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Die Erfindung betrifft eine Schaltkontaktanordnung fur einen elektrischen Schalter mit einer Anschlussschiene, an der ein feststehender Hauptkontakt und ein feststehender Zwischenkontakt ausgebildet sind, wobei dem feststehenden Hauptkontakt ein bewegbarer Hauptkontakt und dem feststehenden Zwischenkontakt ein bewegbarer Zwischenkontakt derart zugeordnet sind, dass in einer EIN-Stellung der Schaltkontaktanordnung die Hauptkontakte geschlossen und die Zwischenkontakte in einem vorgegebenen Abstand zueinander angeordnet sind, wobei die Anschlussschiene zumindest einen ersten Anschlag und einen zweiten Anschlag zur axialen Fixierung der Anschlussschiene an einem Gehäuse des elektrischen Schalters aufweist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit einer derartigen Schaltkontaktanordnung.
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Eine gattungsgemaße Schaltkontaktanordnung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2004 059 097.4 bekannt. Bei derartigen Schaltkontaktanordnungen kann der vorgegebene Abstand zwischen den Zwischenkontakten in Abhängigkeit von der Charge der zur Herstellung verwendeten Werkzeuge und der Toleranzlage erheblich variieren. Ist das Spaltmaß zu groß, so besteht die Gefahr, dass die Hauptkontakte bei Kurzschlussströmen verbrennen. Ist das Spaltmaß zu klein, besteht die Gefahr, dass der Strom in EIN-Stellung des elektrischen Schalters uber die Vorkontakte ubertragen wird und die dabei wirkenden abhebenden Krafte zum Offnen der Hauptkontakte des elektrischen Schalters fuhren. In der Praxis wurde dieses Problem bisher beispielsweise dadurch gelöst, dass fur die Hauptkontakte unterschiedlich dicke Kontaktstücke an der Anschlussschiene fixiert wurden, und dass die Kontaktkraft durch entsprechende Maßnahmen zur Einstellung der Stützweite des Bewegkontaktes vorgenommen werden, so wie dies beispielsweise aus den Druckschriften
DE 100 44 060 C1 ,
EP 1 722 383 A1 oder
US 5,519,180 bekannt ist.
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Die genannten Probleme werden bei dem Gegenstand der vorliegenden Anmeldung dadurch gelöst, dass die Anschlussschiene aus einem ersten Schienenteil und einem zweiten Schienenteil besteht, wobei der feststehende Hauptkontakt und der erste Anschlag an dem ersten Schienenteil und der feststehende Zwischenkontakt und der zweite Anschlag an dem zweiten Schienenteil ausgebildet sind und dass das mit dem feststehenden Zwischenkontakt versehene zweite Schienenteil zur Einstellung des vorgegebenen Abstandes in Richtung des bewegbaren Zwischenkontaktes an dem ersten Schienenteil verschiebbar ist, wobei in einen dabei zwischen dem zweiten Anschlag und dem Gehäuse gebildeten Spalt ein Zwischenstuck eingefügt ist.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das vorgegebene Spaltmaß einzeln pro Schaltpol eingestellt werden kann und dass diese Einstellung sowohl bei der Fertigung des Schalters als auch bei Austausch von Schalterteilen direkt beim Kunden vorgenommen werden kann. Eine Einstellung über unterschiedlich dicke Hauptkontaktstücke ist nicht mehr erforderlich, so dass diese eine minimal erforderliche Dicke aufweisen können, wodurch wertvolle Kontaktmaterialien eingespart werden konnen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Schienenteile mittels einer Schraubverbindung verbunden sind, wobei das zweite Zwischenstuck ein fensterartiges Langloch zum Durchgriff der Schraubverbindung aufweist, dass sich zur Einstellung des vorgegebenen Abstandes in Richtung des bewegbaren Zwischenkontaktes erstreckt. Das genannte Zwischenstück kann dabei von einer oder mehreren Schichten einer Folie gebildet sein.
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Vorteilhaft ist es außerdem, wenn an dem zweiten Schienenteil ein mit dem Abreißkontakt versehenes Lichtbogenhorn fixiert ist, da dadurch auch der Abstand des feststehenden Abreißkontaktes zu dem bewegbaren Abreißkontakt eingestellt werden kann.
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Die neue Schaltkontaktanordnung ist in den 1 bis 3 dargestellt.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines elektrischen Schalters in Form eines Niederspannungs-Leistungsschalters
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2 einen Schnitt durch das Schaltpolgehause eines elektrischen Schalter in Farm eines Niederspannungs-Leistungsschalters mit einer Schaltkontaktanordnung und
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3 einen Ausschnitt aus 2 mit fur die Erfindung wesentlichen Teilen der neuen Schaltkontaktanordnung gemaß der 2.
