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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Faserverbundbauteils, insbesondere für die Luft- und Raumfahrt, auf
einen Formkern zur Herstellung eines derartigen Faserverbundbauteils
und auf ein Faserverbundbau teil mit wenigstens einem Versteifungselement,
welches mittels eines solchen Formkerns und/oder eines solchen Verfahrens
hergestellt ist.
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Obwohl
auf beliebige Faserverbundbauteile anwendbar, werden die vorliegende
Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik nachfolgend mit
Bezug auf flächige,
mit Versteifungselementen, die auch als Stringer bezeichnet werden,
versteifte kohlenstofffaserverstärkte
Kunststoff (CFK)-Bauteile, beispielsweise Rumpfschalen eines Flugzeugs,
näher erläutert.
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Es
ist allgemein bekannt, CFK-Hautschalen mit CFK-Stringern zu versteifen,
um den hohen Belastungen im Flugzeugbereich bei möglichst
geringem Gewicht standzuhalten. Dabei werden im Wesentlichen zwei
Arten von Stringern unterschieden: T- und Ω-Stringer.
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Der
Querschnitt von T-Stringern setzt sich aus dem Fuß und dem
Steg zusammen. Der Fuß bildet
die Verbindungsfläche
zur Hautschale. Die Verwendung von T-Stringer versteiften Hautschalen
ist im Flugzeugbau weit verbreitet.
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Ω-Stringer
weisen in etwa ein Hutprofil auf, wobei dessen Füße mit der Hautschale verbunden sind. Ω-Stringer
können
ent weder im ausgehärteten oder
im ungehärteten
Zustand auf die ebenfalls ausgehärtete
oder ungehärtete
Schale geklebt, oder gleichzeitig mit der Schale Nass-in-Nass ausgehärtet werden.
Im Wesentlichen werden dabei drei unterschiedliche Fügeverfahren
unterschieden:
- 1. Secondary Bonding:
Hart/hart-Verklebung
mit Klebfilm
- 2. Co-Bonding:
Hart/nass-Verklebung optional mit Klebfilm
- 3. Co-Curing:
Nass/nass-Verklebung
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Auch
Zwischenzustände,
wie teilgehärtet, sind
möglich.
Zur Herstellung von mit ausgehärteten und/oder
ungehärteten Ω-Stringern versteiften
ungehärteten
oder ausgehärteten
Hautschalen sind jedoch Stütz-
bzw. Formkerne notwendig. Einerseits hat der Stütz- bzw. Formkern die Funktion,
die unter dem Hohlraum der ausgehärteten Stringer befindlichen
ungehärteten
Faserhalbzeuge der Hautschale und/oder die formlabilen Faserhalbzeuge
der Stringer während
des Herstellungsprozesses in der gewünschten Ω-Form zu fixieren und abzustützen. Andererseits überträgt der Stütz- bzw.
Formkern beim Co-Bonding bzw. beim Co-Curing Verfahren den erforderlichen
Autoklavdruck auf den ungehärteten
Fügepartner.
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Bislang
ist vorgesehen, bei einem Autoklavprozess zum Verkleben der ausgehärteten Ω-Stringer
mit der ungehärteten
Haut als Stützkern
zum Beispiel profilierte Folienschläuche aus beispielsweise Polyamid
(PA) bzw. Fluorpolymer (FEP) oder Hohlprofile aus Silikongummi zu
verwenden. Der Autoklavdruck wirkt dabei innenseitig auf den Folienschlauch
bzw. das Silikonprofil, welche wiederum den Autoklavdruck auf das
ungehärtete
Hautlaminat unter dem Ω-Stringer übertragen.
Nach dem Härtungsprozess
werden die Stützkerne
wieder entfernt.
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Die
bisher untersuchten Stützkernwerkstoffe führen nicht
immer zu einer reproduzierbar guten Bauteilqualität. Die erforderliche
Innenkontur kann nicht immer erzeugt werden. So ge nannte „Schlauchplatzer” führen zu
porösen
Laminaten bzw. zu unzureichenden Klebfugen und damit zu aufwendiger Nacharbeit
oder zu Ausschuss.
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Es
besteht bei der Herstellung von mit Q-Stringern versteiften Hautschalen
auch das Problem, dass die gegenwärtig für den Stütz- bzw. Formkern verwendeten
Materialien kostenintensiv (insbesondere Hohlprofile aus Silikongummi
wegen geringer Standzeit und möglicher
Beschädigungen)
sind und nach dem Ausbilden der Ω-Stringer
nur schwierig entfernt werden können
(z. B. wegen Folieneinschlüssen),
so dass das in den Stringern verbleibende Material zu dem Gesamtgewicht
des Flugzeugs nachteilig beiträgt.
Weiterhin können
sich Porenansammlungen und Faserauslenkungen im Hautfeld ergeben,
was sich nachteilig für
die Gleichmäßigkeit, Festigkeit
und den Kraftverlauf in der Hautfeldstruktur auswirken kann.
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Für eine akustische
Geräuschdämpfung ist es
bekannt, einen Verbund aus CFK und Gummi auf die Hautfelder zwischen
den Stringern aufzubringen.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein kostengünstigeres
und leichteres Faserverbundbauteil, insbesondere für die Luft-
und Raumfahrt, bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und/oder 4, einen Formkern mit den Merkmalen des Patentanspruchs
12 und/oder durch ein Faserverbundbauteil mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 14 gelöst.
