DE102008051378A1 - Biegewerkzeug, -vorrichtung und -verfahren zum Biegen elektrischer Stiftkontakte - Google Patents

Biegewerkzeug, -vorrichtung und -verfahren zum Biegen elektrischer Stiftkontakte Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Biegewerkzeug (2a, 2b) zum Biegen elektrischer Stiftkontakte (3), mit einer Biegeflanke (25a) zum Übertragen einer Biegekraft auf wenigstens einen Stiftkontakt (3). Des Weiteren betrifft die Erfindung eine das Biegewerkzeug (2a, 2b) aufnehmende Biegevorrichtung (1) und ein Verfahren zum Biegen elektrischer Stiftkontakte (3), bei dem ein Biegewerkzeug (2a, 2b) relativ zu einem Stiftkontakt (3) bewegt wird und an einem Kontaktpunkt (61) mit dem Stiftkontakt (3) eine Biegekraft in den Stiftkontakt (3) einleitet. Um Stiftkontakte (3) schonend zu biegen und einen Abrieb metallischer Partikel von den Stiftkontakten (3) zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Biegeflanke (25a) beweglich an dem Biegewerkzeug (2a, 2b) aufgenommen ist und dadurch Relativbewegungen zwischen dem Biegewerkzeug (2a, 2b) und dem Stiftkontakt (3) in dem Kontaktpunkt (61) zumindest teilweise kompensiert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Biegewerkzeug zum Biegen elektrischer Stiftkontakte, mit einer Biegeflanke zum Übertragen einer Biegekraft auf wenigstens einen Stiftkontakt.
  • Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Biegevorrichtung zum Biegen elektrischer Stiftkontakte.
  • Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Biegen elektrischer Stiftkontakte, bei dem ein Biegewerkzeug relativ zu einem Stiftkontakt bewegt wird und an einem Kontaktpunkt mit dem Stiftkontakt eine Biegekraft in den Stiftkontakt einleitet.
  • Biegewerkzeuge, -vorrichtungen und -verfahren der vorbenannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Mit ihrer Hilfe werden Stift- bzw. Steckkontakte beispielsweise in Steckverbindern gebogen, damit sie mit einem umgebogenen Abschnitt in Leiterplatten eingesetzt werden können. In den Leiterplatten kontaktieren die Stiftkontakte Leiterbahnen. Um den elektrischen Kontakt zwischen den Stiftkontakten und den Leiterbahnen zu verbessern und die Voraussetzungen für ein Verlöten der Stiftkontakte und der Leiterbahnen bzw. entsprechenden Anschlussstellen in der Leiterplatte zu begünstigen, sind die Stiftkontakte meist verzinnt oder mit anderen Beschichtungen versehen (z. B. insbesondere Nickel im Falle von Einpresskontakten).
  • Bei Biegevorrichtungen, Biegewerkzeugen und -verfahren gemäß dem Stand der Technik ist von Nachteil, dass die Biegeflanken an den Stiftkontakten reiben und dies zu Beschädigungen der Oberfläche der Stiftkontakte und der aufgetragenen Beschichtung führen kann. Aufgrund der Beschädigungen kann sich Abrieb von den Stiftkontakten oder deren Verzinnung bzw. Beschichtung ablösen. Auch kann ein Abblättern der Beschichtung in Gang gesetzt werden. Wenn sich Partikel und insbesondere Teile der Beschichtung von den Stiftkontakten ablösen, können diese Kurzschlüsse in den elektrischen Systemen und Steckverbindern verursachen, in welchen die Stiftkontakte verbaut sind. Die Kurzschlüsse führen zu Ausfällen in den elektrischen Systemen und Komponenten, in denen die Steckverbinder verwendet werden. Diese Ausfälle sind gefährlich und kostspielig. Gefährlich sind sie, weil sie zu Fehlfunktionen der elektrischen Systeme und daraus resultierenden Gefahren für Menschen, Maschinen und Umwelt führen können. Kostspielig sind die Kurzschlüsse, weil die Ursachen schwer zu ermitteln, also die vom Abrieb herrührenden Metallpartikel schwer zu finden sind und eine Reparatur des betroffenen elektrischen Systems somit aufwändig ist. Des Weiteren können die Kurzschlüsse auch als die Fehlersuche erschwerende Zeitfehler auftreten. Wenn die Fehlerursache nicht eindeutig ermittelt werden kann, müssen vom Kurzschluss betroffene Komponenten eventuell vollständig ausgetauscht werden.
  • Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, mit dem eingangs genannten Biegewerkzeug, der Biegevorrichtung und dem Biegeverfahren ein schonendes Umbiegen der Stiftkontakte zu ermöglichen und Beschädigungen sowie Abrieb von der Oberfläche der Stiftkontakte zu vermeiden.
  • Bei dem eingangs genannten Biegewerkzeug wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Biegeflanke beweglich an dem Biegewerkzeug aufgenommen ist.
  • Bei einer eingangs genannten Biegevorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Biegevorrichtung ein erfindungsgemäßes Biegewerkzeug aufweist.
  • In einem Verfahren zum Biegen elektrischer Stiftkontakte der eingangs genannten Art wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass durch eine Bewegung der Biegeflanke relativ zum Biegewerkzeug die Relativbewegungen zwischen dem Biegewerkzeug und dem Stiftkontakt in dem Kontaktpunkt zumindest teilweise kompensiert werden.
  • Gegenüber dem Stand der Technik haben diese Lösungen den Vorteil, dass Reibbewegungen einer Oberfläche des Biegewerkzeuges bzw. dessen Biegeflanke entlang der Oberfläche der Stiftkontakte vermieden werden. Optimalerweise haben die Biegeflanke und der Stiftkontakt einen Linienkontakt am Kontaktpunkt, der sich während des Biegevorganges nicht verschiebt. Somit reibt die Biegeflanke nicht an dem Stiftkontakt und kann keinen Abrieb vom Stiftkontakt oder dessen Verzinnung erzeugen. Die Vermeidung oder Minderung des Abriebes verhindert oder mindert die Gefahr von Kurzschlüssen in elektrischen Systemen, in denen die gebogenen Stiftkontakte verbaut sind.
