DE102008053033A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen - Google Patents

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DE102008053033A1
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen (5, 64). Ein Nachteil bei Vorrichtungen zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen (5, 64) ist jedoch, dass Produktionsprozesse - insbesondere während der Beleimung der Sackhalbzeuge mit selektiv angesteuerten Leimventilen - genau kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden müssen. Um einen leichteren Eingriff in Produktionsprozesse zu ermöglichen, wird demnach eine Sensorvorrichtung (60) installiert, die Daten zu zumindest einer Teilmenge der beleimten oder zu beleimenden Sackhalbzeuge aufzeichnet, wobei die bei der Aufzeichnung ermittelten Daten einer Steuervorrichtung (61) übermittelt werden, und dass die Steuervorrichtung (61) aufgrund der Daten Steuerbefehle sendet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen sowie ein Datenpaket, Datenfluss oder Datenträger, der eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einrichten kann.
  • Vorrichtungen zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen werden bei der Herstellung verschiedenster Arten von Säcken eingesetzt. Mit Verfahren zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen ist gemeint, dass zumindest ein Teil der Bearbeitungsschritte, die zwischen dem vorliegen des Sackmaterials und dem Entstehen des fertigen Sackes anfallen, Bestandteil des Verfahrens sind.
  • Zu den mit dem Gesamtverfahren hergestellten Säcken zählen beispielsweise die so genannten Ventilsäcke, in die in der Regel bei der Herstellung der Böden Ventilzettel eingelegt werden. Die Böden selbst werden häufig als Kreuzböden ausgestaltet, wie sie beispielsweise in der DE 090 145 48 U1 und der DE 3020043 A1 dargestellt sind. Um den Böden und den eingelegten Ventilzetteln einen dauerhaften Zusammenhalt zu verleihen, werden Teile der Böden untereinander und/oder mit den Ventilzetteln mit Hilfe von Leim verklebt.
  • Zu diesem Zweck werden entweder die zu verklebenden Bereiche der Bodenfaltungen oder die ihnen zugeordneten Zettel, also alle miteinander zu verklebende Bereiche, mit einer Leimspur versehen und anschließend durch Zusammenführung oder -faltung miteinander verklebt.
  • Der Auftrag einer formatgerechten Leimspur erfolgt in der Regel, indem ein auf einer rotierenden Walze befestigtes Formatteil bei einer Umdrehung der Walze mit einer Leimwalze oder sonstigen Leimspeicher- oder Übertragungsteilen in Kontakt gebracht und dabei mit Leim beaufschlagt wird. Im weiteren Verlauf der Walzendrehung überträgt die Formatplatte den auf ihr gespeicherten Leim auf die jeweils zu verklebenden Bereiche der späteren Sackböden oder der Zettel. Zu diesem Zweck ist das Formatteil mit charakteristischen Erhöhungen versehen, die auf ein bestimmtes Sackformat abgestimmt sind. Zur Herstellung von Säcken mit anderen Formaten auf der Bodenlegevorrichtung werden die Formatteile ausgetauscht. Diese Art der Erzeugung von flächigen Leimspuren auf Sackhalbzeugen hat sich bewährt, da so große Mengen unter anderem des schwierig handhabbaren Stärkeleims sauber und formatgerecht auftragbar sind.
  • Unter „formatgerechter Leimspur” ist hierbei eine auf die Art und das Format des Sackes abgestimmte Auftragsform zu verstehen. Der Auftrag innerhalb dieser Auftragsform erfolgt in der Regel flächig, wobei oft den Rändern der Form besondere Bedeutung für die Haltbarkeit und Dichtigkeit der Säcke zukommt.
  • Nachteilig ist dabei allerdings, dass für diese Vorrichtungen eine Vielzahl von Leimübertragungskomponenten, beispielsweise Formatwalzen und Formatteile, vorgehalten und auch nach Gebrauch wieder gereinigt werden müssen.
  • Daher sind in jüngerer Zeit Bodenlegevorrichtungen bekannt geworden, die ohne derartige Formatteile auskommen. So zeigt die EP 1 648 688 B1 eine Bodenlegevorrichtung, mit einer Beleimungsstation, in der mehrere Auftragsköpfe Leim auf Sackhalbzeuge extrudieren. Zu diesem Zweck sind auf einem jeden dieser Auftragsköpfe mehrere Leimventile angebracht. Diesen Leimventilen sind ein oder mehrere Leimsaustrittsöffnungen zugeordnet, von denen aus der Leim auf die Sackbestandteile gebracht wird.
  • Die Herbeiführung einer formatgerechten Leimspur geschieht nun, indem eine Steuereinheit diese Leimventile selektiv ansteuert. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten Leimprofile realisieren und die Notwendigkeit, eine Große Zahl von Formatteilen vorzuhalten, entfällt.
  • Ein Nachteil dieser Bodenlegevorrichtungen ist jedoch, dass Produktionsprozesse – insbesondere während der Beleimung der Sackhalbzeuge mit selektiv angesteuerten Leimventilen – genau kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden müssen.
  • Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 vermindert. Um einen leichteren Eingriff in Produktionsprozesse zu ermöglichen, wird demnach eine Sensorvorrichtung installiert,
    • • die Daten zu zumindest einer Teilmenge der beleimten oder zu beleimenden Sackhalbzeuge aufzeichnet, wobei
    • • die bei der Aufzeichnung ermittelten Daten einer Steuervorrichtung übermittelt werden,
    • • und dass die Steuervorrichtung aufgrund der Daten Steuerbefehle sendet.
  • In der Regel werden die Steuerbefehle dazu verwendet, Vorrichtungen anzusteuern, die bei der Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen zu Säcken eine Rolle spielen. Die betreffenden Vorrichtungen können Bestandteile so genannter Bodenlegevorrichtungen, mit denen Schlauchstücke zu Säcken verarbeitet werden, sein. Beleimungsvorrichtungen und/oder Ausscheideweichen dürften zu den Vorrichtungen zählen, die bei der Anwendung des Verfahrens immer Steuerbefehle erhalten.