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Demgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung eines Faserverbundbauteils, insbesondere
für die
Luft- und Raumfahrt, mit den folgenden Verfahrensschritten geschaffen:
Zunächst wird
ein Formkern aus einem Kork aufweisenden Material mit einem Kernwerkzeug
zum Festlegen einer äußeren Geo metrie
des Formkerns ausgebildet. Dieser so erstellte Formkern wird dann
in Anlage an einem zumindest teilgehärteten Versteifungselement
auf einem Basisbauteil des herzustellenden Faserverbundbauteils
zur Formgebung von wenigstens einem Formabschnitt des herzustellenden
Faserverbundbauteils angeordnet. Ein mehrstufiges Beaufschlagen
wenigstens des Formabschnitts mit Wärme und/oder Druck erfolgt
zum Herstellen des Faserverbundbauteils.
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Bei
einem weiteren Verfahren zur Herstellung eines Faserverbundbauteils,
insbesondere für die
Luft- und Raumfahrt, wird ein Formkern aus einem Kork aufweisenden
Material mit einem Kernwerkzeug zum Festlegen einer äußeren Geometrie des
Formkerns ausgebildet, wobei dieser Formkern dann auf einem Basisbauteil
des herzustellenden Faserverbundbauteils angeordnet wird. Auf diesem
wird dann wenigstens abschnittsweise wenigstens ein Faserhalbzeug
zur Formgebung von wenigstens einem Formabschnitt des herzustellenden
Faserverbundbauteils abgelegt. Dem schließt sich ein mehrstufiges Beaufschlagen
wenigstens des Formabschnitts mit Wärme und/oder Druck zum erfolgt
zum Herstellen des Faserverbundbauteils an.
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Ferner
wird ein Formkern zur Herstellung eines Faserverbundbauteils, insbesondere
eines Versteifungselementes, beispielsweise eines Stringers, an
einem Basisteil, mit einem Kernwerkstoff, der Kork aufweist, bereitgestellt.
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Weiterhin
wird ein Faserverbundbauteil mit wenigstens einem Versteifungselement,
insbesondere für
Luft- und Raumfahrt, welches mittels des erfindungsgemäßen Formkerns
und/oder dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist, bereitgestellt.
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Eine
der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Ideen besteht darin,
dass der Formkern aus einem Kork aufweisenden Material ausgebildet wird.
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Somit
weist die vorliegende Erfindung gegenüber den eingangs genannten
Ansätzen
den Vorteil auf, dass das Faserverbundbauteil mittels eines kostengünstigeren
Formkerns herstellbar ist. Der Formkern kann außerdem mehrere Funktionen aufweisen.
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Das
Versteifungselement kann einen Hohlraum aufweisen und beispielsweise
ein Ω-Stringer sein.
Aber auch Hohlräume
mit anderen Querschnitten, wie zum Beispiel trapezförmige, dreieckförmige, ringförmige, wellenförmige u.
dgl., sind möglich. Auch
Versteifungselemente ohne Hohlraum, wie zum Beispiel T-Stringer, U-Stringer,
L-Stringer, sind mittels des Formkerns in Funktion als Stützkern zum Beispiel
seitlich abstützbar.
Der Formkern ist dann jeweils an diese Geometrien teilweise, z.
B. als äußerer Stützkern,
oder vollständig,
z. B. als innerer Stützkern,
angepasst und weist die jeweilige Querschnittsform auf.
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Zunächst kann
der Formkern in Anlage an ein ausgehärtetes oder teilgehärtetes Versteifungselement
mit diesem auf ein ungehärtetes,
teil- oder auch ausgehärtetes
Basisbauteil als Stützkern
des Versteifungselementes aufgebracht werden.
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Weiterhin
kann der Formkern auf einem Basisbauteil angeordnet werden und zur
Herstellung eines Versteifungselementes auf einem ungehärteten, teil-
oder ausgehärteten
Basisbauteil benutzt werden, indem auf dem Formkern Faserhalbzeuge
für das
zu erstellende Versteifungselement abgelegt werden.
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In
einer Funktion als reiner Stützkern
wird er nach Autoklavhärtung
des Faserverbundbauteils aus dem Versteifungselement entnommen und/oder
von diesem abgenommen. Der Stützkern
ist formstabil und gleichzeitig elastisch, was zu einer guten Qualität des Faserverbundbauteils
führt.
Zudem ist er mehrfach verwendbar und senkt damit Kosten. Sein relativ geringes
Gewicht macht ihn gut handhabbar. Außerdem ist er recyclebar.
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In
einer weiteren Funktion verbleibt der Formkern als so genannter „fliegender
Stützkern” im und/oder
am Versteifungselement. Dazu ergibt sich zusätzlich zu den oben genannten
Vorteilen der Vorteil einer akustischen Geräuschdämmung, wobei zumindest teilweise
auf eine zusätzliche
Schalldämmung
mit herkömmlichem
Material verzichtet werden kann. Ein Faserverbundbauteil in Form
einer Rumpfschale weist durch verbleibende Stützkerne aus Kork in und/oder
an den Versteifungselementen ein verbessertes Impactverhalten sowie
ein verbessertes Durchbrandverhalten (kann auch durch Zusätze von Flammhemmern
gesteigert werden) auf. Außerdem wird
so eine, zumindest teilweise, thermische Isolierung ermöglicht.
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In
den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
vorliegenden Erfindung.
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In
dem Fall, in welchem das Versteifungselement zumindest teilgehärtet, d.
h. vorgehärtet
oder ausgehärtet,
ist, kann der Formkern mit zumindest einem Fixierungselement für ein Fixieren
des Formkerns an dem Versteifungselement versehen sein. Insbesondere
wenn der Formkern im Bauteil verbleibt, kann diese Fixierung zum
Beispiel in Form von Klebebändern
und/oder Harzfilmen und/oder Klebfilmen, die lokal und/oder kontinuierlich
aufgebracht werden, erfolgen.
