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Die Erfindung betrifft einen Ölfilterschlüssel mit einem Handgriff und einer Aufnahme für einen Ölfilter, wobei die Aufnahme in Einbuchtungen des Ölfilters eingreifen kann und zwischen Aufnahme und Handgriff ein Gelenk angeordnet ist.
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Herkömmliche Ölfilterschlüssel, wie beispielsweise in der
DE 689 01 952 T2 beschrieben, dienen als Werkzeuge der Montage und Demontage von Ölfilter aus beispielsweise einem Motorblock eines Kraftfahrzeuges. Die Ölfilter sind zumeist an unzugänglichen Stellen des Motorraums angeordnet. Die Montage bzw. Demontage des Ölfilters mittels eines Ölfilterschlüssels ist zumeist unhandlich, ein manueller Austausch führt zum Verschmutzen einer Bedienperson oder ihrer Kleidung mit Öl.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Ölfilterschlüssel bereitzustellen, mittels dessen eine einfachere und sichere Entnahme bzw. Montage eines Ölfilters gewährleistet ist.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Ölfilterschlüssel mit den folgenden Merkmalen des Anspruchs 1:
Ölfilterschlüssel mit einem Handgriff und einer Aufnahme für einen Ölfilter, wobei die Aufnahme in Einbuchtungen des Ölfilters eingreifen kann und zwischen Aufnahme und Handgriff ein Gelenk angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk als Kardangelenk ausgebildet ist und die Aufnahme mit dem Gelenk über ein Kopfteil verbunden ist, wobei im Kopfteil mindestens zwei radial symmetrisch angeordnete, die Aufnahme bildende Passstücke angeordnet sind.
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Der erfindungsgemäße Ölfilterschlüssel bietet den Vorteil, dass mittels ihm einfach, sicher und ergonomisch vorteilhaft ein Ölfilter auch an unzugänglichen Stellen eines Motors entnommen werden kann.
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Handelsübliche zylinderförmige Ölfilter weisen zur einfachen Handhabung Einbuchtungen bzw. Nuten in ihrem Gehäuse auf. Je nach Ölfilter können diese unterschiedlich breit und tief sein. Die Aufnahme ist so ausgeformt, dass sie formschlüssig in Einbuchtungen eines Ölfilters eingreifen kann. Besonders bevorzugt ist hier eine krallenförmige Umgreifung des Ölfilters durch die Aufnahme. So kann der Ölfilterschlüssel passsicher am Ölfilter angeordnet werden.
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Der Handgriff dient der einfachen Handhabung des Ölfilterschlüssels. Das Kardangelenk zwischen Handgriff und Aufnahme ermöglicht eine gelenkige Beugung der Aufnahme relativ zum Handgriff. Hiermit ist eine zielgerichtete Positionierung der Aufnahme auch bei beengten Verhältnissen gegeben. Über das Kardangelenk ist eine Drehbewegung und Drehmomentübertragung der Aufnahme auch noch möglich, wenn die Aufnahme im rechten Winkel zum Handgriff ausgerichtet ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Ölfilterschlüssel eine Aufnahme auf, welche sechs Passstücke umfasst. Hierdurch kann die Aufnahme an verschiedene gängige Ölfilter angepasst werden. Diese Ausführungsform ist insbesondere von Vorteil, in dem Fall, dass das Kopfteil – wie z. B. bei einem Zündkerzenschlüssel – als Sechskant ausgebildet ist, da so an jede Schlüsselfläche des Sechskants ein Passstück angeordnet sein kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die die Aufnahme bildenden Passstücke lösbar mit dem Kopfteil verbunden, wobei das Kopfteil, beispielsweise als Sechskant, bei entnommenen Passstücken als Zündkerzenaufnahme nutzbar ist. Hierdurch ist eine duale Verwendung des Ölfilterschlüssels möglich. Der Ölfilterschlüssel kann einmal als gängiger Ölfilterschlüssel verwendet werden und zum anderen als Zündkerzenschlüssel.
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Bevorzugt ist außerdem, dass die die Aufnahme bildenden Passstücke an dem Kopfteil über Schrauben befestigbar sind. Hierdurch ist eine einfache, sichere und lösbare Befestigung der Passstücke möglich.
