DE102009003177A1 - Implantat zur Fixierung nebeneinander angeordneter Knochenplatten - Google Patents
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Abstract
Bei einem Implantat (10) zur Fixierung nebeneinander angeordneter Knochenplatten (2, 3) mit zwei Spannplatten (11, 12), die auf einer Führungsstange (13) angeordnet sind, wobei die eine, erste Spannplatte (11) zwischen einem Endanschlag (14) der Führungsstange (13) und der anderen, zweiten Spannplatte (12) angeordnet ist und die zweite Spannplatte (12) auf der Führungsstange (13) verschiebbar geführt und gegenüber der ersten Spannplatte (12) feststellbar ist, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die zweite Spannplatte (12) auf einen Rast- oder Gewindeabschnitt (15) der Führungsstange (13) aufschiebbar bzw. aufschraubbar ist und dass die Führungsstange (13) eine Sollbruchstelle (18) aufweist, die bei verrasteter bzw. aufgeschraubter zweiter Spannplatte (12) zwischen den beiden Spannplatten (11, 12) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Implantat zur Fixierung nebeneinander angeordneter Knochenplatten mit zwei Spannplatten, die auf einer Führungsstange angeordnet sind, wobei die eine, erste Spannplatte zwischen einem Endanschlag der Führungsstange und der anderen, zweiten Spannplatte angeordnet ist und die zweite Spannplatte auf der Führungsstange verschiebbar geführt und gegenüber der ersten Spannplatte feststellbar ist.
- Ein derartiges Implantat ist beispielsweise durch die
DE 20 2008 013 320 U1 bekannt geworden. - Implantate zur Fixierung nebeneinander angeordneter Knochenplatten werden beispielsweise bei Schädeloperationen eingesetzt. Im Crainalbereich muss, um einen Zugang zu dem Operationsbereich zu schaffen, eine Knochenplatte entfernt werden, die nach der Operation wieder eingesetzt und mithilfe des eingangs beschriebenen Implantats fixiert wird.
- Das aus
DE 20 2008 013 320 U1 bekannte Implantat umfasst zwei Spannplatten, die jeweils mit einer zentrischen Bohrung auf einer Führungsstange verschiebbar angeordnet sind. Bei fixiertem Implantat sind die beiden seitlich nebeneinander liegenden Knochenplatten zwischen den beiden Spannplatten festgeklemmt, wobei die Führungsstange im Spalt zwischen den beiden Knochenplatten angeordnet ist. Die Führungsstange weist an ihrem unteren Ende einen konvex ausgebildeten Lagerfuß auf, auf dem die eine, erste Spannplatte verkippbar gelagert ist. Entlang der Führungsstange ist eine Vielzahl von Ringvorsprüngen vorgesehen, die das Verschieben der zweiten Spannplatte in Richtung der ersten Spannplatte zulassen, aber das Zurückschieben der zweiten Spannplatte verhindern. Nach der Fixierung des Implantats muss dann das über die zweite Spannplatte überstehende Stangenende der Führungsstange mit einem gesonderten Werkzeug abgetrennt werden. - Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einem Implantat der eingangs genannten Art eine einfache Montage ohne Verwendung zusätzlicher Werkzeuge zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zweite Spannplatte auf einen Rast- oder Gewindeabschnitt der Führungsstange aufschiebbar bzw. aufschraubbar ist und dass die Führungsstange eine Sollbruchstelle aufweist, die bei verrasteter bzw. aufgeschraubter zweiter Spannplatte zwischen den beiden Spannplatten angeordnet ist.
- Erfindungsgemäß wird die zweite Spannplatte auf die Führungsstange aufgeschraubt oder rastend aufgeschoben, bis die zwischen den beiden Spannplatten angeordneten Knochenplatten festgeklemmt sind. Nach dieser Fixierung des Implantats wird das über die zweite Spannplatte überstehende Stangenende der Führungsstange vom Bediener an der zwischen den beiden Spannplatten befindlichen Sollbruchstelle abgebrochen, die also von außen nicht sichtbar ist.
- Vorzugsweise weist die zweite Spannplatte an ihrer der ersten Spannplatte zugewandten Seite eine Rast- oder Gewindehülse auf, die auf den Rast- bzw. Gewindeabschnitt der Führungsstange aufschiebbar bzw. aufschraubbar ist. Bei verrasteter bzw. aufgeschraubter Führungshülse ist die Sollbruchstelle von der Führungshülse überdeckt.
- Besonders bevorzugt weist die Führungsstange einen sich an den Rast- bzw. Gewindeabschnitt anschließenden Führungsabschnitt auf, auf dem die zweite Spannplatte verschiebbar geführt ist. Der Führungsabschnitt ermöglicht ein schnelles Verschieben der Führungshülse von einer fernen Ausgangsposition hin zum Rast- bzw. Gewindeabschnitt.
