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Die Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug mit einer in einem länglichen Gehäuse um zwei Zahnräder umlaufenden Kette, bei dem die Drehachsen der Zahnräder als Antriebs- und als Abtriebswelle ausgebildet sind.
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Schraubwerkzeuge sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt und bewährt. Gemeinsam ist jedoch Maul- wie Ringschlüssel und auch Knarren und Ratschen, dass für ein Lösen bzw. Anziehen von Schrauben zum einen ausreichend Platz für das Ansetzen des Schraubwerkzeuges vorhanden sein muss und insbesondere, dass für ein Verdrehen ein ausreichender Winkelbereich, ausgehend von der Drehachse einer Schraube oder dergleichen, vorhanden ist, in dem das Werkzeug verschwenkt werden kann.
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Ist ein solcher Winkelbereich von nicht ausreichender Größe, bietet sich die Verwendung von Schraubwerkzeugen der gattungsgemäßen Art an, wie sie beispielsweise in der
DE 2 302 942 A1 erläutert werden.
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Das aus dieser Druckschrift bekannte Werkzeug weist eine in einem länglichen Gehäuse um zwei Zahnräder umlaufende Kette auf, wobei die Drehachsen der Zahnräder durch dem Werkzeug frei vorstehende Vierkantbolzen für das Ansetzen einer Knarre bei der Antriebswelle bzw. für das Ansetzen einer Nuss bei der Abtriebswelle mit ausgebildet werden. Ein gehäusefester Haltegriff erleichtert das Halten und Ansetzen dieses Werkzeuges.
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Bei diesem bekannten Werkzeug erfolgt eine Kraftübertragung ausschließlich über die umlaufende Kette zwischen der Antriebs- und Abtriebswelle, womit die Einsatzmöglichkeiten dieses Werkzeuges sehr beschränkt sind.
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Vor diesem technischen Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, bei dem in Rede stehenden Schraubwerkzeug die Einsatzmöglichkeiten deutlich zu erweitern.
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Gelöst wird diese technische Problematik bei einem Schraubwerkzeug, mit einer in einem länglichen Gehäuse um zwei Zahnräder umlaufenden Kette, bei dem die Drehachsen der Zahnräder als Antriebs- und als Abtriebswelle ausgebildet sind, gemäß des Anspruchs 1 durch die Maßnahmen, dass innerhalb der umlaufenden Kette ein Sperrschieber angeordnet ist, der mit einer Handhabe eine schlitzförmige Durchbrechung in dem Boden des Gehäuses durchsetzt und der auf der Verbindungslinie der Drehachsen derart verschiebbar ist, dass er in einen sperrenden Eingriff mit einem der Zahnräder bringbar ist.
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Infolge dieser Maßnahmen kann das Schraubwerkzeug nach der Erfindung mit beispielsweise einer auf der Abtriebswelle aufgesetzten Nuss nach Art eines Schraubenschlüssels Verwendung finden, der darüber hinaus von beträchtlicher Länge sein kann.
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Um die originäre Funktion des Schraubwerkzeugs nach der Erfindung sowie eine Funktion als Schraubenschlüssel sicherzustellen, ist in konstruktiver Ausgestaltung vorgesehen, dass die Länge des Schlitzes derart bemessen ist, dass durch einen wechselnden Anschlag der Handhabe das Zahnrad gesperrt bzw. freigegeben ist.
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In einfacher Weise werden so beide Funktionen des Schraubwerkzeugs nach der Erfindung ermöglicht.
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Das Drehen eines Zahnrades lässt sich in einfacher Weise verhindern, beispielsweise durch den Eingriff einer Sperrklinke oder dergleichen. So kann der Sperrschieber über eine geeignet ausgebildete Spitze verfügen, die zwischen zwei Zähne des zu sperrenden Zahnrades eingreift. Bevorzugt wird jedoch, dass der Sperrschieber einerends für den sperrenden Eingriff eine Ausnehmung aufweist, die zumindest abschnittsweise dem Flankenprofil eines Zahns des Zahnrades entspricht. In dieser Ausnehmung des Sperrschiebers wird ein Zahn des Zahnrades weitgehend passgenau aufgenommen und erfolgt die Kraftübertragung bei der Verwendung des Schraubwerkzeuges nach der Erfindung als Schraubenschlüssel symmetrisch über den gesamten Fuß des aufgenommenen Zahnrades. Eine Beschädigung der Flanken der Zahnräder durch beispielsweise eine zwischen den Flanken eingreifende Spitze ist damit sicher vermieden.