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Eine andere Möglichkeit der sicheren und lösbaren Befestigung der Passstücke bietet ein Ölfilterschlüssel mit einer Arretierungseinrichtung für die Aufnahme im Kopfteil. Die Arretierungseinrichtung ist als ein mit dem Kopfteil über ein Gewinde verschraubbarer Körper ausgebildet, an dem Rastfederelemente angeordnet sind, wobei die Rastfederelemente und die Passstücke in Drehrichtung formschlüssig verriegeln. Die Arretierungseinrichtung ist in dieser Ausführungsform so in eine zentrale Öffnung des Kopfteils einschraubbar, dass zwischen den Rastfederelementen und den ihnen gegenüberliegenden Innenseiten des Kopfteils Segmentschächte gebildet werden, in dem die Passstücke einschieb- und befestigbar sind.
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Durch die formschlüssige Verriegelung der Rastfederelemente und der Passstücke in Drehrichtung, kann die aus den Passstücken gebildete Aufnahme leicht ein Drehmoment auf einen Ölfilter übertragen. Die Passstücke sind hierbei trotzdem noch entnehmbar. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass das Kopfteil für eine lösbare Anbringung der Passstücke keine seitlichen Bohrlöcher aufweisen muss, welche ggf. dessen Verwendung als Zündkerzenaufnahme behindern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Arretierungseinrichtung eine Vorrichtung zur Positionierung im Kopfteil auf. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung zur Positionierung aus in Ausnehmungen an der Unterseite der Arretierungseinrichtung in Haltehülsen federgelagerte Kugeln gebildet ist, welche in halbkugelförmige Aussparungen im Boden des Kopfteils eingreifen.
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Die Kugeln – bevorzugt sind bei einem Sechskantschlüssel drei – der Vorrichtung zur Positionierung ragen von der Unterseite vor und bilden zusammen mit den entsprechenden halbkugelförmigen Aussparungen im Boden des Kopfteils eine Rastung der Arretierungseinrichtung. Wird der Schraubenkörper in die Zentralöffnung eingeschraubt, so rasten die Kugel bei einer gewissen Drehung in die halbkugelförmigen Aussparungen des Kopfteils ein Hierüber richtet die Vorrichtung zur Positionierung die Arretierungseinrichtung mit ihren Rastfederelementen zu den Innenseiten des Kopfteils so aus, dass sehr zuverlässig die Segmentschächte zur Befestigung der Passstücke gebildet werden können.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Passstücke zum Eingriff der Aufnahme in die Einbuchtungen des Ölfilters hervorstehende Führungselemente auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind diese Führungselemente als Schrauben ausgebildet. Hierdurch können die Führungselemente an verschieden tiefen Nuten, bzw. Einbuchtungen des Ölfilters in ihrer Länge angepasst werden.
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Zur Vereinfachung des Aufbaus der Aufnahme ist es vorteilhaft, wenn die Passstücke aus auf gleiche Gehrung und gleichgebogenen Flacheisenstücken geformt sind. Außerdem kann durch diese Formgebung der Passstücke die Aufnahme an den Ölfilter angepasst sein.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ölfilterschlüssels,
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2 einen Schnitt durch eine Aufnahme eines Ölfilterschlüssels in einer bevorzugten Ausführungsform,
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3 eine Draufsicht auf die Aufnahme eines Ölfilterschlüssels und
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4 eine skizzenhafte Darstellung einer Entnahme eines Ölfilters mittels eines erfindungsgemäßen Ölfilterschlüssels.
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In Folge wird ein Ölfilterschlüssel immer mit dem Bezugszeichen 10 benannt.
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In 1 ist ein Ölfilterschlüssel 10 dargestellt. Dieser umfasst einen Handgriff 11 und eine Aufnahme 12 für einen in 4 dargestellten Ölfilter 20. Diese sind über ein Kardangelenk 13 miteinander verbunden. Wie in 4 gezeigt, dient die Aufnahme 12 der Montage eines Ölfilters 20. Die Aufnahme 12 ist aus sechs Flacheisenstücken 15 – im Folgenden als Passstücke 15 bezeichnet – gleicher Neigung und Gehrung geformt. Diese Passstücke 15 sind in ein Kopfteil 14 eingepasst und über Schrauben 16 lösbar mit diesem verbunden. Die die Aufnahme 12 bildenden Passstücke 15 weisen jeweils knapp oberhalb einer Gehrung G Schrauben 17 auf, welche als Führungselemente 17 dienen und in Nuten bzw. Einbuchtungen E eines Ölfilters 20 angepasst werden können.
