DE102008064466A1

DE102008064466A1 - Sitz

Info

Publication number: DE102008064466A1
Application number: DE102008064466A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Maier; Reimer Völz
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2008-12-22
Filing date: 2008-12-22
Publication date: 2010-07-01

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Sitz (10), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Gesäßaufnahme (12) und einem darunter befindlichen Unterbau (11), wobei die Gesäßaufnahme (12) relativ zum Unterbau (11) verschwenkbar ist, und/oder einer Rückenaufnahme (14) und einem Grundkörper (13), wobei die Rückenaufnahme (14) relativ zum Grundkörper (13) ebenfalls verschwenkbar ist, und die Gesäßaufnahme (12) und/oder die Rückenaufnahme (14) mindestens einen definierten Schwenkpunkt (15) aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Gesäßaufnahme und einem darunter befindlichen Unterbau, wobei die Gesäßaufnahme relativ zum Unterbau verschwenkbar ist, und/oder einer Rückenaufnahme und einem Grundkörper, wobei die Rückenaufnahme relativ zum Grundkörper ebenfalls verschwenkbar.
In der DE 100 28 341 A1 wird ein Fahrzeugsitz mit Einstiegs- und Ausstiegshilfe beschrieben, bei dem unterhalb einer Mittelbahn Luftkissen angeordnet sind. Die Luftkissen ermöglichen ein seitliches Absinken der Mittelbahn, wenn eine Person aus dem Fahrzeug aussteigen möchte.
Ebenso offenbart die DE 10 2005 051 422 A1 einen Kraftfahrzeugsitz, in dessen Rückenlehne ein kissenähnliches Vorratsbehältnis zur Aufnahme von Gasen oder Flüssigkeiten angeordnet ist. Beim Aussteigen einer Person aus dem Fahrzeug wird das kissenähnliche Vorratsbehältnis in seinem einer Fahrzeugtür benachbarten Bereich verformt, um der Person das Aussteigen zu erleichtern.
Beim Aussteigen einer Person aus dem Kraftfahrzeug wirkt bei beiden offenbarten Gegenständen auf die Kissen eine senkrecht auf die Sitzpolster wirkende Kraftkomponente, und eine dazu senkrecht in seitlicher Richtung wirkende Kraftkomponente. Dadurch hat die Person beim Aussteigen das Gefühl, als würde sie auf den Kissen hin- und herschwimmen, was von ihr als störend empfunden wird.
Die Erfindung hat die Aufgabe den oben beschriebenen Nachteil bei dem gattungsgemäßen Sitz zu vermeiden.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Sitz der eingangs genannten Art, bei dem erfindungsgemäß eine Gesäßaufnahme und/oder eine Rückenaufnahme mindestens einen definierten Schwenkpunkt aufweist. Durch den genau definierten Schwenkpunkt kann die Gesäßaufnahme also nicht mehr relativ zum Unterbau und/oder die Rückenaufnahme nicht mehr relativ zum Grundkörper hin- und herschwimmen. Stattdessen führt die Gesäßaufnahme relativ zum Unterbau und/oder die Rückenaufnahme relativ zum Grundkörper eine genau definierte Schwenkbewegung durch, die den Aussteigvorgang einer Person aus einem Kraftfahrzeug unterstützt und als angenehm empfunden wird.
Auf konstruktiv sehr einfache Weise lässt sich der mindestens eine definierte Schwenkpunkt durch mindestens eine gelenkige Verbindung zwischen der Gesäßaufnahme und dem Unterbau und/oder der Rückenaufnahme und dem Grundkörper realisieren. Die gelenkige Verbindung kann beispielsweise ein Kugelgelenk, ein kardanisches Gelenk oder dergleichen sein.
Um sicherzustellen, dass die Gesäßaufnahme und/oder die Rückenaufnahme während der Fahrt des Kraftfahrzeugs keine Schwenkbewegung durchführen können, können zwischen der Gesäßaufnahme und dem Unterbau und/oder zwischen der Rückenaufnahme und dem Grundkörper mit Gas oder Flüssigkeit befüllbare Kissen und/oder Federelemente angeordnet sein, welche die Gesäßaufnahme und/oder die Rückenaufnahme seitlich des mindestens einen Schwenkpunkts unterstützen.
Die Menge des Gases oder der Flüssigkeit in den Kissen kann mittels eines Ventils gesteuert werden. So kann beim Aussteigevorgang das Ventil öffnen, damit aus den beim Aussteigevorgang belasteten Kissen das Gas oder die Flüssigkeit entweichen kann, wenn die das Kraftfahrzeug verlassende Person ihr Körpergewicht auf die einer Fahrzeugtür benachbarte Seite des Sitzes verlagert. Während der Fahrt bleibt das Ventil geschlossen, um das Gas oder die Flüssigkeit in den Kissen zu halten.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann das Ventil und/oder die Federelemente mit einem in einer Türentriegelung vorgesehenen Schalter angesteuert und/oder ent- und verriegelt werden, um die Schwenkbewegung der Gesäßaufnahme und/oder der Rückenaufnahme zum und nach dem Aussteigen zu ermöglichen.
Der Sitz kann an seiner Gesäßaufnahme und/oder an seiner Rückenaufnahme Seitenwangen aufweisen, die ebenfalls mit den mit Gas oder Flüssigkeit befüllbaren Kissen versehen sind. Um der Person den Ausstieg aus dem Kraftfahrzeug zu erleichtern, können somit die der Fahrzeugtür benachbarten Seitenwangen nachgeben und ihre Form verändern, wenn beim Aussteigen das Körpergewicht der Person einen Druck auf die Seitenwangen ausübt.