  • Die erfindungsgemäßen Lösungen können mit den folgenden weiteren jeweils für sich vorteilhaften Ausführungsformen beliebig kombiniert und weiter verbessert werden:
    So kann gemäß einer erstmöglichen vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges vorgesehen sein, dass die Biegeflanke drehbar an dem Biegewerkzeug aufgenommen ist. Die Drehbewegung ist besonders gut geeignet, um die Biegeflanke um eine feststehende Achse beweglich in einer Bewegungsebene, in der das Biegewerkzeug bewegt wird, auszugestalten. Die Biegeflanke rollt sich förmlich im Biegewerkzeug ab und es bestehen optimalerweise keine Relativbewegungen zwischen der Biegeflanke und dem Stiftkontakt.
  • Gemäß einer weiteren möglichen vorteilhaften Ausgestaltungsform kann vorgesehen sein, dass die Biegeflanke einen zumindest abschnittsweise runden Querschnitt aufweist. Entlang des runden Querschnittes kann die Biegeflanke im Wesentlichen schlupffrei schonend auf der Oberfläche des Stiftkontaktes abrollen, insbesondere, falls Relativbewegungen zwischen der Biegeflanke und der Oberfläche nicht gänzlich vermieden werden können.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges kann vorgesehen sein, dass durch zwischen einer Mehrzahl entlang der Biegeflanke in einem Abstand voneinander angeordneten und mit sich im Wesentlichen senkrecht von der Biegeflanke weg erstreckenden Positionsvorgabeelementen Biegepositionen für die Stiftkontakte vorgegeben sind. Die Positionsvorgabeelemente bilden zwischen sich Vertiefungen und begrenzen seitlich die Biegepositionen, in denen die Stiftkontakte während des Biegens geführt werden. Somit wird eine Querbewegung der Stiftkontakte und ein Reiben der Stiftkontakte quer zur Bewegung bzw. Rotation der Biegeflanke vermieden und die Stiftkontakte werden präzise geführt und gebogen.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges kann vorgesehen sein, dass die Biegeflanke an einer als separatem Bauelement an dem Biegewerkzeug befestigten Biegekante ausgebildet ist. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Biegeflanke. So kann die Biegeflanke bzw. das als Biegekante ausbildende Bauelement den jeweiligen Anforderungen entsprechend ausgeformt und aus einem vorteilhaften Werkstoff gebildet sein.
  • Gemäß einer weiteren möglichen vorteilhaften Ausführungsform des Biegewerkzeuges kann die Biegekante beispielsweise ein Hartmetallstab sein oder zumindest abschnittsweise aus Hartmetall bestehen. Hartmetall begünstigt das Abrollen der Biegeflanke am Stiftkontakt, weil das Hartmetall aufgrund seiner Härte und Oberflächendichte geringere Reibungen verursacht. Des Weiteren ist das Hartmetall widerstandsfähiger als das der übrigen Abschnitte des Biegewerkzeugs bildende Merkmal und für einen dauerhaften Einsatz des Biegewerkzeuges geeignet. Ferner kann die als Hartmetallstab ausgeformte Biegekante einfach ausgetauscht werden, wenn sie beschädigt und nicht mehr für einen ordnungsgemäßen Biegevorgang geeignet ist.
  • Gemäß einer weiteren möglichen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges kann vorgesehen sein, dass die Biegekante in eine in einem Randbereich des Biegewerkzeuges angeordnete Aufnahme eingeführt ist. In dem Randbereich kam die Biegekante einfach in exponierter Lage am Biegewerkzeug befestigt sein. So kann die Biegekante beispielsweise in einer Querrichtung des Biegewerkzeuges in die Aufnahme eingesteckt werden und ein Halt sowie eine Unterstützung der Biegekante in der Seit- und Höhen-Richtung, welche die Arbeitsrichtungen des Biegewerkzeuges bilden, ist sichergestellt.
  • Gemäß einer weiteren möglichen vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges kann vorgesehen sein, dass die Aufnahme von mindestens einem Passungselement gebildet ist, welches die Biegekante um eine Längsachse der Biegekante drehbar hält und gegen ein Verrutschen in der Querrichtung sichert. Eine Außenkontur der Biegekante kann genau an das Passungselement angepasst werden und die Biegekante somit leicht in das Biegewerkzeug eingesetzt werden.
  • Gemäß einer weiteren möglichen vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges kann vorgesehen sein, dass die Positionsvorgabeelemente ösenartig ausgeformt sind und die Biegekante durch Öffnungen der Positionsvorgabeelemente hindurch verläuft. Somit kann die Biegekante und die auf ihr ausgebildete Biegeflanke in den Positionsvorgabeelementen rotieren.
  • Die Rotation der Biegekante wird gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeuges insbesondere dadurch erleichtert, dass die Biegekante einen kreisrunden Querschnitt hat. Ein Radius der Biegekannte kann beispielsweise 0,75 Millimeter betragen oder in einem Bereich zwischen 0,5 Millimetern und 2,0 Millimetern liegen. Dementsprechend ist die Biegekante für relativ kleine und schmale Stiftkontakte anwendbar. Bei größeren Stiftkontakten kann eine Rotation der Biegekante leicht ermöglicht werden, indem sie in Kugel- oder Rollenlager eingesetzt ist, deren Realisierung jedoch bei den vorliegenden geringen Durchmessern der Biegekante bzw. des Hartmetallstabes schwer möglich ist.
  • Die Reibung zwischen der Biegeflanke und dem Stiftkontakt kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges dadurch weiter verringert werden, dass die Biegeflanke zumindest abschnittsweise mit einer Gleitbeschichtung versehen ist. Die Gleitbeschichtung kann die vorteilhafte Eigenschaft haben, dass sie einen Vickershärtegrad von 2.000 bis 3.500 HV aufweist. Die Gleitbeschichtung begünstigt ein leichtes und schonendes Abrollen der Biegekante im Biegewerkzeug und am Stiftkontakt.