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Wenn
der Formkern wieder entfernt werden soll, ist dabei bevorzugt, dass
das zumindest eine Fixierungselement am Formkern angebracht wird
und mit zumindest einem am Versteifungselement entfernbar anbringbaren
Fixierungshilfselement zusammenwirkt, wobei beispielsweise das zumindest
eine Fixierungselement und das zumindest eine Fixierungshilfselement
mit Magnetstreifen ausgebildet werden. Dabei kann zum Beispiel der
Formkern an einer oder mehreren Seitenflächen, die zur Anlage an das
Versteifungselement vorgesehen sind, mit einem Magnetstreifen ausgerüstet sein.
Dieser Magnetstreifen kann aufgeklebt und/oder in eine entsprechende (z.
B. gefräste
oder eingeformte) Nut oder Ausnehmung eingefügt sein. Diese Nut oder Ausnehmung entspricht
dem geometrischen Querschnitt des Magnetstreifens. Damit ergibt
sich der Vorteil eines einfachen Einführens des Magnetstreifens und
einer rückstandsfreien
Fixierung. Bei dünnwandigen
Formkernen kann im Bereich der Anbringung bzw. Einfügung des
Magnetstreifens eine lokale Aufdickung erfolgen. Das Versteifungselement
ist dann auf der korrespondierenden Seite/Fläche mit einem entfernbaren
Metallstreifen, z. B. ein Blechstreifen, der mit dem Magnetstreifen
zusammenwirkt, versehen. Der Metallstreifen als Fixierungshilfsmittel
kann auch ein Magnetstreifen sein. Vorteilhaft dabei ist, dass auch
dieses Fixierungshilfsmittel leicht applizierbar und leicht entfernbar
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden im Bereich scharfkantig auszubildender Übergänge der äußeren Geometrie
des auszubildenden Formkerns Verstärkungsmittel angeordnet. Diese
Verstärkungsmittel,
insbesondere Eckprofilteile, weisen den Vorteil auf, dass sie die
scharfen Kanten und Ecken ausbilden, wobei der Formkern in diesen
Bereich mit leicht herzustellenden Ausrundungen versehen werden
kann.
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Vorzugsweise
wird eine Trennschicht auf den Formkern aufgebracht bzw. auf ihm
erzeugt, welche ein Anhaften des Materials des Versteifungselementes
bzw. des Faserhalbzeugs und/oder einer Matrix an dem Formkern verhindert.
Die Trennschicht kann beispielsweise durch Bearbeitungsvorgänge mittels
Schleifen und/oder Polieren direkt erzeugt werden. Die Trennschicht
kann aber auch aus einer Trennfolie und/oder aus einem Flüssigtrennmittel
bestehen und zusätzlich
aufgebracht werden. Dadurch wird ein Entfernen des Formkerns nach
dem wenigstens teilweisen Aushärten
des mittels des Formkerns geschaffenen Abschnitts des Faserverbundbauteils erleichtert.
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Unter
Faserhalbzeugen sind Gewebe, Gelege und Fasermatten zu verstehen.
Diese werden mit einer Matrix, beispielsweise einem Epoxidharz,
versehen und anschließend
beispielsweise in einem Autoklav ausgehärtet.
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Hierzu
können
Handlaminier-, Prepreg-, Spritzpress- und/oder Vakuuminfusionsverfahren, auch
in Verbindung mit Wickeltechnik, zur Anwendung kommen.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird der Formkern
auf einem Basisteil aus Faserverbundhalbzeugen angeordnet und/oder
mit Faserhalbzeugen zum Ausbilden wenigstens eines Formabschnitts
des Faserverbundbauteils wenigstens teilweise umgeben. Somit können vorteilhaft
Basisteile, beispielsweise Hautschalen, Druckkalotten etc, mit Ω-Stringern aber auch
anderen Versteifungselementen ausgebildet werden. Alternativ oder
zusätzlich
können
auch separate Faserverbundbauteile, die gänzlich in ihrer Form durch den
Formkern definiert werden, hergestellt werden.
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Der
Formkern kann nach dem Aushärten, beispielsweise
bei der Herstellung eines Ω-Stringers, aus
diesem in Längsrichtung
des Stringers herausgezogen werden, was durch die Trennschicht erleichtert
wird. Ein Beschädigen
des Formkerns wird dadurch verhindert, dass der Formkern mit zumindest einer
Versteifungsschicht, zum Beispiel aus reißfestem Gewebe und/oder mit
einer reißfesten
Trennfolie, ausgebildet wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird der Formkern mit wenigstens
einem Hinterschnitt ausgebildet. Dieser Hinterschnitt liegt vorzugsweise
in Längsrichtung
des Formkerns. Somit lassen sich mittels eines solchen Formkerns Stringer
mit in deren Längsrichtung
variablem Querschnitt herstellen.
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Der
Formkern kann mittels eines Pressverfahrens ausgebildet sein. Dabei
wird zum Beispiel Korkmehl mit einem Binder und Füllstoff
aus beispielsweise Gummigranulat vermischt und zu der gewünschten
Gestalt des Formkerns mittels eines Formwerkzeugs gepresst. Es ist
auch möglich,
dass ein so hergestellter Formkern mittels abtragender Bearbeitungen
auf ein Endmaß gebracht
wird, wie zum Beispiel mittels Schneiden, Schleifen und auch Polieren.
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Der
Formkern kann auch aus zumindest zwei Kernsegmenten, zum Beispiel
zweier mit Pressverfahren oder auch auf anderem Wege hergestellter Segmente,
zusammengesetzt werden, wobei die Segmente aneinander geklebt werden.
Sie können nachträglich natürlich auch
noch endbearbeitet werden.
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Der
Formkern kann auch als Hohlkern mit einem Kerninnenraum gebildet
werden. Dabei können Seitenwände aus
einzelnen Platten zur endgültigen Form
zusammengesetzt werden. Es ist auch möglich, dass der Formkern gepresst
wird, wobei der Innenraum mit einem entsprechenden Kern ausgefüllt ist.