  • Vor der Beleimung der Sackhalbzeuge (der Werkstücke) werden von der Sensorvorrichtung Daten zu zumindest einer Teilmenge der zu beleimenden Sackhalbzeuge aufgezeichnet. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn nach der Beleimung Daten der beleimten Sackhalbzeuge ermittelt werden. Dabei kann es sich um Daten zur „Güte” der Leimspur, oder um das Verhältnis von der tatsächlich beleimten Fläche (Ist-Beleimungsfläche) zu der zu beleimender Fläche (Soll-Beleimungsfläche), handeln. Diese von der Sensorvorrichtung ermittelten Daten werden anschließend an eine Steuervorrichtung übermittelt, welche daraufhin Steuerbefehle aussendet, die in die Produktionsprozesse des Bodenlegers eingreifen.
  • Als Steuervorrichtung wird in diesem Zusammenhang jede Vorrichtung verstanden, welche in der Lage ist Signale (Daten) entgegenzunehmen und anhand dieser Signale Steuerbefehle auszugeben.
  • Bei der Sackherstellung kommt es vor, dass sich die Geometrie des zu beleimenden Formates auf den Sackhalbzeugen während der Produktion verändert. So kann es vorkommen, dass Faltungen, die an den Sackhalbzeugen durchgeführt werden, nicht immer exakt dieselbe Geometrie aufweisen. Beispielsweise können bei einer Bodenfaltung am Sackhalbzeug „umgeknickte Ecken” entstehen. Dadurch verkleinert sich die Fläche des zu beleimenden Bereichs auf dem Sackboden. Während des Transportes des Sackhalbzeuges zu der Beleimungsstation kann es außerdem vorkommen, dass das Sackhalbzeug auf dem Transportmittel nicht exakt die gewünschte Position einnimmt. Eine solche „Schieflage” oder „Schiefstellung” führt ebenfalls dazu, dass der zu beleimende Bereich (beispielsweise des Sackbodens) nicht dieselbe Geometrie einnimmt, wie dies bei einem korrekt transportierten Sackhalbzeug der Fall ist. Außerdem können auch normale Formatschwankungen während der Produktion von Säcken eine Geometrieänderung der zu beleimenden Flächen (Leimspur) verursachen. Beispielsweise ist dies der Fall wenn die Länge der Schlauchstücke – aus denen Säcke produziert werden sollen – variiert. In diesem Fall variiert auch die Breite der Bodenklappe, welche auf das beleimte Bodenquadrat gefaltet wird.
  • Um auf diese Format- bzw. Geometrieschwankungen der Sackhalbzeuge – und insbesondere der Kreuzböden derselben – reagieren zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Sensorvorrichtung Daten über die Lage und/oder die Abmaße der Sackhalbzeuge erfasst bzw. aufzeichnet. Mit der Lage der Sackhalbzeuge ist nicht nur die Relativposition gemeint, die das Sackhalbzeug gegenüber der Beleimungsstation einnimmt. Vielmehr kann auch eine eventuelle „Schiefstellung” des Sackhalbzeuges von einer vorteilhaften Ausführungsform der Sensorvorrichtung ermittelt werden.
  • Das Sackhalbzeug befindet sich zum Transport zur Beleimungsstation in der Regel auf einem Transportband. Das Transportband kann beispielsweise ein Kabelkordriemen sein.
  • Beim geöffneten Sackboden liegt die äußere Kante der geöffneten Bodenklappe – während des Transportes – parallel zur Bewegungsrichtung des Sackhalbzeuges. Wie bereits oben erwähnt, ist mit „Schiefstellung” des transportierten Sackhalbzeuges unter Anderem gemeint, dass die Parallelität zwischen dem äußeren Rand der Bodenklappe und Bewegungsrichtung des Sackhalbzeuges nicht mehr gegeben ist.
  • Wenn die sich zu beleimende Fläche auf dem Sackhalbzeug (beispielsweise auf dem geöffneten Sackboden) ändert oder eine Schieflage des Sackhalbzeuges vorliegt, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Beleimungsstation aufgrund der Daten, die von der Sensorvorrichtung ermittelt werden, die Gestalt der Leimspur, welche zumindest auf ein Sackhalbzeug aufgetragen werden soll, steuert. Mit Gestalt der (flächigen) Leimspur ist in diesem Fall die Fläche auf dem Sackhalbzeug gemeint, die mit Leim versehen wird. Die Fläche kann dabei geschlossen, dass heißt vollständig mit Leim bedeckt, oder nur teilweise geschlossen (einige Bereiche innerhalb der Fläche wurden nicht mit Leim versehen) sein.
  • Zur Beleimung von Sackhalbzeugen eines bekannten (voreingestellten) Formates kann in der Steuervorrichtung ein digitales Sollbild der Gestalt einer Leimspur gespeichert sein. Das digitale Sollbild ist dabei auf ein Sackhalbzeug bekannter Ausmaße und Geometrie abgestimmt. Verändert sich die Gestalt von Sackhalbzeugen während der Produktion, kann die Steuervorrichtung augrund des gespeicherten Sollbildes (der Daten zur Gestalt der Sackhalbzeuge) zumindest ein weiteres (aktuelles) digitales Sollbild der Gestalt einer Leimspur errechnen. Dieses aktuelle Sollbild kann dann der Beleimung des zumindest einen Sackhalbzeuges zugrunde gelegt werden. Dazu übersendet die Steuervorrichtung der Beleimungsstation die geeigneten Steuerbefehle über eine geeignete Datenleitung.
  • Zum Auftrag der (flächigen) Leimspur werden zumindest zwei Leimventile verwendet. Eine Änderung der Gestalt der Leimspur wird aufgrund der Befehle der Steuervorrichtung herbeigeführt, indem zumindest ein Leimventil in der Beleimungsstation bei der Beleimung eines ersten Sackhalbzeugs unterschiedlich lange geöffnet wird als bei der Beleimung eines zweiten Sackhalbzeuges.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Beleimungsstation liegt die Leimauftragsbreite eines Ventils zwischen 20 und 1 mm, oder zwischen 10 und 2 mm, vorzugsweise aber zwischen 5 und 2,5 mm.