In einer alternativen Ausführungsform können die Seitenwangen jedoch auch seitlich an der Gesäßaufnahme und/oder an der Rückenaufnahme einstückig angeordnet sein. Somit führen die Seitenwangen zusammen mit der Gesäßaufnahme und/oder der Rückenaufnahme die Schwenkbewegung durch, wenn die Person aus dem Kraftfahrzeug aussteigt.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug, das erfindungsgemäß einen Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist.
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsformen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Im Einzelnen zeigen:
1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform eines Sitzes;
2 eine perspektivische Ansicht auf eine zweite Ausführungsform des Sitzes;
3 einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform des Sitzes;
4 einen Querschnitt durch eine vierte Ausführungsform des Sitzes;
5 einen Querschnitt durch eine fünfte Ausführungsform des Sitzes;
6 eine schematische Ansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform eines Schwenkpunkts.
1 zeigt einen Sitz 10 mit einem Unterbau 11, einer Gesäßaufnahme 12, einem Grundkörper 13, einer Rückenauf nahme 14 und Schwenkpunkten 15 und 16.
Die Schwenkpunkte 15 und 16 ermöglichen eine Schwenkbewegung der Gesäßaufnahme 12 und der Rückenaufnahme 14 um eine waagerechte Schwenkachse quer zur Längsrichtung des Sitzes 10. Ferner ermöglicht der Schwenkpunkt 15 auch eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse, die längs und parallel zur Gesäßaufnahme 12 angeordnet ist. Der Schwenkpunkt 16 ermöglicht außerdem eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse, die längs und parallel zur Rückenaufnahme 14 liegt.
In der Gesäßaufnahme 12 ist eine Platte 17 angeordnet, an welcher der Schwenkpunkt 15 angebracht ist. Außerdem sind zwischen der Platte 17 und dem Unterbau 11 Federelemente 18 und 19 montiert, welche die Gesäßaufnahme 12 nach dem Aussteigevorgang wieder in ihre ursprüngliche Position zurück verschwenken.
In der Rückenaufnahme 14 ist eine Platte 100 untergebracht, an welcher der Schwenkpunkt 16 montiert ist. Zwischen der Platte 100 und dem Grundkörper 13 sind Federelemente 101 und 102 vorgesehen, um die Rückenaufnahme 14 in ihre ursprüngliche Position zu verschwenken nachdem der Aussteigevorgang beendet ist.
2 zeigt einen Sitz 20 mit einem Unterbau 21, einer Gesäßaufnahme 22, einem Grundkörper 23 und einer Rückenaufnahme 24. Zwischen der Gesäßaufnahme 22 und dem Unterbau 21 sind Schwenkpunkte 25 und 26 angeordnet, welche eine Schwenkbewegung der Gesäßaufnahme 22 um eine Schwenkachse längs und parallel zur Gesäßaufnahme 22 ermöglichen. Zwischen der Rückenaufnahme 24 und dem Grundkörper 23 sind Schwenkpunkte 27 und 28 angeordnet, die eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse längs und parallel zur Rückenaufnahme 24 gestatten.
Federelemente 29 und 200 verschwenken die Gesäßaufnahme 22 und Federelemente 201 und 202 die Rückenaufnahme 24 wieder in ihre ursprüngliche Position zurück, wenn der Aussteigevorgang abgeschlossen ist.
3 zeigt einen Sitz 30 mit einem Unterbau 31 und einer Gesäßaufnahme 32, welche im verschwenkten und nicht verschwenkten Zustand dargestellt ist. Zwischen der Gesäßaufnahme 32 und dem Unterbau 31 sind ein Schwenkpunkt 33 und Kissen 34 und 35 angeordnet. Wenn die Gesäßaufnahme 32 beim Aussteigevorgang, wie dargestellt verschwenkt wird, dann wird das Kissen 35 zusammengedrückt. Dabei wird das in dem Kissen 35 befindliche Medium in das Kissen 34 verdrängt, welches sich daraufhin ausdehnt und die Verschwenkbewegung der Gesäßaufnahme 32 unterstützt. Damit das Medium zwischen den Kissen 34 und 35 hin- und hertransportiert werden kann, befindet sich zwischen den beiden Kissen 34 und 35 eine Leitung 36.
Außerdem weist der Sitz 30 Seitenwangen 37 und 38 auf, in denen sich Kissen 39 und 300 befinden. Beim Aussteigevorgang, wird das Kissen 39 zusammengedrückt, wobei das in dem Kissen 39 befindliche Medium, das gasförmig oder flüssig sein kann, durch eine Leitung 301 in das Kissen 300 gedrückt wird.
In 4 ist ein Sitz 40 dargestellt, bei dem zwischen einem Unterbau 41 und einer darauf verschwenkbar angeordneten Gesäßaufnahme 42 ein Federelement 43 und ein Antrieb 44, der die Gesäßaufnahme 42 verschwenkt, vorgesehen sind. Der Antrieb 44 kann ein hydraulischer, pneuma tischer oder elektromechanischer Antrieb sein, der beim Entriegeln einer Fahrzeugtür aktiviert und beim Schließen oder Verriegeln der Fahrzeugtür deaktiviert oder blockiert wird.
Alternativ zu denen in den 3 und 4 dargestellten Sitzen 30 und 40 kann bei einem Sitz 50 (siehe 5) eine Gesäßaufnahme 51 und die Seitenwangen 52 und 53 einstückig ausgebildet sein, so dass die Seitenwangen 52 und 53 zusammen mit der Gesäßaufnahme 51 relativ zu einem Unterbau 54 verschwenkbar sind.
6 zeigt schematisch dargestellt einen Sitz 60 mit einem Unterbau 61 und einer verschwenkbaren Gesäßaufnahme 62. Zwischen der Gesäßaufnahme 62 und dem Unterbau 61 ist ein Schwenkpunkt 63 vorgesehen, der in Form eines Kugelgelenks ausgebildet ist. An der Gesäßaufnahme 62 ist eine erste Kugelpfanne 64 und am Unterbau 61 eine zweite Kugelpfanne 65 vorgesehen, in denen eine Kugel 66 gelagert ist. Diese Konstruktion kann beispielsweise bei denen in den 1 und 2 dargestellten Sitzen 10 und 20 verwendet werden.