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In
einer anderen Ausführung
weist das Ausbildendes Formkerns als Hohlkern mit einem Kerninnenraum
folgende Teilschritte auf: Bereitstellen eines Vollprofils, das
zum Beispiel in einem Pressverfahren hergestellt ist. Es wird die
Außen-
und Innenkontur des Formkerns zum Beispiel mittels Fräs- und/oder Schneidwerkzeuge
erzeugt. Die Außengeometrie des
Fräs- und/oder Schneidwerkzeugs
zum Ausbilden des Kerninnenraums entspricht dem geometrischen Querschnitt
des Kerninnenraums. Das rotierende Fräs- und/oder Schneidwerkzeug
wird in Längsrichtung
des Vollprofils in selbigem bewegt, wobei durch den Schaft des Fräs- und/oder
Schneidwerkzeugs gleichzeitig ein Längsspalt in die Kopfwand des
so gefertigten Formkerns eingebracht wird. Dieser Spalt kann beispielsweise
entweder mit einem aufgeklebten Streifen aus einem Kork aufweisenden Material
und/oder mit einem Fixierungselement mit Magnetstreifen geschlossen
werden.
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In
einer noch anderen Ausführung
weist das Ausbilden des Formkerns folgende Teilschritte auf: Bereitstellen
von Plattenware, die zum Beispiel durch Kalandrieren oder andere
Pressverfahren hergestellt ist. Es werden dann Zuschnitte zugeschnitten,
die mit einem Faltwerkzeug gefaltet und dann mittels des Kernwerkzeugs
verbunden werden. Dabei dient das Kernwerkzeug als äußere Form.
In einem Innenraum kann ein weiterer Kern eingebracht sein, wobei
dieser Kern beim Falten der Plattenware als eine Art Aufwickelkern
dienen kann. Zum Falten kann die Plattenware entsprechend vorgeritzt
und/oder mit Kerben versehen werden.
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Ein
erfindungsgemäßer Formkern
zur Herstellung eines Faserverbundbauteils, insbesondere eines Versteifungselementes
an/auf einem Basisbauteil in der Luft- und Raumfahrt, ist mit einem
Kork aufweisenden Material ausgebildet und kann wie oben beschrieben
hergestellt werden.
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Ein
Faserverbundbauteil mit wenigstens einem Versteifungselement, insbesondere
für die
Luft- und Raumfahrt, ist mit einem oben beschriebenen Formkern hergestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist bei dem Faserverbundbauteil der Formkern in Anlage an dem wenigstens
einen Versteifungselement als Geräuschdämpfungsmittel und/oder thermisches
Isolationselement angeordnet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen dabei:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht eines Versteifungselementes;
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2 die
Ansicht nach 1 mit einem Querschnitt eines
ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Formkerns;
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3 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils
beim Herstellen gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Verfahren;
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4 eine
schematische Querschnittsansicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formkerns
nach 2 in einem Form- bzw. Kernwerkzeug;
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5 eine
Variation des ersten Ausführungsbeispiels
nach 4;
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6 eine
schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns
mit dem Versteifungselement nach 1;
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7 eine
schematische Querschnittsansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns
mit dem Versteifungselement nach 1;
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8 eine
schematische Querschnittsansicht eines vierten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns
mit dem Versteifungselement nach 1;
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9 eine
schematische Draufsicht auf eine Plattenware zur Herstellung des
vierten Ausführungsbeispiels
nach 8;
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10 eine
Seitenansicht der Plattenware nach 9;
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11 eine
schematische Darstellung einer Fixierung des Formkerns nach dem
ersten Ausführungsbeispiel
und des Versteifungselementes nach 1;
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12 eine
Variation der in 11 dargestellten Fixierung;
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13 eine
schematische perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils
beim Herstellen gemäß einem
zweiten erfindungsgemäßen Verfahren;
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14 eine
schematische Querschnittsansicht eines fünften Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formkerns
mit dem Versteifungselement nach 1;
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15a eine schematische perspektivische Ansicht
eines Kernrohlings für
eine Variation des zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns
nach 6;
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15b eine schematische perspektivische Ansicht
einer Bearbeitung des Kernrohlings nach 15a;
und
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15b eine schematische perspektivische Darstellung
einer Variation des zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns
nach 6.
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In
allen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente – sofern
nichts anders angegeben ist – mit
jeweils den gleichen Bezugszeichen versehen worden.
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Es
wird zunächst
Bezug auf die 1 bis 3 genommen.
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In 1 ist
eine schematische Querschnittsansicht eines Versteifungselementes 1 illustriert. 2 zeigt
die Ansicht nach 1 mit einem Querschnitt eines
ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Formkerns 7 und 3 stellt
eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils 10 beim
Herstellen gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Verfahren
dar.
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Das
Versteifungselement 1 ist in diesem Beispiel ein so genannter Ω-Stringer
mit einer Art Hutprofil, wie in 1 gezeigt
ist, und steht senkrecht auf der Zeichnungsebene. Eine perspektivische
Ansicht ist in 3 dargestellt, wobei beispielhaft
zwei Versteifungselemente 1 illustriert sind, die auf einem Basisbauteil 11,
zum Beispiel einem Schalenbauteil oder einer Rumpfhaut eines nicht
gezeigte Luft- und Raumfahrzeugs, zur Versteifung aufgebracht sind.