  • Anstatt zweier oder mehrerer Leimventile, kann auch eine Breitschlitzdüse vorgesehen sein, aus der Leim extrudierbar und deren Leimaustrittsbreite mit der Steuervorrichtung veränderbar bzw. steuerbar ist. In einer vorteilhaften Vorrichtung wird jedes Sackhalbzeug aufgrund seiner Geometrie individuell mit einer passenden Leimspur (Leimfläche) versorgt.
  • Weicht die Geometrie der zu beleimenden Fläche auf Sackhalbzeugen vom in der Steuervorrichtung gespeicherten Sollbild ab, wird die Beleimungsstation (von der Steuervorrichtung) zur Korrektur des Beleimungsbildes angesteuert. Eine Steuerung der (flächigen) Leimspur kann bewirken, dass die beleimte Fläche auf dem Sackhalbzeug verbreitert und/oder verschmälert wird. Durch Hinzuschalten eines weiteren Ventils – beispielsweise bei einer zu breiten Bodenklappe – wird die zu beleimende Fläche vergrößert. Ist die Bodenklappe zu schmal, muss ein Ventil abgeschaltet werden. Beispielsweise bei einer umgeknickten Ecke einer Bodenklappe ist es sinnvoll, wenn die Steuerung der (flächigen) Leimspur bewirkt, dass die Form des Leimauftrages geändert wird. Der Bereich der umgeknickten Ecke wird nicht mit Leim versehen, um nicht das Transportband zu verschmutzen. Eine Verbreiterung oder Verschmälerung der Bodenklappe kann auch mit einer umgeknickten Ecke der Bodenklappe einhergehen. In diesem Fall müsste die Steuervorrichtung gleichzeitig eine Veränderung der Beleimungsbreite und der Beleimungsfläche berücksichtigen und dementsprechend Ventile der Beleimungsstation sequentiell zu- und/oder abschalten.
  • Als zusätzliche oder individuelle Maßnahme zum Dazu- und/oder Abschalten von Leimventilen kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest ein Leimauftragswerkzeug (Leimauftragskopf) seine relative Lage zu dem zumindest einen Sackhalbzeug ändert. Dazu kann der zumindest eine Auftragskopf – in einer Ebene parallel zur Ebene der Sackhalbzeuge (oder der geöffneten Bodenquadrate) – im 90°-Winkel zur Bewegungsrichtung der Sackhalbzeuge verfahren werden.
  • Im Produktionsprozess des Bodenlegers kann es vorkommen, dass die Sensorvorrichtung beispielsweise die Geometrie bzw. Gestalt eines Sackhalbzeuges (eines geöffneten Bodenquadrats) aufzeichnet, welches aufgrund seiner mangelhaften Gestalt nicht mehr zu einem Gutprodukt gefertigt werden kann. Dann ist es vorteilhaft, wenn eine Ausscheidevorrichtung vorgesehen wird, welche zumindest ein Sackhalbzeug aufgrund der Daten der Sensorvorrichtung aus der Menge der beleimten oder zu beleimenden Sackhalbzeuge, ausscheidet. Außerdem ist es natürlich sinnvoll, dieses Sackhalbzeug gar nicht erst mit Leim zu versehen und alle Ventile der Beleimungsstation (beim Vorbeifahren dieses mangelhaften Sackhalbzeugs) dementsprechend abzuschalten.
  • Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die Daten zur Lage und/oder Gestalt der Sackhalbzeuge zu jedem Sackhalbzeug, welches in der Beleimungsstation beleimt wird, ermittelt werden. Dadurch kann ein besonders hoher Qualitätsstandard der gefertigten Säcke gewährleistet werden.
  • Bei der Sackproduktion eines Bodenlegers kann es zu so genannten Systemfehlern kommen. Mit Systemfehler ist gemeint, dass mehr als ein Sack hintereinander denselben Fehler aufweist. Solche Fehler können auch erkannt werden, wenn nicht jedes Sackhalbzeug, sondern beispielsweise nur jedes n-te Sackhalbzeug.
  • Beim Auftauchen eines Systemfehlers, kann es vorteilhaft sein, wenn die Steuervorrichtung diesen Fehler „einplant”, wenn sie ihn anhand der Messung der Sensorvorrichtung erkannt hat und die Beleimungsstation dementsprechend einstellt. So können beispielsweise die n – 1 Sackhalbzeuge zwischen dem Erkennen des Fehlers und der nächsten Messung in gleicher Weise mit korrigierten Leimspuren versehen werden.
  • Ist der Systemfehler abgestellt, kann es vorteilhaft sein, wenn die Sensorvorrichtung dann lediglich Daten zur Lage und/oder Gestalt jedes zehnten Sackhalbzeuges aufzeichnet. Insbesondere bei Bodenlegern mit extrem hoher Transportgeschwindigkeit kann es vorteilhaft sein, nicht jedes Sackhalbzeug hinsichtlich dessen Gestalt zu überprüfen.
  • Wenn das zu beleimende Sackhalbzeug ein Sack mit aufgeklapptem Bodenquadrat ist, kann es vorteilhaft sein, dass die Daten, die von der Sensorvorrichtung an die Steuereinheit übermittelt werden, auch Daten zu der Lage zumindest einer Rilllinie des aufgeklappten Bodenquadrates umfassen und/oder dass der Steuervorrichtung auch Daten zu der Lage zumindest eines Rillwerkzeuges übermittelt werden. Ein Messen der Lage der Rilllinie kann mit einer geeigneten Sensorvorrichtung – beispielsweise optisch – vorgenommen werden. Vorteilhaft ist jedoch auch, wenn die Lage des betreffenden Rillwerkzeuges in der Vorrichtung zur Weiterverarbeitung der Sackhalbzeuge überwacht wird. Die Daten können dann von der Steuervorrichtung bei der Errechnung der Steuerbefehle berücksichtigt werden.