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Eine weitere Erhöhung der übertragbaren Kraft kann durch die Maßnahme erreicht werden, dass der Übergang von der Ausnehmung hin zu einer einem der umlaufenden Kettenabschnitte benachbarten Seitenwand des Sperrschiebers passgenau für einen Eingriff in den Freiraum zwischen dem in der Ausnehmung aufgenommenen Zahn und dem nächstliegenden Zahn ausgebildet ist, womit eine Kraftübertragung auf die Füße von drei Zähnen erfolgt.
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Zweckmäßigerweise ist dann vorgesehen, dass die Ausnehmung und der Übergang symmetrisch zu einer auf der Verbindungslinie der Drehachsen stehenden Mittelebene ausgebildet sind.
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In weiterer konstruktiver Ausgestaltung des Schraubwerkzeugs nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Drehachse des zu sperrenden Zahnrades als Abtriebswelle ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme wird vermieden, dass bei der Verwendung als Schraubenschlüssel die umlaufende Kette des Schraubwerkzeugs nach der Erfindung auf Zug belastet wird.
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Dennoch ist die Handhabung des Sperrschiebers unproblematisch, wenn die Länge des Sperrschiebers derart bemessen ist, dass die Handhabe nahe der die Antriebswelle ausbildenden Drehachse angeordnet werden kann.
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In weiterer konstruktiver Ausgestaltung des Schraubwerkzeugs ist vorgesehen, dass die Breite des Sperrschiebers der lichten Weite zwischen den umlaufenden Kettenabschnitten entspricht. So wird in einfacher Weise der Sperrschieber innerhalb des Gehäuses auf der Verbindungslinie der Drehachsen der Zahnräder geführt. Insbesondere bei der Verwendung als Schraubenschlüssel stützt sich dann der Sperrschieber über einen der gegenläufigen Kettenabschnitte auf eine Gehäusewand ab, was aufgrund der beträchtlichen Länge des Sperrschiebers kaum zu einer Beschädigung der Kette führt.
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Des weiteren ist vorgesehen, dass der Sperrschiebers zwischen einem Deckel und dem Boden des Gehäuses eingefasst ist, womit der Sperrschieber, mit Bezug auf Deckel und Boden, auch in einer Vertikalen sicher gehalten und geführt ist.
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Als zweckmäßig und für viele Anwendungsfälle als ausreichend hat es sich erwiesen, wenn die Antriebswelle mit einem Kurbelrad versehen wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines Schraubwerkzeugs nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebswelle einerends mit einem Gewinde versehen eine Stellmutter aufweist, durch deren Stellen die Kraft einer Feder auf eine Überspring-Verzahnung zwischen der Antriebsachse und einem Kurbelrad für eine begrenzte Drehmomentübertragung einstellbar ist.
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In vergleichsweise einfacher Weise wird so ein Drehmomentschlüssel geschaffen, der vielfältig einsetzbar ist.
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Dabei hat es sich weiter als zweckmäßig erwiesen, wenn der Stellweg der Stellmutter mit einer Skalierung versehen ist.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
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1: eine Seitenansicht eines Schraubwerkzeugs nach der Erfindung,
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2: eine Draufsicht gemäß Pfeil II in 1,
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3: eine stirnseitige Ansicht gemäß Pfeil III in 1,
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4: eine isometrische Darstellung des Werkzeuges,
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5: eine Draufsicht gemäß 2 mit entferntem Deckel,
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6: einen Schnitt gemäß der Linie VI, VI in 1 mit einem Sperrschieber in Offenstellung,
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7: den Schnitt gemäß 6 mit einem Sperrschieber in Sperrstellung,
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8: eine isometrische Darstellung mit einem Sperrschieber in Offenstellung bei entferntem Deckel,
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9: einen Längsschnitt gemäß der Linie IX, IX in 2,
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10: eine isometrische Explosionszeichnung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Schraubwerkzeugs,
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11: einen Längsschnitt durch das Schraubwerkzeug nach 10,
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12: eine Draufsicht,
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13: eine vergrößerte Detailansicht aus dem Schnitt gemäß 11 und
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14: eine vergrößerte Detailansicht aus der Draufsicht gemäß 12.