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Das
Versteifungselement 1 (siehe 1) weist
zwei gegenüberliegende,
schräg
nach oben auf einander zulaufende Stege 2 auf, die an ihren
oberen Enden durch eine horizontale Verbindung, hier Kopf 5 genannt,
verbunden sind. An den unteren Enden der Stege 2 sind jeweils
nach außen
weisende, horizontal verlaufende Füße 3 mit Unterseiten
angebracht. Die Unterseiten sind als Verbindungsflächen 4 zur
Auflage und zur Anbringung auf dem zu versteifenden Basisbauteil 11 (siehe 3)
vorgesehen. Die Stege 2 und der Kopf 5 umschließen einen,
in etwa trapezförmigen
Hohlraum 6, dessen untere Öffnung durch das Basisbauteil 11 (siehe 3)
verschlossen ist.
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In 3 bilden
die Versteifungselemente 1 mit dem Basisbauteil 11 einen
Formabschnitt 13 des Faserverbundbauteils 10.
Dabei ist jeweils ein Innenflächenabschnitt 12 auf
der Oberfläche
des Basisbauteils 11 unterhalb eines jeweiligen Innenraums 6 der
Versteifungselemente 1 angeordnet. In den Innenräumen 6 der
Versteifungselemente 1 ist jeweils ein Formkern 7 angeordnet,
wie in 2 im Querschnitt verdeutlicht wird. Es können aber
auch mehrere Formkerne 7 hintereinander angeordnet sein.
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In
diesem Beispiel füllt
der Formkern 7 den Hohlraum 6 des Versteifungselementes 1 vollständig aus,
wobei Seitenflächen 8 des
Formkerns 7 an den Innenseiten der Stege 2 und
des Kopfes 5 des Versteifungselementes 1 anliegen
und diese kontaktieren. Eine Formkernbodenfläche 9 des Formkerns 7 fluchtet
mit den jeweiligen Verbindungsflächen 4 der Füße 3 des
Versteifungselementes 1.
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In
diesem ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das Versteifungselement 1 bereits an einem anderen
Ort hergestellt worden, wozu auch der Formkern 7 Ver wendung
finden kann, und zumindest teilgehärtet sein kann. Hier bedeutet
der Begriff teilgehärtet,
dass das Versteifungselement 1 soweit in sich gefestigt
ist, dass es von seinem Herstellungsort auf das, in diesem Beispiel
noch ungehärtete
Basisbauteil 11 transportiert werden kann. Dabei befindet
sich der Formkern 7 in dem Hohlraum 6 des Versteifungselementes 1.
Beim Anordnen auf dem Basisbauteil 11 bedeckt die Formkernbodenfläche 9 den
Innenflächenabschnitt 12 der Oberfläche des
ungehärteten
Basisbauteils 11 zwischen den Verbindungsflächen 4 der
Füße des Versteifungselementes 1.
Mit den Verbindungsflächen 4 wird
das Versteifungselement 1 mit dem Basisbauteil 11 in
einem weiteren Verfahrensschritt verbunden.
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Dazu
erfolgt mehrstufiges Beaufschlagen wenigstens der Formabschnitte 13 in
einem Autoklav mit Wärme
und/oder Druck, um das mit den Versteifungselementen 1 versteifte
Faserverbundbauteil 10 herzustellen, wobei die Verbindungsflächen 4 mit dem
Basisbauteil 11 verbunden werden. Dabei können verschiedene
Fertigungsverfahren angewendet werden. Vorzugsweise wird hier das
so genannte Vakuuminfusionsverfahren gewählt. Das Prepreg-Verfahren
ist hier jedoch genauso anwendbar.
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Dabei
werden die Innenflächenabschnitte 12 der
Oberfläche
des Basisbauteils 11 durch die Formkernbodenflächen 9 der
Formkerne 7 so gestützt
und gehalten, dass sich keine Porenansammlungen und Faserauslenkungen
in diesen Hautfeldern der Innenflächenabschnitte 12 ergeben.
Dies erweist sich als vorteilhaft für die Gleichmäßigkeit,
Festigkeit und den Kraftverlauf in der Hautfeldstruktur.
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Im
Weiteren wird die Erstellung der Formkerne 7 anhand der 4 bis 10 beschrieben.
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4 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Formkerns 7 in
einem Querschnitt.
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Der
Formkern 7 besteht aus einem Kernwerkstoff, der Kork aufweist,
zum Beispiel Korkmehl mit Bindemitteln und Füllstoffen. Es ist auch ein
Compound aus Korkgranulat und Gummigranulat, was als Gummikork bezeichnet
wird, möglich.
Möglich
ist auch ein Verbundwerkstoff bestehend aus zumindest einer Korkschicht
und zumindest einer Gummischicht. Dieser Kernwerkstoff wird in ein
Kernwerkzeug 14 eingebracht und in diesem in die gewünschte Form
mit dem Querschnitt des Formkerns 7, hier eine etwa trapezförmige Gestalt,
gebracht. Dies kann zum Beispiel durch Pressen erfolgen. Durch Aufbringung
von Wärme
können
die Bindemittel aktiviert werden, wie zum Beispiel Gummi durch Vulkanisierstoffe.
Andere Verfahren sind selbstverständlich möglich.
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In
diesem Beispiel ist der Formkern 7 mit einer Trennschicht 15 umgeben,
welche ihn auf allen Seiten vollständig umschließt und für sein Herstellungsverfahren
und Weiterbe- und Verarbeitung hinsichtlich der Prozesstemperatur
und dem Prozessdruck geeignet ist. Die Trennschicht 15 dient
zur korrekten Trennung des Formkerns 7 sowohl vom Kernwerkzeug 14 wie
auch vom Versteifungselement 1 und dem Basisbauteil 11 beim
Entformen. Die Oberflächenbeschaffenheit
der Trennschicht 15 ist bedeutend für die Oberfläche des
Innenflächenabschnitts 12 (siehe 3).
Die Trennschicht 15 kann zum Beispiel mittels Schleifen
und Polieren des Formkerns 7 direkt am Teil erstellt werden.