  • Die Rilllinie des geöffneten Bodenquadrats bildet später die Faltkante der auf den Sackboden zurück geklappten (bzw. gefalteten) Bodenklappe. Anhand dieser zusätzlichen Daten (über die Lage der Rilllinie), kann die Steuervorrichtung die Beleimungsstation derart ansteuern, dass eine Leimspur auf zumindest ein Bodenquadrat erzeugt wird, deren Rand einen Sollabstand von der Rilllinie aufweist. Um einen möglichst gut schließenden Sackboden zu erhalten, ist es zweckmäßig die Leimspur möglich nah an die Rilllinie zu positionieren. Aus diesem Grund liegt der Sollabstand der Leimspur zur Rilllinie zwischen 5 und 1 mm, vorteilhafterweise zwischen 3 und 1,5 mm. Der Sollabstand kann auch Null sein. Auch eine Beleimung über die Rilllinie hinaus (Sollabstand negativ) kann vorteilhaft sein.
  • Da der Bereich zwischen den beiden Rilllinien des geöffneten Sackbodens nicht beleimt werden soll, ist es vorteilhaft, ein „zusätzliches Ventil” des zumindest einen Leimauftragskopfes in Höhe einer Rilllinie zu positionieren. Mit dem „zusätzlichen Ventil” ist das Ventil gemeint, dass von der Mittellinie des geöffneten Sackbodens den kleinsten Abstand hat. Bei derartiger Positionierung des Auftragskopfes der Beleimungsstation, befindet sich kein Ventil (und keine Leimaustrittsöffnung) zwischen den Rilllinien des geöffneten Sackbodens, dem so genannten beleimungsfreien Bereich.
  • Vorrichtungen zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren enthalten Bearbeitungsstationen, die Bearbeitungsschritte durchführen, die bei der Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen zu Säcken eine Rolle spielen. Die betreffenden Bearbeitungsstationen können Bestandteile so genannter Bodenlegevorrichtungen, mit denen Schlauchstücke zu Säcken verarbeitet werden, oder eben ganze Bodenlegevorrichtungen sein.
  • Beleimungsvorrichtungen und/oder Ausscheideweichen dürften zu den Vorrichtungen zählen, die bei der Anwendung des Verfahrens immer Steuerbefehle erhalten.
  • In Bodenlegern und anderen Vorrichtungen zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen werden die Sackhalbzeuge in einer Förderrichtung durch Bearbeitungsstationen gefördert. Vorteilhaft ist, wenn ein Leimauftragswerkzeug quer zu der Förderrichtung bewegbar ist.
  • Ein Leimauftragswerkzeug ist in diesem Zusammenhang ein Werkzeug, das zum Auftragen von Leim geeignet ist. Hierzu kommen unter anderem Breitschlitzdüsen oder Anordnungen von Leimventilen in Frage. Leimventile können auf Auftragsköpfen angeordnet sein, womit der Auftragskopf als Leimauftragswerkzeug gilt.
  • Erfindungsgemäße Verfahren lassen sich zum Teil auf Vorrichtungen zur Weiterverarbeitung von Säcken ausführen, wenn eine geeignete Sensorvorrichtung vorhanden ist und wenn eine geeignete Steuervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens eingestellt ist. Dies kann durch das Aufspielen von Programmmodulen, die letztendlich aus einer Kette von Programmbefehlen bestehen, geschehen. Auch die Programmbefehle sind Ihrerseits Daten, die auf Datenträgern gespeichert oder als Datenpaket sowie Datenfluss übermittelt werden können. Geeignete Vorrichtungen können damit sehr schnell zur Ausführung der beschriebenen Verfahren einstellt werden.
  • Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
  • Die einzelnen Figuren zeigen:
  • 1 Einen einzelnen für die Beleimungsstation in der erfindungsgemäßen Bodenlegevorrichtung vorgesehenen Auftragskopf mit zugeordneter Sensor- und Steuervorrichtung
  • 2 Einen Sackboden in einer Beleimungsstation mit zwei Auftragsköpfen
  • 3 die aufgeklappten Bodenquadrate des größten 30 und des kleinsten 45 Sackformates
  • 4 Die aufgeklappten Bodenquadrate des größten 30 und des kleinsten 45 Sackformates vor Erreichen einer Beleimungsstation mit zwei Auftragsköpfen
  • 5 Die Skizze eines Sackes in einer Bodenlegevorrichtung aus dem durch den Pfeil 49 angedeuteten Blickrichtung
  • 6 Eine Draufsicht auf die den Sackhalbzeugen zugewandte Seite eines Auftragskopfes
  • 7 Eine weitere Skizze eines aufgeklappten Bodenquadrates eines Sackes, der mit zwei unterschiedlichen Leimspuren versehen wurde
  • 8 Einen ersten beleimten Zettel (Draufsicht)
  • 9 Einen zweiten beleimten Zettel (Draufsicht)
  • 1 zeigt einen Auftragskopf 1, wie er in einer Beleimungsstation in der erfindungsgemäßen Bodenlegevorrichtung Verwendung findet. Dieser Auftragskopf 1 setzt sich zusammen aus einer Auftragsplatte 2, an welcher Ventile 3 angebracht sind. Der Leim wird dem Auftragskopf 1 über die Leimzuleitung 4 zugeführt. Der Beleimungsstation werden in Richtung x unbeleimte Zettel 5 zugeführt.
  • Jedem Ventil 3 ist in der den unbeleimten Zetteln 5 zugewandten Seite der Auftragsplatte 2 eine oder eine Gruppe von Leimaustrittsöffnungen zugeordnet. Der Leimfluss zu der Leimaustrittsöffnung kann durch das zugeordnete Ventil 3 hergestellt oder unterbrochen werden. Auf diese Weise ist es möglich, auf die unbeleimten Zettel 5 verschiedene Leimspuren, die parallel zu der Förderrichtung x der unbeleimten Zettel 5 verlaufen, aufzubringen. Durch regelmäßiges Öffnen und Schließen des Ventils 3 kann eine regelmäßig unterbrochene Leimspur 5 aufgetragen werden. Ebenfalls herstellbar sind kurze Leimspuren 7, unterbrochene Leimspuren 8 und durchgehende Leimspuren 9. Befindet sich unter dem Auftragskopf 1 kein unbeleimter Zettel 5, so wird der Leimfluss durch alle Ventile 3 unterbrochen, um nicht die Beleimungsstation unnötig zu verschmutzen. Um alle Bereiche der unbeleimten Zettel in Richtung y quer zur Förderrichtung beleimen zu können, ist der Auftragskopf 1 ebenfalls in dieser Richtung verschiebbar. Der soeben beschriebene Auftragskopf 1 lässt sich jedoch nicht nur zur Beleimung von Zetteln 5 verwenden, sondern eignet sich aufgrund einer Variabilität der erzeugbaren Leimspuren auch zum Leimauftrag auf die zu verklebenden Bereiche des späteren Sackbodens 64. Die letztgenannte Art der Verwendung solcher Auftragsköpfe steht im Vordergrund der vorliegenden Druckschrift.