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Der in der 1 schematisch im Schnitt gezeigte mehrpolige Niederspannungs-Leistungsschalter 1 weist ein Gehause 2 und aus diesem ruckseitig herausragende Anschlussschienen 3 und 4 auf. Eine als Ganzes mit 5 bezeichnete Schaltkontaktanordnung steht mit den Stromschienen 3 und 4 in elektrischer Verbindung und gestattet das Schließen und Offnen eines Stromkreises fur einen nicht weiter dargestellten Verbraucher. Oberhalb der Schaltkontaktanordnung 5 befindet sich im Gehause 2 eine Lichtbogenloschkammer 6, die in bekannter Weise quer zu einem Schaltlichtbogen angeordnete Loschbleche enthalt. Die Schaltkontaktanordnung 5 umfasst eine feststehende Kontaktgruppe 7, die mit der oberen Stromschiene 3 in Verbindung steht, sowie eine bewegbare Kontaktgruppe 10, die mittels biegsamer Leiter 11 mit der unteren Stromschiene verbunden ist. Zu der bewegbaren Kontaktgruppe 10 gehort ein Kontakttrager 12, der schwenkbar im Gehause des Leistungsschalters 1 gelagert und durch eine Antriebsvorrichtung 13 zum Ein- und Ausschalten betatigbar ist. Am Kontakttrager 12 schwenkbar gelagerter Kontakthebel 14 ist durch Kontaktkraftfedern 15 in der Richtung der feststehenden Kontaktgruppe 7 vorgespannt. Eine Schaltwelle 16 dient zur Verteilung der von der Antriebsvorrichtung 13 bereitgestellten Antriebskraft auf mehrere im Gehause 2 parallel zueinander angeordnete Schaltkontaktanordnungen 5, von denen jede durch ein Hebelgetriebe 17 mit der Schaltwelle 16 verbunden ist.
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Die 2 zeigt nur einen Teil des Niederspannungs-Leistungsschalters. Insbesondere sind der Antrieb und eine den Antrieb abdeckende Abdeckhaube nicht dargestellt.
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In der 2 sind fur die mit der 1 ubereinstimmenden Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet. Aus dieser vergroßerten Darstellung in der 2 ist ersichtlich, dass die feststehende Kontaktgruppe 7 an der Stirnfläche ihrer Stromschiene 3 mit einer Kontaktauflage versehen ist, die einen feststehenden Hauptkontakt 20 bildet. Der oberhalb des Hauptkontaktes 20 gelegene Teil der Stirnflache der Stromschiene 3 bildet einen feststehenden Zwischenkontakt 21. Mit dem feststehenden Hauptkontakt 20 wirkt ein bewegbarer Hauptkontakt 22 zusammen, der durch eine am Kontakthebel 14 angebrachte Kontaktauflage gebildet ist. Eine Vorwölbung des Kontakthebels 14 dient als bewegbarer Zwischenkontakt 23.
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Mittels einer Schraubverbindung 24 ist auf der Stromschiene 3 ein feststehendes Lichtbogenhorn 25 befestigt, das mit einer Vorwolbung uber die Stromschiene 3 ubersteht und hierdurch einen feststehenden Abreißkontakt 26 bildet.
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Die bewegbare Kontaktgruppe 10 umfasst, wie schon erwahnt, einen Kontakttrager 12 und einen Kontakthebel 14. Der Kontakttrager 12 ist um ein ortsfestes Schwenklager 27 bewegbar, wahrend der Kontakthebel 14 um ein an dem Kontakttrager 12 angeordnetes Schwenklager 30 bewegbar ist. Zwei parallele Kontaktkraftfedern 15 sind am Kontaktträger 12 abgestützt und spannen den Kontakthebel 14 gegen die feststehende Kontaktgruppe 7 vor. Oberhalb des Zwischenkontaktes 23 ist der Kontakthebel 14 als Lichtbogenhorn 31 ausgebildet, wobei ein Teilabschnitt des Lichtbogenhorns 31 als bewegbarer Abreißkontakt 32 dient, wie noch erlautert wird.
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In der EIN-Stellung der Schaltkontaktanordnung 5 gemäß der 2 liegen nur die Hauptkontakte 20 und 22 aneinander an, wodurch der Hauptstrompfad des Leistungsschalters 1 von der oberen Stromschiene 3 uber den Kontakthebel 14, die biegsamen Leiter 11 und die untere Stromschiene 4 geschlossen ist.