  • Bei einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung der eingangs genannten Art kann die oben genannte Aufgabe gemäß einer ersten weiteren möglichen Ausführungsform dadurch besser gelöst werden, wenn ein Werkzeugträger für das Biegewerkzeug über ein Stützelement in einer Führung beweglich an einem Lagerelement abgestützt ist, wobei ein Führungswinkel der Führung einstellbar ausgestaltet ist. Somit kann eine Bewegungskurve der Biegeflanke optimal an einen Biegeradius eines gebogenen bzw. gekrümmten Abschnittes der Stiftkontakte angepasst und Reibungen zwischen der Biegeflanke und den Stiftkontakten vermieden werden. Im Gegensatz dazu sind im Stand der Technik nur feststehende, geradlinige Führungen mit einer Steigung von 55° bekannt.
  • Die Ausrichtung der Biegeflanke in Bezug auf den Stiftkontakt kann gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung dadurch verbessert werden, dass eine von der Führung vorgegebene Führungslinie mindestens einen Krümmungsabschnitt aufweist. Mit Hilfe des Krümmungsabschnittes kann eine Längsachse des Biegewerkzeuges während des Biegevorganges derart gekippt werden, dass die Biegeflanke stets optimal zur Oberfläche bzw. zu einem Biegeradius des Stiftkontaktes in dessen gekrümmten Abschnitt ausgerichtet ist und Rutsch- sowie Reibbewegungen zwischen der Biegeflanke und der Oberfläche des Stiftkontaktes vermieden werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die beschriebenen Ausführungsformen stellen dabei lediglich mögliche Ausgestaltungen dar, bei denen jedoch die einzelnen Merkmale, wie oben beschrieben ist, unabhängig voneinander realisiert und weggelas sen werden können. In der Beschreibung werden gleiche Elemente der Erfindung mit gleichen Bezugszeichen benannt und wiederholte Beschreibungen gleicher Elemente vermieden.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematische Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung;
  • 2 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung;
  • 3 eine schematische Perspektivansicht eines Bearbeitungsbereiches einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung;
  • 4 eine schematische Draufsicht des in 3 gezeigten Bearbeitungsbereiches;
  • 5 eine schematische Vorderansicht des in den 3 und 4 gezeigten Bearbeitungsbereiches;
  • 6 eine schematische Seitenansicht des in den 3 bis 5 gezeigten Bearbeitungsbereiches;
  • 7 eine vergrößerte schematische Perspektivansicht des in den 3 bis 6 gezeigten Bearbeitungsbereiches;
  • 8 eine schematische perspektivische Seitenansicht des in 7 gezeigten vergrößerten Ausschnittes des Bearbeitungsbereiches;
  • 9 eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges;
  • 10 eine vergrößerte schematische Perspektivansicht einer Biegekante des in der 9 gezeigten Biegewerkzeugs;
  • 11 eine stark vergrößerte Seitenansicht der Biegekante des in den 9 und 10 gezeigten Biegewerkzeugs;
  • 12 eine schematische Perspektivansicht eines Lagerbereiches der in den 1 und 2 gezeigten Biegevorrichtung;
  • 13 eine schematische Seitenansicht des in 12 gezeigten Lagerbereiches;
  • 14 eine schematische Seitenansicht eines Lagerelementes gemäß dem Stand der Technik;
  • 15 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagerelementes;
  • 16 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagerelementes;
  • 17a bis c schematische Seitenansichten eines Biegewerkzeuges und eines Stiftkontaktes zu drei verschiedenen Zeitpunkten eines Biegevorganges;
  • 18a eine schematische Seitenansicht geometrischer Verhältnisse in der Biegevorrichtung;
  • 18b eine schematische Seitenansicht geometrischer Verhältnisse im Bearbeitungsbereich;
  • 19 eine schematische Diagrammdarstellung einer Führungskurve eines erfindungsgemäßen Lagerelementes.
  • Zunächst wird ein möglicher konstruktiver Aufbau einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung 1 anhand ihrer schematischen Perspektivansicht in 1 erklärt. Die Biegevorrichtung 1 hat zwei Biegewerkzeuge 2a, 2b zum Biegen von Stiftkontakten 3, die von einem Haltewerkzeug 4 niedergehalten werden.
  • Die Biegewerkzeuge 2a, 2b sind auf einem Werkzeugträger 5 in Form einer Montageplatte montiert. Der Werkzeugträger 5 ist auf einer Antriebsvorrichtung 6 befestigt. Die Antriebsvorrichtung 6 hat ein Lager 7, in dem eine exzentrische Antriebswelle 8 sitzt. Eine in einer Längsrichtung der Antriebswelle 8 verlaufende Exzenterachse 9 verläuft in einer Querrichtung Z der Biegevorrichtung 1.
  • Die Antriebsvorrichtung 6 ist auf der Antriebswelle 8 und einem Stützelement 10 in Form einer Exzenterstange bzw. eines Gestänges abgestützt. In ein Führungslager 11 des Stützelementes ist eine Führungsachse 12 eingesetzt, deren Längsachse 13 in der Querrichtung Z verläuft. Die Führungsachse 12 ist beweglich in einer Führung (hier noch nicht gezeigt) eines Lagerelementes 14 aufgenommen, das die Führungsachse 12 beweglich abstützt. Die Antriebsvorrichtung 6 und das Lagerelement 14 sind bewegungsstarr an einer Sockelplatte 15 befestigt, die sich auf zwei Sockeln 16 abstützt.
  • Das Haltewerkzeug 4 ist an einem Werkzeughalter 17 montiert. Der Werkzeughalter 17 ist entlang zweier Vertikalführungen in einer Höhenrichtung Y der Biegevorrichtung 1 beweglich ausgestaltet.
  • Die Stiftkontakte 3 ragen aus einer Rückseite eines Werkstückes 19 heraus, das ein Steckverbinder ist. Das Werkstück 19 wird von einem Werkstückhalter 20 gehalten. Der Werkstückhalter ist in einer Seitrichtung X der Biegevorrichtung 1 beweglich ausgestaltet. Darüber hinaus kann der Werkstückhalter 20 in der Querrichtung Z verfahren werden, um das Werkstück 19 auf einer Fertigungsstraße von einer Bearbeitungsvorrichtung, wie der vorliegenden Biegevorrichtung 1, zur nächsten zu transportieren.