  • Die 2 zeigt einen Sackboden 64, der von zwei Auftragsköpfen 40 mit einer Leimspur 68 versehen wird. Der Bereich 63 zwischen den Rilllinien 33 wird nicht mit Leim versehen. Daher befindet sich ein zusätzliches Leimventil 43, welches in y-Richtung das erste Ventil in Ausbreitungsrichtung des Auftragskopfes 40 darstellt, in Höhe der Rilllinie 33. Das zusätzliche Leimventil 43 hat in der Regel eine feinere Leimaustrittsöffnung als die restlichen Ventile 3, 42. Dadurch kann eine sehr feine Leimlinie 67 erzeugt werden. Um die Auftragsköpfe 40, 40' auf verschiedene Sackformate anpassen zu können, sind diese 40, 40' in y-Richtung relativ zueinander bewegbar auf einer Führung 66 gelagert. Das aufgeklappte Bodenquadrat 64 wird in x-Richtung der Beleimungsstation und damit den Auftragsköpfen 40, 40' zugeführt. Die Ventile 42, 43 der Auftragsköpfe 40, 40', die die Auftragsbereiche 37, 38 der Bodenklappen 65, 65' abdecken, werden während der Beleimungsphase des Sackbodens 64 zumindest zeitweise aktiviert. Jedes – während der Beleimungsphase zumindest zeitweise aktive – Ventil 42, 43 erzeugt auf dem offenen Sackboden 64 eine Leimlinie 67. Die Summe der einzelnen Leimlinien 67 der aktiven Ventile 42, 43 ergibt die Leimspur 68.
  • Die 3 zeigt unter anderem die aufgeklappten Bodenquadrate des größten 30 und des kleinsten 45 Sackformates, welches sich mit einer Beleimungsstation beleimen lässt. Die Konturen des größten Sackformates 30 sind mit dickeren Linien dargestellt als die des kleinsten Sackformats 45. Von dem größten Sackformat 30 sind die äußeren Ränder der Bodenklappen 31, die Rilllinien 33 sowie die Dreieckstaschen 36 mit Bezugszeichen versehen. Ingesamt werden sich dem Fachmann jedoch alle dargestellten Konturen in ihrer Bedeutung erschließen, da Kreuzböden – zum Beispiel von Zementsäcken – seit Jahrzehnten in aufgeklapptem Zustand diese Konturen aufweisen.
  • Analoges gilt für die Konturen des kleinsten Bodenquadrates 45: Mit Bezugszeichen versehen sind wieder die äußeren Ränder der Bodenklappen 32, die Rilllinien 34 sowie die Dreieckstaschen 46.
  • Die beiden dargestellten Bodenquadrate 30 und 45 sind so zueinander ausgerichtet, dass sie dieselbe Bodenmittenlinie 35 besitzen. Dies entspricht der Transportsituation der Säcke oder Sackbestandteile in der Mehrzahl der modernen Vorrichtungen zur Herstellung von Säcken:
    In diesen Vorrichtungen werden die Säcke während eines Teils der Sackproduktion mit ausgeklapptem Bodenquadrat transportiert. Säcke unterschiedlichen Formats, die zur Abarbeitung unterschiedlicher Aufträge auf derselben Vorrichtung (zeitlich versetzt) hergestellt werden, werden oft entlang derselben Bodenmittellinie 35 gefördert, wobei sich der Schlauchkörper 47 in zusammengeklappten Zustand befindet.
  • In 5 ist diese Transportsituation aus dem Blickwinkel, der durch die Pfeile 49 dargestellt ist gezeigt: Von beliebigen Transportmitteln 48, die den Schlauchkörper 47 (zusammengeklappt) und die Bodenklappen 50 in dieser Transportsituation halten, wird der Schlauch in vielen modernen Bodenlegevorrichtungen transportiert. Als Transportmittel finden in der Regel Riemen, Rollen und Bleche Verwendung.
  • In 3 sind rechts neben den Bodenquadraten 30, 45 Balken zu sehen. Der erste Balken 37 symbolisiert einen Auftragsbereich, dessen Länge dem Abstand zwischen der Rilllinie 34 des kleinsten Sackformats und dem Äußeren Rand des größten Sackformats 31 zu einer Seite der Bodenmittenlinie 35 entspricht. Die Länge des Balkens 38 entspricht dem Abstand der Rilllinie 34 des kleinsten Sackformats, das in der jeweiligen Beleimungsstation oder dem Bodenleger gefertigt werden kann, und dem äußeren Rand 32 der Bodenklappe des kleinsten Sackformats.
  • Die Gesamtlänge des Balkens 51 ist der gesamte Bereich, der in einer Beleimungsstation zu einer Seite der Bodenmittenlinie bei der Beleimung mit Keim überzogen werden kann, wenn die Auftragsköpfe entweder einen dementsprechend breiten Auftragsbereich haben oder in diesem Bereich bewegbar sind. Die vorliegende Druckschrift schlägt Auftragsköpfe vor, die einen maximalen Auftragsbereich geringerer Länge haben, als der Balken 51.
  • Abschnitt 52 des Balkens 51 ist der Abstand zwischen der Bodenmittenlinie 35 und der Rilllinie 34 des kleinsten Sackformats 45.
  • Abschnitt 39 des Balkens 51 entspricht der Länge des Auftragsbereichs, die einzusparen ist, wenn der Auftragsbereich zumindest eines Auftragskopfes 3, 40 lediglich eine Länge aufweist, die dem Abstand zwischen der Rilllinie 33 und dem äußeren Rand 31 der Bodenklappe des größten Sackformats und nicht dem Abstand zwischen dem äußeren Rand 31 der Bodenklappe des größten Sackformats und der Rilllinie 34 des kleinsten Sackformats (Bereich der mit Leim versehbar sein muss) entspricht. Wie bereits oben erwähnt, sollte der betreffende Auftragskopf darüber hinaus relativ zu dem oder den anderen Auftragsköpfen – oder in Bodenlegern mit der fixen Bodenmittenlinie relativ zur Bodenmittenlinie – bewegbar sein.