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Die Uberfuhrung der Schaltkontaktanordnung 5 in eine AUS-Stellung wird in bekannter Weise durch eine entsprechende Drehung der Schaltwelle 16 entgegen dem Uhrzeigersinn eingeleitet. Der Kontakttrager 12 fuhrt nun eine Schwenkung im Uhrzeigersinn aus, wahrend der Kontakthebel 14 unter dem Einfluss der Kontaktkraftfedern 15 zunachst weiterhin in Eingriff mit der feststehenden Kontaktgruppe 7 verbleibt und dabei entgegen dem Uhrzeigersinn um sein am Kontakttrager 12 befindliches Schwenklager 30 schwenkt.
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Als erste charakteristische Zwischenstellung tritt dabei eine Stellung auf, bei der sich sowohl die Hauptkontakte 20 und 22 als auch die Zwischenkontakte 21 und 23 beruhren. Hierdurch ist die Kommutierung des uber die Schaltkontaktanordnung 5 fließenden Stromes auf die Zwischenkontakte vorbereitet.
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Im weiteren Verlauf des Abschaltvorganges wird eine weitere Kontaktstelle wirksam, die durch den feststehenden Abreißkontakt 26 am Lichtbogenhorn 25 und den bewegbaren Abreißkontakt 32 am Lichtbogenhorn 31 des Kontakthebels 14 gebildet ist.
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Danach werden sowohl die Hauptkontakte 20 und 22 als auch die Zwischenkontakte 21 und 23 voneinander getrennt und der zu unterbrechende Strom fließt nur noch uber die Abreißkontakte 26 und 32.
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Bei der nachfolgenden Trennung des Kontakthebels 14 von der feststehenden Kontaktgruppe 7 wird ein Schaltlichtbogen an den Abreißkontakten 26 und 32 gezundet. Da die Abreißkontakte, wie vorstehend erläutert, Bestandteile des feststehenden und des bewegbaren Lichtbogenhorns 25 bzw. 31 sind, bestehen daher besonders gunstige Bedingungen fur das Weiterlaufen des Schaltlichtbogens und seine Uberfuhrung in die Lichtbogenloschkammer. Diese Eigenschaft ermoglicht sehr kurze Schaltzeiten.
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Beim Einschalten werden die erläuterten charakteristischen Zwischenstellungen in der umgekehrten Reihenfolge eingenommen.
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Gemaß der 3 besteht die obere Anschlussschiene 3 aus einem ersten Schienenteil 40 und einem zweiten Schienenteil 41, wobei der feststehende Hauptkontakt und ein erster Anschlag 42 an dem ersten Schienenteil 40 und der feststehende Zwischenkontakt 21 und ein zweiter Anschlag 43 an dem zweiten Schienenteil 41 ausgebildet sind. Dabei ist das mit dem feststehenden Zwischenkontakt 21 versehene zweite Schienenteil 41 zur Einstellung eines vorgegebenen Abstandes A in Richtung des bewegbaren Zwischenkontaktes 23 an dem ersten Schienenteil 40 verschiebbar. Das erste Schienenteil 40 liegt mit dem ersten Anschlag 42 an einer ersten Anschlagflache 44 des Gehauses 2 an, wahrend das zweite Schienenteil 41 mit dem zweiten Anschlag 43 entweder direkt oder mittels eines in einem Spalt gebildeten Zwischenstuck 45 an einer zweiten Anschlagfläche 46 des Gehauses 2 abgestutzt ist. Durch die Zweiteilung der Anschlussschiene kann auf einfache Weise der fur das Schalten des Schalters wesentlicher Abstand A, der auch als Spaltmaß bezeichnet wird, eingestellt werden. Die beiden Schienenteile 40, 41 sind mittels einer Schraubverbindung 47 miteinander verbunden, wobei das zweite Schienenstuck 41 ein fensterartiges Langloch 48 zum Durchgriff der Schraubverbindung aufweist, das sich zur Einstellung des vorgegebenen Abstandes in Richtung des bewegbaren Zwischenkontaktes erstreckt. Das gezeigte Zwischenstück 45 ist von einer Folie gebildet. Anstelle einer einzelnen Schicht konnen auch mehrere Schichten dieser Folie als Zwischenstuck vorgesehen sein. An dem zweiten Schienenteil 41 ist das mit dem Abreißkontakt 26 versehene Lichtbogenhorn 25 fixiert. Da dieses Lichtbogenhorn 25 mit einem dem zweiten Schienenteil 41 zugeordneten Ende an den zweiten Schienenteil abgestutzt ist, kann auch der Abstand zwischen dem feststehenden Abreißkontakt und dem bewegbaren Abreißkontakt durch Unterlage einer entsprechenden Folie eingestellt werden. Des Weiteren kann auch der Abstand des feststehenden Hauptkontaktes zu dem bewegbaren Hauptkontakt durch Einlegen eines Zwischenstuckes zwischen dem ersten Anschlag und dem Gehause eingestellt werden.