Auch ist es möglich,
geeignete Beschichtungen, zum Beispiel aus einem Kunststoff und/oder
Flüssig-Trennmittel und/oder Trennfolie,
aufzubringen.
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Es
ist auch in anderer Ausführung
möglich, dass
der Formkern 7 auf den gewünschten Querschnitt zugeschnitten
wird. Dann kann das Kernwerkzeug 14 zum Beispiel schematisch
als Schneidwerkzeug gesehen werden.
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5 zeigt
das Kernwerkzeug 14 mit einem Formkern 7 in einer
Variation mit unterschiedlichem Querschnitt, bei welchem die unteren
Eckbereiche durch Verstärkungsmittel 17,
beispielsweise Leisten aus Metall, Kunststoff oder Kork und/oder
Gummikork, ersetzt sind. So kann der Formkern 7 besonders
gut ausgebildete Eckbereiche erhalten, indem die Verstärkungsmittel 17 in
einem separaten Werkzeug angefertigt werden. Beim Entfernen der
Formkerne 7 aus den Versteifungselementen 1 können diese
Verstärkungsmittel 17 je
nach Ausführung
mit entfernt werden oder im Versteifungselement 1 verbleiben.
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6 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns 7 mit
dem Versteifungselement 1 nach 1. In dieser
Ausführung
ist der Formkern 7 mit einem Kerninnenraum 18 ausgebildet,
welcher bei der Herstellung des Formkerns 7 mit einem weiteren
Kern ausgefüllt
sein kann. Diese Art des Formkerns 7 eignet sich aufgrund
seines geringen Gewichts beispielsweise zum Verbleib im Versteifungselement 1,
wobei ein eventueller Kern aus dem Kerninnenraum 18 entfernt
wird.
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Hier
wird der Formkern 7 mit einer Versteifungsschicht 16 verwendet,
die zum Beispiel eine reißfeste
Gewebeschicht ist. Es kann aber auch ein anderer, versteifender
Werkstoff, beispielsweise eine reißfeste Trennfolie, sein. Diese
Versteifungsschicht 16 kann auch anstelle oder als Trennschicht 15 (siehe 4 und 5)
Verwendung finden. Die Versteifungsschicht 16 ist besonders
vorteilhaft, wenn der Formkern 7 beim Entformen herausgezogen
wird, da er dadurch vor Beschädigungen
geschützt
und seine Wiederverwendbarkeit erhöht wird.
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In 7 ist
eine schematische Querschnittsansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns 7 mit
dem Versteifungselement 1 nach 1 gezeigt,
wobei der Formkern 7 hier aus drei Kernsegmenten 19 zusammengesetzt ist.
Die Kernsegmente 19 weise hier jeweils dreieckige Querschnitte
auf, sind aber nicht darauf beschränkt. Die Kernsegmente 19 sind
miteinander fest verbunden, zum Beispiel ver klebt, wobei der Klebstoff
für die
Temperaturen und Drucke beim Herstellen des Faserverbundbauteils 10 geeignet
und gegenüber
den verwendeten Matrixwerkstoffen beständig ist. Dieses Ausführungsbeispiel
ist zum Beispiel für
größere Kernquerschnitte
geeignet. Die Kernsegmente 19 können durch einfache Kernwerkzeuge 14 hergestellt
werden.
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8 illustriert
eine schematische Querschnittsansicht eines vierten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Formkerns 7 mit
dem Versteifungselement 1 nach 1. Hierzu
stellt 9 eine schematische Draufsicht auf eine Plattenware 20 zur
Herstellung des Formkerns 7 des vierten Ausführungsbeispiels
nach 8 dar und 10 zeigt eine
Seitenansicht der Plattenware 20 nach 9.
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Der
Formkern 7 weist ebenfalls wie das zweite Ausführungsbeispiel
nach 6 einen Kerninnenraum 18 auf. Der Formkern 7 besitzt
eine Bodenwand 21, deren Außenfläche die Formkernbodenfläche 9 bildet.
An den Enden der Bodenwand 21 ist jeweils eine Seitenwand 22 in
einem Faltabschnitt 24 angebunden, wobei die Außenflächen der
Seitenwände 22 an
den Innenflächen
der Stege 2 des Versteifungselementes 1 zur Anlage
kommen. Die Enden der Seitenwände 22 sind
auch über
Faltabschnitte 24 jeweils mit einer Kopfwand 23 verbunden.
Die Kopfwände 23 bilden
mit ihren Außenflächen eine
Anlagefläche
an die Innenfläche
des Kopfes 5 des Versteifungselementes 1. Die
freien Enden der Kopfwände 23 überlappen
sich und sind in einem Verbindungsabschnitt 25 miteinander
verbunden, zum Beispiel verklebt.
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Nach
dem vierten Ausführungsbeispiel
wird der Formkern 7 als ein Faltkern aus einer Plattenware 20,
die in 9 illustriert ist, zunächst zugeschnitten. In 9 erstreckt
sich die Plattenware 20 nach oben und unten in einer bestimmten
Länge,
die der Länge
des Formkerns 7 entspricht oder darauf zugeschnitten wird.
In der Breite der Plattenware 20, d. h. hier in der 9 von
links nach rechts, werden die oben un ter 8 angegebenen
einzelnen Abschnitte durch Einritzen und/oder Einkerben der Faltabschnitte 24 gebildet.
Der Verbindungsabschnitt 25 wird ebenfalls in diesem Beispiel
zur Überlappung
schräg angeschnitten.
Die Faltabschnitte 24 können
zum Beispiel zusätzlich
mit Klebstoff versehen und/oder nach einem Faltvorgang mit Klebestreifen
fixiert werden. 10 zeigt eine Seitenansicht
der Plattenware 20. Hierbei ist ersichtlich, dass die Faltabschnitte 24 in
dieser Ausführung
V-förmige
Kerben aufweisen. Optional kann die Plattenware ein- und/oder beidseitig
mit einer Trenn- und/oder Autoklavfolie versehen werden.