  • Der Bereich zwischen der Rilllinie 33 des kleinsten möglichen Sackformats und dem äußeren Rand der Bodenklappe des größten möglichen Sackbereichs ist der Mindestbereich, auf den ein Leimauftrag bei der Herstellung der verschiedenen möglichen Sackformate (zu einer Seite der Bodenmittenlinie) möglich sein sollte. Die vorliegende Druckschrift stellt vorteilhafte Vorrichtungen zur Sackherstellung und Beleimung vor, die Auftragsköpfe mit Auftragslängen haben, die kürzer sind als dieser Bereich.
  • 4 zeigt noch einmal die in 3 dargestellten Bodenquadrate 30 und 45. Am rechten Rand der Figur sind jedoch anstatt der Balken die beiden Auftragsköpfe 40 mit den beiden Auftragsplatten 41 dargestellt. Mit Hilfe der Pfeile x und y, die die Transportrichtung der Säcke und eine dazu orthogonale Raumrichtung darstellen, ist symbolisiert, dass die Säcke in den Arbeitsbereich der Auftragsköpfe 40 transportiert werden. Der Transport kann in der in 5 skizzierten Weise von Statten gehen. Nicht zu vernachlässigen ist, dass zumindest einer der Auftragsköpfe in y-Richtung beweglich sein sollte, was durch den Doppelpfeil 44 dargestellt ist. Eine Beweglichkeit beider Köpfe bringt hierbei Vorteile. In einer bevorzugten Ausführungsform sollten beide Auftragsköpfe 40 relativ zur Bodenmittenlinie 35 beweglich sein.
  • Die Auftragsköpfe tragen Leimventile 42 und 43. In diesem Zusammenhang ist ein Leimventil ein Bauteil, das eine Leimleitung öffnen und schließen kann. Leimventile 42, 43 dieser Art versorgen in der Regel ein oder mehrere Leimaustrittsöffnungen 50, 51, die auf der dem Betrachter angewandten Seite Leim auf den Sack extrudieren.
  • Es ist vorteilhaft, in den Endbereichen der Auftragsbereiche der Auftragsköpfe, zumindest ein „zusätzliches” Ventil 43 vorzusehen (2). Mit einem zusätzlichen Ventil 43 ist gemeint, dass die Zahl der für die Beleimung pro Längeneinheit aktiven Ventile in diesem Bereich höher liegt als (beispielsweise) in der Mitte der Auftragsköpfe.
  • Mit dieser Maßnahme kann die Zahl der pro Längeneinheit (des Auftragsbereiches) aktiven Leimventile 42, 43, in einem bestimmten Längenabschnitt des Auftragsbereiches eines Auftragskopfes 40, gesteigert werden. Den zusätzlichen Leimventilen 43 kann dann eine geringere Zahl von Leimaustrittsleitungen – und damit ein kleinerer Längenabschnitt B, in dem der Leimfluss durch das Ventil entscheidend ist – zugeordnet werden (6). Wenn dies in zumindest einem Randbereich des Auftragsbereiches des Auftragskopfes 40 geschieht, lässt sich die „Auflösung” mit der sich unterschiedliche Leimformate einstellen lassen, von A (normaler Auftragsbereich eines Ventils) auf B (reduzierter Auftragsbereich eines „zusätzlichen” Ventils) steigern.
  • 6 verdeutlicht noch einmal diesen Umstand. Gezeigt ist hier die den Säcken zugewandte Seite einer Auftragsplatte 41. Nicht zu sehen ist, dass jeweils zwei der normalen Leimauftragsöffnungen 50 jeweils einem normalen Leimventil 42 zugeordnet sind, das heißt über dieses Leimventil 42 ihren Leim beziehen. Damit ergibt sich ein aktiver Auftragsbereich eines solchen normalen Leimventils, wie er durch die geschweifte Klammer A dargestellt ist. Er überstreicht zwei normale Leimauftragsöffnungen 50. Der zusätzlichen Leimauftragsöffnung 51 ist ein zusätzliches Leimventil 43 (2) exklusiv zugeordnet. Die Beschaltung dieses zusätzlichen Leimventils 43 führt also lediglich zu einer Variation der Länge des Leimauftragsbereichs um B. B überstreicht lediglich eine Leimauftragsöffnung und ist damit – wenn alle Leimauftragsöffnungen den gleichen Abstand zueinander aufweisen – halb so lang wie A.
  • Die dargestellten Maßnahmen sind in beiden Endbereichen des Auftragsbereich von Vorteil.
  • 7 zeigt eine weitere Skizze eines aufgeklappten Bodenquadrates eines Sackes, der zur Illustration der Bandbreite der hier vorgestellten Verfahren mit zwei unterschiedlichen Leimspuren versehen wurde. Die obere Bodenklappe 65' ist mit einer Leimspur 68' versehen, die die umgeklappte Ecke 69 berücksichtigt. Die umgeklappte Ecke 69 der oberen Bodenklappe 65' hat eine Geometrieänderung derselben 65 zur Folge. Die Berücksichtung der umgeklappten Ecke 69 beim Leimauftrag ist hier durch die unterschiedliche Ansteuerung von Leimventilen 42 geschehen. Umgeklappte Bodenklappen sind oft individuell auftretende Fehler, so dass zu ihrer Abstellung vorteilhafterweise Daten zu jedem Sackhalbzeug gewonnen werden sollten.
