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Die
Erfindung betrifft eine Fahrwerksvermessungseinrichtung für ein auf
einem Messplatz stehendes Kraftfahrzeug, einen Messplatz für ein Kraftfahrzeug
mit einer solchen Fahrwerksvermessungseinrichtung und eine Hebeeinrichtung
für ein
Kraftfahrzeug mit einer solchen Fahrwerksvermessungseinrichtung.
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Stand der Technik
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Fahrwerksvermessungen
bei Kraftfahrzeugen werden durchgeführt, um Abweichungen der fahrwerksgeometrischen
Parameter zu geforderten Sollwerten festzustellen und um so sicherzustellen, dass
ein Kraftfahrzeug den vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen
entspricht. Oft machen sich Abweichungen der gemessenen fahrwerksgeometrischen
Parameter zu den geforderten Sollwerten durch Schiefstellung des
Lenkrades, durch schwammiges Fahrverhalten oder durch unterschiedlichen Verschleiß der Reifen
bemerkbar.
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Es
ist von Vorteil, Achsvermessungen in regelmäßigen Abständen durchzuführen, um
frühzeitig Abweichungen
in der Fahrwerksgeometrie festzustellen. Da jedoch solche Messungen,
bedingt durch die dabei zum Einsatz kommenden aufwendigen und teuren
Achsvermessungsanlagen, relativ aufwendig und teuer sind, lassen
viele Fahrzeughalter Achsvermessungen an ihrem Fahrzeug zu selten
durchführen.
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Im
Stand der Technik sind Achsvermessungsanlagen bekannt, bei denen
Messwertaufnehmer mittels Spannvorrichtungen an die Räder des
zu vermessenden Kraftfahrzeugs angebracht werden. Diese Messwertaufnehmer
kommunizieren über Lichtstrahlen
miteinander und erlauben so eine Vermessung der relevanten Fahrwerksparameter.
Bei solchen Achsvermessungsanlagen ist von Nachteil, dass sie nach
der Vermessung in einem hierfür
vorgesehenen Stauraum aufbewahrt werden müssen, der oft knapp ist. Insgesamt
müssen
vier solche Mess wertaufnehmer an den Rädern angebracht und anschließend verstaut
werden, was mit einigem Aufwand verbunden ist. Des weiteren entstehen
für den Bediener
des Achsvermessungssystems oft erhebliche Laufwege, da dieser Stauraum
oft nicht in unmittelbarer Umgebung des Messplatzes zur Verfügung steht.
Bei kabelgebundenen Varianten dieser Messwertaufnehmer stellen herumliegende
Kabel oft eine Stolperfalle für
den Bediener dar.
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Bei
anderen im Stand der Technik bekannten Achsvermessungsanlagen sind
Messkameras auf einem Gestell vor dem zu vermessenden Kraftfahrzeug
angeordnet, und an dem Rad angebrachte Messtargets werden durch
diese Messkameras aufgenommen. Solche Achsvermessungsanlagen erfordern
einen hohen Installationsaufwand. Zudem steht bei vielen Kraftfahrzeugwerkstätten gerade
vor dem zu vermessenden Kraftfahrzeug kein Platz zur Verfügung, um
solche Achsvermessungsanlagen zu installieren. Ferner ergeben sich
für den
Bediener durch die feste und unverschiebbare Anordnung solcher Gestelle
mit Messkameras vor dem Kraftfahrzeug Behinderungen bei anderen
an dem Kraftfahrzeug durchzuführenden
Arbeiten.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrwerksvermessungseinrichtung
anzugeben, die flexibel, platzsparend und kostengünstig ist,
und die den Bediener bei anderen am Kraftfahrzeug durchzuführenden
Arbeiten nicht behindert. Des Weiteren sollen ein entsprechender
Messplatz und eine entsprechende Hebeeinrichtung mit einer derartigen
Fahrwerksvermessungseinrichtung angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Eine
erfindungsgemäße Fahrwerksvermessungseinrichtung
für ein
auf einem Messplatz stehendes Kraftfahrzeug umfasst einen linken
Messkopf mit wenigstens einer nach vorne und wenigstens einer nach
hinten gerichteten Messkamera, einen rechten Messkopf mit wenigstens
einer nach vorne und wenigstens einer nach hinten gerichteten Messkamera,
und wenigstens ein Gehäuse
zur An ordnung auf dem Messplatz an einer Position zwischen der Vorder-
und Hinterachse des zu vermessenden Kraftfahrzeugs. Dabei können der
linke und der rechte Messkopf zwischen einer geschützten Position
innerhalb des wenigstens eines Gehäuses und einer Messposition
seitlich außerhalb
des Gehäuses
bewegt werden.