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Zwischen dem Kopfteil 14 und dem Handgriff 11 ist ein Kardangelenk 13 angeordnet. Hierüber ist ein Winkel zwischen dem Kopfteil 14 mit der Aufnahme 12 und dem Handgriff 11 veränderbar. So kann die Aufnahme 12 zum Aufsetzen auf einen beispielsweise ansonsten nur schwer zugänglichen Ölfilter 20 relativ zum Handgriff 11 abgewinkelt werden.
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In 2 ist ein Schnitt durch die Aufnahme 12 und das Kopfteil 14 in einer weiteren Ausführungsform des Ölfilterschlüssels 10 gezeigt. Ein Körper einer Arretierungseinrichtung 30 über ein Gewinde D in das Kopfteil 14 ist eingeschraubt, wobei die Arretierungseinrichtung 30 Rastfederelemente 32 aufweist. Im eingeschraubten Zustand bilden die Innenseiten 34 des sechskantigen Kopfteils 14 und die ihnen gegenüberliegenden Rastfederelemente 32 Segmentschächte 33. In diese Segmentschächte 33 sind die Passstücke 15 so einschiebbar, dass sie von den Rastfederelementen 32 gegen die Innenseiten 34 des Kopfteils 14 gedrückt und arretiert werden. Durch eine – hier nicht gezeigte – in Drehrichtung formschlüssige Verriegelung der Passstücke 15 und der Rastfederelemente 32 miteinander wird eine unverrückbare Position der Passstücke 15 gewährleistet. Bei Einschub der Passstücke 15 in die Segmentschächte 33 werden zudem die Rastfederelemente 32 von den Passstücken 15 gegen eine Wandung eines zentral im Kopfteil 14 sitzenden Sechskantkegels 35 gedrückt, der die maximale Auslenkung der Rastfederelemente 32 begrenzt.
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Die so eingefügten 6 Passstücke 15 bilden daher im sechskantigen Kopfteil 14 – wie in 3 zusehen – eine sechsseitige Aufnahme 12 für den Ölfilter 20.
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In 4 ist skizzenhaft gezeigt, wie mittels eines erfindungsgemäßen Ölfilterschlüssels 10 ein Ölfilter 20 aus einem in einem Motorraum M angeordneten Motorblock 22 entnommen werden kann. Der Ölfilter 20 befindet sich in einer Ausbuchtung 21 des Motorblocks 22 und seine Zugänglichkeit im Motorraum M ist durch die Karosserie K begrenzt. Zur Entnahme des Ölfilters 20 wird zunächst die Aufnahme 12 des Ölfilterschlüssels 10 um 90° zum Handgriff 11 abgewinkelt und auf den Ölfilter 20 aufgesetzt. Die Arretierung zwischen Ölfilter 20 und Ölfilterschlüssel 10 geschieht über Einbuchtungen E des Ölfilters 20, in welche der Ölfilterschlüssel 10 über die Führungselemente 17 eingreift. Nach Aufsetzen des Ölfilters 20 kann entsprechend eine Drehbewegung über den Handgriff 11 eingeleitet werden. Über das Kardangelenk 15 wird die Drehbewegung auf den Ölfilter 20 über die Aufnahme 12 übertragen und der Ölfilter 20 so gelöst bzw. eingeschraubt.
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Nachfolgend werden die ursprünglichen Unterlagen der Prioritätsanmeldung
DE 10 2015 003 422.7 als Seiten 7 bis 15 beigefügt, die damit in vollem Umfang Teil dieser Anmeldung darstellen, wobei darauf hingewiesen wird, dass sich die geltenden Ansprüche auf den Seiten 17/18 befinden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ölfilterschlüssel
- 11
- Handgriff
- 12
- Aufnahme
- 13
- Kardangelenk
- 14
- Kopfteil
- 15
- Passstücke
- 16
- Schrauben
- 17
- Führungselement
- 20
- Ölfilter
- 21
- Ausbuchtung
- 22
- Motorblock
- 30
- Arretierungseinrichtung
- 32
- Rastfederelemente
- 33
- Segmentschächte
- 34
- Innenseite
- 35
- Sechskantkegel
- E
- Einbuchtung/Nut
- D
- Gewinde
- G
- Gehrung
- K
- Karosserie
- M
- Motorraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 68901952 T2 [0002]
- DE 102015003422 [0028]