- Vorteilhafterweise ist die Sollbruchstelle an dem Übergang zwischen dem Rast- bzw. Gewindeabschnitt und dem Führungsabschnitt vorgesehen. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Sollbruchstelle als Einkerbung oder Einschnürung ausgebildet ist, um ein Abdrehen des überstehenden Stangenendes mit geringem Kraftaufwand zu erreichen.
- Vorzugsweise ist die erste Spannplatte frei drehbar auf der Führungsstange gelagert, während die zweite Spannplatte zur Drehfixierung vorteilhaft einen in Richtung der ersten Spannplatte vorspringenden Vorsprung aufweist, der durch eine abgebogene Lasche der zweiten Spannplatte gebildet sein kann.
- In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Führungsstange an ihrem anderen Stangenende eine Drehhandhabe auf, um durch Drehen der Führungsstange die zweite Spannplatte aufschrauben zu können. Vorteilhaft weist die Drehhandhabe eine Rastaufnahme für die zweite Spannplatte auf, um diese zunächst in einer Ausgangsstellung am anderen Stangenende zu halten.
- Die Erfindung betrifft auch eine Implantatanordnung mit einem wie oben beschriebenen Implantat, wobei nebeneinander angeordnete Knochenplatten zwischen der ersten Spannplatte und der auf der Führungsstange verrasteten bzw. aufgeschraubten zweiten Spannplatte festgeklemmt sind und wobei das dem Endanschlag der Führungsstange abgewandte Stangenende zwischen den beiden Spannplatten angeordnet ist.
- Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendungen finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
- Es zeigen:
-
1 eine Implantatanordnung, bei der das erfindungsgemäße Implantat zwei nebeneinander angeordnete Knochenplatten fixiert, in einer Seitenansicht, wobei ein über die Knochenplatten überstehendes Implantatende noch nicht abgetrennt ist; -
2 das in1 gezeigte erfindungsgemäße Implantat in seiner Ausgangsstellung; und -
3 die in1 gezeigte Implantatanordnung in einer Draufsicht, wobei das über die Knochenplatten überstehende Implantatende abgetrennt ist. - Bei der in
1 gezeigten Implantatanordnung1 sind zwei nebeneinander angeordnete Knochenplatten2 ,3 mittels eines Implantats10 zueinander fixiert. Die erste Knochenplatte2 kann beispielsweise eine Schädeldecke sein, aus der bei einer Schädeloperation die zweite Knochenplatte3 entfernt wurde. Nach der Operation wird die zweite Knochenplatte3 wieder eingesetzt und mittels des Implantats1 an der Schädeldecke fixiert. - Wie in
2 gezeigt, umfasst das Implantat10 zwei jeweils eine zentrische Bohrung aufweisende Spannplatten11 ,12 , die auf einer Führungsstange13 verschiebbar angeordnet sind. Die eine, erste Spannplatte (Unterteller)11 ist zwischen einem Endanschlag14 der Führungsstange13 und der anderen, zweiten Spannplatte (Oberteller)12 angeordnet und frei drehbar auf der Führungsstange13 gelagert. Die Führungsstange13 weist an ihrem dem Endanschlag14 benachbarten Stangenende einen Außengewindeabschnitt15 auf, an den sich ein Führungsabschnitt16 mit einem gegenüber dem Außengewindedurchmesser reduziertem Durchmesser anschließt. Die zweite Spannplatte12 weist an ihrer der ersten Spannplatte11 zugewandten Seite eine Gewindehülse17 mit Innengewinde auf, die auf dem Führungsabschnitt16 verschiebbar geführt und auf den Gewindeabschnitt15 der Führungsstange13 aufschraubbar ist. Am Übergang zwischen Gewindeabschnitt15 und Führungsabschnitt16 weist die Führungsstange13 eine Sollbruchstelle18 auf, die durch eine Einkerbung oder Einschnürung gebildet sein kann. Wenn die zweite Spannplatte12 mit ihrer Gewindehülse17 auf den Gewindeabschnitt15 der Führungsstange13 aufgeschraubt ist, befindet sich die Sollbruchstelle18 zwischen den beiden Spannplatten11 ,12 und innerhalb der Gewindehülse17 . An der zweiten Spannplatte12 steht ein Vorsprung19 in Richtung der ersten Spannplatte11 vor, der im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine abgebogene Lasche der zweiten Spannplatte12 gebildet ist. An ihrem dem Endanschlag14 abgewandten Stangenende ist an der Führungsstange13 eine plattenförmige Drehhandhabe20 angebracht. Die Drehhandhabe20 weist zwei Klemmarme21 auf, die eine Rastaufnahme22 zur Aufnahme der zweiten Spannplatte12 in der Ausgangsstellung ausbilden. - Wie in