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Unter
Messplatz werden dabei erfindungsgemäß alle denkbaren Plätze verstanden,
an denen üblicherweise
eine Achsvermessung durchgeführt
wird, also neben dem konventionellen Messplatz mit Fahrschienen
auch eine Grube oder ein Messplatz mit einer Hebeeinrichtung.
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Das
Bewegen der Messköpfe
zwischen der geschützten
Position und der Messposition kann dabei manuell oder motorisch
erfolgen.
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Erfindungsgemäß kann ein
derartiges Gehäuse
mit darin befindlichem Messkopf oder mit darin befindlichen Messköpfen auf
einfache Weise auf dem Messplatz angebracht werden, beispielsweise
durch Einrasten an einer bestimmten Position oder durch die Verwendung
einfacher Hilfsmittel, wie Schrauben oder Stifte. Die Installation
ist daher in kurzer Zeit und somit mit geringen Kosten möglich. Ebenso
kann das wenigstens eine Gehäuse
der erfindungsgemäßen Achsvermessungseinrichtung
auf einfache Weise wieder von dem Messplatz abgenommen werden und
beispielsweise auf einem anderen Messplatz montiert werden. Dadurch
ergibt sich eine flexible und mobile Verwendung der erfindungsgemäßen Fahrwerksvermessungseinrichtung
an mehreren Messplätzen.
Im Gegensatz zu den fest installierten Achsvermessungsanlagen, wie
sie im Stand der Technik bekannt sind, unterliegt die erfindungsgemäße Achsvermessungseinrichtung
nicht der Einschränkung
der Ortsgebundenheit und der festen Zuordnung zu einem bestimmten
Messplatz.
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Der
Platzbedarf der erfindungsgemäßen Fahrwerksvermessungseinrichtung
ist sehr gering. Sie nimmt keinen Raum vor dem Messplatz ein, es wird
lediglich der von dem Messplatz ohnehin schon benötigte Raum
in der Horizontalen in Anspruch genommen.
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Durch
die Möglichkeit,
die Messköpfe
in die geschützte
Position innerhalb des Gehäuses
oder der Gehäuse
zu versenken, bleibt vor oder nach Durchführung der Achsvermessung der
Raum seitlich neben dem Messplatz frei.
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Das
wenigstens eine Gehäuse
ist weiterhin stabil ausgebildet und weist eine geringe Bauhöhe auf,
so dass es von einem Kraftfahrzeug überfahren werden kann, ohne
dass der oder die in der geschützten
Position darin befindlichen Messköpfe beeinträchtigt oder beschädigt werden.
Daher kann das wenigstens eine Gehäuse auch vor oder nach der
eigentlichen Achsvermessung auf dem Messplatz verbleiben. Ein zeitaufwendiges
Entfernen und Abtransportieren des Achsvermessungssystems nach erfolgter
Achsvermessung kann daher entfallen.
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Die
erfindungsgemäße Fahrwerksvermessungseinrichtung
kann auch als Vorrichtung zur Unterbringung einer Achsvermessungsanlage
zum Verbleib an einer KFZ-Hebeeinrichtung oder einem Achsvermessungsplatz,
auch einer Grube, bezeichnet werden.
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Erfindungsgemäß können für den linken
und den rechten Messkopf jeweils ein eigenes Gehäuse vorgesehen werden. Diese
Gehäuse
sind dann jeweils so auf den Fahrschienen des Messplatzes anzuordnen,
dass die Messköpfe
in die Messposition seitlich neben das Kraftfahrzeug bewegt werden
können.