  • 2 zeigt die in 1 dargestellte Biegevorrichtung 1 in einer Seitenansicht in der Querrichtung Z. Hier wird die Exzentrizität der Antriebswelle 8 besonders deutlich. Die Exzentrizität der Exzenterachse 9 der Antriebswelle 8 gegenüber einer Mittelachse M der Antriebswelle bewirkt, dass der Werkzeugträger 5 eine kurvenförmige zyklische Bewegung vollzieht, wenn die Welle 8 eine vollständige Drehung vollzieht. Zwischen der Exzenterachse 9 und der Mittelachse M ist ein Drehwinkel α der Antriebswelle 8 definiert. Wenn die Exzenterachse 9 und die Mittelachse M in der Höhenrichtung Y auf gleicher Höhe liegen, ist der Winkel α gleich 0° bzw. 180°. Wenn die Welle 8 eine teilweise Umdrehung vollzieht, die einem Drehwinkel α kleiner als 360° entspricht, vollzieht der Werkstückträger 5 einen Teil seines durch die Geometrie der Biegevorrichtung vorgegebenen Kurvenverlaufes. Das Stützelement 10 hält den Werkzeugträger 5 in einer gewünschten Ausrichtung in einer von der Seitrichtung X und Höhenrichtung Y aufgespannten Bewegungsebene B für den Kurvenverlauf, indem es den Werkzeugträger 5 in der X- und Y-Richtung beweglich an dem Lagerelement 14 abstützt.
  • In einem Arbeitszyklus wird das Werkstück 19 von dem Werkstückträger mit Hilfe einer numerisch gesteuerten Positionierungseinheit (nicht gezeigt) in Richtung eines zwischen dem Biegewerkzeug 2a, 2b und dem Haltewerkzeug 4 gebildeten Bearbeitungsbereich 21 der Biegevorrichtung 1 bewegt und die Stiftkontakte 3 werden auf einem Werkstückträger 22 abgestützt. Dann senkt sich das Haltewerkzeug 4 in der Höhenrichtung Y von einem pneumatischen Antrieb (nicht gezeigt) angetrieben auf die Kontaktstif te 3 hinab, so dass diese zwischen dem Werkstückträger 22 und dem Haltewerkzeug 4 festgehalten bzw. geklemmt werden. Anschließend wird die exzentrische Welle 8 gedreht und die kurvenartige Bewegung des Werkzeughalters 5 führt das Biegewerkzeug 2a, 2b so entlang einem eine Biegekontur der Stiftkontakte vorgegeben Querschnittsprofil des Haltewerkzeuges, dass die Stiftkontakte 3 in eine gewünschte Form gebogen werden.
  • 3 zeigt den Bearbeitungsbereich 21 der Biegevorrichtung 1, der zwischen den Biegewerkzeugen 2a, 2b, dem Werkstückhalter 22 und dem Haltewerkzeug 4 gebildet ist. Die Stiftkontakte 3 des Werkstückes 19 sind zwischen dem Werkstückhalter 22 und dem auf den Werkstückhalter 22 herabgesenkten Haltewerkzeug 4 fixiert.
  • 4 zeigt eine Draufsicht auf den in 3 gezeigten Bearbeitungsbereich 21, wobei das Haltewerkzeug 4 nicht dargestellt ist, um einen Blick auf die Stiftkontakte 3 zu gewähren.
  • 5 zeigt den in 3 und 4 dargestellten Bearbeitungsbereich in einer schematischen Vorderansicht.
  • 6 zeigt den in den 3 bis 5 dargestellten Bearbeitungsbereich 21 in einer schematischen Seitenansicht entlang der Querrichtung Z. Die aus dem Werkstück 19 herausragenden Stiftkontakte 3 sind zwischen einem Halteorgan 23 des Haltewerkzeugs 4 und einem Stützorgan 24 des Werkstückhalters festgeklemmt. Eine Biegekante 25 des Biegewerkzeugs 2a ist auf die Stiftkontakte 3 gerichtet.
  • 7 zeigt eine schematische Perspektivansicht des Bearbeitungsbereiches 21. Die Stiftkontakte 3 sind auf einer in Höhenrichtung Y weisenden Stützfläche 26 des Halteorganes 23 am Werkstückhalter 24 abgelegt und unterstützt. Das Halteorgan 23 des Haltewerkzeugs 4 hält die Stiftkontakte 3 nieder. Eine Biegeflanke 25a an der Biegekante 25 verläuft in der Querrichtung Z parallel zur Reihe der Stiftkontakte 3 und weist in deren Richtung.
  • Entlang der Biegeflanke 25a des Biegewerkzeugs 2a sind zwischen von der Biegekante 25 aus hervorragenden Positionsvorgabeelementen 27 Biegepositionen 28 in Form von um die Biegeflanke 25a herumlaufenden Vertiefungen bzw. Rillen ausgeformt. Die Biegepositionen 28 sind in Querrichtung Z gleichmäßig beabstandet entlang der Biegeflan ke 25a angeordnet und ihre Positionen sind auf Positionen der Stiftkontakte 3 in Querrichtung Z entlang des Bearbeitungsbereiches 21 abgestimmt. Während des Biegevorganges werden die Stiftkontakte 3 in den Biegepositionen 28 positioniert und zentriert. Bewegungen der Stiftkontakte 3 parallel zur Querrichtung Z werden während des Biegevorganges durch die Biegepositionsvorgabeelemente 27 unterbunden, welche die Stiftkontakte 3 seitlich halten.
  • 8 zeigt den Bearbeitungsbereich 21 vergrößert in einer seitlichen Perspektivansicht. In einem vorderen Endabschnitt bzw. Randbereich 29 des Biegewerkzeuges 2a läuft eine Stirnseitenfläche 30 des Biegewerkzeuges von einer Unterseite 31 aus schräg auf eine Oberseite 32 des Biegewerkzeuges 2a zu. Dadurch verjüngt sich das Biegewerkzeug 2a in Seitrichtung X zur Biegekante 25, die in Form eines Hartmetallstabes mit rundem Querschnitt in einem ein Gleitlager bildendes Passungselement 33 aufgenommen und gehalten ist. Das Passungselement 33 stellt eine kreisrunde Aufnahme 34 für die Biegekante 25 bereit, in der die Biegekante 25 mit durch eine Spielpassung um eine Längsachse E der Biegekante 25 bzw. Biegefläche 25a drehbar aufgenommen ist.