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Das in der Zeichnung dargestellte Schraubwerkzeug 1 weist ein Gehäuse 2 mit einem Boden 3, einem Deckel 4 und zwei Seitenwänden 5, 6 auf.
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In dem Gehäuse 2 sind zwei Zahnräder 7, 8 mit gemäß den 5–7 senkrecht auf der Zeichnung stehenden Drehachsen 9, 10 angeordnet, um die eine Kette 11 umläuft.
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Bei dem Ausführungsbeispiel beträgt die Übersetzung der Zahnräder 1:1, kann aber durch die Änderung der Zähnezahl eines Zahnrades durchaus variiert werden, gegebenenfalls unter Anpassung des Gehäuses 2 an größere Zahnräder.
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Die Drehachse 9 des Zahnrades 7 ist als Antriebswelle ausgebildet, erkennbar an dem Kurbelrad 12.
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Wird der das Kurbelrad 12 tragenden Stift 13 als Mehrkant ausgebildet, kann auch ein herkömmliches Schraubwerkzeug für einen Antrieb des Zahnrades 7 Verwendung finden.
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Die Drehachse 10 des zweiten Zahnrades 8 ist als Mehrkantaufnahme 14 bei dem Ausführungsbeispiel ausgebildet und kann, das Gehäuse 2 durchsetzend, sowohl deckel- wie auch bodenseitig einer Aufnahme eines Mehrkantes beispielsweise einer Nuss oder dergleichen dienen.
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Innerhalb der umlaufenden Kette 11 ist ein Sperrschieber längs der Verbindungslinie 16 der Drehachsen 9, 10 der Zahnräder 7, 8 verschiebbar angeordnet. Durch ein Verschieben des Sperrschiebers 15 aus einer Stellung gemäß 6 in eine Stellung gemäß 7 wird eine Rotation des Zahnrades 8 um seine Drehachse 10 unterbunden, so dass das Schraubwerkzeug 1 nach Art eines üblichen Schraubenschlüssels verwendbar ist.
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Für das Verschieben des Sperrschiebers 15 ist dieser mit einer knopfartigen Handhabe 17 versehen, die mit einem Schaft 18 den Boden 3 in einer schlitzartigen Durchbrechung 19 durchsetzt. Die Länge der Durchbrechung 19 ist dabei derart bemessen, dass durch wechselnden Anschlag der Handhabe 17 das Zahnrad 8 und damit die Abtriebswelle sicher verriegelt bzw. freigegeben wird.
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Für eine leichte Handhabung des Sperrschiebers 15 ist dessen Länge auf der Verbindungslinie 16 der Zahnräder 7, 8 derart bemessen, dass die Handhabe 17 nahe der als Antriebswelle dienenden Drehachse 9 des Zahnrades 7 angeordnet werden kann.
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Der Sperrschieber 15 ist zwischen den gegenläufigen Kettenabschnitten 20, 21 der Kette 11 geführt, so dass er sich, in Sperrstellung gemäß 7, über diese gegenläufigen Kettenabschnitte 20, 21 auf die Seitenwände 5, 6 bei einer Verwendung nach Art eines Schraubenschlüssels abstützen kann. Ebenso ist die Höhe des Sperrschiebers 15 dem Zwischenraum zwischen Boden 3 und Deckel 4 angepasst.
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Hin zu dem zu sperrenden Zahnrad 8 weist der Sperrschieber 15 eine Ausnehmung 22 auf, die passgenau einen Zahn 23 des Zahnrades 8 verriegelnd aufnehmen kann.
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Auch ist der Übergang 24 zwischen der Ausnehmung 22 hin zu einer Seitenwand 25 derart ausgebildet, dass er in der Sperrstellung in den Freiraum 26 zwischen dem von der Ausnehmung 22 aufgenommenen Zahnrades 23 und dem nachfolgenden Zahn 27 eingreift.
