DE102008061914A1 - Schutzeinrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung und ein Schutzverfahren für Filtereinrichtungen (2) von Rohgasen, wobei die Schutzeinrichtung (1) einen mit der Filtereinrichtung (2) verbundenen Behälter (14) und eine Zuführeinrichtung (19) für ein Schutzmittel (9) aufweist, welches der Filtereinrichtung (2) unter Druck zugeführt wird, wobei die Zuführung von einer der Filtereinrichtung (2) vorgeschalteten Erkennung von Funken oder Brandgefahr im zugeführten Rohgasstrom mittels einer entsprechenden Erkennungseinrichtung (10) ausgelöst oder gesteuert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
  • Bei Filtereinrichtungen für Rohgase, die z. B. bei Absauganlagen von Schweißeinrichtungen oder dgl. eingesetzt werden, können Brände entstehen, wenn mit dem Rohgas Funken, brennende Partikel oder dgl. in die Filtereinrichtung gelangen und dort die Filterelemente entzünden. Aus der Praxis sind für Löscheinrichtungen mit einem gasförmigen Löschmittel, z. B. Kohlendioxid, bekannt, mit denen bereits bestehende Filterbrände gelöscht werden. Diese weisen einen Behälter für das Löschmittel und eine an die Filtereinrichtung angeschlossene Zuführeinrichtung für das Löschmittel auf.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Schutztechnik für Filtereinrichtungen aufzuzeigen.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
  • Die beanspruchte Schutztechnik hat den Vorteil, dass sie bei Bedarf bzw. bei Funken- oder Brandgefahr aktiviert wird und für eine vorbeugende sichere und zuverlässige Vermeidung von Filterbränden sorgen kann. Ferner können etwaige bestehende Brandherde im Filterbereich gelöscht werden. Die bedarfsweise Aktivierung hat den Vorteil, dass ansonsten die Filtereinrichtung unbelastet und mit voller Effektivität arbeiten kann.
  • Insbesondere wird in geringstmöglichem Maß Schutzmittel bzw. Löschmittel verbraucht und ggf. an den Filterelementen angelagert. Dies ist in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft. Einerseits werden Löschmittelkosten eingespart. Andererseits werden die Entsorgungskosten der Filtereinrichtung reduziert. Die Filterelemente und das Löschmittel müssen nach den derzeit geltenden Bestimmungen als Sondermüll teuer entsorgt werden, wobei deren Gesamtgewicht durch das nur bedarfsweise zugeführte Löschmittel gering gehalten wird.
  • Das Schutz- oder Löschmittel kann unterschiedlich ausgebildet sein. Bevorzugt werden fluidische Schutzmittel, die ein Trägerfluid, insbesondere ein Gas, und ein z. B. feststoffartiges Löschmittel beinhalten. Das Schutzmittel ist bevorzugt trocken. Als Löschmittel können trockene pulvrige oder granulierte Feststoffe eingesetzt werden, die inerte Eigenschaften haben und selbst nicht brennbar sind. Sie können die gefährdeten Bereiche der Filtereinrichtung, insbesondere die Filterelemente, zuverlässig abdecken und gegen Brand und Feuerzutritt schützen. Sie können andererseits bereits bestehende Brandherde an den Filterelementen abdecken und Brände löschen. Ferner können im Gasstrom einfliegende Funken oder glühende bzw. brennende Partikel frühzeitig im Flug und vor Erreichen der Filterelemente gelöscht oder erstickt werden.
  • Als Löschpulver wird bevorzugt gelöschter Kalk eingesetzt. Dieser kann mit einem Druckgas, insbesondere Druckluft, in die Filtereinrichtung geblasen werden, wobei er einen feuersichernden Belag auf den Filterelementen bildet. Das Löschmittel, insbesondere der gelöschte Kalk, kann im Druckgasstrom fein zerstäubt werden, so dass mit möglichst wenig Löschmittel eine maximale Filteroberfläche bedeckt werden kann. Außerdem werden von dem Druckgas und dem fein zerstäubten Löschmittel alle Innenbereiche der Filtereinrichtung erreicht.
  • Die beanspruchte Schutzeinrichtung kann eine Überwachungstechnik beinhalten und eine besonders hohe Betriebssicherheit haben. Hierzu können verschiedene Sensoren eingesetzt werden, die einerseits einen Funkenflug oder eine Brandgefahr durch brennende Partikel oder dergleichen erkennen. Andererseits kann mit einem Sensor geprüft werden, ob das Druckgas mit dem nötigen Druck ansteht und ein Einblasen des Löschmittels ermöglicht. Schließlich kann auch eine Füllstandsanzeige am Löschmittelbehälter angebracht sein, um etwaige Leckageverluste oder dergleichen anzuzeigen und auch in diesem Bereich die Verfügbarkeit sicher zu stellen. Der Löschmittelbehälter kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Eine Ausbildung als austauschbare und wiederbefüllbare Kartusche hat den Vorteil, dass die benötigte Löschmittelmenge auf einfache und sichere Weise bereit gestellt werden kann. Überschussmengen können vermieden werden, wodurch das Löschmittel auch stets die betriebssichere und frische Konsistenz hat. Auch ein Unterschuss an Löschmittel kann vermieden werden.
  • Die Schutzeinrichtung kann auch eine umfassendere Wirkung haben und die Absauganlage insgesamt bei Detektion von Funken oder Brandgefahr abschalten. Hierdurch wird das Ansaugen weiterer Funken oder Brandpartikel unterbunden und die Brandgefahr noch weiter reduziert. Außerdem kann die Pumpanordnung einen ggf. steuerbaren Auslauf haben und dadurch mit ihrer Restwirkung die Zerstäubungseinrichtung unterstützen und das zerstäubte Schutz- oder Löschmittel in der Filtereinrichtung verwirbeln und im gesamten Innenraum verteilen. Die Schutzeinrichtung kann dann ein Alarmsignal abgeben und eine Überprüfung und Wartung durch einen Bediener veranlassen. Dieser kann die Situation und eine eventuell noch bestehende Gefahr überprüfen und ggf. weiterer Maßnahmen treffen. Er kann außerdem die Filtereinrichtung öffnen und das Schutz- oder Löschmittel von den Filterelementen durch Abklopfen oder dergleichen entfernen, so dass die Filterelemente für einen erneuten Anlauf der Filtereinrichtung wieder einsatzbereit sind.
  • In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
  • 1: eine Schemadarstellung einer Filtereinrichtung mit einer Schutzeinrichtung und
  • 2: eine vergrößerte und ausschnittsweise dargestellte von Komponenten der Schutzeinrichtung.
  • Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung (1) für Filtereinrichtungen (2) sowie eine mit einer solchen Schutzeinrichtung (1) ausgerüstete Filtereinrichtung (2). Die Erfindung betrifft ferner ein Schutzverfahren. Die Schutzeinrichtung (1) kann an bestehenden Filtereinrichtungen (2) nachgerüstet werden. Sie kann alternativ auch in die Filtereinrichtung (2) integriert werden.
  • Die Filtereinrichtung (2) ist für beliebige fluidische Medien, insbesondere für Rohgase oder Rauchgase geeignet und vorgesehen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Rauchgasabzugsanlagen von Schweißeinrichtungen oder anderen Einrichtungen handeln, bei denen solche Rauchgase oder Rohgase anfallen. Die Rohgase können bereits brennende oder leicht entzündliche Partikel tragen. Ferner können in den Rohgasen Funken mitfliegen. Die Schutzeinrichtung (1) kann für einen bedarfsgerechten vorbeugenden Brandschutz sorgen und kann etwaige entstandene Brände in der Filtereinrichtung (2) löschen.
  • Die Filtereinrichtung (2) ist in 1 schematisch dargestellt. Sie besteht aus einem Gehäuse (3), in dem ein oder mehrere Filterelemente (4) angeordnet sind, mit denen im Rohgas oder Rauchgas befindliche Feststoffpartikel, z. B. Asche, Metallpartikel, Öl- oder Fettpartikel oder dergleichen abgetrennt werden. Die Filterelemente (4) können eine beliebige Zahl, Anordnung und Ausbildung haben. Sie können z. B. als luftdurchlässige Filtersäcke, Filterkartuschen, Filterlamellen oder dgl. ausgebildet sein.
  • Am Gehäuse (3) ist auf der Eingangsseite ein Gasanschluss (5) für das Rohgas oder Rauchgas angeordnet, der z. B. in Höhe der Filterelemente (4) mündet. Ausgangsseitig weist das Gehäuse (3) einen weiteren Gasanschluss (6) für die Abfuhr des gereinigten Gases auf, welcher an der dem Rohgasanschluss (5) gegenüberliegenden Gehäuseseite angeordnet sein kann. An geeigneter Stelle, z. B. an der Reingasseite kann eine Pumpenanordnung (8) mit einem Gebläse und einem Motor oder dergleichen angeordnet sein, die für den Gasdurchsatz durch die Filtereinrichtung (2) sorgt. Alternativ kann eine Absauganlage vorhanden und der Filtereinrichtung (2) vorgeschaltet sein. Am Gehäuse (3) kann ferner an geeigneter Stelle ein Anschluss (7) für die Einbringung eines Schutzmittels (9) angeordnet sein. Der Anschluss (7) kann z. B. unterhalb der Filterelemente (4) in einem Freiraum des Gehäuses (3) münden, der mit den Filterelementen (4) in Verbindung steht.
  • Die Schutzeinrichtung (1) weist eine Bevorratung, z. B. einen Behälter (14) und eine Zuführeinrichtung (19) für ein Schutzmittel (9) auf, die an die Filtereinrichtung (2) und insbesondere an das Gehäuse (3) angeschlossen sind. Die Schutzeinrichtung (1) besitzt ferner eine mit der Zuführeinrichtung (19) verbundene und diese auslösende oder steuernde Erkennungseinrichtung (10) für Funken oder Brandgefahr.
  • Das Schutzmittel (9) kann eine beliebig für den Brandschutz geeignete Ausbildung haben. Beispielsweise ist es als Löschmittel ausgebildet, welches fliegende oder ruhende Funken oder glühende oder brennende Partikel oder auch etwaige Brandherde, Glutnester oder dgl. an den Filterelementen (4) bedeckt, gegen Sauerstoffzutritt abschirmt und erstickt.
  • Das Schutzmittel (9) kann fluidisch sein und ein vorzugsweise trockenes Trägerfluid, z. B. Luft, sowie ein z. B. aus einem inerten pulvrigen oder granulierten Feststoff bestehendes Löschmittel (9) beinhalten. Das Trägerfluid kann selbst ein Löschgas sein. Das vorzugsweise trockene Löschmittel (9) brennt selbst nicht und hat löschfähige Eigenschaften. Vorzugsweise besteht das Löschmittel (9) aus gelöschtem Kalk bzw. Weißkalkhydrat oder Kalziumhydroxid in lockerer Pulverform.
  • Die Zuführeinrichtung (19) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Sie besitzt z. B. eine Blaseinrichtung (20) mit einer steuerbaren Druckgaszufuhr (24) für die Mitnahme und den Transport des Schutz- oder Löschmittels (9) und für dessen Einblasen in das Gehäuse (3). Die Zuführeinrichtung (19) kann ferner eine Zerstäubungseinrichtung (21) für das Schutz- oder Löschmittel (9) aufweisen. Die Blas- und Zerstäubungseinrichtung (21) können miteinander kombiniert sein. Die Druckgaszufuhr (24) ist in der gezeigten Ausführungsform als Druckluftzufuhr ausgebildet und besteht z. B. aus einer Leitung mit Anschluss an das betriebsseitige Druckluftnetz. Die Druckgaszufuhr (24) besitzt einen für die Schutzeinrichtung (1) ausreichenden Betriebsdruck von z. B. 4 bis 8 bar, vorzugsweise ca. 6 bar. Die Druckgaszufuhr (24) kann ein fernsteuerbares Ventil (23) aufweisen, welches die Druckgaszufuhr (24) öffnet und schließt.
  • Das Schutz- oder Löschmittel (9) ist in einem Behälter (14) untergebracht, der in beliebiger Weise ausgebildet und angeordnet sein kann. In der gezeigten Ausführungsform ist der Behälter (14) als rohrförmige Kartusche (15) ausgebildet, die lösbar an einer Aufnahme, z. B. an einem Rohranschluss (17) angeordnet ist. 2 zeigt diese Ausgestaltung. Die Kartusche (15) kann aufrecht und insbesondere vertikal ausgerichtet sein, wobei sich der Rohranschluss (17) an ihrer Unterseite befindet. Die Kartusche (15) kann an der Unterseite einen temporären Verschluss aufweisen, der ein unerwünschtes Herausrieseln des Schutz- oder Löschmittels (9) aus der ansonsten rundum geschlossenen Kartusche (15) verhindert und der erst beim Aufsetzen auf den Rohranschluss (17) durch einen Dorn oder ein anderes geeignetes Organ geöffnet und z. B. durchstoßen wird.
  • Der Rohranschluss (17) ist z. B. T-förmig ausgebildet und weist einen quer zur Kartuschenachse sich erstreckenden Durchflusskanal (18) mit endseitigen Anschlüssen für Teile der Leitungsführung für das Druckgas auf. Am Rohranschluss (17) können auch Teile der Zerstäubungseinrichtung (21) angeordnet sein.
  • Die Zerstäubungseinrichtung (21) weist z. B. eine Injektordüse (22) auf, die an der Eingangsseite des Rohranschlusses (17) montiert werden kann und mit einem Düsenrohr in den Durchflusskanal (18) ragt. Mit der Injektordüse (22) wird der Strömungsquerschnitt für das Druckgas verkleinert und der Druckgasstrom beschleunigt. Dies führt zu einem Unterdruck im Kartuschenbereich, durch den das Schutz- oder Löschmittel (9) angesaugt und in den Druckgasstrom eingespeist wird. Der Rohranschluss (17) funktioniert dabei nach Art eines Venturi-Rohrs.
  • Die Zerstäubungseinrichtung (21) kann ferner ein nachgeschaltetes und an der Ausgangsseite des Rohranschlusses (17) angeordnetes Mischerstück (25) in der Leitungsführung aufweisen. Hierdurch werden der Druckgasstrom und das pulvrige oder granulierte Schutz- oder Löschmittel (9) verwirbelt und innig miteinander vermischt.
  • Der Schutz- oder Löschmittelstrom wird anschließend über eine Düse (26) in das Gehäuse (3) über den Löschanschluss (7) eingespeist. Das Gehäuse (3) kann z. B. bis auf die Gasanschlüsse (5, 6) geschlossen sein. Die Düse (26) kann durch einen geeigneten Flansch (27) an der Seitenwand des Gehäuses (3) befestigt werden.
  • Durch die Blas- und Zerstäubungseinrichtung (20, 21) wird der Druckgas- und Schutzmittelstrom unter hohem Druck in das Gehäuse (3) eingeblasen und verteilt sich dort im gesamten Innenraum, wobei das Schutz- oder Löschmittel (9) eine den Innenraum ausfüllende Wolke bildet und sich auch auf den Oberflächen der Filterelemente (4) absetzen und diese bedecken kann. Hierdurch wird einerseits der Luftzutritt zu etwaigen Bränden oder Glutnestern in oder an den Filterelementen (4) abgesperrt und ein bestehender Brand erstickt. Andererseits verhindert der Löschmittelbelag, dass sich die Filteroberflächen durch Funken, brennende Partikel oder dergleichen entzünden können. In der Schutzmittelwolke werden außerdem im Gasstrom mitbewegte Funken oder brennende bzw. glimmende Partikel eingehüllt und erstickt.
  • In der gezeigten Ausführungsform wird der Druckgas- und Schutzmittelstrom unterhalb der Filterelemente (4) in den dortigen Freiraum des im wesentlichen geschlossenen Gehäuses (3) eingeblasen und verteilt sich vorzugsweise im gesamten Gehäuseinnenraum. Alternativ oder zusätzlich kann der Druckgas- und Schutzmittelstrom direkt auf die Filterelemente (4) gerichtet werden. Es ist außerdem möglich, mit mehreren getrennten Druckgas- und Schutzmittelströmen zu arbeiten und diese unterschiedlich einzuspeisen bzw. auf unterschiedliche Ziele zu richten. Auch eine Aufspaltung des Hauptstroms in mehrere Teilströme ist möglich.
  • Die Druckgaszufuhr (24) ist steuerbar. Hierfür ist ein Ventil (23) in der Leitung angeordnet und befindet sich in Strömungsrichtung vor der Injektordüse (22). Das Ventil (23) ist fernsteuerbar und kann z. B. als elektromagnetisches Ventil ausgebildet sein. Es ist mit der Erkennungseinrichtung (10) verbunden und wird von dieser gesteuert.
  • Die Erkennungseinrichtung (10) kann als elektrische oder elektronische Steuerung ausgebildet sein und besitzt eine Steuereinheit (13). Diese ist mit dem Ventil (23) verbunden.
  • Die Erkennungseinrichtung (10) weist ferner eine Sensoranordnung (11) auf, die Funken, Feuer, brennenden oder glimmende Partikel oder andere Brandgefahren in dem zugeführten Rohgas oder Rauchgas detektiert. Die Sensoranordnung (11) ist an geeigneter Stelle im Bereich des Gasstroms vor den Filterelementen (4) angeordnet und befindet sich z. B. am Rohgasanschluss (5). Sie kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein, z. B. als optischer Sensor, Infrarotsensor, Branddetektor, Temperatursensor oder dgl.. Die Sensoranordnung (11) ist ebenfalls mit der Steuereinheit (13) signaltechnisch verbunden.
  • Der Behälter (14), insbesondere die Kartusche (15), kann eine Füllstandsanzeige (16) für das Schutz- oder Löschmittel (9) aufweisen. Die Füllstandsanzeige (16) kann in der einfachen Ausführungsform mechanisch ausgebildet sein und ein optisches Anzeigeelement, z. B. einen je nach Füllstand ausfahrbaren Stempel, aufweisen. Sie kann andererseits eine Sensorik aufweisen, die den Füllstand auf beliebig geeignete Weise erfasst und die signaltechnisch mit der Steuereinheit (13) verbunden ist und den Füllstand an diese meldet. Die Füllstandsanzeige (16) kann ferner ein oder mehrere andere Anzeigeelemente haben, z. B. eine akustische Anzeige, ein Blinklicht oder dergleichen, die bei Unterschreitung des angegebenen Füllungsgrads ansprechen.
  • Ein weiterer Sensor (12) kann in der Druckgaszufuhr (24) angeordnet sein, der z. B. als Druckschalter an der Druckgasleitung ausgebildet und in Strömungsrichtung vor oder an dem Ventil (23) angeordnet ist. Mit dem Sensor (12) wird erfasst, ob ein ausreichender Gasdruck ansteht. Der Sensor (12) ist ebenfalls mit der Steuereinheit (13) verbunden.
  • Die Steuereinheit (13) überwacht die Funktionsbereitschaft der Erkennungseinrichtung (10) und der Schutzeinrichtung (1). Wenn zu wenig Gasdruck ansteht und/oder zu wenig Löschmittel (9) vorhanden ist, wird dies in der Steuereinheit (13) festgestellt und ein entsprechendes Melde- und Alarmsignal zur Behebung der Störungen abgegeben. Die Steuereinheit (13) detektiert andererseits über die Sensoranordnung (11) eine etwaige Brandgefahr und aktiviert daraufhin die Schutzeinrichtung (1), indem sie das Ventil (23) öffnet. Das Ventil (23) kann nach einer vorgegebenen Zeitdauer wieder automatisch geschlossen werden. Ein Schließen kann ferner erfolgen, wenn die Füllstandsanzeige (16) ein Leerlaufen des Löschmittelbehälters (14) bzw. der Kartusche (15) anzeigt. Alternativ oder zusätzlich sind weitere Steuermöglichkeiten vorhanden. Z. B. können zusätzliche Sensoren im Gehäuse (3) angeordnet sein, die ein Bedecken der Filterelemente (4) mit Löschmittel (9), einen etwaigen Brand, eine Temperaturerhöhung oder dergleichen detektieren und an die Steuereinheit (13) melden.
  • Die Schutzeinrichtung (1) wird erst bei einer akuten Brand- oder Entzündungsgefahr aktiviert. Hierdurch kann mit dem Schutz- oder Löschmittel (9) sparsam umgegangen werden. Es genügt, in die Kartusche (15) eine für den einmaligen Gebrauch ausreichende Schutzmittelmenge einzufüllen bzw. die Kartuschengröße entsprechend begrenzt auszulegen. Der Behälter (14) kann alternativ größer sein.
  • Die Schutzeinrichtung (1) kann vollautomatisch arbeiten und bei Eintritt einer Löschfunktion auch ein entsprechendes Melde- oder Alarmsignal nach außen abgeben. Der Betrieb der Filtereinrichtung (2) und der Pumpenanordnung (8) kann dabei wahlweise unterbrochen werden oder weiter gehen. Die Erkennungseinrichtung (10) überwacht ferner das ggf. erforderliche zeitnahe Wiederauffüllen des Behälters (14) bzw. der Kartusche (15), um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.
  • Die Schutzeinrichtung (1) kann in der vorerwähnten Weise die Pumpenanordnung (8) oder eine Absauganlage bei detektierter Brandgefahr abschalten. Hierzu kann z. B. die Pumpenanordnung (8) mit der Erkennungseinrichtung (10) und insbesondere mit deren Steuereinheit (13) signaltechnisch verbunden sein. Die Pumpenanordnung oder Absauganlage kann einen Nachlauf haben, der das Pumpenaggregat oder den Ventilator oder dergleichen austrudeln lässt. Durch diesen Nachlauf wird noch eine restliche Gasdurchströmung des Innenraums der Filtereinrichtung (2) bewirkt, welche die Zerstäubungs- und Blaseinrichtung (20, 21) und deren Wirkung unterstützt und für eine gleichmäßige und vollumfängliche Verteilung der Schutzmittelwolke im besagten Innenraum sorgt. Der abflauende Gasstrom ist dabei aber so schwach, dass im Bereich des eingangsseitigen Gasanschlusses (5) der Gasstrom gemindert und ein weiterer Einflug von Funken oder brennenden bzw. glimmenden Partikeln unterbunden wird.
  • Der Nachlauf kann sich von selbst aus den inneren Widerständen der Pumpenanordnung (8) oder der Absauganlage ergeben. Er kann andererseits fest eingestellt sein, wobei hierfür geeignete Mittel, z. B. eine Bremse oder dergleichen vorhanden sind. In einer weiteren Abwandlung ist es möglich, den Nachlauf steuerbar zu machen, indem z. B. ein Wechselstrommotor der Pumpanordnung (8) oder der Absauganlage mit einem Frequenzumrichter oder einem anderen Steuer- oder Regelorgan ausgerichtet ist und dieses Steuer- oder Regelorgan im Brandfall dem Motor über eine einstellbare Funktion, insbesondere eine Rampenfunktion verlangsamt und bis zum Endstadium, insbesondere zu einem Stillstand, abbremst. Hierbei kann auch eine Regelfunktion implementiert sein, wobei im oder an der Filtereinrichtung (2) eine geeignete Messeinrichtung oder Sensorik angeordnet ist, welche die gleichmäßige Schutzmittelverteilung und die Ausfüllung des Innenraums mit der Schutzmittelwolke detektiert und entsprechend den Antrieb regelt.
  • Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsform sind in verschiedener Weise möglich. Das Mischerstück (25) kann zu Gunsten eines schnelleren Löschmitteldurchsatzes entfallen. Das Schutzmittel oder Löschmittel kann nur aus einem Gas bestehen. Es kann auch feucht oder nass sein. Der Löschmittelbehälter (14) kann in anderer Weise ausgebildet und angeordnet sein, z. B. in liegender Ausrichtung. Er kann auch eine eigene Förder- und Einspeiseeinrichtung aufweisen. Über den Druckgasanschluss (24) kann ein anderes Gas oder sonstiges Fluid zugeführt werden. Ferner kann die Zerstäubungseinrichtung (21) anders ausgebildet sein oder ggf. auch entfallen. Bei einfacheren Ausführungsformen können der Sensor (12) für Gasdruck und eine Sensorik in der Füllstandsanzeige (16) entfallen. Die gezeigte Schutzeinrichtung (1) kann an der Filtereinrichtung (2) je nach deren Größe mehrfach angeordnet sein, um unterschiedliche Filterbereiche zu beaufschlagen.
  • 1
    Schutzeinrichtung
    2
    Filtereinrichtung
    3
    Gehäuse
    4
    Filterelement
    5
    Gasanschluss, Rohgasanschluss
    6
    Gasanschluss, Reingasanschluss
    7
    Löschanschluss
    8
    Pumpanordnung
    9
    Schutzmittel, Löschmittel, gelöschter Kalk
    10
    Erkennungseinrichtung
    11
    Sensor für Brand oder Funken
    12
    Sensor für Druckluft, Druckschalter
    13
    Steuereinheit
    14
    Behälter, Schutzmittelbehälter
    15
    Rohr, Kartusche
    16
    Füllstandsanzeige
    17
    Rohranschluss, T-Stück
    18
    Durchflusskanal
    19
    Zuführeinrichtung
    20
    Blaseinrichtung
    21
    Zerstäubungseinrichtung
    22
    Injektordüse
    23
    Ventil
    24
    Druckgaszufuhr, Druckluftzufuhr
    25
    Mischerstück
    26
    Düse
    27
    Flansch

Claims (26)

  1. Schutzeinrichtung für Filtereinrichtungen (2) von Rohgasen, wobei die Schutzeinrichtung (1) einen mit der Filtereinrichtung (2) verbundenen Behälter (14) und eine Zuführeinrichtung (19) für ein Schutzmittel (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (1) eine mit der Zuführeinrichtung (19) verbundene und diese auslösende oder steuernde Erkennungseinrichtung (10) für Funken oder Brandgefahr im zugeführten Rohgasstrom aufweist.