  • Um die Biegekante 25 drehbar in einem als Gleitlager fungierenden Passungselement 33 aufzunehmen, bedarf es sehr enger Fertigungstoleranzen. So ist bei einer Länge der Biegekante 25 in Querrichtung Z von 50 Millimeter bis 100 Millimeter eine Gradheitstoleranz von maximal 0,1 Millimeter zulässig, um die Rotierbarkeit zu gewährleisten. Die Konzentrizität des Lagers bzw. des eine Aufnahme für die Biegekante 25 bildenden Passungselementes 33 und die Biegekante 25 sollte dabei eine Toleranz von IT6 oder kleiner aufweisen.
  • Vor dem Randbereich 29 ist die Oberseite 32 des Biegewerkzeuges 2a mit einer Aussparung 35 versehen, in der die Oberfläche des Biegewerkzeuges 2a in der Höhenrichtung Y unterhalb des in der Höhenrichtung Y obersten Punktes des kreisrunden Querschnittes der Biegekante 25 liegt. Diese Aussparung 35 und der sich in Seitrichtung X verjüngende Verlauf im Randbereich 29 des Biegewerkzeuges 2a bewirken, dass die Biegekante 25 sowohl in der Höhenrichtung Y als auch der Seitrichtung Y sozusagen in exponierter Lage vom Biegewerkzeug 2a aus hervorragt. Somit ist gewährleistet, dass die Stiftkontakte 3 bei deren Bearbeitung durch das Biegewerkzeug 2a nur von der Biegekante 25 und nicht von anderen Abschnitten des Biegewerkzeuges 2a berührt werden.
  • Des Weiteren ist 8 zu entnehmen, dass das Halteorgan 23 des Haltewerkzeuges 4 an einer dem Bearbeitungsbereich 21 zugewandten Haltekante 36 einen abgerundeten Querschnitt mit einem Radius f aufweist. Die Stiftkontakte 3 sind entlang des Radius f der Haltekante 36 umgebogen. Somit haben die Stiftkontakte 3 einen auf der Stützfläche 26 des Stützorganes 24 aufliegenden, zwischen dem Halteorgan 23 und der Stützfläche 26 eingeklemmten ersten, horizontalen Abschnitt 37. Entlang der Haltekante 36 des Halteorganes 23 haben die Stiftkontakte 3 einen weiten, gebogenen Abschnitt 38. Ein Innenradius der Krümmung des gebogenen Abschnittes 38 entspricht in etwa dem Radius f der Haltekante, der als Biegeradius zu verstehen ist. An den zweiten, gebogenen Abschnitt 38 schließt sich ein dritter, vertikaler Abschnitt 39 der Stiftkontakte 3 an. Mit ihrem vertikalen Abschnitt 39 werden die Stiftkontakte 3 beispielsweise in eine Leiterplatte (nicht gezeigt) eingesetzt und mit deren Leiterbahnen (nicht gezeigt) elektrisch leitend verbunden.
  • 9 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeuges 2a. Das Biegewerkzeug 2a ist als eine sich in ihrer Länge in der Seitrichtung X erstreckende Biegeplatte ausgestaltet. In dem Biegewerkzeug 2a sind Befestigungsmittel 40 in Form von Befestigungslöchern ausgeformt, mit deren Hilfe das Biegewerkzeug 2a auf dem Werkzeugträger 5 befestigt und fixiert werden kann. Parallel zu einer Richtung einer Längsachse W des Biegewerkzeuges 2a weisen die Befestigungsmittel 40 einen Abstand n auf. Durch den Abstand n zwischen den Befestigungselementen 40 kann das Biegewerkzeug um eine in der Querrichtung Z verlaufende Querachse Q gekippt werden, so dass sich die Ausrichtung der Längsachse W des Biegewerkzeuges 2a und damit die Ausrichtung der Biegekante 25 bzw. Biegeflanke 25a relativ zu einem Kontaktpunkt (hier noch nicht gezeigt) mit den Stiftkontakten 3 variieren lässt.
  • 10 zeigt eine vergrößerte schematische Perspektivansicht der Biegekante 25 am Randbereich 29 des Biegewerkzeuges 2a. Die Passungselemente 33 dienen als Befestigungsorgane für die Biegekante 25. Die Biegekante 25 ist in der Aufnahme 34 drehbar gelagert und gegen Bewegungen in der Querrichtung Z gesichert. Eine sich in die Aufnahme 34 erstreckende Queröffnung 41 des Passungselementes 33 vereinfacht die Justage der Biegekante 25. Ein Längsende 42 der Biegekante 25 liegt im Bereich der Öffnung 41.
  • Ferner wird in 10 deutlich, dass die Positionsvorgabeelemente 27 als sich senkrecht vom Randbereich 29 des Biegewerkzeuges 2a weg erstreckende Ösen ausgeformt sind. Die Biegekante 25 ist durch ösenförmige Öffnungen 27a in den Positionsvorgabeelementen hindurchgeschoben, so dass diese die Biegekante 25 und Biegeflanke 25a abschnittsweise umschließen.
  • 11 zeigt eine stark vergrößerte Seitenansicht des Randbereiches 29 samt der Biegekante 25 des in 9 und 10 gezeigten Biegewerkzeuges 2a. Die Aufnahme 34 des als Befestigungselement und Lager fungierenden Passungselement 33 umschließt einen Außenradius i der Biegekante 25. An ihrem Längsende 42 ist die Biegekante 25 mit einer entlang ihres Außenradius i umlaufenden Fase 43 versehen, die das Einführen der Biegekante 25 in die Aufnahme 34 erleichtert.
  • 12 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Lagerbereiches 44 einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung 1. In dem Lagerbereich 44 ist das Lagerelement 14 montiert, das die Führungsachse 12 aufnimmt. Die Führungsachse 12 ist relativ zum Stützelement 10 drehbar im Führungslager 11 gehalten, das als in einer Lagerbuchse 45 des Stützelementes 10 eingesetztes Kugellager ausgestaltet ist.
  • 13 zeigt eine schematische Seitenansicht des in 12 dargestellten Lagerbereiches 44. Das Lagerelement 14 ist mit Befestigungsmitteln 46 in Form von Bohrungen versehen, mit deren Hilfe das Lagerelement 14 mit einem Befestigungsblock 47 verbunden werden kann, der auf der Sockelplatte 15 montiert ist. Durch die Befestigungsmittel 46 können beispielsweise Schraubenbolzen gesteckt werden, die in entsprechende Gewindebohrungen (nicht gezeigt) des Befestigungsblockes 47 eingesetzt werden können, wobei der Befestigungsblock 47 gewissermaßen als Adapter zum Befestigen des Lagerelementes 14 an der Sockelplatte 15 dient.