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Entsprechendes gilt für den Übergang 28 von der Ausnehmung 22 hin zu der Seitenwand 29 des Sperrschiebers 15, der in den Freiraum zwischen dem von der Ausnehmung 22 aufgenommenen Zahn 23 und dem benachbarten Zahn 31 eingreift. Damit ist das mit dem Zahnrad 8 in Sperrstellung zu bringende Ende des Sperrschiebers 15 symmetrisch zu einer Mittelebene ausgebildet, die auf der Verbindungslinie 16 senkrecht zur Zeichenebene gemäß 5 steht.
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Anhand der 10 bis 14 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schraubwerkzeugs 35 weiter erläutert, das Mittel für eine Begrenzung eines übertragbaren Drehmoments aufweist.
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Wie voranstehend erläutert weist auch das Schraubwergzeug 35 ein Gehäuse 36 mit Boden 37 und Deckel 38 auf. In dem Gehäuse 36 sind zwei Zahnräder 39, 40 um Drehachsen 41, 42 drehbar gelagert. Für eine Kraftübertragung sind die Zahnräder 39, 40 durch eine umlaufende Kette 43 miteinander verbunden. Ein Sperrschieber 44 kann das Zahnrad 40 verriegeln und damit eine Kraftübertragung verhindert.
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Die Antriebswelle 45 des Zahnrads 39 ist einerends mit einem Gewinde 46 versehen, vergleiche 13, auf dem eine Stellmutter 47 angeordnet ist. Mittels der Stellmutter 47 lässt sich die Kraft hier beispielsweise von Tellerfedern 48 auf eine Überspring-Verzahnung 49 einstellen, so dass das übertragbare Drehmoment zwischen einem Kurbelrad 50 und dem Zahnrad 39 eingestellt werden kann.
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Hierzu weist das Kurbelrad 50 eine Führungshülse 51 auf, durch die das Kurbelrad 50 axial auf der Antriebswelle 45 verschiebbar ist. Durch die Tellerfedern 48 belastet greift ein kurbelradfester Zahnkranz 52 der Überspring-Verzahnung 49 in einen entsprechenden Zahnkranz einer fest mit der Antriebswelle 45 verbundenen Hülse 53 ein.
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Um das zu übertragende Drehmoment exakt einstellen zu können, ist die Antriebsachse 45 mit einer Skalierung 54 versehen. Hierzu weist die Antriebsachse 45 des Ausführungsbeispiels eine axial sich erstreckende Nut 55 auf. Mit zunehmendem Eindrehen der Stellschraube 47 werden in 13 angedeutete Marken 56 sichtbar, die das eingestellte Drehmoment repräsentieren.
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Damit kann, bei durch den Sperrschieber 44 festgelegtem Zahnrad 40, in einfacher Weise das maximal zu übertragende Drehmoment durch Verdrehen der Stellmutter 47 auf dem Gewinde 46 eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schraubwerkzeug
- 2
- Gehäuse
- 3
- Boden
- 4
- Deckel
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Zahnrad
- 8
- Zahnrad
- 9
- Drehachse
- 10
- Drehachse
- 11
- Kette
- 12
- Kurbelrad
- 13
- Stift
- 14
- Mehrkantaufnahme
- 15
- Sperrschieber
- 16
- Verbindungslinie
- 17
- Handhabe
- 18
- Schaft
- 19
- Durchbrechung
- 20
- Kettenabschnitt
- 21
- Kettenabschnitt
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Zahn
- 24
- Übergang
- 25
- Seitenwand
- 26
- Freiraum
- 27
- Zahn
- 28
- Übergang
- 29
- Seitenwand
- 30
- Freiraum
- 31
- Zahn
- 32
-
- 33
-
- 34
-
- 35
- Schraubwerkzeug
- 36
- Gehäuse
- 37
- Boden
- 38
- Deckel
- 39
- Zahnrad
- 40
- Zahnrad
- 41
- Drehachse
- 42
- Drehachse
- 43
- Kette
- 44
- Sperrschieber
- 45
- Antriebswelle
- 46
- Gewinde
- 47
- Stellmutter
- 48
- Tellerfeder
- 49
- Überspring-Verzahnung
- 50
- Kurbelrad
- 51
- Führungshülse
- 52
- Zahnkranz
- 53
- Hülse
- 54
- Skalierung
- 55
- Nut
- 56
- Marke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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