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Alternativ
dazu ist ein gemeinsames Gehäuse
für den
linken und den rechten Messkopf vorgesehen, dessen Breite im Wesentlichen
der Breite des Messplatzes entspricht. Dieses Gehäuse ist
dabei insbesondere länglich
ausgebildet und wird mit seiner Längserstreckung in Fahrzeugquerrichtung
auf den Messplatz aufgelegt, und zwar in einer Position zwischen
der Vorder- und Hinterachse des Kraftfahrzeugs. Ein derartiges gemeinsames
Gehäuse
stellt eine sichere Aufbewahrung für die beiden Messköpfe dar,
und in einem solchen gemeinsamen Gehäuse ist die Position der beiden
Messkameras zueinander festgelegt und bekannt. Zudem kann eine derartige Achsvermessungseinrichtung
mit einem gemeinsamen Gehäuse
besonders einfach transportiert werden und auch bei anderen Messplätzen zum
Einsatz kommen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind der vordere und der hintere Bereich des Gehäuses abgeschrägt, um von
dem Kraftfahrzeug besonders einfach überfahren werden zu können.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist das Gehäuse an seiner Oberseite
Gummi oder Kunststoff auf. Dadurch wird ein vorteilhafter und beschädigungsfreier
Kontakt zwischen dem Gehäuse
und dem Fahrzeugboden ermöglicht.
Ein derartiger Kontakt kommt insbesondere dann vor, wenn am Messplatz
eine Hebeeinrichtung vorgesehen ist und das Kraftfahrzeug beim Anheben der
Hebeeinrichtung auf der Oberseite des Gehäuses aufliegt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind Targets in einem Winkel zur Felgenebene an den
Rädern
des Kraftfahrzeuges angeordnet, die nach vorne gerichteten Messkameras
haben aus ihrer Messposition jeweils das Target des Vorderrads im
Blickfeld und die nach hinten gerichteten Messkameras haben aus
ihrer Messposition jeweils das Target des Hinterrads im Blickfeld.
Dabei ist die Position der Messkameras zueinander bekannt. Dementsprechend
kann eine Achsvermessung auf einfache Weise durchgeführt werden.
Eine solche Achsvermessung ist dem Fachmann beispielsweise aus der
Patentanmeldung R. 324784 bekannt und braucht hier nicht weiter
erläutert
zu werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung verfügen
der linke und der rechte Messkopf jeweils über eine nach vorne gerichtete
Stereo-Messkameraanordnung
und über
eine nach hinten gerichtete Stereo-Messkameraanordnung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist des weiteren eine Auswerteeinheit vorgesehen,
welche die Messwerte von den Messköpfen erhält und aus den von den Messkameras
getätigten
Aufnahmen der Targets in wenigstens zwei Targetposition die relevanten
Fahrwerksparameter bestimmt.
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Falls
das Bewegen der Messköpfe
zwischen der geschützten
Position und der Messposition motorisch erfolgt, ist hierfür vorteilhafterweise
noch eine Bedienungseinrichtung vorgesehen. Diese Bedienungseinrichtung
kann auch in die Auswerteeinheit integriert sein.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Messplatz für ein Kraftfahrzeug mit einer
Fahrwerksvermessungseinrichtung der oben beschriebenen Art. Hierbei
liegt das wenigstens eine Gehäuse
auf der oder den Fahrschienen auf oder ist an diesen befestigt.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Hebeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer
Fahrwerksvermessungseinrichtung der oben beschriebenen Art. Hierbei
ist das wenigstens eine Gehäuse
so auf der oder den Fahrschienen angeordnet oder an diesen befestigt,
dass das Kraftfahrzeug beim Anheben der Hebeeinrichtung auf der
Oberseite des Gehäuses
aufliegt. Bei einer derartigen Möglichkeit,
das Kraftfahrzeug freizuheben, kann auf eine einfache Weise eine
Sturzeinstellung vorgenommen werden. Des weiteren können durch
eine derartige erfindungsgemäße Hebeeinrichtung
Achsvermessungen auf einfache Weise in verschiedenen Arbeitshöhen vorgenommen
werden, ohne dass hierfür
weitere kostenintensive Zusatzmittel erforderlich sind.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf
die beiliegenden Figuren näher
erläutert.