  • 14 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Lagerelementes 14' gemäß dem Stand der Technik. Das Lagerelement 14' hat eine als Führung für die Führungsachse 12 ausgestaltete Aufnahme 48', die sich zu einer in Richtung der Antriebsvorrichtung 6 weisenden Seite 49 des Lagerelementes 14' öffnet. Eine obere Führungsfläche 51' und eine untere Führungsfläche 52' umschließen die Führung 48' und sind parallel zueinander angeordnet, bis sie in einen halbkreisförmigen Abschluss 53 der Führung 48' übergehen. Der lotrecht von den Führungsflächen 51', 52' aus gemessene Abstand j zwi schen den Führungsflächen 51', 52' ist minimal größer als eine Dicke bzw. Stärke der Führungsachse 12, so dass diese mit ihrer Längsachse 13 sicher und nahezu spielfrei entlang einer mittig zwischen den Führungsflächen 51', 52' verlaufenden geradlinigen Führungslinie 54' mit einer Steigung von 55° gemäß dem Stand der Technik in der Führung 48' geführt ist.
  • Wie schon eingangs genannt, ist der geradlinige Verlauf der Führung 48 mit einer festgelegten Steigung von 55° nicht an einen Biegeradius der Stiftkontakte 3 optimal angepasst und nachteilig, weil das Biegewerkzeug 2a, 2b bei einer geradlinigen Führung 48' mit vorgegebenem Steigungswinkel nicht entlang einer Oberfäche der Stiftkontakte 3 entlangrollt, sondern abschnittsweise eher rutscht, reibt und somit die Oberfläche der Stiftkontakte beschädigt, wodurch ungewünschter Abrieb entsteht.
  • 15 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagerelementes 14. Die Führung 48 hat zwei gleichmäßig voneinander beabstandete Führungsflächen 51, 52. Mittig zwischen den Führungsflächen verläuft eine Führungslinie 54, entlang der die Längsachse 13 der Führungsachse 12 geführt wird.
  • Die Führungsflächen 51, 52 sind derartig gekrümmt, dass die Führung 48 einen ersten Krümmungsabschnitt 55 und einen zweiten Krümmungsabschnitt 56 aufweist. In dem ersten Krümmungsabschnitt 55 hat die Führungslinie 54 eine erste Krümmung mit einem Radius r1. In dem zweiten Abschnitt 56 hat die Krümmungslinie 54 eine zweite Krümmung mit einem zweiten Krümmungsradius r2. Die verschiedenen Krümmungsradien r1, r2 der Führungslinie 54 bewirken eine an das Werkstück 19 angepassten Kippbewegung des Biegewerkzeuges 2a, 2b, die ein Abrollen der Biegekante 25 im Biegewerkzeug 2a, 2b oder entlang einer gewünschten Krümmung des gebogenen Abschnittes 38 der Stiftkontakte 3 begünstigt und somit ungewünschte Relativbewegungen und daraus resultierende Reibungen zwischen der Biegeflanke 25a und den Stiftkontakten verringert.
  • 16 zeigt eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagerelementes 14. Hier ist die Führung 48 zwar geradlinig und hat entsprechend eine geradlinige Führungslinie 54. Jedoch ist die Führung 58 in einem Lagermodul 58 ausgeformt, das in der Bewegungsebene B des Biegewerkzeuges 2a, 2b drehbar ausgestaltet ist. Dadurch ist eine Steigung eines Führungswinkels β der Führungslinie 54 einstellbar. Somit ist der Führungswinkel β an die Erfordernisse der jeweiligen Biegebearbeitung bzw. an den Krümmungsradius des gebogenen Abschnittes 38 der Stiftkontakte 3 anpassbar, was ungewünschten Abrieb von den Stiftkontakten 3 reduzieren hilft.
  • Für eine vereinfachte Justage ist das Lagermodul 58 als Scheibe ausgeformt, die mit Justagemitteln 59 in Form von entlang eines Radius des Lagermoduls 58 verlaufenden Langlöchern versehen ist. Die Positionen der Justagemittel 59 sind auf Positionen von Arretierungsmitteln 60 in der Form von Durchgangslöchern oder Gewindebohrungen in dem Lagerelement 14 ausgeformt, in die beispielsweise Gewindebolzen zum Arretieren des Lagermoduls 58 eingesetzt werden können. Das Lagermodul 58 kann von dem Lagerelement 14 getrennt und durch ein anderes Lagerelement 58 ersetzt werden, dessen Führung 48 andere Abmaße oder beispielsweise einen anderen Verlauf der Führungslinie 54 aufweist.
  • 17a bis 17c zeigen schematische Seitenansichten eines Biegewerkzeuges 2a, 2b und eines Stiftkontaktes 3 jeweils zu einem verschiedenen Zeitpunkt des Biegevorganges. In 17a steht die Biegeflanke 25a des Biegewerkzeuges 2a, 2b mit ihrem oberen Abschnitt an einem Kontaktpunkt 61 in Kontakt mit dem Stiftkontakt 3. Ein Maß l ist die Länge des Stiftkontaktes oberhalb des Kontaktpunktes.
  • Ein Winkel γ ist der Winkel zwischen dem ersten bzw. horizontalen Abschnitt 37 des Stiftkontaktes 3 und dem dritten bzw. vertikalen Abschnitt des Stiftkontaktes 3. In 17a ist der Winkel γ noch klein und beträgt ca. 5°. In 17b ist der Biegevorgang fortgeschritten und der Winkel beträgt ca. 45°. In 17c ist der Biegevorgang abgeschlossen und der Winkel γ beträgt 90°.
  • Der nicht umgebogene erste Abschnitt 37 des Stiftkontaktes 3 hat eine Längsachse L. Der gebogene dritte Abschnitt 39 des Stiftkontaktes 3 hat eine Längsachse L'. Der Kontaktpunkt 61 ist im Bereich des gebogenen Abschnittes 39 angeordnet und sollte sich optimalerweise während des Biegevorganges nicht in Richtung der Längsachse L' verschieben.
