
Mischfarbe handeln.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1080865
A1 [0002]
- - DE 29805635 U1 [0003]
- - DE 102006042488 A1 [0003, 0008]