10: Sitz
11: Unterbau
12: Gesäßaufnahme
13: Grundkörper
14: Rückenaufnahme
15: Schwenkpunkt
16: Schwenkpunkt
17: Platte
18: Federelement
19: Federelement
20: Sitz
21: Unterbau
22: Gesäßaufnahme
23: Grundkörper
24: Rückenaufnahme
25: Schwenkpunkt
26: Schwenkpunkt
27: Schwenkpunkt
28: Schwenkpunkt
29: Federelement
30: Sitz
31: Unterbau
32: Gesäßaufnahme
33: Schwenkpunkt
34: Kissen
35: Kissen
36: Leitung
37: Seitenwange
38: Seitenwange
39: Kissen
40: Sitz
41: Unterbau
42: Gesäßaufnahme
43: Federelement
44: Antrieb
50: Sitz
51: Gesäßaufnahme
52: Seitenwange
53: Seitenwange
54: Unterbau
60: Sitz
61: Unterbau
62: Gesäßaufnahme
63: Schwenkpunkt
64: Kugelpfanne
65: Kugelpfanne
66: Kugel
100: Platte
101: Federelement
102: Federelement
200: Federelement
201: Federelement
202: Federelement
300: Kissen
301: Leitung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 10028341 A1 [0002]
- DE 102005051422 A1 [0003]