  • Während des Biegevorganges ist es wünschenswert, dass sich die Lage des Kontaktpunktes 61 am Stiftkontakt 3 nicht verändert, d. h. dass die Länge l des Stiftkontaktes oberhalb des Kontaktpunktes 61 relativ zur Längsachse L' möglichst konstant bleibt. Somit werden Reibungs- bzw. Schleifeffekte zwischen der Biegekante 45 und der Oberfläche des Kontaktstiftes 3 und daraus resultierender Abrieb vermieden. Optimalerweise rollt die Biegeflanke 25a entlang der Oberfläche des Kontaktstiftes 3, falls sich die Lage des Kontaktpunktes 61 bzw. die Länge l verändern.
  • Eine an die Lage des Kontaktpunktes 61 angepasste Kippbewegung des Biegewerkzeuges 2a, 2b wird durch eine Optimierung der Führungslinie 54 erreicht, die eine Trajektorie bzw. Bahnkurve der Führungsachse 12 darstellt. Ein Gleiten der Oberfläche des Kontaktstückes 3 entlang des Außenradius der Biegekante 25 wird vermieden, indem die Biegekante 25 samt der Biegeflanke 25a rotiert und die Lage des Kontaktpunktes 61 auf der Oberfläche der Biegekante 25 während des Biegevorganges konstant bleibt.
  • 18a und 18b zeigen schematische Seitenansichten der geometrischen Verhältnisse in der Biegevorrichtung 1 und eine schematische Seitenansicht des Bearbeitungsbereiches 21. In den 18a und 18b sind Maße und Winkel als diejenigen Parameter eingezeichnet, welche den Biegevorgang bzw. die Lage des Kontaktpunktes 61 gemäß der Ausrichtung der Biegeflanke 25a an der Biegekante 25 beeinflussen. So befindet sich die Biegekante 25 in einer Ausgangslage A, in der mit dem Biegeprozess begonnen wird. In der Ausgangslage A ist der Winkel α erfindungsgemäß größer als 0°. Somit hat die Antriebsachse einen Versatz bzw. Höhenversatz d. Dabei besteht ein Abstand zwischen der Exzenterachse 9 und der Mittelachse M der Antriebsachse, der als Abstand a bezeichnet ist.
  • Die Exzenterachse 9 und die Längsachse 13 der Führungsachse 12 haben einen Abstand c. Die Mittelachse M der Antriebsachse 8 liegt mit einer Höhe k oberhalb der Oberseite der Sockelplatte 15. Die Längsachse L des horizontalen Abschnittes 37 der Stiftkontakte 3 liegt mit einem Abstand d oberhalb der Oberseite der Sockelplatte 15. Eine Mitte bzw. Mittelachse 62 des Werkstückträgers 20 und Werkstückes 19 hat einen Abstand d zur Mitte des Biegeradius f der Haltekante und des gekrümmten Abschnittes 38 der Stiftkontakte.
  • 18b zeigt insbesondere die Anordnung des Biegeradius f sowie des Außenradius i der Biegekante 25 bzw. der an ihrem Außenradius gebildeten Biegeflanke 25a im Bearbeitungsbereich 21. Die Mitte des Biegeradius f und die Mitte des Radius i der Biegekante haben einen Abstand h. Der horizontale Abschnitt eines ungebogenen Stiftkontaktes 3' bzw. gebogenen Stiftkontaktes 3'' hat eine Dicke g.
  • 19 zeigt eine schematische Diagrammdarstellung einer beispielhaften optimalen Führungslinie bzw. Bahnkurve 54 für die Führungsachse 12 für das Biegewerkzeug 2a, 2b. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Abstände und Winkel a bis k ergibt sich ein für den Biegeprozess optimaler Verlauf der Führungslinie 54. Es wird deutlich, dass die Führungslinie 54 den ersten Krümmungsabschnitt 55 und den zweiten Krümmungsabschnitt 56 aufweist. Eine Ausgleichsgerade 54a bzw. Regressionslinie hat eine Steigung y und ist gegenüber der X-Achse bzw. Seitrichtung X der Biegevorrichtung 1 unter dem Führungswinkel β geneigt.
  • Sollte es wirtschaftlich nicht vertretbar sein, für verschiedene Werkstücke 19 jeweils ein Stützelement 10 mit einer speziellen, an das Werkstück 19 angepassten Führungslinie bereitzustellen, so kann beispielsweise mit Hilfe des Lagermoduls 58 eine gewünschte Neigung β der Führungslinie 54 eingestellt werden, um die Reibung zwischen der Biegekante 25 und den Stiftkontakten 3 zu minimieren.
  • Es hat sich herausgestellt, dass es für die Minimierung der Reibung zwischen der Biegekante 25 und der Oberfläche des Stiftkontaktes 3 optimal ist, wenn die Exzenterachse 9 mit der Mittelachse M der Antriebswelle 8 nicht in der Höhenrichtung Y auf gleicher Höhe liegt, also keinen Winkel von 0° oder 180° aufweist. Dadurch wird der Biegeprozess aus einer Ausgangslage A begonnen, in der das Biegewerkzeug 2a, 2b bzw. dessen Längsachse W gegenüber der Längsachse L des Kontaktstiftes 3 angewinkelt ist.
  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass der Abstand zwischen dem Biegewerkzeug 2a, 2b und der Haltekante 36 bzw. der Abstand h zwischen der Mitte des Biegeradius f und der Mitte des Radius i der Biegekante so klein wie möglich sein sollte. Allerdings kann dieser Abstand nicht beliebig klein gewählt werden, weil beim Biegen der Stiftkontakte auftretende Kräfte größer werden, desto kleiner der Abstand h ist. Je höher die Kräfte sind, desto stärker werden die Belastungen des Werkstückes 19, welches sich infolge der Biegekräfte selber biegen bzw. verzerren kann. Durch Verzerrung des Werk stückes 19 werden die Parameter des Biegeprozesses jedoch derart beeinflusst, dass dessen Optimierung unmöglich erscheint. Des Weiteren besteht die Gefahr, das Werkstück 19 zu beschädigen.