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1 zeigt
eine Perspektivansicht eines Messplatzes und einer Fahrwerksvermessungseinrichtung
mit einem Messkopf in seiner Messposition sowie eines auf dem Messplatz
stehenden Kraftfahrzeugs, dessen Fahrwerk vermessen werden soll;
und
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2 zeigt
eine Perspektivansicht des Messplatzes, der Fahrwerksvermessungseinrichtung und
des Kraftfahrzeugs aus 1, wobei sich der Messkopf der
Fahrwerksvermessungseinrichtung in seiner geschützten Position befindet.
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1 zeigt
eine Perspektivansicht eines Messplatzes 2 und einer Fahrwerksvermessungseinrichtung
mit einem rechten Messkopf 20 in seiner Messposition sowie
eines auf dem Messplatz 2 stehenden Kraftfahrzeugs 30,
dessen Fahrwerk vermessen werden soll.
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Der
Messplatz 2 umfasst eine nicht gezeigte linke Fahrschiene
und eine rechte Fahrschiene 4. Der in Längsrichtung gesehen mittlere
Abschnitt der Fahrschie nen ist als Freiheber 10 ausgebildet.
Dieser Freiheber 10 kann mittels eines hier nicht gezeigten,
insbesondere hydraulischen Antriebs von der in 1 gezeigten
Position nach oben verfahren werden, bis in eine Position, in der
die Räder
des Kraftfahrzeugs 30 frei hängen. In dieser Position kann
beispielsweise der Sturz der Räder
eingestellt werden. Dadurch, dass das Gehäuse 12 mit den Messköpfen zusammen
mit den Freihebern nach oben bewegt werden kann, kann eine Vermessung
des Fahrwerks in verschiedenen Höhenpositionen
auf einfache Weise erfolgen, ohne dass hierfür weitere Hilfsmittel vorgesehen
werden brauchen.
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Auf
den Fahrschienen steht ein Kraftfahrzeug 30, von dem zur
Vereinfachung der Darstellung nur die rechte Seite mit dem rechten
Vorderrad 32 und mit dem rechten Hinterrad 34 gezeigt
sind. Das rechte Vorderrad 32 steht auf einem Drehteller 6 der rechten
Fahrschiene 4, und das rechte Hinterrad 34 steht
auf einer Verschiebeplatte 8 der rechten Fahrschiene 4.
Gleiches gilt für
die in 1 nicht gezeigten linken Räder des Kraftfahrzeugs 30.
An den Rädern
des Kraftfahrzeugs 30 sind mittels Schnellspanneinheiten
jeweils Targets befestigt. In 1 ist das an
dem rechten Vorderrad 32 befestigte rechte vordere Target 36 und
das an dem rechten Hinterrad 34 befestigte rechte hintere
Target 38 zu erkennen, wobei die Schnellspanneinheiten
zur Vereinfachung der Darstellung weggelassen worden sind. In der
Perspektivdarstellung der 1 verläuft die
Haupterstreckungsrichtung der Targets 36 und 38 in
einer durch die Drehachse der Räder 32 und 34 verlaufenden Ebene.
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Unterhalb
der Beifahrertür
des Kraftfahrzeugs 30 ist ein rechter Bereich eines länglichen
Gehäuses 12 zu
erkennen. Dieses Gehäuse 12 erstreckt
sich in Fahrzeugquerrichtung über
den Messplatz 2 und liegt auf der linken Fahrschiene und
auf der rechten Fahrschiene 4 auf, und es ist dort mittels geeigneter
Befestigungselemente, beispielsweise mittels einer Einrastung, mittels
Schrauben oder mittels Stiften befestigt. Die Breite des Gehäuses 12 entspricht
dabei der Breite des Messplatzes 2, gemessen von Außenseite
zu Außenseite
der Fahrschienen. Das Gehäuse 12 ist
dabei insbesondere aus einem stabilen Material, insbesondere aus
einem Metall gefertigt und es kann zur Verstärkung und zur Erhöhung der
Stabilität
in der 1 nicht gezeigte innere Stützen oder Säulen aufweisen.
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Wie
in 1 gut zu erkennen ist, umfasst die exemplarische
Ausführung
des Gehäuses 12 eine hintere
Auffahrschräge 16,
eine waagerechte Gehäuseoberseite 14 und
eine vordere Herunterfahrschräge 18.