  • Bei der Sackherstellung treten jedoch auch Systemfehler (= mehrfach hintereinander auftretende Fehler) auf. So kann die Breite der Bodenklappen schwanken. Dadurch verändert sich auch die Lage des offenen Bodenquadrates, da der äußere Rand 31'' der Bodenklappe auf dem Transportband weiter – in y-Richtung – hinausragt. In diesem Fall sollte die Leimspur angepasst werden, um die Dichtigkeit der Säcke zu gewährleisten. Im Fokus der diesbezüglichen Bemühungen sollte hierbei stehen, dass das Ende der Leimspur in y-Richtung nach wie vor innerhalb eines vorgegebenen Abstandes von der Rilllinie 33 liegt. Dieser Bereich ist für die Sackdichte besonders wichtig. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinheit 61 aufgrund der Daten der Sensoreinrichtung 60 die Beleimungsstation derart ansteuert, dass die Position zumindest eines Auftragskopfes in y Richtung geändert wird. Auf diese Weise kann das Ende der Leimspur 68'' wieder in den richtigen Abstand zur Rilispur gebracht werden. Der Sollabstand kann der Steuervorrichtung vorgegeben werden. Bei einem Leimspurformat gleich bleibender Breite 70'' führt eine solche Maßnahme jedoch bei steigender Breite der Bodenklappe 65'' zu unbeleimten Bereichen derselben 65''. Diesem Umstand kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung durch die Zuschaltung von weiteren Leimventilen 42, 43 abgeholfen werden. Durch eine weitere Zuschaltung von Leimventilen 42, 43, wird eine Vergrößerung der beleimten Fläche erreicht. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich – bei einer zu kleinen Bodenklappe – Ventile 42, 43 abzuschalten, um eine kleinere Leimfläche (Leimspur 68) auf der Bodenklappe 65'' zu erzeugen.
  • Alternativ und ergänzend ist es auch möglich ohne die Querbewegung der Leimventile ausschließlich durch die Veränderung der Auftragsbreite des Beleimungswerkzeuges – hier eines Auftragskopfes – auszukommen. In diesem Zusammenhang sind wieder die zusätzlichen Leimventile 43 von Vorteil.
  • Mit dem hier dargestellten Steuerungsverfahren zur Beleimung von Sackhalbzeugen ist es möglich,
    • – die Geometrie der Leimspur an die aktuelle Geometrie des Sackhalbzeuges anzupassen (z. B. der ursprünglich rein rechteckige Auftrag berücksichtigt eine eingeklappte Ecke 69)
    • – die Lage einer Leimspur zu Verändern (durch Verschieben, hier quer zur Transportrichtung)
    • – den Betrag der beleimten Fläche zu ändern (z. B. durch Zuschaltung zusätzlicher Leimventile)
    • – die Geometrie der Leimspur relativ zu Beleimungsvorrichtung zu drehen (Beispiel: Der Aufgeklappte Sackboden liegt leicht Schräg in der Transportvorrichtung, die Beleimungsvorrichtung erzeugt einen relativ zur Beleimungsvorrichtung leicht gedrehten Auftrag. Dies kann wiederum durch eine zeitlich gestaffelte Ansteuerung von Leimventilen geschehen. In der Regel werden mehr Leimventile als bei einem absolut gerade transportierten Sack gebraucht werden.)
  • Das im letzten Spiegelstrich beschriebene Ausführungsbeispiel wird nachstehend anhand der 8 und 9 gezeigt. 8 zeigt einen beleimten Zettel (Ventil- oder Bodenzettel), der bei seinem Transport durch die ihm zugeordnete Beleimungsstation gerade auf seinem Transportmittel lag. Dementsprechend verlaufen die Leimlinien 67' parallel zu den Längskanten des Zettels 5'.
  • Bei dem Zettel 5'', der in 9 gezeigt wird, waren die Voraussetzungen bei der Beleimung weniger gut. Der Zettel lag leicht schräg in der Transportvorrichtung. Jedoch hat die Sensorvorrichtung 60 die Schräglage erkannt. Aufgrund der Daten der Sensorvorrichtung 60 hat die Steuervorrichtung 61 Steuerbefehle berechnet, die die Beleimungsstation veranlasst haben, die Leimspur 68'' auf den Zettel 5'' aufzutragen. Hierzu wurden mehr Leimventile 42, 43 angesteuert als bei der Beleimung des Zettels 5'. Die Öffnungszeiträume und Zeitpunkte der verschiedenen Leimventile wurden geändert und an die Schräglage des Zettels 5'' angepasst.
  • Es ist vorteilhaft, wenn die Steuervorrichtung bei zu großer Schräglage und/oder zu großer Beschädigung eines Sackhalbzeuges 5, 64 einen Befehl zur Ausschleusung desselben an einen geeigneten Vorrichtungsbestandteil wie eine Ausscheideweiche erteilt. Der Entscheidung können Sollwerte zugrunde gelegt werden.
    Bezugszeichenliste
    1 Auftragskopf
    2 Auftragsplatte
    3 Ventil
    4 Leimzuleitung
    5 unbeleimter Zettel
    6 regelmäßig unterbrochene Leimspur
    7 kurze Leimspur
    8 unterbrochene Leimspur
    9 durchgehende Leimspur
    30 Aufgeklapptes Bodenquadrat des größten Sackformats
    31 Äußerer Rand der Bodenklappen des größten Sackformats
    32 Äußerer Rand der Bodenklappen des kleinsten Sackformats
    33 Rilllinie des größten Sackformats
    34 Rilllinie des kleinsten Sackformats
    35 Bodenmittellinie
    36 Dreieckstasche des größten Sackformats
    37 Auftragsbereich 1
    38 Auftragsbereich 2
    39 Gesparter Bereich
    40 Auftragskopf
    41 Auftragsplatte
    42 Normale Leimventile
    43 Zusätzliches Leimventil
    44 Doppelpfeil (deutet Beweglichkeit des Auftragskopfes 40 an)
    45 Aufgeklapptes Bodenquadrat des kleinsten Sackformats
    46 Dreieckstasche des größten Sackformats
    47 Schlauchkörper
    48 Transportmittel
    49 Pfeile in Blickrichtung des Betrachters der Figur 4
    50 „Normale” Leimaustrittsöffnungen
    51 „zusätzliche” Leimaustrittsöffnungen
    52 Abstand zwischen Bodenmittenlinie 35 und Rilllinie 34 (kleinstes Sackformat)
    60 Sensor
    61 Steuervorrichtung
    62 Datenleitung
    63 Bereich zwischen den Rilllinien
    64 Sackboden
    65 Bodenklappe
    66 Führung
    67 Leimlinie
    68 Leimspur
    69 Umgeknickte Ecke
    70 Breite der Leimspur
    x Transportrichtung der Säcke
    y Raumrichtung (quer zur Transportrichtung x)
    A Auftragsbereich eines normalen Leimventils 42
    B Auftragsbereich des zusätzlichen Leimventils 43
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 09014548 U1 [0003]
    • - DE 3020043 A1 [0003]
    • - EP 1648688 B1 [0008]

Claims (15)

  1. Verfahren zur Weiterbearbeitung von Sackhalbzeugen (5, 64), bei dem Sackhalbzeuge (5, 64) in einer Beleimungsstation (1, 40) mit einer flächigen Leimspur (68) versehen werden, dadurch gekennzeichnet, dass – eine Sensorvorrichtung (60) Daten zu zumindest einer Teilmenge der beleimten oder zu beleimenden Sackhalbzeuge (5, 64) aufzeichnet, – die bei der Aufzeichnung ermittelten Daten einer Steuervorrichtung (61) übermittelt werden, – und dass die Steuervorrichtung (61) aufgrund der Daten Steuerbefehle sendet.