  • Des Weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Biegekante 25 zu polieren, so dass sie einen Rauheitsgrad von Ra von ca. 0,1 aufweist. Darüber hinaus ist eine Gleitbeschichtung der Biegekante von Vorteil. So kann die Biegekante insbesondere mit einer Kohlenstoffhaltigen Beschichtung, wie einer TT-DLC-Beschichtung als Gleitbeschichtung überzogen werden. Die TT-DLC-Beschichtung ist aus amorphem Kohlenstoff gebildet und kann durch ein PACVD-Verfahren aufgetragen werden. Eine derartige Beschichtung kann die Reibung auf einen Wert von μ < 0,15 verringern. Die Beschichtung kann eine Vickershärte von 2.000 bis 3.500 HV aufweisen.
  • Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind Abweichungen von den oben beschriebenen Ausführungsformen möglich. So könnte die Biegevorrichtung 1 anstatt mit einem aus einer mechanischen Antriebsvorrichtung 6 und der mechanischen Führung 54 gebildeten mechanischen Steuerung des Kurvenverlaufes der Biegekante 25 und der Biegeflanke 25a in der Bewegungsebene B auch mit elektrischen Servo- bzw. Schrittmotoren in einer X-Y-Anordnung realisiert werden.
  • Das Stützelement 10 kann beliebig an der Antriebsvorrichtung 6 angebracht und an einem Lagerelement 14 abgestützt werden, solange ein geeigneter Bahnverlauf der Biegekante 25 gegenüber dem Stiftkontakt 3 realisiert werden kann.
  • Die Vertikalführung 18 für das Haltewerkzeug 4 kann beliebig pneumatisch oder durch andere gängige Antriebe realisiert werden. Ein pneumatischer Antrieb ist jedoch von Vorteil, weil mit ihm möglichst große in der Y-Richtung wirkende Haltekräfte auf die Stiftkontakte 3 ausgeübt werden können.
  • Ferner ist auch die Form des Werkstückhalters 22 und dessen Halteorganes 20 sowie des Stützorganes 24 des Werkstückhalters 22 beliebig an die jeweilige Biegeaufgabe anpassbar. Die Außenkontur der Positionsvorgabeelemente 27 kann so angepasst werden, dass die Biegepositionsvorgabeelemente 27 die Stiftkontakte 3 unbeschädigt und unter geringen Abweichungen in der Querrichtung Z in den Biegepositionen 28 halten. Der Randbereich 29 des Biegewerkzeuges kann dabei beliebig ausgestaltet und verjüngt werden, damit die Biegekante 25 optimal entlang dem gebogenen Abschnitt 38 der Stiftkontakte 3 geführt werden kann. Passungselemente 33, die als Lager für die drehbar am Randbereich 29 des Biegewerkzeuges 2a, 2b aufgenommene Biegekante 25 ausgestaltet sind, können den jeweiligen Anforderungen zur drehbaren Lagerung der Biegekante 25 angepasst werden.

Claims (16)

  1. Biegewerkzeug (2a, 2b) zum Biegen elektrischer Stiftkontakte (3), mit einer Biegeflanke (25a) zum Übertragen einer Biegekraft auf wenigstens einen Stiftkontakt (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Biegeflanke (25a) beweglich an dem Biegewerkzeug (2a, 2b) aufgenommen ist.
  2. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegeflanke (25a) drehbar an dem Biegewerkzeug (2a, 2b) aufgenommen ist.
  3. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegeflanke (25a) einen zumindest abschnittsweise runden Querschnitt aufweist.
  4. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch zwischen einer Mehrzahl entlang der Biegeflanke (25a) in einem Abstand voneinander angeordneten und sich im Wesentlichen senkrecht von der Biegeflanke (25a) weg erstreckenden Positionsvorgabeelementen (27) Biegepositionen (28) für die Stiftkontakte (3) vorgegeben sind.
  5. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegeflanke (25a) an einer als separatem Bauelement an dem Biegewerkzeug (2a, 2b) befestigten Biegekante (25) ausgebildet ist.
  6. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegekante (25) ein Hartmetallstab ist.
  7. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegekante (25a) in eine in einem Randbereich (29) des Biegewerkzeuges (2a, 2b) angeordnete Aufnahme (34) eingeführt ist.
  8. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (34) von mindestens einem Passungselement (33) gebildet ist, welches die Biegekante (25) um eine Längsachse (E) der Biegekante (25) drehbar hält und gegen ein Verrutschen in einer Querrichtung (Z) der Biegekante (25) sichert.
  9. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennezichnet, dass die Positionsvorgabeelemente (27) ösenartig ausgeformt sind und die Biegekante (25) durch Öffnungen (27a) der Positionsvorgabeelemente (27) hindurch verläuft.
  10. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegekante (25a) einen kreisrunden Querschnitt hat.
  11. Biegewerkzeug (2a, 2b) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegeflanke (25a) zumindest abschnittsweise mit einer Gleitbeschichtung versehen ist.
  12. Biegewerkzeug (2a, 3b) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbeschichtung einen Vickershärtegrad von 2.000 bis 3.500 VH aufweist.
  13. Biegevorrichtung (1) zum Biegen elektrischer Stiftkontakte, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Biegewerkzeug (2a, 2b) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist.
  14. Biegevorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeugträger (5) für das Biegewerkzeug (2a, 2b) über ein Stützelement (10) in einer Führung (48) beweglich an einem Lagerelement (14) abgestützt ist, wobei ein Steigungswinkel (β) der Führung (48) einstellbar ausgestaltet ist.
  15. Biegevorrichtung (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Führung (14) vorgegebene Führungslinie (54) mindestens einen Krümmungsabschnitt (55, 56) aufweist.
  16. Verfahren zum Biegen elektrischer Stiftkontakte (3), bei dem ein Biegewerkzeug (2a, 2b) relativ zu einem Stiftkontakt (3) bewegt wird und an einem Kontaktpunkt (61) mit dem Stiftkontakt (3) eine Biegekraft in den Stiftkontakt (3) einleitet, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Bewegung der Biegeflanke (25a) relativ zum Biegewerkzeug (2a, 2b) die Relativbewegungen zwischen dem Biegewerkzeug (2a, 2b) und dem Stiftkontakt (3) in dem Kontaktpunkt (61) zumindest teilweise kompensiert werden.
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