In der Seitenansicht hat das Gehäuse 12 die Form
eines gleichschenkligen Trapezes. Ein derartig geformtes Gehäuse 12 hat
eine besonders große Auflagefläche, mit
der es auf den Fahrschienen aufliegt, was die Stabilität und die
Verrutschsicherheit erhöht.
Selbstverständlich
sind auch andere Ausbildungen des Gehäuses 12 möglich. Des
weiteren weist das in 1 gezeigte Gehäuse 12 eine
geringe Bauhöhe
auf und kann daher sowie aufgrund der Auffahrschräge 14 und
der Herunterfahrschräge 18 einfach und
sicher von dem Kraftfahrzeug 30 überfahren werden.
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Zur
Verbesserung der Haftung und zur Vermeidung von Beschädigungen
des Unterbodens des Kraftfahrzeugs 30 beim Anheben durch
die Freiheber 10 ist das Gehäuse 12 an seiner Oberseite
insbesondere mit einer Kunststoff oder Gummibeschichtung versehen.
Alternativ dazu kann das Gehäuse 12 auch
vollständig
aus einem stabilen Kunststoff gefertigt sein. Beim Anheben des Freihebers 10 wird
auch das auf den Fahrschienen aufliegende Gehäuse 12 mit angehoben,
so dass das Kraftfahrzeug 30 mit seinem Unterboden auf
der Gehäuseoberseite 14 aufliegt.
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In
der Darstellung gemäß 1 steht
in seitlicher Richtung aus dem Gehäuse 12 ein verschiebbarer
rechter Messkopf 20 hervor. Dieser befindet sich in seiner
Messposition außerhalb
des Gehäuses 12 auf
der rechten Seite des Messplatzes 2, in Längsrichtung
gesehen, zwischen dem rechten vorderen Target 36 und dem
rechten hinteren Target 38.
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Der
rechte Messkopf 20 und der in 1 nicht
gezeigte linke Messkopf sind zwischen einer geschützten Position
innerhalb des Gehäuses 12, wie
in 2 gezeigt, und der in 1 gezeigten Messposition
seitlich außerhalb
des Gehäuses 12 verschiebbar.
Die Verschieberichtung des rechten Messkopfes 20 zwischen
der Messposition und der geschützten
Position innerhalb des Gehäuses 12 ist in 1 mittels
eines Pfeils 26 in Fahrzeugquerrichtung dargestellt. Dieses
Verschieben kann dabei manuell oder motorisch erfolgen, wobei im
letzteren Fall noch ein vorzugsweise auch innerhalb des Gehäuses 12 angeordneter
Antriebsmotor vorhanden sein muss. Die Konstruktion zur Bewegung
oder Verschiebung der Messköpfe
zwischen der geschützten Position
und der Messposi tion kann dabei beliebig ausgeführt sein, beispielhaft sind
hier eine Schienen-, eine Platten- und eine Schubladenkonstruktion angegeben.
Insbesondere ist wenigstens die Messposition, vorzugsweise auch
die geschützte
Position der Messköpfe
durch einen Anschlag vorgegeben, und somit ist die Messposition
der Messköpfe
bezüglich
des Gehäuses 12 bekannt.
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Der
rechte Messkopf 20 verfügt über eine
innere, nach vorne gerichtete Messkamera 22 und über eine äußere, nach
vorne gerichtete Messkamera 24 sowie über eine in 1 nicht
gezeigte innere, nach hinten gerichtete Messkamera und über eine äußere, nach
hinten gerichtete Messkamera. Die Blickfelder der nach vorne gerichteten
Messkameras 22 und 24 aus ihrer Messposition sind
so bemessen, dass das rechte vordere Target 36 vollständig darin liegt.
Ebenso sind die Blickfelder der nach hinten gerichteten Kameras
aus ihrer Messposition so bemessen, dass das rechte hintere Target 38 vollständig darin
liegt. Analog dazu sind die Blickfelder der nach vorne gerichteten
Kameras und der nach hinten gerichteten Kameras des linken Messkopfes
aus ihrer Messposition so bemessen, dass jeweils das vordere linke
Target und das hintere linke Target vollständig darin liegen.
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Die
Messköpfe
können
des Weiteren noch über
eine Quer-Referenzierung zur Bestimmung der Position der Messköpfe zueinander
sowie über
Neigungsgeber zur Bestimmung der Verkippung der Messköpfe und
somit der Position der Messköpfe
zur Vertikalen oder Horizontalen verfügen.