Claims

Sitz (10, 20, 30, 40, 50, 60), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Gesäßaufnahme (12, 22, 32, 42, 51, 62) und einem darunter befindlichen Unterbau (11, 21, 31, 41, 54, 61), wobei die Gesäßaufnahme (12, 22, 32, 42, 51, 62) relativ zum Unterbau (11, 21, 31, 41, 54, 61) verschwenkbar ist, und/oder einer Rückenaufnahme (14, 24) und einem Grundkörper (13, 23), wobei die Rückenaufnahme (14, 24) relativ zum Grundkörper (13, 23) ebenfalls verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesäßaufnahme (12, 22, 32, 42, 51, 62) und/oder die Rückenaufnahme (14, 24) mindestens einen definierten Schwenkpunkt (15, 16, 25, 26, 27, 28, 33, 63) aufweist.
Sitz (10, 20, 30, 40, 50, 60) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesäßaufnahme (12, 22, 32, 42, 51, 62) mit dem Unterbau (11, 21, 31, 41, 54, 61) und/oder die Rückenaufnahme (14, 24) mit dem Grundkörper (13, 23) gelenkig verbunden ist.
Sitz (10, 20, 30, 40) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Gesäßaufnahme (12, 22, 32, 42) und dem Unterbau (11, 21, 31, 41) und/oder zwischen der Rückenaufnahme (14, 24) und dem Grundkörper (13, 23) mit Gas oder Flüssigkeit befüllbare Kissen (34, 35) und/oder Federelemente (18, 19, 29, 43, 101, 102, 200, 201, 202) angeordnet sind.
Sitz (30) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des Gases oder der Flüssigkeit in den Kissen (34, 35) mittels eines Ventils steuerbar ist.
Sitz (10, 20, 30, 40) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil und/oder die Federelemente (18, 19, 29, 43, 101, 102, 200, 201, 202) mit einem in einer Türentriegelung vorgesehenen Schalter ansteuerbar und/oder ent- und verriegelbar sind.
Sitz (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er Seitenwangen (37, 38) aufweist, die ebenfalls mit den mit Gas oder Flüssigkeit befüllbaren Kissen (39, 300) versehen sind.
Sitz (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwangen (52, 53) seitlich an der Gesäßaufnahme (51) und/oder an der Rückenaufnahme einstückig angeordnet sind.
Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Sitz (10, 20, 30, 40, 50, 60) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist.