DE102008054202A1 - Modularer Fahrgastsitz für ein Personenbeförderungsfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen modularen Fahrgastsitz für ein Personenbeförderungsfahrzeug, welcher mittels einer Tragstruktur mittelbar oder unmittelbar am Boden oder an der Seitenwand des Personenbeförderungsfahrzeuges lösbar befestigt ist. Um ein modulares Fahrgastsitzkonzept zu schaffen, das eine flexible Sitzanpassung eines wartungs- und montagefreudigen Fahrgastsitzes ohne Neukonstruktion von Sitz- und Rückenschale ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass die Tragstruktur einen horizontalen Träger (7, 11) aufweist, an dem in veränderbarem seitlichen Abstand voneinander aufrechte Rahmenteile (5) zum lösbaren Befestigen dazwischen angeordneter Sitzelemente (6) fixierbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen modularen Fahrgastsitz für ein Personenbeförderungsfahrzeug, welcher mittels einer Tragstruktur mittelbar oder unmittelbar am Boden oder an der Seitenwand des Personenbeförderungsfahrzeuges lösbar befestigt ist.
- Die Montage und Demontage von Fahrzeugsitzen in Personenbeförderungsfahrzeugen soll leicht von statten gehen; die Sitze sollen schnell ausgetauscht oder hinsichtlich ihrer Sitzausrichtung (in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung) geändert werden können. Der Abstand benachbarter Sitze, vor allem dann, wenn zwei Sitze nebeneinander an einer Tragstruktur befestigt sind, soll einfach und leicht zu verstellen sein. Diese Forderungen betreffen die bekannten, sogenannten Kantilever-Sitze ebenso, wie die mittels Fußkonstruktionen am Boden des Fahrzeuges verankerten Sitze. Beide lassen sich beispielsweise nur in horizontaler Ebene mittels Langlochbohrungen in ihren Befestigungspunkten ausrichten, was jeweils einen hohen Montageaufwand bedeutet.
- Ein weiteres Problem bekannter Fahrzeugsitze ist die eingeschränkte Anpassbarkeit an unterschiedliche Fahrzeuge und Fahrzeugbreiten sowie die geringe Flexibilität bei der Positionierung der Sitze im Fahrgastraum. Schließlich ist auch die einfache Wartung der Fahrzeugsitze im Fall von Verunreinigungen und Beschädigungen, insbesondere der Sitzpolster, ein wesentlicher Faktor, der bei der Konstruktion und Gestaltung von Fahrzeugsitzen in Personenbeförderungsfahrzeugen zu beachten ist. So ist bislang eine Breitenanpassung von Sitzen im Schienenfahrzeugbau nur durch Neukonstruktion der kompletten Sitz und Rückenschale, inkl. deren Polsterung möglich. Das bedeutet einen nicht unerheblicher Kostenfaktor infolge des zusätzlichen Konstruktionsaufwands und der Werkzeugkosten für mehrere Sitzkomponenten.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein modulares Fahrgastsitzkonzept zu schaffen, mit dem die vorstehend aufgezeigten Probleme und Nachteile vermieden werden, insbesondere das eine flexible Sitzanpassung eines wartungs- und montagefreudigen Fahrgastsitzes ohne Neukonstruktion von Sitz- und Rückenschale ermöglicht und mit dem ein Umrüsten auf unterschiedliche Bedürfnisse schnell und leicht möglich ist.
- Zur Lösung der Aufgabe wird ein modularer Fahrgastsitz der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dessen Tragstruktur einen horizontalen Träger aufweist, an dem in veränderbarem seitlichen Abstand voneinander aufrechte Rahmenteile zum lösbaren Befestigen dazwischen angeordneter Sitzelemente fixierbar sind. Die Rahmenteile sind zwar vorzugsweise an einer Kantileveraufhängung montiert, die Sitze lassen sich aber auch mit relativ geringem Aufwand mittels Bodenabstützungen im Fahrzeug integrieren.
- Als besonders günstig hat sich herausgestellt, den Träger als Rohr oder Rohrprofil auszubilden auf das nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Rahmenteile aufgeschoben und in einem zuvor festgelegten Abstand fixiert werden.
- Um die Herstellung zu vereinfachen und die Kosten zu minimieren können die Rahmenteile aus Flachprofilen, insbesondere ausgeschnittenen Metallblechen gebildet sein.
- Es ist aber auch denkbar, die Rahmenteile aus geformten Längsprofilen, insbesondere Vierkantprofile auszubilden.
- Nach einem besonders günstigen Merkmal der Erfindung sind die zwischen den Rahmenteilen angeordneten Sitzelemente aus mehreren einzeln austauschbaren länglichen, horizontal und parallel zueinander angeordneten, die Sitzbreite überspannenden standardisierten Polsterelementen geformt.
- Um eine einfache Austauschmöglichkeit verschlissener oder beschädigter Polsterelemente zu ermöglichen und den modularen Charakter des Sitzkonzeptes zu erreichen, wird nach einem anderen Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, dass die Polsterelemente jedes Sitzelementes aus identischen Polsterrollen bestehen, deren Länge zwischen den Rahmenteilen ein Mehrfaches ihres Durchmessers beträgt.
- Um eine ausreichende Stabilität zu erreichen und die sichere Befestigung am Sitz zu ermöglichen, sind erfindungsgemäß die die Sitzelemente bildenden Polsterelemente mit einem Metallkern und beidseitigen Befestigungen zur Montage an den Rahmenteilen versehen.
- Dem modularen Konzept entsprechend, ist vorzugsweise in den Rahmenteilen ein vorgefertigtes Lochbild zur Befestigung der Polsterelement in den gewünschten Abständen und den gewünschten Lagen der Polsterelemente eingebracht ist. Dieses Lochbild ermöglicht die Befestigung der Polsterelemente in unterschiedlichen Anordnungen, so dass eine sehr flexible Sitzgestaltung möglich wird, ohne die Rahmenteile verändern zu müssen. Damit wird nicht nur ein flexibles System geschaffen; auch die Herstellkosten und die Lagerhaltungskosten lassen sich senken, indem das erfindungsgemäße Konzept verwendet wird.
- Darüber hinaus ist vorgesehen, die Rahmenteile zur Veränderung des Sitzelementes austauschbar am Träger zu fixieren. So können Sitze mit oder ohne Armlehnen oder Kopfstützen modular zusammengesetzt werden, indem entsprechende Rahmenteile mit den jeweiligen Polsterteilen kombiniert werden
- Es ist auch denkbar, jeweils identische Rahmenteile mit Zusatzmodulen für Kopfstützen und Armlehnen zu bestücken, die beispielsweise an die Rahmenteile angeschraubt werden.
- Das Konzept mit den lösbar am Träger befestigten Rahmenteilen ermöglicht sehr einfach eine Breitenanpassung der Sitze an die Gegebenheiten sowie erfindungsgemäß die Sitzneigung durch Verdrehen oder Verstellen der Rahmenteile am Träger oder der Träger selbst zu verändern. Die Neigung von Sitz- und Rückenlehne sowie die Sitzform lassen sich leicht modifizieren, im ersten Fall etwa durch Verdrehen und neu fixieren der seitlichen Rahmenteile im zweiten Fall durch Austausch der Rahmenteile durch solche mit neuen Konturen und neuen Führungsbohrungen.
- Die Erfindung löst die Polsterform von der Sitzform. Durch Zerlegen der Sitzkontur in einzelne, standardisierbare, identische Segmente welche erst nach Montage auf dem Sitzrahmen die Form einer Sitz- oder Rückenlehnenfläche bilden, entsteht ein abmessungsunabhängiges Sitzsystem. Als Vorteil ergibt sich eine kostengünstige Modifizierbarkeit der Sitzbreite und Sitzhöhe sowie der Sitzkontur. Die Polsterdicke ist einfach und kostengünstig modifizierbar. Montage und Demontage des Sitzes sowie die Wartbarkeit der Sitze durch einfachen Austausch einzelner Polsterrollen ist vorteilhaft. Es besteht darüber hinaus ein hoher Freiheitsgrad bei der Farbgestaltung der Sitzpolster (praktisch kann jede Polsterrolle separat eingefärbt oder bemustert werden).
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
-
1 eine Gruppe modularer Fahrgassitze in Kantilever-Ausführung und -
2 eine Gruppe modularer Fahrgassitze mit am Boden befestigter Konsole. - In
1 ist eine Gruppe modularer Fahrgastsitze für insgesamt sechs Personen dargestellt, wobei jeweils zwei Sitze zu einer Sitzbank1 ,2 und3 zusammengefasst sind. Jeder Fahrgastsitz ist an einem Träger4 angeordnet, an dem im seitlichen Abstand voneinander aufrechte Rahmenteile5 zur Befestigung der dazwischen angeordneten Sitzelemente6 fixiert sind. Die Rahmenteile5 sind über den Träger4 an einem Kantilever-Tragrohr7 montiert und bestehen aus Flachprofilen, die beispielweise aus Metallblechen ausgeschnitten oder ausgebrannt sind. Die Rahmenteile bilden jeweils die Tragstruktur für die Rückenlehne und den Sitz, an der die Polsterelemente8 befestigt sind. Die Polsterelemente8 bestehen aus einzelnen austauschbaren zylindrischen Elementen, die vorzugsweise mit einem Metallkern versehen sind, der mit einer elastischen Polsterung ummantelt ist. Der Metallkern ist beidseitig zur Befestigung der Polsterelemente8 an den Rahmenteilen5 befestigt, beispielsweise mittels Schrauben. Mehrere parallel zueinander an den Rahmenteilen5 befestigte Polsterelemente8 bilden die Sitz- und Rückenfläche des Fahrgastsitzes. Zur vereinfachten Befestigung der Polsterelemente8 an den Rahmenteilen5 ist in den Rahmenteilen5 ein vorgefertigtes Lochbild vorbereitet, wodurch zur flexiblen Sitzgestaltung die Befestigung der Polsterelemente8 in unterschiedlichen Anordnungen ermöglicht wird. Des Weiteren können die Rahmenteile5 durch Zusatzmodule9 erweitert werden, etwa durch Zusatzmodule9a für Kopfstützen oder9b für Armlehnen, indem diese Zusatzmodule9 einfach an die Rahmenteile5 des Sitzrahmens angeschraubt werden. Die Zusatzmodule9a für Kopfstützen werden mit den gleichartig ausgebildeten modularen Polsterelementen8 ergänzt; die Zusatzmodule9b der Armlehnen sind vorzugsweise ebenfalls aus Profilen, vorzugsweise aus Flachprofilen geformt und mit gepolsterten Armauflagen10 versehen. - In
2 ist eine gleichartig aufgebaute Sitzgruppe dargestellt, deren Sitze in diesem Beispiel jedoch an Tragkonsolen11 befestigt sind, die am Boden des Fahrzeuges fixiert sind. Die Befestigung am Boden ist vorzugsweise veränderbar, so dass eine andersartige Gruppierung der modularen Fahrgastsitze ermöglicht wird. In2 sind gleich Teile gleich beziffert, auch hier werden die Fahrgastsitze aus einzelnen zylinderförmigen Polsterelementen8 gebildet, die in Folge ihrer modularen Ausführung eine sehr flexible Sitzgestaltung ermöglichen. Darüber hinaus können auch unterschiedlich lange Polsterelemente8 Verwendung finden, beispielsweise um unterschiedlich breite Fahrgastsitze auszubilden. Zu diesem Zweck können die Rahmenteile5 an ihrem Halter (Kantilever-Tragrohr7 bzw. Tragkonsole11 ) im Abstand zueinander verändert werden, um kürzere oder längere Polsterelemente8 einzufügen. Die Polsterelemente8 sind einzeln austauschbar, so dass beschädigte oder verschlissene Polsterelemente sehr leicht gegen neue Elemente ausgetauscht werden können. Die modulare Anordnung ermöglicht eine große Freiheit bei der Anordnung und Farbgestaltung der Sitzpolster, die bei Bedarf auch leicht verändert werden kann.