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Die
so vorbereitete Plattenware 20 kann nun gemäß dem Querschnitt
des Formkerns 7 nach 8 einem
Faltvorgang unterzogen werden, indem zum Beispiel die Seitenwände 22 mit
den daran befestigten Kopfwänden 23 links
und rechts um die Bodenand 21 jeweils im Uhrzeigersinn
und gegen den Uhrzeigersinn gefaltet werden, wobei die freien Enden
der Kopfwände 23 im
Verbindungsabschnitt 25 überlappen und aneinander befestigt
werden. Der Faltvorgang kann automatisch in einem geeigneten Faltwerkzeug
erfolgen, zum Beispiel in Längsrichtung
des Formkerns (senkrecht zur Zeichenebene der 9).
Dabei kann ein Kern mit dem Querschnitt des Kerninnenraums 18 als
weiteres Faltwerkzeug dienen, was leicht vorstellbar ist.
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Beim
Transport der Versteifungselemente 1 mit innen angeordneten
Formkernen 7 als Stützkerne,
beim Anordnen auf dem Basisbauteil 11 und zu anderen Zwecken
kann eine Fixierung von Versteifungselement 1 und Formkern 7 nötig sein. 11 ist eine
schematische Darstellung einer Fixierung des Formkerns 7 nach
dem ersten Ausführungsbeispiel und
des Versteifungselementes 1 nach 1, und 12 illustriert
eine Variation der in 11 dargestellten Fixierung.
Da bei einem zumindest teilgehärteten
Versteifungselement 1 die Innenflächen im Hohlraum 6 bereits
vorgefertigt bzw. fertig ausgebildet sind, ist es möglich, zumindest
eine der am Versteifungselement 1 anliegenden Seitenflächen 8 des Formkerns 7 mit
einem Fixie rungselement 26 zu versehen. In einer nicht
gezeigten Ausführung
kann das Fixierungselement 26 als Klebeband allein, entweder auf
einer Seitenfläche 8 und/oder
auf einer Innenfläche
des Hohlraums 6 des Versteifungselementes 1 angebracht
sein. In der in 11 und 12 gezeigten
Ausführung
ist das Fixierungselement 26 jeweils ein Magnetstreifen
oder ein Metallstreifen/blech. In 11 ist
das Fixierungselement 26 mit einem Querschnitt versehen,
der es erlaubt, das Fixierungselement 26 in Längsrichtung
des Formkerns 7 einzuführen,
wobei es in senkrechter Richtung dazu aufgrund der Querschnittsform
formschlüssig
im Formkern gehalten ist. Hier ist eine Ausnehmung mit einem zu dem
Fixierungselement 26 korrespondierenden Querschnitt in
den oberen Abschnitt des Formkerns 7 eingeformt, wobei
eine Oberfläche
des Fixierungselementes 26 an der Innenfläche des
Kopfes 5 des Versteifungselementes 1 anliegt.
An der gegenüberliegenden
Außenseite
des Kopfes 5 ist ein Fixierungshilfselement 27 angebracht,
welches mit dem Fixierungselement 26 hier über Magnetkräfte zusammenwirkt.
Das Fixierungshilfselement 27 ist in diesem Beispiel ein
Metallblechstreifen, welcher magnetisierbar ist. Damit wird eine
rückstandsfreie
Fixierung von Formkern 7 und Versteifungselement 1 möglich, wobei
das Fixierungshilfselement 27 leicht haftend aufgebracht
ist. Vor einer Autoklavfahrt nach dem Positionieren des Versteifungselementes
auf dem Basisbauteil 11 wird das Fixierungshilfselement 27 wieder
entfernt. Das Fixierungselement 26 kann auch in eine einfache
Ausnehmung, wie in 12 gezeigt, in die Seitenfläche 8 des
Formkerns 7 eingeklebt sein. Fixierungselement 26 und
Fixierungshilfselement 27 können auch beide Magnetstreifen sein.
Im Falle eines dünnwandigen
Formkerns 7, wie zum Beispiel im zweiten Ausführungsbeispiel
nach 6, muss der Bereich, in welchem das Fixierungselement 26 mit
einer Ausnehmung vorgesehen ist, aufgedickt sein.
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Der
erfindungsgemäße Formkern 7,
welcher einen Korkwerkstoff aufweist, kann aber auch bei einem Fertigungsverfahren
angewendet werden, bei welchem das Versteifungselement 1 direkt auf
dem Basisbauteil 11 gebildet wird. Hierzu zeigt 13 eine
schematische perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils 10 beim
Herstellen gemäß einem zweiten
erfindungsgemäßen Verfahren.
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Der
Formkern 7 ist hier zum Beispiel eine Ausführung mit
Kerninnenraum 18 nach dem zweiten Ausführungsbeispiel nach 6.
Zwei Formkerne 7 sind auf dem Basisbauteil 11 angeordnet,
wobei ihre Formkernbodenflächen 9 die
jeweiligen Innenflächenabschnitte 12 kontaktieren.
Die Formkerne 7 sind mit einer oder mehreren Lagen Faserhalbzeug 28 belegt,
welche dann mit einer Matrix getränkt werden, um Formabschnitte 13 mit
Versteifungselementen zu bilden. Das Faserhalbzeug kann aber auch schon
mit Harz vorimprägniert
sein und liegt dann als Prepreg vor. Der Aushärtevorgang erfolgt wie bereits oben
erläutert.
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Die
Erfindung ist nicht auf das in den Figuren dargestellte, spezielle
Verfahren zur Herstellung eines Faserverbundbauteils für die Luft-
und Raumfahrt beschränkt.