  2. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten, die die Sensorvorrichtung (60) aufzeichnet, die Lage und oder die Abmaße der Sackhalbzeuge (5, 64) umfassen.
  3. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimungsstation (1, 40) aufgrund der Daten die Gestalt der Leimspur (68), welche zumindest auf ein Sackhalbzeug (5, 64) aufgetragen wird, steuert, und/oder dass eine Ausscheidevorrichtung zumindest ein Sackhalbzeug (5, 64) aufgrund der Daten aus der Menge der beleimten oder zu beleimenden Sackhalbzeuge (5, 64) ausscheidet.
  4. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten zur Lage und/oder Gestalt der Sackhalbzeuge (5, 64) zu jedem Sackhalbzeug (5, 64), welches in der Beleimungsstation (1, 40) beleimt wird, ermittelt werden.
  5. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimspur (68) bei ihrer Steuerung – verbreitert; – und/oder verschmälert; – und/oder in seiner Form geändert wird; – und/oder zumindest ein Leimauftragswerkzeug (1, 40) seine relative Lage zu dem zumindest einen Sackhalbzeug (5, 64) ändert.
  6. Verfahren nach einem der drei vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Auftrag der Leimspur (68) zumindest zwei Leimventile (3, 42, 43) verwendet werden, und dass die Änderung der Gestalt der Leimspur (68) aufgrund der Steuerung herbeigeführt wird, indem zumindest ein Leimventil (3, 42, 43) in der Beleimungsstation (1, 40) bei der Beleimung eines ersten Sackhalbzeugs (5, 64) unterschiedlich lange geöffnet wird als bei der Beleimung eines zweiten Sackhalbzeuges (5, 64).
  7. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuervorrichtung (61) ein digitales Sollbild der Gestalt einer Leim spur (68) gespeichert ist, und dass die Steuervorrichtung (61) aufgrund der Daten zur Gestalt der Sackhalbzeuge (5, 64) zumindest ein weiteres digitales Sollbild der Gestalt einer Leimspur (68) errechnet, welches der Beleimung zumindest eines Sackhalbzeuges (5, 64) zugrunde gelegt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sackhalbzeug (5, 64) ein Sack mit aufgeklapptem Bodenquadrat (64) ist, dass die Daten auch Daten zu der Lage zumindest einer Rilllinie (33) umfassen, und/oder dass der Steuervorrichtung (61) auch Daten zu der Lage zumindest eines Rillwerkzeuges übermittelt werden.
  9. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (61) aufgrund der Daten zu der Lage der Rilllinie (33) Steuerdaten ermittelt, die die Beleimungsstation (1, 40) veranlasst, eine Leimspur (68) auf zumindest ein Bodenquadrat (64) abzugeben, deren (68) Rand einen Sollabstand von der Rilllinie (33) aufweist.
  10. Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von Sackhalbzeugen, mit welcher Sackhalbzeugen (5, 64) mit einer flächigen Leimspur (68) beaufschlagbar sind, gekennzeichnet durch – eine Sensorvorrichtung (60) zur Aufzeichnung von Daten zu zumindest einer Teilmenge der beleimten oder zu beleimenden Sackhalbzeuge (5, 64), – eine Steuervorrichtung (61), die zur Ausgabe und Übermittlung von Steuerbefehlen, die aufgrund der Daten ermittelt werden, eingerichtet ist, eine Verbindung (62) zwischen der Sensorvorrichtung (60) und der Steuervorrichtung (61) zur Übermittlung der Daten sowie zumindest einer anderen Verbindung zur Übermittlung der Steuerbefehle.
  11. Vorrichtung nach dem vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorvorrichtung (60) eine Zeilenkamera umfasst.
  12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sackhalbzeuge (5, 64) mit einem Fördermittel in einer bevorzugten Transportrichtung (x) durch die Beleimungsstation (1, 40) förderbar sind, und dass die Sensorvorrichtung in dieser Förderrichtung (x) der Vorrichtung zur Beleimung von Sackhalbzeugen (5, 64) vorgelagert ist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Bodenlegevorrichtung zur Herstellung von Säcken aus Schlauchstückhalbzeugen ist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zur Beleimung von Sackhalbzeugen (5, 64) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
  14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest ein Leimauftragswerkzeug (1, 40), welches relativ zur Lage der Sackhalbzeuge in der Vorrichtung (y) – vorzugsweise quer zur Förderrichtung der Säcke – bewegbar ist.
  15. Datenpaket, Datenfluss oder Datenträger, welches oder welche eine Kette von Programmbefehlen beinhaltet, gekennzeichnet durch – Programmbefehle, die eine Steuervorrichtung (61) einer Beleimungsstation (1, 40) mit einer flächigen Leimspur (68) zur Ausgabe und Übermittlung von Steuerbefehlen einstellen, – wobei die Steuerbefehle aufgrund der Daten einer Sensorvorrichtung (60) ermittelt werden.
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