1 gezeigt, werden die beiden nebeneinander liegenden Knochenplatten2 ,3 zwischen den beiden Spannplatten11 ,12 des Implantats10 angeordnet, wobei die Führungsstange13 den Spalt4 zwischen den beiden Knochenplatten2 ,3 durchgreift. Die bis an den Gewindeabschnitt15 herangeschobene zweite Spannplatte12 wird mit ihrer Gewindehülse17 durch Drehen der Führungsstange13 bzw. der Drehhandhabe20 auf den Gewindeabschnitt15 aufgeschraubt, bis die beiden Knochenplatten2 ,3 zwischen den beiden Spannplatten11 ,12 festgeklemmt und dadurch zueinander fixiert sind. Dabei greift der Vorsprung19 in den Spalt4 zwischen den beiden Knochenplatten2 ,3 ein, wodurch die zweite Spannplatte12 beim Drehen der Führungsstange13 drehfest gehalten ist. - Wird nun bei bereits verspannten Spannplatten
11 ,12 die Führungsstange13 mittels der Drehhandhabe20 weiter gedreht, kommt es zu einem Abdrehen der Führungsstange13 an der zwischen den beiden Spannplatten11 ,12 befindlichen Sollbruchstelle18 , und das über die zweite Spannplatte12 überstehende Stangenende der Führungsstange13 samt Drehhandhabe20 kann vom Bediener an der Sollbruchstelle18 abgebrochen werden, wie in3 gezeigt ist. - Anstelle mit einem Gewinde können der Stangenabschnitt
15 und die Hülse17 auch als Rastabschnitt und Rasthülse ausgebildet sein, die beim Verschieben der zweiten Spannplatte12 in Richtung auf die erste Spannplatte11 sukzessive Rastungen ermöglichen. Die zweite Spannplatte12 wird mit ihrer Rasthülse auf den Rastabschnitt der Führungsstange13 so weit aufgeschoben und dabei jeweils verrastet, bis die beiden Knochenplatten2 ,3 zwischen den beiden Spannplatten11 ,12 festgeklemmt und dadurch zueinander fixiert sind. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202008013320 U1 [0002, 0004]
Claims (11)
- Implantat (
10 ) zur Fixierung nebeneinander angeordneter Knochenplatten (2 ,3 ), mit zwei Spannplatten (11 ,12 ), die auf einer Führungsstange (13 ) angeordnet sind, wobei die eine, erste Spannplatte (11 ) zwischen einem Endanschlag (14 ) der Führungsstange (13 ) und der anderen, zweiten Spannplatte (12 ) angeordnet ist und die zweite Spannplatte (12 ) auf der Führungsstange (13 ) verschiebbar geführt und gegenüber der ersten Spannplatte (12 ) feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spannplatte (12 ) auf einen Rast- oder Gewindeabschnitt (15 ) der Führungsstange (13 ) aufschiebbar bzw. aufschraubbar ist und dass die Führungsstange (13 ) eine Sollbruchstelle (18 ) aufweist, die bei verrasteter bzw. aufgeschraubter zweiter Spannplatte (12 ) zwischen den beiden Spannplatten (11 ,12 ) angeordnet ist. - Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spannplatte (
12 ) an ihrer der ersten Spannplatte (11 ) zugewandten Seite eine Rast- oder Gewindehülse (17 ) aufweist, die auf den Rast- bzw. Gewindeabschnitt (15 ) der Führungsstange (13 ) aufschiebbar bzw. aufschraubbar ist. - Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (
13 ) einen sich an den Rast- bzw. Gewindeabschnitt (15 ) anschließenden Führungsabschnitt (16 ) aufweist, auf dem die zweite Spannplatte (12 ) verschiebbar geführt ist. - Implantat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (
18 ) an dem Übergang zwischen dem Rast- bzw. Gewindeabschnitt (15 ) und dem Führungsabschnitt (16 ) vorgesehen ist. - Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (
18 ) durch eine Einkerbung oder Einschnürung der Führungsstange (13 ) ausgebildet ist. - Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spannplatte (
11 ) frei drehbar auf der Führungsstange (13 ) gelagert ist. - Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spannplatte (
12 ) einen in Richtung der ersten Spannplatte (11 ) vorspringenden Vorsprung (19 ) aufweist. - Implantat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (
19 ) durch eine abgebogene Lasche der zweiten Spannplatte (12 ) gebildet ist. - Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (
13 ) an ihrem anderen Stangenende eine Drehhandhabe (20 ) aufweist. - Implantat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehhandhabe (
20 ) eine Rastaufnahme (22 ) für die zweite Spannplatte (12 ) aufweist. - Implantatanordnung (
1 ) mit einem Implantat (10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nebeneinander angeordnete Knochenplatten (2 ,3 ) zwischen der ersten Spannplatte (11 ) und der auf die Führungsstange (13 ) verrasteten bzw. aufgeschraubten zweiten Spannplatte (12 ) festgeklemmt sind und wobei das dem Endanschlag (14 ) der Führungsstange (13 ) abgewandte, an der Sollbruchstelle (18 ) abgebrochene Stangenende zwischen den beiden Spannplatten (11 ,12 ) angeordnet ist.
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