Claims (12)
- Modularer Fahrgastsitz für ein Personenbeförderungsfahrzeug, welcher mittels einer Tragstruktur mittelbar oder unmittelbar am Boden oder an der Seitenwand des Personenbeförderungsfahrzeuges lösbar befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstruktur einen horizontalen Träger (
7 ,11 ) aufweist, an dem in veränderbarem seitlichen Abstand voneinander aufrechte Rahmenteile (5 ) zum lösbaren Befestigen dazwischen angeordneter Sitzelemente (6 ) fixierbar sind. - Modularer Fahrgastsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
7 ) als Rohr oder Rohrprofil ausgebildet ist. - Modularer Fahrgastsitz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenteile (
5 ) auf das Rohr oder Rohrprofil aufgeschoben und in einem zuvor festgelegten Abstand fixiert werden. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenteile (
5 ) aus Flachprofilen, insbesondere ausgeschnittenen Metallblechen gebildet sind. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenteile (
5 ) aus geformten Längsprofilen, insbesondere Vierkantprofile gebildet sind. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den Rahmenteilen (
5 ) angeordneten Sitzelemente (6 ) aus mehreren einzeln austauschbaren länglichen, horizontal und parallel zueinander angeordneten, die Sitzbreite überspannenden standardisierten Polsterelementen (8 ) geformt sind. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterelemente (
8 ) jedes Sitzelementes (6 ) identische Polsterrollen sind, deren Länge ein Mehrfaches ihres Durchmessers beträgt. - Modularer Fahrgastsitz nach Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Sitzelemente (
6 ) bildenden Polsterelemente (8 ) mit einem Metallkern und beidseitigen Befestigungen zur Montage an den Rahmenteilen (5 ) versehen sind. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den Rahmenteilen (
5 ) ein vorgefertigtes Lochbild zur Befestigung der Polsterelemente (8 ) in den gewünschten Abständen und den gewünschten Lagen der Polsterelemente (8 ) eingebracht ist. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenteile (
5 ) zur Veränderung des Sitzelementes (6 ) austauschbar sind. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenteile (
5 ) mit Zusatzmodulen (9 ) für Kopfstütze (9a ) und Armlehnen (9b ) bestückbar sind. - Modularer Fahrgastsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzneigung durch Verdrehen oder Verstellen der Rahmenteile (
5 ) am Träger (7 ,11 ) oder der Träger (7 ) selbst veränderbar sind.
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Citations (5)
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US3511536A (en) * | 1968-08-28 | 1970-05-12 | Tenryu Industries | Bench |
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DE68908581T2 (de) * | 1988-02-22 | 1994-03-17 | Grammer Sable Roche La Moliere | Gefüge für einen oder mehrere Sitze. |
FR2713998A1 (fr) * | 1993-12-22 | 1995-06-23 | Renault | Siège notamment pour véhicule automobile. |
DE60108565T2 (de) * | 2000-07-28 | 2006-01-05 | Ansaldobreda S.P.A. | Verfahren zur Herstellung eines Sitzes für Eisenbahnfahrzeuge und mit einem solchen Verfahren hergestellter Sitz |
-
2008
- 2008-10-31 DE DE102008054202A patent/DE102008054202A1/de not_active Withdrawn
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