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So
ist beispielsweise der vorliegende Erfindungsgedanke auch auf Faserverbundbauteile
im Sportgeräte-
oder Motorsportbereich, anwendbar.
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Ferner
ist die Geometrie des Formkerns auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Ferner
können
auch mehrere Formkerne verwendet werden, um einen Formkern auszubilden. Dabei
ist es das Ziel, eine komplexere Geometrie mittels der Vielzahl
an Formkernen zu schaffen. Folglich können komplexere Faserverbundbauteile
hergestellt werden.
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Auch
andere Versteifungsprofile, wie zum Beispiel T-Stringer, L-Stringer,
U-Stringer, Rohre, Mischformen der genannten Profile u. dgl. können mit dem
erfindungsgemäßen Formkern 7 aus einem Kork
aufweisenden Material als Stützkern
gestützt werden.
Dazu weist der Formkern 7 den jeweiligen Querschnitt bzw.
die jeweilige Form des zu stützenden
Versteifungsprofilabschnitts auf. Eine Fixierung kann zum Beispiel
wie oben gemäß der 11 oder 12 vorgenommen
werden.
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Der
Faltkern nach 8 kann auch, wie in 14 in
einer schematischen Querschnittsansicht eines fünften Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formkerns
mit dem Versteifungselement nach 1 gezeigt
ist, im Kopfbereich eine flächige Überlappung
zweier Kopfwände 23 mit
einem großflächigen Verbindungsabschnitt 25 aufweisen.
Diese Ausführung
eignet sich besonders für
Versteifungselemente 1, welche bereits ausgehärtet sind
und deren Kopfbereich nicht mehr durch den Formkern 7 geformt
werden muss.
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Anstelle
eines Faltkerns kann dieser auch aus Einzelplatten zusammengesetzt
sein.
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Es
ist weiterhin möglich,
den Formkern 7 aus einem Vollmaterial herzustellen. Dazu
zeigen 15a bis 15c schematische
perspektivische Ansichten eines Kernrohlings 29 für eine Variation des
zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Formkerns
nach 6, seine Bearbeitung und Endform. Dazu weist das
Ausbilden dieses Formkerns 7 als Hohlkern mit einem Kerninnenraum 18 folgende
Teilschritte auf: Bereitstellen eines Kernrohlings 29 bzw.
Vollprofils, das zum Beispiel in einem Pressverfahren hergestellt
ist. Es wird die Außen- und Innenkontur
des Formkerns 7 zum Beispiel mittels Fräs- und/oder Schneidwerkzeuge 30 erzeugt.
Die Außengeometrie
des Fräs-
und/oder Schneidwerkzeugs 30 zum Ausbilden des Kerninnenraums 18 entspricht
dem geometrischen Querschnitt des Kerninnenraums 18. Das
rotierende Fräs- und/oder
Schneidwerkzeug 30 wird in Längsrichtung des Vollprofils
in selbigem bewegt, wobei durch den Schaft 31 des Fräs- und/oder
Schneidwerkzeugs 30 gleichzeitig ein Längsspalt 32 in die
Kopfwand 23 des so gefertigten Formkerns eingebracht wird.
Dieser Längsspalt 32 kann
entweder mit einem aufgeklebten Streifen aus einem Kork aufweisenden
Material und/oder mit einem Fixierungselement 26 (siehe
z. B. 11, 12) mit
Magnetstreifen geschlossen werden. Die Außengeometrie des Formkerns 7,
welche der Innengeometrie des Versteifungselementes 1 anzupassen
ist, wird durch entsprechende Bearbeitung, zum Beispiel Fräsen und/oder
Schneiden, des Kernrohlings 29 hergestellt. Der Kernrohling 29 kann aber
auch schon mit dem endgültigen
Außenprofil versehen
sein.
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Die
Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung eines Faserverbundbauteils 10,
insbesondere für
die Luft- und Raumfahrt, mit den folgenden Verfahrensschritten:
Ausbilden eines Formkerns 7 aus einem Kork aufweisenden
Material mit einem Kernwerkzeug 14 zum Festlegen einer äußeren Geometrie
des Formkerns 7; Anordnen des so ausgebildeten Formkerns 7 in
Anlage an einem zumindest teilgehärteten Versteifungselement 1 auf
einem Basisbauteil 11 des herzustellenden Faserverbundbauteils 10 zur Formgebung
von wenigstens einem Formabschnitt 13 des herzustellenden
Faserverbundbauteils 10; und mehrstufiges Beaufschlagen
wenigstens des Formabschnitts 13 mit Wärme und/oder Druck zum Herstellen
des Faserverbundbauteils 10; sowie einen Formkern 7 und
ein Faserverbundbauteil 10.
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- 1
- Versteifungselement
- 2
- Steg
- 3
- Fuß
- 4
- Verbindungsfläche
- 5
- Kopf
- 6
- Hohlraum
- 7
- Formkern
- 8
- Seitenfläche
- 9
- Formkernbodenfläche
- 10
- Faserverbundbauteil
- 11
- Basisbauteil
- 12
- Innenflächenabschnitt
- 13
- Formabschnitt
- 14
- Kernwerkzeug
- 15
- Trennschicht
- 16
- Versteifungsschicht
- 17
- Verstärkungsmittel
- 18
- Kerninnenraum
- 19
- Kernsegment
- 20
- Plattenware
- 21
- Bodenwand
- 22
- Seitenwand
- 23
- Kopfwand
- 24
- Faltabschnitt
- 25
- Verbindungsabschnitt
- 26
- Fixierungselement
- 27
- Fixierungshilfselement
- 28
- Faserhalbzeug
- 29
- Kernrohling
- 30
- Fräs- und/oder
Schneidwerkzeug
- 31
- Schaft
- 32
- Längsspalt