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Die
Fahrwerksvermessungseinrichtung verfügt des Weiteren noch über eine
hier nicht gezeigte Datenverarbeitungseinheit bzw. Auswerteeinheit, welche
die Signale der Messkameras und ggf. auch der Referenzkameras und
der Neigungsgeber erhält und
aus diesen Signalen die relevanten Fahrwerksparameter bestimmt.
Dabei können
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren zur Fahrwerksvermessung
zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Verfahren, bei dem die Targets
mit bekannten Passpunktfeldern versehen sind und eine einzige Aufnahme
durch die Kameras genügt,
um die Fahrwerksparameter bestimmen zu können oder ein Verfahren, bei
denen die Targets mit nicht bekannten Marken versehen sind und bei
dem Aufnahmen in wenigstens zwei verschiedenen Positionen der Targets
getätigt werden
müssen.
Letzteres Verfahren wird üblicherweise
als ”structure
from motion”-Verfahren
bezeichnet.
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Alternativ
dazu kann die erfindungsgemäße Fahrwerksvermessungseinrichtung
auch bei anderen Achsmessplätzen
ohne Hebeeinrichtung und insbesondere auch bei Gruben zum Einsatz
kommen.
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Vorteilhafterweise
kann in dem Gehäuse 12 noch
weiterer Stauraum für
Zubehör
zur Verfügung gestellt
werden, was üblicherweise
noch bei der Achsvermessung und auch bei anderen an dem Kraftfahrzeug
vorzunehmenden Arbeiten benötigt wird.
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Gemäß einer
weiteren hier nicht explizit gezeigten Ausführungsform kann das Gehäuse 12 eine Verstellmöglichkeit
nach vorne oder nach hinten bieten, um die Position des Gehäuses 12 in
Längsrichtung
einstellen zu können
und um somit verschiedene Fahrzeugtypen mit verschiedenen Radständen und
Spurweiten vermessen zu können.
Alternativ dazu kann das Gehäuse 12 hierfür einfach
an unterschiedlichen Längspositionen
auf den Fahrschienen 4 befestigt werden. Diese Verstell-
oder Verschieberichtung des Gehäuses 12 ist
in 1 mit dem Pfeil 28 in Fahrzeuglängsrichtung
dargestellt.
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2 zeigt
eine Perspektivansicht des Messplatzes 2, der Fahrwerksvermessungseinrichtung
und des Kraftfahrzeugs 20 gemäß 1, wobei sich
der rechte Messkopf 20 in seiner geschützten Position innerhalb des
Gehäuses 12 befindet.
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Die
Seite des Gehäuses 12 kann
dabei vorzugsweise noch mit einer Abdeckung verschlossen werden.
In dieser geschützten
Position des Messkopfes 20 ist der Bereich seitlich des
Messplatzes 2 frei, so dass, wenn auch die Targets 36 und 38 abgenommen
werden, keine Behinderung für
den Benutzer gegeben ist und dieser beliebige weitere Arbeiten an
dem Kraftfahrzeug 30 ohne weitere Behinderung durchführen kann,
ohne dass das Gehäuse 12 mit den
Messköpfen
vom Messplatz 2 entfernt werden muss. Da das Gehäuse 12 einfach überfahren
werden kann, ist es auch nicht erforderlich, das Gehäuse 12 mit
den Messköpfen
zu entfernen, um das Kraftfahrzeug 30 in den Messplatz 2 herein-
und aus dem Messplatz 2 herauszufahren.
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Durch
die sichere Verstauung der Messköpfe in
dem Gehäuse 12 kann
das erfindungsgemäße Achsvermessungssystem
als ein gemeinsames Bauteil von dem Messplatz 2 abgenommen
und an einem anderen Messplatz montiert werden, falls dies erforderlich
sein sollte.
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Die
erfindungsgemäße Fahrwerksvermessungseinrichtung
ist somit flexibel und vielseitig verwendbar, schnell installier-
und demontierbar. Sie benötigt
nur wenig Platz, der unter dem Kraftfahrzeug 30 ohnehin
zur Verfügung
steht, und sie ist kostengünstig.