  2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzmittel (9) als Löschmittel ausgebildet ist.
  3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzmittel (9) ein trockener, inerter pulvriger oder granulierter Feststoff, insbesondere gelöschter Kalk ist.
  4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (19) eine Zerstäubungseinrichtung (21) für das Schutzmittel (9) aufweist.
  5. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (19) eine Blaseinrichtung (20) mit einer steuerbaren Druckgaszufuhr (24) aufweist.
  6. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckgaszufuhr (24) ein mit der Erkennungseinrichtung (10) verbundenes Ventil (23) aufweist.
  7. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckgaszufuhr (24) einen mit der Erkennungseinrichtung (10) verbundenen Sensor (12) für den Druck aufweist.
  8. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzmittelbehälter (14) eine austauschbare Kartusche (15) für das Schutzmittel (9) und einen Rohranschluss (17) aufweist.
  9. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohranschluss (17) mit der Druckgaszufuhr (24) verbunden ist.
  10. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzmittelbehälter (14) eine Füllstandsanzeige (16) aufweist.
  11. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstandsanzeige (16) mit der Erkennungseinrichtung (10) verbunden ist.
  12. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerstäubungseinrichtung (21) eine mit dem Rohranschluss (17) verbundene Injektordüse (22) in der Druckgaszufuhr (24) und ein Mischerstück (25) aufweist.
  13. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaseinrichtung (20) eine mit der Filtereinrichtung (2) verbindbare Düse (26) aufweist.
  14. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinrichtung (10) eine Funken oder Feuer detektierende Sensoranordnung (11) im Bereich der Rohgaszufuhr aufweist.
  15. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinrichtung (10) eine Steuereinheit (13) aufweist.
  16. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinrichtung (10) mit einer Absauganlage oder einer Pumpanordnung (8) der Filtereinrichtung (2) verbunden ist und diese abschalten kann.
  17. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absauganlage oder einer Pumpanordnung (8) einen Nachlauf aufweist.
  18. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachlauf fest eingestellt oder steuerbar ist.
  19. Filtereinrichtung für Rohgase mit einem Gehäuse (3), einem Filterelement (4) und Gasanschlüssen (5, 6) sowie einer Schutzeinrichtung (1), die einen mit der Filtereinrichtung (2) verbundenen Behälter (14) und eine Zuführeinrichtung (19) für ein Schutzmittel (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (1) eine mit der Zuführeinrichtung (19) verbundene und diese steuernde Erkennungseinrichtung (10) für Funken oder Brandgefahr aufweist.
  20. Filtereinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 13 ausgebildet ist.
  21. Filtereinrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (11) am Rohgasanschluss (5) der Filtereinrichtung (2) angeordnet ist.
  22. Verfahren zum Schützen von Filtereinrichtungen (2) von Rohgasen vor Brandgefahr, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem mit der Filtereinrichtung (2) verbundenen Behälter (14) ein Schutzmittel (9) der Filtereinrichtung (2) unter Druck zugeführt wird, wobei die Zuführung von einer der Filtereinrichtung (2) vorgeschalteten Erkennung von Funken oder Brandgefahr im zugeführten Rohgasstrom ausgelöst oder gesteuert wird.
  23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass ein fluidisches Schutzmittel (9) in die Filtereinrichtung (2) geblasen wird.
  24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzmittel (9) ein Löschmittel, vorzugsweise einen inerten pulvrigen oder granulierten Feststoff, insbesondere gelöschten Kalk, enthält.
  25. Verfahren nach Anspruch 22, 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschmittel in einen trockenen Gasstrom, insbesondere einen Luftstrom, injiziert wird.
  26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das trockene Löschmittel zerstäubt wird.
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